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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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Januar 2013G 1771 Leitartikel/ 58. JahrgangI<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong>VERBAND DER LEHRERINNEN UND LEHRER AN WIRTSCHAFTS<strong>SCHULE</strong>N <strong>NRW</strong> E. V.1/13Sorgfältig draufschauen – wohlüberlegt handeln –<strong>DIE</strong> Leitziel KAUFMÄNNISCHE für 2013? <strong>SCHULE</strong> 01/13


IILeitartikelINHALTLeitartikelSorgfältig draufschauen – wohlüberlegt handeln – Leitziel für 2013? 1AusschÜssEAusschuss Recht und Besoldung/Arbeitskreis Tarifbeschäftigte:Starke Länder – faire Löhne 4Bildungsausschuss:Kompetenzorientierte Bildungspläne in der Höheren Handelsschule 4Aktuellesdidacta 2013 – der <strong>vLw</strong> lädt alle Kolleginnen und Kollegen ein 5Neue Strategie der EU 7Fachtagung der <strong>vLw</strong>-Stiftung: Hansestadt Hamburg – das Tor zur Welt 9Fortbildung auf Norderney: Keine Hektik, keine Konferenzen, keine Termine! 10Einladung zur MoodleMoot 2013 11DPA-News 11IMPRESSUM<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong>Begründet vonOStD Dipl.-Hdl. Dr. Erich Schmitz †HerausgeberVerband der Lehrerinnen und Lehreran Wirtschaftsschulen in <strong>NRW</strong> e. V.Völklinger Straße 9 · 40219 DüsseldorfTelefon: (02 11) 49 10 2 08Telefax: (02 11) 49 83 4 18E-Mail: info@vlw-nrw.deInternet: http://www.vlw-nrw.deSchriftleitungAngelika SchuhmacherAm Liesenfeld 9 c · 41812 ErkelenzTelefon: (0 24 31) 97 45 450E-Mail: dks@vlw-nrw.deTitelfoto: Daniel Stricker / pixelio.deZuschriften und Artikel – möglichst als Textdatei –bitte direkt an die Schriftleitung senden.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nichtunbedingt die Meinung des Verbandes wieder.Die bibliografische Abkürzung der Zeitschrift lautet:ISSN 0724-7613Anzeigenverwaltung u. GesamtherstellungGebrüder Wilke GmbH, Druckerei und Verlag,Oberallener Weg 1, 59069 HammTelefon (0 23 85) 4 62 90 - 0Telefax (0 23 85) 4 62 90 - 90E-Mail: info@wilke-gmbh.deKonzeptiongrafik-werk · Anja Laube · www.grafik-werk.deErscheinungsweiseAchtmal im Jahr. Das Einzelheft kostet 2,10 €einschließlich Versandkosten. Der Bezugspreis ist imMitgliedsbeitrag enthalten.Alle Daten auch im Internet unter www.vlw-nrw.deRedaktionsschlussAusgabe 2/2013 20. Februar 2013Ausgabe 3/2013 3. April 2013Ausgabe 4/2013 22. Mai 2013IT-NEWSInfos und Technik 12MedientippsLink des Monats: www.gedaechtnis-der-nation.de 13Buchbesprechung: Bullying – Mobbing bei Kindern und Jugendlichen 13BerichteLouis-Baare-Berufskolleg Bochum: Entwicklung von Lehr-/Lernarrangementsin Kooperation mit dem ZfsL Dortmund 14Nell-Breuning-Berufskolleg, Frechen:Das Nell-Breuning-Berufskolleg leistet aktive Verkehrssicherheitsarbeit 15Karl-Schiller-Berufskolleg, Dortmund:Selbstlernzentrum am Karl-Schiller-Berufskolleg in Dortmund 16Robert-Schuman-Berufskolleg in Dortmund:Tourismus-Fachlehrer suchen Dialog mit der Praxis 17Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Siegen-Wittgenstein:Schule im Umbruch 18„London – as good as it gets“ – Besser geht’s nicht 19Willy-Brandt-Berufskolleg in Rheinhausen:Leitzinsen senken und „Rettungsschirm“ erweitern? 20Berufskolleg Hilden: Internationale Perspektiven im beruflichen Gymnasium 21RegionalesBezirksgruppe Köln: Tabuthema Mobbing am Arbeitsplatz Schule:Ein Thema am Berufskolleg? 22Bezirksgruppe Düsseldorf: Bretter, die die Welt bedeuten 23PensionäreBezirksverband Köln: Pensionäre zu Besuch der Krippenausstellungin Waldbreitbach im Westerwald 24Zum guten SchlussKonrad Bräsig 25


Leitartikel1LEITARTIKELSorgfältig draufschauen – wohlüberlegt handeln –Leitziel für 2013?Der <strong>vLw</strong> erwartet von Ministerin Löhrmann das Einhalten eigener FeststellungenKurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2012 zieht MinisterinLöhrmann den Entwurf zum 9. Schulrechtsänderungsgesetzzurück. Die Vielfalt und Gegensätze der Stellungnahmender zahlreichen einbezogenen Interessenvertretungenwaren Auslöser für diesen Schritt. Aus <strong>vLw</strong>-Sicht ein anerkennenswerterund richtiger Schritt.Schon in den Veranstaltungen des Ministeriums zum‚Gesprächskreis Inklusion‘ mit den Lehrerverbänden und vorallen den Elternverbänden war klar erkennbar, dass aufElternseite keine einseitige Interessenlage gegeben war,sondern durchaus ein deutlicher Graben in der Frage derUmsetzung des Wegs einschließlich der zeitlichen Perspektivezum Inklusionsprozess zwischen den Elternverbändenerkennbar war. Eine Gruppierung will volle Inklusion jetztohne wenn und aber, eine andere bevorzugt überlegtesHandeln, gute Vorbereitung, sodass sichergestellt ist, dassihre Kinder mit besonderem Förderbedarf selbigen auch inZukunft in bewährter Art erhalten. Der <strong>vLw</strong> schließt sichdieser Sichtweise an. 1In ihrer Presseerklärung vom 21. Dezember 2012 sprichtMinisterin Löhrmann von einer ‚Generationenaufgabe‘.Wenn dies die Sichtweise ist, dann passt der bisher vorgelegteÄnderungsentwurf überhaupt nicht in die Landschaft.Der Schritt zum Jahresende war also aus <strong>vLw</strong>-Sicht konsequent.Der <strong>vLw</strong> erwartet allerdings, dass die geänderteEntwurfsvorlage eindeutig den Geist einer ‚Generationenaufgabe‘in sich trägt und die Berufskollegs nicht – wie imbisherigen Entwurf vorgesehen – faktisch von heute aufmorgen aufgrund ihrer spezifischen Standortlagen undSchwerpunkte zu Inklusionsorten werden, ohne den inSchule Verantwortlichen, den handelnden Lehrerinnen undLehrern und den Schülerinnen und Schülern auch nur annäherndgerecht werden zu können.(Annähernd) Gerecht werden…..… möchten die Lehrkräfte an Berufskollegs den an siegestellten Anforderungen. Dies können sie aber nur beistimmigen Rahmenbedingungen. Zu den Rahmenbedingungengehört die Sicherheit, mit unterstützenden Professionenan Berufskollegs zusammenarbeiten zu können.Im Rahmen eines Workshops stellte der Soziologe Prof. Dr.Martin Baethge sein Gutachten 2 ‚Zu Situation und Perspektivender Ausbildungsvorbereitung von Jugendlichen mit besonderemFörderbedarf in <strong>NRW</strong>‘vor. Zu seinen Empfehlungengehört u. a. der verstärkteEinsatz von Sozialpädagogenund Sonderpädagogen sowieSchulpsychologen. An dieserStelle ist auch für den <strong>vLw</strong>dringender Handlungsbedarfgegeben: In ihrer Regierungserklärung3 vom 12. September2012 hat MinisterpräsidentinHannelore Kraft aufSeite 9 ausgeführt: „Wir Elke Vormfennewerden die frei werdendenRessourcen nicht streichen, sondern für noch bessere Bildungeinsetzen. Dazu zählen kleinere Lerngruppen, …“. Auf Seite 16wird im Zusammenhang mit der neuen Berufs- und Studienordnungab Klasse 8 darauf verwiesen: „Dann brauchen wirdort in den kommenden Jahren bis zu 500 Lehrerstellen weniger.“Mit ‚dort‘ sind die Berufskollegs gemeint, bei denen wenigerorientierungslose Jugendliche zukünftig im berufsvorbereitendenBildungsgang anklopfen sollen, weil die Mehrheitden direkten Weg in die duale Ausbildung findet.Wenn tatsächlich 500 Stellen durch die Maßnahmen ‚wegfallen‘sollten, was aus <strong>vLw</strong>-Sicht bezweifelt wird, dann ist esdringend erforderlich, dass auch diese Stellen im Systembleiben, denn diejenigen Schülerinnen und Schüler, dietrotz aller Maßnahmen weiterhin orientierungslos und nichtausbildungsreif sind, haben deutlich erhöhten Förderbedarfund benötigen unsere ganz besondere Unterstützung.Diese kann aber nur durch unterstützende Professionen wieSchulsozialarbeit aufgefangen werden.Hierfür sind die 500 Stellen zu verwenden!!! Es würde damitauch eine wichtige Rahmenbedingung auf dem Weg zuinklusiven Berufskollegs geschaffen.Bis dahin fordern wir erneut Ministerin Löhrmann auf, es derVerantwortlichkeit der Berufskollegs zu überlassen, obSchulsozialarbeiter auf Lehrerstellen eingestellt werdensollen: Die Absätze 5 und 6 in ‚1. Grundlagen‘ im Erlass zurBeschäftigung von Schulsozialarbeitern müssen für Berufskollegsendlich außer Kraft gesetzt werden!<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


2Leitartikel„… bis zu 500 Lehrerstellen weniger“:Diese Aussage gefährdet die Lehrerversorgungan BerufskollegsAus Sicht des <strong>vLw</strong> war diese Textpassage in der Regierungserklärungauch mit Blick auf die zahlreichen Aktionen imBemühen um Lehrernachwuchs kontraproduktiv.Wir befinden uns im Stadium der geöffneten Schere: DasMSW startet gemeinsam mit den Verbänden eine Anwerbeaktion– auf der anderen Seite hatten wir in den letztenEinstellungsterminen deutlich weniger Ausschreibungsunddamit Einstellungsmöglichkeiten, sodass ein Erklärungsnotstandentsteht.Fakt ist: der Bedarf an Lehrerstellen ist für Berufskollegsnicht (einfach) zu prognostizieren, da sich der Konjunkturverlaufunmittelbar auf die Schülerzahl in den unterschiedlichenbedarfserhöhenden und -senkenden Bildungsgängenniederschlägt.Fakt im Haushaltsjahr 2013 ist, dass im Vergleich zu 2012,1.068 Stellen mehr in A13 ausgewiesen werden. Heißt fürdiejenigen ‚fertigen‘ Lehrkräfte, die derzeit in befristetenVertretungsstellen parken, dass sie bei Vorliegen belegter,qualitätsorientierter Unterrichtsarbeit mit guten Einstellungschancenrechnen können, denn hinzukommen dieEinstellungsmöglichkeiten durch Pensionierung. Hintergrunddes Sprungs ist allerdings der doppelte Abiturjahrgang.Dies hat auch zur Konsequenz, dass mehr Bewerber/-innen mit gymnasialem Lehramt in Konkurrenz tretenwerden, da hier für 2013 im Haushalt insgesamt 834 wenigerStellen und für die Gesamtschulen nur 88 mehr in A13ausgewiesen werden.Die Chancen sehen also eigentlich ganz gut aus. Allerdings:Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird Flexibilitäterwartet – nicht nur im Einstellungsverfahren, sondern auchspäter – was die Ortswahl angeht, da der jeweilige Einstellungsbedarffachlich und quantitativ an den einzelnenBerufskollegs wegen der Ist-Besetzung höchst unterschiedlichsein kann und durchaus Teilbezirke weniger Stellenausweisen können.Nachfolgend ist das Auf und Ab in der Entwicklung derBK-Lehrerplanstellen in A13 lt. Haushaltsentwürfen 4 inAbhängigkeit zu den Schülerströmen dargestellt:1 vgl. Leitartikel, Ausgabe 7/122 vgl. Ausführungen hierzu im Leitartikel 6/123 Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Mittwoch,12. September 2012 vor dem Landtag <strong>NRW</strong>, „Nordrhein-Westfalen –stark für die Zukunft“4 http://www.fm.nrw.de/haushalt_und_finanzplatz/haushalt/index.php<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


4AusschüsseAUSSCHUSS RECHT UND BESOLDUNG / ARBEITSKREIS TARIFBESCHÄFTIGTEStarke Länder – faire LöhneUnter diesem Motto startet der dbb in die Einkommensrunde2013, um den Ende 2012 auslaufenden Tarifvertragneu zu verhandeln. An drei Terminen – am 31. Januar, am14./15. Februar und am 7./8. März 2013 – ist es das vorrangigeZiel, für die Beschäftigten der Länder den Anschluss andie Bediensteten von Bund und Kommunen zu sichern.Forderungen an die Arbeitgeber sind u. a.:• Erhöhung der Tabellenentgelte um 6,5 %• Zeit- und inhaltsgleiche Übertragung auf den Beamtenbereich• Schaffung einer Grundtarifierung für Lehrkräfte• Laufzeit von 12 MonatenAuch die Beamten profitieren von den Tarifverhandlungen,wenn – wie in den letzten Jahren – eine Übertragung dererzielten Gehaltserhöhung auf sie beabsichtigt ist.Unter der Überschrift „Ungerechtigkeit beenden“ werden indieser Tarifrunde ausdrücklich auch Lehrer/-innen in denForderungskatalog aufgenommen. Grundsätzlich soll derBeamtenstatus aufrechterhalten bleiben. Für Tarifbeschäftigtesoll jedoch endlich eine eigene Entgeltordnungbeschlossen werden.Die auf den ersten Blick recht kurz erscheinende Laufzeitvon 12 Monaten bietet zum einen den Vorteil, nach einemJahr wieder neu verhandeln zu können, zum anderen findetdie nächste Einkommensrundedann zeitnah zu Bund undKommunen statt.Tarifverhandlungen bieten die Gelegenheit, bessere Arbeitsbedingungenzu erwirken. Noch immer herrscht in derÖffentlichkeit eine falsche Wahrnehmung des Lehrerberufs.Unsere tatsächliche Arbeitsbelastung, die Auswirkungender Zunahme außerunterrichtlicher Tätigkeiten und stetigwachsender pädagogischer Herausforderungen sind kaumbekannt. Deshalb finden unsere Vorstellungen von Entlastungauch nur wenig Verständnis. Ändern können wir dasnur, wenn wir öffentlich auf unsere Situation aufmerksammachen. Und zwar gemeinsam, denn die Tarifbeschäftigtenalleine können den Berufsstand der Lehrer/-innen nichtrepräsentativ vertreten.Beamte und Tarifbeschäftigte sollten sich nicht durch einefür Politik und Arbeitgeber nützliche Neiddiskussion gegeneinanderausspielen lassen, sondern ihre Ziele zusammenverfolgen. Wir haben es in der Hand: Wenn wir weiterhineine engagierte pädagogische Arbeit leisten wollen, müssenwir uns aktiv für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen.Der Verband unterstützt die Forderungen des dbb und setztsich für Sie ein. Über Ihre Mitwirkung freuen wir uns, rechtzeitigwerden wir Sie über Veranstaltungen und Termineinformieren.Gabriele KullaBILDUNGSAUSSCHUSSKompetenzorientierte Bildungspläne in der Höheren HandelsschuleFortbildung zu Umsetzungsmöglichkeiten durch den BildungsausschussDie neuen Bildungspläne für die Höhere Handelsschule stellenz. B. im Fach Englisch einen Paradigmenwechsel inBezug auf den Berufsbezug und den Kompetenzerwerb dar.Da die Fortbildungen der Bezirksregierungenerst im neuen Jahr starten, derWissensdurst in den Kollegien aber jetztschon sehr hoch ist und diese die Zeitbis zum Inkrafttreten der Bildungspläneauch nutzen wollen, organisiertder Bildungsausschuss eine Reihevon Fortbildungsveranstaltungen zurUmsetzung der neuen Bildungspläne.Die erste Veranstaltung fand am 28.11.12 im Mercure Hotel inDuisburg für das Fach Englisch statt. Vor 58 interessiertenVerbandsmitgliedern mit dem Fach Englisch stellte EphremWellenbrock, als Mitglied der Lehrplankommission mit demneuen Bildungsplan bestens vertraut, den neuen Bildungsplanvor und stand den Kollegen Rede und Antwort.In vier Workshops erarbeiteten die TeilnehmerBesonderheiten und Neuerungendes neuen Bildungsplanes in denBereichen Rezeption, Mediation, Produktionund Interaktion, auch in Hinblick aufdie Leistungsbewertung und dieAbschlussprüfung. Im Laufe des Nachmittagswurden dann diese Ergebnissebesprochen, hinterfragt und ergänzt.Das Fazit der überwiegenden Anzahl der Teilnehmer imabschließenden Plenum war, dass man jetzt viel gelasseneran die Umsetzung gehen könne.Sabine von Zedlitz<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Aktuelles5BESUCHEN SIE UNS IN HALLE 6, STAND A36/C37didacta 2013 – der <strong>vLw</strong> lädt alle Kolleginnen und Kollegen einVon A wie Arbeitsschutz bis V wie VersorgungsfragenAls weltweit größte und Deutschlands wichtigste Bildungsmessebietet die didacta den perfekten Überblick überAngebote, Trends und aktuelle Themen zu allen Bildungsfragen.Zur didacta 2013 werden wieder rund 800 Ausstelleraus 15 Ländern erwartet. Veranstalter und Aussteller ladenalle Kolleginnen und Kollegen ein, die Bildungsmesse vom19.02.2013 bis 23.02.2013 in Köln zu besuchen.1. Der RahmenAufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Bildungsmessensetzt sich das Messeangebot des <strong>vLw</strong> auf derBildungsmesse didacta 2013 in Köln aus den beiden Dimensionenöffentliche Veranstaltungen im Konferenzzentrumund Einzelberatungen am Messestand zusammen.Daneben ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der didacta2013 das anspruchsvolle Rahmenprogramm mit über 1.700Kongressen, Seminaren, Arbeitskreisen und Foren. Hierwerden in einer Fülle von Vortrags- und Diskussionsveranstaltungensowie in persönlichen Gesprächen Informationenund Erfahrungen ausgetauscht, die den Alltag von Lehrendenund Lernenden entscheidend verbessern werden.2. Veranstaltungen am StandAuf dem Gemeinschaftsstand „Das Plus für Bildung“ stehenIhnen jederzeit kompetente Ansprechpartner für ihre individuellenFragen zur Verfügung. Darüber hinaus konnte der<strong>vLw</strong> hochkarätige Referentinnen und Referenten verpflichten,die den interessierten Gästen unterschiedliche Einblickein Themen wie z. B. in die Lehrerausbildung, das Bewerbungsverfahrenoder in das Schul- und Dienstrecht vermittelnwerden.Der <strong>vLw</strong> richtet sich mit folgenden ca. einstündigen Veranstaltungenan alle Interessentinnen und Interessenten deskaufmännischen Schulwesens:Veranstaltungen des <strong>vLw</strong> vom 19.02.2013 – 23.02.2013Datum Zeit Ort Thema ReferentMi., 20.02.2013 14:00–14:45 Konferenzraum J, CC Nord Jetzt geht’s los! Wiebewerbe ich mich richtig? –Tipps und Informationenzum Lehrereinstellungsverfahrenan BerufskollegsWilli Herweg, VorsitzenderAusschuss für StudentenundReferendarfragen <strong>vLw</strong>und SeminarvertreterDo., 21.02.2013 14:00–14:45 Konferenzraum J, CC Nord Ich werde Lehrerin/Lehreran einem Berufskolleg! –Praxisstationen bis zumReferendariat: Eignungspraktikum,Orientierungspraktikum,PraxissemesterProf. Dr. Matthias Pilz,Universität Köln, IngoSchaub, ZfsL Köln, HorstNeuhaus, VorsitzenderAusschuss Lehrerausbildung<strong>vLw</strong>Fr., 22.02.2013 13:00–13:45 Konferenzraum J, CC Nord Seitenwechsel: Jetzt steheich vor der Klasse! – Praxistippszu Zeitmanagement,Selbstorganisation fürReferendarinnen und ReferendareWilli Herweg, VorsitzenderAusschuss für StudentenundReferendarfragen <strong>vLw</strong>und SeminarvertreterWährend der gesamten Messedauer stehen interessierten Besucherinnen und Besuchern Mitglieder aus den Personalräten,aus dem Landesvorstand und aus dem Bundesvorstand für Individualberatungen und Einzelgespräche zur Verfügung.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


6AktuellesStandbesetzung des <strong>vLw</strong> vom 19.02.2013 – 23.02.2013Di., 19.02.2013 Mi., 20.02. 2013 Do., 21.02. 2013 Fr., 22.02.2013 Sa., 23.02.2013vormittagsAchim ZytoGünter KlützmannThorsten ZiemekGabi KullaFrank FlanzeUlf Kleine-PieningLydia KorbmacherJörg GebelDr. Astrid FaustmannKarin SchröderJürgen HoffmannMonika MarxPaul FrankJürgen RabenowElke MorsbachDr. Klaus Kirschbaum,Rene KossmannnachmittagsAchim ZytoGünter KlützmannThorsten ZiemekGabi KullaChristian HedtfeldVolker BergemannWalter VerbüchelnMelani MohrMichael KubaleBirgitt SiegelWerner WenzelElke Vormfenne(ab 15 Uhr)Angelika SchumacherRoland WießmannFrank FlanzeJörg GebelWeitere Informationen sind unter www.vlw-nrw.de bzw. www.didacta-koeln.de abrufbar.Frank FlanzeDer <strong>vLw</strong> auf der didacta: Immer für Sie vor Ort!<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Aktuelles7Neue Strategie der EUEU-Kommission will strategische Neuorientierung im BildungsbereichAusgangspunktDie EU-Kommission 1 sieht den Bildungsbereich vor derHerausforderung, eine Lücke schließen zu müssen. DieseLücke besteht aus dem Ungleichgewicht zwischen einerArbeitslosigkeit von nahezu 23 % in der EU einerseits undvon 2 Mio. offenen Stellen andererseits. Die Beseitigungdieser Diskrepanz erfordert nach Meinung der Kommissionein radikales Umdenken in der Frage, wie es gelingen kann,über das Bildungssystem die am Arbeitsmarkt gefordertenKompetenzen zu entwickeln. Unter Bildungssystem wirdausdrücklich das System von allgemeiner und beruflicherBildung verstanden.Dass die Forderung einer Neuausrichtung angesichts leererKassen nicht unproblematisch ist, weiß auch die Kommission.Sie macht deshalb deutlich, dass die geforderte neueStrategie nicht nur eine Frage der Haushaltsmittel ist,sondern auch eine Frage der Modernisierung und der Erhöhungder Flexibilität der Bildungssysteme: NachhaltigesWachstum ist – so die Kommission – nur erreichbar mithochqualifizierten und vielseitigen Beschäftigten, die zuInnovation und unternehmerischem Handeln beitragen.Die Kommission fordert ausdrücklich ein, die Ziele nichtdadurch zu gefährden, dass im Bildungsbereich gekürztwird. Wichtig seien effiziente und zielgenaue Investitionen.Die 8 Elemente der NeuorientierungElement 1: Ausgehend von der Feststellung, dass nicht di<strong>eV</strong>erweildauer im Bildungssystem, sondern die Lernergebnisseentscheidend sind, will die Kommission eine Verbesserungder basalen Sprach- und Rechenkompetenzen verbundenmit der Förderung der Kompetenz zu unternehmerischemHandeln – als Entrepreneurship bezeichnet – undder Fähigkeit zur Innovation 2 . Zur Absicherung der Arbeitsmarktrelevanzder Qualifikationen sollen modernisierteAssessmentverfahren angewandt werden.Element 2: Als Benchmark für Fremdsprachenlernen sollgelten: Bis 2020 sollen mindestens 50 % der 15-JährigenKompetenz in der ersten Fremdsprache nachweisen undmindestens 75 % eine zweite Fremdsprache erlernen. ZumVergleich: Zurzeit weisen 42 % der 15-Jährigen eine Kompetenzin der erste Fremdsprache nach und 61 % erlernen einezweite Fremdsprache.Element 3: Berufsbildungssysteme von Weltrang sollenEU-weit etabliert werden, was nur mit zusätzlichen Investitionengelingen könne. Dabei wird unterstellt, dass Deutschland,Österreich, die Niederlande und Dänemark bereitsBerufsbildungssysteme von Weltrang haben. Attraktivitätund Qualität betrieblicher Lernprozesse sollen gestärktwerden. Hier wird ausdrücklich auch für den tertiärenBereich auf die Vorteile von dualen Systemen hingewiesen.Element 4: Die Mitgliedsstaaten sollen die Anerkennungvon Kompetenzen verbessern, insbesondere von denjenigen,die außerhalb des formalen Bildungssystems erworbenworden sind. Die Kommission hat dazu einen Vorschlag fürEmpfehlungen des Rates zur Validierung der Ergebnissenichtformalen und informellen Lernens entwickelt 3 .Element 5: Die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologiensowie von offenen Lernressourcen sollenspürbar verstärkt werden. Mit offenen Lernressourcen (OER= Open Educational Ressources) sind gemeinfreie oder aufBasis freier Lizenzen beliebig verwendbare Materialiengemeint, die in der Regel digital zugänglich sind 4 . 2013 willdie Kommission deshalb eine Initiative zur Maximierung derNutzung dieses Potenzials in Schulen, Universitäten undEinrichtungen der beruflichen Bildung vorstellen.Element 6: Die Reformen sollen durch gut ausgebildete,motivierte und unternehmerisch denkende Lehrkräfte getragenwerden. Weil sich die Anforderungen an die Lehrkräfteschnell verändern, benötigen nach Auffassung der KommissionLehrkräfte und Führungskräfte im Bildungswesen einenneuen Kompetenzmix. Die Mitgliedsstaaten sollen deshalbeinen Kompetenzrahmen oder ein Berufsprofil für Lehrkräftefestlegen. Zusammen mit Qualitätssicherungsmaßnahmensollte dies nach Meinung der Kommission für eine Neuausrichtungder Einstellungssysteme von Lehrkräften dienen.Darüber hinaus sollen neue Konzepte für Lehre und Lernennachdrücklich vorangetrieben werden. 5Hintergrundüberlegungen der KommissionDie Kompetenzen der Arbeitnehmer sind der Schlüsselfür die Produktivität. Angesichts des weltweiten Anstiegsder Qualität von Bildung muss die EU sich dem Wettbewerbstellen. Es wird prognostiziert, dass 2020 mehr alsein Drittel der Arbeitsplätze einen Abschluss im tertiärenBereich erfordern und nur 18 % der Tätigkeiten fürGeringqualifizierte offenstehen. Zurzeit zählen 25 % derErwachsenen in der EU – das sind 73 Mio. Personen – zuden Geringqualifizierten. Nahezu ein Fünftel der15-Jährigen hat eine ungenügende Sprachkompetenz. Inmehr als 5 Mitgliedsstaaten gibt es mehr als 25 % derjungen Menschen mit unzureichender Lesekompetenz.Die Schulabbrecherquote ist in einigen Ländern unannehmbarhoch, nämlich über 23 %. Weniger als 9 % derErwachsenen sind EU-weit in den Prozess des lebenslangenLernens integriert.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


8AktuellesElement 7: Die Finanzierung von Bildung soll darauf abzielen,das „Return on Investment“ zu maximieren. Damit istgemeint, dass die größtmögliche Effizienz der Bildungsinvestitionenin allen Bildungsbereichen anzustreben ist. EinePriorität für die effizientere Mittelverwendung sollen diefrüheren Bildungsphasen genießen, um frühes Schulversagenund dessen negative Folgen für das weitere Leben zuvermeiden. Außerdem soll es eine Debatte auf nationalerund europäischer Ebene geben, wie Bildung generell undberufliche Bildung sowie Hochschulbildung speziell finanziertwerden sollen. Dabei ist in Bezug auf die Berufs- undHochschulbildung von einer Kostenteilung die Rede, einerKostenteilung zwischen dem Staat und den Profiteuren derjeweiligen Bildungsgänge.Element 8: Partnerschaften sollen gesucht werden. Damitsind Partnerschaften von öffentlichen und privaten Geldgebernebenso gemeint wie die Verstärkung der Verbindungzwischen dem Bildungsbereich und den Unternehmen. EinZiel soll es sein, Unternehmen in das Klassenzimmer zuholen, ein anderes Ziel betrifft das Anliegen, durch ein stärkeresbetriebliches Lernen die jungen Menschen näher andie Beschäftigung heranzubringen.Was bedeutet der Ansatz der EU für diekaufmännischen Schulen?Mit der strategischen Neuausrichtung der EU-Politik gibt esnicht nur eine Änderung in der finanziellen Förderung vontransnationalen Bildungsprozessen in der EU, die unter demStichwort „Erasmus für alle“ beschlossen worden ist, die fürdie kaufmännischen Schulen relevant sind. Es wird in einigenweitaus wesentlicheren Punkten weitreichende Änderungenauch für die kaufmännischen Schulen geben, so sichdenn dieser Ansatz durchsetzt. Das beginnt mit demAnspruch an den Lehrerberuf und der Forderung nachÄnderungen in der Einstellungspraxis für Lehrkräfte. Es gehtweiter mit den Überlegungen zu den Lernprozessen wiez. B. der stärkeren Einbindung offener Lernressourcen, vonEntrepreneurship und Innovationsfähigkeit sowie vonUnternehmen als Partner. Schließlich werden Systemfragender beruflichen Bildung und ihr Verhältnis zur Hochschulbildungsowie die Finanzierungsquellen von Bildung angesprochen.Alle diese für die kaufmännischen Schulen wichtigen Überlegungenbedeuten die dringende Notwendigkeit, sich indie weiteren Prozesse einzumischen und sie mitzugestalten.Das ist leichter gesagt als getan, schließlich ist die EU fürdie Lehrerinnen und Lehrer der nordrhein-westfälischenSchulen – was die Einflussmöglichkeiten betrifft – schonrelativ weit weg. Die große Herausforderung ist, dieseEntfernung dennoch zu überwinden und Positionen zuübermitteln, die für die kaufmännischen Schulen und ihreLehrkräfte wesentlich sind. Bei einer sachlichen Argumentationwerden die Positionen nicht einfach vom Tisch gewischtwerden können.Matt Rose1 Vgl.: Rat der Europäischen Union: Neue Denkansätze für die Bildung,COM(2012) 669 final, Nr. 14871/12, Brüssel, den 22. November 2012(OR,en) und Presseerklärung der EU-Kommission vom 20. Nov. 2012:Commission presents new Rethinking Education Strategy, IP/12/12332 Vgl. dazu auch: European Commission: Eurydice Report: Developing KeyCompetences at School in Europe: Challenges and Oportunities for Policy2011/2012, Luxemburg 20123 Vgl.: Europäische Kommission: Vorschlag für eine Empfehlung des Rateszur Validierung der Ergebnisse nichtformalen und informellen Lernens,COM(2012) final, Nr. 2012/0234(NLE), Brüssel, den 5.9.20124 Vgl.: http://www.unesco.org/new/en/communications-and-information/access-to-knowledge/open-educational-ressources5 Hier wird auf eine Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen„Supporting the Teaching Professions for Better Learning Outcomes“verwiesen, ohne dass Fundstelle angegeben wird.Fortbildungsveranstaltungen Februar und März 2013• Wirtschaftswissenschaftliche Grundbildung für Lehrkräfte mit allgemeinbildenden Fächern• Mathe für die Höhere Berufsfachschule – Von Daten und Funktionen• Labyrinth BK (APO-BK)• Öffentliches Dienstrecht• Interkulturalität an Berufskollegs – eine Herausforderung für den Unterricht?• Auf dem Weg zur papierlosen Schultasche• Konferenzen Struktur geben• Führen von Kritikgesprächen• Handlungsorientierung in der VWL I• Versorgung und TeilzeitStiftung<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Aktuelles9FACHTAGUNG DER VLW-STIFTUNG FÜR LEHRKRÄFTE AN BERUFSKOLLEGSHansestadt Hamburg: das Tor zur WeltDeutschlands größte Hafenstadt und ihre Bedeutung in/für EuropaDer hauptsächliche Wirtschaftsfaktor Hamburgs ist undbleibt immer noch der Hafen. Um Tidenunabhängigkeit unddie Abfertigungsmöglichkeit für die neuen internationalenContainerschiffe zu schaffen, muss eine Elbvertiefung von1,5 m erfolgen. Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit deseuropaweit zweitgrößten Hafens nach Rotterdam erhaltenbleiben. Unter dem Stichwort „Vom Pfeffersack zum Logistiker“wurde vor Ort die wirtschaftliche Entwicklung undNutzung in Augenschein genommen. Der Umschlag derGüter findet zu zwei Dritteln als Stückgut statt, davon zu98 % in Containern (z. B. Maschinen) und zu einem Drittel alsMassengut (z. B. Düngemittel).Schon aus der Zeit Barbarossas belegen Urkunden über den„Stapel“, dass sich mit Warenumschlag gut Geld verdienenlässt. Die im 17. Jahrhundert zum Herzogtum Dänemarkgehörige Hansestadt wurde damals Börsenplatz und ließsich durch Gerichtsbeschluss zur „Freien Reichsstadt“ erklären,denn dadurch waren die Steuern wesentlich niedriger.Der Titel „Freie Stadt“ ist bis heute geblieben, der finanziell<strong>eV</strong>orteil leider nicht.Ein in Stein gebautes Ebenbild der über viele Jahre gewachsenenHamburger Mentalität ist zweifelsohne das Rathaus.Der Sitz von Senat und Bürgerschaft manifestiert Stolz,Gediegenheit und Selbstbewusstsein; Tugenden, die vordem geschichtlichen Hintergrund in die heutige Zeit transformiertwerden sollen. Die aktuellen Herausforderungenan die Politik der Hafenmetropole fokussierte die SenatorinKarin Prien exemplarisch auf die drei Bereiche Haushalt,Bevölkerung und Hafen.Haushaltsdefizit, Schuldenstand und Sanierungsstau von 3Mrd. Euro bei Hafen, Straße und Schiene kennzeichnen diederzeitige Haushaltssituation. Daraus werden Stellenabbauim öffentlichen Dienst und Abbau der sozialen Standardsresultieren, und das, obwohl das BIP in Hamburg über demBundesdurchschnitt liegt, und anscheinend im Konsens mitder Opposition.Trotz Zuzugswachstum besteht auch in Hamburg Fachkräftemangel.Jedes zweite Kind in der Hansestadt hat Migrationshintergrund;die Schulabbrecherquoten sind hoch. Damitniemand „verloren“ geht, läuft seit 2 Jahren das Projekt „Stadtteilschule“.Im Bereich der beruflichen Bildung setzt man aufdie „Berufsjugendagentur“, die jedes Kind von der KITA biszum Berufs-, Universitätsabschluss erfassen und begleiten soll.Mit Erstaunen beobachteten wir u. a. die Verladung leererContainer für die Verschiffung nach Asien zum Zwecke derdortigen Lagerung. Dieses Tun soll sich lohnen, da ein Stellplatzfür einen leeren Container in Asien nur 10 Cent, in Hamburg 50Cent pro Tag kostet. Im Hafengebiet Großer Grasbrook – jahrzehntelangein ungenutztes Areal durch den Zollzaun von derStadt abgetrennt – entsteht seit 2003 ein hochwertiger innerstädtischerStadtteil mit gemischter Nutzungsstruktur. Bis zurFertigstellung 2030 sollen in der Hafencity Arbeitsplätze für48.000 Personen und Wohnraum für 12.000 Personen mit derdazugehörigen Infrastruktur geschaffen werden.Abgerundet wurde die Fachtagung durch eine Werksbesichtigungbei Airbus. Auf dem Weg durch endlose Montagehallen,vorbei an Teststrecken und dem werkseigenenFlughafen für den An- und Abtransport von Flugzeugteilenwurde deutlich, dass hier Flugzeugbau als europäischeGemeinschaftsleistung vollbracht wird. Die technische undlogistische Leistung, die den Entstehungsprozess einesFlugzeuges begleitet, konnte uns „technischen Laien“ nurhöchsten Respekt abverlangen.(Originaltext von Ursula Bossier-Hülsenbeck, adaptiert für die DKS)<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


10AktuellesFORTBILDUNG AUF NORDERNEYKeine Hektik, keine Konferenzen, keine Termine!Ende November fand die Fortbildungsveranstaltung „Reiffür die Insel“ auf Norderney statt, zu der sich 17 Teilnehmer/-innen einfanden. Rund vier Tage standen zur Verfügung,um die Insel kennenzulernen und ausführliche Informationenzum Thema Stressentstehung, -bewältigung und-vorbeugung zu erhalten. Hinzu kamenzahlreiche Entspannungsübungen und-einheiten, wozu auch ein ausgedehnterStrandspaziergang zählte.Die Insel zeigte sich von ihrer bestenSeite und so waren die Temperaturenkühl, aber angenehm, der Regen verzogsich zum Festland und die Sonne schienbei allen Unternehmungen. Das Haus amWeststrand war ein hervorragender Tagungsort, da dasHotel direkt am Strand liegt und man sogar vom Fenster ausden Sonnenuntergang beobachten konnte.Die sehr fachkundige Referentin Jutta Hülsken verstand es,theoretische Kenntnisse zu vermitteln, wie Stress entsteht,welche besonderen Stressoren es bei Lehrerinnen undLehrern gibt und welche Wege aus dem Stress führen.Gerade Lehrer neigen dazu, sich auszubeuten und keineTrennung zu kennen zwischen Schule und Privatem. Wegezur Resilienz sind vielfältig. Dazu zählen sicherlich Entspannungsübungen,aber auch der Humor und der Gesangkönnen dazu beitragen. Die Teilnehmer haben diese Anregungensofort aufgenommen undumgesetzt, und so war das Klimaentsprechend entspannt, es wurde vielgelacht, aber auch gesungen.Einige nutzten die Gelegenheit – trotzdes straffen Programmes –, die Insel fürsich zu entdecken: den festlich ge -schmückten Kurpark mit dem Konversationshaus,die darin befindliche Bibliothek,das Badehaus, den Leuchtturm und nicht zu vergessendie vorweihnachtlich ruhige, aber doch sehr vielfältigeInnenstadt.Als es am Sonntag mit der Fähre wieder zum Festland ging,waren sich alle einig, die Auszeit gut genutzt zu haben.Gerade in der für viele hektischen Vorweihnachtszeit ist eswichtig, einmal innezuhalten. Monika Marx<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Aktuelles11Einladung zur MoodleMoot 2013Tagungsort:Hochschulefür angewandte Wissenschaften MünchenLothstraße 34, 80335 MünchenKonferenztermin28.02.2013 – 01.03.2013Campus-LothstraßePreconference26.02.2013–27.02.2013Die MoodleMoot 2013 in München wirdveranstaltet, um• neue didaktische Perspektiven in Lehr- und Lern-Szenarienzu beleuchten,• Blended Learning als methodisch-didaktisches Instrumentbei der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen zuetablieren,• Erfahrungen auszutauschen und Anregungen zur Gestaltungvon Lehr- und Lern-Szenarien zur individuellenFörderung zu erhalten,• neue Kontakte in einem Bildungsnetzwerk zu knüpfen, dassich den oben aufgeführten Aspekten verpflichtet fühlt,• einen Austausch von Strategien und Vorgehensweisen imBetrieb von Moodle zu ermöglichen.Keynote-Speaker auf der Moodle-Moot 2013Keynotes sollen bemerkenswert sein.Und wir sind uns sicher, mit den 2013-erKeynote-Speakern bemerkenswerteMenschen gefunden zu haben, dieetwas zu sagen haben. Keynote-Speakermüssen Aussagen transportieren.Sie müssen nicht bei jedermannZustimmung finden. Sie sind Anregerund manchmal auch Aufreger, wennsie anecken. Sie dürfen neue Perspektiven aufdecken undBekanntes infrage stellen. Sie sollen eines ganz sicher nicht:allen nach dem Munde reden.Wir freuen uns auf folgende drei Keynote-Speaker inMünchen:Gunter Dueck Martin Lindner Martin DougiamasAnmeldung zur MoodleMoot 2012: http://moodlemoot.d<strong>eV</strong>eranstalter: Hochschule München – eLeDia GbR – Moodle-Schule e. V. – Goethe InstitutAnsprechpartner: D. Pannen – moodle<strong>SCHULE</strong> e.V. – www.moodleschule.de – info@moodleschule.deDPA-NEWSWissenschafts- und Bildungspolitik in Bund und LändernQuelle: dpa-Dienst für KulturpolitikAnspruch auf Inklusion in <strong>NRW</strong> erst späterWie das Schulministerium zum Ende des vergangenenJahres bestätigte, ist der Gesetzentwurf, nach dem behinderteSchüler ein Anrecht auf eine Beschulung mit nichtbehindertenhaben, noch nicht fertig, sodass der Ansprucherst zum Schuljahr 2013/2014 bestehe. InsbesondereLehrerverbände sehen die Schulen nicht in der Lage, genügendauf die Situation vorbereitet worden zu sein. Indeswerden bereits rund 20 % der förderbedürftigen Schüler anRegelschulen, vor allem im Grundschulbereich, unterrichtet.Turbo-Abi unter BeschussEin Umdenken bezüglich des Abiturs „G8“ ist in vollem Gange:Aufgrund des immensen Drucks, der insbesondere in derMittelstufe auf den Schülern lastet, die in 8 statt in 9 Jahren zurAllgemeinen Hochschulreife geführt werden sollen, entscheidensich zunehmend mehr Eltern für die wahlweise Anmeldungihrer Kinder an Gymnasien, die das Abitur nachtradiertem Muster, also nach der 13. Klasse, anbieten. DasMinisterium hatte es scheinbar versäumt, die Schulen undLehrplankommissionen so vorzubereiten, dass der zu vermittelndeStoff nicht einfach in kürzerer Zeit erarbeitet werdenmuss, sondern die Curricula entsprechend verschlankt werdensollten. Auch sind die künftigen Studenten einfach zu jung.Nun scheint eine Abkehr vom zuvor als großer Wurf gefeiertenG8-Abitur immer wahrscheinlicher.Geplante Verbesserungen im Bereich Bildung inweiter FerneDie im Oktober des Jahres 2008 von Bundeskanzlerin Merkelund den Regierungschefs der Länder aufgestellte Agendades sogenannten Bildungsgipfels ist nach einer neuenStudie des Deutschen Gewerkschaftsbundes in ihrer Realisierungnoch weit vom Erfolg entfernt. Fast alle Ziele sindbislang nicht annähernd erreicht. Hauptgrund für dasschlechte Zwischenfazit des bis 2015 zu realisierendenMaßnahmenbündels scheint – wie immer – die nicht ausreichendefinanzielle Decke zu sein.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


12it-newsIT-NewsGrüner DaumenGehen Ihre Pflanzen regelmäßig ein? Dann sollten Sie überlegen,den Koubachi Pflanzen-Sensor zu nutzen. Er misstBodenfeuchtigkeit, Licht und Temperatur.Über WLAN sendet er die Ergebnissean Ihren Rechner. Über einen speziellenkostenlosen Dienst wird zudem analysiert,ob die überwachte Pflanze (Datenbankmit über 7000 Pflanzen) optimaleBedingungen hat. Pflegetipps und einAlarm, wenn die Bedingungen nicht stimmen, runden dasAngebot ab. Der Pflanzenwächter kostet ca. 80 €.www.koubachi.comFilesharingAls „Megaupload“ zum Jahresbeginn 2012 abgeschaltetwurde, erwartete die Filmindustrie ein Umsatzplus. Ohneillegale Downloads von Filmen kommen mehr Menschen indie Kinos, so die Rechnung. Doch es scheint so nicht aufzugehen.Nach einer neuen Studie werden Nischenfilmedurch Filesharing eher gefördert, auf „Blockbuster“ ist derEinfluss gering. Dies wird dadurch erklärt, dass der Bekanntheitsgradder Nischenfilme zunimmt und damit die Zahl derKinogänger steigt. Auch wenn der Verband der Filmverleiherder Studie widerspricht, ist sie vielleicht ein Baustein aufdem Weg zur Legalisierung des Filesharing.Android (75 %), werden auch 2013 den Markt dominieren,Windows Phone wird einen Marktanteil von etwa 5 % erreichen.Die neuen Geräte werden 2013 einige interessanteNeuerungen erhalten, so z. B. biegsame, größere Displays(sturzsicher), bessere Kameras (bis 41 Megapixel) und LTE. Diedigitale Mobilität wird 2013 auch den Cloud-Diensten Zuwachsbescheren. Immer mehr Menschen möchten immer und überallan ihre Daten kommen. Bei großen Anbietern (z. B. Googleoder Microsoft) sind die Daten weitgehend sicher – wenn einsicheres Passwort gewählt wird! Zusätzlich zum sicherenCloud-Passwort sollten die Daten auch noch verschlüsselt indie Cloud geschickt werden, z. B. mit „Truecrypt“.iTubeEine gute Nachricht für alle Allergiker: iTube soll in Zukunftviele Stoffe erkennen, die Allergien auslösen. So reagiert iTubez. B. auf Erdnüsse, Mandeln, Eier, Gluten und Haselnüsse. Dasetwa 50 Gramm schwere Gerätwird mit dem Smartphone verbunden.Eine zerkleinerte und mitChemikalien versehene Lebensmittelprobewird in ein Röhrcheneingeführt. In ein zweites Röhrchenkommt eine Kontrollflüssigkeit. Die eigentliche Analyse dauertnur wenige Sekunden, das Resultat erscheint auf dem Smartphone.Wann iTube erscheint, ist allerdings noch offen.http://neuerdings.comwww.golem.de/specials/megaupload/DVB-T über WLANAm Notebook, Tablet oder Smartphone Fernsehen? MitZusatzgeräten kein Problem. Es geht aber auch mit dem„Tivizen iPlug“. Steckt man dieses kleine Gerät in die Steckdose,kann per WLAN das Fernsehprogramm empfangenwerden. Für unterwegs gibt es das „Tivizen nano“ mitaustauschbarem Akku.www.tivizen.com/deAusblick 20132013 wird das Jahr der Tablets und der Smartphones. Marktanalystengehen bei Tablets von einem Plus von etwa 40 % imVergleich zu 2012 aus. Bei den Smartphones sollen di<strong>eV</strong>erkaufszahlen ersmals höher sein als die der „klassischen“Handys. Bis 2018 sollen fast ausschließlich Smartphonesverkauft werden. Nischenanbieter stellen dann vielleicht nochHandys für Senioren oder Kinder her. Die beiden großenBetriebssysteme für Tablets und Smartphohes, iOS (15 %) undKostenlose AppsViele Apps für Tablets oder Smartphones werden kostenlosangeboten. Manchmal aber nur in der Grundversion. Fürmehr Möglichkeiten muss die Vollversion gekauft werden.Vielen Nutzern reicht dabei die Grundversion. Einige Apps,besonders Spiele, gehen nun einen anderen Weg. Um anExtras oder Erweiterungen zu kommen, kann direkt aus derApp gekauft werden. So ist z. B. in Spielen ein Level nichtlösbar, außer man kauft Zusatzwerkzeug. In den Bewertungender Apps werden solche Praktiken meist kritisiert.Also vor Installation einer neuen App immer die Bewertungenlesen und natürlich auch auf unangemesseneRechte achten!App-Tipp: MyTaxiAusgezeichnet als beste Apple-App 2012. Nach der Taxibestellungkann Anfahrt und Ankunftszeit des Taxis liveverfolgt und das Profil des Fahrers angezeigt werden. „Lieblingsfahrer“können gespeichert werden. Kostenlos für iOS,Android und Windows Phone.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


MedienTipps13LINK DES MONATSwww.gedaechtnis-der-nation.deZeitzeugen erinnern sich an 100 Jahredeutsche GeschichteDas Wunder von Bern, das Wirtschaftswunder, die Pille unddie sexuelle Revolution, der Mauerbau, die deutsche Wiedervereinigung.Auf der multimedialen Plattform „Gedächtnisder Nation“ werden historische Ereignisse aus 100 Jahrendeutscher Geschichte durch Schilderungen von Zeitzeugenlebendig.Kern des „Gedächtnisses der Nation“ bilden mehr als 1.800Zeitzeugen-Interviews. Neben Prominenten wie HelmutSchmidt, Hans-Dietrich Genscher, Simon Wiesenthal, MarcelReich-Ranicki und Katharina Witt berichten aber auch ganz„normale“ Bürger über ihre ganz individuellen Erinnerungenan historische Ereignisse und Entwicklungen. Jung und Altschildern ihre Erinnerungen – von der NS-Machtergreifung,von Krieg, Verfolgung und Vertreibung oder von den Nachkriegsjahrenin Ost- und Westdeutschland. Ziel ist es, dasspersönliche Erfahrungen nicht verloren gehen und künftigenGenerationen zur Verfügung stehen. So bilden dieInterviews und Aussagen kleine Mosaiksteine im Geschichtsbildund Geschichtsgedächtnis einer Nation.Das Zeitzeugenportal ist aufbereitet und geordnet nach Ereignissen,Themen und Jahrhundertzeugen. Unter „Ereignisse“gibt es thematisch einführende Videos, die den zeitlichen undhistorischen Kontext des zugeordneten Zeitzeugen-Interviewsskizzieren. Die Berichte lassen sich einfach und schnellerkunden. Sie sind interaktiv und übersichtlich gestaltet.Zur kontinuierlichen Ergänzung und Aktualisierung tourtder sogenannte Jahrhundertbus durch Deutschland. In ihmkönnen Menschen ihre Erinnerungen in die Kamera sprechen.Zudem steht ein YouTube-Kanal zum Upload selbsterstellter Videos zur Verfügung. So können auch Sie persönlichIhre Geschichte erzählen und Teil des einzigartigenArchivs der Erinnerungen werden.Daniel MüllerBUCHBESPRECHUNGBullying – Mobbing bei Kindern und JugendlichenDas Problem des Mobbing unter Kindern undJugendlichen ist ein altes Phänomen. Dennochgewinnt es durch die neuen Medien und insbesonderedurch soziale Online-Netzwerke wiefacebook zunehmend an Bedeutung, da es inseiner Ausprägung inzwischen weit über das„Hänseln, Streiten und Rangeln“ innerhalb sozialerGruppen hinausgeht.Das vorliegende Buch widmet sich dem ThemaBullying, also Mobbing unter Kindern undJugendlichen, in ausführlicher Weise. Auf rund360 Seiten beleuchten die Autoren Ursachen des Mobbingphänomens,beschreiben nach einem DefinitionsversuchArten des Mobbings, um im Weiteren die gesundheitlichenFolgen in psychischer und physischer Hinsicht zu erörtern.Dabei fällt vor allem die Ausführlichkeit der Ausführungenauf. Unterstützt durch insgesamt 19 Abbildungen gewinntder Leser einen sehr intensiven Einblick in die Thematik.Ebenfalls sehr ausführlich ist der Teil gestaltet,der beschreibt, wie man den Gefahren desBullying begegnen kann. Gleichermaßen interessantfür Ärzte, Therapeuten, Lehrer, Schulpsychologenund Erzieher wie auch Elternrundet ein Kapitel Prävention und Interventiondie Abhandlung ab und gibt positive Ausblickedarauf, wie künftig mit diesem bedeutendenThema umgegangen werden kann.Der Lehrer am kaufmännischen Berufskollegwird sich in seiner Arbeit zum Teil wiederfindenund bekommt spannende Anregungen für seine Arbeit ander Schule.Harald FielenbachAnmerkung:Peter Teuschel/Klaus Werner Heuschen (2012): Bullying – Mobbing beiKindern und Jugendlichen; Stuttgart; Preis: 39,95 €.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


14BerichteLOUIS-BAARE-BERUFSKOLLEG BOCHUMEntwicklung von Lehr-/Lernarrangements in Kooperation mitdem ZfsL DortmundUmsetzung des Bildungsplans zur Erprobung für die Bildungsgänge der Höheren BerufsfachschuleSelbstständiges Arbeiten wird dadurch eingefordert undsomit entwickeln die Schülerinnen und Schüler zunehmendumfassende Handlungskompetenz.Für die Höhere Berufsfachschule wird mit Beginn des Schuljahres2013/14 der kompetenzorientierte Bildungsplan(verfügbar ab 01.08.2012 zur Erprobung) in Kraft treten.Unmittelbar nach Veröffentlichung der Entwurfsfassungbeschloss das LBB (vertreten durch Frau StR´ Maiwald-Lach)eine Kooperation mit dem Seminar für das Lehramt anBerufskollegs (Fachseminargruppe Wirtschaftswissenschaft,Leitung StD Mevenkamp).Ziel ist die Generierung ausgewählter Lehr-/Lernarrangementsfür das Handlungsfeld „Absatz“. Ausgehend von denfür das Fach „Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen“definierten Anforderungssituationen und deren zugehörigenkompetenzorientiert formulierten Zielen wurdenanhand eines Modellunternehmens durch die teamorientierteZusammenarbeit zwischen 14 Studienreferendarinnenund Studienreferendaren sowie 7 erfahrenen Kolleginnenund Kollegen des LBB ganzheitliche, komplexe,lebens- und berufsnahe Lernanlässe entwickelt. D. h., dieSchülerinnen und Schüler entwerfen ausgehend von einemkonkreten betrieblichen Anlass eine umfassende Marketingkonzeptionund bewerten anschließend das Ergebnismithilfe geeigneter Kennzahlen.Bereits in der Auftaktveranstaltung, die am 24.10.2012 imZfsL Dortmund stattfand, wurden die Struktur und dieAusgestaltung der zu entwickelnden Lehr-/Lernarrangementsfür die Umsetzung im Unterricht festgelegt. ImVordergrund stehen schüleraktivierende Lernformen undkomplexe (niveaudifferenzierte) Aufgabenstellungen, zudenen individuell veränderbare Beispiele gefunden wurden.Innerhalb von 4 Wochen erstellten Studienreferendare undKollegen des LBB in Teamarbeit sechs lerngesteuerte Lehr-/Lernarrangements zum oben genannten Handlungsfeld.Am 21.11.2012 präsentierten die Teams ihre Arbeitsergebnisseund stellten sich den Fragen der Teilnehmerinnen undTeilnehmer, die die Materialien aus der Sicht von Lernendenund Lehrenden betrachteten. Verbesserungen, Änderungenusw. werden bis Anfang Februar 2013 eingearbeitet, damitbereits im 2. Schulhalbjahr die Lehr-/Lernarrangementserprobt und evaluiert werden können. Auf diese Weise wirddie Ausgestaltung des kompetenzorientierten Bildungsplansfür die Höhere Handelsschule frühzeitig in den Unterrichteingebunden.Insgesamt ist festzuhalten: Effektives und effizientes Arbeitenzeichnet die Kooperation zwischen dem LBB und demSeminar für das Lehramt an Berufskollegs aus. Das Netzwerkstellt für alle Beteiligten eine klare Win-win-Situation dar.Karin Jockel<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Berichte15NELL-BREUNING-BERUFSKOLLEG, FRECHENDas Nell-Breuning-Berufskolleg leistet aktiv<strong>eV</strong>erkehrssicherheitsarbeit„Geschüttelt, nicht gerührt“ fühlte sich Christoph Beier,Bildungsgangleiter der Lagerwirtschaft am NBB, als er kopfüberim ADAC-Überschlagssimulator baumelte.Der ADAC-Überschlagssimulator in AktionAm Anfang des Verkehrssicherheitstages stand eine regionaleKooperation zwischen dem Nell-Breuning-Berufskolleg undder DEKRA-Akademie in Brühl, bei der die Auszubildenden derLagerwirtschaft in speziellen Seminaren und praktischenÜbungen zur Ladungssicherung am Lkw geschult wurden.Ladungssicherungsexperten schätzen: Etwa 70 % allerLadungen bei Lkw-Transporten sind mangelhaft oder garnicht gesichert. Allein diese Ladungsschäden belaufen sichnach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft(GDV) in der Bundesrepublik Deutschlandauf jährlich ca. 200 bis 300 Millionen Euro. Die Hauptursachenmangelnder Ladungssicherung liegen in derUnkenntnis der richtigen Ladungssicherung und im Leichtsinnbei der Beladung. Daher schulten Herr Möhrer und HerrKäther von der Dekra-Akademie in Brühl die Auszubildendender Lagerwirtschaft in Seminaren und praktischen Übungenam Lkw. Zudem wurde den Schülerinnen und Schülern desNell-Breuning-Berufskollegs in einem Informationsraumzum Thema „Ladungssicherung“ die Möglichkeit geboten,sich über wichtige Themen rund um die Ladungssicherungim Pkw zu informieren. Dieser Raum wurde von den Auszubildendender Lagerlogistik selbst entwickelt und den Vollzeitschülerndes NBB zur Verfügung gestellt, welche dasAngebot mit großem Interesse annahmen.Da bei jungen Fahrern das Unfallrisiko besonders hoch istund 18- bis 24-Jährige überproportional häufig schwer<strong>eV</strong>erkehrsunfälle verursachen, hat der ADAC in seiner Verkehrssicherheitsarbeiteinen Schwerpunkt auf die Fahranfängergesetzt. So wurden spezielle Trainings für junge Menschenangeboten. Auch Alkoholkonsum am Steuer ist bei jungenFahrern leider häufig ein Thema. Hier bot das Verkehrssicherheitstrainingebenfalls wichtige Aufklärungsarbeit. Mittelseiner Rauschbrille konnten die Schüler die erschreckendeErfahrung machen, wie drastisch sich das Sehfeld einschränktund verändert, wenn man alkoholisiert am Verkehr teilnimmt.„Ein echtes Schockerlebnis. Hätte ich mir nie so vorgestellt“,bemerkte einer der teilnehmenden Schüler. Im Überschlagsimulatorkonnten die Teilnehmer nachempfinden, was mitAutoinsassen bei einem Überschlag passiert.Den Höhepunkt der Verkehrssicherheitstage bildete diefeierliche Übergabe der Teilnahmenachweise für die Fachklassender Lagerwirtschaft. So erhielten über 60 Auszubildendedes NBB an diesem Tag eine Urkunde.Die Idee der Ladungssicherung wurde aber schnell erweitertund so ist schließlich ein großes Verkehrssicherheitsprojektin Kooperation mit dem ADAC, der Dekra-Akademieund dem NBB hervorgegangen, das mit allen Schülerinnenund Schülern des NBB veranstaltet wurde.Die Urkundenverleihung in der Aula des NBBDas Projekt hat bisher viel Aufmerksamkeit geweckt undwurde erfreulicherweise bereits in den lokalen Medienaufgegriffen (im Kölner Stadtanzeiger und der KölnischenRundschau). Es soll erreicht werden, dass möglichst vielejunge Menschen für das Thema „Fahrsicherheit“ und„Ladungssicherheit“ sensibilisiert werden. Das durchgehendpositive Feedback der Projektteilnehmer spricht nichtnur für den Erfolg der Maßnahme, sondern auch für eineFortsetzung.Christian Hansen<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


16BerichteKARL-SCHILLER-BERUFSKOLLEG, DORTMUNDSelbstlernzentrum am Karl-Schiller-Berufskolleg in DortmundUnter dem Motto „Lernen 2.0 – Update für dein Hirn“ wurdedas Selbstlernzentrum des Karl-Schiller-Berufskollegs durchSchulleiter Dr. Erich Embacher offiziell eröffnet. ZahlreicheGäste u. a. aus der Bezirksregierung, anderen Berufskollegs unddem Schulamt informierten sich über das innovative Projekt.Gemeinsam selbstständig lernen – auch über den Unterrichthinaus. Dies ermöglicht das Selbstlernzentrum des Karl-Schiller-Berufskollegs.Die neu eingerichteten Räumlichkeitenwurden am Freitag, den 26. Oktober mit einem buntenRahmenprogramm feierlich eröffnet. Das Selbstlernzentrumist ein weiterer Baustein des umfangreichen Konzepts zurindividuellen Förderung am Karl-Schiller-Berufskolleg. Schülerkönnen dort nun auch außerhalb des Unterrichts ein<strong>eV</strong>ielzahl von Lernangeboten wahrnehmen. Gelernt wirdonline und offline: Internetarbeitsplätze, Fachliteratur undFachzeitschriften oder Materialien zur Prüfungsvorbereitung– die Möglichkeiten sind umfangreich und vielfältig. DasBesondere: Unterstützung bekommen die Schülerinnen undSchüler sowohl von Lehrern wie auch von extra ausgebildetenSchüler-Mentoren. Diese guten Leistungskursschülerhelfen ihren Mitschülern dann z. B. in Mathematik oder BWL.Ein Augenmerk wurde ebenso auf die Einrichtung gelegt. Ineiner sonnendurchfluteten, freundlich eingerichteten Umgebunglernt es sich einfach besser. Und wem es einmal zustressig wird, dem helfen dabei entspannte Musikklänge ausdem Kopfhörer. Das Selbstlernzentrum ist somit ein zusätzlichesLernangebot, das der Bedürfnislage der heutigen Schülerinnenund Schüler gerecht wird.Konzeption und VerzahnungUm allen Schülerinnen und Schülern in den einzelnenBildungsgängen eine Möglichkeit zu geben, auch im Selbstlernzentrumgefördert und gefordert zu werden, wurdezunächst ein Lernangebot in den Kernfächern Deutsch,Englisch, Mathematik und Wirtschaft geschaffen. SpezielleLernberater haben neben der Beraterrolle im Selbstlernzentrumauch eine zweite Funktion als Fachkoordinatoren. Siediagnostizieren den Förderbedarf gemeinsam mit denjeweiligen Fachkollegen in den verschiedenen Bildungsgängenund stellen ein Lernangebot für die Schülerinnenund Schüler zusammen. Diese Kooperation mit den jeweiligenFachkollegen ist sehr wichtig, um den unterschiedlichenLernniveaus gerecht zu werden und ein umfassendesLernangebot (auch für berufsspezifische Fragestellungen inden Kernfächern) zu schaffen.Das Selbstlernzentrum soll zur besseren Verzahnung mitdem Unterricht z. B. auch für Recherchetätigkeiten oderProjektarbeiten genutzt werden. Dabei können kompletteUnterrichtseinheiten oder Lernsituationen in den Raumverlegt werden. Dazu wurden in den Bildungsgängen diejeweiligen didaktischen Jahresplanungen auf die Verzahnungsmöglichkeitendes Selbstlernzentrums überprüft.Dieses Ziel, angestoßen auf den jeweiligen Bildungsgangkonferenzen,wurde bildungsgangintern umgesetzt. Um di<strong>eV</strong>erbindlichkeit hierfür zu stärken und den Aufbau vonberufsspezifischen Lernmaterialien voranzutreiben, wurdezusätzlich in den jeweiligen Bildungsgängen ein Ansprechpartnerbenannt. Um neue Schülerinnen und Schüler in derEingangsphase mit dem Selbstlernzentrum bekanntzumachen,erhalten diese unmittelbar nach der Einschulung eineFührung durch das Selbstlernzentrum, um mit dem Lernangebotvertraut zu werden.Wie wird das neue Angebot dauerhaft in die didaktischeArbeit der einzelnen Bildungsgänge eingebunden? Wie stelltman langfristig eine adäquate personelle Betreuung sicher?Und wie leistet man die kontinuierliche Instandhaltung derAusstattung bzw. Medien? Diese und andere für die erfolgreicheUmsetzung wichtigen Fragen wurden zuvor im Zugeeiner umfangreichen konzeptionellen Arbeit beantwortet.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Berichte17Große Eröffnungsfeier mit SchülerbeteiligungSchülerbeteiligung und eigenverantwortliches, praxisnahesLernen, darauf wird am Karl-Schiller-Berufskolleg besondererWert gelegt. Und so war es kein Zufall, dass die offizielleEröffnungsfeier im Zuge eines Unterrichtsprojektes eigenständigdurch eine Berufsschulklasse geplant, organisiertund durchgeführt wurde. Auszubildende aus dem Bildungsgang„Gestalter für visuelles Marketing“ planten das Eventunter dem Motto „Lernen 2.0 – Update für dein Hirn“ überMonate hinweg fächerübergreifend im Unterricht – undnutzten dafür auch das Angebot des Selbstlernzentrums.E-Gitarren-Performance, Tanzeinlagen und die Vervollständigungdes neuen Schriftzuges des Selbstlernzentrumsdurch eine Live-Graffiti-Aktion waren einige Höhepunktedes bunten Rahmenprogramms.Christian BodachROBERT-SCHUMAN-BERUFSKOLLEG IN DORTMUNDTourismus-Fachlehrer suchen Dialog mit der PraxisTheorie trifft Praxis: Das Reisebüro von RTS Media Reisen in derDudenstraße / Ecke Hohe Straße war kürzlich Gastgeber für zweiFachlehrer, die am Robert-Schuman-Berufskolleg in Dortmundim neugeordneten Ausbildungsberuf Tourismuskaufmann/-frau das Fach „Geschäftsprozesse im Tourismus“ unterrichten.Ziel dieses Besuchs war die Intensivierung der Ausbildungspartnerschaftzwischen Berufsschule und Reisebüro als dualemPartner.Sebastian Hosbach,Geschäftsführer der RTSMedia Reisen GmbH,hieß Ingrid König undFrank-Michael Brekerherzlich willkommenund führte sie durch dieRäumlichkeiten. DieBerufschullehrerzeigten sich begeistertvon der Einrichtung desReisebüros, in dem auchehemalige Schüler dieKunden freundlich undsehr kompetent beraten.Das Farbkonzept istdurchdacht und ansprechend,die Einrichtungmodern und zeitgemäß.Dazu werden auf einem großen Wandbildschirm touristischeZielgebiete überaus ansprechend präsentiert, sodassschon bei der Beratung Urlaubsatmosphäre entsteht.Da im neugeordneten Ausbildungsberuf das Thema „Eigenveranstaltungenorganisieren und vermarkten“ eine großeRolle spielt, war für die Lehrer auch der Blick in das Back-Office, wo sich die Marketing- und die IT-Abteilung befinden,sehr interessant. Geschäftsführer Sebastian Hosbacherläuterte dort das Multi-Channel-Vertriebskonzept und dieKonzeption des neuen Internet-Portals, das demnächst freigeschaltetwird. Das Besondere an RTS Media Reisen: DasUnternehmen kombiniert den Vertrieb über sein ReiseportalRTS.de mit der persönlichen Beratung in seinem Reisebüro.Für Mailing-Aktionen steht hier auch eine großeDruckstation zur Verfügung.In angenehmer Atmosphäre informierten sich die Besucherzudem darüber, welche Voraussetzungen ausschlaggebenddafür waren, dassdas RTS-Media-Reisebüroin diesem Jahrden „Ausbildungspreisder Dortmunder Wirtschaft“erhalten hat –für die Lehrer einedurchaus nachvollziehbareEntscheidung derJuroren.v. l. n. r.: Dennis Korte (Reiseverkehrskaufmann), Michael Meczynski(Auszubildender), Stephanie Peters (Reiseverkehrskauffrau), Ingrid Königund Frank-Michael Breker (Robert-Schuman-Berufskolleg), JulianeStier (Auszubildende) und Sebastian Hosbach (RTS-Geschäftsführer)Sehr erstaunt zeigtesich RTS-GeschäftsführerSebastian Hosbachim weiteren Gesprächüber die wichtigstenÄnderungen, die sichdurch die Neuordnungdes Ausbildungsberufesergeben haben –vor allem über di<strong>eV</strong>erschiebung der Schwerpunkte in sehr vielen Bereichen.So sind im neuen Lehrplan nur noch 15 statt der bisher fast60 geographischen Zielregionen als verbindliche Unterrichtsinhaltefestgeschrieben. Für Sebastian Hosbach istdas unverständlich: Als Geschäftsführer eines touristischenReisebüros ist er natürlich sehr an der Vermittlung von Zielgebietswisseninteressiert, da dieses für eine qualifizierteKundenberatung unerlässlich ist. Als ein Fazit diesesBesuchs kann festgehalten werden: Die Neuordnung desAusbildungsberufes stellt sowohl für Schulen als auch fürAusbildungsbetriebe eine gemeinsame Herausforderungdar.Frank-Michael Breker<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


18BerichteBERUFSKOLLEG WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG DES KREISES SIEGEN-WITTGENSTEINSchule im UmbruchBerufskolleg führt pädagogischen Tag zur individuellen Förderung durch„Wertschätzung ist die Grundlage für Lernen“, erklärte Prof.Dr. Kurt Czerwenka von der Leuphana Universität Lüneburgin seinem Einführungsvortrag. Mit seinem Vortrag leiteteCzerwenka den pädagogischen Tag am Berufskolleg Wirtschaftund Verwaltung unter dem Motto „Schule imUmbruch – Motivation, Beziehung und andere Elementeeiner gelingenden Schulentwicklung“ ein. Einen ganzen Tagfiel für die Schüler der Unterricht aus. Stattdessen drücktendie 130 Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs die Schulbank.In mehreren Workshops konnten sich die Lehrkräfteüber Teilaspekte und Methoden für die individuelle Förderungder Schüler informieren.„Die Landesregierung hat unsere Schule vor einem Jahr miteinem Zertifikat für einen hohen Qualitätsstandard im Bereichder individuellen Förderung ausgezeichnet. Der Bereich derindividuellen Förderung von Schülern wird immer wichtiger,da wollen wir als Schule auch weiterhin ansetzen und unsweiterentwickeln“, erläuterte Schulleiter Karl-Heinz Bremerdie Motivation für den pädagogischen Tag.Organisator Thomas Dietrich konnte Referenten gewinnen,die Workshops z. B. zu Leseförderung, kooperativen Lernmethoden,dem Aufbau einer positiven Lehrer-Schüler-Beziehung oder dem selbstorganisierten Lernen anboten.„Die auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Workshopssind alle rund um das Thema „Schule im Umbruch“ angesiedelt.Praktisch jedes pädagogische Handeln berührt denBereich der individuellen Förderung und wir sind täglich mitneuen Problemstellungen und Aufgaben konfrontiert. ImZusammenhang mit diesen Herausforderungen ist derpädagogische Tag als ein zentraler Impulsgeber für eineweitere kontinuierliche Entwicklung sehr gut geeignet“, soDietrich, der am Berufskolleg den Bereich individuelleFörderung leitet.Heiko RichterProf. Dr. Kurt Czerwenka von der Leuphana UniversitätLüneburg eröffnete den pädagogischen Tag mit einemEinführungsvortragDas Referententeam bot unterschiedliche Workshops zumThemenbereich „individuelle Förderung“ an.MAX-WEBER-BERUFSKOLLEG, DÜSSELDORF„London – as good as it gets“– Besser geht’s nichtFortbildung für Lehrkräfte mit Leonardo da VinciLeonardo Da Vinci wendet sich als EU-Förderprogramm analle Träger der beruflichen Bildung. Unter dem Titel „Mobilität“richtet sich Leonardo Da Vinci an verschiedene Personengruppen.Dazu gehören Auszubildende (beruflicheErstausbildung), Arbeitnehmer und Fachleute der beruflichenAus- und Weiterbildung (z. B. Ausbilder und Berufsschullehrer).Ziel ist es, durch Praktika und Fortbildungenpraxisnahe berufliche Erfahrungen in europäischen Unternehmenund Institutionen zu sammeln und Fremdsprachenkenntnissezu verbessern. In diesem Rahmen wird ein<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Berichte19insgesamt dreiwöchiges Fortbildungsprogramm für Lehreran Berufskollegs angeboten.Nachdem die Fortbildung Business Teacher Training forProfessional Purposes in the Vocational Education 2010 vonder NA-BiBB mit dem Prädikat „Good Practice“ ausgezeichnetwurde, bieten die Projektleiter diese Weiterbildung seit2011 auch in Nordrhein-Westfalen an.Deshalb hatten 20 Lehrkräfte von verschiedenen Berufskollegsaus <strong>NRW</strong> mit dem Unterrichtsfach Englisch wieder die Gelegenheit,an dem Fortbildungsprojekt in London teilzunehmen.Es war die zweite Woche des Leonardo-Fortbildungsprogramms;für mehr als die Hälfte der Teilnehmer war es alsobereits das zweite Mal, dass sie sich am European College ofBusiness and Management (ECBM) in London zu unterschiedlichenThemen fortbilden konnten. Diese Gruppe wusstebereits, worauf sie sich freuen konnte, bei den anderen dominiertedie Neugierde auf das, was sie in London erwartete.Das ProgrammDie Zusammenarbeit mit dem ECBM wurde allgemein positivbeurteilt. „Die Dozenten am ECBM hatten eine sehr hoheFachkompetenz und konnten auf individuelle Fragen sehrgut eingehen.“ (Klaus Beermann, Kaufmännische SchulenTecklenburger Land, Ibbenbüren) Die professionelle undgleichzeitig unterhaltsame Ausgestaltung der Seminarewurde sehr geschätzt.Das inhaltlich auf die Teilnehmer zugeschnittene Programmumfasste sowohl Seminare zu unterschiedlichen Schwerpunktenals auch Exkursionen zu diversen Einrichtungenund Zielen, die die Seminarinhalte begleiteten, vertieftenund es ermöglichten, sich vor Ort zu informieren. Ein Seminarthemawar z. B. „English Law and the Legal System“, hierwurden theoretische Hintergründe geliefert, während dienachmittägliche Exkursion zu den Law Courts (Old Bailey,Royal Court of Justice) durch die Möglichkeit der Teilnahmean einer Gerichtsverhandlung unmittelbaren Einblickgewährte. Das war nicht nur für Unterrichtende in Klassender Rechtsanwaltsfachangestellten interessant.Aber auch eine weitere Exkursion zu den Docklands undnach Greenwich war sehr informativ, weil hier der wirtschaftlicheWandel Londons gut nachzuvollziehen war. AlanCooper erwies sich als sehr sachkundiger Begleiter, der denRundgang mit vielen kleinen Anekdoten belebte, denn oftsind es eben die kleinen „bits and pieces“, die solcheFührungen noch reizvoller machen.Auch der Themenbereich „Marketing“ (Seminar bei MattFindel-Hawkins, Sales Director for Nikkei Business PublicationsEurope) brachte neue Erkenntnisse für die Teilnehmer, alsihnen z. B. Begriffe wie „Generation We“ und „augmentedreality“ vorgestellt wurden. Wie Marketing heutzutage überdas Internet funktioniert, wurde sehr ansprechend anhandvon Beispielen herausgearbeitet. „In der Veranstaltung„Marketing“ habe ich sehr viele neue Entwicklungen kennengelernt.“(Ulrike Kahl, Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg, Minden)Ein sehr bedeutender Programmpunkt war der Besuch desHackney-College. Zu Beginn erläuterte Schulleiter Ian Ashmansowohl das englische Bildungssystem als auch die Struktur unddas Bildungsangebot seines College. Im Anschluss daranerfolgte ein reger Informationsaustausch mit zwei Mitarbeiterinnen,die einerseits für die Lehrerausbildung und andererseitsfür organisatorische Aspekte zuständig waren. Somitkonnten die <strong>NRW</strong>-Lehrerinnen und -lehrer einen guten Einblickgewinnen und Vergleiche zum deutschen System ziehen. „DieFortbildung in London gab mir besonders gute Einblicke inKooperationsmöglichkeiten mit englischen Schulen, da wirdurch den Besuch des Hackney-Colleges Einsichten in dasenglische Schulsystem im Allgemeinen und in das für denGroßraum London exemplarische College Hackney im Speziellenerhielten.“ (Henrik Breuer, Berufskolleg Alsdorf, Alsdorf)Neben den bereits erwähnten Inhalten beschäftigten sichdie Lehrerinnen und Lehrer noch mit dem Bereich des“Intercultural Business Environment”, was in den globalangelegten Wirtschaftsbeziehungen ein nicht außer Acht zulassender Faktor ist.Darüber hinaus wurden unter dem Oberbegriff „Best Practice“von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besondersbewährte Unterrichtsstunden und -inhalte/-materialienvorgestellt, die allen auf einer projektbezogenen Internetplattformgesammelt zur Verfügung gestellt wurden. „DerAustausch von Unterrichtsmaterialien trägt zur Unterrichtsentwicklungbei, fördert die eigene Ideenfindung und Kreativitätund unterstützt zudem das Fachgespräch unter Kollegen.“(Jörg Salmen, Hubertus-Schwartz-Berufskolleg, Soest)Unterbringung und OrganisationDie Organisatoren des Projekts (StR Christian Hoyer, Ludwig-Erhard-Schule Fürth; StR’ Bettina Speck, Berufliche Schule 6,Nürnberg) übernahmen alle relevanten Aufgaben, angefan-<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


20Berichtegen von der Flugbuchung über die Unterbringung in Gastfamilienbis hin zum kurzfristigen Kauf von Tickets für Abendveranstaltungenim Theater oder für Musicals. „Die ProjektleiterinBettina Speck unterstützte uns mit Arrangements sehrgut vor Ort. Auch der Projektleiter in Deutschland, ChristianHoyer, leitete alle Informationen unverzüglich an die Teilnehmerweiter.“ (Norbert Beck, Berufskolleg Dinslaken) Alsgelungene Auftaktveranstaltung fungierte der sonntäglicheNachmittagstee in einem schönen Londoner Hotel. Auch beidieser Gelegenheit konnten sich die Teilnehmer als Gruppeetablieren, sodass während des gesamten Zeitraums eineentspannte und zufriedene Atmosphäre herrschte. „Wegender sehr guten Atmosphäre innerhalb der Gruppe warenauch die Freizeitaktivitäten und das Abendprogramm einvoller Erfolg.“ (Norbert Beck, Berufskolleg, Dinslaken)Die Unterbringung in Gastfamilien brachte als weitereAnreize für die Teilnehmer die Möglichkeit, einen kleinenEinblick in den alltäglichen familiären Ablauf einer LondonerFamilie zu bekommen und sich darüber hinaus auchhier der englischen Sprache bedienen zu können. „Ich trafauf eine sehr nette Familie, die sehr offen für Gespräche warund uns rundum gut versorgt hat.“ (Beatrice Ploschke,Berufskolleg Volksgartenstraße, Mönchengladbach)Ergebnisse und AusblickDie Teilnahme an dieser Fortbildung wurde von allen ausverschiedenen Gründen als Erfolg betrachtet. Zunächst kannman die unterschiedlichen Möglichkeiten der Vernetzunganführen: die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer untereinanderüber die Grenzen der einzelnen Regierungsbezirke hinaus,eine Kooperation mit dem Hackney-College und die Zusammenarbeitmit dem ECBM. „Meine eigenen Erfahrungen amECBM sind sehr positiv – ich bin sicher, dass ein Aufenthalt inGastfamilien und die Vorträge bzw. Unterricht an dieserEinrichtung der Bildung einer europäischen Identität meinerSchülerinnen und Schüler sehr förderlich sein könnten.“(Markus Zielasko, Carl-Reuther-Berufskolleg, Hennef)Über diese rein beruflichen Aspekte hinaus haben alle vielekulturelle und interkulturelle Eindrücke mitnehmen können,die für Lehrer generell, aber besonders für Fremdsprachenlehrer,die in ihren Unterricht immer auch landeskundlicheGesichtspunkte einfließen lassen, unerlässlich sind. Es sindviele nette Kontakte innerhalb und außerhalb der Gruppegeknüpft worden, die über diese eine Woche hinausreichen.Deshalb der Rat einer Kollegin: „Ich empfehle allen Kollegen, andiesem Programm teilzunehmen – unbedingt! (Petra Vendt,Berufsbildungszentrum Grevenbroich)Sabine KrauseWILLY-BRANDT-BERUFSKOLLEG IN RHEINHAUSENLeitzinsen senken und „Rettungsschirm“ erweitern?Deutsche Bundesbank zu Besuch im Willy-Brandt-Berufskolleg – Workshop für Industriekaufleute in der AusbildungOft haben Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik nureine vage oder gar keine Vorstellung davon, welche Zieleund Mittel die Geldpolitik hat oder wie das EuropäischeSystem der Zentralbanken funktioniert. Die meisten befassensich auch nur sehr ungern mit wirtschaftlichen Zusammenhängen,weil sie ihnen als zu kompliziert erscheinen.Die Klasse IK101 (Industriekaufleute in der Berufsausbildung)des Willy-Brandt-Berufskollegs hatte am Donnerstag, den 25.November 2012 schwerwiegende Entscheidungen zu treffen:Wie soll die Europäische Zentralbank jeweils auf die angespannteLage am Kapitalmarkt reagieren? In mehreren Simulationenvon EZB-Ratssitzungen in konkreten Wirtschaftslagenentschieden sich alle Arbeitsgruppen für die richtigen Lösungen.Die Simulationen fanden im Rahmen eines siebenstündigenWorkshops der Bundesbank unter der fachlichen Leitung vonRalf Zimmermann (Stab des Präsidenten der Deutschen Bundesbank,Hauptverwaltung Düsseldorf) in den Räumen des Willy-Brandt-Berufskollegs statt. Der Workshop informierte die Auszubildendenin fünf Unterrichtsstunden über die Themen „Geldwertstabilität“,„Geldpolitik des Eurosystems“ sowie über„Wechselbeziehungen der Geldpolitik mit anderen Politikbereichen“.Außerdem umfasste der Workshop eine zweistündigeSimulation zu Leitzinsentscheidungen der EuropäischenZentralbank mit anschließender Pressekonferenz.Für die Auszubildenden bildete der Workshop gegen Endedes letzten Unterrichtsblocks gleichzeitig ein kleines Highlightzum Abschluss ihrer schulischen Ausbildung. Neben den aktuellenHintergrundinformationen zur Entwicklung der Eurokriseund den Verschuldungen verschiedener Euro-Staatenerfuhren die Schülerinnen und Schüler wichtige Grundlagenüber das geldpolitische Instrumentarium und den Aufbau der<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Berichte21Deutschen Bundesbank sowie der Europäischen Zentralbank.Die Teilnahme wurde für die Schülerinnen und Schüler, diealle kurz vor ihrer Abschlussprüfung stehen, von der Bundesbankzertifiziert. Organisiert wurde der Workshop durch dieKollegen Jörg Niewalda und Tim Weiler, die im Bildungsgangdie Fächer Wirtschafts- und Sozialprozesse und Politik/Gesellschaftslehreunterrichten, im Rahmen einer gemeinsamenfächerübergreifenden Lernsituation.Die Deutsche Bundesbank bietet Schulen der SekundarstufeII in Nordrhein-Westfalen den Workshop „Geld und Geldpolitik“an. Leiter der Workshops ist Ralf Zimmermann, Diplom-Betriebswirt im Bereich „Ökonomische Bildung“ der DeutschenBundesbank und erfahrener Referent sowie Leitereiner Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Geld und Geldpolitik“an einem Düsseldorfer Gymnasium.Jörg NiewaldaZusatzinformationen und KontaktdatenReferent: Ralf Zimmermann ,Stab des Präsidenten Deutsche Bundesbank,Hauptverwaltung DüsseldorfTel.: 0211 874-3094E-Mail: ralf.zimmermann@bundesbank.deDauer des Workshops: 7 UnterrichtsstundenBescheinigungen: Alle Teilnehmer erhalten als TeilnahmebescheinigungZertifikate von der Deutschen Bundesbank.BERUFSKOLLEG HILDENInternationale Perspektiven im beruflichen GymnasiumDas Partnerunternehmen war von der SprachundWirtschaftskompetenz des Praktikantensehr angetan. Bastian wurde ein Einblick in dieAbläufe verschiedener Abteilungen des Unternehmensgeboten und er durfte auch eigenverantwortlicheAufgaben übernehmen. „Was ichin der Theorie gelernt habe, konnte ich in derPraxis erleben. Dazu kommt, dass in anderenLändern manches anders läuft. Das ist interessant.“,begeistert er sich immer noch. Allerdings musste er sicheinige Tage in den schottischen Akzent einhören. Aber diesehr hilfsbereiten und netten Schotten haben ihn stets unterstütztund nach ein paar Tagen lief es rund. Bei ihrem Besuchin Glasgow konnten sich die Projektleiter Alexandra Donikeund Horst Wilde von der guten Betreuung überzeugen underhielten die Zusage für weitere Praktika. Für Bastian hat sichjetzt einiges entschieden. „Ich weiß nun, dass ich internationalarbeiten möchte.“ sagt er.v. l. n. r.: Horst Wilde, Bastian Kienert, Alexandra Donike,Charlie Street (Operations Manager)Bastian Kienert (18 Jahre) hat gerade seinen Praktikumsberichtvorgelegt, in dem er begeistert und stolz von seinem4-wöchigen Praktikum bei Peak Scientific Instruments in Glasgow,Schottland, einem Partnerunternehmen des BK Hilden,erzählt. Bastian hat am Ende der Jahrgangsstufe 12 im Wirtschaftsgymnasiumdes Berufskollegs Hilden sein Pflichtpraktikumbewusst im Ausland absolviert. Dieses wurde von derEU über das Programm Lebenslanges LernenLeonardo da Vinci finanziell gefördert.Bastian musste am Ende seiner 4 Wochen vor allen Abteilungsleiternund dem Geschäftsführer eine 30-minütigePräsentation halten. „Ich habe viel aus den Fächern BWL,Wirtschaftsinformatik, aber vor allem aus Korrespondenz/Übersetzung (Wirtschaftsenglisch) gebrauchen und einbringenkönnen. Und ich bin sehr überrascht gewesen, dass ichso gut angekommen bin. Nach meinem Studium soll ichmich unbedingt bei Peak Scientific Instruments bewerben,denn sie würden mir gerne einen Arbeitsplatz anbieten.“Am BK Hilden werden Auslandspraktika regelmäßig in denAbteilungen Wirtschaftsgymnasium, ITA und BTA organisiertSchulleiter Peter Schwafferts und Projektleiterin Alexandra Donike mit denAuslandspraktikanten<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


22Regionalesund von der EU finanziell gefördert. Sie stellen neben einerintensiven Fremdsprachenförderung ein wichtiges Element inder internationalen Ausrichtung der Ausbildung in Hilden dar.Zur Krönung des internationalen Engagements überreichtender Schulleiter Herr Schwafferts und die Koordinatorin für europäischeProjekte Frau Donike 13 stolzen Schülerinnen undSchülern den Europass Mobilität für ein erfolgreich absolviertesPraktikum im Ausland. Diese Schüler/-innen der Jahrgangsstufe13 werden im nächsten Jahr das Abitur machen undeine Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten (Europa)abschließen. Das Praktikum wurde im Rahmen des ProgrammsLeonardo da Vinci der Europäischen Union durchgeführt.Die Teilnehmer arbeiteten für 4 Wochen in Unternehmenund Hotels in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Malta undNorwegen und hatten vielfältige Gelegenheit, Einblicke in dieinternationale Arbeitswelt zu bekommen. Kulturelle Erfahrungenund neue persönliche Kontakte rundeten das Bild ab.Alexandra Donike/Horst WildeBEZIRKSGRUPPE KÖLNTabuthema Mobbing am Arbeitsplatz Schule:Ein Thema am Berufskolleg?Bericht zum Workshop Shared Responsibility am 05. Dezember 2012Die <strong>vLw</strong>-Bezirksgruppe Köln veranstaltete in den Räumlichkeitendes Alfred-Müller-Armack-Berufskollegs eine Fortbildungzum Thema Mobbing. Mobbing, ein inflationärerBegriff, mit zerstörenden Folgen, denn Mobbing hat immerFolgen. Mobbing unter Schülerinnen und Schülern 1 begegnetman offen an Berufskollegs. Seit einigen Jahren werdenerfolgreich Mobbingfälle unter Schülern unter anderem mitdem Ansatz No blame approach gelöst.Doch wie sieht es mit dem Umgang an Berufskollegs beiMobbing im Kollegium aus? Mobbing kann in jeder Organisationauftreten, also auch in einem Kollegium an einem Berufskolleg.Mobbing ist ein Phänomen, das quer durch alleBerufsgruppen, Branchen und Betriebsgrößen auftritt. Es gibtalso keine „Mobbingfreie Zone“. Die Teilnehmer der Veranstaltungwaren alle der Meinung, dass der vorgestellte Ansatzverstärkt in Berufskollegs getragen werden sollte. Warum?Bei Mobbing handelt es sich nicht um „normale“ Meinungsverschiedenheitenund Konflikte unter Kollegen, wie sie amArbeitsplatz Schule immer wieder auftauchen und sich in derRegel klären lassen. Bei Mobbing ist die Ausgangslage eineandere. Die Grenzen zwischen Rangeleien unter Kollegenund Mobbing sind fließend. Bei einem störungsfreien undwohlwollenden Miteinander werden solche Reibungsverlusteoffen kommuniziert und behoben. Der Fokus ist sachorientiertund konstruktiv. Richtiges Mobbing dagegen istbeziehungsorientiert und destruktiv. Ungelöste Konflikte undKränkungen wachsen sich zu Hassgefühlen aus. Zwischenden Akteuren besteht ein hierarchisches, auf Konfrontationangelegtes polarisierendes Macht-Ohnmacht-Verhältnis mitwechselseitiger Du-Kommunikation aus Anschuldigungen,Vorwürfen, Behauptungen, Unterstellungen, Rechthabereiund Schuldzuweisungen. Hieraus ergibt sich die typischeTäter-Opfer-Beziehung. Mobber agieren tätertypisch undgreifen an. Gemobbte reagieren opfertypisch und fühlen sichdem Mobber hilflos ausgeliefert. Beide Akteure seien Gefangeneihrer einseitigen Wahrnehmung. So entsteht ein„Tunnelblick“, der eine nüchterne Auseinandersetzungverhindere. In verschiedenen Rollenspielen konnten die Fortbildungsteilnehmerdie verschiedenen Sichtweisen vonMobbingakteuren erleben und nachvollziehen.Es sind nicht nur die Beteiligten, die wegen Mobbing krankwerden und die die Folgen von Mobbing verarbeitenmüssen. Studien belegen, dass beispielsweise Unternehmenoder Abteilungen, in denen Mobbing sich verbreitet,weniger produktiv sind. Deswegen wünschen sich die Fortbildungsteilnehmerein System, das es erlaubt, diese Fälleadäquat zu lösen. Dies kann gelingen, wenn das Chefsacheist: Lehrerräte und Schulleitungen, die offen kommunizierenund das Kollegium in Entscheidungen einbeziehen, sinddas beste Mittel gegen Mobbing. Ein Vorgesetzter ist nichtfür das Auftreten von Mobbing verantwortlich und ihmkann kein Versagen als Führungskraft unterstellt werden.Leitung wird allerdings erst dann der Rolle nicht gerecht,wenn sie nichts gegen Mobbingsituationen unternimmt.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


Regionales23Die Ursache für Mobbing ist oft nicht ergründbar. Deshalb gehtder in der Fortbildung vorgestellte Ansatz „Shared ResponsibilityApproach“ auch nicht davon aus, Schuldige zu finden,sondern das Mobbing zu beenden. Der Ansatz wird bereits invielen großen Unternehmen erfolgreich angewendet. DieRückmeldungen sind hier, dass es sich um eine erfolgreicheMethode handelt, akutes Mobbing schnell und wirksam zustoppen. Dies ist jedoch kein präventiver Ansatz, sondernkommt dann zur Anwendung wie ein Feuerlöscher: dann,wenn Mobbing auftritt! Der Vorteil ist, dass für diese Methodenur geringe Ressourcen erforderlich sind und es keiner besonderenVorbildung bedarf. In Berufsschulen und generell imSystem Schule ist dieser Ansatz bisher wenig verbreitet.Wenn wir an Berufskollegs der Tatsache ins Auge sehen, dasssich Mobbing nicht grundsätzlich verhindern lässt, sondernnur Rahmenbedingungen geschaffen werden können, dieMobbing stoppen und weniger wahrscheinlich werden lassen,sollten vorbeugende Maßnahmen nicht als Imageverlust angesehenwerden. Bei keinem Mitarbeiter hat das Aufstellen vonFeuerlöschern die Angst vor Bränden am Arbeitsplatz geschürtoder Maßnahmen zur Arbeitssicherheit ein Unternehmen alseinen besonders unsicheren Arbeitsplatz gebrandmarkt. Idealwäre ein „Mobbing-Feuerlöscher“ für jedes Berufskolleg!Fest steht der Beschluss der Teilnehmer, das Thema zuverfolgen und in zwei Jahren dazu erneut eine Fortbildungsveranstaltungauf Verbandsebene zu planen.Sigrid Kurz und Jörg PannesZum Weiterlesen:• Blum, Beck (Hrsg.), No Blame Approach – Mobbing-Interventionin der Schule, Köln 2012• http://www.internetratgeber-recht.de/Arbeitsrecht/frameset.htm?http://www.internetratgeber-recht.de/Arbeitsrecht/Mobbing/mobbing_arbeitsplatz.htm• Europäisches Parlament (Hrsg.), Mobbing am Arbeitsplatz,SOCI 108 DE, Luxemburg 20011 Im Folgenden verwende ich einheitlich die männlichen Bezeichnungen;hier: Schüler. Mit diesem Sammelbegriff ist sowohl die männliche als auchweibliche Form gemeint. Diese Regelung gilt auch für weitere Sammelbegriffe,die andere Personen/-gruppen betreffen.BEZIRKSGRUPPE DÜSSELDORFBretter, die die Welt bedeutenDie diesjährige Funktionsträgerveranstaltung derBezirksgruppe DüsseldorfDas Aalto-Theater in Essen war bei miserabelstem Regenwetterdas diesjährige Ziel der Funktionsträgerveranstaltung derBezirksgruppe Düsseldorf. Dort, am Opernplatz 10, mitten imHerzen Essens befindet sich der Bau des renommiertenfinnischen Architekten Alvar Aalto, der in seinen organischfließenden Grundformen an finnische Landschaften erinnert.Bereits 1959 legte Aalto die ersten Pläne für den EssenerTheaterneubau vor – bis zur Realisierung sollten 30 Jahrevergehen. Doch wie sich die interessierten <strong>vLw</strong>-Mitgliedervergewissern durften: Die Spielstätte hat seit ihrer Eröffnungim Jahr 1988 nichts von ihrer Modernität verloren.Mit 1.125 Plätzen mit breiten, geschwungenen Sitzreihen istdas Aalto-Theater – eines der besten Opernhäuser imdeutschsprachigen Raum –, die Spielstätte für das Musiktheater,das Aalto Ballett Thea -ter Essen und die EssenerPhilharmoniker. Mithilfeunseres kundigenFührers eroberten wiruns den Theaterbau vonder Garderobe über dieRänge ins Parkett. VonAus dem Theaterfundusdort durften wir direktauf die Bretter, die für manche die Welt bedeuten – mitten inden Abbau von Max und Moritz und in den Aufbau für Ariadneauf Naxos. Wir machten einen Ausflug in die Kulissen undfuhren mit dem Aufzug – der ganze LKW befördern kann – indie Schreinerei und zu den Probebühnen, besahen den Fundusan Kostümen aus nächster Nähe – echte Pelze Mangelware! –und schauten bei den Maskenbildern vorbei. Ganz nebenbeierfuhren wir, dass wir bei manchen Opern eben doch richtiggehört haben, wenn der Heldentenor immer „Peloponnes,Peloponnes“ schmetterte – ihm war schlicht der Text entfallen.Nach einem Abstecher in die Kellergewölbe des Gebäudes, daszum Schutz gegen Bergschäden aus durch Dehnungsfugenzusammengefügten, verschiedenen Gebäudeteilen besteht,landeten wir nach zwei Stunden wieder in der Garderobe,nicht ohne die Broschüre „Theater macht Schule“ mitzunehmen.Unser Theaterführer dagegen enteilte in die Opernprobe.Nachdem sich draußen das Wetter beruhigt hatte, konntenwir dann zum Italiener eilen und dort den Abend gemütlichausklingen lassen.Sabine von Zedlitz<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


24PensionäreBEZIRKSVERBAND KÖLNPensionäre zu Besuch der Krippenausstellung in Waldbreitbachim WesterwaldDer Besuch in der Adventszeit am 5. Dezember führte uns indas 1.825 Einwohner zählende Dorf Waldbreitbach im KreisNeuwied. Der unter dem Slogan „Krippendorf Waldbreitbach“vermarktete Ort weist seit den späten 1990er-Jahreninsbesondere zur Adventszeit einen überregionalen Weihnachtstourismusaus.Im Zentrum des Geschehens befindet sich in einer ehemaligenTennishalle auf einer 720 m² großen Fläche GustelsKrippenwelt. Diese permanente Krippenausstellung ist dasWerk des ehemaligen örtlichen Hoteliers Gustel Hertling.Der Sammler Hertling ist seit 2008 geprüfter Krippenbaumeisterund mit Leib und Seele bei der Sache.Wir hatten das Glück, bei diesem Besuch von Gustel Hertlingpersönlich durch seine Ausstellung geführt zu werden.Gemäß seinem Motto „unser Jesus ist überall zu Hause“umfasst die Ausstellung mittlerweile 2.000 Krippen aus 90Ländern. Es sind historische und zeitgenössische Krippenunterschiedlicher Größe und künstlerischer Qualität. Sospielt sich die Geburt Jesu nicht nur in dem uns allenbekannten Stall von Bethlehem ab, sondern auch im Stalleines verschneiten Bergdorfes in Tirol, in einem typischenIndianerzelt in Nordamerika, in einer aus Terracottageformten Krippe aus Bangla Desch und in einem typischenprovenzalischen Dorf in der Camargue.1998 baute Hertling eine Naturwurzelkrippe, die als größteder Welt in das Guinness-Buch der Rekorde dieses Jahrgangsaufgenommen wurde. Sie wird jährlich zur Weihnachtszeit ausder Ausstellunghalle in die katholische Pfarrkirche gebrachtund dort neu aufgebaut. In diesem Jahr musste sie aberwegen Renovierungsarbeiten in der Kirche an der Hauptstraßeaufgebaut werden. 2006 schuf der Krippenbauer miteiner noch größeren Krippen-Gebirgslandschaft mit fließendemWasser die größte Naturwurzelkrippe der Welt.Die Wurzeln stammen alle aus den nahen Wäldern desWesterwaldes. Die Krippe umfasst eine Fläche von über130 m², ist 16 m breit, 8 m tief, ca. 8 m hoch und ist bestücktmit 80 Tieren und 55 Figuren. Er schlug damit seinen eigenenRekord von 1998. Man merkte Gustel Hertling seingroßes Engagement für sein Werk an. Der gläubige ChristHertling, aufgewachsen im ländlich geprägten Umfeld imWesterwald, will mit seinen Krippen den Menschen diefrohe Botschaft von Christi Geburt nahe bringen.Seit 1999 leuchtet zur Weihnachtszeit der „Stern von Bethlehem“auf den Hängen oberhalb von Waldbreitbach. Erbesteht aus 3.500 Lichtern, befestigt an 3,5 m hohen Holzstangenund ist teilweise begehbar. Auf unserem in dereinsetzenden Dunkelheit erfolgten Rundgang durch denOrt kamen wir an einer Krippe vorbei, die sich in einemehemaligen Imbisswagen auf einem Parkplatz befindet.Neben der Krippenausstellung in der Kirche und in derAusstellungshalle beteiligen sich noch weitere 39 Geschäfte,Restaurants, sonstige Dienstleistungsbetriebe und Privathäusermit Krippen auf ca. 2 km innerhalb des Ortskerns.Für Gustel Hertling ist Jesus überall zu Hause.Spanien · ItalienStudien-/Klassenfahrtenmit Bus oder FlugzeugNähe Barcelona – direkt am MeerNähe von Venedig – direkt am Meer5 bis 8 Tage ab 270,– pro Personmit Halbpension im2- oder 3-Sterne-Hotel,Transfer, Bus vor Ort,individuell gestaltete Programme,Ausflüge/Besichtigungen mit Führung,Bootsfahrt.Ansprechpartnerin:Dipl.-Hdl. Annegret Jung-LommerzheimTel. 02 21/94 35-411, Fax 02 21/94 35-414E-Mail: lommerzheim@netcologne.deStudienreisen fürSchüler und Studenten P. JungErnst-Wilhelm-Nay-Str. 6, 50935 Kölnwww.studienreisen-jung.deDetlef Krug<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13


zum guten schluss25Neues aus dem Berufskolleg Hösel:Konrad Bräsig und ...Fragen, Hinweise und Anregungen:Dienstleistungstelefon des <strong>vLw</strong>(02 11) 4 91 02 08oder 4 91 02 09jeweils montags 16:00 bis 19:00 Uhr(nicht während der Schulferien)Sie erreichen in der Geschäftsstelle des <strong>vLw</strong> eine kompetente Ansprechpartnerinoder einen kompetenten Ansprechpartner Ihres Vorstandes.Wir trauern umunsere VerstorbenenBarbara May, OV Wuppertal-WestKarl-Heinz Schindler, OV KrefeldFranz Sprink, OV NeussHeinz-Joachim Gruhn, OV LünenMartin Büdenbender, OV OlpeHans Kuhnen, OV Essen IIIHerbert Arnds, OV BocholtSchul- oder Dienstrecht – Abrufveranstaltungen vor OrtSie haben Interesse an einem bestimmten Thema im Bereich des Schul- oder Dienstrechts? Sie möchten Ihre Kolleginnen undKollegen zu einer Ortsverbandsveranstaltung mit Schwerpunktthema einladen? Wir machen Ihnen ein Angebot: Hier finden Siedie Themen unserer Abrufveranstaltungen. Gerne erfüllen wir auch weitere spezielle Themenwünsche nach Absprache.Thema Bemerkungen ZeitbedarfSchulrecht – Grundlagenund OrientierungErziehungs- undOrdnungsmaßnahmenEine Einführungsveranstaltung über rechtliche Grundlagen, besonders geeignetfür Berufseinsteiger/-innenHilfreich für alle Lehrkräfte; besonders wichtig für Berufseinsteiger45 – 90 Min.90 – 120 Min.Leistungsbewertung Thema sind die rechtlichen Anforderungen, die an die Notengebung zu stellen sind. 90 Min. – 3 Std.Aufsicht und Haftungder Lehrkräft<strong>eV</strong>eranstaltung verdeutlicht insbesondere, inwieweit die Aufsichtspflicht auch anBerufskollegs ein wichtiges Thema ist.90 Min.Aufgaben des Klassenlehrers Nützliche Informationen und Tipps während des Referendariats und danach 120 – 360 Min.Betriebliches EingliederungsmanagementVeranstaltung gibt hilfreiche Tipps bezüglich des Ablaufs des BEM-Verfahrens.Sehr interessant auch für Mitglieder der Lehrerräte oder Ansprechpartner/-innenfür Gleichstellungsfragen60 Min.Rund um den TV-L Prägnante Informationen für alle Tarifbeschäftigten 60 Min.Altersteilzeit Interessant für die Kolleginnen und Kollegen bis zum Geburtstag 01.08.1952 30 – 60 Min.Versorgung Wichtig für Jung und Alt (wegen Vorsorge oder der zu erwartenden Pension) 90 – 120 Min.Rufen Sie wegen der Terminabsprache in der Geschäftsstelle an oder schicken Sie eine E-Mail an: info@vlw-nrw.de<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 01/13Christiane Lechtermann


Gebrüder Wilke · Druckerei und Verlag · Postfach 2767 · 59017 HammDeutsche Post AG · Entgelt bezahlt · G 1771<strong>vLw</strong>-LandesverbandNordrhein-WestfalenGeschäftsstelle:Völklinger Straße 940219 DüsseldorfTelefon (02 11) 4 91 02 08/9Telefax (02 11) 4 98 34 18

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