Amt Molfsee - Inixmedia
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GEScHIcHtE<br />
Die Geschichte des <strong>Amt</strong>es <strong>Molfsee</strong> reicht bis<br />
zum Jahre 1867 zurück. In jenem Jahr verleibte<br />
sich das Königreich Preußen die Herzogtümer<br />
Schleswig und Holstein gegen den Willen<br />
der Bevölkerung als Provinz ein. Noch im selben<br />
Jahr ordneten die Preußen die aus dem<br />
Mittelalter stammenden Verwaltungseinheiten<br />
neu. Sie schufen nach dem Vorbild ihrer anderen<br />
Provinzen neunzehn Landkreise, darunter<br />
den Kreis Kiel mit Sitz in Bordesholm, der 1907<br />
in „Kreis Bordesholm“ umbenannt wurde. Ihm<br />
gehörten fast alle Gemeinden des heutigen<br />
<strong>Amt</strong>es <strong>Molfsee</strong> an. Die Verwaltungseinheit<br />
„<strong>Amt</strong>“ bzw. „<strong>Amt</strong>sbezirk“ gab es zunächst<br />
noch nicht. Erst die Kreisordnung „für die östlichen<br />
preußischen Provinzen einschließlich<br />
SchleswigHolstein“ von 1888 enthielt gesetzliche<br />
Bestimmungen über die Bildung von<br />
<strong>Amt</strong>sbezirken. Es dauerte aber noch über ein<br />
Jahr, bis das „Kreisblatt für den Landkreis Kiel“<br />
dessen Einteilung in achtzehn <strong>Amt</strong>sbezirke<br />
zum 1. Oktober 1889 veröffentlichte. Einer von<br />
ihnen war <strong>Molfsee</strong>, bestehend aus den Gemeinden<br />
Blumenthal, Mielkendorf, <strong>Molfsee</strong>,<br />
Rumohr, Rumohrhütten, Schierensee und<br />
Sprenge sowie dem Gehege Rumohr, das zum<br />
Forstgutsbezirk Bordesholm gehörte. Bei der<br />
Gründung lebten nur rund 1.350 Personen im<br />
gesamten <strong>Amt</strong>sbezirk, der sich über knapp 32<br />
Quadratkilometer erstreckte. Die einwohnerstärkste<br />
und flächengrößte Gemeinde war<br />
jedoch nicht <strong>Molfsee</strong>, sondern Blumenthal.<br />
Seit seiner Gründung unterlag der <strong>Amt</strong>sbezirk<br />
mehrfachen Änderungen. So wurden schon<br />
1896 die kleine Gemeinde Rumohrhütten aufgelöst<br />
und die Gehöfte zwischen Rumohr und<br />
Schierensee aufgeteilt. Das gleiche Schicksal<br />
ereilte 1938/39 die Gemeinde Sprenge, die<br />
damals zu Rumohr und Blumenthal kam. Durch<br />
Auflösung des Forstgutsbezirkes Bordesholm<br />
im Jahre 1928 fiel das Gehege Rumohr zur<br />
gleichnamigen Gemeinde. Im Jahre 1930 erfuhr<br />
der <strong>Amt</strong>bezirk eine bedeutende Vergrößerung,<br />
als im Zuge der Aufhebung nahezu<br />
aller Gutsbezirke in SchleswigHolstein die<br />
10<br />
Gutsbezirke Blockshagen (mit dem Dorf Steinfurth),<br />
Schierensee sowie Annenhof (mit den<br />
Dörfern Hohenhude und Rodenbek), die vorher<br />
nicht zum <strong>Amt</strong>sbezirk <strong>Molfsee</strong> gehört hatten,<br />
verschwanden. Bis auf das Gut Schierensee,<br />
das mit der gleichnamigen Gemeinde<br />
vereinigt wurde, kam der gesamte Rest zu<br />
Mielkendorf. Dadurch vervierfachte sich dessen<br />
Gemeindegebiet, und die Einwohnerzahl<br />
wurde mehr als verdoppelt. Ständige Reibereien<br />
zwischen dem alten Mielkendorf und den<br />
neuen Gemeindeteilen führten schließlich<br />
1951 zur Loslösung der Ortsteile Annenhof,<br />
Rodenbek und Hohenhude. Es entstand eine<br />
neue Gemeinde, die jedoch nicht nach dem<br />
Gut, sondern nach dem Dorf Rodenbek benannt<br />
wurde. Seit dieser Zeit besteht das<br />
<strong>Amt</strong> – die neue Bezeichnung für den <strong>Amt</strong>sbezirk<br />
– aus den Gemeinden Blumenthal, Mielkendorf,<br />
<strong>Molfsee</strong>, Rodenbek, Rumohr und<br />
Schierensee.<br />
Als 1932 der Kreis Bordesholm aufgelöst wurde,<br />
fielen die westlichen Gebiete, darunter<br />
auch der <strong>Amt</strong>sbezirk <strong>Molfsee</strong>, an den Kreis<br />
Rendsburg. Dieser wurde 1970 im Zuge der<br />
Kreisgebietsreform mit dem „Kreis RendsburgEckernförde“<br />
vereinigt.<br />
Nach der Kreisordnung von 1888 verwaltete<br />
der <strong>Amt</strong>svorsteher „die Polizei, insbesondere<br />
die Sicherheits, Ordnungs, Sitten, Gesundheits,<br />
Gesinde, Armen, Wege, Wasser,<br />
Feld, Forst, Fischerei, Gewerbe, Bau, Feuerpolizei<br />
usw.“. Der Ausdruck „Polizei“ darf<br />
nicht mit dem heutigen Begriff verwechselt<br />
werden, sondern damals wurden darunter öffentliche<br />
Angelegenheiten und ihre Beaufsichtigung<br />
verstanden. Die heutige Polizei hieß<br />
vor hundert Jahren Gendarmerie! Neben obigen<br />
Aufgaben hatte der <strong>Amt</strong>svorsteher „das<br />
Recht und die Pflicht, da, wo die Erhaltung der<br />
öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit<br />
sein Einschreiten notwendig macht, das Erforderliche<br />
anzuordnen und ausführen zu lassen“.