10/11 - Evangelische Kirchen in Erfurt

41 EINRICHTUNGENDas Miteinander vonGenerationen gestaltenThomas DeworWohin geht es mit unserer Gesellschaft?Wie steht es um unsere Zukunft, um dieZukunft unserer Kinder, unserer Eltern?Solche ragen beschäftigen uns gerade ineiner Zeit vielfältiger Veränderungen. DiePISA-Studie zeigt Mängel im deutschenBildungssystem, die Demographen weisenauf die alternde Gesellschaft hin, dieÖkonomen auf leere Kassen. Die Politikmüht sich, angemessene Lösungen zu finden.Wie ein guter Weg bereitet werdenkann, dafür gibt es Beispiele.Das Augusta-Viktoria-Stift besteht schonseit 1864 und steht heute für ein gelingendesMiteinander der Generationen:Kinder spielen und lernen in den Kindereinrichtungenam Hospitalplatz, amKrämpferufer und im Waldkindergarten.Durch den engen Kontakt zu älteren Menschenerfahren sie etwas von dem Reichtumund auch den Schattenseiten des Lebens.Sie erhalten einen Eindruck davon, wases heißt, auf die Hilfe Anderer angewiesenzu sein. Und sie erleben Menschen,die Verantwortung für andere übernehmen.Die Mitarbeiter sorgen mit ihrer Arbeit imAugusta-Viktoria-Stift zunächst einmal fürsich selbst. Sie zeigen mit ihrem Engagementjedoch auch, dass es ihnen nicht nurum die eigene finanzielle Absicherunggeht, sondern dass sie sich für Andere einsetzen,dass sie ihre Mitmenschen imBlick haben und ihnen zur Seite stehen.Neben diesen hauptamtlichen Mitarbeiterngibt es ehrenamtliche, die einen Teilihrer verfügbaren Zeit für die alten undjungen Menschen unter dem Dach desAugusta-Viktoria-Stiftes einbringen.Nicht zuletzt finden in den Häusern amHospitalplatz und der Heinrich-Heine-Straße alte und pflegebedürftige MenschenWohnung und Unterstützung. Siesind eingebunden in ein lebendigesMiteinander der Generationen und könnenso ihre Erfahrungen und Erlebnisseweitergeben.Im Augusta-Viktoria-Stift sind Menschenin unterschiedlichen Lebensphasen gemeinsamauf dem Weg.Vielleicht ist es das, worauf es ankommt:Ein Miteinander der Generationen zuschaffen. Ein Miteinander, das es ermöglicht,die Anderen kennen zu lernen, einVerständnis für ihre Situation zu entwickelnund gemeinsam Wege zu finden.Eine lebendige Mischung von Neugier undLebenslust, von beruflichem Alltag undMühe, von Reife und Weisheit, von Alterund Krankheit und von Engagement fürunsere Mitmenschen.Thomas Dewor ist neuer Geschäftsführerdes Augusta-Viktoria-Stiftes seit dem 1.Oktober 2006. Als Theologe und Betriebswirtwar er zuletzt Verwaltungsleiter ineinem Altenzentrum in der Nähe von Paderborn.Er ist verheiratet und hat zwei Söhne imAlter von einem und drei Jahren.