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management von transport- und lagerrisiken - Verkehrsjournal

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MANAGEMENT VON TRANSPORT- UND LAGERRISIKEN<br />

MANAGEMENT VON TRANSPORT-<br />

UND LAGERRISIKEN<br />

46 <strong>Verkehrsjournal</strong><br />

Irene Sudy<br />

Durch Globalisierung <strong>und</strong> Liberalisierung, EU-Erweiterung, höhere Just<br />

in Time-Anforderungen etc. kommt es zu einer starken Vernetzung der Wertschöpfungsstufen.<br />

Güter werden verstärkt international <strong>und</strong> global ausgetauscht,<br />

die Transporte werden in Bezug auf Zeit <strong>und</strong> Distanzen immer<br />

länger <strong>und</strong> die Anzahl der Zwischenlagerungen <strong>und</strong> Umschlagprozesse<br />

erhöht sich. Durch diese Entwicklungen kommt auch dem Management <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken eine steigende Bedeutung zu.<br />

Das unternehmerische Umfeld ist durch fortschreitende<br />

Globalisierung <strong>und</strong> Liberalisierung<br />

gekennzeichnet. Es kommt zu einer<br />

zunehmenden Vernetzung der nationalen Volkswirtschaften.<br />

Die Welt entwickelt sich zu einem globalen<br />

Marktplatz.<br />

In der fortschreitenden Globalisierung <strong>und</strong> Liberalisierung<br />

liegen für die Unternehmen sowohl Chancen<br />

als auch Risiken. Chancen ergeben sich durch Internationalisierung<br />

der Beschaffung (Global Sourcing), der<br />

Produktion (Global Manufacturing) <strong>und</strong> des Absatzes<br />

(Global Distribution) (vgl. Pfohl 2002). Die Implementierung<br />

<strong>von</strong> Internationalisierungsstrategien wird<br />

durch die Beseitigung internationaler Handelshemm-<br />

nisse <strong>und</strong> protektionistischer Barrieren erleichtert.<br />

Die zunehmenden internationalen Beschaffungs-,<br />

Produktions- <strong>und</strong> Distributionsstrategien sowie Outsourcing-<br />

<strong>und</strong> Just-In-Time-Aktivitäten <strong>und</strong> das Fallen<br />

der Transportkosten durch die Deregulierung auf<br />

dem Transportsektor führen zu einem starken Anstieg<br />

des grenzüberschreitenden Transportvolumens (vgl.<br />

Baumgarten/Herter 1999) <strong>und</strong> somit zu einer steigenden<br />

Komplexität der Materialfl üsse.<br />

Der zunehmende Wettbewerb erfordert eine effi ziente<br />

Abwicklungsform aller Prozesse (vgl. Baumgarten<br />

2004). Unternehmen stehen vor der Herausforderung,<br />

die logistische Versorgungskette <strong>von</strong> den Sublieferanten<br />

der Vormaterialien bis hin zu den Endk<strong>und</strong>en


zu gestalten <strong>und</strong> zu steuern. Durch eine weltweite,<br />

leistungsfähige Logistik können die aus der Globalisierung<br />

entstehenden Potentiale erschlossen werden.<br />

Dabei nehmen die physischen Prozesse des Transports<br />

<strong>und</strong> der Lagerung eine wichtige Rolle ein.<br />

Globale Güter<strong>transport</strong>e unterscheiden sich <strong>von</strong> nationalen<br />

Transporten. So sind bei globalen Transporten<br />

beträchtliche Distanzen zurückzulegen <strong>und</strong> mitunter<br />

schwierige topographische Verhältnisse zu überwinden,<br />

was auch eine Erhöhung der Transportzeit, der<br />

Umschlagprozesse <strong>und</strong> der Zwischenlagerungen bedeutet.<br />

Internationale Transporte machen das Passieren<br />

<strong>von</strong> Landesgrenzen notwendig, was langwierige<br />

Zollabwicklungen zur Folge haben kann. In den zu<br />

durchquerenden Ländern erschweren Schwachstellen<br />

in der Verkehrs infrastruktur den Transport <strong>und</strong><br />

die Lagerung <strong>und</strong> erhöhen das Risiko eines Zwischenfalls.<br />

Die großen Entfernungen <strong>und</strong> der erhöhte<br />

Koordinationsaufwand machen die Einhaltung <strong>von</strong><br />

Terminen zu einer Herausforderung (vgl. Sebastian/<br />

Niederdrenk 2002). Diese Transaktionen erschließen<br />

jedoch nicht nur neue Potentiale, sondern führen aufgr<strong>und</strong><br />

der Komplexität der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse<br />

auch zu neuen <strong>und</strong> zusätzlichen Risiken (vgl.<br />

Dornier/Ernst/Fender/Kouvelis 1998).<br />

Begriff sbestimmung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Transportieren als Raumüberbrückung <strong>und</strong> Lagern<br />

als Zeitüberbrückung sind Teilaufgaben der unternehmensübergreifenden<br />

Koordination material- <strong>und</strong> warenfl<br />

ussbezogener Funktionen der Logistik (vgl. Weber/Kummer<br />

1998; Fieten 1999; Vahrenkamp 2005).<br />

Transportsysteme befördern Transportgüter <strong>von</strong> den<br />

einzelnen Quellen zu den verschiedenen Senken einer<br />

Supply Chain (vgl. Bichler/Krohn/Philippi, Gudehus).<br />

Transporte spielen in allen Unternehmensbereichen,<br />

in der Beschaffung, der Produktion, der Distribution<br />

<strong>und</strong> der Entsorgung, eine wichtige Rolle.<br />

Unter Lagerung wird die gewollte, d.h. „zielgerichtete<br />

Überbrückung <strong>von</strong> Zeitdisparitäten <strong>von</strong> Objektfaktoren“<br />

verstanden (vgl. Weber/Kummer 1998). Aufgabe<br />

des Lagers ist die Zeitüberbrückung zwischen<br />

der Verfügbarkeit <strong>und</strong> dem Bedarf (vgl. Steinbuch<br />

2001).<br />

Der Begriff des Risikos wird in der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Literatur nicht einheitlich behandelt.<br />

Eindeutig ist, dass sich Risiko auf zukünftige Auswirkungen<br />

des (wirtschaftlichen) Handelns bezieht.<br />

Außerdem ist unbestritten, dass das Risiko nicht eine<br />

negative Leistungs abweichung selbst ist, sondern die<br />

Möglichkeit einer zukünftigen Leistungs abweichung<br />

(vgl. Kummer/Sudy 2007).<br />

In einer weiteren Fassung kann unter Risiko sowohl<br />

die Möglichkeit <strong>von</strong> positiven als auch negativen<br />

Leistungsabweichungen verstanden werden. Weiters<br />

differenzieren manche Autoren zwischen den Begriffen<br />

Risiko <strong>und</strong> Wagnis, die Mehrzahl der Autoren<br />

verwendet Risiko <strong>und</strong> Wagnis jedoch synonym<br />

(vgl. Philipp 1967). Die engsten Risikodefi nitionen<br />

knüpfen einen Zusammenhang <strong>von</strong> Risiko <strong>und</strong> zukunftsgerichteter<br />

Entscheidung. Risiko wird hierbei<br />

als Gefahr einer Fehlentscheidung defi niert. Im entscheidungstheoretischen<br />

Sinn wird Risiko als Ungewissheit<br />

über das Eintreten zukünftiger Zustände bei<br />

einer Entscheidung, für die – im Gegensatz zur Unsicherheit<br />

– Wahrscheinlichkeiten angegeben werden<br />

können, defi niert. Risiko ist im entscheidungstheoretischen<br />

Sinn nicht negativ belegt. Dem sprachlichen<br />

Gebrauch kommt die Defi nition des Risikos als Möglichkeit<br />

des Eintritts eines Schadens (Risiko als Verlustgefahr,<br />

vgl. Bussmann 1955; Kupsch 1973) am<br />

nächsten. Es fi ndet sich darüber hinaus eine Fülle <strong>von</strong><br />

Defi nitionen, die versuchen, diese Ansatzpunkte miteinander<br />

zu verknüpfen (vgl. Philipp 1967).<br />

Im Rahmen dieses Aufsatzes soll Risiko als Möglichkeit<br />

des Eintritts eines Schadens gesehen werden. Mit<br />

Risiko ist die Gefahr des Misslingens einer Leistung<br />

(vgl. Oberparleiter 1955) <strong>und</strong> Gefahr des Eintretens<br />

eines schädigenden Ereignisses (vgl. Viel 1966) <strong>und</strong><br />

somit die Möglichkeit eines Schadens verb<strong>und</strong>en. Risiko<br />

ist nicht das Gefahrenereignis an sich, sondern<br />

die Möglichkeit der beeinträchtigenden Wirkung<br />

einer Leistung (vgl. Oberparleiter 1955). Das Schadensereignis<br />

entsteht aus dem Wirksamwerden <strong>von</strong><br />

Risiken (vgl. Viel 1966).<br />

Die Risiken in Transport <strong>und</strong> Lagerung sind zu den<br />

Risiken des leistungswirtschaftlichen Bereichs als<br />

Teil der Beschaffungs-, Produktions- <strong>und</strong> Absatzrisiken<br />

einzuordnen (vgl. Romeike 2005), sind jedoch<br />

vom Lieferrisiko abzugrenzen, welches die Nicht-<br />

oder mangelhafte Lieferung durch den Lieferanten<br />

behandelt.<br />

Transportrisiken umfassen alle Einzelrisiken, die im<br />

Zusammenhang mit dem physischen Transport der<br />

Waren stehen (vgl. Oberparleiter 1955; Eberle 2005).<br />

Darunter werden die „Gefahr der Beschädigung oder<br />

des Unterganges der Ware während des Transportes<br />

sowie die Gefahr der Transportverzögerung“ verstanden<br />

(vgl. Topritzhofer/Moser 1990). Lagerrisiken umfassen<br />

alle Einzelrisiken, die im Zusammenhang mit<br />

<strong>Verkehrsjournal</strong> 47


MANAGEMENT VON TRANSPORT- UND LAGERRISIKEN<br />

der Lagerung der Waren stehen. Darunter fallen alle<br />

Risiken, die die Lagerhaltung <strong>von</strong> Gütern bedrohen<br />

(vgl. Oberparleiter 1955; Rogler 2002) <strong>und</strong> direkt das<br />

Lager betreffen (vgl. Eberle 2005).<br />

Arten, Ursachen <strong>und</strong> Auswirkungen <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken<br />

Die einzelnen Arten <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken<br />

lassen sich anhand der Dimensionen Menge, Qualität,<br />

Kosten, Wert, Zeit <strong>und</strong> Ort, wie in Abbildung 1 dargestellt,<br />

charakterisieren. Die Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

können <strong>von</strong> verschiedenen Faktoren verurs-<br />

acht werden (z.B. <strong>von</strong> der Natur, vom Objekt selbst,<br />

<strong>von</strong> Subjekten), beziehen sich jedoch immer auf die<br />

räumliche <strong>und</strong> zeitliche Überbrückung (vgl. Oberparleiter<br />

1955).<br />

Die Einzelrisiken des Transports können sich auf einen<br />

Transportvorgang, auf alle Transporte eines bestimmten<br />

Gutes oder auf alle Transporte sämtlicher<br />

Güter beziehen (vgl. Rogler 2002). Das Lagerrisiko<br />

kann entweder insgesamt, für einen einzelnen Lagerort<br />

oder ein einzelnes Gut betrachtet werden (vgl.<br />

Rogler 2002).<br />

48 <strong>Verkehrsjournal</strong><br />

Der aus den Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden unmittelbar<br />

entstehende fi nanzielle Schaden ist häufi g relativ<br />

einfach feststellbar (vgl. Oberparleiter 1955). Das<br />

Ausmaß der Schäden auf die gesamte Wertschöpfungskette<br />

ist hingegen schwerer feststellbar <strong>und</strong><br />

beschränkt sich meist nicht auf rein monetäre Schäden.<br />

Bei multimodalen Transporten besteht im Falle<br />

eines unbekannten Schadensortes darüber hinaus das<br />

Zuordnungsproblem des Schadens auf die beteiligten<br />

Akteure (vgl. Kummer/Schramm 2004). Die durch<br />

eine Vernichtung der <strong>transport</strong>ierten Güter (z.B. durch<br />

Diebstahl, terroristische Anschläge, Unfälle) entstandenen<br />

Lieferstockungen können sich sehr stark auswirken.<br />

Es kommt einerseits zu zusätzlichen Kosten<br />

Abbildung 1: Arten <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken (Kummer/Sudy 2007 in Anlehnung an Rogler 2002;<br />

Eberle 2005; Oberparleiter 1955)<br />

im Logistikbereich (z.B. Eilfrachten) aber auch zu<br />

zusätzlichen Kosten im Produktionsbereich (z.B.<br />

Produktionskosten durch nochmaliges Herstellen der<br />

Produkte, Rüstkosten durch Umstellung des Produktionsprogramms).<br />

Bei den Empfängern der Ware kann<br />

es durch die Vernichtung der Güter beim Transport<br />

zu einem Produktionsstillstand <strong>und</strong> in weiterer Folge<br />

ebenfalls zu Lieferstockungen kommen, vor allem<br />

dann, wenn die Waren Just-in-Time geliefert werden<br />

<strong>und</strong> kein Pufferlager gehalten wird. Sonstige Mehrkosten<br />

entstehen z.B. aus Konventionalstrafen <strong>und</strong>


Schadenersatzforderungen <strong>von</strong> Seiten des K<strong>und</strong>en.<br />

Andererseits kommt es zu reduzierten Erlösen durch<br />

Erlösschmälerungen (z.B. wegen Terminüberschreitungen<br />

zu gewährende Preisnachlässe) <strong>und</strong> durch<br />

entgehende Erlöse (z.B. Nichtabnahme eines speziell<br />

für einen K<strong>und</strong>en gefertigten Auftrags wegen Terminüberschreitung).<br />

Entgangene Deckungsbeiträge können<br />

aus direktem Umsatzverlust (z.B. K<strong>und</strong>e deckt<br />

seinen Bedarf bei einem anderen Anbieter) oder aus<br />

indirektem Umsatzverlust (z.B. Verlust der Reputation)<br />

entstehen (vgl. Weber/Kummer 1998).<br />

Im Falle einer Beschädigung oder Qualitätsverschlechterung<br />

der Güter während des Transports kann<br />

es zu erhöhten Kosten (z.B. Kosten für Nachbesserungen<br />

<strong>und</strong> erhöhten Ausschuss) oder verminderten<br />

Erlösen (z.B. durch Preisabschläge oder Nichtabnahme<br />

aufgr<strong>und</strong> schlechterer Produktqualität, imageschädigende<br />

Rückrufaktionen) kommen (vgl. Rogler<br />

2002).<br />

Die Güter können während ihrer Lagerung z.B. durch<br />

mutwillige Sachbeschädigung, Diebstahl, Anschläge,<br />

Brand, Witterungsverhältnisse oder durch die Eigenschaften<br />

des Lagerguts selbst in ihrer Menge oder in<br />

ihren Eigenschaften beeinträchtigt werden. Im Falle<br />

einer Mengen- oder Qualitätsminderung müssen<br />

die betreffenden Güter abgeschrieben werden, dies<br />

führt zu einer Wertminderung des Lagerbestandes<br />

(vgl. Rogler 2002). Ein Verlust der Lagergüter kann<br />

nicht nur die Abschreibung der gelagerten Güter, sondern<br />

im Falle der Wiederbeschaffung zu gestiegenen<br />

Marktpreisen einen darüber hinausgehenden Verlust<br />

bedeuten (vgl. Oberparleiter 1955). Lagermengenabweichungen<br />

führen zu einer verzögerten Erfüllung<br />

bereits eingegangener Lieferverpfl ichtungen <strong>und</strong> daraus<br />

resultierender Schadenersatzforderungen bzw.<br />

Konventionalstrafen seitens der K<strong>und</strong>en (vgl. Oberparleiter<br />

1955).<br />

Fallen beim Transport oder der Lagerung höhere<br />

Kosten an als geplant, so entsteht demjenigen, der<br />

die Transport- bzw. Lagerkosten trägt, ein Schaden.<br />

Dieses Risiko ist für das Unternehmen höher, wenn<br />

der Transport bzw. die Lagerung selbst durchgeführt<br />

wird. Bei Transporten bzw. Lagerung durch Dritte<br />

wird in der Regel ein fester Preis vereinbart (vgl.<br />

Rogler 2002). Hedging <strong>von</strong> Transportpreisrisiken<br />

ist gr<strong>und</strong>sätzlich möglich, aber eigentlich nur in der<br />

Massengutschifffahrt üblich (vgl. Batchelor/Alizadeh/Visvikis<br />

2005).<br />

Zu einer Wertminderung der Transport- bzw. Lagergüter<br />

kann es kommen, wenn der Marktpreis während<br />

des Transports (z.B. bei internationalen See<strong>transport</strong>en)<br />

bzw. während der Lagerung fällt. Dies trifft im<br />

Beschaffungsbereich insbesondere bei an Warenbörsen<br />

gehandelten Gütern wie z.B. Kupfer oder Kaffee,<br />

<strong>und</strong> im Absatzbereich z.B. aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Nachfrageverschiebungen<br />

oder Preissenkungen der Konkurrenzunternehmen<br />

zu. Eine Wertminderung tritt auch<br />

dann ein, wenn die im Transport befi ndlichen bzw.<br />

gelagerten Güter nicht mehr benötigt <strong>und</strong> somit nicht<br />

mehr zu den Anschaffungskosten veräußert werden<br />

können. Die Beispiele zeigen, dass eine Wertminderung<br />

des Transport- <strong>und</strong> Lagerbestandes unabhängig<br />

<strong>von</strong> physischen Beeinträchtigungen möglich ist <strong>und</strong><br />

zu Abschreibungen in der Bilanz führen kann (vgl.<br />

Rogler 2002).<br />

Dauert der Transport länger als geplant, kann es wie<br />

beim Transportmengenrisiko ebenfalls zu einem vorübergehenden<br />

Produktionsstillstand <strong>und</strong> zu Lieferstockungen<br />

kommen (vgl. Rogler 2002). In diesem Fall<br />

werden die beschafften Güter zwar vereinbarungsgemäß<br />

zur Verfügung gestellt, doch führen logistische<br />

Planungsfehler (z.B. Wahl des falschen Transportmittels)<br />

oder zeitlich begrenzte Transporthemmnisse (z.B.<br />

Blockade <strong>von</strong> Autobahnen durch Lkw-Fahrer) zu einer<br />

verspäteten Lieferung (vgl. Eberle 2005). Andere<br />

Gründe für eine Verlängerung der Transportzeit können<br />

der Ausfall eines Transportmittels, Stau, schlechte<br />

Witterungsbedingungen, Naturkatastrophen, Streik<br />

oder Fehlverladungen sein. Beim Transportzeitrisiko<br />

besteht sogar die Gefahr, dass vorübergehend überhaupt<br />

kein Transport möglich ist, weil das geplante<br />

Transportmittel ausfällt <strong>und</strong> kein Ausweichen auf<br />

ein anderes Transportmittel möglich ist (vgl. Rogler<br />

2002). Bei internationalen Transporten führen temporäre<br />

<strong>und</strong> häufi g auch unerwartete Durchfuhr- <strong>und</strong><br />

Transportverbote, langwierige unvorhersehbare Zollabwicklungen,<br />

kriegerische Handlungen <strong>und</strong> Unruhen<br />

zu längeren Transportzeiten.<br />

Das Lagerzeitrisiko ist bei Gütern relevant, die nur<br />

über eine bestimmte Zeit haltbar <strong>und</strong> daher nicht für<br />

eine längere Lagerung geeignet sind, wie z.B. die<br />

Lagerung verderblicher, leicht entzündlicher <strong>und</strong> explosiver<br />

Güter. Werden <strong>von</strong> z.B. leicht verderblichen<br />

Gütern zu große Mengen auf Lager gelegt, müssen<br />

diese bei Nichtbedarf am Ende der Haltbarkeitsdauer<br />

liquidiert werden (vgl. Oberparleiter 1955; Eberle,<br />

2005).<br />

Unter dem Transport- bzw. Lagerortrisiko wird der<br />

Fall verstanden, dass ein Transport zum vereinbarten<br />

Ort (z.B. durch Sperrung des Flughafens) oder eine<br />

Lagerung am vereinbarten Ort (z.B. durch kurzfristige<br />

Beeinträchtigung der Lagerkapazitäten durch Brand)<br />

nicht möglich ist (vgl. Eberle, 2005). Bei einer Lieferung<br />

an einen falschen Ort kommt es zu zeitlichen<br />

<strong>Verkehrsjournal</strong> 49


MANAGEMENT VON TRANSPORT- UND LAGERRISIKEN<br />

Verzögerungen <strong>und</strong> höheren Kosten, da die Güter an<br />

den richtigen Ort weiter<strong>transport</strong>iert werden müssen<br />

(vgl. Rogler 2002).<br />

Arten <strong>von</strong> <strong>transport</strong>- <strong>und</strong> lagerrisikopolitischen<br />

Maßnahmen<br />

Für die Handhabung <strong>von</strong> Risiken gibt es eine Vielzahl<br />

<strong>von</strong> Maßnahmen. Werden Maßnahmen ergriffen, um<br />

Verlustgefahren zu vermindern bzw. ihre Wirkungen<br />

zu begrenzen, wird <strong>von</strong> aktivem Risikoverhalten gesprochen.<br />

Wird bewusst auf Maßnahmen verzichtet,<br />

wird dieses Risikoverhalten als passiv bezeichnet.<br />

Risikopolitik bezeichnet demnach jedes passive <strong>und</strong><br />

aktive Verhalten, das im Zusammenhang mit Risiken<br />

gezeigt werden kann, die aus der Nichterfüllung <strong>von</strong><br />

bei den Entscheidungen zugr<strong>und</strong>e gelegten Erwartungen<br />

resultieren (vgl. Rogler 2002).<br />

Eine in der Literatur oftmalig vorgenommene Klassifi<br />

zierung <strong>von</strong> risikopolitischen Maßnahmen ist die<br />

nach dem Ansatzpunkt der Risikosteuerung. Dabei<br />

werden die Maßnahmen dahingehend unterschieden,<br />

ob durch sie eine Beseitigung der Risikoursachen angestrebt<br />

<strong>und</strong> damit das Eintreten eines Schadens verhindert<br />

werden soll (ursachenbezogene Maßnahmen)<br />

oder ob eine Verringerung der negativen Effekte, die<br />

auf den Eintritt einer Risikoursache folgen, bezweckt<br />

wird (wirkungsbezogene<br />

Maßnahmen) (vgl.<br />

Kupsch 1973; Philipp<br />

1967; Mikus 2001).<br />

Für die Bewältigung der<br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken<br />

steht demnach eine<br />

Reihe <strong>von</strong> Maßnahmen<br />

zur Verfügung, die in<br />

Abbildung 2 dargestellt<br />

werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

können bestimmte Risiken<br />

gänzlich vermieden<br />

werden, z.B. Lager-<br />

risiken durch Verzicht<br />

auf Lagerhaltung, dies<br />

wird jedoch im Normalfall<br />

kaum möglich sein<br />

<strong>und</strong> würde zu einer Zunahme<br />

<strong>von</strong> Risiken in anderen Bereichen (z.B. Transport)<br />

führen. Die Risikoverminderung hingegen versucht,<br />

die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts<br />

bzw. dessen Folgen zu verringern. Bei der Risiko-<br />

50 <strong>Verkehrsjournal</strong><br />

Abbildung 2: Transportrisiko- <strong>und</strong> lagerrisikopolitische<br />

Maßnahmen (Kummer/Sudy 2007, in Anlehnung an Haller<br />

1975; Kupsch 1973; Rogler 2002)<br />

überwälzung werden die Risiken auf ein anderes<br />

Wirtschaftssubjekt übertragen. Bei der Selbsttragung<br />

<strong>von</strong> Risiken werden bestimmte Risiken vom Unternehmen<br />

bewusst selbst getragen (vgl. Haller 1975).<br />

Im Rahmen der Risikopolitik sind die risikopolitischen<br />

Maßnahmen so zu kombinieren, dass ein aus<br />

der Sicht der beteiligten Akteure optimales Maßnahmenbündel<br />

erreicht wird, da sich risikopolitische<br />

Maßnahmen sowohl auf andere Unternehmensbereiche<br />

als auch auf andere Unternehmen auswirken.<br />

Die <strong>transport</strong>risiko- <strong>und</strong> lagerrisikopolitischen<br />

Maßnahmen können daher nicht isoliert betrachtet<br />

werden. So wirken sich Maßnahmen im Transportbereich<br />

auf den Lagerbereich aus. Beispielsweise zieht<br />

eine Umstellung der Produktanlieferung auf Just in<br />

Time zur Verminderung der Lagerrisiken eine Erhöhung<br />

der Transportrisiken nach sich, da sich durch<br />

diese Maßnahme die Zahl der Anlieferungen <strong>und</strong> somit<br />

die Zahl der Transporte erhöht. Gegebenenfalls<br />

besteht die Notwendigkeit eines Wechsel des Transportmittels<br />

(z.B. auf Lkw) <strong>und</strong> dadurch ein Wechsel<br />

des Transportweges, was wiederum zu erhöhten<br />

Transportrisiken führt.<br />

Maßnahmen zur Vermeidung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Sollen Ausfälle <strong>und</strong> Mängel beim Transport <strong>und</strong> Minderungen<br />

bei der Lagerung<br />

vollständig ausgeschlossen<br />

werden, wird<br />

<strong>von</strong> Maßnahmen zur Vermeidung<br />

<strong>von</strong> Risiken in<br />

Transport <strong>und</strong> Lagerung<br />

gesprochen. Jedes Unternehmen<br />

agiert jedoch<br />

unter Unsicherheit <strong>und</strong><br />

unternehmerisches Handeln<br />

ist zwangsläufi g mit<br />

der Nutzung <strong>von</strong> Chancen<br />

<strong>und</strong> dem Eingehen<br />

<strong>von</strong> Risiken verb<strong>und</strong>en<br />

(vgl. Pfohl 2002). Eine<br />

gänzliche Vermeidung<br />

<strong>von</strong> Risiken ist daher<br />

kaum möglich <strong>und</strong> sogar<br />

unerwünscht, da Risikovermeidung<br />

auch ungenutzte Chancen bedeuten würde.<br />

Eine vollständige Vermeidung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken ist somit insgesamt unrealistisch, da auf<br />

Transporte <strong>und</strong> Lagerung komplett verzichtet werden


müsste (vgl. Rogler 2002). Es können aber folgende<br />

Maßnahmen zur Vermeidung einzelner Arten <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken beitragen:<br />

Selbsterstellung <strong>von</strong> Produkten oder Inhouse-<br />

Partnerschaften. Das Transportrisiko kann durch<br />

Selbsterstellung der entsprechenden Güter vermieden<br />

werden. Bei einer Inhouse-Partnerschaft, bei<br />

der die Lieferanten im Werksgelände des K<strong>und</strong>en<br />

produzieren, entfällt das Transportrisiko ebenso<br />

weitestgehend. Diese Partnerschaften gehen in der<br />

Automobilbranche so weit, dass die Lieferanten<br />

den Einbau ihrer Module in die Fahrzeuge des Produzenten<br />

selbst durchführen (vgl. Weber/Kummer<br />

1998; Bichler 1997). Nachteilig an diesem Konzept<br />

ist allerdings, dass das Transportrisiko für die<br />

Rohstoffe der Module bestehen bleibt, da der Lieferant<br />

diese weiterhin beziehen muss. Außerdem<br />

produzieren die Lieferanten in der Regel nicht nur<br />

für einen K<strong>und</strong>en allein <strong>und</strong> sind im Extremfall<br />

dazu gezwungen, an mehreren Orten Produktionsstätten<br />

aufzubauen (vgl. Bogaschewsky/Rollberg<br />

2001).<br />

Übereinstimmung <strong>von</strong> Beschaffungs-, Produktions-<br />

<strong>und</strong> Absatzmenge durch absatzsynchrone<br />

Beschaffung. Eine Vermeidung des Lagerrisikos<br />

kann durch Übereinstimmung <strong>von</strong> Beschaffungs,<br />

Produktions- <strong>und</strong> Absatzmenge erreicht werden.<br />

Der aus einem Auftragseingang resultierende Materialbedarf<br />

in der Produktion ist unmittelbarer<br />

Auslöser einer lagerlosen Beschaffung. Dies kann<br />

durch Auftragsfertigung bzw. durch absatzsynchrone<br />

Beschaffung realisiert werden. Voraussetzungen<br />

dafür sind enge Zusammenarbeit der<br />

Wertschöpfungspartner, fl exible Abstimmung der<br />

kooperativ zu bewältigenden Aufgaben <strong>und</strong> eine<br />

möglichst genau zu prognostizierende, konstante<br />

Nachfrage (vgl. Bogaschewsky/Rollberg 2001).<br />

Für die Gestaltung der Transportprozesse bedeutet<br />

dies im Normalfall eine Zunahme der Transportfrequenz<br />

bei gleichzeitig abnehmenden Sendungsgrößen,<br />

sodass vergleichsweise kleinere <strong>und</strong><br />

zugleich schnellere Transportmittel zum Einsatz<br />

kommen (vgl. Stölzle/Gareis 2001). Transportverzögerungen<br />

können bei fehlenden Lagerbeständen<br />

unmittelbar zu Produktions- bzw. Absatzstockungen<br />

führen. Demzufolge steht dem verringerten<br />

Lagerrisiko ein erhöhtes Transportrisiko gegenüber.<br />

Das erhöhte Transportrisiko kann durch<br />

räumliche Annäherung der Lieferanten an den Abnehmer<br />

abgemindert werden. Das Vermeiden <strong>von</strong><br />

Lagerhaltung auf einer Wertschöpfungsstufe bedeutet<br />

meist die Verlagerung der Lagerhaltung auf<br />

eine andere Stufe. Bei der Just in Time-Strategie<br />

wird die Lagerhaltung häufi g auf die Lieferanten<br />

abgewälzt.<br />

Maßnahmen zur Verminderung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Um Risiken in Transport <strong>und</strong> Lagerung zu vermindern,<br />

können Maßnahmen ergriffen werden, die einerseits<br />

zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden, andererseits zur Verringerung<br />

der Schadenshöhe beitragen.<br />

Maßnahmen zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit<br />

des Eintritts <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

Bei den Maßnahmen zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit<br />

des Eintritts <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

wird versucht, die Wahrscheinlichkeit zu<br />

verringern, dass ein Schaden überhaupt eintritt (vgl.<br />

Haller 1975). Diese Maßnahmen müssen auf alle Fälle<br />

unter ökonomischen Gesichtspunkten auf ihre Einsetzbarkeit<br />

im konkreten Fall untersucht werden (vgl.<br />

Rogler 2002).<br />

Räumliche Annäherung der beteiligten Akteure<br />

Durch Verkürzung der Transportwege vermindern<br />

sich die Transportrisiken. Dies wird durch eine räumliche<br />

Annäherung realisiert. Die Schlüssellieferanten<br />

siedeln sich in der Nähe der Abnehmer in Industrieparks<br />

oder direkt im Werk an (vgl. Weber/Kummer<br />

1998). Ein großer Elektronikkonzern verfolgt z.B.<br />

die Strategie der globalen Lokalisierung. Diese Strategie<br />

sieht vor, dass dort produziert wird, wo sich der<br />

Absatzmarkt befi ndet <strong>und</strong> beschafft wird, wo die Produktion<br />

stattfi ndet (vgl. Wangerin, Klaus; Chappell,<br />

Karen 2001). Bei der Beschaffung <strong>von</strong> Lieferanten<br />

<strong>und</strong> beim Absatz an K<strong>und</strong>en in räumlicher Nähe<br />

lassen sich Transporte leichter ungebrochen organisieren,<br />

wohingegen bei den Strategien des Global<br />

Sourcing <strong>und</strong> der Global Distribution in der Regel der<br />

Aufbau intermodaler Transportketten notwendig wird<br />

(vgl. Stölzle/Gareis 2001).<br />

Auswahl der Transportwege <strong>und</strong> Transportzeiten bzw.<br />

der Lagerorte <strong>und</strong> der Lagerzeiten nach Sicherheit<br />

Um die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transportausfällen<br />

<strong>und</strong> –mängeln bzw. <strong>von</strong> Lagerminderungen zu verringern,<br />

sollten die Transportwege <strong>und</strong> Lagerorte nach<br />

Sicherheit ausgewählt werden. Die zurückzulegenden<br />

<strong>Verkehrsjournal</strong> 51


MANAGEMENT VON TRANSPORT- UND LAGERRISIKEN<br />

Strecken zwischen den einzelnen Quellen <strong>und</strong> Senken<br />

sind so zu wählen, dass Beschädigungen oder zeitliche<br />

Verzögerungen am unwahrscheinlichsten sind.<br />

Bei globalen Transporten stehen für die jeweilige<br />

Güterart im Normalfall immer mehrere Routen bzw.<br />

mehrere Lagerorte zur Verfügung, diese müssen nach<br />

unterschiedlichen Rahmenbedingungen wie Klima,<br />

Topographie, Verkehrsinfrastruktur etc. untersucht<br />

werden. Im Hinblick auf die einzelnen Arten des<br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerrisikos können sich unterschiedliche<br />

Beurteilungen ergeben (vgl. Rogler 2002). Die<br />

Nutzung eines integrierten Informationsnetzsystems<br />

kann die Planung des geeigneten Transportweges<br />

bzw. Lagerortes erleichtern.<br />

Auswahl der Transportmittel<br />

Die Transportmittel sind auf die zu <strong>transport</strong>ierenden<br />

Güter <strong>und</strong> die zu überwindenden topographischen<br />

Verhältnisse nach den Verkehrswertigkeiten wie<br />

Schnelligkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit, Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Netzdichte auszuwählen, da Ausfälle einerseits zu<br />

Beschädigungen am Transportgut <strong>und</strong> andererseits zu<br />

zeitlichen Verzögerungen führen können (vgl. Rogler<br />

2002). Bei internationalen Transporten kommt im<br />

Normalfall mehr als ein Transportmittel zum Einsatz,<br />

dies lässt die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Schäden durch<br />

Umschlagprozesse erhöhen. Durch den kombinierten<br />

Verkehr können die Vorteile verschiedener Transportmittel<br />

miteinander sinnvoll kombiniert <strong>und</strong> die für<br />

den Transport notwendige Verladung der Güter vereinfacht<br />

<strong>und</strong> somit die Gefahr <strong>von</strong> Schäden verringert<br />

werden. Mit Hilfe des kombinierten Verkehrs wird<br />

versucht, die Transportmittel so aufeinander abzustimmen,<br />

dass der Übergang der zu <strong>transport</strong>ierenden<br />

Güter <strong>von</strong> einem Transportmittel zum Anderen möglichst<br />

geringe Umschlagsoperationen verursacht (z.B.<br />

durch Huckepackverkehr <strong>und</strong> Behälterverkehr) (vgl.<br />

Pfohl 2004).<br />

Gestaltung der Art der Lagerung<br />

Die Art der Lagerung muss ebenfalls den Merkmalen<br />

des zu lagernden Gutes angepasst werden. So<br />

können durch technische <strong>und</strong> bauliche Maßnahmen<br />

(z.B. Alarmanlagen, Schließsysteme, Tresore, Videoüberwachungen<br />

etc.) Diebstähle erschwert <strong>und</strong> somit<br />

das Lagermengenrisiko gesenkt werden. Die Art der<br />

Lagerung wird sehr stark <strong>von</strong> den Produktmerkmalen<br />

(z.B. Substanz, Haltbarkeit, Wert, Aggregatzustand<br />

<strong>und</strong> Volumen) bestimmt (vgl. Rogler 2002).<br />

Verbesserung der Beschaffungsmarktinformation<br />

Durch die Kooperation im Beschaffungsbereich kön-<br />

52 <strong>Verkehrsjournal</strong><br />

nen Beschaffungsmarktinformationen verbessert werden.<br />

Durch Cooperative Sourcing können die Unternehmen<br />

einen besseren Überblick über <strong>transport</strong>- <strong>und</strong><br />

lagerfähigere Güter bzw. substituierbare Rohstoffe<br />

erhalten (vgl. Eßig 2002). Die Auswahl der Waren<br />

nach ihrer Transport- <strong>und</strong> Lagerfähigkeit kann die<br />

Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

vermindern (vgl. Rogler 2002).<br />

Durch die Verbesserung der Beschaffungsmarktinformationen<br />

kann die Entwicklung neuer Rohstoffe bzw.<br />

Produkte, welche <strong>transport</strong>- <strong>und</strong> lagerfähiger sind, erleichtert<br />

werden.<br />

Produktgestaltung <strong>und</strong> Produktdesignstrategien zur<br />

Erhöhung der Transport- <strong>und</strong> Lagerfähigkeit<br />

Die Produkte können bereits derart gestaltet werden,<br />

dass die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

verringert wird. So wird die Gefahr <strong>von</strong><br />

Beschädigungen bei kompakten Formen geringer sein<br />

als bei unebenen Formen, bei Produkten aus Kunststoff<br />

geringer als bei Produkten aus Glas (vgl. Rogler<br />

2002). Weiters erhöht eine Vielzahl <strong>von</strong> Produktvarianten<br />

die Komplexität in Transport <strong>und</strong> Lagerung.<br />

Vor allem durch globale Distribution entsteht durch<br />

Landesspezifi kationen eine hohe Variantenvielfalt<br />

bei den Produkten <strong>und</strong> den Verpackungen (vgl. Schary/Skjott-Larsen<br />

2001). Produktdesignstrategien wie<br />

Standardisierung <strong>und</strong> Modularisierung <strong>und</strong> Postponement-Strategien<br />

erleichtern den Transport der Produkte.<br />

Eine Senkung der Lagerbestände ist ebenso<br />

möglich, dies ist vor allem bei Produkten mit kurzem<br />

Lebenszyklus bedeutsam (vgl. Huchzermeier 1999).<br />

Verpackung der Produkte zur Erhöhung der Transport-<br />

<strong>und</strong> Lagerfähigkeit<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong><br />

Transportausfällen bzw. –mängel <strong>und</strong> Lagerminderungen<br />

zu senken, ist die Auswahl einer geeigneten<br />

Verpackung. So wird das <strong>transport</strong>ierte oder gelagerte<br />

Gut durch die geeignete Verpackung gegen mechanische<br />

Belastungen (Druck, Stoß) <strong>und</strong> klimatische<br />

Belastungen (Feuchtigkeit, Temperatur) geschützt<br />

<strong>und</strong> der Diebstahl der verpackten Güter erschwert.<br />

Durch entsprechende Kennzeichnung der Verpackungen<br />

durch Bilder, Zeichen oder Erläuterungen bei z.B.<br />

zerbrechlichen, giftigen, explosiven oder brandfördernden<br />

Gütern werden ein unsachgemäßer Transport<br />

bzw. eine unsachgemäße Lagerung vermieden. Die<br />

Verpackung hat nicht nur Einfl uss auf den Zustand der<br />

Güter, sondern ermöglicht auch einen rationelleren<br />

Transport <strong>und</strong> Umschlag bzw. eine rationellere Lagerung<br />

(vgl. Pfohl 2004).


Partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Koordination<br />

durch Konzepte wie Effi cient Consumer Response<br />

(ECR)<br />

Eine Möglichkeit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Koordination (vgl. Corsten 2001) entlang<br />

der Wertschöpfungskette stellt ECR dar. Beim ECR-<br />

Konzept sind sämtliche Partner der Güterfl usskette<br />

vom Vorlieferanten bis zum Endk<strong>und</strong>en integriert.<br />

Durch Identifi kations- <strong>und</strong> Kommunikationsstandards,<br />

Standardisierung <strong>von</strong> Ladeeinheiten <strong>und</strong> Produktidentifi<br />

kationen soll eine raschere <strong>und</strong> effi zientere<br />

Abwicklung der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse<br />

gewährleistet werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Schadenseintritts vermindert (vgl. Behrens<br />

2001).<br />

Einsatz <strong>von</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationssystemen<br />

Die <strong>transport</strong>- <strong>und</strong> lagerlogistischen Prozesse setzen<br />

eine Fülle verschiedenartiger Informationen voraus,<br />

beispielsweise über mögliche Transportwege <strong>und</strong><br />

geeignete Lagerplätze (vgl. Arnold 2003). Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationssysteme ermöglichen<br />

eine transparente, sichere <strong>und</strong> schnelle Gestaltung<br />

der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse. Darüber hinaus<br />

ermöglicht der elektronische Datenaustausch ein effi<br />

zientes Nahtstellen<strong>management</strong> (vgl. Baumgarten/<br />

Wiegand 2001). Die Steuerung <strong>und</strong> Koordination der<br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse vermindert somit auch<br />

die Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken. So kann die Gefahr<br />

<strong>von</strong> Fehllieferungen durch den Einsatz <strong>von</strong> EDI reduziert<br />

werden (vgl. Weid 1995).<br />

Einsatz <strong>von</strong> automatischen Identifi kationssystemen<br />

Um die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

zu verringern, ist die Information über<br />

den Zustand der sich im Transportprozess <strong>und</strong> Lager<br />

befi ndlichen Produkte wichtig (vgl. Arnold 2003).<br />

Die automatischen Identifi kationssysteme beruhen<br />

auf verschiedenen Technologien wie z.B. Barcode,<br />

Biometrik, Datenfunk, Magnetstreifen, Schrifterkennung,<br />

Spracherkennung <strong>und</strong> RFID. Die Verbesserung<br />

logistischer Vorgänge wird in zunehmendem Maße<br />

<strong>von</strong> der RFID-Technologie beeinfl usst. Die möglichen<br />

Anwendungen <strong>und</strong> Anwendungsfelder der RFID-<br />

Technologie sind breit gefächert <strong>und</strong> ermöglichen<br />

eine berührungslose Übertragung <strong>von</strong> Produkt- <strong>und</strong><br />

Prozessinformationen per Funksignal; die automatische<br />

Beobachtung <strong>und</strong> Fortschreibung des Bearbeitungs-<br />

<strong>und</strong> Sendungsstatus eines Objektes über alle<br />

Hierarchieebenen vom Produkt bis zum Lkw in der<br />

Logistikkette; Beobachtung, Überwachung <strong>und</strong> Kon-<br />

trolle äußerer Umgebungsbedingungen oder innerer<br />

Zustände; Erfüllung <strong>von</strong> Sicherheits- <strong>und</strong> Sicherungsmaßnahmen<br />

(vgl. Lange/Lammers/Meiß 2005). So<br />

könnte die RFID-Technologie vor allem bei verderblicher<br />

Ware eingesetzt werden, um kürzere Durchlaufzeiten<br />

durch Gewährleistung des z.B. FIFO-Prinzips<br />

in der Lagerung zu erreichen. Dies führt zu einer Verringerung<br />

der Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Lagerminderungen,<br />

da da<strong>von</strong> ausgegangen werden kann, dass in<br />

einem kürzeren Zeitraum weniger Schäden auftreten<br />

(vgl. Kummer/Einbock/Westerheide 2005).<br />

Einführung <strong>von</strong> Total Quality Management (TQM)<br />

Die Merkmale <strong>von</strong> ganzheitlichen Qualitäts<strong>management</strong>konzepten<br />

umfassen K<strong>und</strong>enorientierung, kontinuierliche<br />

Prozessverbesserung, Ursachenanalyse<br />

sowie Problemvorbeugung <strong>und</strong> Mitarbeiterorientierung.<br />

Eine Verbesserung der Prozesse <strong>und</strong> somit eine<br />

Verminderung der Risiken ist durch Motivation der<br />

Mitarbeiter zu erreichen (vgl. Müller-Böling 1993).<br />

Nur wenn sich die Mitarbeiter der Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken<br />

bewusst sind, können sie wirksam zu ihrer<br />

Verringerung beitragen (vgl. Philipp 1967). Dieses<br />

Bewusstsein kann durch Schulungsmaßnahmen gefördert<br />

werden.<br />

Kontrollmaßnahmen<br />

Um die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

zu verringern, steht eine Reihe <strong>von</strong> Kontrollmaßnahmen<br />

zur Verfügung. So sollte der Zutritt<br />

zum Lager gr<strong>und</strong>sätzlich nur autorisierten Personen<br />

gestattet sein. Dies kann durch Ausgabe <strong>von</strong> Berechtigungskarten<br />

bzw. dem Führen <strong>von</strong> Zutrittslisten<br />

kontrolliert werden. Weiters kann die Gefahr <strong>von</strong><br />

Diebstählen durch Durchführung <strong>von</strong> Personen- <strong>und</strong><br />

Taschenkontrollen beim Verlassen des Lagerbereichs<br />

vermindert werden (vgl. Linzmeier 2006).<br />

Maßnahmen zur Verringerung des Ausmaßes <strong>von</strong><br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

Durch die Maßnahmen zur Verringerung des Ausmaßes<br />

<strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden wird versucht,<br />

die Höhe eines Transport- bzw. Lagerschadens<br />

zu verringern, unabhängig da<strong>von</strong>, wer diesen Schaden<br />

zu tragen hat. Dies ist möglich durch Verringerung<br />

der Gesamt<strong>transport</strong>- bzw. Gesamtlagermenge. Dazu<br />

können die bereits diskutierten Maßnahmen zur Vermeidung<br />

der Risiken, wie Selbsterstellung der Güter,<br />

Produktion bzw. Einrichtung <strong>von</strong> einem Lager durch<br />

den Lieferanten im Werk des Abnehmers, angewendet<br />

werden (vgl. Rogler 2002).<br />

<strong>Verkehrsjournal</strong> 53


MANAGEMENT VON TRANSPORT- UND LAGERRISIKEN<br />

Ist die Menge der zu <strong>transport</strong>ierenden Güter gegeben,<br />

wird eine Verringerung der Schadenshöhe<br />

durch Verteilung bzw. Streuung der Güter auf mehrere<br />

Transporte, auf unterschiedliche Transportmittel,<br />

-wege <strong>und</strong> -zeiten erreicht. Durch eine Aufteilung der<br />

Gesamt<strong>transport</strong>menge auf mehrere Transporte ergibt<br />

sich eine geringere Menge pro Transportvorgang <strong>und</strong><br />

daher bei einem Schaden eine geringere Schadenssumme.<br />

Diese Maßnahme ist jedoch mit einer höheren<br />

Anzahl an Transportvorgängen <strong>und</strong> daher mit höheren<br />

Transportkosten verb<strong>und</strong>en. Diese Kostensteigerung<br />

ist mit der durch die Risikostreuung erreichten Schadensverringerung<br />

zu vergleichen. So wird sich diese<br />

Maßnahme vor allem für wertvolle Güter eignen (vgl.<br />

Rogler, 2002).<br />

Wird beim Lager ebenfalls <strong>von</strong> einer gegebenen<br />

Gesamtlagermenge ausgegangen, können Schäden<br />

durch Verteilung der Lagermenge auf mehrere Lagerorte<br />

verringert werden. Zu beachten ist jedoch die<br />

durch dezentrale Lagerung entstehende Erhöhung der<br />

Sicherheitsbestände <strong>und</strong> der Transportvorgänge, was<br />

sich wiederum in erhöhten Kosten niederschlägt.<br />

Aber bereits in einem gegebenen Lager kann die Art<br />

der Lagerung derart gestaltet werden, dass – im Falle<br />

eines Schadens – die mögliche Schadenshöhe verringert<br />

wird. Zu nennen sind z.B. Einrichtungen wie<br />

Sprinkleranlage <strong>und</strong> Feuerschutztüren, die im Falle<br />

eines Feuers ein rasches Ausbreiten der Flammen<br />

verhindern oder die Kombination unterschiedlicher<br />

Ein- <strong>und</strong> Auslagerungsarten, um bei Ausfall der z.B.<br />

vollautomatisierten Lagersteuerung ein Ersatzsystem<br />

zur Verfügung zu haben (vgl. Rogler 2002).<br />

Maßnahmen zur Überwälzung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Die Maßnahmen zur Überwälzung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken setzen nicht an der Höhe des Schadens<br />

an, sondern an der Frage, wer ihn zu tragen hat. Die<br />

Unternehmen sind bestrebt, den Schaden soweit wie<br />

möglich auf andere Wirtschaftssubjekte (Lieferanten,<br />

Abnehmer, Logistikdienstleister, Versicherungsgesellschaften)<br />

abzuwälzen (vgl. Topritzhofer/Moser<br />

1990).<br />

Im Unterschied zur Risikoüberwälzung werden bei<br />

der Risikoteilung die Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken bereits<br />

im Vorhinein durch vertragliche Vereinbarungen<br />

auf mehrere Unternehmen verteilt (vgl. Philipp 1967).<br />

Der Grad der Risikoteilung wird dabei sehr stark <strong>von</strong><br />

der Verhandlungsmacht der Partner abhängen.<br />

Bei der Überwälzung der Transportrisiken wird das<br />

Unternehmen versuchen, seine Lieferanten zum Trans-<br />

54 <strong>Verkehrsjournal</strong><br />

port der Güter zu veranlassen <strong>und</strong> einen möglichst<br />

späten Ort des Gefahrenüberganges zu vereinbaren.<br />

Im Absatzbereich hingegen wird das Unternehmen<br />

versuchen, den Transport der Ware auf die Abnehmer<br />

mit möglichst frühem Ort des Gefahrenüberganges zu<br />

übertragen (vgl. Rogler 2002).<br />

Das Gleiche gilt für die Überwälzung <strong>von</strong> Schäden,<br />

die sich aus Lagerrisiken ergeben. Die Lagerung kann<br />

ebenfalls auf die Lieferanten bzw. auf die Abnehmer<br />

übertragen werden. Erfolgt die Lagerung der Güter<br />

durch die Lieferanten bzw. durch die Abnehmer, ist<br />

der Gefahrenübergang genau zu regeln.<br />

Konzepte wie Vendor Managed Inventory (VMI) oder<br />

Konsignationslager gehören zu den Beschaffungsmodellen,<br />

bei denen die Lagerhaltung durch den Lieferanten<br />

beim abnehmenden Unternehmen erfolgt. Die<br />

Bestandsverantwortung <strong>und</strong> somit das Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiko werden dabei an den Lieferanten übertragen<br />

(vgl. Appelfeller/Buchholz 2005; Vahrenkamp<br />

2005).<br />

Eine Möglichkeit, die Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken zumindest<br />

teilweise abzuwälzen, stellt das Outsourcing<br />

der Transport- <strong>und</strong> Lagerprozesse auf Logistikdienstleister<br />

dar. Bei globalen Beschaffungs-, Produktions-<br />

<strong>und</strong> Distributionsstrategien erfordert die Steuerung<br />

der komplexen Transport- <strong>und</strong> Lagerlogistik eine umfassende<br />

Kenntnis der jeweiligen länderspezifi schen<br />

Verkehrssysteme <strong>und</strong> –infrastrukturen sowie detailliertes<br />

Know-how über die unterschiedlichen Transportmittel<br />

<strong>und</strong> deren nationalen Besonderheiten (vgl.<br />

Baumgarten/Herter 2001). Outsourcing ermöglicht<br />

ein Abwälzen der Schäden auf Transportführer, Spediteure<br />

<strong>und</strong> Logistik dienst leister.<br />

Eine weitere Maßnahme zur Abwälzung <strong>von</strong> Schäden<br />

stellt der Abschluss <strong>von</strong> Versicherungen, z.B. Transportversicherungen<br />

für den Transport <strong>und</strong> Diebstahl<br />

sowie Feuerversicherungen für das Lager, dar. Ein<br />

fi nanzieller Schaden wird dann – je nach Umfang<br />

der versicherten Risiken – entweder vollständig oder<br />

teilweise <strong>von</strong> der Versicherung gedeckt (vgl. Rogler<br />

2002).<br />

Maßnahmen zur Selbsttragung <strong>von</strong> Transport- <strong>und</strong><br />

Lagerrisiken<br />

Trotz aller Maßnahmen ist es kaum möglich bzw.<br />

ökonomisch nicht sinnvoll, Transport- <strong>und</strong> Lagerrisiken<br />

gänzlich zu vermeiden bzw. auf andere Wirtschaftssubjekte<br />

zu überwälzen. In welchem Ausmaß<br />

Unternehmen bereit sind, Risiken bewusst in Kauf zu<br />

nehmen <strong>und</strong> selbst zu tragen, hängt <strong>von</strong> der jeweiligen<br />

Risikobereitschaft ab.


Bei der Selbsttragung müssen die Unternehmen dann<br />

Vorsorge (z.B. durch Ansatz kalkulatorischer Wagnisse)<br />

betreiben, um etwaige Transport- <strong>und</strong> Lagerschäden<br />

abzufedern.<br />

Mag. Irene Sudy, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

Institut für Transportwirtschaft <strong>und</strong> Logistik, Wirtschaftsuniversität<br />

Wien<br />

www.verkehrsjournal.at


MANAGEMENT VON TRANSPORT- UND LAGERRISIKEN<br />

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