UNSERKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau
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UnserKliniKum städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 04/dezember 2010 AusgAbe 04/dezember 2010 städtisches KliniKum dessAu UnserKliniKum<br />
Zoberberg-Grundschüler lassen sich<br />
von gesunder Kost begeistern<br />
ein Projekttag im <strong>Klinikum</strong> erfreut sich zunehmender beliebtheit.<br />
Sebastian isst morgens ein Schinkenbrot. Von<br />
seinem Onkel hatte er sich vor einem Jahr – es<br />
war die Feier seiner Einschulung – einen selbst<br />
geräucherten Schinken gewünscht. Nun soll der<br />
Junge Obstsalat essen und tut dies mit deutlicher<br />
Skepsis. Er nagt am Apfel und schenkt das<br />
Schälchen mit dem Obst dann ganz souverän<br />
seiner Lehrerin Petra Müller. Außer Sebastian,<br />
dem bekennenden Fleisch- und Wurstesser,<br />
schmeckt der Obstsalat allen anderen Kindern<br />
aber vorzüglich.<br />
Es sind Mädchen und Jungen der Klasse 2a der<br />
Grundschule Zoberberg, die an diesem Dezembertag<br />
einen interessanten Tag im Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong> verleben und dabei auch die Cafeteria<br />
besuchen. Schon seit langem bietet das <strong>Klinikum</strong><br />
diese besondere Form des Projektunterrichtes für<br />
Schulen an. „Keine Angst vorm Krankenhaus“ ist<br />
das Motto eines solchen Tages, der auch in der<br />
Vorbereitung sehr zeitaufwändig ist. Ansprechpartner<br />
dafür sind seit kurzem wieder Anke Berghäuser<br />
und Stefanie Süß.<br />
Für die Zoberberg-Kinder hatte Anke Berghäuser<br />
drei Stationen organisiert. Sie besuchten die<br />
Hautstation, mixten Cremes in der Apotheke und<br />
lernten schließlich bei Küchenchef Eiko Adamek<br />
in der Cafeteria eine Menge über gesunder Ernährung.<br />
Die unterhaltsame Lebensmittelkunde<br />
begann mit eben jener Frage nach einem Frühstücksbrot<br />
und führte flott zur Zubereitung eines<br />
selbigen. Nur zwei Jungs wünschten sich das<br />
labbrige Toastbrot mit dicker Schokocreme und<br />
einer Sahnekrone darauf. Von diesem Dickmacher<br />
blieb dann auch mehr übrig, als vom gesunden<br />
Mischbrot mit Salat, Käse und Gurke.<br />
„Die exotischen Sachen sind<br />
schwierig für die Kinder.“<br />
Nach dem Imbiss war dann Köpfchen gefragt.<br />
Gleich zwei Mal mussten die Kinder überlegen.<br />
Eiko Adamek hatte einen Tisch mit Obst, Gemüse<br />
und Kräutern aufgebaut, die es zu benennen galt.<br />
Gegenüber war all das süße Zeug aufgereiht, das<br />
Kinder und auch Erwachsene so gerne essen<br />
und trinken. Zu raten war hier, wie viel Zucker<br />
in den Lebensmitteln und Süßigkeiten steckt. In<br />
der Warenkunde erwiesen sich die Kinder bedingt<br />
kundig. Apfel und Banane – die waren natürlich<br />
schnell erkannt. Der Blumenkohl indes schien<br />
völlig unbekannt. Immerhin kam der Vorschlag<br />
„weißer Brokkoli“, was gar nicht so abwegig<br />
schien, denn der grüne lag gleich daneben.<br />
„Die exotischen Sachen sind schwierig für die<br />
Kinder“, fand Lehrerin Petra Müller. Und sie gab<br />
zu bedenken, dass mancher ihrer Schüler Obst<br />
oder Gemüse nur in der auf- und zugeschnittenen<br />
Form kennt. Prinzipiell aber habe sie gemerkt,<br />
dass sich nach dieser Art von Projekttag, das<br />
Essverhalten der Kinder ändert. „Sie bringen<br />
tatsächlich gesündere Sachen mit in die Schule.<br />
Das hält allerdings nur eine gewisse Zeit vor.“<br />
Wohl bis zum nächsten Projekttag.<br />
In die Tüte mit den Gummibärchen und zum vermeintlich<br />
so gesunden Apfelsaft werden einige<br />
der Grundschüler vielleicht auch seltener greifen.<br />
Beeindruckt sahen sie 110 Zuckerstücke, die<br />
in einem Liter Apfelsaft stecken, oder auch 103,<br />
die einer Tüte Gummibärchen entsprechen. „Das<br />
hätte ich aber nicht gedacht“, staunte Lukas.<br />
Manches wird eben erst deutlich und erfahrbar,<br />
wenn man es ich vor Augen führt.<br />
Ilka Hillger<br />
In der Cafeteria lassen sich die Mädchen und Jungen der 2a von Eiko Adamek alles was mit gesunder Ernährung zu tun hat erklären. Fotos: Wolf-Erik Widdel<br />
Rodlebens Feuerwehrleute (links) und der hiesige Rotary Club unterstützen mit ihren Sammlungen den Förderverein der Kinderklinik. Fotos: Ilka Hillger<br />
Zahlreiche Unterstützer helfen dem<br />
neuen Förderverein der Kinderklinik<br />
informationsveranstaltung stellte interessierten die Vereinsziele vor.<br />
Für die Kinderklinik des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Dessau</strong> hat sich im Oktober ein Förderverein<br />
gegründet. Zu dessen Vorsitzendem wurde Dr.<br />
Hermann Tlusteck gewählt. Ende November<br />
stellte sich der Verein bei einer Informationsveranstaltung<br />
in der Cafeteria allen Interessierten<br />
vor. Weil die Krankenkassen nur die medizinisch<br />
notwendigen Leistungen bezahlen und sich bei<br />
Innovationen im medizintechnischen Bereich zurückhalten,<br />
sei der Verein eine gute Möglichkeit,<br />
auf diesem Gebiet tätig zu werden, erklärte Dr.<br />
Tlusteck. „Wir sehen unser Tätigkeitsfeld von<br />
Spielen bis zum Psychotherapeut“, umriss der<br />
Vorsitzende des Vereins das breite Spektrum,<br />
in dem sich der Verein künftig engagieren will.<br />
„Für die Gesundung eines Kindes sind weitaus<br />
mehr Faktoren notwendig als die medizinischen<br />
Leistungen, zu denen die Krankenkassen verpflichtet<br />
sind“, sagte Dr. Tlusteck.<br />
Dr. Uwe A. Mathony, Chefarzt der Kinderklinik und<br />
Beisitzer im Förderverein, stellte den Zuhörern<br />
die Klinik näher vor. Rund 2 200 kleine Patienten<br />
werden dort pro Jahr von den zwölf Ärzten und<br />
36 Schwestern umsorgt. Dies geschieht auf der<br />
interdisziplinären Kinderstation und auf der Kinderintensivstation.<br />
„Wir verfügen über einen guten<br />
Gerätepark, die Klinik hat eine kindgerechte<br />
Ausstattung. Hier ist schon viel erreicht worden,<br />
aber es gibt auch Leistungen außerhalb des Kassenbereichs“,<br />
sagte er. Die Förderung von neuen<br />
pflegerischen und ärztlichen Methoden und von<br />
medizinisch-technischen Innovationen könne die<br />
Aufgabe des Fördervereins sein.<br />
Als Beispiel führte er das kontinuierliche Blutzucker-Monitoring<br />
an. „Die dafür notwendigen Geräte<br />
sind keine Kassenleistung. Der medizinische<br />
Forstschritt kann hier über den Förderverein voran<br />
getrieben werden“, sagte er. Ebenfalls am<br />
Herzen liegt dem Chefarzt die familienorientierte<br />
Pflege-Nachsorge bei Frühgeborenen. Nach der<br />
Entlassung werden die Eltern zu Hause weiter<br />
betreut, bietet die Klinik Selbsthilfetreffen betroffener<br />
Eltern an. „Das läuft jetzt über das<br />
ehrenamtliche Engagement der Schwestern und<br />
mit finanzieller Unterstützung der Klinikleitung“,<br />
erklärt Dr. Mathony, der eine solche Nachsorge<br />
gerne für Diabetiker oder Asthmapatienten ausbauen<br />
würde.<br />
Die Anschaffung der Technik für das Blutzucker-<br />
Monitoring ist das erste Ziel des Fördervereins.<br />
Einen guten Schritt voran gekommen ist man<br />
auf diesem Weg durch eine großzügige Spende,<br />
die der <strong>Dessau</strong>er Rotary Club innerhalb der Veranstaltung<br />
an den Förderverein überreichte. Dr.<br />
Gregor Hundeshagen übergab als Rotary-Vorsitzender<br />
einen Spendenscheck über 4 000 Euro.<br />
Das Geld ist der Erlös einer Sammlung beim Rotary-Ball,<br />
der wenige Tage zuvor gefeiert wurde.<br />
„Wir freuen uns, der Kinderklinik damit helfen zu<br />
können“, sagte Dr. Hundeshagen.<br />
Auch andere Spender ließen inzwischen die Liste<br />
der Unterstützer der Kinderklinik wachsen. So<br />
freute sich der Förderverein über eine Spende von<br />
500 Euro von der <strong>Dessau</strong>er Filiale der Parfümerie<br />
Douglas, die zu ihrem 15-jährigen Bestehen eine<br />
Spendenaktion für die Kinderklinik organisierte.<br />
Susanne Schmedicke und Judith Wieske von<br />
Douglas überreichten den symbolischen Scheck<br />
am 18. November in der Kinderklinik. Dorthin kamen<br />
am 9. Dezember auch Feuerwehrleute aus<br />
Rodleben mit einem Spendenscheck. Sebastian<br />
Max, Pfleger der Station 03 und Mitglied der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Rodleben, hatte diese Spende<br />
initiiert. Übergeben wurde der Spendenscheck<br />
über 500 Euro durch den Traditionsverein der<br />
FFW Rodleben, vertreten durch den Stellv. Leiter<br />
der Feuerwehr Ronny Böhlmann und den Stellvertreter<br />
des Traditionsvereins Achim Siebert.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Rodleben betreut und<br />
organisiert die Blutspenden der Mitglieder und<br />
der Bewohner aus Rodleben, dazu gehört u.a. die<br />
Betreuung vor, während und nach der Spende,<br />
ebenso die Bereitstellung von Speisen und Getränken.<br />
Vom DRK erhält der Traditionsverein pro<br />
Spende für die Ausrichtung einen Obolus. Dieses<br />
Geld wurde im Verlauf eines Jahres gesammelt<br />
und kam nun der Kinderklinik zu Gute.<br />
Ilka Hillger<br />
Einen Spendenscheck gab es von der Douglas-Filiale in <strong>Dessau</strong>. Fotos: Wolf-Erik Widdel