management von transport- und lagerrisiken - Verkehrsjournal
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Partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Koordination<br />
durch Konzepte wie Effi cient Consumer Response<br />
(ECR)<br />
Eine Möglichkeit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Koordination (vgl. Corsten 2001) entlang<br />
der Wertschöpfungskette stellt ECR dar. Beim ECR-<br />
Konzept sind sämtliche Partner der Güterfl usskette<br />
vom Vorlieferanten bis zum Endk<strong>und</strong>en integriert.<br />
Durch Identifi kations- <strong>und</strong> Kommunikationsstandards,<br />
Standardisierung <strong>von</strong> Ladeeinheiten <strong>und</strong> Produktidentifi<br />
kationen soll eine raschere <strong>und</strong> effi zientere<br />
Abwicklung der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse<br />
gewährleistet werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Schadenseintritts vermindert (vgl. Behrens<br />
2001).<br />
Einsatz <strong>von</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationssystemen<br />
Die <strong>transport</strong>- <strong>und</strong> lagerlogistischen Prozesse setzen<br />
eine Fülle verschiedenartiger Informationen voraus,<br />
beispielsweise über mögliche Transportwege <strong>und</strong><br />
geeignete Lagerplätze (vgl. Arnold 2003). Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationssysteme ermöglichen<br />
eine transparente, sichere <strong>und</strong> schnelle Gestaltung<br />
der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse. Darüber hinaus<br />
ermöglicht der elektronische Datenaustausch ein effi<br />
zientes Nahtstellen<strong>management</strong> (vgl. Baumgarten/<br />
Wiegand 2001). Die Steuerung <strong>und</strong> Koordination der<br />
Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse vermindert somit auch<br />
die Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken. So kann die Gefahr<br />
<strong>von</strong> Fehllieferungen durch den Einsatz <strong>von</strong> EDI reduziert<br />
werden (vgl. Weid 1995).<br />
Einsatz <strong>von</strong> automatischen Identifi kationssystemen<br />
Um die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />
zu verringern, ist die Information über<br />
den Zustand der sich im Transportprozess <strong>und</strong> Lager<br />
befi ndlichen Produkte wichtig (vgl. Arnold 2003).<br />
Die automatischen Identifi kationssysteme beruhen<br />
auf verschiedenen Technologien wie z.B. Barcode,<br />
Biometrik, Datenfunk, Magnetstreifen, Schrifterkennung,<br />
Spracherkennung <strong>und</strong> RFID. Die Verbesserung<br />
logistischer Vorgänge wird in zunehmendem Maße<br />
<strong>von</strong> der RFID-Technologie beeinfl usst. Die möglichen<br />
Anwendungen <strong>und</strong> Anwendungsfelder der RFID-<br />
Technologie sind breit gefächert <strong>und</strong> ermöglichen<br />
eine berührungslose Übertragung <strong>von</strong> Produkt- <strong>und</strong><br />
Prozessinformationen per Funksignal; die automatische<br />
Beobachtung <strong>und</strong> Fortschreibung des Bearbeitungs-<br />
<strong>und</strong> Sendungsstatus eines Objektes über alle<br />
Hierarchieebenen vom Produkt bis zum Lkw in der<br />
Logistikkette; Beobachtung, Überwachung <strong>und</strong> Kon-<br />
trolle äußerer Umgebungsbedingungen oder innerer<br />
Zustände; Erfüllung <strong>von</strong> Sicherheits- <strong>und</strong> Sicherungsmaßnahmen<br />
(vgl. Lange/Lammers/Meiß 2005). So<br />
könnte die RFID-Technologie vor allem bei verderblicher<br />
Ware eingesetzt werden, um kürzere Durchlaufzeiten<br />
durch Gewährleistung des z.B. FIFO-Prinzips<br />
in der Lagerung zu erreichen. Dies führt zu einer Verringerung<br />
der Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Lagerminderungen,<br />
da da<strong>von</strong> ausgegangen werden kann, dass in<br />
einem kürzeren Zeitraum weniger Schäden auftreten<br />
(vgl. Kummer/Einbock/Westerheide 2005).<br />
Einführung <strong>von</strong> Total Quality Management (TQM)<br />
Die Merkmale <strong>von</strong> ganzheitlichen Qualitäts<strong>management</strong>konzepten<br />
umfassen K<strong>und</strong>enorientierung, kontinuierliche<br />
Prozessverbesserung, Ursachenanalyse<br />
sowie Problemvorbeugung <strong>und</strong> Mitarbeiterorientierung.<br />
Eine Verbesserung der Prozesse <strong>und</strong> somit eine<br />
Verminderung der Risiken ist durch Motivation der<br />
Mitarbeiter zu erreichen (vgl. Müller-Böling 1993).<br />
Nur wenn sich die Mitarbeiter der Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken<br />
bewusst sind, können sie wirksam zu ihrer<br />
Verringerung beitragen (vgl. Philipp 1967). Dieses<br />
Bewusstsein kann durch Schulungsmaßnahmen gefördert<br />
werden.<br />
Kontrollmaßnahmen<br />
Um die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />
zu verringern, steht eine Reihe <strong>von</strong> Kontrollmaßnahmen<br />
zur Verfügung. So sollte der Zutritt<br />
zum Lager gr<strong>und</strong>sätzlich nur autorisierten Personen<br />
gestattet sein. Dies kann durch Ausgabe <strong>von</strong> Berechtigungskarten<br />
bzw. dem Führen <strong>von</strong> Zutrittslisten<br />
kontrolliert werden. Weiters kann die Gefahr <strong>von</strong><br />
Diebstählen durch Durchführung <strong>von</strong> Personen- <strong>und</strong><br />
Taschenkontrollen beim Verlassen des Lagerbereichs<br />
vermindert werden (vgl. Linzmeier 2006).<br />
Maßnahmen zur Verringerung des Ausmaßes <strong>von</strong><br />
Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />
Durch die Maßnahmen zur Verringerung des Ausmaßes<br />
<strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden wird versucht,<br />
die Höhe eines Transport- bzw. Lagerschadens<br />
zu verringern, unabhängig da<strong>von</strong>, wer diesen Schaden<br />
zu tragen hat. Dies ist möglich durch Verringerung<br />
der Gesamt<strong>transport</strong>- bzw. Gesamtlagermenge. Dazu<br />
können die bereits diskutierten Maßnahmen zur Vermeidung<br />
der Risiken, wie Selbsterstellung der Güter,<br />
Produktion bzw. Einrichtung <strong>von</strong> einem Lager durch<br />
den Lieferanten im Werk des Abnehmers, angewendet<br />
werden (vgl. Rogler 2002).<br />
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