Kartierung der Streuobstbestände am Steinenberg - Hochschule ...
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2. Streuobstwiesen<br />
Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Knäulgras (Dactylis glomerata), Wiesen-<br />
Knautie (Knautia arvensis), Zaun-Wicke (Vicia sepium), Wiesen-Schaumkraut<br />
(Card<strong>am</strong>ine pratensis), Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis), Wiesen-<br />
Storchschnabel (Geranium pratense), Margerite (Chrysanthemum leucanthemum)<br />
Auf Streuobstwiesen können bis zu 450 Pflanzen- und 3000 Tierarten nachgewiesen<br />
werden. Beson<strong>der</strong>s alte Bäume unterstreichen mit ihren Höhlen und ausladenden<br />
Kronen die wertvolle ökologische Vielfalt von <strong>Streuobstbestände</strong>n.<br />
2.5 Funktionen <strong>der</strong> Streuobstwiesen<br />
Eine wichtige Rolle spielt die Obstproduktion, die jedoch aufgrund des verän<strong>der</strong>ten<br />
Verbraucherverhaltens immer mehr in den Hintergrund tritt. Auch die Tierfutterherstellung<br />
in Form von Heu und Silage bietet <strong>der</strong> immer unrentableren<br />
Landwirtschaft kaum noch einen Anreiz die Wiesen in althergebrachter Form zu<br />
bewirtschaften.<br />
Durch unsere zivilisatorische Entwicklung wird dem Erholungswert und <strong>der</strong><br />
ökologischen Funktion <strong>der</strong> Streuobstwiesen immer mehr Bedeutung zugemessen.<br />
Die Bestände prägen unsere heimische Kulturlandschaft und bilden einen<br />
hervorragenden optischen sowie auch ökologischen Ausgleich zu den<br />
Siedlungsgebieten. Die Möglichkeit zur Freizeitgestaltung darf ebenfalls nicht<br />
unbeachtet bleiben, denn die Streuobstwiesen bieten viele Varianten <strong>der</strong> Erholung.<br />
Dem Klimaausgleich sind die Wiesen ebenfalls zuträglich, sie dienen als Staubfilter,<br />
Frischluftlieferanten und Windschutz. Dadurch sind sie in <strong>der</strong> Lage Temperatur- und<br />
Feuchtigkeitsverhältnisse auszugleichen. Dies dient <strong>der</strong> Verbesserung des<br />
Siedlungsklimas und min<strong>der</strong>t die Frostgefährdung auf angrenzenden Landwirtschaftlichen<br />
Flächen. Alle genannten Aspekte sollten, gerade im Bezug auf die Bestände<br />
des <strong>Steinenberg</strong>s mit dem angrenzenden Klinikgelände und <strong>der</strong> unmittelbaren<br />
Siedlungsnähe, nicht außer Acht gelassen werden. Auch Wasser- und Bodenschutzfunktionen<br />
werden von Streuobstwiesen erfüllt. Des Weiteren stellen sie Ergänzungs-<br />
und Ersatzbiotope für lichte Laubwäl<strong>der</strong> dar und tragen daher wesentlich zur<br />
Erhaltung <strong>der</strong> Artenvielfalt bei.<br />
Nicht zuletzt dienen die <strong>Streuobstbestände</strong> als Genreservoir für heimische<br />
Obstsorten, d.h. viele alte Sorten sind nur noch in dieser Kulturform zu finden. Dabei<br />
sind gerade diese Formen robuster gegen extreme Klimaeinwirkungen, Schädlings-<br />
und Krankheitsbefall. Diese Tatsache könnte künftig für den Erwerbsobstbau von<br />
entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung sein.<br />
Aufgrund des dargelegten ökologischen und sozialen Stellenwertes wird deutlich, wie<br />
wichtig die Sicherung und <strong>der</strong> Schutz unserer heimischen <strong>Streuobstbestände</strong> auch in<br />
Zukunft sind.<br />
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