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"Mein Zuhause." 2010.pdf - Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG

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Königliche Spitzen<br />

Es ist eine kurze, aber intensive Saison, in der das edle<br />

„Königsgemüse“ die Gaumen der Nation erfreut. <strong>Berlin</strong>er<br />

und Brandenburger können die begehrten Stangen besonders<br />

frisch genießen, denn die Spargel-Hochburg Beelitz liegt quasi<br />

vor der eigenen Haustür.<br />

Schon die Griechen und Römer priesen ihn als „Schmeichelei<br />

des Gaumens“, und im 15. Jahrhundert lobte der niederlän-<br />

dische Maler Hieronymus Bosch die „liebliche Speis für Lecker-<br />

mäuler“. Tatsächlich kann der Spargel auf eine jahrtausende-<br />

alte Geschichte <strong>zu</strong>rückblicken: Bereits vor rund 4.000 Jahren<br />

war er bei den Chinesen bekannt. Die Ägypter genossen schon<br />

vor 3.000 Jahren Spargel und gaben ihn den Toten in die<br />

Pyramidengräber mit. Pharao Echnaton<br />

nebst Gattin Nofretete ernannten das<br />

Staudengewächs gar <strong>zu</strong>r Götterspeise.<br />

Um 1100 erwähnten Byzantiner Ärzte<br />

erstmals die Heilpflanze Asparagus<br />

officinalis, so die offizielle Bezeichnung.<br />

Damals hielt man den Spargel, der bei den<br />

Römern der Venus geweiht war, unter anderem<br />

für ein Aphrodisiakum.<br />

Im ausgehenden Mittelalter (16. Jahrhundert)<br />

wurde Spargel nahe<strong>zu</strong> überall in Europa angebaut.<br />

Kaufleute besuchten im<br />

17. Jahrhundert die Leipziger Spargelmesse, und<br />

der „Alte Fritz“ wie auch der Dichterfürst Goethe<br />

liebten die besondere Delikatesse. So waren<br />

und bleiben Spargelstangen die Aristokraten<br />

unter den Gemüsen.<br />

In Beelitz war es der Glasermeister und Landwirt<br />

Herrmann, der 1861 das erste Spargelfeld<br />

anlegte und damit eine große Tradition begrün-<br />

dete. Um 1870 wurde schließlich der erste „Beelitzer Spargel“<br />

auf dem Markt gehandelt.<br />

Über diese und viele andere interessante Details informiert<br />

auch das Spargelmuseum Beelitz (Kietz 36, 14547 Schlunkendorf,<br />

Telefon 033204 421 12).<br />

Bis Johanni nicht vergessen: sieben Wochen Spargel essen!<br />

Der offizielle Beelitzer Spargelanstich erfolgt am 16. April<br />

2010, ab dann gibt es in der gesamten Region sieben Wochen<br />

lang Spargel satt. An Johanni (24. Juni) endet die Saison, <strong>zu</strong><br />

deren Höhepunkten auch die jährliche Krönung einer<br />

Spargelkönigin gehört.<br />

Den besten und frischesten Spargel bekommt man natürlich<br />

direkt vor ort bei den zahlreichen Spargelhöfen, die durch eine<br />

„Spargelstraße“ miteinander verbunden sind. Einige von ihnen<br />

bringen das edle Gemüse auch gleich<br />

frisch vom Feld auf den<br />

Tisch – gemäß der<br />

Bauernregel „morgens<br />

gestochen, mittags verzehrt“.<br />

Als echter Geheimtipp<br />

gilt darunter Josef Jakobs<br />

Spargelhof im Beelitzer ortsteil<br />

Schäpe. In der rustikalen „Bauernscheune“<br />

oder aber im urigen Innenhof<br />

des vierseitigen Anwesens mit<br />

seinen alten Pflastersteinen, Holzbänken<br />

und -tischen lässt sich der edle<br />

Spargel in verschiedenen Variationen<br />

fürstlich genießen. Wer möchte,<br />

kann sich auch einer organisierten<br />

Führung anschließen. In der Spargel-<br />

Hochsaison hat das Restaurant des<br />

Spargelbauern täglich von<br />

9 bis 21 Uhr geöffnet.<br />

Autorin: Katja Geis<br />

­<br />

›<br />

bwv leben<br />

ADREssEn<br />

27<br />

Spargelmuseum Beelitz<br />

Kietz 36,<br />

14547 Schlunkendorf,<br />

Telefon 03 32 04 421 12<br />

Josef Jakobs Spargelhof<br />

Dorfstraße 21<br />

14547 Beelitz – Schäpe<br />

Telefon: 03 32 04-419 70<br />

www.jakobs-spargel.de/<br />

schaepe/

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