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de ira Norbert Fries (Berlin) - Linguistik online

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112particulae collectaeSchreck, Bangigkeit unterschei<strong>de</strong>n sich wesentlich dadurch, dass sie jeweils unterschiedlichesprachspezifische emotionale Szenen 8 <strong>de</strong>notieren.Emotionale Szenen konstituieren sich aus <strong>de</strong>n Komponenten {EM ± } und{EM INT }, und Urteilen und Bewertungen über Bedingungen von {EM ± } und{EM INT }.Die Komponente Urteile und Bewertungen über Bedingungen von {EM ± } und{EM INT } konstituiert sich aus1. Variablen für die Qualität subjektiv-psychologischer Aspekte,das heißt für interne, introspektiv wahrnehmbare Zustän<strong>de</strong> von Lebewesen2. Variablen für Sachverhalte,auf welche sich interne, introspektiv wahrnehmbare Zustän<strong>de</strong> beziehenDie Qualität interner, introspektiv wahrnehmbarer Zustän<strong>de</strong> kann durch verschie<strong>de</strong>neParameter erfasst wer<strong>de</strong>n (cf. z. B. Ortony et al. 1988; Mees 1991;Jahr 2000). Eine linguistische Kernfrage ist hierbei, welche Aspekte bzw. Variablenfür subjektiv-psychologische Aspekte sich auf welchen Ebenen <strong>de</strong>sSprachsystems und <strong>de</strong>r Sprachverwendung als sprachzeichentheoretisch relevanterwiesen.Ich gehe von fünf Klassen introspektiv wahrnehmbarer Zustän<strong>de</strong> aus: (I) Behagen,(II) Empathie, (III) Wertschätzung, (IV) Attraktivität und (V) Erwartung.Die Klassen sind jeweils mit <strong>de</strong>n emotionalen Einstellungen [{EM ± }, {EM INT }]verbun<strong>de</strong>n, das heißt, sie können mittels Symbolen jeweils als Affirmationselbstrelevanter Konzepte {EM + } bzw. als Negierung selbstrelevanter Konzepte{EM _ } realisiert wer<strong>de</strong>n, und zwar mit einem jeweils variablen Intensitätsspektrum{EM INT }.Die genannten Klassen (I)-(V) differenzieren in vielen Sprachen beispielsweisediverse durch Interjektionen codierte emotionale Aspekte (im Folgen<strong>de</strong>nBeispiele aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>utscher Interjektionen). Ferner lassen sich nachihnen in vielen Sprachen Gefühle bezeichnen<strong>de</strong> Ausdrücke klassifizieren (imFolgen<strong>de</strong>n Beispiele aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>utscher Substantive). Zu<strong>de</strong>m könnenspezifische Partikeln im Zusammenspiel mit weiteren lexikalischen, grammatischenund prosodischen Faktoren auf die Differenzierung <strong>de</strong>r genannten Aspektefestgelegt sein (im Folgen<strong>de</strong>n Beispiele aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Abtönungspartikeln):8Zu einzelsprachlichen Ausprägungen von Emotionen cf. z. B. Athanasiadou/Tabakowska(1998); Harkins/Wierzbicka (2001); Huang (2002); Kövecses (2000);Lutz (1988); Mesquita/Frijda (1992); Wierzbicka (1999).

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