12.07.2015 Aufrufe

Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora

Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora

Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thermographie-Kamera(Copyright Infratec Dresden)Nur wenige Jägerschaften wie Springe <strong>und</strong> Rotenburg weisen eine noch ungenügendeBeteiligung (< 70 %) auf. Demgegenüber ist das Engagement von zwölfJägerschaften mit einer Beteiligung von 95 bis 99 % <strong>und</strong> von ebenfalls zwölfJägerschaften mit 100 % als überaus positiv herauszustellen. Insgesamt wurden3,82 Mio. ha (= 38 200 km 2 ) <strong>Jagd</strong>bezirksfläche bzw. 3,50 Mio. ha (= 84 %) derbejagbaren Fläche Niedersachsens erfasst.Seit dem Jahr 2003 setzt das Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung im Zuge der <strong>Wild</strong>tiererfassungeine Thermographie-Kamera ein. Die Thermographie ist einemoderne Technik, mit der Wärmequellen im langwelligen Spektralbereich (Infrarot)dargestellt werden können. Ursprünglich für das Militär entwickelt, fanddiese Technik in den letzten Jahrzehnten breite Anwendung in der Industrie,bei der Polizei <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esgrenzschutz. In die Methodik der <strong>Wild</strong>biologiehat diese Technik erst in den letzten Jahren Eingang gef<strong>und</strong>en, nachdem tragbareThermographiekameras entwickelt wurden. Die Wärmebildkamera setztTemperaturunterschiede gegenüber der Umgebung digital in Video-Echtzeit inein Farb- oder Graustufenbild um.Ein Blick durch die Thermographie-Kamera: Im Vordergr<strong>und</strong> Feldhasen<strong>und</strong> drei Rehe im Hintergr<strong>und</strong>Da die Körperoberfläche von Säugetieren in der Regel einen deutlichen Temperaturunterschiedzu ihrem Umfeld aufweist, sind sie mit der Wärmebildkameraauch bei völliger Dunkelheit zu erkennen. So lassen sich Mäuse noch bis zu 100 m<strong>und</strong> Rehwild in einer Entfernung von mehr als 500 m entdecken. Obwohl dasFederkleid von Vögeln eine sehr viel bessere Wärmeisolation im Vergleich zumHaarkleid von Säugetieren aufweist, sind auch Rebhühner <strong>und</strong> andere Vögelnachts auf größere Distanzen auszumachen. <strong>Wild</strong>tiere von der Größe einesHasen oder Fuchses sind bis zu 100 m an ihrer Silhouette differenzierbar. Aufnoch größere Entfernung ist die Identifizierung von Tierarten dann anhand ihresBewegungsmusters sicher möglich. Darüber hinaus bildet die Kamera auch unbelebteGegenstände ab, so dass ein Landschaftsbild ähnlich dem eines Graustufenbildesentsteht. Regen oder nasse Vegetation verschlechtern die Bildqualität.Die Grenzen der Technik werden dort erreicht, wo Objekte die Wärmequelleabschirmen. So ist leider weder durch ein hohes Getreidefeld noch durch eingeschlossenes Blätterdach zu thermografieren.Von großem Vorteil ist, dass die Wärmebildkamera nicht wie bei Infrarot-Nachtsichtgeräten von Haus-, Straßen- <strong>und</strong> Kraftfahrzeugbeleuchtungen überstrahltwird <strong>und</strong> keine zusätzliche Strahlungsquelle benötigt.Das IWFo setzt eine Wärmebildkamera, finanziert durch die DeutscheB<strong>und</strong>esstiftung Umwelt, das Niedersächsische Ministerium für den ländlichenRaum, Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz, sowie die Kultur- <strong>und</strong>Sozialstiftung der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, in verschiedenen Projekten zurErfassung von <strong>Wild</strong>tieren ein.Ein Feldhase ist durch die Thermographie-Kamera bis zu 100 m an seiner Silhouetteerkennbar20Mit Hilfe dieser Technik wurde im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst 2003 die Genauigkeit derScheinwerfer-Zähl-Methode überprüft. Nach den bislang vorliegenden Ergebnissenkönnen abhängig von der Sehkraft des einzelnen Beobachters sowie dennächtlichen Sichtverhältnissen bis zu 30 % der in Leuchtweite des Scheinwerfersbefindlichen Hasen übersehen werden. In diesem <strong>und</strong> den nächsten beidenJahren werden mit Hilfe der Wärmebildkamera die Einschätzungen der Jägerhinsichtlich des Hasenbesatzes überprüft. Weitere Einsatzgebiete der Kamerasind derzeit die Erfassung von Reh- <strong>und</strong> Schwarzwild, die Raumnutzung vonHasen <strong>und</strong> Rebhühnern in wildfre<strong>und</strong>lich gestalteten Stilllegungsflächen sowiedie Feststellung von Junghasenbesätzen.Ergebnisse der <strong>Wild</strong>tiererfassung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!