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management von transport- und lagerrisiken - Verkehrsjournal

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zu gestalten <strong>und</strong> zu steuern. Durch eine weltweite,<br />

leistungsfähige Logistik können die aus der Globalisierung<br />

entstehenden Potentiale erschlossen werden.<br />

Dabei nehmen die physischen Prozesse des Transports<br />

<strong>und</strong> der Lagerung eine wichtige Rolle ein.<br />

Globale Güter<strong>transport</strong>e unterscheiden sich <strong>von</strong> nationalen<br />

Transporten. So sind bei globalen Transporten<br />

beträchtliche Distanzen zurückzulegen <strong>und</strong> mitunter<br />

schwierige topographische Verhältnisse zu überwinden,<br />

was auch eine Erhöhung der Transportzeit, der<br />

Umschlagprozesse <strong>und</strong> der Zwischenlagerungen bedeutet.<br />

Internationale Transporte machen das Passieren<br />

<strong>von</strong> Landesgrenzen notwendig, was langwierige<br />

Zollabwicklungen zur Folge haben kann. In den zu<br />

durchquerenden Ländern erschweren Schwachstellen<br />

in der Verkehrs infrastruktur den Transport <strong>und</strong><br />

die Lagerung <strong>und</strong> erhöhen das Risiko eines Zwischenfalls.<br />

Die großen Entfernungen <strong>und</strong> der erhöhte<br />

Koordinationsaufwand machen die Einhaltung <strong>von</strong><br />

Terminen zu einer Herausforderung (vgl. Sebastian/<br />

Niederdrenk 2002). Diese Transaktionen erschließen<br />

jedoch nicht nur neue Potentiale, sondern führen aufgr<strong>und</strong><br />

der Komplexität der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse<br />

auch zu neuen <strong>und</strong> zusätzlichen Risiken (vgl.<br />

Dornier/Ernst/Fender/Kouvelis 1998).<br />

Begriff sbestimmung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Transportieren als Raumüberbrückung <strong>und</strong> Lagern<br />

als Zeitüberbrückung sind Teilaufgaben der unternehmensübergreifenden<br />

Koordination material- <strong>und</strong> warenfl<br />

ussbezogener Funktionen der Logistik (vgl. Weber/Kummer<br />

1998; Fieten 1999; Vahrenkamp 2005).<br />

Transportsysteme befördern Transportgüter <strong>von</strong> den<br />

einzelnen Quellen zu den verschiedenen Senken einer<br />

Supply Chain (vgl. Bichler/Krohn/Philippi, Gudehus).<br />

Transporte spielen in allen Unternehmensbereichen,<br />

in der Beschaffung, der Produktion, der Distribution<br />

<strong>und</strong> der Entsorgung, eine wichtige Rolle.<br />

Unter Lagerung wird die gewollte, d.h. „zielgerichtete<br />

Überbrückung <strong>von</strong> Zeitdisparitäten <strong>von</strong> Objektfaktoren“<br />

verstanden (vgl. Weber/Kummer 1998). Aufgabe<br />

des Lagers ist die Zeitüberbrückung zwischen<br />

der Verfügbarkeit <strong>und</strong> dem Bedarf (vgl. Steinbuch<br />

2001).<br />

Der Begriff des Risikos wird in der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Literatur nicht einheitlich behandelt.<br />

Eindeutig ist, dass sich Risiko auf zukünftige Auswirkungen<br />

des (wirtschaftlichen) Handelns bezieht.<br />

Außerdem ist unbestritten, dass das Risiko nicht eine<br />

negative Leistungs abweichung selbst ist, sondern die<br />

Möglichkeit einer zukünftigen Leistungs abweichung<br />

(vgl. Kummer/Sudy 2007).<br />

In einer weiteren Fassung kann unter Risiko sowohl<br />

die Möglichkeit <strong>von</strong> positiven als auch negativen<br />

Leistungsabweichungen verstanden werden. Weiters<br />

differenzieren manche Autoren zwischen den Begriffen<br />

Risiko <strong>und</strong> Wagnis, die Mehrzahl der Autoren<br />

verwendet Risiko <strong>und</strong> Wagnis jedoch synonym<br />

(vgl. Philipp 1967). Die engsten Risikodefi nitionen<br />

knüpfen einen Zusammenhang <strong>von</strong> Risiko <strong>und</strong> zukunftsgerichteter<br />

Entscheidung. Risiko wird hierbei<br />

als Gefahr einer Fehlentscheidung defi niert. Im entscheidungstheoretischen<br />

Sinn wird Risiko als Ungewissheit<br />

über das Eintreten zukünftiger Zustände bei<br />

einer Entscheidung, für die – im Gegensatz zur Unsicherheit<br />

– Wahrscheinlichkeiten angegeben werden<br />

können, defi niert. Risiko ist im entscheidungstheoretischen<br />

Sinn nicht negativ belegt. Dem sprachlichen<br />

Gebrauch kommt die Defi nition des Risikos als Möglichkeit<br />

des Eintritts eines Schadens (Risiko als Verlustgefahr,<br />

vgl. Bussmann 1955; Kupsch 1973) am<br />

nächsten. Es fi ndet sich darüber hinaus eine Fülle <strong>von</strong><br />

Defi nitionen, die versuchen, diese Ansatzpunkte miteinander<br />

zu verknüpfen (vgl. Philipp 1967).<br />

Im Rahmen dieses Aufsatzes soll Risiko als Möglichkeit<br />

des Eintritts eines Schadens gesehen werden. Mit<br />

Risiko ist die Gefahr des Misslingens einer Leistung<br />

(vgl. Oberparleiter 1955) <strong>und</strong> Gefahr des Eintretens<br />

eines schädigenden Ereignisses (vgl. Viel 1966) <strong>und</strong><br />

somit die Möglichkeit eines Schadens verb<strong>und</strong>en. Risiko<br />

ist nicht das Gefahrenereignis an sich, sondern<br />

die Möglichkeit der beeinträchtigenden Wirkung<br />

einer Leistung (vgl. Oberparleiter 1955). Das Schadensereignis<br />

entsteht aus dem Wirksamwerden <strong>von</strong><br />

Risiken (vgl. Viel 1966).<br />

Die Risiken in Transport <strong>und</strong> Lagerung sind zu den<br />

Risiken des leistungswirtschaftlichen Bereichs als<br />

Teil der Beschaffungs-, Produktions- <strong>und</strong> Absatzrisiken<br />

einzuordnen (vgl. Romeike 2005), sind jedoch<br />

vom Lieferrisiko abzugrenzen, welches die Nicht-<br />

oder mangelhafte Lieferung durch den Lieferanten<br />

behandelt.<br />

Transportrisiken umfassen alle Einzelrisiken, die im<br />

Zusammenhang mit dem physischen Transport der<br />

Waren stehen (vgl. Oberparleiter 1955; Eberle 2005).<br />

Darunter werden die „Gefahr der Beschädigung oder<br />

des Unterganges der Ware während des Transportes<br />

sowie die Gefahr der Transportverzögerung“ verstanden<br />

(vgl. Topritzhofer/Moser 1990). Lagerrisiken umfassen<br />

alle Einzelrisiken, die im Zusammenhang mit<br />

<strong>Verkehrsjournal</strong> 47

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