ERSTER ZWISCHENBERICHT - e-Learning-Portal
ERSTER ZWISCHENBERICHT - e-Learning-Portal
ERSTER ZWISCHENBERICHT - e-Learning-Portal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zwischenbericht 2006 Modellversuch KooL | NRW<br />
Das Raumkonzept sieht neben dem Klassenraum einen von diesem aus zu erreichenden<br />
Teamraum für Schüler/innen wie Lehrer/innen sowie einen Technikraum vor. Mit diesem<br />
Raumkonzept und der neuen technischen Ausstattung lassen sich kooperative Aufgaben mit<br />
oder ohne Mediennutzung hervorragend umsetzen.<br />
5.3.2 BFS: Glaskompendium<br />
Projektverantwortliche: Ulrike Wagener<br />
Projektkernteam: Cornelia Jonczik, Ulrike Rosenbaum, Jochen Strasdas, Ulrike Wagener<br />
Erweitertes Team: Thomas Bendel, Astrid Gerhartz, Ulrike Muthmann<br />
In der Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung wurde die Implementierung kooperativer<br />
und medienbasierter Lernformen im Zusammenhang eines Projekts beschlossen:<br />
Auf Anregung der Schüler/innen wurde eine Lernsituation entwickelt, die den Wunsch nach<br />
einem Nachschlagewerk zu technischen wie künstlerischen Glasthemen aufgreift. Das Glaskompendium<br />
soll ein Konvolut einzelner, von Schüler/innen selbst recherchierten und erstellten<br />
Artikel sein. Das Motto: „Schüler schreiben für Schüler.“ Das Kompendium soll über die<br />
Schuljahre kontinuierlich fortgeschrieben und einzelne Artikel optimiert bzw. aktualisiert werden.<br />
Es ist zudem für einen konkreten Unterrichtseinsatz intendiert: Die Schüler/innen erstellen<br />
gewissermaßen ihre Unterrichtsmaterialien für ihre jetzige und für künftige Schülergenerationen.<br />
(Anhang 7.2.1, 7.2.2)<br />
Da kooperative Lernformen in einem wettbewerbsorientierten Leistungssystem wie Schule<br />
von Schüler/innen oft als systemfremd wahrgenommen und problematisiert wird, wurden zur<br />
Sensibilisierung für eine Lernkultur, in der jeder von Kooperation profitiert, zur Verbesserung<br />
der Kommunikationsstrukturen und zur optimalen Vorbereitung des Teamarbeitsprozesses in<br />
Much mehrere flankierende Maßnahmen beschlossen: Am 19./20. Juni 2006 sollten Teamtage<br />
die Schüler/innen auf eine konstruktive Gruppenarbeit vorbereiten. Diese fanden teils in<br />
Rheinbach, teils aber auch außerhalb der gewohnten schulischen Umgebung in Merzbach<br />
unter Anleitung eines Jugend-Sozialpsychologen statt. (Anhang 7.2.4, 7.2.5)<br />
Neben vorbereitenden gruppendynamischen Lernspielen zur Stärkung des Vertrauens der<br />
Lernenden untereinander erfolgte die Teambildung auf der Grundlage der Erkenntnisse der<br />
Teamtage, der Erfahrungen des Lehrerteams aus dem ersten Ausbildungsjahr sowie Greens<br />
(2005) These, dass Schüler/innen-Teams, die sich gut verstehen, sehr effektiv zusammenarbeiten.<br />
Im Unterschied zu früher sind diese Teams Langzeitgruppen, die bis zum Wechsel<br />
des Schulhalbjahres stabil zusammenbleiben werden. Jede Gruppe entscheidet eigenverantwortlich,<br />
welches Gruppenmitglied welche Aufgabe übernimmt. Auf diese stabilen Teams<br />
wird in anderen Unterrichtsfächern zurückgegriffen. (Anhang 7.2.5, 7.2.6)<br />
Kooperatives Lernen und das damit verbundene kooperative Unterrichten erfordert auch<br />
beim Lehrerteam ein Umdenken. Schüler/innen müssen mehr Freiräume eingeräumt werden.<br />
Schülerergebnisse sind Grundlage für das weitere Arbeiten im Unterricht. Das bedeutet<br />
für den Lehrerkollegen, dass er zum Prozessbegleiter wird. Bewertungskriterien werden mit<br />
den Schüler/innen erarbeitet und haben verbindlichen Charakter. Die Aussagen von Norm<br />
Green lassen sich auch auf das Lehrerteam übertragen. Die Identifikation mit der neuen Lehrerrolle<br />
weg vom Einzelkämpfer hin zum Teamplayer ist einfacher, wenn sich die Teammitglieder<br />
gut verstehen. Besonders bei der Einführung neuer Strukturen sollte auf diesen Punkt<br />
geachtet werden. Zusätzlich ändert sich die teaminterne Kommunikationsstruktur hinsichtlich<br />
der Verbindlichkeit den Schülern gegenüber. Alle beteiligten Teammitglieder verfolgen das<br />
gleiche Ziel und vertreten dies auch nach außen hin. (Anhang 7.2.3)<br />
Zur Stärkung des Verantwortungsgefühls für die Verbesserung der Lernatmosphäre und zur<br />
Erhöhung der Identifikation mit der neuen Lernumgebung und damit zur Steigerung der<br />
Lernmotivation wurden die Schüler/innen während der Teamtage außerdem in die Neuges-<br />
Seite 32