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Zwischenbericht 2006 Modellversuch KooL | NRW<br />
mine und Absprachen halten. Den Teams wird im gesamten Prozess eine stärkere Verantwortung<br />
für die Schüler/innen überlassen: Die Lehrer/innen sind für ihre Schüler/innen komplett<br />
von der Einschulung bis zur Entlassung verantwortlich. Daraus folgt auch ein anderes<br />
Zeitkonzept hinsichtlich der Lehrerpräsenzen: Als Ziele stehen der Abschied von der 90-<br />
Minuten-Taktung im Stundenplan sowie die Einführung von Lehrer-Präsenzzeiten in größeren<br />
Zeitblöcken auf der Agenda. Nicht allein die Fachkompetenz soll entscheidend für den<br />
Einsatz einer Lehrkraft sein, sondern ihre grundsätzliche pädagogische Befähigung als Lernprozessbegleiter.<br />
Dieses neue Zeitmanagement wird als Alternative zu dem an der Schule<br />
praktizierten Jahresarbeitszeitmodell angeboten.<br />
Zur Unterstützung eines positiven Lernklimas und einer Lernkultur, in der Lehrer/innen wie<br />
Schüler/innen gerne im Team kooperieren, soll schrittweise das Raumkonzept umgestellt<br />
werden. Hierbei erhalten die Bildungsgänge im Rahmen des Modellversuchs freie Hand, um<br />
entsprechend der neuen Lernsituationen und der kooperativen Sozialformen Räume funktionsgerecht<br />
einzurichten. Um außerdem die Verantwortlichkeit für eine konstruktive und positive<br />
Lernatmosphäre zu fördern, die auch von persönlicher Gestaltung der Klassenräume<br />
profitiert, ermöglicht die Schulleitung die Einrichtung von lehrerbezogenen Fachräumen. Die<br />
Folgen für die Einrichtung des Raumes sind ein individuelleres, ggf. auch fachbezogeneres<br />
„Gesicht“ von Räumen in Bezug auf Wandgestaltung, Einrichtung von Handbibliotheken etc.<br />
Hierdurch wird ebenfalls der Teamgedanke unter Lehrerinnen und Lehrern gefördert, die<br />
künftig einen Raum als „ihren Raum“ verstehen und individuell gestalten können.<br />
Eine bedeutsame Vorentscheidung für die Medienbasierung von Lernprozessen fiel bereits<br />
sehr früh während der Anfangsphase des Modellversuchs im Herbst 2005. Die Entwicklungsschule<br />
Rheinbach hat sich für die Lernplattform „Teamlearn“ entschieden. Die Gründe<br />
liegen in der hohen Nutzungshäufigkeit an deutschen Berufskollegs sowie im Support. Die<br />
Plattform wird bei der Bayerischen Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen/Donau gehostet<br />
und bietet unkomplizierte Unterstützung bei Problemen an. Momentan wären für eine<br />
Datenbankpflege an der Schule keine personellen Kapazitäten frei. Auch der Kostenfaktor<br />
spielte eine Rolle: „Teamlearn“ bietet die Nutzung eines breiten Service-Angebots mit Support<br />
bei einer minimalen Verwaltungsgebühr. Weitere Vorteile: Eine zuverlässige und vielfach<br />
erprobte IBM-Software, individuell gestaltbare und an das CI der Schule anpassbare<br />
virtuelle Teamräume, einfache Dokumenten- und Mitgliederverwaltung, Forums-, Chat- und<br />
Videokonferenz-Funktionen, große Dateikompatibilität sowie Application Sharing. Es wurden<br />
virtuelle Klassenräume nach einer mit der Schulleitung vereinbarten Struktur eingerichtet und<br />
der unkomplizierte Zugang zu diesen Klassenräumen im neu implementierten e-<strong>Learning</strong>-<br />
<strong>Portal</strong> über die Website des Berufskollegs Rheinbach ermöglicht. Inzwischen haben bereits<br />
mehrere Schulungstermine stattgefunden, die durch eine mediendidaktisch qualifizierte<br />
Lehrkraft schulintern durchgeführt wird. Das Interesse ist auch bei nicht am Modellversuch<br />
KooL beteiligten Lehrenden groß, auch wenn der Prozess der didaktisch sinnvollen Nutzung<br />
mittelfristig noch einer intensiveren Begleitung bedarf, um nachhaltig zu einer Implementierung<br />
in unterrichtliche Lernprozesse zu führen. Inzwischen wurden auch die technischen<br />
Rahmenbedingungen zur Nutzung der Lernplattform an der Schule optimiert, indem der Internetzugang<br />
beschleunigt und zwei W-LAN-Access Points für kabellosen Internetzugang<br />
installiert wurden.<br />
Ein zentrales Anliegen ist die formative Evaluation des Leistungsstandes sowie der Selbstwahrnehmung<br />
der Schüler/innen während der Modellversuchsphase. Es soll mittels quantitativer<br />
und qualitativer Methoden eruiert werden, inwieweit die Kombination aus kooperativen<br />
Lernformen, Stärkung meta-kognitiver Kompetenzen, Neuformulierung von situierten Aufgaben<br />
sowie Medieneinsatz zu einer Optimierung von Fach-, Sozial- und Humankompetenz<br />
führen.<br />
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