Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora
Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora
Fuchs (Vulpes vulpes L.)Meister Reineke ist schon seit der Antike Held vieler Fabeln. Seine sprichwörtlicheSchläue macht ihn zu einer begehrten Beute unter den Niederwildarten.Der Fuchs ist ein Fleischfresser, dessen Hauptbeute aus Mäusen und Regenwürmernbesteht. Daneben nimmt er auch Wildkaninchen und temporär Jungwildsowie Vogelgelege, Insekten, pflanzliche Nahrung, Aas und Fallwild auf. Erist ein ausgesprochener Kulturfolger, der bis in die Großstädte vorgedrungen istund dort die Nähe des Menschen nicht mehr scheut.61 Anzahl der Fuchsgehecke pro km 2 bejagbare FlächeFuchsGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtbis 130 cmRanzzeit von Januarbis MärzApril bis MaiUrsprünglich einsameund dichte Wälder;heutzutage lebter aber praktisch injedem Lebensrauminklusive Schrebergärtenoder Parkanlagen;auch in denParks von Großstädtenist der Rotfuchsanzutreffen.8 – 12kgDa die natürlichen Feinde des Fuchses heute fehlen und das Hauptregulativ dieTollwut durch den Menschen erfolgreich bekämpft wurde, kommt es vielerortszu Übervermehrungen. Die natürlichen Räuber-Beute-Beziehungen und ihreWechselwirkungen untereinander können heute nicht mehr uneingeschränktvorausgesetzt werden, da der Fuchs vor allem in der Nähe menschlicher Siedlungenimmer mehr von dem profitiert, was der Mensch ihm übrig lässt. EineSelbstregulation findet deshalb beim Fuchs nicht mehr in ausreichendem Maßestatt.Es kommt vielerorts zu Übervermehrungen,da natürliche Feinde fehlenLandesjagdbericht 200347
Eine natürliche Regulation findet nichtmehr in ausreichendem Maße stattIn den letzten Jahren sind die Strecken desFuchses rückläufigDer Fuchs kommt flächendeckend in ganz Niedersachsen vor. Wurden Mitte der80er Jahre noch 20 – 35 000 Füchse pro Jagdjahr erlegt, so stieg die FuchsstreckeEnde der 80er / Anfang der 90er Jahre stark an. 1987 wurden 28126 Füchseerleg t, vier Jahre später bereits fast doppelt so viele (1991: 53 812 Füchse). 1995wurde mit 70 128 Füchsen die höchste Strecke erzielt. In den letzten zwei Jahre nist die Fuchsstrecke leicht rückläufig. Bezogen auf 100 ha bejagbare Flächeschwanken die Strecken in den letzten zehn Jahren auf hohem Niveau zwischen1,4 und 1,7 Füchsen / 100 ha. Unter zugrunde Legung der Geheckzahlen wurdenim vergangenen Jagdjahr nur 2/3 des Zuwachses erlegt.63 Entwicklung der Fuchsstrecke Niedersachsens von 1957 – 200362 Fuchsstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirkJagdstrecke2003davonFallwildWeser-Ems 12 903 564Hannover 12 838 1 024Lüneburg 19 248 843Braunschweig 13 166 1 279Gesamt 58 155 3 710Jagdstrecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen807060504030201001957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003JagdjahrDie Frühjahrsbesätze sowie die Sommerbesätze mit den juvenilen und adultenFüchsen sind aufgrund der heimlichen Lebensweise und den großen Aktionsräumender Altfüchse kaum einzuschätzen. Daher werden in der Wildtiererfassungausschließlich die Fuchsgehecke erfasst. Auf der Grundlage dieserGehecker fassung lässt sich bei einem angenommenen Geschlechterverhältnisvon 1,5 Rüden zu einer Fähe (Faktor 2,5), das den Prozentsatz nichtträchtigerFähe n mit einschließt, der Mindest-Frühjahrsbesatz berechnen (DJV 2004).Der Mindest-Sommerbesatz in Niedersachse nbetrug 2003 3,4 Füchse / 100 haIn Niedersachsen wurden 2003 insgesamt rund 17 000 Gehecke erfasst, worau seine Dichte von 0,45 Gehecke / 100 ha und ein durchschnittlicher Frühjahrs besatzvon 1,13 Füchsen / 100 ha zu berechnen ist. Unter der Annahme, dass durchschnittlich5 Welpen im Mai / Juni die Baue verlassen (DJV 2004), ist mit eine mMindest-Sommerbesatz von 3,4 Füchsen / 100 ha zu rechnen.48Niederwild
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Fuchs (Vulpes vulpes L.)Meister Reineke ist schon seit der Antike Held vieler Fabeln. Seine sprichwörtlicheSchläue macht ihn zu einer begehrten Beute unter den Niederwildarten.Der Fuchs ist ein Fleischfresser, dessen Hauptbeute aus Mäusen <strong>und</strong> Regenwürmernbesteht. Daneben nimmt er auch <strong>Wild</strong>kaninchen <strong>und</strong> temporär Jungwildsowie Vogelgelege, Insekten, pflanzliche Nahrung, Aas <strong>und</strong> Fallwild auf. Erist ein ausgesprochener Kulturfolger, der bis in die Großstädte vorgedrungen ist<strong>und</strong> dort die Nähe des Menschen nicht mehr scheut.61 Anzahl der Fuchsgehecke pro km 2 bejagbare FlächeFuchsGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtbis 130 cmRanzzeit von Januarbis MärzApril bis MaiUrsprünglich einsame<strong>und</strong> dichte Wälder;heutzutage lebter aber praktisch injedem Lebensrauminklusive Schrebergärtenoder Parkanlagen;auch in denParks von Großstädtenist der Rotfuchsanzutreffen.8 – 12kgDa die natürlichen Feinde des Fuchses heute fehlen <strong>und</strong> das Hauptregulativ dieTollwut durch den Menschen erfolgreich bekämpft wurde, kommt es vielerortszu Übervermehrungen. Die natürlichen Räuber-Beute-Beziehungen <strong>und</strong> ihreWechselwirkungen untereinander können heute nicht mehr uneingeschränktvorausgesetzt werden, da der Fuchs vor allem in der Nähe menschlicher Siedlungenimmer mehr von dem profitiert, was der Mensch ihm übrig lässt. EineSelbstregulation findet deshalb beim Fuchs nicht mehr in ausreichendem Maßestatt.Es kommt vielerorts zu Übervermehrungen,da natürliche Feinde fehlen<strong>Landesjagdbericht</strong> 200347