Kartierung der Streuobstbestände am Steinenberg - Hochschule ...
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1. Einleitung<br />
1. Einleitung<br />
Seit über 50 Jahren gehen die <strong>Streuobstbestände</strong> in Baden-Württemberg jedes Jahr<br />
zurück. Oftmals weisen die noch verbliebenen Obstwiesen einen sehr schlechten<br />
Zustand auf. Wurden zwischen 1950 und 1980 so gut wie keine Bäume<br />
nachgepflanzt, können die in den Folgejahren angebauten Obstarten die Funktion als<br />
Lebensraum für bestimmte Tier- und Pflanzenarten noch nicht erfüllen. Eine<br />
Bewirtschaftung <strong>der</strong> Wiesen erfolgt nur selten in fachgerechter Art und Weise.<br />
Bei <strong>der</strong> Obsternte sieht es ähnlich aus. Diente sie früher hauptsächlich <strong>der</strong><br />
Eigenversorgung (z. B. Most, Dörrobst, Tafelobst), macht sie heutzutage nur noch<br />
etwa 50 Prozent <strong>der</strong> Obstverwertung aus. Circa 40 Prozent gehen in den Verkauf,<br />
<strong>der</strong> Rest bleibt ungenutzt und verkommt.<br />
Handelshin<strong>der</strong>nisse benachteiligen seit Jahrzehnten den Streuobstbau (z. B.<br />
einheitliche Fruchtgröße). Deutlich wird es <strong>am</strong> Beispiel des Apfels. Mittlerweile gibt<br />
es im Handel nur noch etwa sechs Apfelsorten, obwohl allein in Deutschland über<br />
3000 Sorten vorkommen.<br />
Die <strong>Kartierung</strong> des Streuobstbestandes <strong>am</strong> <strong>Steinenberg</strong> in Tübingen erfolgt im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Vertiefungsrichtung Landschaftsmanagement / Geografische<br />
Informationssysteme (GIS) an <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> für Forstwirtschaft Rottenburg. Ziel ist<br />
es genaue Daten über die Anzahl <strong>der</strong> Obstbäume, <strong>der</strong>en Verteilung, Alterstruktur,<br />
Pflegezustand und den naturschutzfachlichen Wert zu liefern. Es sollen Aussagen<br />
über beson<strong>der</strong>s wertvolle Bereiche o<strong>der</strong> Einzelbäume, die Zahl <strong>der</strong> nachzupflanzenden<br />
Obstbäume und sonstige ökologische Beson<strong>der</strong>heiten getroffen werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, werden alle auf <strong>der</strong> Streuobstwiese vorkommenden<br />
Bäume mit GPS (Global Positioning System) aufgenommen und die einzelnen<br />
baumspezifischen Par<strong>am</strong>eter mittels eines Kriterienkataloges in eine Datenbank<br />
eingetragen. Die Daten werden anschließend mit GIS (ArcView 3.3) ausgewertet und<br />
die Ergebnisse in Karten und Diagr<strong>am</strong>men dargestellt.<br />
Abbildung 1: Streuobstwiese <strong>am</strong> <strong>Steinenberg</strong><br />
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