2012, Heft 18, S. 5-15 - PRuF
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MIP <strong>2012</strong> <strong>18</strong>. Jhrg. Sebastian H. Schneider/Rolf Winkelmann – Die Grünen: eine Volkspartei? Aufsätze<br />
trolle der Erhebungswellen eingegangen, um im<br />
Anschluss mittels Interaktionsmodellen zu überprüfen,<br />
inwieweit sich die Effekte über den<br />
Zeitverlauf verändern. 11<br />
Tabelle 1: Logistische Regressionsmodelle. Odds Ratios.<br />
Abhängige Variable: Nennung der Grünen.<br />
Wirtschaftskompetenz<br />
West<br />
Wirtschaftskompetenz<br />
Ost<br />
Arbeitsmarktkompetenz<br />
West<br />
Arbeitsmarktkompetenz<br />
Ost<br />
Ref. Männlich<br />
Weiblich 0,672 *** 0,665 *** 0,733 *** 0,690 ***<br />
Ref. HS/kein<br />
Abschluss<br />
Realschule<br />
Abitur<br />
Ref. <strong>18</strong>-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
50-59<br />
60-69<br />
70 und älter<br />
Ref. Arbeiter<br />
Angestellte<br />
Beamte<br />
Selbständig<br />
Landwirt<br />
Hausfrau/-mann<br />
Student/Azubi<br />
Ref. keine<br />
Katholisch<br />
Evangelisch<br />
Sonstige<br />
Links-Rechts-<br />
Skala<br />
1,286 **<br />
2,104 ***<br />
1,007<br />
0,836 †<br />
0,747 **<br />
0,562 ***<br />
0,486 ***<br />
1,104<br />
0,877<br />
1,848 ***<br />
1,117<br />
1,<strong>15</strong>4<br />
1,3<strong>15</strong> *<br />
0,844 **<br />
0,792 ***<br />
0,716 *<br />
0,779 †<br />
1,<strong>18</strong>1<br />
0,749 *<br />
0,568 ***<br />
0,468 ***<br />
0,391 ***<br />
0,282 ***<br />
0,937<br />
1,333<br />
2,292 ***<br />
1,416<br />
1,263<br />
1,341<br />
1,355 *<br />
1,077<br />
1,250<br />
1,174 *<br />
1,752 ***<br />
1,054<br />
0,870<br />
0,781 *<br />
0,554 ***<br />
0,401 ***<br />
1,073<br />
0,955<br />
1,730 ***<br />
1,2<strong>18</strong><br />
1,<strong>15</strong>0<br />
1,195<br />
0,871 *<br />
0,847 **<br />
0,622 **<br />
0,982<br />
1,263 †<br />
0,658 **<br />
0,750 *<br />
0,639 **<br />
0,455 ***<br />
0,254 ***<br />
1,006<br />
1,247<br />
2,062 ***<br />
1,339<br />
1,120<br />
1,353 †<br />
1,388 *<br />
1,070<br />
0,694<br />
1,112 *** 1,089 *** 1,098 *** 1,128 ***<br />
Ref. nein<br />
Gewerkschaft 0,780 *** 0,834 † 0,834 ** 0,802 *<br />
Ref. Welle 2002<br />
Welle 2005<br />
Welle 2009<br />
1,175<br />
11,205 ***<br />
0,947<br />
14,427 ***<br />
0,963<br />
6,907 ***<br />
0,777<br />
10,428 ***<br />
Konstante 0,005 *** 0,00 *** 0,008 *** 0,005 ***<br />
Anteil Die Grünen<br />
%<br />
L-R-Test Chi²<br />
H-L-Test Chi²<br />
R² Nagelkerke<br />
N<br />
3,7<br />
2451,49***<br />
32,40***<br />
0,17<br />
49016<br />
2,5<br />
1220,71***<br />
9,85<br />
0,<strong>18</strong><br />
29705<br />
4,1<br />
<strong>18</strong>85,28***<br />
17,09 *<br />
0,14<br />
45240<br />
Anmerkungen: † p < 0,10; * p < 0,05; ** p < 0,01;<br />
*** p < 0,001. Ungewichtete Daten.<br />
3,1<br />
1214,41***<br />
12,12<br />
0,17<br />
27506<br />
Die Wirtschafts- und Arbeitsmarktkompetenz<br />
wird von Frauen durchweg schlechter eingestuft,<br />
wobei die Effekte stets hochsignifikant sind.<br />
Auch bei den Bildungsabschlüssen treten interessante<br />
Effekte auf. Im Westen zeigt sich, dass<br />
mit steigender formaler Bildung (Referenzkategorie:<br />
kein Schulabschluss/ Hauptschulab-<br />
11 Vgl. Onlineappendix Endnote 4.<br />
schluss) Die Grünen häufiger als wirtschaftsund<br />
arbeitsmarktkompetent angesehen werden.<br />
Im Osten Deutschlands nennen Befragte mit Realschulabschluss<br />
signifikant seltener Die Grünen<br />
bei der Frage nach der Wirtschaftskompetenz.<br />
Befragte mit Abitur tendieren im Ostsample zu<br />
einer Nennung der Grünen bei der Arbeitsmarktkompetenz<br />
(p < 0,10). Mit steigendem Alter<br />
(Referenzkategorie <strong>18</strong> – 29 Jahre) nimmt die<br />
Wahrscheinlichkeit der Nennung der Grünen bei<br />
der Wirtschafts- und Arbeitsmarktkompetenz<br />
tendenziell mit einem linearen Trend ab.<br />
Beim Beschäftigungsverhältnis (Referenzkategorie:<br />
Arbeiter) zeigt sich, dass besonders Selbstständige<br />
den Grünen eine hohe Wirtschafts- und<br />
Arbeitsmarktkompetenz zuweisen, sowohl im<br />
Osten als auch Westen. Auch die Zugehörigkeit<br />
zur Gruppe der Auszubildenden und Studierenden<br />
im Westsample geht mit einer signifikant<br />
höheren Chance einher, Die Grünen bei der<br />
Wirtschaftskompetenz zu nennen.<br />
Bei der Konfession (Referenzkategorie: keine)<br />
zeigt sich im Westen ein eindeutiges Muster. Befragte<br />
aller Konfessionen nennen im Vergleich<br />
zu Konfessionslosen bei der Frage nach Wirtschafts-<br />
und Arbeitsmarktkompetenz signifikant<br />
seltener Die Grünen. Im Osten zeigen sich hingegen<br />
bei der Wirtschafts- und Arbeitsmarktkompetenz<br />
bei Katholiken signifikant erhöhte<br />
Wahrscheinlichkeiten für die Nennung der Grünen.<br />
Die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft<br />
(bzw. die eines Familienmitglieds) geht mit einer<br />
selteneren Nennung der Grünen einher, wobei<br />
die Effekte bis auf die Wirtschaftskompetenz<br />
(Ost) immer mindestens auf dem 0,05-Niveau signifikant<br />
sind. Die Selbstverortung auf der<br />
Links-Rechts-Skala zeigt abschließend einen interessanten<br />
Effekt. Je weiter man auf der Skala<br />
nach rechts rückt, desto eher nennt man Die Grünen<br />
bei der Wirtschafts- und Arbeitsmarktkompetenz.<br />
Anscheinend können sogar konservative<br />
Befragte den Grünen Wirtschafts- und Arbeitsmarktkompetenzen<br />
zusprechen. Hierdurch kann<br />
auch die aktuelle Debatte um mögliche Koalitionen<br />
zwischen CDU und Grünen unterstützt werden.<br />
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