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Wild und Jagd - Landesjagdbericht 2003. 2004 ... - Kora

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<strong>Wild</strong> <strong>und</strong> <strong>Jagd</strong> - <strong>Landesjagdbericht</strong> <strong>2003.</strong> <strong>2004</strong>. Niedersachsen, Niedersächsisches Ministeriumfür den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz.Keywords: 8DE/badger/bird/Capreolus capreolus/Cervus elaphus/Dama dama/fallowdeer/fox/hare/hunting/hunting bag/Lepus europaeus/Malme/Meles meles/mouflon/Nyctereutesprocyonoides/Ovis ammon/Procyon lotor/rabbit/raccoon/raccoon dog/red deer/roe deer/Susscrofa/Vulpes vulpes/wild boarAbstract: This is the annual hunting report for 2003 for Lower Saxony/Germany. The first fewpages inform quite generally about Lower Saxony, on its climate, waterways, forests, agriculture,protected areas, game in general, hunting season and the results of a game count. Then thereport presents the summary of the hunting season 2003 in giving hunting bag statistics forhoofed game (red deer, roe deer, wild boar, mouflon, fallow deer) and small game (hare, rabbit,birds, fox, bagder, raccoon dog, raccoon). A comparison with the previous year is provided aswell as the hunting authorities' addresses. Another chapter emphasises on important subjects forthe hunting associaton, e.g. diseases, conservation, sustainable use of game, wildlifemanagement.


Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum,Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz<strong>Wild</strong> <strong>und</strong> <strong>Jagd</strong><strong>Landesjagdbericht</strong> 2003Niedersachsen


InhaltNiedersachsen in Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Das Klima in Niedersachsen <strong>und</strong> der Rekordsommer 2003 . . . . . . . . . . . . .6Wasserland Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Waldland Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Agrarland Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Flächenschutz in Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<strong>Jagd</strong>bares <strong>Wild</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<strong>Jagd</strong>zeiten in Niedersachsen (Stand: März 2003) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Ergebnisse der <strong>Wild</strong>tiererfassung 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Schalenwild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Schalenwildstrecken 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Rotwild (Cervus Elaphus L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Damwild (Dama Dama L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Muffelwild (Ovis Ammon Musimon Pallas) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Rehwild (Capreolus Capreolus L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Schwarzwild (Sus Scrofa L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Niederwild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Niederwildstrecken 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Feldhase (Lepus Europaeus P.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<strong>Wild</strong>kaninchen (Oryctolagus Cuniculus L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Rebhuhn (Perdix Perdix L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Fasan (Phasianus Colchicus L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Waldschnepfe (Scolopax Rusticola L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Rabenvögel (Corvidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Fuchs (Vulpes Vulpes L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Dachs (Meles Meles L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Marderh<strong>und</strong> (Nyctereutes Procyonoides, Gray) . . . . . . . . . . . . . . . . . 52Waschbär (Procyon Lotor L.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54Veränderung der Jahresstrecken 2003 gegenüber dem Vorjahr . . . . . . . . . 56<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Borrelien – Durch Zecken übertragene Erregervon Erkrankungen bei Mensch <strong>und</strong> Tier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Natur- <strong>und</strong> Artenschutz in der Landesjägerschaft Niedersachsen . . . . . . . 6120 Jahre Aktion Biotopschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63Nachhaltige Nutzung („Wise Use“) von <strong>Wild</strong>tieren . . . . . . . . . . . . . . . 66Aufbau eines <strong>Wild</strong>tiermanagementsystems für Niedersachsen . . . . . . . . 70Forschungsprojekt Fuchsmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Wissenswertes vom Wert der <strong>Jagd</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<strong>Jagd</strong>steueraufkommen 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75Verwendung der <strong>Jagd</strong>abgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Anerkannte Schweißh<strong>und</strong>führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<strong>Jagd</strong>liche Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Untere <strong>Jagd</strong>behörden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Bezirksregierung Oldenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Bezirksregierung Lüneburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Bezirksregierung Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Bezirksregierung Braunschweig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Organisationen, Verbände, Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 832<strong>Wild</strong> <strong>und</strong> <strong>Jagd</strong> in Niedersachsen


Mit der Herausgabe des <strong>Landesjagdbericht</strong>es 2003 wollen das Landwirtschaftsministerium<strong>und</strong> die Landesjägerschaft wieder einer breiten ÖffentlichkeitAufgaben, Ziele <strong>und</strong> Leistungen der Jäger in Niedersachsen bekannt machen.Eingebettet in allgemeine Informationen über unser Land <strong>und</strong> die <strong>Jagd</strong> in Niedersachsensind die <strong>Wild</strong>vorkommen, Streckenergebnisse <strong>und</strong> wildbiologischenGr<strong>und</strong>daten der jagdbaren Tierarten ausführlich dargestellt. Wichtiger abernoch sind die jagdlichen Schwerpunktthemen, die auch in diesem Jahr wiederdie ganze Bandbreite des <strong>Jagd</strong>wesens aufzeigen. Da geht es von der Borrelioseüber Natur- <strong>und</strong> Artenschutz bis zum Thema „Nachhaltigkeit“, deren Bedeutungheute in allen Lebensbereichen erkannt ist. Ein Baustein jagdlicher Nachhaltigkeitist die Entwicklung von <strong>Wild</strong>tier-Managementplänen <strong>und</strong> es ist den niedersächsischenJägern zu danken, dass sie mit der seit 1993 schon sehr früh vorgenommenen<strong>Wild</strong>tiererfassung wichtige Vorarbeit geleistet haben.Der <strong>Landesjagdbericht</strong> 2003 soll eine Basis für gesellschaftliche Diskussionen umdie <strong>Jagd</strong> <strong>und</strong> eine allgemein zugängliche Gr<strong>und</strong>lage für politische Auseinandersetzungenum die Entwicklung jagdlicher Belange sein.Hans-Heinrich EhlenProf. Dr. Dr. Klaus PohlmeyerNiedersächsischer Minister für denländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft<strong>und</strong> VerbraucherschutzPräsident der LandesjägerschaftNiedersachsen e.V.<strong>Landesjagdbericht</strong> 20033


Niedersachsen in ZahlenNiedersachsen als Knotenpunktinnerhalb EuropasIntensive landwirtschaftlicheBodennutzungNiedersachsen ist 1946 aus den Ländern Hannover, Oldenburg, Braunschweig<strong>und</strong> Schaumburg-Lippe hervorgegangen. Landeshauptstadt des zweitgrößtendeutschen B<strong>und</strong>eslandes ist Hannover mit ca. 517 000 Einwohnern. Lag unserB<strong>und</strong>esland früher am Rand der B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> nach Osten scharf abgegrenzt,ist es mit der Wiedervereinigung <strong>und</strong> der Öffnung der Ostgrenzen zueinem Knotenpunkt innerhalb Europas geworden.Niedersachsens tiefster Punkt liegt in der ostfriesischen Gemeinde Krummhörn,2,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Der höchste Berg des Landes ist mit971 Metern der Wurmberg im Harz. Zwischen Wattenmeer <strong>und</strong> Harz liegen vielfältige<strong>und</strong> attraktive Landschaften. So verbindet man mit unserem Land nichtnur die langen Sandstrände der ostfriesischen Inseln, sondern auch die einsamenWeiten der Lüneburger Heide, die Schlösser <strong>und</strong> Profanbauten der Weserrenaissanceoder die stillen R<strong>und</strong>lingsdörfer im Wendland.Im b<strong>und</strong>esweiten Vergleich liegt Niedersachsen hinsichtlich der Bevölkerungszahlan vierter Stelle. Mit 7,9 Millionen Einwohnern hat das B<strong>und</strong>esland in etwaso viele Einwohner wie Österreich (8 Mio.) oder Schweden (8,9 Mio.). Bezogenauf die Gesamtfläche Niedersachsens von 47 616 km 2 (4,76 Mio. ha) ist die Bevölkerungsdichtemit 167,6 Einwohnern je km 2 recht gering. Abb. 1 <strong>und</strong> Abb. 2zeigen, wie sich die Nutzung der Bodenfläche in Niedersachsen zurzeit darstellt.61 % der Landesfläche (2 924 898 ha) werden landwirtschaftlich genutzt,21 % (1 003 712 ha) sind Waldfläche, 7 % der Landesfläche sind Gebäude- <strong>und</strong>Freifläche, 5 % Verkehrsfläche. In Niedersachsen befindet sich das nördlichsteMittelgebirge Deutschlands, der Harz.1 Flächennutzung in Niedersachsen(Statistisches Landesamt 2001)Gebäude- <strong>und</strong>Freifläche 319055 7 %Betriebsfläche 39 838 1 %Erholungsfläche 37 412 1 %Verkehrsfläche 233 038 5%2 Flächennutzung in Niedersachsen(Statistisches Landesamt 2001)61 %Landwirtschaftsfläche2 924 898 61 %Waldfläche 1003712 21 %Wasserfläche 107276 2 %Flächen andererNutzung 96342 2 %Flächeinsgesamt 4761571 ha 100 %5 %1 %61 % Landwirtschaftsfläche21 % Waldfläche2 % Wasserfläche2 % Flächen anderer Nutzung2 % 2 %1 % 7 %21 %7 % Gebäude- <strong>und</strong> Freifläche1 % Erholungsfläche1 % Betriebsfläche5 % Verkehrsfläche4Niedersachsen in Zahlen


17 % aller Jäger Deutschlands kommen aus Niedersachsen (Nds: 57970 Jäger /BRD: 338598 Jäger). Niedersachsen hat bezogen auf die Gesamteinwohnerzahldie meisten Jäger <strong>und</strong> liegt mit einem Verhältnis von 1 zu 136 (Jäger zu Einwohnern)an der Spitze aller B<strong>und</strong>esländer.Im Jahre 2003 haben 1666 Personen an der Jägerprüfung teilgenommen,26 mehr als im Vorjahr. 1 433 Teilnehmer bestanden die Prüfung, 233 (14 %)konnten die Anforderungen nicht erfüllen. 88 % aller Jäger Niedersachsens sindin der Landesjägerschaft Niedersachsen organisiert (51 174 Mitglieder). NurRheinland Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern <strong>und</strong> Thüringen weisen inDeutschland einen höheren jagdlichen Organisationsgrad auf.88 % aller 57 970 Jäger Niedersachsens sindin der Landesjägerschaft organisiert41 035 km 2 der Fläche Niedersachsens, das sind ca. 85 % der Landesfläche, werdenjagdlich genutzt. Diese Fläche ist in 9 255 <strong>Jagd</strong>bezirke unterteilt, von denen sich366 in staatlicher <strong>und</strong> 8889 in privater Hand befinden. Die Bodennutzung derbejagbaren Fläche lässt sich dem folgenden Diagramm entnehmen. Ein Großteilwird in unterschiedlicher Form landwirtschaftlich genutzt.3 Bodennutzung der bejagbaren Fläche(<strong>Wild</strong>tiererfassung 2003)69 %69 % Feld / Wiese25 % Wald1 % Fließgewässer1 % Stehgewässer3 % Ödland, Moor, Heide1 % Andere1 %3 %1 %1 %25 %Zusammen mit dem Wald, der überwiegend forstwirtschaftlich genutzt wird,sind dies 94 % der bejagbaren Fläche.In den verschiedenen Landschaften Niedersachsens leben mehr als 40 000unterschiedliche Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten, von denen nur verhältnismäßig wenigedem <strong>Jagd</strong>recht unterliegen. Das Land bietet über 200 Vogelarten einen Lebensraum,von denen sich die Generalisten überwiegend positiv, die Spezialisten ehernegativ entwickeln.Niedersachsen als wichtiger Lebensraumfür eine Vielzahl von Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<strong>Landesjagdbericht</strong> 20035


Das Klima in Niedersachsen <strong>und</strong>der Rekordsommer 2003Die geografische Lage im feuchtgemäßigtenWestwindgürtelAufgr<strong>und</strong> seiner geografischen Lage gehört Niedersachsen dem feuchtgemäßigtenWestwindgürtel der Nordhalbkugel an. Kennzeichen hierfür sind ein rhythmischerWechsel der Jahreszeiten, vorwiegend westliche Winde <strong>und</strong> der häufigeDurchzug von Tiefdruckgebieten. Die Lage zur Nordsee bewirkt, dass ozeanischeLuftmassen das ganze Jahr über für ausreichend Niederschläge sorgen.Der Einfluss der Wassertemperaturen (Golfstrom) auf die Luftmassen sorgtfür milde Winter <strong>und</strong> verhältnismäßig kühle, regnerische Sommer. Als Folgefrieren in den Wintermonaten die Flüsse <strong>und</strong> Seen meist nur wenige Tage zu.In den vergangenen 100 Jahren ist die globale Temperatur um 0,6 Grad angestiegen.Der Spiegel der Weltmeere hob sich im gleichen Zeitraum um zehn bis 20Zentimeter. Im langjährigen Vergleich war das Jahr 2000 trotz des gleichzeitigaufgetretenen abkühlenden El-Niño-Effekts in Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> denNiederlanden das wärmste Jahr des Jahrh<strong>und</strong>erts. Das Jahr 2000 war global dassiebtwärmste Jahr seit 140 Jahren, die 90-er Jahre sogar die wärmste Dekade dervergangenen 1000 Jahre.Der Sommer 2003 war in jeder HinsichtaußergewöhnlichAls in jeder Hinsicht außergewöhnlich ist der Sommer des Jahres 2003 zubezeichnen. Die drei Sommermonate Juni, Juli, August waren im langjährigenMittel erheblich zu warm, die Monate Juni <strong>und</strong> August waren laut DWD(Deutscher Wetterdienst) die wärmsten seit Beginn der Messungen im Jahre 1901.Die mittlere Tagestemperatur betrug im Gebietsmittel 19,6 °C <strong>und</strong> lag damit3,4 °C über dem Referenzwert.4 Entwicklung der globalen Temperaturen0,8im Zeitraum von 1860 – 2003 (Hadley centre)Departures in temperature (º C)from the 1961 – 1990 average0,60,40,20,0−0,2−0,4−0,6−0,818601880 1900 1920 1940 1960 198020006Das Klima in Niedersachsen


Die bisherige Rekordtemperatur aus dem Jahre 1983 mit gemessenen 40,2 °Cwurde im letzten Jahr einige Male eingestellt / übertroffen. Auch die Anzahlklimatologischer „Sommertage“ (Temperaturmaximum mind. 25 °C) <strong>und</strong> sogenannter „Heißer Tage“ (Temperaturmaximum mind. 30 °C) erreichte einenabsoluten Höchstwert. Nur 9 Tage waren keine „Sommertage“, an 53 Tagenwurden „Heiße Tage“ registriert.Sowohl das Frühjahr als auch der Sommer waren äußerst niederschlagsarm.In Verbindung mit erhöhter Verdunstung aufgr<strong>und</strong> der Rekordtemperaturenführte dies zu einer lang anhaltenden Trockenperiode.Vor allem für die Überlebensrate der Jungen sind der Niederschlag <strong>und</strong> die Temperaturwährend der Aufzuchtphase entscheidende Größen. Die Ergebnisse der<strong>Wild</strong>tiererfassung <strong>und</strong> die <strong>Jagd</strong>strecken belegen, dass sich das relativ warme,niederschlagsarme Frühjahr <strong>und</strong> der warme, trockene Juni, gefolgt von einemniederschlagsarmen September (geringe Verbreitung von Coccidien) auf diePopulationsdichten des Feldhasen äußerst positiv ausgewirkt haben.Auswirkungen des Sommers aufunsere <strong>Wild</strong>tiereUntersuchungen haben ergeben, dass auch die Singvögel von der Wärme profitierthaben <strong>und</strong> sich außergewöhnlich gut fortpflanzen konnten. Die ungewöhnlichgroße Wärme führte beim <strong>Wild</strong> zu eingeschränkter Aktivität <strong>und</strong> einemgeringen Aktionsradius.5 Klimadaten der Station Hannover-Herrenhausenfür das Jahr 2003Sonnenscheinin h15105040Temperaturin º C200Niederschlagin mm20100Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep OktNovDezInstitut für Meteorologie <strong>und</strong> Klimatologie der Universität Hannover<strong>Landesjagdbericht</strong> 20037


Wasserland NiedersachsenNiedersächsische NordseeküsteAusgeprägte BinnenschifffahrtDurch unzählige Gräben, Flüsse, Bäche <strong>und</strong> Rinnsale fließen riesige Wassermassendurch das Land. Vor allem der Norden ist untrennbar mit dem ElementWasser verb<strong>und</strong>en. Das „Dreistromland“ Niedersachsen (Elbe, Weser <strong>und</strong> Ems)wird von unzähligen Wasserläufen mit einer Gesamtlänge von ca. 30000 Kilometernwie ein feines Adernetz durchzogen, das sich nach dem langen Wegdurch die niedersächsischen Ebenen in die Nordsee ergießt. Die Elbe ist nachdem Rhein <strong>und</strong> der Donau mit einer Länge von 761 km der drittgrößte StromMitteleuropas <strong>und</strong> bildet auf 262 km die nordöstliche Grenze Niedersachsenszu Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Hamburg. Bei Cuxhavenerreicht die Elbe eine Breite von 15 km.Die Weser entsteht bei Münden aus dem Zusammenfluss von Fulda <strong>und</strong>Werra. Sie fließt einen Großteil ihres 477 km langen Weges durch Niedersachsen.Typisch für die flussbegleitende Landschaft sind die verschiedenen Höhenzügedes Weserberglandes.Die 371 km lange Ems passiert die Grenze zu Niedersachsen nördlich vonRheine. Sie prägt in ihrem Verlauf durch Niedersachsen das nach ihr benannteEmsland, das vorwiegend flach <strong>und</strong> reich an Moorgebieten ist.Neben 60 Seehäfen verfügt Niedersachsen über eine ausgeprägte Binnenschifffahrtmit 2 000 km schiffbaren Wasserwegen <strong>und</strong> 130 Binnenhäfen, indenen Güter wie Sand, Kies, Erz, Mineralöl, Kohle, Steine <strong>und</strong> Düngemittelverladen <strong>und</strong> transportiert werden. Die wichtigsten Seehäfen sind Wilhelmshaven<strong>und</strong> Emden.2 / 3 aller deutschen Moorflächen befinden sich in Niedersachsen. Viele dieserMoore wurden in der Vergangenheit entwässert <strong>und</strong> trockengelegt. Heute wirdvielerorts eine Wiedervernässung dieser äußerst wertvollen Biotope angestrebt.Ausgeprägter KüstenschutzAn der Nordsee muss das Land Niedersachsen seine küstennahen Landschaften<strong>und</strong> die zehn vorgelagerten Inseln vor den regelmäßig wiederkehrendenGezeiten <strong>und</strong> Sturmfluten schützen. Insgesamt verfügt Niedersachsen über558 Küstenkilometer (341 km Festland / 217 km ostfriesische Inseln). Hierausresultieren mehr als 600 km zu unterhaltende Deiche. Das NiedersächsischeKüstengebiet hat eine Größe von ca. 600000 ha.Natürlicher BachlaufBiosphärenreservat Elbtalaue8Wasserland, Waldland Niedersachsen


Waldland NiedersachsenNaturnahe Erholung: Wälder sind abwechslungsreiche ErlebnisräumeMit einem Waldanteil von 24 % (1 155 737 ha) liegt Niedersachsen deutlich unterdem mittleren Bewaldungsprozent der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (31 %).Nur Hamburg, Berlin, Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt weisen einen nochgeringeren Waldanteil auf.Über die Hälfte (59 % oder 675 506 ha) des Waldes befindet sich in Privatbesitz<strong>und</strong> ist überwiegend klein strukturiert (46% unter 20 ha Flächengröße).29 % der Waldfläche Niedersachsens befindet sich im Landesbesitz <strong>und</strong> wirdzurzei t von 45 Forstämtern bewirtschaftet, die dem Ministerium für denländliche n Raum, Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz unterstelltsind.Niedersachsens Waldanteil liegt bei 24 %59 % der Waldfläche befindet sich inPrivatbesitz6 Aufteilung der Waldfläche nach Besitzarten(Jahresbericht der Niedersächsischen Landesforstverwaltung 2003)47 %47 % Privatwald10 % Genossenschaftswald3 % Stiftungswald4 % Kommunalwald4 % B<strong>und</strong>eswald32 % Landeswald32 %10 %4 %4 %3 %Der überwiegende Teil (57%) der niedersächsischen Wälder ist mit Nadelholzbestockt, 43 % der Waldfläche sind Laubwald. Das Land Niedersachse n hatsich zum Ziel gesetzt, den Laubholzanteil langfristig zu erhöhen <strong>und</strong> deshal bim Jahr 1991 begonnen, das LÖWE-Programm (Langfristige ökologischeWaldentwicklun g in den Landesforsten) umzusetzen.Über die Hälfte der Waldbestände (60%) ist jünger als 40 Jahre. Bei einemdurchschnittlichen Zuwachs von 10,6 m 3 pro ha <strong>und</strong> Jahr <strong>und</strong> einem Holzeinschlagvon nur 5,1 m 3 pro ha <strong>und</strong> Jahr wächst der Holzvorrat in NiedersachsensWäldern ständig an <strong>und</strong> ist Indiz für die Nachhaltigkeit der Holzproduktion.Fast 2 / 3 der Waldbestände Niedersachsenssind Nadelholz<strong>Landesjagdbericht</strong> 20039


Agrarland Niedersachsen61 % der Landesfläche Niedersachsenswird landwirtschaftlich genutztStarker Rückgang des landwirtschaftlichenGrünlandanteilsZunehmende Spezialisierung derLandwirteR<strong>und</strong> 15 % aller landwirtschaftlichen Betriebe bzw. 14 % der landwirtschaftlichenFläche der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland befinden sich in Niedersachsen.Hier bewirtschaften 62592 Betriebe 61 % der Landesfläche. In Verbindung mitder bewirtschafteten Waldfläche wird somit ein Anteil von 82 % land- oder forstwirtschaftlichgenutzt <strong>und</strong> geprägt. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebenimmt jährlich um 2 bis 3 % ab. Aufgr<strong>und</strong> der schwierigen finanziellen Lagewerden 45 % der Betriebe nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet.Mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 43 ha landwirtschaftlicherFläche liegt Niedersachsen über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt (36 ha) <strong>und</strong> an derSpitze der westlichen Länder. Die durchschnittliche Betriebsgröße steigt kontinuierlichan. Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich die Landwirtschaft in Niedersachsenstark verändert. Der Ackerbau dehnte sich zu Lasten des Grünlandes aus.Dies hatte vor allem Auswirkungen auf die Geestniederungen <strong>und</strong> die Auen vonWeser, Aller, Leine <strong>und</strong> Elbe. Hier wurden in der Zeit von 1949 bis 1991 350 000 haGrünland in Siedlungs- <strong>und</strong> Ackerfläche umgewandelt.Heute werden 2 / 3 der landwirtschaftlichen Fläche ackerbaulich genutzt(Getreide <strong>und</strong> grüne Blattfrüchte / Sonderkulturen), 1 / 3 dient als Grünland.Wurden vor 1960 noch fast alle Betriebe als Gemischtbetriebe bewirtschaftet,in denen sowohl Ackerbau als auch Viehzucht in einem Betrieb vereint waren,haben sich heute fast alle niedersächsischen Landwirte spezialisiert. Der überwiegendeAnteil (49%) baut Futter an; 30 % der niedersächsischen Landwirteproduzieren Getreide, Raps, Zuckerrüben oder Kartoffeln. 13 % „veredeln“ dieeingesetzten Futtermittel im Zuge der Viehhaltung zu Fleisch oder Eiern (Abb. 8).Heute sind die nassen, küstennahen Gebiete im Norden zur „Milchregion“(Futterbau) geworden. Vom Emsland bis Nienburg entwickelte sich eine „Veredelungsregion“.Süd- <strong>und</strong> Ostniedersachsen bilden die „Marktfruchtregion“,wobei in der Heide der Schwerpunkt auf der Speisekartoffelproduktion <strong>und</strong>dem Getreideanbau liegt, auf den guten Böden südlich des Mittellandkanals beiZuckerrüben <strong>und</strong> Weizen. Entscheidend für die Bodennutzung sind vor allemdie Eigenschaften <strong>und</strong> die Lage der Böden. Einen wesentlichen Einfluss auf dieAnbauentscheidung der Landwirte hat auch die Ansiedlung von entsprechendenVerarbeitungsbetrieben <strong>und</strong> Vermarktungsorganisationen.7 Landwirtschaftliche Bodennutzung in Niedersachsen(Niedersächsisches Landesamt für Statistik)40 % Getreide3 % Raps4 % Zuckerrüben5 % Kartoffeln5 % Dauerwiesen7 % Dauerweiden2 % Sonstiges5 % Ackerbrachland10 % Ackerfutterpflanzen19 % Mähweiden10 %5 %19 %40 %2 %7 % 5%5 % 4 %3 %10Agrarland Niedersachsen


Die Landwirtschaft Niedersachsens bietet 60000 Vollzeitkräften <strong>und</strong> 90000 Teilzeitkräfteneinen unmittelbaren Arbeitsplatz. Ihre Produkte sind Voraussetzungfür eine Vielzahl von weiteren Arbeitsbereichen.1,6 % der landwirtschaftlichen Betriebe werden ökologisch bewirtschaftet.Ziel ist es, diesen Anteil langfristig zu erhöhen. Das Land fördert deshalb denökologischen Landbau.Arbeitgeber LandwirtschaftIm Jahre 2000 lag der Anteil der Landwirtschaft bei 2,1 % der gesamten BruttowertschöpfungNiedersachsens.Als Folge der intensiv genutzten Kulturland-schaft haben sich Gewinner <strong>und</strong>Verlierer unter den einheimischen <strong>Wild</strong>arten herauskristallisiert. Ein Beispielfür Gewinner der Landschaft nach den Rodungsperioden des Mittelalters sinddie Kulturfolger der ursprünglichen Halbsteppen, Steppen <strong>und</strong> Halbwüsten. Zudiesen Arten gehören Rebhuhn, Kaninchen, Fasan, Trappe <strong>und</strong> Feldhase, die zuZeiten der Dreifelderwirtschaft von der Landwirtschaft profitierten. Die kleinparzellierte, mosaikartige landwirtschaftliche Nutzung mit großer Variabilität inder Fruchtfolge bot ihnen optimale Lebensverhältnisse.Auswirkungen der landwirtschaftlichgeprägten Kulturlandschaft auf das <strong>Wild</strong>In der heutigen Kulturlandschaft sind diese Arten die großen Verlierer, da diegroßflächigen Bewirtschaftungsformen für sie keine optimalen Lebensräumemehr sind. In Verbindung mit hohem Druck durch Prädatoren (Beutegreifer) <strong>und</strong>verschiedenen anderen Faktoren führt dies zu sinkenden Besätzen.Beutegreifer wie Fuchs <strong>und</strong> Habicht hingegen sind die Gewinner unserer Landschaft.Natürliche Regulationsmechanismen fehlen häufig (Bsp.: Tollwut beimFuchs). Ihr breites Nahrungsspektrum macht ihre Existenz nicht in erster Linievon der Verfügbarkeit bestimmter Beutetiere abhängig. Die zumeist komplexen<strong>und</strong> sich gegenseitig beeinflussenden Räuber-Beute-Beziehungen können somitnicht mehr uneingeschränkt vorausgesetzt werden, da die Gewinner der Kulturlandschaftin immer größerem Maße von der menschlichen Zivilisation profitieren.Gewinner <strong>und</strong> Verlierer unter unseren<strong>Wild</strong>tieren8 Landwirtschaftliche Betriebe Niedersachsens(Die niedersächsische Landwirtschaft in Zahlen 2002)6050 49 %Anteil der Betriebe in %403020100Futterbau30 %13 %6 %2 %Marktfruchtbau Veredelung Gemischt Dauerkulturen<strong>Landesjagdbericht</strong> 200311


Flächenschutz in Niedersachsen1 436 Landschaftsschutzgebiete697 NaturschutzgebieteFlächen, die für den Schutz von Natur <strong>und</strong> Landschaft besonders wertvoll sind,werden zumeist als Schutzgebiete mit unterschiedlichem Schutzstatus ausgewiesen.140 893 ha der Landesfläche sind von den Naturschutzbehörden durch Verordnungzu 697 Naturschutzgebieten erklärt worden. Naturschutzgebiete sindGebiete, in denen Natur <strong>und</strong> Landschaft ganz oder teilweise eines besonderenSchutzes bedürfen, weil sie schutzbedürftigen Arten oder Lebensgemeinschaftenwild wachsender Pflanzen oder wild lebender Tiere einen Lebensraum bietenoder künftig bieten sollen, sie für Wissenschaft, Natur- <strong>und</strong> Heimatk<strong>und</strong>e vonBedeutung sind oder sich durch ihre Seltenheit, besondere Eigenart, Vielfaltoder hervorragende Schönheit auszeichnen. In Landschafts- <strong>und</strong> Naturschutzgebietensind Handlungen verboten, die dem Schutzzweck zuwiderlaufen.Der Schutz von Lebensräumen hat in unserem B<strong>und</strong>esland eine lange Tradition.Die Lüneburger Heide ist das älteste Naturschutzgebiet Niedersachsens <strong>und</strong>wurde schon 1922 unter Schutz gestellt. Es folgten im Jahre 1924 das SteinerneMeer (Landkreis Osnabrück), der Pastorendiek im Jahre 1926 (Landkreis GrafschaftDiepholz) <strong>und</strong> der Dahlemer See im Jahre 1928 (Landkreis Cuxhaven).Teile des Harzes <strong>und</strong> des Niedersächsischen Wattenmeeres bilden die NationalparkeNiedersachsens. Nationalparke sind einheitlich zu schützende großräumigeGebiete von besonderer Eigenart. Auf einem überwiegenden Teil ihrer Flächeerfüllen sie die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes, d. h. sie befindensich in einem vom Menschen nicht oder nur wenig beeinflussten Zustand oderlassen sich dahingehend entwickeln.Naturschutzgebiet Lüneburger HeideDer „Nationalpark Harz“ wurde von der niedersächsischen Landesregierung am1.1.1994 nach 4-jährigen Vorbereitungen ins Leben gerufen. Der 15 832 ha großeNationalpark Harz schließt an den bereits seit 1990 bestehenden, heute 8 900 hagroßen Nationalpark Hochharz im B<strong>und</strong>esland Sachsen-Anhalt an. Im Harz stehtdamit b<strong>und</strong>esländerübergreifend eine Gesamtfläche von ca. 24700 ha unterSchutz. Beide Nationalparke bilden eine naturräumliche Einheit <strong>und</strong> werdengemeinsam oft als „Nationalpark Harz“ bezeichnet. In Niedersachsen reicht derNationalpark vom Südrand des Mittelgebirges bei Herzberg über die Hochlagenbis zum Nordrand bei Bad Harzburg. Einbezogen sind alle charakteristischen9 Überblick über die die Schutzgebiete in in Niedersachsen(Stand 31.12.2002, NLÖ)Schutzkategorie Anzahl Fläche (ha) % der LandesflächeNaturschutzgebiete 697 140 893 2,80Nationalparke 2 293 540 5,20Biosphärenreservate 1 56 760 1,10Naturdenkmale 4243 2073 0,04Landschaftsschutzgebiete1436 973 874 19,00Geschützte Landschaftsbestandteile411 932 0,02Naturparke 12 797 032 15,6012Flächenschutz in Niedersachsen


Nationalpark HarzLebensraumtypen, alle Höhenstufen, alle Expositionen <strong>und</strong> die wichtigstenGesteine. Der Nationalpark Harz steigt von seinen Randzonen bei ca. 230 m ü. NNim Norden bzw. 270 m ü. NN im Süden bis zum Bruchberg auf 927 m ü. NN kontinuierlichan. Der Park ist eine ökologische Komplexlandschaft; er umfasst verschiedeneVegetationszonen.10 Verteilung der Naturschutzgebieteauf die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte Niedersachsens (NLÖ)11 Nationalpark Harz(http://www.nationalpark-harz.de)Kreis / kreisfreie StadtOsnabrück, StadtCelle, StadtDelmenhorst, StadtGöttingen, StadtWilhelmshaven, StadtBraunschweig, StadtEmden, StadtHameln, StadtOldenburg, StadtSalzgitter, StadtCuxhaven, StadtWittm<strong>und</strong>Lingen, StadtWolfenbüttelGöttingenPeineWolfsburg, StadtWesermarschVechtaFrieslandLüneburgLüchow-DannenbergVerdenHelmstedtAurichUelzenHameln-PyrmontOsterode / HarzNortheimLeerGrafschaft BentheimSchaumburgAmmerlandCelleHarburgGoslarOsterholzOldenburgRotenburg (Wümme)CloppenburgSoltau-FallingbostelHildesheimGifhornStadeHolzmindenOsnabrückNienburgRegion HannoverCuxhavenDiepholzEmslandALNationalpark HarzNationalparkHochharzBahnlinieAuerhuhngehegeLuchsgehegeNationalpark-BildungszentrumNationalparkhaus /Informationsstelle0 5 100 1020 30 40 50 60Anzahl der Naturschutzgebiete im Kreis / kreisfreien Stadt<strong>Landesjagdbericht</strong> 200313


Niedersächsisches WattenmeerNationalpark NiedersächsischesWattenmeerDer Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wurde am 1.1.1986 gegründet.Er umfasst Watt- <strong>und</strong> Wasserflächen, Salzwiesen, Strände <strong>und</strong> Dünen vor denDeichen der niedersächsischen Nordseeküste bis zu einer Linie seeseits der OstfriesischenInseln bzw. der Platen <strong>und</strong> Sandbänke an der Wesermündung.Westlichster Punkt an der Küste ist die südliche Dollartspitze (Grenze zu denNiederlanden), östlichster die Kugelbake an der Wesermündung bei Cuxhaven.Seine Gesamtfläche beträgt ca. 2 777 km 2 (277000 ha). Im Nationalpark Wattenmeerliegen die Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney,Juist, Borkum <strong>und</strong> die unbewohnten Inseln Memmert, Mellum, Minsener Oog.Von der Gesamtfläche entfallen 189 km 2 auf festes Land, 1 368 km 2 sind Watt<strong>und</strong> 1220 km 2 sind Wasserflächen.Der Nationalpark ist in drei Schutzzonen eingeteilt. Die Ruhezone umfassteine Fläche von 1686 km², die Zwischenzone von 1074 km 2 <strong>und</strong> die Erholungszoneeine Fläche von 18 km 2 .Knutts12 Nationalpark Niedersächsisches WattenmeerAuszug aus topografischen Karten u. / o. GeobasisdatenZone 1RuhezoneZone 2ZwischenzoneZone 3ErholungszoneLangeoog Spiekeroog WangeroogeNorderney BaltrumJuistMemmertNordenBorkumWilhelmshavenGreetsielEmdenCuxhavenBremerhaven20 000 m14Flächenschutz in Niedersachsen


Biosphärenreservat ElbtalaueDie Elbe ist einer der größten Ströme Mitteleuropas. Ihr Verlauf <strong>und</strong> die vonihr gebildeten <strong>und</strong> beeinflussten Lebensräume sind noch weitgehend naturnaherhalten.Nach der deutschen Wiedervereinigung bestand die Chance, diesen Strom inseiner Gesamtheit zu schützen. Zu diesem Zweck haben sich die B<strong>und</strong>esländerSachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong>Schleswig-Holstein zusammengeschlossen, um das Stromtal der Mittelelbe ineinem länderübergreifenden Biosphärenreservat „Flußlandschaft Elbe“ nachhaltigzu sichern.Biosphärenreservate sind Modellregionen. In ihnen sollen gemeinsam mit denhier lebenden <strong>und</strong> arbeitenden Menschen umweltverträgliche Landnutzungsformenentwickelt <strong>und</strong> umgesetzt werden, die zugleich dem Schutz <strong>und</strong> derPflege der Lebensräume von Pflanzen <strong>und</strong> Tieren dienen. Außerdem sollenBiosphären reservate zugleich Forschungs- <strong>und</strong> Bildungszwecken dienen. Umallen Zielen gerecht werden zu können, gliedern sie sich – abgestuft nach demEinfluss menschlicher Tätigkeit – in verschiedene Zonen.Der niedersächsische Teil, das „Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue“erstreckt sich über ca. 95 Stromkilometer von Schnackenburg bis Lauenburg<strong>und</strong> besitzt eine Gesamtgröße von etwa 56760 ha.Naturparke sind Gebiete, die überwiegend aus Landschaftsschutzgebieten oderNaturschutzgebieten bestehen, die sich durch ihre besondere Vielfalt, Eigenart<strong>und</strong> Schönheit auszeichnen <strong>und</strong> sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungenfür die Erholung besonders eignen. Naturparke dienen dem Erhalt <strong>und</strong>der Entwicklung charakteristischer Kulturlandschaften <strong>und</strong> sollen die häufigunterschiedlichen Ansprüche der Nutzergruppen zusammenführen. So bietenNiedersachsens Naturparke sowohl der einheimischen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenweltals auch ihrer Bevölkerung einen attraktiven Lebensraum <strong>und</strong> gleichzeitig denBesuchern Erholungs- <strong>und</strong> Erlebnismöglichkeiten, ohne dass die Landschaft darunterzu leiden hat. Der älteste Naturpark (1921 gegründet) ist die LüneburgerHeide im Regierungsbezirk Lüneburg. Der Großteil der Naturparke wurde in derZeit von 1960 bis 1977 eingerichtet.12 Naturparke<strong>Landesjagdbericht</strong> 200315


13,3 % der Landesfläche zum Aufbaueines internationalen Biotopverb<strong>und</strong>esgemeldetIn Niedersachsen sind 19 % (973 874 ha) der Landesfläche als 1 436 Landschaftsschutzgebieteausgewiesen.Landschaftsschutzgebiete sind Gebiete, in denen Natur <strong>und</strong> Landschaft ganzoder teilweise geschützt ist, weil die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oderdie Nutzbarkeit der Naturgüter zu erhalten oder wiederherzustellen sind.Zusätzlich zu diesen Schutzgebieten kommt das Land Niedersachsen seinerinternationalen Verpflichtung nach, Gebiete zum Aufbau eines Biotopverb<strong>und</strong>es(Gebietsnetz Natura 2000) auszuweisen. Dieser Biotopverb<strong>und</strong> besteht ausGebieten gemäß der FFH-Richtlinie <strong>und</strong> der EG-Vogelschutzrichtlinie, wobei sichdie beiden Gebietskategorien durchaus auch überlappen können. Die Landesregierunghat 172 FFH-Gebietsvorschläge <strong>und</strong> zurzeit 61 EU-Vogelschutzgebietefür das Gebietsnetz Natura 2000 ausgewählt. Die ausgewählten Gebiete umfasseninsgesamt rd. 678 000 ha, das entspricht 13,3 % der Landesfläche.013 Naturparke in in Niedersachsen(Quelle: NLÖ)Name des Naturparks Gründung Fläche (ha)Dümmer 1972 33 970Elbufer-Drawehn 1986 75 000Elm-Lappwald 1977 47 000Harz 1960 79000Lüneburger Heide 1921 19330Münden 1959 44 956Nördl. Teutoburger Wald / Wiehengebirge 1962 97 000Solling-Vogler 1966 52 750Steinhuder Meer 1974 31000Südheide 1964 50000Weserbergland / Schaumburg-Hameln 1975 111 626<strong>Wild</strong>eshauser Geest 1984 155400Durchführung der <strong>Jagd</strong> in NaturschutzgebietenDie <strong>Jagd</strong> in Naturschutzgebieten orientiert sich am jeweiligen Schutzzweck,der durch sie nicht gefährdet werden darf. Die Obere <strong>Jagd</strong>behörde kann durchVerordnung die <strong>Jagd</strong> für bestimmte Zeiträume <strong>und</strong> auf bestimmte Arten beschränkenoder ganz / teilweise verbieten. Sie kann Naturschutzgebiete auch zubefriedeten Bezirken erklären oder in ihnen eine beschränkte <strong>Jagd</strong>ausübungdurch die jagdausübungsberechtigten Personen der betreffenden <strong>Jagd</strong>bezirkegestatten. Alle Einschränkungen müssen auf den Schutzzweck bezogen notwendig,geeignet, angemessen <strong>und</strong> nachvollziehbar sein. Ein gr<strong>und</strong>sätzliches <strong>Jagd</strong>verbotist nur in besonders begründeten Ausnahmefällen vorgesehen, da eineordnungsgemäße <strong>Jagd</strong>ausübung gr<strong>und</strong>sätzlich mit dem Naturschutz vereinbarist. <strong>Jagd</strong>liche Eingriffe sind unter Umständen dem Schutzzweck sogar zuträglich,weil z. B. überhöhte <strong>Wild</strong>dichten zu Schäden an der zu schützenden Flora <strong>und</strong>Fauna führen können.16Flächenschutz in Niedersachsen


<strong>Jagd</strong>bares <strong>Wild</strong>Das B<strong>und</strong>esjagdgesetz regelt, welche Tierarten dem <strong>Jagd</strong>recht unterliegen. Dies sind:14 <strong>Jagd</strong>bares <strong>Wild</strong>nach B<strong>und</strong>esrechtHaarwildFederwildWisent (Bison bonasus L.) Rebhuhn (Perdix perdix L.)Elchwild (Alces alces L.) Fasan (Phasianus colchicus L.)Rotwild (Cervus elaphus L.) Wachtel (Coturnix coturnix L.)Damwild (Dama dama L.) Auerwild (Tetrao urogallus L.)Sikawild (Cervus nippon TEMMINCK) Birkwild (Lyrus tetrix L.)Rehwild (Capreolus capreolus L.) Rackelwild (Lyrus tetrix x Tetrao urogallus)Gamswild (Rupicapra rupicapra L.) Haselwild (Tetrastes bonasia L.)Steinwild (Capra ibex L.) Alpenschneehuhn (Lagopus mutus MONTIN)Muffelwild (Ovis ammon musimon PALLAS) <strong>Wild</strong>truthuhn (Meleagris gallopavo L.)Schwarzwild (Sus scrofa L.) <strong>Wild</strong>tauben (Columbidae)Feldhase (Lepus europaeus PALLAS) Höckerschwan (Cygnus olor GMEL.)Schneehase (Lepus timidus L.) <strong>Wild</strong>gänse (Gattungen Anser BRISSON<strong>und</strong> BRANTA SCOPOLI)<strong>Wild</strong>kaninchen (Oryctolagus cuniculus L.) <strong>Wild</strong>enten (Anatinae)Murmeltier (Marmota marmota L.) Säger (Gattung Mergus L.)<strong>Wild</strong>katze (Felis silvestris SCHREBER) Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.)Luchs (Lynx lynx L.) Bläßhuhn (Fulica atra L.)Fuchs (Vulpes vulpes L.) Möwen (Laridae)Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN) Haubentaucher (Podiceps cristatus L.)Baummarder (Martes martes L.) Großtrappe (Otis tarda L.)Iltis (Mustela putorius L.) Graureiher (Ardea cinerea L.)Hermelin (Mustela erminea L.) Greife (Accipitridae)Mauswiesel (Mustela nivalis L.) Falken (Falconidae)Dachs (Meles meles L.) Kolkrabe (Corvus corax L.)FischotterSeeh<strong>und</strong>(Lutra lutra L.)(Phoca vitulina L.)Die Länder können weitere Tierarten bestimmen, die dem <strong>Jagd</strong>recht unterliege n.Das Niedersächsische <strong>Jagd</strong>gesetz hat die Liste der bejagbaren Tierarten umfolgend e Arten ergänzt:15 <strong>Jagd</strong>bares <strong>Wild</strong>nach LandesrechtHaarwildFederwildWaschbär (Procyon lotor L.) Rabenkrähe (Corvus corona L.)Marderh<strong>und</strong> (Nyctereutes procynoides) Elster (Pica pica L.)MinkNutria(Mustela vision S.)(Myocastor coypus)<strong>Landesjagdbericht</strong> 200317


Nachfolgend sind die derzeit in Niedersachsen nach B<strong>und</strong>es- bzw. Landesverordnunggültigen <strong>Jagd</strong>zeiten zusammengestellt. Hier nicht genannte <strong>Wild</strong>artengenießen ganzjährige Schonung.16 <strong>Jagd</strong>zeiten in Niedersachsen(Stand März 2003)<strong>Wild</strong>artRotwildHirscheAlttiere, KälberSchmalspießer, -tiere1. August – 31. Januar1. September – 31. Januar1. Juni – 30. Juni1. August – 31. JanuarDamwildSikawildRehwildMuffelwildSchwarzwild *Feldhasen<strong>Wild</strong>kaninchen *Stein- <strong>und</strong> BaummarderIltisseHermelineDachseFüchse *Waschbären *Marderh<strong>und</strong>e *Minke *Nutrias *RabenkrähenElsternRebhühnerFasanenRingel- <strong>und</strong> TürkentaubenHöckerschwäneGraugänseKanadagänseStockentenKrickentenPfeifenentenWaldschnepfenBläßhühnerRehböckeSchmalreheRicken, KitzeKeiler, BachenÜberläufer1. September – 31. Januar1. September – 31. Januar1. Mai – 15. Oktober1. Mai – 31. Mai1. September – 31. Januar1. September – 31. Januar1. September – 31. Januar1. August – 31. Januar1. April – 31. Januar1. Oktober – 15. Januar1. Oktober – 15. Februar1. November – 28. Januar1. November – 28. Januar1. November – 28. Januar1. August – 31. Oktober16. Juni – 28. Februar16. Juli – 31. März1. September – 28. Februar1. August – 28. Februar1. September – 28. Februar1. August – 20. Februar1. August – 28. Februar16. September – 30. November1. Oktober – 15. Januar1. November – 20. Februar1. November – 30. November1. August – 31. August1. November – 15. Januar1. November – 15. Januar1. September – 15. Januar1. Oktober – 15. Januar1. Oktober – 15. Januar16. Oktober – 31. Dezember11. September – 20. FebruarSturm-, Silber-, Mantel-1. Oktober – 10. Februar<strong>und</strong> Heringsmöwen* Auf Frischlinge, Jungfüchse, Jungwaschbären, Jungmarderh<strong>und</strong>e, Jungminke, Jungnutrias <strong>und</strong>Jungkaninchen darf die <strong>Jagd</strong> in Niedersachsen das ganze Jahr über ausgeübt werden.18<strong>Jagd</strong>bares <strong>Wild</strong>


Ergebnisse der <strong>Wild</strong>tiererfassung2003Aus den 67 Jägerschaften <strong>und</strong> 544 Hegeringen wurden für 2003 insgesamt 8889private Reviere gemeldet. In Folge der laufenden Reform der Forstverwaltungändert sich in Zukunft die Zugehörigkeit <strong>und</strong> Anzahl der Revierförstereien.Für 2003 wurde von 366 Revierförstereien in Niedersachsen ausgegangen.Die Besatzdichte des Rebhuhns wird in Niedersachsen seit 1991 ermitteltDie Beteiligung an der WTE 2003 erreichte mit 7755 privaten <strong>und</strong> 316 fiskalischenRevieren mit 87 % die höchste Beteiligungsrate seit dem Start im Jahre 1991(Abb. 17). Die Akzeptanz dieser Erfassung bei den niedersächsischen Revierinhabernwurde somit eindrucksvoll bestätigt. Ermüdungserscheinungen beider Beteiligung sind nicht zu erkennen.Höchste Beteiligung seit Beginn der <strong>Wild</strong>tiererfassungim Jahre 199117 Entwicklung der Beteiligung an der <strong>Wild</strong>tiererfassungAnzahl der beteiligten Reviere800060004000200004104254046152 6113 6856 7003 6928 7115 6840 7199 6983 7274 7243 7286 77553773933211991 ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00312 302316’01 ’02 2003private Revierefiskalische Reviere<strong>Landesjagdbericht</strong> 200319


Thermographie-Kamera(Copyright Infratec Dresden)Nur wenige Jägerschaften wie Springe <strong>und</strong> Rotenburg weisen eine noch ungenügendeBeteiligung (< 70 %) auf. Demgegenüber ist das Engagement von zwölfJägerschaften mit einer Beteiligung von 95 bis 99 % <strong>und</strong> von ebenfalls zwölfJägerschaften mit 100 % als überaus positiv herauszustellen. Insgesamt wurden3,82 Mio. ha (= 38 200 km 2 ) <strong>Jagd</strong>bezirksfläche bzw. 3,50 Mio. ha (= 84 %) derbejagbaren Fläche Niedersachsens erfasst.Seit dem Jahr 2003 setzt das Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung im Zuge der <strong>Wild</strong>tiererfassungeine Thermographie-Kamera ein. Die Thermographie ist einemoderne Technik, mit der Wärmequellen im langwelligen Spektralbereich (Infrarot)dargestellt werden können. Ursprünglich für das Militär entwickelt, fanddiese Technik in den letzten Jahrzehnten breite Anwendung in der Industrie,bei der Polizei <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esgrenzschutz. In die Methodik der <strong>Wild</strong>biologiehat diese Technik erst in den letzten Jahren Eingang gef<strong>und</strong>en, nachdem tragbareThermographiekameras entwickelt wurden. Die Wärmebildkamera setztTemperaturunterschiede gegenüber der Umgebung digital in Video-Echtzeit inein Farb- oder Graustufenbild um.Ein Blick durch die Thermographie-Kamera: Im Vordergr<strong>und</strong> Feldhasen<strong>und</strong> drei Rehe im Hintergr<strong>und</strong>Da die Körperoberfläche von Säugetieren in der Regel einen deutlichen Temperaturunterschiedzu ihrem Umfeld aufweist, sind sie mit der Wärmebildkameraauch bei völliger Dunkelheit zu erkennen. So lassen sich Mäuse noch bis zu 100 m<strong>und</strong> Rehwild in einer Entfernung von mehr als 500 m entdecken. Obwohl dasFederkleid von Vögeln eine sehr viel bessere Wärmeisolation im Vergleich zumHaarkleid von Säugetieren aufweist, sind auch Rebhühner <strong>und</strong> andere Vögelnachts auf größere Distanzen auszumachen. <strong>Wild</strong>tiere von der Größe einesHasen oder Fuchses sind bis zu 100 m an ihrer Silhouette differenzierbar. Aufnoch größere Entfernung ist die Identifizierung von Tierarten dann anhand ihresBewegungsmusters sicher möglich. Darüber hinaus bildet die Kamera auch unbelebteGegenstände ab, so dass ein Landschaftsbild ähnlich dem eines Graustufenbildesentsteht. Regen oder nasse Vegetation verschlechtern die Bildqualität.Die Grenzen der Technik werden dort erreicht, wo Objekte die Wärmequelleabschirmen. So ist leider weder durch ein hohes Getreidefeld noch durch eingeschlossenes Blätterdach zu thermografieren.Von großem Vorteil ist, dass die Wärmebildkamera nicht wie bei Infrarot-Nachtsichtgeräten von Haus-, Straßen- <strong>und</strong> Kraftfahrzeugbeleuchtungen überstrahltwird <strong>und</strong> keine zusätzliche Strahlungsquelle benötigt.Das IWFo setzt eine Wärmebildkamera, finanziert durch die DeutscheB<strong>und</strong>esstiftung Umwelt, das Niedersächsische Ministerium für den ländlichenRaum, Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz, sowie die Kultur- <strong>und</strong>Sozialstiftung der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, in verschiedenen Projekten zurErfassung von <strong>Wild</strong>tieren ein.Ein Feldhase ist durch die Thermographie-Kamera bis zu 100 m an seiner Silhouetteerkennbar20Mit Hilfe dieser Technik wurde im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst 2003 die Genauigkeit derScheinwerfer-Zähl-Methode überprüft. Nach den bislang vorliegenden Ergebnissenkönnen abhängig von der Sehkraft des einzelnen Beobachters sowie dennächtlichen Sichtverhältnissen bis zu 30 % der in Leuchtweite des Scheinwerfersbefindlichen Hasen übersehen werden. In diesem <strong>und</strong> den nächsten beidenJahren werden mit Hilfe der Wärmebildkamera die Einschätzungen der Jägerhinsichtlich des Hasenbesatzes überprüft. Weitere Einsatzgebiete der Kamerasind derzeit die Erfassung von Reh- <strong>und</strong> Schwarzwild, die Raumnutzung vonHasen <strong>und</strong> Rebhühnern in wildfre<strong>und</strong>lich gestalteten Stilllegungsflächen sowiedie Feststellung von Junghasenbesätzen.Ergebnisse der <strong>Wild</strong>tiererfassung


18 Schalenwildstrecken 2003Streckenbericht Niedersachsen 2002Abschussohne FallwildFallwild durch StraßenoderSchienenverkehrSonstiges FallwildAbschusseinschließlich FallwildRehwildJugendklasse (Bockkitze u. Jährlinge) 24072 5186 380 29638Altersklasse (2jährig u. älter) 22764 3555 238 26557Summe männliches <strong>Wild</strong> 46836 8 741 618 56 195Jugendklasse (Rickenkitze u.Schmalrehe)28867 8717 754 38338Altersklasse (2jährig u. älter) 16203 8281 497 24981Summe weibliches <strong>Wild</strong> 45070 16 998 1 251 63 319Summe Rehwild 91 906 25 739 1 869 119 514RotwildJungwild (Hirschkälber) 1145 19 10 1174Jugendklasse 1558 35 11 1604Mittlere Altersklasse 169 14 12 195Obere Altersklasse 164 10 10 184Summe männliches <strong>Wild</strong> 3036 78 43 3 157Jungwild (<strong>Wild</strong>kälber) 1606 35 15 1656Jugendklasse (Schmaltiere) 1142 13 7 1162Mittlere u. obere Altersklasse 1261 46 13 1320Summe weibliches <strong>Wild</strong> 4009 94 35 4 138Summe Rotwild 7 045 172 78 7 295DamwildJungwild (Hirschkälber) 852 74 1 927Jugendklasse 1241 320 25 1586Mittlere Altersklasse 429 96 37 562Obere Altersklasse 124 19 13 156Summe männliches <strong>Wild</strong> 2646 509 76 3231Jungwild (<strong>Wild</strong>kälber) 2367 139 9 2515Jugendklasse (Schmaltiere) 1362 106 6 1474Mittlere u. obere Altersklasse 1810 152 15 1977Summe weibliches <strong>Wild</strong> 5539 397 30 5 966Summe Damwild 8 185 906 106 9 197MuffelwildJungwild 80 2 0 82Jugendklasse 41 3 1 45Mittlere Altersklasse 67 5 1 73Obere Altersklasse 45 0 4 49Summe männliches <strong>Wild</strong> 233 10 6 249Jungwild 109 1 0 110Jugendklasse 89 2 0 91Mittlere u. obere Altersklasse 119 4 0 123Summe weibliches <strong>Wild</strong> 317 7 0 324Summe Muffelwild 550 17 6 573SchwarzwildFrischlingskeiler 9606 491 44 10141Überläuferkeiler 7639 283 9 7931Mittlere Altersklasse 1558 101 9 1668Obere Altersklasse 385 27 3 415Summe männliches <strong>Wild</strong> 19188 902 65 20 155Frischlingsbachen 9475 433 43 9951Überläuferbachen 6726 278 22 7026Bachen 1417 156 11 1584Summe weibliches <strong>Wild</strong> 17618 867 76 18 561Summe Schwarzwild 36 806 1 769 141 38 716<strong>Landesjagdbericht</strong> 200321


SchalenwildZum Schalenwild gehören die <strong>Wild</strong>arten Wisent, Elch-, Rot-, Dam-, Sika-, Reh-,Gams-, Stein-, Muffel- <strong>und</strong> Schwarzwild. Bei diesen <strong>Wild</strong>arten handelt es sich umPaarzeher, die mit den mit Horn überzogenen Zehenspitzen auftreten. Nebendiesen Schalen befinden sich eine 2te <strong>und</strong> 5te Zehe, die so genannten Afterklauenoder Geäfter. Mit Ausnahme des Rehwildes wird das Schalenwild dem Hochwildzugeordnet, zu dem zusätzlich noch Auerwild, Stein- <strong>und</strong> Seeadler gehören.Rotwild (Cervus elaphus L.)Die Schwerpunkte des Rotwildvorkommens liegen in den geschlossenen Waldgebietender nord- <strong>und</strong> südöstlichen Bereiche Niedersachsens. Man unterscheidetdie voneinander isolierten Rotwildgebiete Lüneburger Heide, Elm(Lappwald)/ Wolfsburg, Harz, Solling / Weserbergland <strong>und</strong> Bentheimer Wald. Dasflächenmäßig größte Gebiet ist die Lüneburger Heide, dass von Harburg bis anden nördlichen Bereich der Stadt Hannover reicht. Die Populationen Bentheimer<strong>und</strong>Kaufunger Wald erstrecken sich jeweils bis über die Landesgrenze hinaus indie B<strong>und</strong>esländer Nordrhein-Westfalen bzw. Hessen.19 Anteil der Reviere in % mit Vorkommen (Stand- <strong>und</strong> Wechselwild)RotwildGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewicht1,10 bis 1,50 mSchulterhöheSeptember / OktoberMitte / Ende Mai,meist 1 KalbWald60 bis 150 kg (je nachStandort <strong>und</strong> Lebensalter)Durch Barrieren kann das Rotwildseinen saisonalen Wanderungen nichtmehr nachgehenVon der Späteiszeit bis in die Neuzeit hinein kam das Rotwild fast flächendeckendüber ganz Europa vor. Aufgr<strong>und</strong> der heutigen Kulturlandschaft hat esmehr als 2/3 seines früheren Lebensraumes eingebüßt. Der „König der Wälder“kommt zurzeit in ca. 145 Einzelvorkommen auf r<strong>und</strong> 11 % der b<strong>und</strong>esdeutschenLandesfläche vor. Die Vorkommen sind zumeist durch unüberwindbare Barrierenvoneinander getrennt, so dass das Rotwild seinen natürlichen saisonalen Wanderungennicht mehr nachgehen kann.22Schalenwild


Durch die Verkleinerung der Lebensräume, die sich ändernden land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlichenNutzungsformen <strong>und</strong> die erhöhten Störeffekte wird unser größtesfrei lebendes Säugetier immer weiter zurückgedrängt <strong>und</strong> von seinenursprünglichen Futterplätzen wie Wiesen, Weiden <strong>und</strong> Auen vertrieben.So erklären sich auch Schäden in Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, die nicht nurdurch überhöhte Bestände verursacht werden. Der Gesamtbestand wird in Niedersachsenauf ca. 20000 Stück Rotwild geschätzt.Seit 1958 hat sich die Strecke beim Rotwild nahezu verdreifacht <strong>und</strong> hat imJahr 1993 mit 8295 Individuen den Höchstwert erreicht. Diesem Wert folgte einRückgang der <strong>Jagd</strong>strecke bis zum Jahr 1997. In den letzten Jahren stieg die Rotwildstreckewieder an <strong>und</strong> erreichte im Jahre 2003 eine Höhe von 7295 erlegtenStücken.Zerschneidung der LebensräumeStreckenanstieg in den letzten Jahren20 Entwicklung der Rotwildstrecke<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen9876543211958 bis 2003 in Niedersachsen01958 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr21 Rotwildstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 31 1Hannover 556 9Lüneburg 4 614 131Braunschweig 2 094 109Gesamt 7 295 250Gesamtstreckedavon FallwildNach wildbiologischen Kenntnissen sollte sich in intakten <strong>Wild</strong>beständen miteinem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis von 1:1 der Abschuss des Rot wildeszu je 50 % aus männlichen <strong>und</strong> weiblichen Tieren zusammensetzen. Im Jahr 2003wurden 43 % männliches Rotwild <strong>und</strong> 57 % weibliches Rotwild erlegt. Dies dokumentiertdie Bemühungen der Jäger, den Rotwildbestand zu steuern.Rotwild nimmt ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich <strong>und</strong> zählt unterden Wiederkäuern zum so genannten Intermediär-Typ. Es ernährt sich sowohlvon Gräsern, Kräutern, Blättern, Knospen, Trieben, Rinde als auch von Früchten,Flechten <strong>und</strong> Moosen.In den Gebieten mit Rotwildvorkommen haben sich die Jäger flächendeckendzu Rotwildhegegemeinschaften zusammengeschlossen. Diese stellen einen gemeinsamenAbschussplan als Managementkonzept auf <strong>und</strong> gewährleisten so dieeinheitliche <strong>und</strong> für das <strong>Wild</strong> optimale Hege <strong>und</strong> Bewirtschaftung auf großerFläche. Lebensraum verbessernde Maßnahmen sollen dem Rotwild die in unsererKulturlandschaft bestmöglichen Lebensbedingungen schaffen <strong>und</strong> den für dieForstwirtschaft bedeutenden Schälschäden entgegenwirken.Struktur der <strong>Jagd</strong>streckeRotwildhege<strong>Landesjagdbericht</strong> 200323


Damwild (Dama dama L.)Damwild kommt über ganz Niedersachsen verteilt in mehr oder weniger großenPopulationen vor. Die Hauptvorkommengebiete Niedersachsens ergeben sich ausder Verbreitungskarte.Damwild ist ein typischer Bewohner der offenen Parklandschaft <strong>und</strong> lebtbevorzugt in lichten Waldbeständen mit hohem Anteil an Wiesen, Feldern <strong>und</strong>üppiger Bodenvegetation. Auf den Freiflächen zieht es sich in ruhigen Gegendennicht selten auch tagsüber zum Äsen <strong>und</strong> Ausruhen zusammen, bevor es die angrenzendenWälder als Einstände aufsucht.22 Anteil der Reviere in % mit Vorkommen (Stand- <strong>und</strong> Wechselwild)DamwildGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewicht85 – 110 cmOktober / NovemberJuni; ein, selten zweiKälberLichte Laub- <strong>und</strong>Mischwälder, durchsetztmit Feldern <strong>und</strong>Wiesenbis 125 kgBegleiter der abendländischen KulturDas Damwild ist ein Begleiter der abendländischen Kultur <strong>und</strong> wurde um400 n. Chr. von kleinasiatischen Legionen der Römer aus dem Mittelmeerraumwieder nach Deutschland eingeführt, nachdem es nach der letzten Eiszeit nichtin sein ehemaliges nördliches Siedlungsgebiet zurückgekehrt war. Seit demMittelalter kommt es auch wieder in freier <strong>Wild</strong>bahn vor <strong>und</strong> ist seit dem zweitenWeltkrieg vor allem in den waldarmen Gebieten Nord- <strong>und</strong> Ostdeutschlandshäufig vertreten. Hier wurde es aufgr<strong>und</strong> der naturräumlichen Ausstattung alsErsatz für das Rotwild angesiedelt.24Schalenwild


Wegen seiner äußeren Erscheinung wurde dem Damwild früher kultische Bedeutungbeigemessen, in manchen Kulturen wurde es sogar als heiliges <strong>Wild</strong> verehrt.Die weißen Flecken auf dunklem Gr<strong>und</strong> ließen das Damwild zum Symbolfür den sternenbedeckten Nachthimmel werden <strong>und</strong> mit seiner Opferung wurdeder Sieg des Lichtes über die Finsternis gefeiert.Mit dem Anstieg der Bestände stiegen auch die <strong>Jagd</strong>strecken des Damwildes.Wurden im Jahr 1957 nur wenige Individuen erlegt, so ist die Strecke bis heuteauf über 9000 Individuen angestiegen.Entwicklung der <strong>Jagd</strong>strecke23 Entwicklung der Damwildstrecke1958 bis 2003 in Niedersachsen<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen1098765432101958 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr24 Damwildstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 1 909 280Hannover 1 129 126Lüneburg 5 750 576Braunschweig 409 30Gesamtstreckedavon FallwildGesamt 9 197 1 012Damwild ist ein so genannter Mischäser <strong>und</strong> nimmt je nach jahreszeitlicher Verfügbarkeitfaserreiche (Rauhfutterfresser) oder konzentrierte Äsung (Konzentratselektierer)auf. Wie das Rotwild wird auch das Damwild ganz überwiegendgroßflächig in Hegegemeinschaften bewirtschaftet.Der Anteil des erlegten weiblichen Damwildes liegt im Jahr 2003 mit 68 %wesentlich höher als der des männlichen Damwildes.<strong>Landesjagdbericht</strong> 200325


Muffelwild ist in Niedersachsen seltenMuffelwild lebt sehr sozial, so gibt es Mutterfamilien <strong>und</strong> Gruppen von jungenWiddern. Alte Widder ziehen zumeist allein.Muffelwild ist im Gegensatz zu unseren anderen Schalenwildarten ein sogenann ter Grasäser <strong>und</strong> nimmt alle im Habitat vorkommenden Pflanzenartenauf. Das Schälen von Baumrinde gehört zum natürlichen Verhaltensmuster.26 Entwicklung der Muffelwildstrecke1958 bis 2003 in Niedersachsen80070060050027 Muffelstrecke NiedersachsensRegierungsbezirknach Regierungsbezirken<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 0 0Hannover 127 5Lüneburg 135 10<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild40030020010001958 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahrBraunschweig 311 8Gesamt 573 23Gesamtstreckedavon Fallwild<strong>Landesjagdbericht</strong> 200327


Rehwild (Capreolus capreolus L.)Das Rehwild ist ein Vertreter der Unterfamilie Trughirsche <strong>und</strong> somit näher mitden amerikanischen Weißwedelhirschen oder den Pampashirschen verwandt alsmit unserem Rot- oder Damwild.Unsere kleinste Schalenwildart kommt in Niedersachsen flächendeckend <strong>und</strong>fast überall in hohen Populationsdichten vor. Als Grenzlinienbewohner bevorzugtdas Rehwild reich strukturierte Landschaften mit ausgeprägtem Wechselvon Feld- <strong>und</strong> Waldanteilen. Das Rehwild hat sich auf die veränderten Lebensbedingungenin der heutigen Landschaft optimal angepasst.RehwildGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewicht60 – 75cmJuli / August(Keimruhe)Ende April bisAnfang JuniRegierungsbezirkGrenzlinienbewohner;bevorzugt abwechslungsreicheFeld-Wald-Landschaft;lichte unterwuchsreicheWälderBis zu 30 kg28 Entwicklung der Rehwildstrecke Niedersachsens<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen140120100806040201958 bis 2003 in Niedersachsen01958 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahrGesamtstreckedavon Fallwild29 Rehwildstrecke Niedersachsensnach Regierungsbezirken<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 29 543 9 818Hannover 23 696 4 971Lüneburg 43 326 8 790Braunschweig 22 949 4 029Die veränderten landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsformen, die Aufschließungdes Waldes <strong>und</strong> seine naturnahe Bewirtschaftung führen dazu, dass auchder Wald für das Rehwild zum geeigneten Lebensraum wurde.Rehwild ist ein Konzentratselektierer <strong>und</strong> ernährt sich vorwiegend von nährstoffreichenjungen Trieben sowie Knospen von Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern. Es lebtvorwiegend einzeln (sog. Distanztypus). Nur im Winter tun sich Individuen oft zugrößeren Verbänden (Sprüngen) zusammen, die als Notgemeinschaften zu interpretierensind. Der Anteil der Geschlechter an der <strong>Jagd</strong>strecke 2003 ist nahezuausgeglichen.Gesamt 119 514 27 60828Schalenwild


Schwarzwild (Sus scrofa L.)Die Stammeltern unseres Hausschweins profitieren wie kaum eine andere <strong>Wild</strong>artvon den veränderten Bedingungen in unserer Kulturlandschaft.Aufgr<strong>und</strong> der günstigen Lebensbedingungen (zunehmendes Fraß- <strong>und</strong>Deckungsangebot, ausbleibende Fehlmasten) <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen hohenReproduktionsrate (Zuwachs bis 300%), vergrößert das Schwarzwild ständigseine n Lebensraum <strong>und</strong> ist mittlerweile in fast ganz Niedersachsen verbreitet.Seine nachtaktive Lebensweise ist eine Anpassung an die häufigen Störungen inunserer stark zersiedelten Kulturlandschaft.30 Anteil der Reviere in % mit Vorkommen (Stand- <strong>und</strong> Wechselwild)SchwarzwildGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtca. 60 – 115 cmNovember – JanuarFebruar – April, aberauch ganzjährigKulturland, Wald,dringt zunehmendin den menschlichenSiedlungsbereichca. 45 – 175 kgDas weibliche Schwarzwild lebt sozial in Familienverbänden (Rotten) verschiedenerGrößen, die von einer Leitbache angeführt werden. Keiler ab einem Altervon 15 – 18 Monaten verlassen die mütterlichen Rotten <strong>und</strong> werden mit 2 Jahrenterritorial. Nur zur Rauschzeit stehen sie dann bei den Rotten.Günstiges Fraß- <strong>und</strong> Deckungsangebotführt beim Schwarzwild zu einem Zuwachsvon bis zu 300%<strong>Landesjagdbericht</strong> 200329


31 Schwarzwildstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 2 366 176Hannover 8 234 445Lüneburg 15 439 569Die höchsten Schwarzwildstrecken verzeichnen die Kreise Celle, Gifhorn, Uelzen,Lüneburg <strong>und</strong> die Stadt Wolfsburg. Aus den Kreisen Aurich, Leer, Wesermarsch,Emden, Wilhelmshaven, sowie den Städten Delmenhorst <strong>und</strong> Osnabrück erscheintbisher noch kein Schwarzwild in den Streckenmeldungen.Die Anteile der Geschlechter an der Schwarzwildstrecke sind gleichmäßigverteilt. Das männliche Schwarzwild hat einen Anteil von 52 % an der Gesamtstrecke,das weibliche einen Anteil von 48 %. Diese Verteilung entspricht demGeschlechterverhältnis der Frischlinge bei der Geburt.Braunschweig 12 677 720Gesamt 38 716 1 91032 Entwicklung der Schwarzwildstrecke1958 bis 2003 in Niedersachsen<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen60504030201001958 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahrGesamtstreckedavon FallwildSchwarzwild entwickelt bei entsprechenderAuswahlmöglichkeit ein sehr feinesGeschmacksempfindenSchwarzwild nimmt als Allesfresser sowohl tierische, als auch pflanzliche Nahrungzu sich <strong>und</strong> entwickelt bei entsprechender Auswahlmöglichkeit ein sehrfeines Geschmacksempfinden. Dies führt dazu, dass bestimmte Nahrung wieBucheckern, Eicheln, Mais <strong>und</strong> Obst bevorzugt werden. Die Verfügbarkeit tie rischerNahrung ist für das Schwarzwild lebensnotwendig. Es sucht deshalb auchim Boden von landwirtschaftlich genutzten Flächen nach Larven <strong>und</strong> Mäusenestern<strong>und</strong> verursacht dabei häufig große Schäden, die von den Jägern zu erstattensind.30Schalenwild


33 Niederwildstrecken 2003<strong>Wild</strong>art Erlegt Fallwild Gesamtstrecke <strong>Wild</strong>art Erlegt Fallwild GesamtstreckeFeldhasen 108138 16458 124 596 Stockenten 140218 1164 141 382<strong>Wild</strong>kaninchen 26203 4762 30 965 Krickenten 1795 17 1812<strong>Wild</strong>katzen 0 8 8 Knäkenten 0 0 0Luchse 0 1 1 Pfeifenten 1381 1 1382Füchse 54445 3710 58 155 Löffelenten 0 0 0Steinmarder 6989 944 7933 Schnatterenten 0 0 0Baummarder 812 131 943 Tafelenten 0 0 0Iltisse 2980 319 3299 Reiherenten 0 1 1Hermeline 2448 178 2626 Spießenten 0 2 2Mauswiesel 3 138 141 Kolbenenten 0 6 6Dachse 4356 1270 5626 Samtenten 0 0 0Fischotter 0 1 1 Schellenten 0 0 0Seeh<strong>und</strong>e 0 69 69 Moorenten 0 2 2Waschbären 1271 129 1400 Eiderenten 0 0 0Marderh<strong>und</strong>e 135 10 145 Gänsesäger 0 1 1Minke 1 0 1 Mittelsäger 0 0 0Nutrias 785 9 794 Zwergsäger 0 0 0Waldschnepfen 5094 26 5120Rebhühner 3427 406 3833 Bläßhühner 1463 62 1525Fasanen 127178 4266 131 444 Silbermöwen 10528 170 10698Wachteln 0 5 5 Lachmöwen 42 66 108Auerhähne 0 0 0 Haubentaucher 0 0 0Auerhennen 0 0 0 Großtrappen 0 0 0Birkhähne 0 0 0 Graureiher 10 116 126Birkhennen 0 0 0 Habichte 8 51 59Haselhähne 0 0 0 davon Lebendf. 7 0 7Haselhennen 0 0 0 Mäusebussarde 11 516 527<strong>Wild</strong>truthühner 0 0 0 davon Lebendf. 0 0 0Ringeltauben 177701 3515 181 216 Sperber 0 20 20Türkentauben 1870 73 1943 Rotmilane 0 7 7Höckerschwäne 166 45 211 Schwarzmilane 0 0 0Graugänse 5407 59 5466 Rohrweihe 0 1 1Bläßgänse 20 8 28 Wanderfalken 0 3 3Saatgänse 18 1 19 Baumfalken 0 0 0Ringelgänse 0 0 0 Turmfalken 0 1 1Kanadagänse 107 1 108 Kolkraben 85 16 101Brandente 0 1 1 Rabenkrähen 85103 633 85736Elstern 31473 239 31712<strong>Landesjagdbericht</strong> 200331


Feldhase (Lepus europaeus P.)Der Feldhase spielt in den verschiedensten Mythen <strong>und</strong> Sagen eine große Rolle.Er kommt in einigen Sprichwörtern („da liegt der Hase im Pfeffer“, „wie derHase läuft“, „viele H<strong>und</strong>e sind des Hasen Tod“) vor <strong>und</strong> ist als Märchenfigur(Meister Lampe oder Mümmelmann) weithin bekannt. Als Osterhase erfreut ersich seit langem einer großen Beliebtheit. Er ist Symbol für die Fruchtbarkeit<strong>und</strong> war im oströmischen Reich das Tiersymbol für Christus. Der Hase kommt inNiedersachsen flächendeckend vor, selbst in den Kammlagen der Mittelgebirge<strong>und</strong> innerhalb größerer Waldkomplexe wie der Lüneburger Heide, dem Sollingoder dem Harz ist er anzutreffen. Selbst in diesen für den Feldhasen untypischenLebensräumen wird der Besatz von Jägern <strong>und</strong> Förstern auf über 5 Hasen / 100 hageschätzt. Inwieweit es sich bei dem so genannten „Waldhasen“ um einen Ökotyphandelt, d. h. eine Rasse, die sich an die besonderen Standortbedingungenangepasst hat, oder ob hier eine eigene Unterart entstanden ist, muss nochoffen bleiben.Feldhase34 Anzahl Feldhasen pro km 2 bejagbare FlächePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtDezember bis Augustbei mildem Klimaab Januar, sonst abFebruar / März bisSeptember, selten bisOktoberKulturfolger, typischerVertreter derLebensgemeinschaftFeldflur, kommt aberauch im Wald vorBis 6,5 kgDie Populationsdichten haben in denletzten acht Jahren leicht zugenommenDer Hasenbesatz hat in Niedersachsen in den letzten acht Jahren leicht zugenommen,wohingegen die <strong>Jagd</strong>strecken über diesen Zeitraum weitgehend konstantgeblieben sind.Die mittleren Besatzdichten in den Landkreisen reichen von r<strong>und</strong> 5 bzw.7 Hasen / 100 ha z. B. im Harz <strong>und</strong> im Wendland bis zu 27 Hasen / 100 ha in derWesermarsch.32Niederwild


35 Entwicklung der Feldhasenstrecke<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen350300250200150100501957 bis 2003 in Niedersachsen01957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr36 Feldhasenstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 80 443 8 721Hannover 13 771 2 813Lüneburg 24 540 3 256Braunschweig 5 842 1 668Gesamt 124 596 16 458Die hochproduktiven Agrarregionen im Westen <strong>und</strong> Norden Niedersachsenssowie der Börde weisen im Vergleich zu den Heide- <strong>und</strong> Mittelgebirgsregionendeutlich höhere Besätze auf. Nur in den Regionen mit höheren Hasenbesätzenwird der Hase in nennenswertem Umfang bejagt. Im <strong>Jagd</strong>jahr 2003 kamen124 596 Hasen zur Strecke. Dies ist die höchste Strecke seit dem <strong>Jagd</strong>jahr 1990. Einentscheidender Gr<strong>und</strong> liegt in dem für die Reproduktion des Feldhasen positivenWitterungsverlauf des Jahres <strong>2003.</strong>Hohe Besätze gibt es im Westen <strong>und</strong> NordenNiedersachsens sowie in der Börde37 Entwicklung des Hasenbesatzes1991 bis 2003 in Niedersachsen16Hasen / 100 ha bejagbarer Fläche1413,612,612,4 12,5 12,71211,711,1 11,110,7 10,610864201991 ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’0014,3 14,2 14,2’01 ’02 2003<strong>Landesjagdbericht</strong> 200333


<strong>Wild</strong>kaninchen (Oryctolagus cuniculus L.)Das Kaninchen war zwischeneiszeitlich in ganz Europa weit verbreitet, nachder letzten Eiszeit allerdings auf Vorkommen in Spanien, den Balearen <strong>und</strong> denAtlas ländern beschränkt. Im Mittelalter wurde es zu jagdlichen Freuden <strong>und</strong> alsFleischlieferant in Mitteleuropa <strong>und</strong> später auch in Australien (1859) <strong>und</strong> Neuseelandeingebürgert.Die ersten urk<strong>und</strong>lich belegten domestizierten Kaninchen gelangten 1149nach Deutschland / Niedersachsen, als aus dem französischen Bistum Berry zweiPaare an das Benediktinerkloster Corvey geliefert wurden. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong>geht man heute davon aus, dass die Domestikation der <strong>Wild</strong>kaninchen inden Klöstern einsetzte, weil die ungeborenen Jungen dort im späten Altertum<strong>und</strong> frühen Mittelalter als beliebte Fastenspeise galten.38 Anteil der Reviere in % mit Vorkommen<strong>Wild</strong>kaninchenPaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtFebruar – AugustMärz – Septemberbevorzugt hügeligesGelände mit grasigenParzellen <strong>und</strong> Gebüschauf sandigenBöden; an Waldrändern,Hecken, Dämmen,Böschungen;auch in Gärten <strong>und</strong>Parkanlagen1,5 – 2 kgAus dem Jahr 1231 stammt der ersteNachweis wilder Kaninchen auf der InselAmrumDer erste Nachweis wilder Kaninchen stammt aus dem Jahr 1231 von der InselAmrum, die sich zu dieser Zeit in englischem Besitz befand <strong>und</strong> als natürlich abgegrenztes<strong>Wild</strong>gatter diente. Seit 1700 sind Vorkommen aus dem damaligenKönigreich Hannover bekannt, wo Kaninchen zunächst in so genannten Lapinieren(Kaninchengehegen) gehalten wurden.Durch die sprichwörtliche Vermehrungsfreude der Kaninchen nahm der Besatzim letzten Jahrh<strong>und</strong>ert in weiten Teilen Europas enorme Ausmaße an <strong>und</strong>führte zu großen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. In einem eingezäuntenLandsitz von Dr. Amand-Delille, südlich von Paris, sollte die Kaninchenplagedurch die Infektion mit dem Myxoma-Virus bekämpft werden (1952).34Niederwild


Ausgehend von diesem französischen Experiment breitete sich die Myxomatoseinnerhalb weniger Jahre über das gesamte mitteleuropäische Verbreitungsgebietdes Kaninchens aus <strong>und</strong> reduzierte die Besätze. Nachdem sich die Populationenin den 1970 <strong>und</strong> 1980er Jahren stabilisierten <strong>und</strong> sich teilweise wieder erholten,führte die durch Tiertransporte weltweit verbreitete RHD (Rabbit HaemorrhagicDisease) oder „Chinaseuche“ seit Ende der 1980er Jahre wieder zu massiven, inweiten Teilen Deutschlands existenziell bedrohlichen Bestandseinbrüchen. Dennocherscheint das <strong>Wild</strong>kaninchen bis heute auf keiner Roten Liste.Heute finden wir das Kaninchen, wenn auch nur in sehr geringen Besätzen,noch in etwa 62 % der niedersächsischen Reviere. Die Verbreitungsschwerpunkteliegen im westlichen sowie im mittleren Niedersachsen in den Kreisen Hannover,Peine, Braunschweig <strong>und</strong> Wolfsburg.Vor allem die Chinaseuche führte zustarken Besatzeinbrüchen39 Entwicklung der <strong>Wild</strong>kaninchenstrecke<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen350300250200150100501957 bis 2003 in Niedersachsen01957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93<strong>Jagd</strong>jahr40 <strong>Wild</strong>kaninchenstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 20 468 2 774Hannover 2 309 808Lüneburg 3 594 446Braunschweig 4 594 734Gesamt 30 965 4 762Die Strecke hat seit 1990 von ca. 230 000 um r<strong>und</strong> 85 % auf etwa 31 000 erlegteKaninchen im Jahr 2003 abgenommen.Das Kaninchen ist ein Beispiel dafür, wie durch allzu sorglose <strong>und</strong> unbedachtemenschliche Eingriffe die Ökosysteme <strong>und</strong> die Populationsdynamik einzelner Artenbeeinflusst werden können.<strong>Landesjagdbericht</strong> 200335


Rebhuhn (Perdix perdix L.)Das Rebhuhn bevorzugt klein parzellierte<strong>und</strong> grenzlinienreiche BewirtschaftungsformenDas Rebhuhn ist bei uns bereits seit der Bronzezeit heimisch. Erste Aufzeichnungenfinden sich bei den Griechen <strong>und</strong> Römern (Plinius 24 – 79 n.Chr.). Im frühenMittel alter waren Rebhühner jagdlich von geringerer Bedeutung, erst seit Karldem Grossen werden sie häufiger erwähnt. Durch die Dreifelderwirtschaft inder Karolingerzeit wurden dem Rebhuhn neue Lebensräume geschaffen. Dieüber lange Zeit vorherrschende klein parzellierte <strong>und</strong> grenzlinienreiche Bewirtschaftungsformmit einer Vielzahl von Feldfrüchten entsprach den Lebensraumansprüchendes Rebhuhns in optimaler Weise. So waren Rebhühner im 19. (Mittebis Ende) <strong>und</strong> 20. Jhd. die Hauptwildart der Niederwildjagd. Im <strong>Jagd</strong>jahr 1856wurden mehr als 2 1/2 Millionen <strong>und</strong> im <strong>Jagd</strong>jahr 1907 sogar mehr als3 1/2 Millionen Rebhühner in Deutschland erlegt.RebhuhnPaarungszeitGelegegrößeBrutdauerLebensraumGewichtFebruar bis Juni10 – 15 Eier23 – 25 TageOffene Landschaft(Acker, Wiese, Heide)mit aus reichenderDeckung300 – 400g41 Anzahl der Brutpaare pro km² Feld- <strong>und</strong> ÖdlandflächeDer starke Rückgang der Rebhühner setzteim Jahr 1978 einNach dem zweiten Weltkrieg setzte ein starker Rückgang der Rebhuhn streckenein, der in Deutschland im Jahre 1970 dramatische Ausmaße annahm. In Niedersachsensetzte der Streckenrückgang zeitversetzt im Jahre 1978 ein. Die Strecken -daten sanken innerhalb eines Jahres von 43685 (1978) auf 4695 Individuen (1979).Ursächlich für den Bestandesrückgang der Rebhühner ist ein Faktorenkomplexaus veränderter landwirtschaftlicher Nutzung, extremer Witterung <strong>und</strong>Prädatoren druck.Der Rebhuhnbesatz hat sich nach den starken Rückgängen in den letztenJahrzehnten bis Mitte der 1990er Jahre nicht wieder erholt. Er scheint sich aberauf niedrigem Niveau zu stabilisieren. Für das Frühjahr 2003 ist niedersachsenweitvon 1,05 Brutpaaren / 100 ha Feldfläche auszugehen.36Niederwild


Im Süden <strong>und</strong> Nordwesten Niedersachsens ist das Rebhuhn existentiell ge fährdet. Im mittleren <strong>und</strong> westlichen Niedersachsen betragen die mittleren Brutpaardichten1,1 bis 2,2 Paare / km 2 . Lokal sind Besätze von über 3 Brut paaren / 100 hanicht ungewöhnlich, so dass in diesen Revieren eine angepasste Bejagung beiausreichendem Zuwachs verantwortbar ist. Hierbei ist ein besonders umsichtigesVerhalten der Jäger unabdingbar. So wird die <strong>Jagd</strong>strecke von insgesamt3833 Hühnern in nur 450 <strong>Jagd</strong>bezirken erzielt, 94 % der Revierinhaber verzichtenhingegen auf eine Bejagung des Rebhuhns.Nur in Revieren mit mehr als 3 Brutpaaren/ 100 ha Feld- <strong>und</strong> Ödlandflächewird das Rebhuhn noch bejagt42 Entwicklung der Rebhuhnstrecke<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen180160140120100806040201957 bis 2003 in Niedersachsen01957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr43 Rebhuhnstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 2 272 138Hannover 598 127Lüneburg 831 92Braunschweig 132 49Gesamt 3 833 406Das Rebhuhn ist mehr als der Hase auf einen kleinstrukturierten, offenen Lebensraumangewiesen, der für die adulten Hühner ausreichend Deckung <strong>und</strong> ein vielfältigessowie für die Küken in den ersten 14 Lebenstagen ein reichhaltigestierisches Nahrungsangebot bieten muss. Von daher sind lebensraumverbesserndeMaßnahmen in Form von geringwüchsigen Krautschichten für den Sommer imWechsel mit deckungsreichen Strukturen für den Winter auf Stilllegungs- <strong>und</strong>Bracheflächen sowie auf Ackerrandstreifen von herausragender Bedeutung fürdas Rebhuhn. Nähere Informationen hierzu finden sich im Abschnitt „Natur- <strong>und</strong>Artenschutz in der Landes jägerschaft Niedersachsen“.44 Entwicklung der Rebhuhnbesatzes1991 bis 2003 in Niedersachsen2,01,851,61,561,641,57Rebhuhnpaare / 100 ha LNF1,20,80,401,331,191,091,03 1,021,071991 ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’001,13 1,141,05’01 ’02 2003<strong>Landesjagdbericht</strong> 200337


Fasan (Phasianus colchicus L.)FasanPaarungszeitGelegegrößeBrutdauerLebensraumGewichtBeginn im März10 – 12 Eier23 – 25 TageBüsche, Hecken,Buschwald, Waldrand,Wiesen, Sumpf,Verlandungszonen,AckerBis 1400 gDer Fasan kommt in Niedersachsen vor allem im Regierungsbezirk Weser-Ems<strong>und</strong> dort in den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück / OsnabrückStadt, Vechta, Cloppenburg <strong>und</strong> Leer in hohen Populationsdichten vor.Hier sind Fasanenbesätze von 20 – 40 Hennen / 100 ha keine Seltenheit. Der Fasa nfehlt in den östlichen <strong>und</strong> südöstlichen Bereichen des Landes, die durch einhohe s Bewaldungsprozent gekennzeichnet sind, fast vollständig. Auch in denHöhenlagen des Harzes kommt er nicht vor.Der Fasan wurde aus Persien (Kolchis) nach Griechenland eingeführt <strong>und</strong>dort nachweislich schon im 5. Jhd. vor Christus gehalten <strong>und</strong> gezüchtet. ErsteBelege für die Nutzung als <strong>Jagd</strong>wild stammen aus dem 11. Jhd (England). Seitder Reformation wird der <strong>Jagd</strong>fasan planmäßig als <strong>Jagd</strong>wild ausgesetzt, allerdingserwies sich die ursprünglich ausgesetzte ringlose Form als nicht geeignetfür alle mittel europäischen Verhältnisse. Erst die Einbürgerung des chinesischenRingfasans brachte eine besser angepasste Form in unsere Breiten <strong>und</strong> führte zueiner rasche n natürlichen Ausbreitung. Der optimale Lebensraum des Fasans istgekennzeichnet durch genügend offene Flächen, bei ausreichender Deckung.Strenge Winter <strong>und</strong> nasskalte Sommer gelten als Regulative. Auswilderungsversuchein höheren Lagen sind deshalb sinnlos.45 Anzahl der Fasanenhennen pro km 2 Feld- <strong>und</strong> ÖdlandflächeNur in den waldreichen östlichen <strong>und</strong> südöstlichenBereichen des Landes fehlt derFasan38Der Fasan hat ein ungemein vielfältiges, überwiegend pflanzliches Nahrungsspektrum.Der Anteil tierischer Kost ist verglichen mit unseren anderen Hühnervögelnrelativ hoch. Es werden regelmäßig auch kleine Säugetiere bis zur Größevon Mäusen aufgenommen.Nachdem die Besätze bis Mitte der 90er Jahre kontinuierlich abnahmen, istseitdem eine deutliche Erholung vor allem in den westlichen Regionen mit traditionellguten Fasanenbesätzen zu verzeichnen. Dagegen setzte sich der Rückgangin den östlichen <strong>und</strong> südlichen Landesteilen weiter fort.Niederwild


46 Entwicklung der Fasanenstrecke<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen350300250200150100501957 bis 2003 in Niedersachsen01957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr47 Fasanenstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 112 525 3 145Hannover 8 728 499Lüneburg 9 468 534Braunschweig 723 88Gesamt 131 444 4 266Das Geschlechterverhältnis liegt in den Regionen mit geringen Besätze nurbei 1 : 1,5 bis 1 : 2 (Hahn: Hennen), in den traditionellen Niederwildrevieren imWeste n Niedersachsens hingegen ist das Geschlechterverhältnis im Mittel mit1 : 2,5 zu Gunsten der Hennen verschoben. Eine Auswilderung von Fasanen imSommer <strong>und</strong> Herbst 2002 fand in ca. 250 Revieren vornehmlich in Norden <strong>und</strong>Westen Niedersachsens statt. Dabei wurden im Mittel 25 Fasane ausgewildert.In den traditionellen Niederwildrevierenim Westen des Landes kommt der Fasan inhohen Dichten vorIn den Spitzenjahren Mitte der 70er Jahre lag die <strong>Jagd</strong>strecke des Fasans inNieder sachsen bei ca. 300 000 erlegten Individuen (1971 : 308 323 Individuen). SeitMitte der 70er sind die Streckenzahlen, wie bei den meisten anderen Niederwildartenauch, stark rückläufig. Erfreulicherweise lässt sich in der letzten Zeit einkontinuierlicher Anstieg der Strecken verzeichnen. Wurden im Jahr 1994 (demJahr mit der geringsten Fasanenstrecke seit Beginn der Datenerhebung) nur57255 Fasanen erlegt, so hat sich die Strecke in den letzten 10 Jahren mehr alsverdoppelt <strong>und</strong> liegt mit 131 144 erlegten Individuen auf einem guten Niveau.48 Entwicklung des Fasanenbesatzes1991 bis 2003 in Niedersachsen876Individuen / 100 ha LNF5432101991 ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00’01 ’02 2003HähneHennen<strong>Landesjagdbericht</strong> 200339


Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.)Die Waldschnepfe ist ein 300 – 350 g schwerer, etwa taubengroßer Zugvogel, derbevorzugt in vielfältig strukturierten Laub- <strong>und</strong> Mischwäldern Niedersachsen sbrütet <strong>und</strong> auf Nahrungssuche geht. Auf frischen bis feuchten Böden sucht dieWaldschnepfe in erster Linie nach Erdwürmern, deren Vorkommen maßgeblic hdie Lebensraumnutzung mitbestimmen. Zum weiteren Nahrungsspektrumzähle n Nacktschnecken, Spinnen, Maden, Raupen, Insektenlarven jeder Artsowi e Heuschrecken.Seit 1977 ist die <strong>Jagd</strong> auf dem SchnepfenstrichverbotenDie Ermittlung der Bestandsdichten <strong>und</strong> die Erfassung der Populationsentwicklungder Waldschnepfe gestaltet sich im Vergleich zu den anderenNiederwildarten äußerst schwierig. Ihre heimliche Lebensweise auf dem Waldboden,in teilweise dichter Krautvegetation, gepaart mit ihrer ausgezeichnetenTarnfärbung, verschleiert häufig ihre Präsenz als Brutvogel in den waldreichenRevieren Niedersachsens. Darüber hinaus ist die <strong>Jagd</strong>tradition – die <strong>Jagd</strong> auf dem„Schnepfenstrich“ zur Balzzeit – durch ihr b<strong>und</strong>esweites Verbot im Jahre 1977erloschen <strong>und</strong> damit auch nicht selten das Interesse an den lokalen Schnepfenpopulationen.Waldschnepfe49 Anteil der Reviere in % mit BalzPaarungszeitGelegegrößeBrutdauerLebensraumGewichtJe nach Witterung<strong>und</strong> Höhenlage imMärz bis April4 Eier20 – 21 TageAm Boden feuchterWaldpartien300 – 350 gUm die Lücke im Wissen über den Waldschnepfenbestand Niedersachsens zuschließen, hat das Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft<strong>und</strong> Verbraucherschutz das Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung an der StiftungTierärztliche Hochschule Hannover <strong>und</strong> das Niedersächsische Landesamt für Ökologiedamit beauftragt, zur Klärung offener Fragen beizutragen. Dabei stehenFragen zur Lebensraumwahl <strong>und</strong> zur Einschätzung des Brutbestandes im Vordergr<strong>und</strong>.40Niederwild


Die Jahreszeit, in der zumindest ein Teil lokaler Populationen „sichtbar“ <strong>und</strong>erfassbar wird, ist die Balzzeit von März bis in den Juli, da sich insbesonder edie Männchen in der Morgen- <strong>und</strong> Abenddämmerung erheben <strong>und</strong> mit ihre nart typischen Balzlauten entlang von Waldkanten, Schneisen oder reich strukturierten Waldbereichen ihr Revier abfliegen. Die Flugrouten werden nicht nur voneinem Individuum mehrmals in der Morgen- <strong>und</strong> Abenddämmerung genutz t.Dies <strong>und</strong> die Polygamie der Waldschnepfe machen einen Rückschluss von derabendlichen Balzaktivität auf die tatsächliche Bestandesdichte unmöglich. DieEntwicklung von Indices könnte in Zukunft einen relativen Vergleich zwischenverschiedenen Lebensräumen <strong>und</strong> ein langfristiges Monitoring möglich machen.51 Waldschnepfenstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 3 911 8Hannover 217 5Lüneburg 921 5Braunschweig 71 8Gesamt 5 120 2650 Entwicklung der Schnepfenstrecke1957 bis 2003 in Niedersachsen<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen1098765432101957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahrEine gezielte <strong>Jagd</strong> auf die Waldschnepfe während ihrer <strong>Jagd</strong>zeit vom 16. Oktoberbis 31. Dezember wird in Niedersachsen so gut wie nicht durchgeführt; eherkommt es zufällig zur Erlegung auf den üblichen Niederwildjagden. Die Bewertungder <strong>Jagd</strong>strecke zur Ermittlung der örtlichen Populationen ist aus diesemGr<strong>und</strong>e nicht sinnvoll. Erschwerend kommt hinzu, dass zur <strong>Jagd</strong>zeit ein bisherunbestimmter Teil der auftretenden Waldschnepfen wandernde Individue nsind, die, aus ihren nördlichen bzw. östlichen Brutgebieten kommend, in Niedersachsenrasten, um anschließend weiter in ihre Überwinterungsgebiete zu ziehen.Der Zug ist stark witterungs- bzw. wetterabhängig. Er kann verzögert,verfrüht, gestreckt oder gestaucht ausfallen, woraus dann unmittelbar die Anzahlder auf den Treibjagden erlegten Schnepfen resultiert. Strecken einbrüchewie beispielsweise zwischen 2002 <strong>und</strong> 2003 um 18 % lassen sich somit kaum alsPopulationstrend oder Ergebnis veränderter Bejagungspraxis werten. Sie sindvielmehr mit dem alljährlich variierenden Zuggeschehen in Verbindung zu bringen(s. Abb. 50).Die Verbreitungskarte der Waldschnepfe für Niedersachsen (s. Abb. 49) gibteinen ungefähren Eindruck ihrer Verbreitungsschwerpunkte. Dargestellt ist dasFlächenprozent pro Gemeinde mit beobachteter Balzaktivität. Überwiegend trittBalzaktivität in Revieren mit einem vergleichsweise hohen Bewaldungsgrad auf.<strong>Landesjagdbericht</strong> 2003Eine gezielte Bejagung der Waldschnepfewird in Nieder sachsen nicht mehr durchgeführt41


Rabenvögel (Corvidae)Zur Familie der Rabenvögel gehören die größten Vertreter der Ordnung Sperlingsvögel.Die Einordnung der Rabenvögel in die Unterordnung der Singvögelüberrascht im ersten Moment, da ihr Äußeres <strong>und</strong> ihre Lautäußerungen wenigmit dem gemein haben, was man von Individuen dieser Spezies erwartet.Rabenvögel zeichnen sich durch Ihr hoch entwickeltes Lern-, Neugier- <strong>und</strong>Spielverhalten aus. Sie verwenden <strong>und</strong> verschleppen dabei gern glänzende <strong>und</strong>dehnbare Gegenstände. Allgemein gilt, dass die Länge der Spielphase bei Tiere nein Weiser für ihre Intelligenz ist. Danach müssen die Rabenvögel als besondersintelligent angesehen werden. <strong>Jagd</strong>lich sind in Niedersachsen die Aaskrähe(Corvus corone L.), die Elster (Pica pica L.) <strong>und</strong> der Kolkrabe (Corvus corax L.) vonBedeu tung.Kolkrabe (Corvus corax L.)Kennzeichen für den Kolkraben sind diezottig abstehenden KehlfedernLange Zeit war unser größter Rabenvogel, der ungefähr doppelt so groß ist wiedie Aaskrähe, fast vollständig aus Niedersachsen verschw<strong>und</strong>en (1942: 2 Brutpaare).Ein unverwechselbares Kennzeichen sind neben seiner Größe die langen zumeistzottig abstehenden Kehlfedern <strong>und</strong> die bis an die Schnabelmitte heranragendenschwarzen Borsten. Er ist der einzige Rabenvogel der auf dem Rückenfliegen kann.Der Kolkrabe ernährt sich vorwiegend von Kleinsäugern, Aas (Fallwild, Aufbruch,Verkehrsopfer, Nachgeburten von <strong>Wild</strong> <strong>und</strong> Nutzvieh, Eier, Jungtiere desNiederwaldspektrums usw.), Insekten, sowie tierischen <strong>und</strong> pflanzlichen Abfällen.Die Ernährung richtet sich nach regionalen <strong>und</strong> saisonalen Gesichtspunkten <strong>und</strong>kann entsprechend unterschiedlich sein.52 Anzahl der Kolkraben-Brutpaare pro km 2 <strong>Jagd</strong>bezirkKolkrabePaarungszeitGelegegrößeBrutdauerLebensraumGewichtMärz – April4 – 6 Eier21 TageIn allen LebensräumenEuropas;bevorzugt waldreichereGebieteUm 1250 g42Niederwild


Seit einigen Jahren breitet sich der Kolkrabe wieder von Osten kommend starknach Westen aus. Zwischenzeitlich kommt er in fast allen Landkreisen Niedersachsenswieder vor, wobei in den westlichen <strong>und</strong> nördlichen Landkreisen Brutenderzeit noch selten sind bzw. nicht nachgewiesen wurden.Durch die anhaltende Wiederbesiedlung erklären sich die starken regionalenUnterschiede der Brutpaardichten von 0,31 bis 0,34 Paaren / km 2 in den östlichenLandkreisen (Celle, Gifhorn, Wolfsburg, Lüneburg <strong>und</strong> Lüchow-Dannenberg)sowie die fehlenden Brutnachweise in den nordwestlichen kreisfreien Städtenbzw. Landkreisen.Darüber hinaus ist der Kolkrabe hinsichtlich seiner Brutplatzansprüche angrößere Waldbereiche geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird daher auch in Zukunft vornehmlichim Osten <strong>und</strong> Süden Niedersachsens seinen Verbreitungsschwerpunkt aufweisen.Die Entwicklung der Kolkraben-Brutpaarpopulation ist für den Erfassungszeitraumbezogen auf Niedersachsen stagnierend bis leicht ansteigend.Obwohl der Kolkrabe ganzjährige Schonzeit genießt, kann die <strong>Jagd</strong> in Ausnahmefällenvon der unteren <strong>Jagd</strong>behörde genehmigt werden. Vor allemim unmittel baren Umfeld von Müllkippen kann es lokal zu stark überhöhtenBesätze n kommen, die eine Bejagung notwendig machen. Im <strong>Jagd</strong>jahr 2003wurde n in Niedersachsen 85 Kolkraben erlegt. Unter Berücksichtigung von16 Stück Fallwild beläuft sich die Gesamtstrecke auf 101 Individuen.Nach <strong>und</strong> nach besiedelt der Kolkrabeauch wieder die westlichen LandesteileNiedersachsensLokal kann es zu überhöhten Besätzenkommen53 Entwicklung der Kolkraben Brutpaardichte1995 bis 2003 in Niedersachsen0,2054 Kolkrabenstrecke NiedersachsensRegierungsbezirknach Regierungsbezirken<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildBrutpaare / 100 ha0,150,100,0500,120,110,100,10 0,10 0,101995 ’96 ’97 ’98 ’99 ’000,130,12 0,12’01 ’02 2003Weser-Ems 0 0Hannover 6 6Lüneburg 87 5Braunschweig 8 5Gesamt 101 16Aaskrähe (Corvus corone L.)Die Aaskrähe kommt in zwei Unterarten vor, die sich in ihrer Färbung deutlichvoneinander unterscheiden, einmal die bei uns häufige Rabenkrähe (Corvu scoron e corone L.), zum anderen die zumeist östlich der Elbe verbreitete Nebelkrähe(Corvus corone cornix L.), die bei uns noch eher selten vorkommt <strong>und</strong>deswege n hier nicht weiter behandelt wird. Entlang der Verbreitungsgrenze nbilden die beiden Unterarten relativ stabile Hybridisierungszonen von30 – 150 km Breite.Die Aaskrähe ist nach dem Kolkraben derzweitgrößte Singvogel<strong>Landesjagdbericht</strong> 200343


RabenkrähePaarungszeitGelegegrößeBrutdauerLebensraumGewichtMärz bis Mai4 – 6 Eier19 TageIn allen LebensräumenEuropas; bevorzugtKulturland mitGehölzen; zunehmendin Städten540 – 600 gDie Rabenkrähe ist nach dem Kolkraben unsere zweitgrößte einheimische Singvogelart<strong>und</strong> ernährt sich sehr vielseitig von Insekten, kleinen Wirbeltieren,Aas / Abfällen <strong>und</strong> Samen.Sie kommt flächendeckend im ganzen Land vor <strong>und</strong> besiedelt schon seitLängere m immer häufiger auch die vom Menschen bewohnten Bereiche.56 Anzahl der Rabenkrähen-Brutpaare pro km 2 <strong>Jagd</strong>bezirk55 Rabenkrähenstrecke NiedersachsensRegierungsbezirknach Regierungsbezirken<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 46 430 186Hannover 12 041 121Lüneburg 17 877 249Braunschweig 9 388 77Gesamt 85 736 633Die Rabenkrähe weist in Abhängigkeitvom Lebensraum in Niedersachsen einehohe Brutpaardichte aufDie Brutpaardichte ist im Jahr 2003 mit 1,67 Paare / km 2 gegenüber den Vorjahre nin etwa konstant geblieben. Nicht erfasst wurde der Anteil der Nichtbrüter, dernach Literaturangaben zwischen 30 <strong>und</strong> 100 % der Brutpopulation betrage nkann. Nach Zusammenstellungen verschiedener Autoren (ELLENBERG 1989,GLUTZ & BAUER 1993) sind für Anfang der 1990er Jahre in großflächigen Untersuchungsgebieten(mindestens 1 000 ha) Brutpaardichten um 1 Brutpaar / 100 haanzunehmen. Kleinräumig (ca. 200 ha) sind dagegen Paardichten von bis zu12 Paaren / 100 ha möglich. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist für Niedersachsen voneiner hohen Brutpaardichte auszugehen, die im wesentlichen durch die Lebensraumbedingungenbestimmt wird. Natürlicherweise kommt die Raben krähein den waldreichen Gebieten der Heide <strong>und</strong> der Mittelgebirge in geringerenDichten vor als in den gehölz- <strong>und</strong> strukturreichen Regionen des nördlichen <strong>und</strong>westlichen Niedersachsens.44Niederwild


In den letzten Jahren zeichnete sich eine regionale Konzentration des Rabenkrähenvorkommens im westlichen Niedersachsen mit mittleren Brutpaardichtenvon 2 bis 4 Brutpaaren / km 2 ab. Inwieweit hier ein Verdrängungsprozess mit demsich von Ostern her ausbreitenden Kolkraben besteht, muss offen bleiben.Die Rabenkrähe wurde 2001 in die Liste der in Niedersachsen bejagbarenTierarten aufgenommen. Seitdem wird sie (wieder) bejagt <strong>und</strong> die Streckensteige n kontinuierlich. Im <strong>Jagd</strong>jahr 2001 wurden 65269 Rabenkrähen erlegt,im letzten <strong>Jagd</strong>jahr (2003) waren es bereits 85736 Individuen (<strong>Jagd</strong>jahr 2002:77855).Seit 2001 unterliegt die Rabenkrähe dem<strong>Jagd</strong>recht57 Entwicklung der Rabenkrähen Brutpaardichte1995 bis 2003 in Niedersachsen2,52,01,68 1,68 1,70 1,71 1,681,88 1,841,781,671,5Brutpaare / 100 ha1,00,501995 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00’01 ’02 2003Elster (Pica pica L)Die Elster ernährt sich omnivor, vor allem von Insekten, Würmern, Beeren,Früchte n, Sämereien, Mäusen, Vogeleiern <strong>und</strong> Jungvögeln. Im städtischenBereic h ist der Tisch für sie das ganze Jahr überreich gedeckt (Abfall, Kadave r,Müllhalden /-container). Hier scheidet die natürliche Wintersterblichkeit alsRegulato r nahezu aus.Aufgr<strong>und</strong> des oben bereits erwähnten stark ausgeprägten Spieltriebes derCorviden kommt es vor, dass Elstern glänzende Gegenstände verstecken odermit ihnen spielen. Das häufig „beobachtete“ Verschleppen von Gegenständenwie Schmuck in ihr überdachtes Nest, konnte bis heute noch nicht eindeutignach gewiesen werden. Dennoch gilt die Elster in der älteren Literatur als derLang finge r unter den Vögeln <strong>und</strong> wird deshalb häufig als „Diebische Elster“bezeichne t.<strong>Landesjagdbericht</strong> 200345


Elster58 Anzahl der Elstern-Brutpaare pro km 2 <strong>Jagd</strong>bezirkPaarungszeitGelegegrößeBrutdauerLebensraumGewichtApril bis Juni5 – 6 Eier17 – 18 TageKulturland mit Büschen<strong>und</strong> Bäumen,Feldgehölze, Parklandschaften,Besiedlungen200 – 250gIn den besiedelten Bereichen erreicht dieElster nach wie vor ihre höchsten DichtenDie Entwicklung der Elsternpopulationen im Siedlungsbereich des Menschenist aufgr<strong>und</strong> der schwierigen Beobachtbarkeit in den Parks <strong>und</strong> Gärten nichteindeutig zu ermitteln, auch wenn sie in diesen Bereichen nach wie vor ihrehöchste n Dichten erreicht. Insgesamt scheint die Elster aber im Gegensatz zu denvorgenannten Rabenvogelarten in den letzten Jahren vornehmlich in der Kulturlandschafteinen leichten Rückgang zu erfahren.Regionale Verbreitungsschwerpunkte weist sie im Vergleich zur Rabenkrähe<strong>und</strong> zum Kolkraben nicht auf. Ebenso wie die Rabenkrähe unterliegt die Elsterseit dem <strong>Jagd</strong>jahr 2001 dem <strong>Jagd</strong>recht. Im <strong>Jagd</strong>jahr 2003 wurden 31 712 Elsternerlegt (2001: 26.356 Ind. / 2002: 30902 Ind.).59 Elsterstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 16 233 8060 Entwicklung der Elstern Brutpaardichte1995 bis 2003 in Niedersachsen2,52,0Hannover 5063 25Lüneburg 6894 111Braunschweig 3522 23Gesamt 31712 239Brutpaare / 100 ha1,51,00,501,68 1,68 1,701,711,881,681995 ’96 ’97 ’98 ’99 ’001,841,781,67’01 ’02 200346Niederwild


Fuchs (Vulpes vulpes L.)Meister Reineke ist schon seit der Antike Held vieler Fabeln. Seine sprichwörtlicheSchläue macht ihn zu einer begehrten Beute unter den Niederwildarten.Der Fuchs ist ein Fleischfresser, dessen Hauptbeute aus Mäusen <strong>und</strong> Regenwürmernbesteht. Daneben nimmt er auch <strong>Wild</strong>kaninchen <strong>und</strong> temporär Jungwildsowie Vogelgelege, Insekten, pflanzliche Nahrung, Aas <strong>und</strong> Fallwild auf. Erist ein ausgesprochener Kulturfolger, der bis in die Großstädte vorgedrungen ist<strong>und</strong> dort die Nähe des Menschen nicht mehr scheut.61 Anzahl der Fuchsgehecke pro km 2 bejagbare FlächeFuchsGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtbis 130 cmRanzzeit von Januarbis MärzApril bis MaiUrsprünglich einsame<strong>und</strong> dichte Wälder;heutzutage lebter aber praktisch injedem Lebensrauminklusive Schrebergärtenoder Parkanlagen;auch in denParks von Großstädtenist der Rotfuchsanzutreffen.8 – 12kgDa die natürlichen Feinde des Fuchses heute fehlen <strong>und</strong> das Hauptregulativ dieTollwut durch den Menschen erfolgreich bekämpft wurde, kommt es vielerortszu Übervermehrungen. Die natürlichen Räuber-Beute-Beziehungen <strong>und</strong> ihreWechselwirkungen untereinander können heute nicht mehr uneingeschränktvorausgesetzt werden, da der Fuchs vor allem in der Nähe menschlicher Siedlungenimmer mehr von dem profitiert, was der Mensch ihm übrig lässt. EineSelbstregulation findet deshalb beim Fuchs nicht mehr in ausreichendem Maßestatt.Es kommt vielerorts zu Übervermehrungen,da natürliche Feinde fehlen<strong>Landesjagdbericht</strong> 200347


Eine natürliche Regulation findet nichtmehr in ausreichendem Maße stattIn den letzten Jahren sind die Strecken desFuchses rückläufigDer Fuchs kommt flächendeckend in ganz Niedersachsen vor. Wurden Mitte der80er Jahre noch 20 – 35 000 Füchse pro <strong>Jagd</strong>jahr erlegt, so stieg die FuchsstreckeEnde der 80er / Anfang der 90er Jahre stark an. 1987 wurden 28126 Füchseerleg t, vier Jahre später bereits fast doppelt so viele (1991: 53 812 Füchse). 1995wurde mit 70 128 Füchsen die höchste Strecke erzielt. In den letzten zwei Jahre nist die Fuchsstrecke leicht rückläufig. Bezogen auf 100 ha bejagbare Flächeschwanken die Strecken in den letzten zehn Jahren auf hohem Niveau zwischen1,4 <strong>und</strong> 1,7 Füchsen / 100 ha. Unter zugr<strong>und</strong>e Legung der Geheckzahlen wurdenim vergangenen <strong>Jagd</strong>jahr nur 2/3 des Zuwachses erlegt.63 Entwicklung der Fuchsstrecke Niedersachsens von 1957 – 200362 Fuchsstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 12 903 564Hannover 12 838 1 024Lüneburg 19 248 843Braunschweig 13 166 1 279Gesamt 58 155 3 710<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen807060504030201001957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahrDie Frühjahrsbesätze sowie die Sommerbesätze mit den juvenilen <strong>und</strong> adultenFüchsen sind aufgr<strong>und</strong> der heimlichen Lebensweise <strong>und</strong> den großen Aktionsräumender Altfüchse kaum einzuschätzen. Daher werden in der <strong>Wild</strong>tiererfassungausschließlich die Fuchsgehecke erfasst. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieserGehecker fassung lässt sich bei einem angenommenen Geschlechterverhältnisvon 1,5 Rüden zu einer Fähe (Faktor 2,5), das den Prozentsatz nichtträchtigerFähe n mit einschließt, der Mindest-Frühjahrsbesatz berechnen (DJV <strong>2004</strong>).Der Mindest-Sommerbesatz in Niedersachse nbetrug 2003 3,4 Füchse / 100 haIn Niedersachsen wurden 2003 insgesamt r<strong>und</strong> 17 000 Gehecke erfasst, worau seine Dichte von 0,45 Gehecke / 100 ha <strong>und</strong> ein durchschnittlicher Frühjahrs besatzvon 1,13 Füchsen / 100 ha zu berechnen ist. Unter der Annahme, dass durchschnittlich5 Welpen im Mai / Juni die Baue verlassen (DJV <strong>2004</strong>), ist mit eine mMindest-Sommerbesatz von 3,4 Füchsen / 100 ha zu rechnen.48Niederwild


Im südlichen Niedersachsen kommt der Fuchs am häufigsten vorAuffällig ist der Rückgang der Geheckdichte in den Jahren 1995 bis 2003 von0,55 auf 0,46 Geheck / km 2 . Es muss derzeit noch offen bleiben, ob die Anzahl anGehecke n wie auch die Gesamtindividuenzahl der Fuchspopulation tatsächlichzurückgeht oder ob durch versteckte Anlage der Wurfplätze unter Strohballen,von Notröhren in Getreideschläge etc. vermehrt Gehecke übersehen werden.Nach Untersuchungen aus den östlichen B<strong>und</strong>esländern ist davon auszugehen,dass mindestens 25 % der Gehecke nicht entdeckt werden.Nach wie vor sind die höchsten Dichten im südlichen <strong>und</strong> die niedrigsten imnörd lichen Niedersachsen zu finden. In den Landkreisen Göttingen <strong>und</strong> Hameln-Pyrmont wurden durchschnittlich 0,8 Gehecke / 100 ha ermittelt. Für diesenBereic h ist ein Sommerbesatz von mindestens 6 Füchsen / 100 ha anzunehmen.Für den Landkreis Wesermarsch ist die geringste Dichte mit 0,11 Gehecke / 100 haim Frühjahr bzw. 0,8 Alt- <strong>und</strong> Jungfüchsen / 100 ha für Niedersachsen zukonstatiere n.Die höchsten Geheckdichten sind im südlichenNiedersachsen zu finden64 Entwicklung der Fuchsgeheckdichte / Fuchsstrecke1991 bis 2003 in Niedersachsen1,81,61,41,2Individuen / 100 ha LNF1,00,80,60,40,201991 ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00’01 ’02 2003Strecke / km 2Fuchsgehecke<strong>Landesjagdbericht</strong> 200349


Dachs (Meles meles L.)Der Dachs, der sehr stark an die Waldbereiche als Lebensraum geb<strong>und</strong>en ist,erreicht natürlicherweise seine höchsten Besatzdichten in den waldreichenMittel gebirgs- <strong>und</strong> Heideregionen im Süden <strong>und</strong> Osten Niedersachsens. In denLandkreisen Göttingen, Nordheim, Holzminden <strong>und</strong> Hameln-Pyrmont wurden2003 Dichten von 0,36 bis 0,44 Gehecke / km 2 ermittelt. Im Zuge seiner Expansionnach Norden <strong>und</strong> Westen ist der Dachs mittlerweile in allen niedersächsischenLandkreisen mit Ausnahme der kreisfreien Städte Wilhelmshaven <strong>und</strong> Emdenvertreten. In den nordwestlichen Landkreisen wie Leer oder Wesermarschkommt der Dachs mit ca. 0,01 Gehecke / km 2 (10 bzw. 6 Gehecke) nur sporadischvor. Der Dachs hat in Niedersachsen in den letzten beiden Jahrzehnten, wie ausder <strong>Jagd</strong>strecke zu entnehmen, stark zugenommen. Durch das Tollwutgeschehen<strong>und</strong> der behördlich angeordneten Baubegasung Mitte der 1960er Jahre sank diePopulationsdichte in den 1970er Jahren deutlich ab. In Niedersachsen wurden1978 nur 81 Dachse erlegt.Dachs65 Anzahl der Dachsgehecke pro km 2 bejagbare FlächeGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewichtbis 90 cmFebruar bis Oktober(Keimruhe)Januar bis MärzgrenzlinienreicheLandschaft mit Wald,Ackerland, Grünland;Bauanlage in der Regelim Wald10 bis 18 kgDer Dachs hat in den letzten Jahrzehntenwieder stark zugenommenMit dem Ausschalten der Tollwut durch die orale Immunisierung der Füchsehat sich die Dachspopulation wieder sehr gut erholt <strong>und</strong> erreicht in den letztenJahre n nie da gewesene Populationsdichten.Die <strong>Jagd</strong>strecke ist in 2003 auf 5626 erlegte Dachse angestiegen. Der Dachsmeidet Gebiete mit hohem Gr<strong>und</strong>wasserstand, da er auch außerhalb der Fortpflanzungszeitauf seine Bauanlagen als Unterschlupf angewiesen ist.50Niederwild


67 Dachsstrecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 824 169Hannover 1 623 435Lüneburg 1 657 309Braunschweig 1 522 357Gesamt 5 626 1 270Der Dachs legt großflächige Bauanlagen anEr ernährt sich als Sammler überwiegend von Kleintieren wie Würmern,Schnecke n, Mäusen <strong>und</strong> in der entsprechenden Jahreszeit auch von Gelegen derBodenbrüter <strong>und</strong> Junghasen.Dachse leben in Familiensippen innerhalb einer großflächigen Bauanlage<strong>und</strong> oft in Gesellschaft mit dem Rotfuchs. „Meister Grimbart“ macht seinemFabel namen alle Ehre, denn schon mancher Bauh<strong>und</strong> hat in ihm seinen Meistergef<strong>und</strong>e n, wenn er „grimmig“ seinen Bau verteidigt.Der Dachs lebt gesellig in Familiensippen66 Entwicklung der Dachsstrecke1957 bis 2003 in Niedersachsen<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild in Tausend Individuen65432101957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr<strong>Landesjagdbericht</strong> 200351


Marderh<strong>und</strong> (Nyctereutes procyonoides, Gray)Der ursprünglich in Ostsibirien, der Mandschurei, Nordchina <strong>und</strong> Japan beheimateteMarderh<strong>und</strong> oder Enok wandert in zunehmendem Maße von Osten herin das B<strong>und</strong>esland Niedersachsen ein, nachdem er in den 1930er bis 1950er Jahrendes letzten Jahrh<strong>und</strong>erts planmäßig in verschiedenen Teilen Deutschlandsausgewildert wurde. Erste Nachweise über sein Vorkommen stammen aus denJahren 1962 (bei Hümmling) <strong>und</strong> 1970 (bei Lüchow). Seit dem <strong>Jagd</strong>jahr 2001 zähltder Marderh<strong>und</strong> in Niedersachsen zum jagdbaren <strong>Wild</strong>. Seine Strecke hat sich imletzten Jahr mehr als verdoppelt.Marderh<strong>und</strong>68 Anteil der Reviere in % mit VorkommenGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewicht65 – 80 cmFebruar / MärzApril / MaiGewässerreicheHabitate mit Laub<strong>und</strong>Mischwäldern;feuchte Wiesen mitGebüschen, oderverschilfte See- <strong>und</strong>Flussufer3,5 bis 8,5 kgDer Marderh<strong>und</strong> ist in Niedersachsenimmer weiter auf dem VormarschEin Blick auf die Verbreitungskarte zeigt, dass der Marderh<strong>und</strong> zurzeit vor allemin den östlichen <strong>und</strong> südöstlichen Kreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg,Gifhor n, Wolfenbüttel, Peine, Northeim <strong>und</strong> der Region Hannover vorkommt.Der Marderh<strong>und</strong> ist die zweitkleinste Art der „H<strong>und</strong>eartigen“ in Europa(nach dem Eisfuchs) <strong>und</strong> besetzt vermutlich als Einwanderer keine freie ökologische Nische innerhalb des Ökosystems, sondern tritt in Konkurrenz mitandere n <strong>Wild</strong> arten. Untersuchungen haben ergeben, dass der Marderh<strong>und</strong> ineinige n Gebieten Ostdeutschlands den Fuchs im Bestand bereits deutlich überholt<strong>und</strong> verdrängt hat.52Niederwild


69 Entwicklung der Marderh<strong>und</strong>strecke1601983 bis 2003 in Niedersachsen140120<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild1008060402001983 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahr70 Marderh<strong>und</strong>strecke Niedersachsensnach RegierungsbezirkenRegierungsbezirk<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 5 1Hannover 43 2Lüneburg 72 3Braunschweig 25 4Gesamt 145 10Er besetzt Fuchs- <strong>und</strong> Dachsbauten, die er zur Geburt <strong>und</strong> Aufzucht der Jungennutzt. Es konnten wiederholt Auseinandersetzungen zwischen Fuchs <strong>und</strong> Marderh<strong>und</strong>beobachtet werden.Der Marderh<strong>und</strong> ist dämmerungs- / nachtaktiv <strong>und</strong> ernährt sich vorwiegendvon Pflanzen, Amphibien <strong>und</strong> Wirbellosen. Er gehört zu den Sammlern <strong>und</strong>nimmt alles auf, was er auf seinen Streifzügen findet. Welche Auswirkungendas Vorkommen des Marderh<strong>und</strong>es in unseren Revieren haben kann, zeigenUntersuchungen aus Ostdeutschland. Diese haben ergeben, dass die Zahl deraufgezogenen Jungkraniche an Kranichsammelplätzen mit Zunahme der Marderh<strong>und</strong>populationsank.Marderh<strong>und</strong>e treten mit einheimischen<strong>Wild</strong>arten in Konkurrenz um ökologischeNischenDer ursprünglich in Asien beheimatete Marderh<strong>und</strong> wandert nach Niedersachsen ein<strong>Landesjagdbericht</strong> 200353


Waschbär (Procyon lotor L.)Der überwiegend nachtaktive Waschbär hält wie der Marderh<strong>und</strong> bei extremenTemperaturen Winterruhe <strong>und</strong> weist als Allesfresser ein breites Nahrungsspektrumauf. Er ernährt sich vorwiegend von Insekten, Schnecken, Früchten, Krebstieren,Eiern, kleinen Wirbeltieren <strong>und</strong> Abfall.Ebenso wie der Marderh<strong>und</strong> wurde der zur Familie der Kleinbären gehörendeWaschbär wegen seines wertvollen Pelzes nach Deutschland eingeführt <strong>und</strong> inPelzfarmen gezüchtet. Aus diesen Pelzfarmen entkamen im Laufe der Zeit immerwieder Waschbären <strong>und</strong> siedelten sich in freier <strong>Wild</strong>bahn an. Wenig bekann tist, dass Waschbären aber auch planmäßig ausgesetzt wurden. Die erste Aktio ndieser Art ist aus dem Jahr 1927 nachgewiesen, als in Hessen (Edersee) dreiPaar e mit dem Ziel ausgesetzt wurden, diese Tierart in Deutschland heimisch zumache n.Waschbär71 Anteil der Reviere in % mit VorkommenGrößePaarungszeitSetzzeitLebensraumGewicht45 – 65 cmJanuar bis MärzMärz bis MaiWälder, Parks oderGärten mit Baumhöhlen<strong>und</strong> in der Nähevon Gewässern3,5 bis 12 kgDer Waschbär entkam in der Vergangenheitaus Pelzfarmen, wurde aber auchplanmäßig ausgesetzt1934 entließen zwei hessische Forstbeamte zwei weitere Paare in die Freihei t.Inzwischen hat der Waschbär längst auch die Städte erobert <strong>und</strong> wird hierin einige n Bereichen zu einer regelrechten Plage. Vor allem in den letzten10 Jahre n erfolgte die Ausbreitung in atemberaubendem Tempo.54Niederwild


72 Entwicklung der Waschbärstrecke1957 bis 2003 in Niedersachsen1 60014001 2001 00073 Waschbärstrecke NiedersachsensRegierungsbezirknach Regierungsbezirken<strong>Jagd</strong>strecke2003davonFallwildWeser-Ems 2 1Hannover 328 16Lüneburg 42 3<strong>Jagd</strong>strecke inkl. Fallwild80060040020001957 ’63 ’68 ’73 ’78 ’83 ’88 ’93 ’98 2003<strong>Jagd</strong>jahrBraunschweig 1 028 109Gesamt 1 400 129Betrachtet man die Streckenstatistik Niedersachsens, so wurden im <strong>Jagd</strong>jahr 2003fast 14mal (Jahresjagdstrecke: 1400 Individuen) so viele Waschbären geschossenwie noch 1990 (Jahresjagdstrecke: 104 Individuen). In den östlichen Landesteile nNiedersachsens ist der Waschbär bereits flächendeckend vertreten. In den westlichenLandkreisen gibt es bis heute nur wenige Nachweise (Beobachtungen<strong>und</strong> Streckendaten), so dass davon auszugehen ist, dass der Waschbär in diesenBereiche n des Landes noch selten vorkommt.Da junge Waschbären auf ihrer Suche nach geeigneten Lebensräumen weit eStrecken zurücklegen, ist eine Ausbreitung in noch nicht besiedelte BereicheNieder sachsens wohl nur noch eine Frage der Zeit.Die Ausbreitung erfolgt vor allem in denletzten 10 Jahren in atemberaubendemTempoDer Waschbär ist in den östlichen Landesteilen bereits flächendeckend vertreten<strong>Landesjagdbericht</strong> 200355


Veränderung der Jahresstrecken2003 gegenüber dem VorjahrAufgr<strong>und</strong> der guten Witterung ist dieNiederwildstrecke im Vergleich zu denVorjahren angestiegenAuffallend ist der starke Anstieg derStrecken bei den Neubürgern Marderh<strong>und</strong><strong>und</strong> WaschbärDas gute Wetter des <strong>Jagd</strong>jahres 2003 war für die Entwicklung der Niederwildbesätzevon Vorteil. Dies zeigt auch die Abbildung 74, in der die Veränderungder Jahresstrecke gegenüber dem Vorjahr dargestellt ist. Die <strong>Jagd</strong>strecken vonFeldhase <strong>und</strong> Fasan sind um 16,2 % bzw. 15,5 % höher als im Vorjahr, die der<strong>Wild</strong>kaninchen (– 7,5 %) <strong>und</strong> der Waldschnepfen (– 17,9 %) haben sich hingegenverringert. Beim <strong>Wild</strong>kaninchen setzt sich somit leider auch im Jahr 2003 derlangjährige negative Trend fort, die <strong>Jagd</strong>strecke erreicht einen neuerlichen Tiefpunkt.Auffällig ist die enorme Zunahme der Strecken bei den „Neubürgern“ Waschbär<strong>und</strong> Marderh<strong>und</strong>. Dies spricht dafür, dass diese Arten bei uns weiterhin aufdem Vormarsch sind <strong>und</strong> neue Lebensräume besiedeln.Nahezu unverändert ist die <strong>Jagd</strong>strecke der Rebhühner, die allerdings auchnur noch in wenigen Revieren (ca. 6 %) Niedersachsens bejagt werden. DasNieder sächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft<strong>und</strong> Verbraucherschutz <strong>und</strong> die Landesjägerschaft Niedersachsen habenim Jahr 2001 eine Vereinbarung geschlossen, nach welcher die LandesjägerschaftNiedersachsen darauf hinwirkt, dass Rebhühner nur noch in Revieren bejagt werden,die eine Frühjahrsdichte von mehr als drei Brutpaaren aufweisen.74 Veränderung der Niederwildstrecke gegenüber dem Vorjahr140133,9120Veränderung der <strong>Jagd</strong>strecke in %100806040200– 2016,215,935,815,5– 7,5 – 1,6 – 0,4 – 17,926,310,1Feldhasen<strong>Wild</strong>kaninchenFüchseDachseWaschbärenMarderh<strong>und</strong>eRebhühnerFasanenWaldschnepfenKolkrabenRabenkrähenElstern2,6<strong>Wild</strong>art56Veränderung der Jahresstrecken


Gleichzeitig führt das Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung an der Stiftung TierärztlicheHochschule in Hannover zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt fürÖkologie eine Bestandserhebung an Rebhuhn <strong>und</strong> Waldschnepfe durch, die nachAbschluss der Erhebungen (im Jahr 2006) Gr<strong>und</strong>lage für eine Bejagungsempfehlungsein wird.Die Strecken von Rehwild, Rotwild <strong>und</strong> Damwild sind im Vergleich zum Jahr2002 angestiegen (s. Abb. 75), die <strong>Jagd</strong>strecke des Muffelwildes befindet sichauf dem Niveau des Vorjahres. Die Schwarzwildstrecke dagegen ist um 12,35 %gesunken. Vor allem im Regierungsbezirk Lüneburg ist die Sauen strecke starkzurück gegangen. Vermutlich konnten die Jäger Niedersachsens aufgr<strong>und</strong>intensive r Bejagung die Schwarzwilddichte zumindest in den Kern gebietenabsenke n.Die steigenden Streckenzahlen im Regierungsbezirk Weser-Ems sprechen allerdingsfür eine andauernde Lebensraumerschließung des Schwarzwildes. Es istdavo n auszugehen, dass die Gesamtpopulation nicht reduziert werden konnte.Die Schwarzwildstrecke ist im Jahr 2003um mehr als 12 % gesunken75 Veränderung der Schalenwildstrecke gegenüber dem Vorjahr8Veränderung der <strong>Jagd</strong>strecke in %6420– 2– 4– 6– 8– 10– 12– 143,83 %Rehwild4,33 %Rotwild5,66 %Damwild– 0,17 %Muffelwild– 12,35 %Schwarzwild<strong>Wild</strong>art<strong>Landesjagdbericht</strong> 200357


<strong>Jagd</strong>liche SchwerpunktthemenBorrelien – durch Zecken übertragene Erregervon Erkrankungen bei Mensch <strong>und</strong> TierJährlich erkranken mehr als 10 000 Menschenan BorrelioseBei 5 – 35 % der Zecken wurden BorreliennachgewiesenZecke (Quelle: Baxter Deutschland GmbH)Durch Zeckenbisse können verschiedene Bakterien oder Viren auf den Menschenoder Tiere übertragen werden <strong>und</strong> Erkrankungen auslösen. In Europa ist die häufigstedieser Erkrankungen die nach der Ortschaft Lyme im nordamerikanischenB<strong>und</strong>esstaat Connecticut benannte Lyme-Borreliose. In Deutschland erkrankennach Schätzungen jährlich mehrere zehntausend Menschen an der Lyme-Borreliose.Der Erreger der Lyme-Borreliose ist ein schraubenförmiges Bakterium, das1981 von Willi Burgdorfer entdeckt <strong>und</strong> daher als Borrelia burgdorferi bezeichnetwurde.Das Risiko von Zecken gebissen zu werden <strong>und</strong> dadurch eine Borreliose zu erwerben,ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen neben der Dauerder Aufenthalte in der Natur, die ökologischen <strong>und</strong> klimatischen Gegebenheiten.Zecken kommen insbesondere im Unterholz von Laub- <strong>und</strong> Mischwäldern, anWaldrändern <strong>und</strong> auf Lichtungen mit Sträuchern, Farnen oder hochwüchsigenGräsern vor. Daher sind vor allem Personen betroffen, die sich während ihrerFreizeit oder aus beruflichen Gründen häufig in entsprechenden Gebieten aufhalten.Entgegen einer weit verbreiteten Annahme klettern die Zecken nicht aufBäume <strong>und</strong> lassen sich auch nicht auf den Wirt herabfallen. Zecken wurden nurbis zu einer Höhe von maximal 1,50 m nachgewiesen. Sie werden von den Pflanzendurch den potentiellen Wirt im Vorübergehen abgestreift. Abhängig von derTemperatur sind die Zecken vom Frühjahr bis zum Spätherbst insbesondere imJuni / Juli <strong>und</strong> im September / Oktober aktiv. Auf Tieren können die Zecken auchim Winter aktiv sein.In Deutschland können regional unterschiedlich bei 5 bis 35 % der Zecken Borreliennachgewiesen werden. In zwei Studien, die in bestimmten RegionenNiedersachsens 1991 bzw. 1998 durchgeführt wurden, wurde ein Anteil vondurchschnittlich 9 % positiver Zecken ermittelt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts kann eine Infektion mit Borrelien jedoch nur bei 3 – 6 % der von einemZeckenbiss betroffenen Personen festgestellt werden. Bei lediglich 0,3 – 1,4 %bricht schließlich auch die Erkrankung aus. Die Wahrscheinlichkeit an einer Borreliosezu erkranken ist daher beim Durchschnitt der Bevölkerung zwar relativgerin g, bei dem oben angeführten Personenkreis jedoch sicher erheblich höher.Die Lyme-Borreliose des Menschen kann in verschiedene Stadien unterteiltwerden. Die einzelnen Stadien können spontan ausheilen oder übersprungenwerden. Der Betroffene kann auch jahrelang frei von Beschwerden sein.In vielen Fällen tritt einige Tage bis Wochen nach der Infektion mit den Borrelienum die Bissstelle eine sich kreisförmig ausbreitende Rötung auf, das viele nals Wanderröte bekannte Erythema migrans. Dieses recht charakteristisch eZeiche n einer Borreliose ist jedoch nur bei ungefähr 70 % der betroffenenPersone n vorhanden. Im Verlauf dieses ersten Stadiums können auch allgemein eSymptome, die an eine Grippe erinnern, wie Schweißausbrüche, Fieber, Kopf-,Muskel- <strong>und</strong> Gelenkschmerzen u. a. beobachtet werden.Einige Wochen bis Monate später kann die Erkrankung in ein neues Stadiummit Entzündungen der Nerven <strong>und</strong> der Hirnhaut überwechseln. Es treten häufigum die ursprüngliche Bissstelle der Zecke starke, oft als brennend bezeichneteSchmerzen auf. Es kann jedoch auch zu Lähmungen beispielsweise derGesichtsmuskeln kommen. Gelegentlich werden Entzündungen des Herzens <strong>und</strong>Störunge n des Herzrythmus sowie andere Krankheitssymptome beobachtet.58<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


Monate bis Jahre nach dem Zeckenbiss <strong>und</strong> der Infektion können als drittesStadium chronische oder schubweise verlaufende, zumeist die Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenkebetreffende Gelenkentzündungen, die Lyme-Arthritis, oder Hautveränderungen,die so genannte Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer,festgestellt werden. Die Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer äußertsich zunächst durch zigarettenpapierartig faltbare, blaurötlich schimmerndedünne Haut. Im weiteren Verlauf können Entzündungen der Nerven oder derGelenke auftreten.Durch den Zeckenbiss können auch Tiere infiziert werden. Bei H<strong>und</strong>en,Pferde n, Rindern <strong>und</strong> Schafen wurden ähnlichen Symptome wie beim Menschenfestgestellt. Bei Pferden sind vermehrt Erkrankungen des Auges beschriebenworden.In Deutschland weisen regional unterschiedlich zwischen 17 <strong>und</strong> 61 % derH<strong>und</strong>e Antikörper gegen Borrelien auf, was bedeutet, dass diese H<strong>und</strong>e schoneinmal mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind. Aber nur jeder fünfte biszehnte infizierte H<strong>und</strong> erkrankt an einer Borreliose. Bei H<strong>und</strong>en können ähnlichwie beim Menschen oft erst Tage oder Wochen nach der Infektion unspezifischeKrankheitserscheinungen wie ein gestörtes Allgemeinbefinden, Appetitlosigkeit,Mattigkeit <strong>und</strong> erhöhte Körpertemperatur oder schon etwas spezifischereKrankheitssymptome wie Gelenksentzündungen, Lahmheit oder neurologischeSymptome festgestellt werden. Bei den Gelenksentzündungen kommt es oft zumehreren Krankheitsschüben, die sich über Wochen bis zu mehreren Monatenhinziehen können. Gelegentlich treten schwere Störungen der Nierenfunktionauf. Die bei der Infektion der meisten Menschen auftretenden Hautrötungenkönnen lediglich bei hellhäutigen H<strong>und</strong>en beobachtet werden. Eine Borreliosekann nur vom Tierarzt mit Hilfe von Laboruntersuchungen diagnostiziert werden.Die Tiere können dann zumeist wirksam mit Antibiotika behandelt werden.In manchen Fällen schlägt diese Therapie jedoch nicht an. Vermutlich ziehen sichdie Borrelien in Körpernischen zurück, wo für die Behandlung nötige Antibiotikakonzentrationennicht erreicht werden. Diese Eigenschaft der Borrelien kanngelegentlich zu einem späteren Zeitpunkt zu einem neuen Ausbruch der Erkrankungführen. Bei fortbestehenden Beschwerden muss neben verschiedenenandere n Gründen jedoch auch an eine falsche Diagnose gedacht werden.Währen d ein Impfstoff für den Menschen in Deutschland nicht verfügbar ist, istfür H<strong>und</strong>e eine Impfung gegen Borrelien zugelassen.Bei der Ausübung des <strong>Jagd</strong>handwerks <strong>und</strong> in den Forstberufen stellt dieLyme-Borreliose eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Mensch <strong>und</strong> denjagdlich geführten H<strong>und</strong> dar. Im Veterinärinstitut Hannover des NiedersächsischenLandesamtes für Verbraucherschutz <strong>und</strong> Lebensmittelsicherheit (LAVE S)wurden mit modernsten molekularbiologischen Methoden annähernd 700Zecke n aus den Revieren von drei südniedersächsischen Forstämtern untersucht,nachdem bei Mitarbeitern dieser Forstämter vermehrt Lyme-Borreliosen festgestelltwurden. Es stellte sich heraus, dass im Vergleich zum niedersächsischenDurchschnitt <strong>und</strong> auch zum B<strong>und</strong>esdurchschnitt Zecken aus dem Bereich dieserForstämter mit durchschnittlich 16, 28 <strong>und</strong> 31 %, in einzelnen Revieren bis fast40 %, hochgradig mit Borrelien infiziert sind.Während ihrer Entwicklung bis zum erwachsenen Tier durchlaufen dieZecke n nach dem Schlüpfen aus dem Ei ein Larvenstadium <strong>und</strong> anschließend einNymphen stadium. Für den Eintritt in ein neues Stadium benötigen die Zecke njeweils eine Blutmahlzeit. Im Verlauf der Untersuchungen zeigte sich ebenfalls,dass vergleichsweise viele Zecken-Nymphen, mit Borrelien infiziert sind. Diesist eine mögliche Erklärung für das gehäufte Auftreten der Lyme-Borreliose n,da die kleinen Nymphen eher unbemerkt bleiben, als erwachsene, größereZecke n <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des dadurch längeren Saugvorganges eine größere AnzahlBorrelie n auf den Menschen übertragen werden können.<strong>Landesjagdbericht</strong> 2003Auch Tiere können durch Zeckenbisseinfiziert werdenLyme-Borrelioseerreger (Quelle: BaxterDeutschland GmbH)Oft kann die Borreliose wirksam mit Antibiotikabehandelt werdenSaugende Zecke (Quelle: Baxter DeutschlandGmbH)59


Verschiedene Entwicklungsstadien der Zecke(Quelle: Baxter Deutschland GmbH)Zum Schutz vor Zeckenbissen <strong>und</strong> damit vor einer potentiellen Infektionsgefahrsollten bei entsprechenden Temperaturen nach Möglichkeit Gebiete mit Unterholzoder hohen Gräsern <strong>und</strong> Farnen gemieden, festes Schuhwerk <strong>und</strong> helle Kleidunggetragen <strong>und</strong> die Hosenbeine in die Socken gesteckt werden. Einen Schutzbis zu zwei St<strong>und</strong>en bieten als Repellentien bezeichnete Mittel gegen Insekten,mit denen die Arme <strong>und</strong> Beine eingerieben werden können. Nach dem Aufenthaltin den oben geschilderten Gebieten sollte der Körper gründlich auf Zeckenabgesucht werden. Da die Borrelien nach dem Biss erst vom Darm in die Speicheldrüseder Zecke wandern müssen, von wo aus sie in den Wirt gelangen, steigtdas Ansteckungsrisiko mit zunehmender Länge des Saugaktes. Erst nach einemZeitraum von zwei bis fünf Tagen sind alle Erreger von der Zecke auf den Wirtübertragen worden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollten die Zecken umgehend möglichstmit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernt werden. Dabei sollte die Zeckedirekt über der Haut erfasst <strong>und</strong> einschließlich ihrer M<strong>und</strong>werkzeuge herausgezogenwerden. Auf keinen Fall sollte der Zeckenleib gequetscht oder die saugendeZecke mit Öl, Alkohol, Klebstoff o. ä. beträufelt werden, da es hierdurch zurÜbertragung einer großen Menge des Erregers kommen kann. Hände <strong>und</strong> Bissstellesollten desinfiziert werden.Von einer vorsorglichen Therapie mit Antibiotika nach einem Zeckenbiss wirdim Allgemeinen abgeraten <strong>und</strong> ist auch nicht in der Praxis durchzuführen. Beieinem Verdacht auf eine Infektion mit Borrelia burgdorferi können die Erregerbei Menschen <strong>und</strong> Tieren durch den Nachweis von Antikörpern im Blut, in derGelenksflüssigkeit <strong>und</strong> in der Gehirn- <strong>und</strong> Rückenmarksflüssigkeit nachgewiesenwerden. Beim Menschen ist auch die Untersuchung von kleinen Hautprobenmöglich.Eine weitere Möglichkeit der Diagnostik ist der molekularbiologische Nachweisvon Borrelien. Durch diese schnellen <strong>und</strong> empfindliche Methode könnenu. a. im Veterinärinstitut Hannover von H<strong>und</strong>en abgesammelte Zecken darauf hinüberprüft werden, ob sie mit Borrelien infiziert sind <strong>und</strong> dadurch ein potentiellesRisiko für das Tier besteht.76 Der Entwicklungszyklus der ZeckeZecke unter dem Rasterelektronen-Mikroskop(Quelle: Baxter Deutschland GmbH)HäutungRehvollgesogenesWeibchenNympheadulte ZeckeEierFuchsMausLarveIgelHäutungNympheNympheLarveMaus60<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


Natur- <strong>und</strong> Artenschutz in der LandesjägerschaftNiedersachsenDaueraufgabe der Landesjägerschaft Niedersachsen als anerkannter Naturschutzverbandist die Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung breiter Kreise über die Bedürfnisse einheimischerfreilebender <strong>Wild</strong>tiere <strong>und</strong> die Beratung von Behörden bei Eingriffe nin Natur <strong>und</strong> Landschaft. Die Landesjägerschaft bemüht sich dabei um Realitätsbezogenheit,ist sie damit doch langfristig gut gefahren. Die Aktivitäten derJäge r sind nicht nur an den auf Papier geschriebenen Forderungen zu messen,sondern landesweit draußen in der Natur zu erleben. Andere Naturschutzverbändekönnen dies in vergleichbarer Form nicht vorweisen.Den Beweis der Leistungsfähigkeit im praktischen Naturschutz bietet nachwie vor die Aktion Hegebüsche. Die Ideen darum sind bereits 1885 erstmalsfixiert worden, als die damalige Vorläuferorganisation, der Allgemeine Deutsche<strong>Jagd</strong>schutzverein (ADJV), auf die Notwendigkeit der Anlage von <strong>Wild</strong>remisenhingewiesen hat. Hegebüsche bestehen heute aus Kräutern, Sträuchern <strong>und</strong> einzelnenBäumen, die dem Standort <strong>und</strong> der Landschaft angepaßt sind. Sie bietenfreilebenden Tieren Deckung, Ruhe <strong>und</strong> Nahrung.Aktion HegebüscheBiotopschutzfläche Salzgitter Reppner mit Hegebusch im Hintergr<strong>und</strong>Im vergangenen Jahr sind 155 neue Hegebüsche in Niedersachsen entstanden.Für die Pflanzen wurden aus der <strong>Jagd</strong>abgabe 89 919 3 als Zuschüsse gewährt. Inden letzten dreißig Jahren haben die Jäger Niedersachsens insgesamt 8 763 Hegebüscheangelegt <strong>und</strong> dabei mehr als 22 Millionen neue Bäume <strong>und</strong> Sträuchergepflanzt.Die Förderung <strong>und</strong> Erhaltung der Lebensgemeinschaften in der Feldflur liegtder Landesjägerschaft Niedersachsen besonders am Herzen, nicht zuletzt, weilsich darum kaum jemand anderes ernsthaft bemüht. Denn Erfolge in der Feldflurerfordern ein besonderes Maß an Überzeugungskraft, an diplomatischemFinger spitzengefühl <strong>und</strong> nicht zuletzt auch an Geld, mit dem Ertragseinbußenbei den Landwirten ersetzt werden. Vier Förderprogramme für die Feldflur hatdie Landesjägerschaft Niedersachsen entwickelt <strong>und</strong> im Berichtsjahr z. T. modellhaftumgesetzt.Förderprogramme in der Feldflur<strong>Landesjagdbericht</strong> 200361


Feldrain-Altgrasstreifen-Programmwildtierfre<strong>und</strong>lichen FlächenstillegungDas Feldrain-Altgrasstreifen-Programm soll neue Strukturlinien in die Feldflurbringen <strong>und</strong> damit den Biotopverb<strong>und</strong> stärken. Gleichzeitig liefert es neue Aufenthaltsräumemit Nahrung <strong>und</strong> Deckung für Hase <strong>und</strong> Rebhuhn. Im Jahr 2003wurden über die Landesjägerschaft Niedersachsen 70000 m 2 neuer Feldrain-Altgrasstreifenabseits der Wege aus den Mitteln der <strong>Jagd</strong>abgabe des Landes bezuschusst.Beim Stoppelbracheprogramm in der Region Hannover <strong>und</strong> der JägerschaftZeven sind nach der Getreideernte knapp 1000 ha Stoppelbrachen über denWinter als Nahrungs- <strong>und</strong> Ruheraum für Hase <strong>und</strong> Rebhuhn liegen geblieben.Das Saatreihenabstandsvergrößerungsprogramm wurde auf 350 ha in derRegio n Hannover umgesetzt. Es dient dazu, dass die Getreideäcker wieder mehrals bisher von Feldhasen genutzt <strong>und</strong> durchquert werden können.Ziel des vierten Modellprojekts zur Förderung der Artenvielfalt in der Feldflur,der „wildtierfre<strong>und</strong>lichen Flächenstillegung“ ist es, die großen Stillegungsflächenaufzulockern <strong>und</strong> über zusätzlich gesäte bzw. bearbeitete Saumzonenden Rebhühnern neue Lebensräume für Brut <strong>und</strong> Aufzucht zu erschließen.Diese s Förderprojekt lehnt sich an die Ergebnisse der Forschungsstelle für <strong>Jagd</strong>k<strong>und</strong>e<strong>und</strong> <strong>Wild</strong>schadenverhütung des Landes Nordrhein-Westfalen an.Konnten bisher an oder in Stilllegungsflächen nur wenige Rebhuhnpaare brüte n,so wird durch die Streifengestaltung das Potential für weitere Rebhuhn brutterritoriendeutlich gesteigert. Im Jahr 2003 sind fast 600 ha Stilllegungs fläche nwildtierfre<strong>und</strong>lich in Streifen gestaltet worden.Insgesamt sind für die vier Förderprojekte in der Feldflur Anerkennungsprämienbzw. Nutzungsausfallentschädigungen in Höhe von 215 000 3 vom Landwirtschaftsministeriumaus der von den Jägern Niedersachsens aufgebrachten<strong>Jagd</strong>abgabe ausgezahlt worden.Alle Förderprojekte der Landesjägerschaft Niedersachsen dienen sowohl demErhalt der Artenvielfalt, als auch der nachhaltigen Nutzbarkeit von <strong>Wild</strong> als Naturgut.Ziel des Naturschutzes in Deutschland ist es, die nachhaltige Nutzungsfähigkeitder Naturgüter auf Dauer zu sichern (vgl. BNatSchGNeuregG). Die LandesjägerschaftNiedersachsen hat im Berichtsjahr nachweisbar erfolgreich dieses Naturschutzzielgefördert <strong>und</strong> umgesetzt.StoppelbracheprogrammSaatreihenabstandsvergrößerung62<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


20 Jahre Aktion BiotopschutzNur der Gr<strong>und</strong>eigentümer kann festlegen, ob <strong>und</strong> was auf seiner Fläche naturbelassenbleibt <strong>und</strong> zur Förderung der Artenvielfalt hergerichtet <strong>und</strong> gepflegtwird. Aus dieser Erkenntnis heraus hat ein weitsichtiges Präsidium der LandesjägerschaftNiedersachsen unter dem damaligen Präsidenten Detlev Freiherrv. Stietencron im Jahr 1984 die Aktion Biotopschutz ins Leben gerufen. Seitherkauft die Landesjägerschaft geeignete naturnahe Flächen, um sie umzugestalten<strong>und</strong> dauerhaft zu garantieren, dass sie auch naturnah erhalten bleiben. Hiermitwird ebenfalls die Leistungsfähigkeit der Jäger Niedersachsens als Naturschützerbelegt.Die Landesjägerschaft Niedersachsen alsGr<strong>und</strong>eigentümerBiotopschutzfläche Salzgitter ReppnerBiotopschutzfläche Schwarzes Moor beiResseIm Eigentum der Landesjägerschaft Niedersachsen befinden sich höchst unterschiedlicheBiotoptypen, wie zum Beispiel Moore, Fließ- <strong>und</strong> Stillgewässer,Sümpfe, Gebüsche, Sumpfdotterblumenwiesen, Streuobstwiesen, Quellbereiche,Röhrichte, seggenreiche Naßwiesen, Heiden, Bruchwälder <strong>und</strong> Halbtrockenrasen.Viele der Biotopschutzflächen der Jäger sind - aufgr<strong>und</strong> ihrer behutsame nPflege <strong>und</strong> gezielten Entwicklung – zu besonders geschützten Biotopengeworde n <strong>und</strong> erfüllen die vom Gesetzgeber dafür definierten Kriterien.Insgesam t 154 unterschiedliche Flächen hat die Landesjägerschaft inzwischenaufgekauft. Das sind zusammen fast 500 ha.Die Aktion Biotopschutz hilft der Natur unserer Heimat. Wer diese Aktionunterstützen <strong>und</strong> fördern möchte, kann dazu Spenden einzahlen auf das Kontomit der Nr. 101 029593 bei der Norddeutschen Landesbank (BLZ 25050000).Selbstverständlich gibt es hierfür Spendenbescheinigungen für das Finanzamt.So können Sie helfen<strong>Landesjagdbericht</strong> 200363


77 Biotopschutzflächen der Landesjägerschaft NiedersachsenBezirk Jägerschaft Fläche haBraunschweig Jägerschaft Braunschweig Querum 0,5Jägerschaft Gifhorn-Nord Wesendorf 1,6Jägerschaft Gifhorn-Süd Dannenbüttel 0,7Jägerschaft Duderstadt Bodensee 0,6Bodensee 1,0Rollshausen 1,5Gieboldehausen 1,0Rüdershausen 0,5Obernfeld I <strong>und</strong> II 1,6Wollbrandshausen 0,1Hilkerode 0,3Breitenberg 0,8Lütgenhausen 0,6Obernfeld Gr. Henneberg 0,2Gieboldehausen 0,9Gieboldehausen 0,1Gieboldehausen 1,1Germershausen 1,1Germershausen 0,2Rollshausen 10 Flächen 7,2Jägerschaft Helmstedt Lehre/Flechtorf 1,3Ahmstorf 0,4Kl. Steimke 0,8Söllingen 3,3Ahmstorf-Uhrauwiesen 0,3Jägerschaft Osterode Hattorf 2,3Wulften 1,0Scharzfeld 1,5Wulften 0,6Wulften 1,5Jägerschaft Salzgitter Lesse 2,5Reppner 5,3Hohenrode 1,6Jägerschaft Gandersheim A.A. Gremsheim 1,6Altgandersheim 0,5Opperhausen 7,1Jägerschaft Peine Meerdorf/Zweidorf 0,4Meerdorf 0,9Jägerschaft Wolfenbüttel Cramme 0,5Kl. Flöthe 4,5Jägerschaft Einbeck Holtensen 0,6Holtensen-Ersatzmaßn. 1,2Salzderhelden 1,9Hilwartshausen 1,1Markoldendorf 0,2Bartshausen 0,6Jägerschaft Uslar Dinkelhausen 2,4Delliehausen 1,4Jägerschaft Göttingen Weißenborn 1,3Hannover Jägerschaft Grafschaft Diepholz Rehden-Wetschen: 8 Flächen mit insges. 10,5St. Hülfe I 0,6St. Hülfe II 2,5St. Hülfe III 1,5St. Hülfe IV 3,6St. Hülfer Wiesen 1,7Renzeler Moor 2,5Speckenbach 33,9Heerde-Kuppendorf 1,464<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


77 Biotopschutzflächen der Landesjägerschaft Niedersachsen(Fortsetzung)Bezirk Jägerschaft Fläche haHannover Dickel 2,3(Fortsetzung) Diepholz 1,1Schwaförden 40,8Sulingen-Lindern 0,4Wehrbleck 57,8Wehrbleck 18,4Jägerschaft Hannover-Land Lathwehren 1,1Ihme-Roloven 1,1Jägerschaft Schaumburg Wendthagen-Ehlen 1,4Hattendorf 1,1Jägerschaft Syke Brebber 0,4Jägerschaft Hildesheim Kemme 0,2Jägerschaft Nienburg Harrienstedt 2,4Linsburg 4,2Binnen-Bühren 0,3Woltringhausen 1,9Holte 1,1Jägerschaft Neustadt Idensermoor-Niengraben 1,8Jägerschaft Burgdorf Schwarzes Moor bei Resse 0,7Jägerschaft Holzminden Holenberg 0,8Lüneburg Jägerschaft Uelzen Bodenteich I 3,7Bodenteich II 1,3Holthusen II 1,2Jägerschaft Celle Lachendorf 0,2Jägerschaft Fallingbostel Rethem 0,1Stade Jägerschaft Wesermünde Landwürden: 6 Flächen mit insges. 8,4Hetthorn 14,6Landwürden/Lune II 27,6Holßel 1,8Dorum 3,1Jägerschaft Land Hadeln-Cuxhaven Armstorf 31,5Geversdorf 0,9Jägerschaft Bremervörde Kuhstedt 72,9Neu Ebersdorf 2Jägerschaft Rotenburg Rotenburg 0,6Rotenburg 0,9Jägerschaft Osterholz Scharmbeckstotel 0,3Scharmbeckstotel 0,4Jägerschaft Stade Gr. See bei Bargstedt 6,0Ostfriesland Jägerschaft Wittm<strong>und</strong> Reepsholt 2,0Jägerschaft Aurich Westersander 3,8Jägerschaft Leer See bei Veenhusen 6,0Osnabrück Jägerschaft Osnabrück-Land Glane 3,8Glane 0,4Ostenfelde 0,4Ostenfelde 0,3Westerwiede 0,3Sentrup 0,4Jägerschaft Bersenbrück Menslage-Herbergen: 7 Flächen mit insges. 10,8Jägerschaft Wesermarsch Mooriem-Neuenbrok 2,9Mooriem-Bardenfleth 2,1Oldenburg Jägerschaft Dötlingen-Moor Oldenburg-Delmenhorst 0,3Jägerschaft Ammerland Westerstede 1,1Apen:5 Flächen mit insges. 8,7Westerstede 1,6Westerstede 2,6Bad Zwischenahn 1,1<strong>Landesjagdbericht</strong> 200365


Nachhaltige Nutzung („wise use“) von<strong>Wild</strong>tierenEinleitungNachhaltige Nutzung als internationaleLeitlinie festgeschriebenNachhaltige Nutzung von natürlichenRessource n als wichtiges Instrument zurErhaltun g der NaturManagement als Nachweis der nachhaltigenNutzungAuf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung(UNCED) in Rio de Janeiro 1992 wurde die Konvention über die biologische Vielfalt(CBV) von der Europäischen Gemeinschaft <strong>und</strong> über 150 Staaten unterzeichnet,die dem fortschreitenden weltweiten Artenrückgang <strong>und</strong> der Zerstörungder Lebensräume <strong>und</strong> genetischen Vielfalt von Arten entgegenwirken soll.Seit diesem Übereinkommen wird vor allem auch der „Nachhaltigen Nutzungvon Ressourcen“ große Bedeutung beigemessen. Da sich der Begriff der nachhaltigenNutzung auch auf biologische Ressourcen <strong>und</strong> somit unsere jagdbaren<strong>Wild</strong>arten erstreckt, sollen die Zusammenhänge im Folgenden näher erläutertwerden.In der CBV ist eine Nutzung von Bestandteilen der biologischen Vielfalt ausdrücklicherwünscht, soweit sie nachhaltig erfolgt. Der Begriff „nachhaltig“bedeute t in diesem Zusammenhang, dass die biologische Vielfalt als Ganzesdurch die Nutzung ihrer Bestandteile langfristig nicht gefährdet sein darf. Das<strong>Wild</strong> muss als Naturkapital erhalten bleiben, nur die Zinsen (Zuwachs) dürfenabgeschöpf t werdenDie IUCN (International Union for the Conservation of Nature) geht in eine rGr<strong>und</strong>satzerklärung zur nachhaltigen Nutzung wildlebender Ressourcen, dieauf ihrem Weltkongress am 10. Oktober 2000 in Amman (Jordanien) verabschiedetwurde, noch weiter. In einer Erklärung ist festgelegt, dass die nachhaltigeNutzun g eine dauerhafte Befriedigung menschlicher Bedürfnisse <strong>und</strong>gleichzeiti g die Erhaltung der biologischen Vielfalt gewährleisten kann.Laut der Vereinbarung von Amman ist die nachhaltige Nutzung natürliche rRessourcen unter bestimmten Voraussetzungen ein wichtiges Instrument zurErhaltung der Natur. Die sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Vorteile, die mit derNutzun g einhergehen, bieten den Menschen vielfältige Anreize die Natur zupflegen <strong>und</strong> zu erhalten.<strong>Jagd</strong> in ihrer Gesamtheit steht demnach in keinem Widerspruch zum Naturschutz!Voraussetzung ist ein umfangreiches Ressourcenmanagement mit Überwachungsmechanismen<strong>und</strong> Möglichkeiten zur Modifizierung <strong>und</strong> Anpassung, weiterhinein institutionelles (staatliches) Management mit positiven <strong>und</strong> negativenAnreize n.Geschichte der NachhaltigkeitDer Nachhaltigkeitsgedanke als Gr<strong>und</strong>prinzipforstlichen HandelnsDie ersten schriftlichen Belege für die Nachhaltigkeitsidee stammen aus demJahre 1713 von dem deutschen Juristen, Berghauptmann <strong>und</strong> ForstwissenschaftlerHANß-CARL VON CARLOWITZ, der in seiner „Sylvicultura oeconomica“ dieProduktionsfähigkeit des Waldes sichergestellt wissen wollte. Im Jahr 1795 stellteder forstliche Klassiker GEORG LUDWIG HARTIG den ersten Vorläufer einesGenerationen vertrages auf. Hierin wurde festgelegt, dass der Nutzen der WälderGenerationen übergreifend sichergestellt werden muss.66<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


78 Die drei Säulen der NachhaltigkeitSozialesÖkologieÖkonomieIn den Forstordnungen des 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts setzte sich dieser Gedankedurch, als Gr<strong>und</strong>prinzip festgeschrieben <strong>und</strong> als Leitidee auf die forstliche Bewirtschaftungin aller Welt ausgedehnt. Bis heute ist die Nachhaltigkeit Gr<strong>und</strong>lagefür jede forstliche Planung.Schon 1812 führte GEORG LUDWIG HARTIG den Nachhaltigkeitsbegriffauch in die <strong>Jagd</strong> ein indem er in seinem „Lehrbuch für Jäger <strong>und</strong> die es werde nwolle n“ festlegte, dass jagdliche Nutzung nur in der jeweiligen Höhe desZuwachse s erfolgen darf, um so den Gr<strong>und</strong>bestand des <strong>Wild</strong>es zu sichern.In den letzten Jahren hat sich das Prinzip auch auf viele andere Bereiche desöffentlichen Lebens ausgedehnt (Städtebau, Verkehrsplanung).Erste schriftliche Nachweise in der <strong>Jagd</strong>literaturDas Prinzip der NachhaltigkeitDas Prinzip der Nachhaltigkeit ist seit der Umweltkonferenz von Rio 1992 Leitideeder globalen Umwelt- <strong>und</strong> Entwicklungspolitik. Es bildet einen ganzheitlichenAnsatz zwischen den Elementen Natur, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft <strong>und</strong>deren Wechselwirkungen untereinander. Dabei ist der dauerhafte Erhalt vonLebensgr<strong>und</strong>lagen gegenwärtiger <strong>und</strong> zukünftiger Generationen oberstes Leitbild.Die Nachhaltigkeit zeichnet sich durch ökologische, ökonomische <strong>und</strong> soziokulturelleElemente, die so genannten „Drei Säulen“ aus.Die drei Säulen der Nachhaltigkeit<strong>Landesjagdbericht</strong> 200367


Ökologische NachhaltigkeitÖkologische Nachhaltigkeit zur Aufrechterhaltungder Tragfähigkeit <strong>und</strong> Belastbarkeitvon ÖkosystemenPopulationserfassung als Kern wildbiologischerManagementkonzepteDas oberste Ziel ökologischer Nachhaltigkeit ist die Aufrechterhaltung der Tragfähigkeit<strong>und</strong> Belastbarkeit der Ökosysteme. Es soll ein ausgeglichenes Verhältnisvon Nutzung <strong>und</strong> Schutz verwirklicht werden, um gleichzeitig die menschlich eLebensqualität zu maximieren <strong>und</strong> qualitativ hochwertige Lebensräume zusicher n.Jäger haben gem. § 1 Abs. 2 B<strong>Jagd</strong>G die Pflicht, einen den landschaftlichen<strong>und</strong> landeskulturellen Verhältnissen angepassten, artenreichen <strong>und</strong>ges<strong>und</strong>e n <strong>Wild</strong>bestand zu erhalten <strong>und</strong> dessen Lebensgr<strong>und</strong>lagen zu sichern<strong>und</strong> zu pflege n. Das Konzept der ökologischen Nachhaltigkeit geht über dies eForderunge n hinaus <strong>und</strong> hat als Ziel die Erhaltung von Lebensgemeinschafte nmit einem breiten Artenspektrum. Für die Jäger bedeutet dies, dass sichihre Schutz- <strong>und</strong> Hegemaßnahmen auch auf Arten beziehen müssen, die ausjagdliche r Sicht von eher untergeordneter Bedeutung sind. Weiterhin sollten nurArten gefördert werden, die bezogen auf die heutigen Lebensraumverhältnisseals autochthon (heimisch) angesehen werden.Es darf keine Population durch die <strong>Jagd</strong> gefährdet werden, so dass die Entnahmerateals Summe des natürlichen Abgangs <strong>und</strong> der jagdlichen Nutzungkleiner oder mindestens gleich der Reproduktionsrate bzw. des Zuwachses seinmuss. Diese Tatsache setzt detaillierte <strong>und</strong> umfassende Populationserfassungs<strong>und</strong>Managementmaßnahmen voraus, auf die sich die jagdliche Bewirtschaftungstützt. In Niedersachsen werden diese wildbiologischen Managementkonzeptein Form der <strong>Wild</strong>tiererfassung <strong>und</strong> des <strong>Wild</strong>tiermanagements unter Anleitungder Landesjägerschaft Niedersachsen von den Revierinhabern durchgeführt bzw.umgesetzt.Unzerschnittene Lebensräume Niedersachsens (Quelle: NLÖ)68<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet weiterhin, dass eine Unternutzung, die zueiner Überpopulation der jeweiligen Art <strong>und</strong> zu übermäßigen Schäden an Flora<strong>und</strong> Fauna (<strong>Wild</strong>schäden) führt, zu unterlassen ist.Jede Form der <strong>Wild</strong>bewirtschaftung ist mit den natürlichen Lebensäußerungendes <strong>Wild</strong>es abzustimmen, so dass Störungen auf ein Minimum reduziert <strong>und</strong><strong>Wild</strong>schäden vermieden werden. Auch die Lenkung des Besucherverkehrs, dieAnlage von Äsungsflächen <strong>und</strong> die Ausweisung von Ruhezonen sind Bestandteilder ökologischen Nachhaltigkeit. Bei der Planung dieser Hegemaßnahmen ist eswiederum wichtig, sich nach der Lebensweise <strong>und</strong> dem biologischen (Jahres-)Rhythmus der unterschiedlichen <strong>Wild</strong>arten zu richten.Durch zunehmende Verbauung <strong>und</strong> Zerschneidung der Landschaft sowie stetigeIntensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung sind im Laufe der Zeit vieleLebensräume flächenmäßig zurück oder ganz verloren gegangen, die für unsereheimischen <strong>Wild</strong>tiere von großer Bedeutung waren.Ein wichtiger ökologischer Bestandteil zur Erhaltung der biologischen Vielfaltist deshalb die Lebensraumverbesserung <strong>und</strong> Neuanlage gefährdeter Biotopedurch die Jäger.Ökonomische NachhaltigkeitUnter ökonomischer Nachhaltigkeit ist die dauerhafte Erwirtschaftung möglichsthoher Erträge zu verstehen. Bezogen auf die <strong>Jagd</strong> können diese aus dem Gewinndurch Verpachtung von Flächen, die entgeltliche Vergabe von Einzelabschüssen,die Vergabe von Pirschbezirken <strong>und</strong> die Vermarktung des <strong>Wild</strong>brets bestehen. Jehöher der Ertrag aus der <strong>Jagd</strong> ist, desto mehr Wert wird darauf gelegt, sie langfristig<strong>und</strong> nachhaltig zu erhalten.Deshalb sollte angestrebt werden, das Verhältnis von Aufwand <strong>und</strong> Ertragzu optimieren <strong>und</strong> den Zuwachs der <strong>Wild</strong>tierpopulationen möglichst abzuschöpfen.Voraussetzung für eine wirtschaftlich optimale <strong>Jagd</strong>ausübung sind Vermarktungsstrategienfür <strong>Wild</strong>bret, Abschuss <strong>und</strong> Trophäen, sowie die Steigerung von<strong>Wild</strong>bretgewichten <strong>und</strong> -qualität durch Lebensraumgestaltung <strong>und</strong> <strong>Jagd</strong>strategien(Einfluss auf physische Kondition des <strong>Wild</strong>es).Im Gegensatz zu vielen ökologischen sind wirtschaftliche Kriterien substituierbar,sodass sie zumeist im Zuge der Abwägung eine eher untergeordnete Rollespielen.Erhalt der LebensräumeSteigerung jagdlicher ErträgeSozio-kulturelle NachhaltigkeitDer Begriff Nachhaltigkeit umfasst ebenso die dauerhafte Sicherung dermaterielle n <strong>und</strong> immateriellen Bedürfnisse der Menschen. Allgemein bedeutetdies, dass eine soziale Gerechtigkeit hinsichtlich der Verteilung des Wohlstandes,des Zugangs zu Ressourcen <strong>und</strong> deren Nutzungsrechte angestrebt wird.Dementsprechend sollten alle jagdlichen Entscheidungen auf der unterste nEbene <strong>und</strong> unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung <strong>und</strong> aller interessierte n„Nicht jagdlichen“ Bevölkerungsgruppen getroffen werden, da hier das größt eWissen bezüglich der standortspezifischen <strong>Wild</strong>tiere zu erwarte n ist. DieAbstimmun g der verschiedenen Interessengruppen führt zu einer Erhöhun gder Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit. Die Anforderungen an dieUmwel t werde n aufgr<strong>und</strong> der steigenden Anzahl von Nutzergruppen imme rumfangreicher. Deshalb kommt es immer wieder zu Nutzerkonflikten, dienur durch Offenheit <strong>und</strong> Transparenz im Umgang mit der Natur <strong>und</strong> großeKommunikations bereitschaft gelöst werden können.Einbeziehung lokaler Bevölkerungsgruppen<strong>Landesjagdbericht</strong> 200369


Aufbau eines <strong>Wild</strong>tiermanagementsystemsfür NiedersachsenRechtliche Gr<strong>und</strong>lage für den Aufbau eines<strong>Wild</strong>tiermanagementsystemsDer Begriff wildlife management wurde inden USA bereits in den 30er Jahren eingeführt.Er ist dort auch der nicht jagendenBevölkerung geläufigDie Erhaltung <strong>und</strong> nachhaltige Sicherung von Arten <strong>und</strong> Ökosystemen als Lebensgr<strong>und</strong>lagefür künftige Generationen ist eine der großen Herausforderungendes 21. Jahrh<strong>und</strong>erts, die auch Auswirkungen auf unsere <strong>Jagd</strong> hat.Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen für die Entwicklung eines <strong>Wild</strong>tiermanagements sinddie auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung(UNCED) 1992 in Rio verabschiedete „Konvention über die biologische Vielfalt“<strong>und</strong> das entsprechende (B<strong>und</strong>es-) „Gesetz zu dem Übereinkommen vom 5. Juni1992 über die biologische Vielfalt“.Aus diesen beiden Gesetzen ergibt sich die Pflicht zur Entwicklun g vonnationale n Strategien, Plänen oder Programmen zur Erhaltung <strong>und</strong> nachhaltigenNutzun g für Bestandteile der biologischen VielfaltDer Begriff „<strong>Wild</strong>tiermanagement“ stammt aus den USA (von demameri kani schen „wildlife management“) <strong>und</strong> wurde aus dem Begriff „gamemanagemen t“ weiterentwickelt. Während sich das „game management“nur mit jagdbaren Tierarten beschäftigte, bezieht sich der Begriff „wildlifemanagemen t“ auf alle <strong>Wild</strong>tiere.<strong>Wild</strong>tiermanagement ist definiert als die beabsichtigte Einflussnahme desMenschen in Netzwerke <strong>und</strong> Regelkreise der wildlebenden Pflanzen <strong>und</strong> Tierwelt,um unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden. <strong>Wild</strong>tiermanagementschließt immer die Lebensraumgestaltung mit ein, so dass es auch als zielorientiertemenschliche Maßnahme zum Schutz <strong>und</strong> zur nachhaltigen Nutzung wildlebenderTierpopulationen <strong>und</strong> deren Lebensräume definiert werden kann.Folgerichtig beinhaltet <strong>Wild</strong>tiermanagement den in § 1 B<strong>Jagd</strong>G verankertenBegriff der Hege, der sich neben dem <strong>Wild</strong> auch auf die Lebensräume (Biotope)bezieht. Jedes <strong>Wild</strong>tiermanagement ist somit gleichzeitig ein Gebietsmanagemen t.Die im B<strong>und</strong>esjagdgesetz verankerten Hegemaßnahmen kommen allen dem<strong>Jagd</strong>recht unterliegenden Arten zugute, auch denen, die ganzjährig geschontsind. Zusätzlich wirken sich Maßnahmen (z. B. Lebensraumverbesserungen) aufTierarten aus, die nicht dem <strong>Jagd</strong>recht unterliegen.Jäger <strong>und</strong> Öffentlichkeit70<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


Formeller Kernbereich eines jeden <strong>Wild</strong>tiermanagements ist die Ermittlung vonPopulationsdaten. Daraus abgeleitet ergeben sich eine Bewertung des Zustandeseiner Population <strong>und</strong> die Planung der zukünftig zu treffenden Maßnahmen bzw.der zu erreichenden Ziele. Die Bewertung des Zustandes einer Art ergibt, ob einejagdliche Nutzung überhaupt möglich ist.Die Populationsdaten einiger Arten (Rebhuhn, Hase, Rabenkrähen ...) werde nin Niedersachsen durch die <strong>Wild</strong>tiererfassung abgedeckt, die Daten aller andere nArten müssen vom Revierinhaber selbst ermittelt werden.Für die Ausprägung eines <strong>Wild</strong>tiermanagements ist seit jeher der Wert entscheidend,den der Mensch der Natur beimisst. Dieser Wert hat sich im Laufe derZeit von einem scheinbar unerschöpflichen Rohstoffreservoir zu einem endlichen<strong>und</strong> schutzbedürftigen System entwickelt. Früher ging es darum, der Natur das<strong>Wild</strong> als Rohstoff zu entnehmen oder es als landwirtschaftlichen Schadfaktor bisan den Rand der Ausrottung zurückzudrängen. Nachdem die herrschende Lehreim Naturschutz einige Zeit versucht hat, mit einer kompletten Abschottung vonGebieten die ökologische von der ökonomischen Nutzung zu trennen <strong>und</strong> denMenschen als Nutzer komplett auszuschließen, geht man heute zunehmenddazu über, beides auf einer Fläche zu vereinen <strong>und</strong> zu steuern.Dementsprechend hat das <strong>Wild</strong>tiermanagement drei Zielbereiche, die sicheng an die entsprechenden Säulen des Nachhaltigkeitsbegriffes anlehnen:1. Ökologische Ziele2. Ökonomische Ziele3. KonfliktlösungErmittlung von Populationsdaten als Kernbereichdes <strong>Wild</strong>tiermanagements<strong>Jagd</strong> als Teil eines modernen <strong>Wild</strong>tiermanagementsDie ökologischen Ziele eines modernen <strong>Wild</strong>tiermanagements berücksichtigenneben naturschutzfachlichen Maßnahmen zum Schutz gefährdeter <strong>Wild</strong>populationen<strong>und</strong> deren Lebensräumen gleichzeitig sozioökonomische Aspekte, wie dieEntnahme von Tieren zur kommerziellen Nutzung. Hierbei ist der Mensch als eindie Umweltressourcen beeinflussender <strong>und</strong> nutzender Teil des <strong>Wild</strong>tiermanagementsunabdingbar eingeb<strong>und</strong>en.Alle Maßnahmen sind auf eine Steuerung dieser menschlichen Einflussnahmeauf die Umwelt ausgerichtet.Der Schlüssel zum Erfolg eines <strong>Wild</strong>tiermanagementkonzeptes liegt imEngage ment der Beteiligten <strong>und</strong> in der Akzeptanz der lokalen Bevölkerung.Es kommt dabei vor allem darauf an, dass neben naturwissenschaftlichenForschungs ergebnissen auch auf kommunikative Aspekte (der Beteiligten untereinander<strong>und</strong> der Öffentlichkeit) Wert gelegt wird.Aus internationalen Vorgaben ergibt sich die Pflicht, Managementpläne fürnatürliche Ressourcen zu erstellen. Durch sie soll auch die Möglichkeit für nachkommendeGenerationen gesichert werden, die Natur <strong>und</strong> ihre Bestandteile zunutzen.Von einigen Naturschutzorganisationen wird deshalb neuerdings gefordert,dass zukünftig nur noch auf die <strong>Wild</strong>tiere gejagt werden darf, für die solcheManage mentpläne existieren.Das <strong>Wild</strong>tiermanagement für Niedersachsen beweist die Fachkompetenz derJäger <strong>und</strong> ist Gr<strong>und</strong>lage für den Erhalt der <strong>Jagd</strong>. In den kommenden Jahren wirdes weiter ausgebaut.Jeder Revierinhaber wird in Zukunft mit Hilfe der Anleitungen <strong>Wild</strong>tiermanagementpläne für alle jagdbaren Tierarten aufstellen <strong>und</strong> vor Kritikernbelege n können, dass die Nutzung des <strong>Wild</strong>es nachhaltig erfolgt.Engagement der Beteiligten als Schlüsselzum Erfolg eines <strong>Wild</strong>tiermanagementkonzeptes<strong>Wild</strong>tiermanagement als Gr<strong>und</strong>lage für dieErhaltung der <strong>Jagd</strong><strong>Landesjagdbericht</strong> 200371


Forschungsprojekt Fuchs managementBesatzrückgänge des Niederwildesleiteten umfassende wissenschaftlicheUntersuchungen einDas Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung an der Stiftung Tierärztliche HochschuleHannove r informiert über ein Projekt zur Fuchsbejagung.Seit Ende der 70er Jahre wuchsen die einst zahlreich vertretenen NiederwildartenFeldhase <strong>und</strong> Rebhuhn zu den Sorgenkindern nicht nur der niedersächsischenJäger heran. Die dramatischen Besatzrückgänge <strong>und</strong> die ganzüberwiegend bis heute anhaltenden Besatztiefs dieser populären Charakterartendes Offenlandes waren Impulsgeber für zahlreiche wissenschaftlicheStudien in ganz Europa, die sich sowohl mit der Populationsdynamik <strong>und</strong> denRückgangsursachen als auch mit Hegemaßnahmen zur Stabilisierung bzw.Anhebun g der Besatzdichten beschäftigten.Ist eine Reduktion des Fuchses auf großer Fläche überhaupt möglich?Nach den Ergebnissen der wildbiologischen Forschung sind die Besatzrückgängemultifaktoriell bedingt. Als wesentliche Einflussgrößen auf die Dichte <strong>und</strong> Dynamikvon Niederwildpopulationen gelten die drei Faktoren: Lebensraumqualität,Witterung <strong>und</strong> Prädation, die miteinander verzahnt sind <strong>und</strong> in komplexer Weis esowohl im Jahresverlauf als auch über längere Zeiträume auf die Niederwildbesätzeeinwirken.Hervorzuheben sind Untersuchungen zur Prädation, die im Rahmen vonRäuberausschlussversuchen <strong>und</strong> auf kleineren Flächen (< 3000 ha) durchgeführtwurden <strong>und</strong> eindeutig belegen, dass Prädatoren eine erhebliche reduzierend eWirkung auf die Dichte ihrer Beutetiere ausüben können, die bei geringen Beutetierdichtenbis zur Auslöschung der gesamten Population führen kann. DerGefähr dungsfaktor „Prädation“ potenziert sich, wenn die zu den „Gewinnern“des Kulturlandschaftswandels zählenden generalistischen Beutegreifer in ihrenBestandsdichten extrem zunehmen, wie dies anhand der Streckenentwicklungbeim Fuchs festzustellen ist.72<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


Besonders vor dem Hintergr<strong>und</strong> der gegenläufigen <strong>Jagd</strong>streckenentwicklungenvon Feldhase <strong>und</strong> Rebhuhn einerseits <strong>und</strong> der des Fuchses andererseits, mussunter den gegebenen Umständen eine schärfere Fuchsbejagung als wirksamesInstrument zur Sicherung <strong>und</strong> Förderung von Feldhasen- <strong>und</strong> Rebhuhnbesätzenin Betracht gezogen werden. Diese wird – neben biotopverbessernden Maßnahmen– bereits seit Jahren gefordert. Darüber hinaus ist für das politischeDiskussionsforum dringend angezeigt, eindeutige Nachweise realistischer Möglichkeiteneiner flächendeckenden Prädatorenreduktion zu erbringen.Falls eine Intensivierung der Bejagung bzw. eine Reduktion der Fuchsdichtenicht zu leisten ist, muss dieses offen bekannt werden. Daraus ergäbe sich eineveränderte Argumentationsgr<strong>und</strong>lage für die Niederwildhege. Der Schwerpunktin der Suche nach weiteren Möglichkeiten zur Sicherung <strong>und</strong> Hege der Niederwildbesätzemüsste sich dann – auch öffentlich – verschieben.Das Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung (IWFo) nahm diesen Sachverhalt zum Anlass,das Projekt „Fuchsmanagement“ zu initiieren, das bis Anfang 2006 durchgeführtwird. Im Vordergr<strong>und</strong> steht dabei nicht die Anhebung der Besatzdichtenvon Hase <strong>und</strong> Rebhuhn, die als Nebeneffekt sicherlich zu begrüßen wären, sonderndie Frage, ob die erforderliche Reduzierung des Fuchsbesatzes auf großerFläche mit den legal zur Verfügung stehenden Mitteln überhaupt erbracht werdenkann.Als Projektgebiete wurden insgesamt 8 Hegeringe der Jägerschaften Ammerland,Peine <strong>und</strong> Hameln-Pyrmont ausgewählt, da sich diese in der Landschaftsausprägung,dem Niederwildanteil sowie der Motivation zur Niederwildhegedeutlich unterscheiden. Die Gesamtfläche auf der die intensivierte Bejagungdurchgeführt wird, reicht in den genannten Jägerschaften von 16 000 ha bis über20 000 ha. Es sollen verstärkt solche Bejagungsmaßnahmen durchgeführt werden,die den Fuchsbesatz im Jahresverlauf effektiv vermindern können. Nebenintensiver Bejagung am Luderplatz, revierübergreifenden Anrührjagden <strong>und</strong>gemeinsamer Baujagd zur Ranzzeit, ist hier der konsequente flächendeckendeGeheckfang im Mai / Juni zu nennen. Die Koordination der großflächig angelegtenFuchsbejagung wird durch ortsansässige Obleute, meist passionierte Fuchsjäger,gewährleistet.Im Projekt werden neben kontinuierlichen Besatzerfassungen von Fuchs, Hase<strong>und</strong> Rebhuhn in ausgewählten Revieren detaillierte Streckenlisten geführt, dieangewendeten Bejagungsmethoden dokumentiert sowie die jagdliche Aktivität,Zeitverfügbarkeit <strong>und</strong> Motivierbarkeit der Jäger erfasst, um die Effektivität derFuchsbejagung bewertbar machen zu können. Aus den gewonnenen Ergeb nissenkönnen dann sinnvolle <strong>und</strong> effektive Bejagungsstrategien entwickelt werden,die letztendlich zu einer verbesserten <strong>und</strong> effektiveren Niederwildhege führen.Einen Schritt mit in diese Richtung sind die Kreisjägermeister, Jägerschaftsvorsitzenden<strong>und</strong> vor allem die Jäger in den genannten Projektgebieten gegangen,denen an dieser Stelle für ihre Bemühungen sehr herzlich gedankt sei.Gründe für die Realisierung des ForschungsprojektesBaujagd als Mittel zur Prädatorenreduktion?<strong>Landesjagdbericht</strong> 200373


Wissenswertes vom Wert der <strong>Jagd</strong><strong>Jagd</strong>steueraufkommen 2003Behördliche Gestaltungsfreiheit bei derFestsetzung des <strong>Jagd</strong>steuerhebesatzesDie <strong>Jagd</strong>steuer ist eine örtliche Aufwandssteuer (Luxussteuer), die in Niedersachsenvon den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten erhoben werden kann.In Bayern, Thüringen, Berlin, Bremen <strong>und</strong> Hamburg gibt es nach Landesrechtkeine <strong>Jagd</strong>steuern. In Sachsen-Anhalt ist die <strong>Jagd</strong>steuer im letzten Jahr abgeschafftworden. Ein entscheidender Gr<strong>und</strong> hierfür waren die vielfältigenLeistunge n der Jäger für die Allgemeinheit. Die Höhe des <strong>Jagd</strong>steuerhebesatze sist von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich, die Behörden genießen hierGestaltungs freiheit. Das Satzungsmuster des Landes Niedersachsen gibt einen<strong>Jagd</strong>steuerhebesatz von 10 % vor, der allerdings nur bei sieben LandkreisenAnwendung findet. Die Landkreise / kreisfreien Städte Wolfsburg, die LandeshauptstadtHannover, Emden <strong>und</strong> Delmenhorst erheben keine <strong>Jagd</strong>steuer.Den höchsten <strong>Jagd</strong>steuerhebesatz veranschlagt die Stadt Osnabrück mit 30 %.Die Kreise Salzgitter <strong>und</strong> Ammerland haben den <strong>Jagd</strong>steuerhebesatz im Jahr2003 von 15 % auf 20 % bzw. von 10 % auf 15 % erhöht. Der Landkreis Hameln-Pyrmon t hat den <strong>Jagd</strong>steuerhebesatz von 15 % auf 10 % gesenkt.Aufwandssteuern erfassen eine über den allgemeinen Lebensbedarf hinausgehendeVerwendung von Einkommen <strong>und</strong> Vermögen bzw. eine besondereKonsumfähigkeit. Die Höhe richtet sich nach dem <strong>Jagd</strong>aufwand, der sich ausPachtpreis, vertraglich übernommenen Nebenleistungen (Spenden, <strong>Jagd</strong>essen),vertraglich übernommenem <strong>Wild</strong>schadensersatz (einschließlich Zäunungskosten)<strong>und</strong> der (vertraglich übernommenen) Mehrwertsteuer zusammensetzt. Im <strong>Jagd</strong>aufwandnicht enthalten sind Ausgaben für Hegemaßnahmen, <strong>Wild</strong>fütterung,freiwillige Leistungen <strong>und</strong> Spenden, <strong>Jagd</strong>h<strong>und</strong>ehaltung <strong>und</strong> <strong>Jagd</strong>ausrüstung. DieRechtmäßigkeit der <strong>Jagd</strong>steuer wurde mittlerweile vielfach überprüft <strong>und</strong> dieGerichte sind einhellig zu dem Ergebnis gekommen, dass sie von den Landkreisenerhoben werden darf <strong>und</strong> kein Gerechtigkeitsgr<strong>und</strong>satz verletzt wird.74Wissenswertes von der <strong>Jagd</strong>


79077 <strong>Jagd</strong>steueraufkommen Niedersachsens 2003 2003Landkreis / kreisfreie Stadt <strong>Jagd</strong>steuerhebesatz Gesamtjagdsteueraufkommen in 3Braunschweig 25 % 6593,00Gifhorn 15 % 132 455,00Goslar 12,5 % 50000,00Göttingen 20 % 159 660,00Helmstedt 15 % 32037,63Northeim 16,5 % 128 000,00Osterode 13,5 % 49960,00Peine 20 % 19 800,00Salzgitter 20 % 4691,80Wolfenbüttel 15 % 36000,00Wolfsburg keine <strong>Jagd</strong>steuer —Diepholz 10 % 35000,00Hameln-Pyrmont 10 % 59240,55Landeshauptstadt Hannover keine <strong>Jagd</strong>steuer —Region Hannover 20 % 225 397,63Hildesheim 20 % 137 052,63Holzminden 10 % 44277,86Nienburg 12 % 103 150,00Schaumburg 15 % 70000,00Celle 10 % 121 000,00Soltau-Fallingbostel 15 % 178 000,00Harburg 15 % 97000,00Lüchow-Dannenberg 20 % 219 000,00Lüneburg 15 % 167 000,00Uelzen 15 % 115 000,00Cuxhaven 13 % 100 439,00Osterholz 15 % 52000,00Rotenburg 15 % 247 269,86Stade 10 % 38 375,00Verden 15 % 60000,00Aurich 20 % 44 099,90Emden keine <strong>Jagd</strong>steuer —Wittm<strong>und</strong> 15 % 14 550,08Leer 15 % 53350,97Ammerland 15 % 16 200,00Cloppenburg 15 % 112 000,00Oldenburg-Stadt Keine Angaben Keine AngabenOldenburg 15 % 46400,00Delmenhorst keine <strong>Jagd</strong>steuer —Friesland 15 % 12 409,59Wilhelmshaven 10 % 1200,00Vechta 10 % 30 370,53Wesermarsch 20 % 16 479,89Emsland 15 % 430000,00Grafschaft Bentheim 12,5 % 129 330,00Osnabrück-Stadt 30 % 7700,00Osnabrück 15 % 160 000,00Gesamt: 3762 490,92<strong>Landesjagdbericht</strong> 200375


Durch Rückrechnung aus der <strong>Jagd</strong>steuer lässt sich ermitteln, welchen monetärenAufwand (inkl. <strong>Jagd</strong>pacht) die Jäger Niedersachsens im Jahr 2003 leisten mussten.Insgesamt wurden ca. 26,4 Mio. 5 von den Revierinhabern für ihre jagdlichePassion aufgebracht.Als Einnahmen stehen demgegenüber die Erlöse aus der Veräußerung des<strong>Wild</strong>brets, die der Tabelle 80 zu entnehmen sind. Es handelt sich hierbei umstatis tische Durchschnittserlöse, die von den tatsächlich in der Praxis zu erzielenden Erlösen abweichen können.80 Wert der Jahresjagdstrecke in Niedersachsen<strong>Wild</strong>artDatenquelle: DJV-Handbuch <strong>2004</strong>Stück(ohne Fallwild)Ø-Gewichtkg / StückGewichtkg / insgesamt3 / kg 3 / Stück EuroRotwild 7 045 65,00 457 925 4,50 292,50 2060662,50Damwild 8 185 35,00 286475 5,00 175,00 1 432375,00Muffelwild 550 20,00 11 000 5,00 100,00 55000,00Schwarzwild 36806 41,00 1509046 4,00 164,00 6 036184,00Rehwild 91 906 12,50 1148 825 5,00 62,50 5744 125,00Feldhasen 108 138 13,00 1 405 794,00<strong>Wild</strong>kaninchen 26 203 1,50 39304,50Fasanen 127178 10,00 1271 780,00Rebhühner 3427 8,00 27 416,00<strong>Wild</strong>enten 143394 3,50 501 879,00<strong>Wild</strong>tauben 179 571 1,50 269356,50Waldschnepfen 5 094 2,50 12 735,00<strong>Wild</strong>gänse 5552 6,00 33312,00Füchse 54445 15,00 816 675,00Dachse 4356 21,00 91476,00Marder 7 801 23,00 179 423,00Gesamt 19 977497,5076<strong>Jagd</strong>liche Schwerpunktthemen


81 Verwendung der <strong>Jagd</strong>abgabe 2003Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> VerbraucherschutzBericht über die Einnahmen aus der <strong>Jagd</strong>abgabe <strong>und</strong> deren Verwendung gemäß § 22 (2) N<strong>Jagd</strong>GAus dem Haushaltsjahr 2002 wurden an Ausgaberesten nach 2003 übertragen: 261 552 3Im Haushaltsjahr 2003 wurde von den Kommunen eine <strong>Jagd</strong>abgabe vereinnahmt <strong>und</strong> an das Land abgeführt in Höhevon insgesamt:1300800 3Zusammen: 1 562 352 3Im Haushaltsjahr 2003 verfügbar: 1961 552 5Empfänger Verwendungszweck in Stichworten Bewilligung in 51. Landesjägerschaft Niedersachsen <strong>Jagd</strong>liches Schießwesen <strong>und</strong> Bau von Schießständen 341 0002. Landesjägerschaft Niedersachsen Jägerlehrhof Jagschloss Springe 190 0003. Landesjägerschaft Niedersachsen Verbesserung der Lebensräume von Rebhühnern 165 0004. Landesjägerschaft Niedersachsen Förderung der Arbeiten gemäß § 29 BNatschG 150 0005. Landesjägerschaft Niedersachsen Anlage <strong>und</strong> Pflege von Hegebüschen 100 0006. Landesjägerschaft Niedersachsen Forschungsauftrag: Erfassung von <strong>Wild</strong>beständen 940007. Landesjägerschaft Niedersachsen Gesamtkonzept <strong>Wild</strong>management <strong>und</strong> Vorbereitung zum Konzept für55000einen Jahresbericht8. Landesjägerschaft Niedersachsen <strong>Jagd</strong>liche Ausstellungen (z. B. Pferd & <strong>Jagd</strong>, Tag der Niedersachsen u. a.) 500009. Landesjägerschaft Niedersachsen Lehrrevier der Landesjägerschaft Niedersachsen 4500010. Landesjägerschaft Niedersachsen Förderung der <strong>Jagd</strong>gebrauchsh<strong>und</strong>ehaltung 4500011. Landesjägerschaft Niedersachsen Sonstige Zwecke (z. B. Wettbewerb im <strong>Jagd</strong>hornblasen, <strong>Jagd</strong>zeitschriften u. a.) 2300012. Landesjägerschaft Niedersachsen Seeh<strong>und</strong>aufzuchtstation Norden in Norden-Norddeich 15 00013. Landesjägerschaft Niedersachsen Luchsauswilderung im Harz 500014. Landesjägerschaft Niedersachsen Intensivierung der Fuchsjagd 500015. Landesjägerschaft Niedersachsen Berufsjäger 250016. Inst. für <strong>Wild</strong>tierforschung TiHoHannover17. Inst. für <strong>Wild</strong>tierforschung TiHoHannover18. Inst. für <strong>Wild</strong>tierforschung TiHoHannover19. Inst. für <strong>Wild</strong>tierforschung TiHoHannover20. Inst. für <strong>Wild</strong>tierforschung TiHoHannoverForschung: Raum-Zeitverhalten von Schwarzwild in schweinepestgefährdentenGebieten 93500Projektstudie über Vorkommen von Rebhuhn <strong>und</strong> Waldschnepfe in Niedersachsen75000Forschung: Bestandsabschätzung <strong>und</strong> Reproduktionspotential von Sauen 70000Forschung: Fuchsmanagement 65 800Reisekosten im Zusammenhang mit internationalen Kongressen der <strong>Jagd</strong>wissenschaftler4 85021. Landesforstverwaltung Wisentgehege, Ausstellung im <strong>Jagd</strong>schloss Springe 100 00022. Nationalparkverwaltung Harz Wiedereinbürgerungsversuch Luchs 31 50023. Nationalparkverwaltung Harz Wiedereinbürgerungsversuch Auerwild 10 00024. Nieders. Landesamt für VerbraucherschutzUntersuchung zur Verbreitung des Kleinen Fuchsbandwurmes 15 00025. Nieders. Landesamt für VerbraucherschutzUntersuchung an Zecken auf Borrelien zur Erkennung von Endemiegebieten 600026. Bezirksregierung Weser-Ems Seeh<strong>und</strong>bestandserfassung 10 00027. Aktion Fischotterschutz e.V. Erprobung von Abwehrmaßnahmen gegen Fischotter an Teichanlagen 525028. Aktion Fischotterschutz e.V. Demonstration von Maßnahmen zur Abwehr / Minimierung von Schädendurch Steinmarder 450029. Inst. f. <strong>Wild</strong>biologie u. <strong>Jagd</strong>k. UNIGöttingen30. Inst. f. <strong>Wild</strong>biologie u. <strong>Jagd</strong>k. UNIGöttingen31. Inst. f. <strong>Wild</strong>biologie u. <strong>Jagd</strong>k. UNIGöttingenForschung: Wanderungsverhalten des Rotwildes nach Öffnung des Sollingumfanggatters4000Forschung: <strong>Wild</strong>tierhaltung 3000Forschung: Erfassung der Rehdichte im Wald 1 07532. Rotwildringe Ausstellung des Rotwildring Harz 6 70033. Prämie an Erleger über TierseuchenkasseAbschussprämie für Schwarzwild im Rahmen der <strong>Wild</strong>schweinpestbekämpfung5 70034. Druckerei Druckkosten des <strong>Jagd</strong>berichtes 418435. DJV, Bonn <strong>und</strong> BDB, Lüdenscheid Revierjägerausbildung / Anteil für Niedersachsen 2641*Seit 2002 besteht die Möglichkeit zur Lösung eines 3-Jahres-<strong>Jagd</strong>scheines. Die Einnahme ist daher zu relativieren.1804200157 352<strong>Landesjagdbericht</strong> 200377


Anerkannte Schweißh<strong>und</strong>führerGemäß den Ausführungsbestimmungen (AB) zu § 28 N<strong>Jagd</strong>G teilen die <strong>Jagd</strong>- <strong>und</strong>Forstbehörden der anerkannten Landesjägerschaft Name, Vorname, Anschrift<strong>und</strong> Telefonnummer der anerkannten Schweißh<strong>und</strong>eführerinnen <strong>und</strong> Schweißh<strong>und</strong>eführersowie die geführte H<strong>und</strong>erasse nach Bestätigung zur zentralenVeröffentlichung mit. Desgleichen ist bei einem Widerruf der Bestätigung zuverfahren. Hier nicht genannte Schweißh<strong>und</strong>eführerinnen <strong>und</strong> Schweißh<strong>und</strong>eführersind der Landesjägerschaft Niedersachsen von den entsprechenden <strong>Jagd</strong><strong>und</strong>Forstbehörden nicht mitgeteilt worden.82 Anerkannte Schweißh<strong>und</strong>eführerinnen <strong>und</strong> -führerNr. Name Ort Telefon H<strong>und</strong>erasse1. Abbas, Ralf 29471 Gartow 05846 375 BGS2. Beer, Rainer 38459 Rickensdorf 05358 560 oder 05351 390723 oder 0170 5642990 W3. Behrens, Eike 38551 Ribbesbüttel 05373 6288 DL4. Bent, Johann 26506 Norden 04931 13844 HS5. Beschorner, Dietmar 34359 Reinhardshagen 05544 1587 oder 0171 7865287 oder 05541 4566 DaBr6. Bredthauer, Kurt 21274 Undeloh 04189 256 DD7. Buchholz, Torsten 31737 Rinteln 05152 2201 oder 0170 3300933 BGS8. Dahlem, Frank 29646 Bispingen 05194 2351 oder 0171 6758674 HS9. Decker, Joachim 26409 Wittm<strong>und</strong> 04466 279 oder 0170 5650201 BGS10. Dicke, Carsten 37444 St. Andreasberg 05582 467 oder 0170 2209177 HS11. Dönitz, Wolf-Rüdiger 38173 Sickte 05305 2396 HS12. Ebeling, Rolf 29476 Gusborn 05865 433 oder 0170 5650214 BGS13. Fassnauer, Horst 21385 Amelinghausen 04132 910221 HS14. Fischer, Patrick 29525 Uelzen 0581 9488293 oder 0172 5191291 HS15. Fricke, Dieter 38667 Bad Harzburg 05322 81657 oder 0175 5928655 HS, W16. Goldmann, Karl-Heinz 37217 Ziegenhagen 05545 371 oder 0172 5653801 BGS17. Gonschorek, Siegfried 31848 Bad Münder 05042 53300 BGS18. Grüntjens, Theo 29578 Eimke 05826 1250 oder 0172 8478853 HS19. Hahn, Kerstin 29594 Soltendieck 05874 986601 oder 0173 2422887 HS20. Hannemann, Kurt 29439 Lüchow 05841 3116 HS21. Hartung, Hans-Georg 31195 Lamspringe 05183 5339 HS22. Hartung, Tatjana 31195 Lamspringe 05183 5339 HS23. Heinrich, Helmut 30938 Burgwedel-Fuhrberg 05135 651 oder 0172 5230814 HS24. Helmke, Günther 31139 Hildesheim 05121 601100 BGS25. Hengst, Frank-Rüdiger 37603 Holzminden 05536 245 oder 0171 4542646 HS26. Hennigs, Falk 37154 Northeim 05551 51400 oder 0171 7566424 HS27. Herz, Peter 31712 Niedernwöhren 05726 444 HS28. Hildebrandt, Jan 48488 Emsbüren 0591 1623 KlM29. Hopmann, Ulrich 31035 Despetal 2 05182 1798 BGS30. Hruska, Dr. Friedrich-Th. 34346 Hann. Münden 05541 31555 oder 0171 7865287 DK31. Josat, Wolfgang-Bernd 29303 Bergen 0171 9346244 BGS32. Kahl, Dr. Jürgen 29439 Lüchow 05841 5277 HS33. Kamm, Eckhard 34359 Reinhardshagen 05544 247 oder 0161 3620706 oder 0170 2649758 BGS34. Klappert, Heinz-Helmut 29633 Munster 05192 981424, 05192 2658 oder 0160 95971571 HS35. Klaus, Wolfgang 29413 Dähre 039031 206 HS36. Kleister, Udo 49565 Bramsche 05461 65511 oder 0175 4025787 BGS37. Klerke, Dr. Horst 30900 Wedemark 05130 40454 oder 0173 9556669 W38. Kompa, Reinhard 29345 Unterlüß 05827 7389 oder 0171 900383 HS39. König, Uwe 37699 Fürstenberg 05271 5338 oder 0171 2768771 HS40. Könnecker, Heinzj. 29553 Bienenbüttel 05823 7145 oder 0171 7864621 HS41. Kühn, Karl29439 Lüchow05841 6247 oder 05861 9759-13 oder0170 5650218HS78Anerkannte Schweißh<strong>und</strong>führer


82 Anerkannte Schweißh<strong>und</strong>eführerinnen <strong>und</strong> -führer(Fortsetzung)Nr. Name Ort Telefon H<strong>und</strong>erasse42. Kulle, Ulrich 31032 Betheln 05182 2724 oder 0170 7673326 Kopov u. HS43. Langner, Frank 37115 Duderstadt-Immingerode 05527 2197 oder 0179 1031726 DBr.44. Lögering, Andreas 49809 Lingen (Ems) 0591 52734 KlM45. Loges, Hartmut 37691 Winnefeld 05273 7739 oder 0171 8621879 BGS46. Ludwigs, Günter 27442 Gnarrenburg-Brillit 04763 8028 oder 0170 3300920 HS47. Mahn, Hubertus 38642 Goslar 05321 330528 oder 0171 9706923 HS48. Mai, Uwe 29303 Lohheide 05051 2679 HS49. Mehmel-Edeler, Silvia 31234 Edemissen 05176 923232 oder 0163 7945285 Kopov50. Michel, Bernhard 31683 Obernkirchen 05724 970052 oder 05724 970053 HS51. Müller, Horst 29584 Himbergen 05828 657 oder 0171 4501890 BGS52. Müller, Wilhelm 38723 Seesen 05381 989650 oder 0171 6847640 HS53. Nieschulze, Günter 29568 Wieren-O. 05825 1434 HS54. Oberwalleney, Andreas 48488 Emsbüren 05903 269 DBr.55. Pennings, Rob 31749 Auetal 05752 504 HS56. Peters, Udo, FA 29367 Steinhorst-Lüsche 05148 247 oder 0171 8631061 HS57. Poppe, Willi 29690 Essel 05071 2332, 0170 8414749 oder 0173 5255563 DK58. Puchmüller, Wilhelm 31832 Springe 05041 3172 oder 05041 9468-0 HS59. Quarz, Manfred 26169 Friesoythe 04493 257 oder 0171 5717595 HS60. Quast, Gerhard 37691 Boffzen 05271 5211 oder 0171 7683693 HS61. Räke, Jörg 38550 Isenbüttel 05371 61197 oder 05374 3455 HS62. Reimann, Claus FOI 31547 Rehburg 05037 3610 oder 0171 7609947 DW63. Reuper, Manfred 38173 Sickte 05305 1843 W64. Rexhausen, Markus 37434 Gieboldehausen 05528 200695 oder 0170 2443637 HS65. Ristau, Ulf 38690 Vienenburg 05324 798401 oder 0531 30003368 oder0171 501784966. Röthemeier, Walter 21354 Bleckede 05853 978837 BGS67. Rumpke, Sophie 49838 Lengerich 05904 668 KlM68. Schiers, Max-Henner 38707 Altenau69. Schilling, Götz34399 Gieselwerder05328 215 oder 05328 911880 oder 0160 9306319605572 999890 oder 0170 2645664 oder0161 560669470. Schmidt, Udo 37170 Uslar 05571 4804 oder 0171 7612819 HS71. Schmidt, Uwe 34346 Hann. Münden 05545 950488 oder 0551 69401147 oderHS0175 730467272. Schölkmann, Christian 38524 Sassenburg-Dannenbüttel05371 61197 HS73. Schröder, Hans-Jürgen 37194 Bodenfelde 05572 545 oder 0171 8621876 HS74. Schröder, Hans-Jürgen 37194 Bodenfelde-Nienover 05572 545 oder 0171 8621876 HS75. Schulze, Helmut, FA 29345 Unterlüß 05827 341 oder 0172 9353165 HS76. Sonnewald, Christian 27386 Kirchwalsede04269 1774 oder 04269 913014 oder 0179 594182777. Toppius, Friedrich 29313 Hambühren 05143 669366 HS78. Welge, Hartmut 31020 Salzhemmendorf 05153 800267 Br-Br.79. Wendt, Heiner, FOI 37520 Osterode-Lerbach 05522 4422 oder 0171 3094309 HS80. Wichmann, Jens-Peter 21256 Handeloh 0171 2041677 HS81. Wichmann, Ralph 21256 Handeloh 0171 2041677 HS82. Wicke, Heinrich 29473 Göhrde 05863 257 oder 0171 8627983 HS83. Wiebe, Jörg-Artur 38465 Brome 05833 365 BGS84. Wiedemann, Dieter 30175 Hannover 0172 5149652 A.-DBr.85. Wiemer, Andreas 49170 Hagen a.T.W.05401 364363, 0151 14833298 oder 0174 924321786. Willing, Gerhard 31675 Bückeburg 05722 1294 HS87. Wippermann, Klaus 38644 Goslar 05325 546233 oder 05321 3349277 oder0171 973862488. Wohlfeld, Hans-Dieter 29439 Lüchow 05841 2535 oder 05841 3459 HSGMHSHSBGSHSHS<strong>Landesjagdbericht</strong> 200379


<strong>Jagd</strong>liche OrganisationAufgr<strong>und</strong> der Verwaltungsreform ergibt sich ab 2005 eine neue Verwaltungsstrukturdie im <strong>Landesjagdbericht</strong> <strong>2004</strong> vorgestellt wird.83 <strong>Jagd</strong>liche OrganisationOberste <strong>Jagd</strong>behördeDer Niedersächsische Minister für den ländlichen Raum, Ernährung,Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz; Abteilung 4Calenberger Straße 230169 HannoverTel.: 0511 120-0BezirksregierungBraunschweigBohlweg 3838100 BraunschweigTel.: 0531 4840BezirksregierungHannoverPostfach 20330002 HannoverTel.: 0511 106-0BezirksregierungLüneburgAuf der Hude 221339 LüneburgTel.: 04131 150BezirksregierungOldenburgTh.-Tantzen-Platz 826122 OldenburgTel.: 0441 799-011 Untere<strong>Jagd</strong>behörden8 Untere<strong>Jagd</strong>behörden11 Untere<strong>Jagd</strong>behörden17 Untere<strong>Jagd</strong>behördenUntere <strong>Jagd</strong>behörden84 Untere <strong>Jagd</strong>behördenBezirksregierung OldenburgLandkreis Ammerland Ammerlandallee 12 26655 Westerstede http://www.ammerland.deLandkreis Aurich Fischteichweg 7-13 26603 Aurich http://www.landkreis-aurich.deLandkreis Wittm<strong>und</strong> Am Markt 9 26409 Wittm<strong>und</strong> http://www.wittm<strong>und</strong>.de/landkreisStadt Emden Frickensteinplatz 2 26721 Emden http://www.emden.deLandkreis Wesermarsch Postfach 13 52 26913 Brake http://www.landkreis-wesermarsch.deLandkreis Oldenburg Delmenhorster Str. 6 27793 <strong>Wild</strong>eshausen http://www.landkreis-oldenburg.deStadt Oldenburg Markt 1 26122 Oldenburg http://www.oldenburg.deLandkreis Leer Friesenstr. 46 26789 Leer http://www.landkreis-leer.deLandkreis Cloppenburg Postfach 14 80 49644 Cloppenburg http://www.landkreis-cloppenburg.deLandkreis Vechta Ravensberger Str. 20 49377 Vechta http://www.landkreis-vechta.deLandkreis Osnabrück Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück http://www.lkos.deStadt Osnabrück Große Str. 12 49079 Osnabrück http://www.osnabrueck.deLandkreis Emsland Emdener Str. 15 26871 Aschendorf http://www.emsland.deLandkreis Friesland Lindenallee 1 26436 Jever http://www.landkreis-friesland.deLandkreis Grafschaft Bentheim Van-Delden-Str. 1-7 48529 Nordhorn http://www.grafschaft-bentheim.deStadt Delmenhorst Rathausplatz 1 27749 Delmenhorst http://www.delmenhorst.deStadt Wilhelmshaven Rathausplatz 1 26382 Wilhelmshaven http://www.wilhelmshaven.de80<strong>Jagd</strong>liche Organisation, <strong>Jagd</strong>behörden


84 Untere <strong>Jagd</strong>behörden(Fortsetzung)Bezirksregierung LüneburgLandkreis Cuxhaven Vincent-Lübeck-Str. 2 27474 Cuxhaven http://www.landkreis-cuxhaven.deLandkreis Stade Am Sande 2 21682 Sande http://www.landkreis-stade.deLandkreis Osterholz Postfach 12 62 27702 Osterholz- http://www.landkreis-osterholz.deScharmbeckLandkreis Rotenburg Postfach 14 40 27344 Rotenburg / http://www.landkreis-rotenburg.deWümmeLandkreis Verden Postfach 15 09 27281 Verden http://www.landkreis-verden.deLandkreis Harburg Postfach 14 40 21414 Winsen (Luhe) http://www.landkreis-harburg.deLandkreis Soltau Postfach 13 43 29603 Soltau http://www.soltau-fallingbostel.deLandkreis Lüneburg Postfach 20 80 21310 Lüneburg http://www.lueneburg.deLandkreis Uelzen Veerßer Str. 53 29525 Uelzen http://www.landkreis-uelzen.deLandkreis Celle Postfach 11 05 29201 Celle http://www.landkreis-celle.deLandkreis Lüchow-Dannenberg Postfach 12 52 29432 Lüchow (Wendland)http://www.luechow-dannenberg.deBezirksregierung HannoverLandkreis Schaumburg Jahnstr. 20 31655 Stadthagen http://www.landkreis-schaumburg.deLandkreis Hameln Postfach 101 335 31763 Hameln http://www.hameln-pyrmont.deLandkreis Hildesheim Bischof-Janssen-Str. 31 31134 Hildesheim http://www.landkreishildesheim.deLandkreis Holzminden Bürgermeister-Schrader- 37603 Holzminden http://www.landkreis-holzminden.deStr. 24Landkreis Nienburg Schloßplatz 31582 Nienburg http://www.landkreis-nienburg.deLandkreis Diepholz Postfach 13 40 49343 Diepholz http://www.landkreis-diepholz.deRegion Hannover Postfach 147 30001 Hannover http://www.region-hannover.deLandeshauptstadtHannover Leinstraße 14 30159 Hannover http://www.hannover-stadt.deBezirksregierung BraunschweigStadt Braunschweig Langer Hof 1 38100 Braunschweig http://www.braunschweig.deLandkreis Gifhorn Schloßplatz 1 38518 Gifhorn http://www.gifhorn.deLandkreis Goslar Postfach 20 20 38610 Goslar http://www2.landkreis-goslar.deLandkreis Göttingen Reinhäuser Landstr. 4 37083 Göttingen http://www.landkreis-goettingen.deLandkreis Helmstedt Conringstr. 28 38350 Helmstedt http://www.helmstedt.deLandkreis Northeim Postfach 13 63 37143 Northeim http://www.landkreis-northeim.deLandkreis Osterode Waldstr. 6 37520 Osterode am http://www.landkreis-osterode.deHarzLandkreis Peine Burgstr. 1 31224 Peine http://www.regiopolis-peine.deStadt Salzgitter An der Feuerwache 3 38226 Salzgitter http://www.salzgitter.deLandkreis Wolfenbüttel Bahnhofstr. 11 38300 Wolfenbüttel http://www.lk-wolfenbuettel.deStadt Wolfsburg Porschestr. 49 38440 Wolfsburg http://www.wolfsburg.de<strong>Landesjagdbericht</strong> 200381


Organisationen, Verbände,EinrichtungenInstitut für <strong>Wild</strong>tierforschung an derStiftung Tierärztliche HochschuleHannoverBischofsholer Damm 1530173 HannoverTelefon: 0511 856-7568Telefax: 0511 856-7696E-Mail: eva.susann.pueschel@tiho-hannover.dehttp://www.tiho-hannover.de/einricht/wildtier/Institut für <strong>Wild</strong>biologie <strong>und</strong><strong>Jagd</strong>k<strong>und</strong>e der Universität GöttingenBüsgenweg 337077 GöttingenTelefon: 0551 393621 oder 393622Telefax: 0551 393628E-Mail: ufwj@gwdg.dehttp://gwdu05.gwdg.de/~ufwj/Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.Schopenhauerstr. 2130625 HannoverTelefon: 0511 530430Telefax: 0511 552048E-Mail: info@ljn.dehttp://www.ljn.deArbeitsgemeinschaftNaturnahe <strong>Jagd</strong> e.V.Postfach 11010937064 GöttingenTelefon: 05654 987280 oder 05654 346E-Mail: stephan.boschen@gmx.dehttp://www.anjn.de/Verband der<strong>Jagd</strong>aufseher Nieder sachsen e.V.Postfach 116329324 FaßbergTelefon: 05055 8873E-Mail: jagdaufseher-niedersachsen@t-online.dehttp://www.jagdaufseher-niedersachsen.de/LandesverbandNiedersächsischer Berufsjäger e.V.Lange Str. 4626871 AschendorfTelefon: 04962 914959Telefax: 04962 914969Deutscher FalkenordenLandesverband NiedersachsenAm Hankhauser Busch 3026180 RastedeE-Mail: ulf.voss@falkenorden.deOrden Deutscher FalkoniereLandesverband NiedersachsenAuf dem Katzenstein 137441 Bad SachsaTelefon: 05523 3291Telefax: 05523 999744E-Mail: joachim.klapproth@falkner verband.de<strong>Jagd</strong>kynologische VereinigungNieder sachsen im <strong>Jagd</strong>gebrauchsh<strong>und</strong>verbandZum Weselbach 3021274 UndelohTelefon: 04189 281Zentralverband der <strong>Jagd</strong>genossenschaften<strong>und</strong> Eigenjagdbesitzer inNiedersachsen e.V.Warmbüchenstr. 330159 HannoverTelefon: 0511 3670441Telefax: 0511 367046282Organisationen, Quellennachweise


QuellennachweisLüneburger HeideNationalpark HarzNachhaltigkeit <strong>und</strong> <strong>Jagd</strong>Institut für <strong>Wild</strong>tierforschung an der StiftungTierärztliche Hochschule HannoverKlima <strong>und</strong> WitterungBorrelienhttp://www.luene-info.dehttp://www.bezirksregierung-lueneburg.dehttp://www.nationalpark-harz.dehttp://www.biodiv.atVerbreitungskarten<strong>Wild</strong>tiererfassungFuchsmanagementhttp://www.dwd.deInstitut für Meteorologie <strong>und</strong> Klimatologie der Universität HannoverHadley centre, UKNiedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz <strong>und</strong> LebensmittelsicherheitVeterinärinstitut HannoverFB Molekularbiologie/ FB RadiologieReliefkarte NiedersachsensLandesvermessung + Geobasisinformation Niedersachsen (LGN)Niethammer, Günther:Die Einbürgerung von Säugetieren <strong>und</strong> Vögeln in EuropaHennig, RolfSchwarzwild konkretUMWELTPRAXIS Nr. 36/ Dez. 2003Sommer 2003: Hitzestress für Tiere <strong>und</strong> PflanzenDWD Der Rekordsommer 2003David, Menzel, BraunerWetter, <strong>Wild</strong>, <strong>Jagd</strong>Hamm, Dr.Naturk<strong>und</strong>liche Chronik Nordwestdeutschlandsv. Oehsen, Fritz Jäger- EinmaleinsPiegert, UlothDer europäische Mufflonv. Raesfeld, Neuhaus, Schauch Das Rehwildv. Raesfeld, Reulecke Das RotwildKalchreuterDie WaldschnepfePerrinsPareys Naturführer Plus, VögelKrebsVor <strong>und</strong> nach der JägerprüfungUeckermann, HansenDas DamwildDeutscher <strong>Jagd</strong>schutzverband e. V.<strong>Wild</strong>tier-Informationssystem der Länder Deutschlands. Deutschlandweites Monitoringvon <strong>Wild</strong>tierarten – Jahresbericht 2003Deutscher <strong>Jagd</strong>schutzverband e. V. DJV Handbuch <strong>2004</strong>Denys, C. Neozoen in Deutschland – Gefahr oder Bereicherung? Lebensraum 2 / <strong>2004</strong>Pohlmeyer, K. & Sodeikat, G. Die Mär vom „unsteten <strong>Wild</strong>“. Niedersächsischer Jäger 12 / 2003Pohlmeyer, K. & Sodeikat, G. Sauen <strong>und</strong> kein Ende; Niedersächsischer Jäger 1 / <strong>2004</strong>Pohlmeyer, K. & Sodeikat, G. Zu wenig Frischlinge erlegt; Niedersächsischer Jäger 2 / <strong>2004</strong>Bachmann, Walter Zu Unrecht auf der Roten Liste!; Jäger 03 / <strong>2004</strong>Niedersächsisches Ministerium für den ländlichenRaum, Ernährung Landwirtschaft <strong>und</strong>VerbraucherschutzJahresbericht der Niedersächsischen Landesforstverwaltung 2003Eckert, G.Niedersachsen von A – Z, Wissenswertes von Land <strong>und</strong> LeutenPott, R.Nordwestdeutsches Tiefland zwischen Ems <strong>und</strong> WeserMüller- Using, D.Diezels NiederjagdWeber, A.Dreistromland Niedersachsen; Merian Extra / Wasserreich NiedersachsenNiedersächsisches Umweltministerium Umweltbericht 2001Niedersächsisches Ministerium für den ländlichenRaum, Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong>VerbraucherschutzLandwirtschaft in Niedersachsen- Verantwortung für Ernährung <strong>und</strong> ländlichen Raum;Teil 1 / Teil 2 / Teil 3Hennig, R. Über den Nachhaltigkeitsbegriff im <strong>Jagd</strong>wesen; Z. <strong>Jagd</strong>wiss. 48 (2002), 271 – 275Reimoser, Friedrich <strong>Jagd</strong> als Naturschutz; Ländlicher Raum, 1 / 2002<strong>Landesjagdbericht</strong> 200383


HerausgeberNiedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum,Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> VerbraucherschutzPostfach 24330002 HannoverRedaktionLandesjägerschaft Niedersachsen e.V.,Schopenhauerstraße 2130625 HannoverFotografieSven-Erik Arndt, Klaus SchneiderJürgen Weber, Jürgen SchiersmannStrichzeichnungenWolfgang WeberGestaltungHenryN., BraunschweigDruckRoco-Druck, WolfenbüttelStandNovember <strong>2004</strong>BezugLandesjägerschaft Niedersachsen e. V.© die – auch auszugsweise – Veröffentlichung von Teilen/ Fotos dieses Berichtesbedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch den Herausgeber

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