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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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Aktuelles9FACHTAGUNG DER VLW-STIFTUNG FÜR LEHRKRÄFTE AN BERUFSKOLLEGSHansestadt Hamburg: das Tor zur WeltDeutschlands größte Hafenstadt und ihre Bedeutung in/für EuropaDer hauptsächliche Wirtschaftsfaktor Hamburgs ist undbleibt immer noch der Hafen. Um Tidenunabhängigkeit unddie Abfertigungsmöglichkeit für die neuen internationalenContainerschiffe zu schaffen, muss eine Elbvertiefung von1,5 m erfolgen. Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit deseuropaweit zweitgrößten Hafens nach Rotterdam erhaltenbleiben. Unter dem Stichwort „Vom Pfeffersack zum Logistiker“wurde vor Ort die wirtschaftliche Entwicklung undNutzung in Augenschein genommen. Der Umschlag derGüter findet zu zwei Dritteln als Stückgut statt, davon zu98 % in Containern (z. B. Maschinen) und zu einem Drittel alsMassengut (z. B. Düngemittel).Schon aus der Zeit Barbarossas belegen Urkunden über den„Stapel“, dass sich mit Warenumschlag gut Geld verdienenlässt. Die im 17. Jahrhundert zum Herzogtum Dänemarkgehörige Hansestadt wurde damals Börsenplatz und ließsich durch Gerichtsbeschluss zur „Freien Reichsstadt“ erklären,denn dadurch waren die Steuern wesentlich niedriger.Der Titel „Freie Stadt“ ist bis heute geblieben, der finanziell<strong>eV</strong>orteil leider nicht.Ein in Stein gebautes Ebenbild der über viele Jahre gewachsenenHamburger Mentalität ist zweifelsohne das Rathaus.Der Sitz von Senat und Bürgerschaft manifestiert Stolz,Gediegenheit und Selbstbewusstsein; Tugenden, die vordem geschichtlichen Hintergrund in die heutige Zeit transformiertwerden sollen. Die aktuellen Herausforderungenan die Politik der Hafenmetropole fokussierte die SenatorinKarin Prien exemplarisch auf die drei Bereiche Haushalt,Bevölkerung und Hafen.Haushaltsdefizit, Schuldenstand und Sanierungsstau von 3Mrd. Euro bei Hafen, Straße und Schiene kennzeichnen diederzeitige Haushaltssituation. Daraus werden Stellenabbauim öffentlichen Dienst und Abbau der sozialen Standardsresultieren, und das, obwohl das BIP in Hamburg über demBundesdurchschnitt liegt, und anscheinend im Konsens mitder Opposition.Trotz Zuzugswachstum besteht auch in Hamburg Fachkräftemangel.Jedes zweite Kind in der Hansestadt hat Migrationshintergrund;die Schulabbrecherquoten sind hoch. Damitniemand „verloren“ geht, läuft seit 2 Jahren das Projekt „Stadtteilschule“.Im Bereich der beruflichen Bildung setzt man aufdie „Berufsjugendagentur“, die jedes Kind von der KITA biszum Berufs-, Universitätsabschluss erfassen und begleiten soll.Mit Erstaunen beobachteten wir u. a. die Verladung leererContainer für die Verschiffung nach Asien zum Zwecke derdortigen Lagerung. Dieses Tun soll sich lohnen, da ein Stellplatzfür einen leeren Container in Asien nur 10 Cent, in Hamburg 50Cent pro Tag kostet. Im Hafengebiet Großer Grasbrook – jahrzehntelangein ungenutztes Areal durch den Zollzaun von derStadt abgetrennt – entsteht seit 2003 ein hochwertiger innerstädtischerStadtteil mit gemischter Nutzungsstruktur. Bis zurFertigstellung 2030 sollen in der Hafencity Arbeitsplätze für48.000 Personen und Wohnraum für 12.000 Personen mit derdazugehörigen Infrastruktur geschaffen werden.Abgerundet wurde die Fachtagung durch eine Werksbesichtigungbei Airbus. Auf dem Weg durch endlose Montagehallen,vorbei an Teststrecken und dem werkseigenenFlughafen für den An- und Abtransport von Flugzeugteilenwurde deutlich, dass hier Flugzeugbau als europäischeGemeinschaftsleistung vollbracht wird. Die technische undlogistische Leistung, die den Entstehungsprozess einesFlugzeuges begleitet, konnte uns „technischen Laien“ nurhöchsten Respekt abverlangen.(Originaltext von Ursula Bossier-Hülsenbeck, adaptiert für die DKS)<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13

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