18BerichteBERUFSKOLLEG WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG DES KREISES SIEGEN-WITTGENSTEINSchule im UmbruchBerufskolleg führt pädagogischen Tag zur individuellen Förderung durch„Wertschätzung ist die Grundlage für Lernen“, erklärte Prof.Dr. Kurt Czerwenka von der Leuphana Universität Lüneburgin seinem Einführungsvortrag. Mit seinem Vortrag leiteteCzerwenka den pädagogischen Tag am Berufskolleg Wirtschaftund Verwaltung unter dem Motto „Schule imUmbruch – Motivation, Beziehung und andere Elementeeiner gelingenden Schulentwicklung“ ein. Einen ganzen Tagfiel für die Schüler der Unterricht aus. Stattdessen drücktendie 130 Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs die Schulbank.In mehreren Workshops konnten sich die Lehrkräfteüber Teilaspekte und Methoden für die individuelle Förderungder Schüler informieren.„Die Landesregierung hat unsere Schule vor einem Jahr miteinem Zertifikat für einen hohen Qualitätsstandard im Bereichder individuellen Förderung ausgezeichnet. Der Bereich derindividuellen Förderung von Schülern wird immer wichtiger,da wollen wir als Schule auch weiterhin ansetzen und unsweiterentwickeln“, erläuterte Schulleiter Karl-Heinz Bremerdie Motivation für den pädagogischen Tag.Organisator Thomas Dietrich konnte Referenten gewinnen,die Workshops z. B. zu Leseförderung, kooperativen Lernmethoden,dem Aufbau einer positiven Lehrer-Schüler-Beziehung oder dem selbstorganisierten Lernen anboten.„Die auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Workshopssind alle rund um das Thema „Schule im Umbruch“ angesiedelt.Praktisch jedes pädagogische Handeln berührt denBereich der individuellen Förderung und wir sind täglich mitneuen Problemstellungen und Aufgaben konfrontiert. ImZusammenhang mit diesen Herausforderungen ist derpädagogische Tag als ein zentraler Impulsgeber für eineweitere kontinuierliche Entwicklung sehr gut geeignet“, soDietrich, der am Berufskolleg den Bereich individuelleFörderung leitet.Heiko RichterProf. Dr. Kurt Czerwenka von der Leuphana UniversitätLüneburg eröffnete den pädagogischen Tag mit einemEinführungsvortragDas Referententeam bot unterschiedliche Workshops zumThemenbereich „individuelle Förderung“ an.MAX-WEBER-BERUFSKOLLEG, DÜSSELDORF„London – as good as it gets“– Besser geht’s nichtFortbildung für Lehrkräfte mit Leonardo da VinciLeonardo Da Vinci wendet sich als EU-Förderprogramm analle Träger der beruflichen Bildung. Unter dem Titel „Mobilität“richtet sich Leonardo Da Vinci an verschiedene Personengruppen.Dazu gehören Auszubildende (beruflicheErstausbildung), Arbeitnehmer und Fachleute der beruflichenAus- und Weiterbildung (z. B. Ausbilder und Berufsschullehrer).Ziel ist es, durch Praktika und Fortbildungenpraxisnahe berufliche Erfahrungen in europäischen Unternehmenund Institutionen zu sammeln und Fremdsprachenkenntnissezu verbessern. In diesem Rahmen wird ein<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13
Berichte19insgesamt dreiwöchiges Fortbildungsprogramm für Lehreran Berufskollegs angeboten.Nachdem die Fortbildung Business Teacher Training forProfessional Purposes in the Vocational Education 2010 vonder NA-BiBB mit dem Prädikat „Good Practice“ ausgezeichnetwurde, bieten die Projektleiter diese Weiterbildung seit2011 auch in Nordrhein-Westfalen an.Deshalb hatten 20 Lehrkräfte von verschiedenen Berufskollegsaus <strong>NRW</strong> mit dem Unterrichtsfach Englisch wieder die Gelegenheit,an dem Fortbildungsprojekt in London teilzunehmen.Es war die zweite Woche des Leonardo-Fortbildungsprogramms;für mehr als die Hälfte der Teilnehmer war es alsobereits das zweite Mal, dass sie sich am European College ofBusiness and Management (ECBM) in London zu unterschiedlichenThemen fortbilden konnten. Diese Gruppe wusstebereits, worauf sie sich freuen konnte, bei den anderen dominiertedie Neugierde auf das, was sie in London erwartete.Das ProgrammDie Zusammenarbeit mit dem ECBM wurde allgemein positivbeurteilt. „Die Dozenten am ECBM hatten eine sehr hoheFachkompetenz und konnten auf individuelle Fragen sehrgut eingehen.“ (Klaus Beermann, Kaufmännische SchulenTecklenburger Land, Ibbenbüren) Die professionelle undgleichzeitig unterhaltsame Ausgestaltung der Seminarewurde sehr geschätzt.Das inhaltlich auf die Teilnehmer zugeschnittene Programmumfasste sowohl Seminare zu unterschiedlichen Schwerpunktenals auch Exkursionen zu diversen Einrichtungenund Zielen, die die Seminarinhalte begleiteten, vertieftenund es ermöglichten, sich vor Ort zu informieren. Ein Seminarthemawar z. B. „English Law and the Legal System“, hierwurden theoretische Hintergründe geliefert, während dienachmittägliche Exkursion zu den Law Courts (Old Bailey,Royal Court of Justice) durch die Möglichkeit der Teilnahmean einer Gerichtsverhandlung unmittelbaren Einblickgewährte. Das war nicht nur für Unterrichtende in Klassender Rechtsanwaltsfachangestellten interessant.Aber auch eine weitere Exkursion zu den Docklands undnach Greenwich war sehr informativ, weil hier der wirtschaftlicheWandel Londons gut nachzuvollziehen war. AlanCooper erwies sich als sehr sachkundiger Begleiter, der denRundgang mit vielen kleinen Anekdoten belebte, denn oftsind es eben die kleinen „bits and pieces“, die solcheFührungen noch reizvoller machen.Auch der Themenbereich „Marketing“ (Seminar bei MattFindel-Hawkins, Sales Director for Nikkei Business PublicationsEurope) brachte neue Erkenntnisse für die Teilnehmer, alsihnen z. B. Begriffe wie „Generation We“ und „augmentedreality“ vorgestellt wurden. Wie Marketing heutzutage überdas Internet funktioniert, wurde sehr ansprechend anhandvon Beispielen herausgearbeitet. „In der Veranstaltung„Marketing“ habe ich sehr viele neue Entwicklungen kennengelernt.“(Ulrike Kahl, Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg, Minden)Ein sehr bedeutender Programmpunkt war der Besuch desHackney-College. Zu Beginn erläuterte Schulleiter Ian Ashmansowohl das englische Bildungssystem als auch die Struktur unddas Bildungsangebot seines College. Im Anschluss daranerfolgte ein reger Informationsaustausch mit zwei Mitarbeiterinnen,die einerseits für die Lehrerausbildung und andererseitsfür organisatorische Aspekte zuständig waren. Somitkonnten die <strong>NRW</strong>-Lehrerinnen und -lehrer einen guten Einblickgewinnen und Vergleiche zum deutschen System ziehen. „DieFortbildung in London gab mir besonders gute Einblicke inKooperationsmöglichkeiten mit englischen Schulen, da wirdurch den Besuch des Hackney-Colleges Einsichten in dasenglische Schulsystem im Allgemeinen und in das für denGroßraum London exemplarische College Hackney im Speziellenerhielten.“ (Henrik Breuer, Berufskolleg Alsdorf, Alsdorf)Neben den bereits erwähnten Inhalten beschäftigten sichdie Lehrerinnen und Lehrer noch mit dem Bereich des“Intercultural Business Environment”, was in den globalangelegten Wirtschaftsbeziehungen ein nicht außer Acht zulassender Faktor ist.Darüber hinaus wurden unter dem Oberbegriff „Best Practice“von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besondersbewährte Unterrichtsstunden und -inhalte/-materialienvorgestellt, die allen auf einer projektbezogenen Internetplattformgesammelt zur Verfügung gestellt wurden. „DerAustausch von Unterrichtsmaterialien trägt zur Unterrichtsentwicklungbei, fördert die eigene Ideenfindung und Kreativitätund unterstützt zudem das Fachgespräch unter Kollegen.“(Jörg Salmen, Hubertus-Schwartz-Berufskolleg, Soest)Unterbringung und OrganisationDie Organisatoren des Projekts (StR Christian Hoyer, Ludwig-Erhard-Schule Fürth; StR’ Bettina Speck, Berufliche Schule 6,Nürnberg) übernahmen alle relevanten Aufgaben, angefan-<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13