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management von transport- und lagerrisiken - Verkehrsjournal

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müsste (vgl. Rogler 2002). Es können aber folgende<br />

Maßnahmen zur Vermeidung einzelner Arten <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken beitragen:<br />

Selbsterstellung <strong>von</strong> Produkten oder Inhouse-<br />

Partnerschaften. Das Transportrisiko kann durch<br />

Selbsterstellung der entsprechenden Güter vermieden<br />

werden. Bei einer Inhouse-Partnerschaft, bei<br />

der die Lieferanten im Werksgelände des K<strong>und</strong>en<br />

produzieren, entfällt das Transportrisiko ebenso<br />

weitestgehend. Diese Partnerschaften gehen in der<br />

Automobilbranche so weit, dass die Lieferanten<br />

den Einbau ihrer Module in die Fahrzeuge des Produzenten<br />

selbst durchführen (vgl. Weber/Kummer<br />

1998; Bichler 1997). Nachteilig an diesem Konzept<br />

ist allerdings, dass das Transportrisiko für die<br />

Rohstoffe der Module bestehen bleibt, da der Lieferant<br />

diese weiterhin beziehen muss. Außerdem<br />

produzieren die Lieferanten in der Regel nicht nur<br />

für einen K<strong>und</strong>en allein <strong>und</strong> sind im Extremfall<br />

dazu gezwungen, an mehreren Orten Produktionsstätten<br />

aufzubauen (vgl. Bogaschewsky/Rollberg<br />

2001).<br />

Übereinstimmung <strong>von</strong> Beschaffungs-, Produktions-<br />

<strong>und</strong> Absatzmenge durch absatzsynchrone<br />

Beschaffung. Eine Vermeidung des Lagerrisikos<br />

kann durch Übereinstimmung <strong>von</strong> Beschaffungs,<br />

Produktions- <strong>und</strong> Absatzmenge erreicht werden.<br />

Der aus einem Auftragseingang resultierende Materialbedarf<br />

in der Produktion ist unmittelbarer<br />

Auslöser einer lagerlosen Beschaffung. Dies kann<br />

durch Auftragsfertigung bzw. durch absatzsynchrone<br />

Beschaffung realisiert werden. Voraussetzungen<br />

dafür sind enge Zusammenarbeit der<br />

Wertschöpfungspartner, fl exible Abstimmung der<br />

kooperativ zu bewältigenden Aufgaben <strong>und</strong> eine<br />

möglichst genau zu prognostizierende, konstante<br />

Nachfrage (vgl. Bogaschewsky/Rollberg 2001).<br />

Für die Gestaltung der Transportprozesse bedeutet<br />

dies im Normalfall eine Zunahme der Transportfrequenz<br />

bei gleichzeitig abnehmenden Sendungsgrößen,<br />

sodass vergleichsweise kleinere <strong>und</strong><br />

zugleich schnellere Transportmittel zum Einsatz<br />

kommen (vgl. Stölzle/Gareis 2001). Transportverzögerungen<br />

können bei fehlenden Lagerbeständen<br />

unmittelbar zu Produktions- bzw. Absatzstockungen<br />

führen. Demzufolge steht dem verringerten<br />

Lagerrisiko ein erhöhtes Transportrisiko gegenüber.<br />

Das erhöhte Transportrisiko kann durch<br />

räumliche Annäherung der Lieferanten an den Abnehmer<br />

abgemindert werden. Das Vermeiden <strong>von</strong><br />

Lagerhaltung auf einer Wertschöpfungsstufe bedeutet<br />

meist die Verlagerung der Lagerhaltung auf<br />

eine andere Stufe. Bei der Just in Time-Strategie<br />

wird die Lagerhaltung häufi g auf die Lieferanten<br />

abgewälzt.<br />

Maßnahmen zur Verminderung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Um Risiken in Transport <strong>und</strong> Lagerung zu vermindern,<br />

können Maßnahmen ergriffen werden, die einerseits<br />

zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden, andererseits zur Verringerung<br />

der Schadenshöhe beitragen.<br />

Maßnahmen zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit<br />

des Eintritts <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

Bei den Maßnahmen zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit<br />

des Eintritts <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

wird versucht, die Wahrscheinlichkeit zu<br />

verringern, dass ein Schaden überhaupt eintritt (vgl.<br />

Haller 1975). Diese Maßnahmen müssen auf alle Fälle<br />

unter ökonomischen Gesichtspunkten auf ihre Einsetzbarkeit<br />

im konkreten Fall untersucht werden (vgl.<br />

Rogler 2002).<br />

Räumliche Annäherung der beteiligten Akteure<br />

Durch Verkürzung der Transportwege vermindern<br />

sich die Transportrisiken. Dies wird durch eine räumliche<br />

Annäherung realisiert. Die Schlüssellieferanten<br />

siedeln sich in der Nähe der Abnehmer in Industrieparks<br />

oder direkt im Werk an (vgl. Weber/Kummer<br />

1998). Ein großer Elektronikkonzern verfolgt z.B.<br />

die Strategie der globalen Lokalisierung. Diese Strategie<br />

sieht vor, dass dort produziert wird, wo sich der<br />

Absatzmarkt befi ndet <strong>und</strong> beschafft wird, wo die Produktion<br />

stattfi ndet (vgl. Wangerin, Klaus; Chappell,<br />

Karen 2001). Bei der Beschaffung <strong>von</strong> Lieferanten<br />

<strong>und</strong> beim Absatz an K<strong>und</strong>en in räumlicher Nähe<br />

lassen sich Transporte leichter ungebrochen organisieren,<br />

wohingegen bei den Strategien des Global<br />

Sourcing <strong>und</strong> der Global Distribution in der Regel der<br />

Aufbau intermodaler Transportketten notwendig wird<br />

(vgl. Stölzle/Gareis 2001).<br />

Auswahl der Transportwege <strong>und</strong> Transportzeiten bzw.<br />

der Lagerorte <strong>und</strong> der Lagerzeiten nach Sicherheit<br />

Um die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transportausfällen<br />

<strong>und</strong> –mängeln bzw. <strong>von</strong> Lagerminderungen zu verringern,<br />

sollten die Transportwege <strong>und</strong> Lagerorte nach<br />

Sicherheit ausgewählt werden. Die zurückzulegenden<br />

<strong>Verkehrsjournal</strong> 51

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