Kartierung der Streuobstbestände am Steinenberg - Hochschule ...
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6.4 Die Quitte (Cydonia oblanga)<br />
6.4.1 Beschreibung <strong>der</strong> Quitte<br />
Die Quitte gehört, genauso wie Apfel und Birne, zu den Apfel- o<strong>der</strong> Kernobstgewächsen<br />
(Maloideae). Sie ist die einzige Art ihrer Gattung.<br />
Herkunft<br />
6.4 Die Quitte<br />
Ursprünglich st<strong>am</strong>mt die Quitte wahrscheinlich aus Transkaukasien und dem Iran.<br />
Über Kydonien, einer Landschaft auf Kreta, ist <strong>der</strong> „Apfel von Kydon“ nach<br />
Griechenland gelangt. Daher st<strong>am</strong>mt auch ihr lateinischer Gattungsn<strong>am</strong>e. Schließlich<br />
brachten die Römer die Quitte in die nördlich gelegenen Gebiete Europas.<br />
Habitus<br />
Quitten sind zwischen zwei und acht Meter hohe Sträucher o<strong>der</strong> Bäume. Junge<br />
Zweige und Blätter sind unterseits filzig behaart. Die braungraue Rinde ist glatt und<br />
wird im Alter kleinschuppig rissig. Von Mitte bis Ende Mai blühen die blassrosa bis<br />
weißen Blüten.<br />
Die gelblichen, oft birnen- o<strong>der</strong> apfelförmigen, stark duftenden Früchte werden Ende<br />
Oktober bis Anfang November geerntet. Anfangs sind sie noch filzig behaart, später<br />
werden sie glatt. Die Quittenfrüchte müssen noch sechs bis acht Wochen gelagert<br />
werden, bis sie ausgereift sind. Sie enthalten viel Vit<strong>am</strong>in C, Kalium, Natrium, Zink,<br />
Eisen, Kupfer, Mangan, Fluor sowie Gerbstoffe und Gerbsäuren. Vermieden werden<br />
sollte die gemeins<strong>am</strong>e Lagerung mit Äpfeln und Birnen, da diese sonst den starken<br />
Geruch <strong>der</strong> Quitten annehmen.<br />
Bei kräftigem Wachstum bilden Quitten auch ohne Schnitt eine lockere,<br />
strauchförmige Krone. Später sollte sie in die Breite erzogen werden um den<br />
Lichtbedürfnissen <strong>der</strong> Quitte entgegenzukommen.<br />
Standortsansprüche<br />
Wenig spätfrostgefährdet, gedeiht die wärmeliebende Quitte beson<strong>der</strong>s gut auf<br />
nährstoffreichen, kalkhaltigen und humosen Böden in warmen Lagen. In Mitteleuropa<br />
kommt sie vor allem an sonnigen Hängen und an Waldrän<strong>der</strong>n in Weinbauregionen<br />
(z. B. Rheinland) vor. Bei strengen Frösten treten leicht Schäden auf, weshalb auf<br />
einen Anbau in kälteren Gebieten verzichtet werden sollte. Ideal ist für die Quitte eine<br />
Jahresmitteltemperatur von mehr als 9°C. Verwil<strong>der</strong>t kommt sie nur selten vor.<br />
Verwendung<br />
Das Fruchtfleisch ist aufgrund des hohen Gehaltes an Gerbstoffen und Pektinen sehr<br />
fest und herb. Die Früchte werden deshalb selten roh gegessen. Die häufigste<br />
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