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Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora

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<strong>Jagd</strong>liche SchwerpunktthemenBorrelien – durch Zecken übertragene Erregervon Erkrankungen bei Mensch <strong>und</strong> TierJährlich erkranken mehr als 10 000 Menschenan BorrelioseBei 5 – 35 % der Zecken wurden BorreliennachgewiesenZecke (Quelle: Baxter Deutschland GmbH)Durch Zeckenbisse können verschiedene Bakterien oder Viren auf den Menschenoder Tiere übertragen werden <strong>und</strong> Erkrankungen auslösen. In Europa ist die häufigstedieser Erkrankungen die nach der Ortschaft Lyme im nordamerikanischenB<strong>und</strong>esstaat Connecticut benannte Lyme-Borreliose. In Deutschland erkrankennach Schätzungen jährlich mehrere zehntausend Menschen an der Lyme-Borreliose.Der Erreger der Lyme-Borreliose ist ein schraubenförmiges Bakterium, das1981 von Willi Burgdorfer entdeckt <strong>und</strong> daher als Borrelia burgdorferi bezeichnetwurde.Das Risiko von Zecken gebissen zu werden <strong>und</strong> dadurch eine Borreliose zu erwerben,ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen neben der Dauerder Aufenthalte in der Natur, die ökologischen <strong>und</strong> klimatischen Gegebenheiten.Zecken kommen insbesondere im Unterholz von Laub- <strong>und</strong> Mischwäldern, anWaldrändern <strong>und</strong> auf Lichtungen mit Sträuchern, Farnen oder hochwüchsigenGräsern vor. Daher sind vor allem Personen betroffen, die sich während ihrerFreizeit oder aus beruflichen Gründen häufig in entsprechenden Gebieten aufhalten.Entgegen einer weit verbreiteten Annahme klettern die Zecken nicht aufBäume <strong>und</strong> lassen sich auch nicht auf den Wirt herabfallen. Zecken wurden nurbis zu einer Höhe von maximal 1,50 m nachgewiesen. Sie werden von den Pflanzendurch den potentiellen Wirt im Vorübergehen abgestreift. Abhängig von derTemperatur sind die Zecken vom Frühjahr bis zum Spätherbst insbesondere imJuni / Juli <strong>und</strong> im September / Oktober aktiv. Auf Tieren können die Zecken auchim Winter aktiv sein.In Deutschland können regional unterschiedlich bei 5 bis 35 % der Zecken Borreliennachgewiesen werden. In zwei Studien, die in bestimmten RegionenNiedersachsens 1991 bzw. 1998 durchgeführt wurden, wurde ein Anteil vondurchschnittlich 9 % positiver Zecken ermittelt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts kann eine Infektion mit Borrelien jedoch nur bei 3 – 6 % der von einemZeckenbiss betroffenen Personen festgestellt werden. Bei lediglich 0,3 – 1,4 %bricht schließlich auch die Erkrankung aus. Die Wahrscheinlichkeit an einer Borreliosezu erkranken ist daher beim Durchschnitt der Bevölkerung zwar relativgerin g, bei dem oben angeführten Personenkreis jedoch sicher erheblich höher.Die Lyme-Borreliose des Menschen kann in verschiedene Stadien unterteiltwerden. Die einzelnen Stadien können spontan ausheilen oder übersprungenwerden. Der Betroffene kann auch jahrelang frei von Beschwerden sein.In vielen Fällen tritt einige Tage bis Wochen nach der Infektion mit den Borrelienum die Bissstelle eine sich kreisförmig ausbreitende Rötung auf, das viele nals Wanderröte bekannte Erythema migrans. Dieses recht charakteristisch eZeiche n einer Borreliose ist jedoch nur bei ungefähr 70 % der betroffenenPersone n vorhanden. Im Verlauf dieses ersten Stadiums können auch allgemein eSymptome, die an eine Grippe erinnern, wie Schweißausbrüche, Fieber, Kopf-,Muskel- <strong>und</strong> Gelenkschmerzen u. a. beobachtet werden.Einige Wochen bis Monate später kann die Erkrankung in ein neues Stadiummit Entzündungen der Nerven <strong>und</strong> der Hirnhaut überwechseln. Es treten häufigum die ursprüngliche Bissstelle der Zecke starke, oft als brennend bezeichneteSchmerzen auf. Es kann jedoch auch zu Lähmungen beispielsweise derGesichtsmuskeln kommen. Gelegentlich werden Entzündungen des Herzens <strong>und</strong>Störunge n des Herzrythmus sowie andere Krankheitssymptome beobachtet.58<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen

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