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10/11 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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23 THEATERGOTTESDIENST / ELISABETHJAHRPlatz kommt und es wieder h<strong>in</strong>haut mit Ebbeund lut, Tag und Nacht, rühl<strong>in</strong>g, Sommer,Herbst und W<strong>in</strong>ter, Leben und Sterben undvor allem leben und leben lassen.Übrigens ist dieser Petrus bei Carl Orff eigentlichnur e<strong>in</strong> alter Mann namens Petrus,also gar ke<strong>in</strong> Heiliger, ke<strong>in</strong> Apostel, sondernauch e<strong>in</strong>er von denen aus der <strong>in</strong>sternis, untermMond und unter der Sonne, auch e<strong>in</strong>ervon denen auf der Schaukel dieser Welt. Indem kle<strong>in</strong>en Welttheater, vor dem Geschehendes großen Weltendramas, bekommt dieHoffnung den Klang der Güte und der Weisheit.Das, f<strong>in</strong>de ich, ist auch musikalisch, gerade<strong>in</strong> den Passagen des Petrus, gut gelungen. Das<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>er das Schlaflied für die Toten undzündet das Licht für die Lebenden an, mitten<strong>in</strong> der <strong>in</strong>sternis. Na ja, und mitten <strong>in</strong> derNacht, im W<strong>in</strong>ter der Welt, der, wie man siehtund weiß, im Hochsommer here<strong>in</strong>brechenkann, erlöst alle e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d.Der Alte geht, er hat’s gerichtet, das K<strong>in</strong>dkommt, erkennt das Licht und gibt es andernweiter. Da kl<strong>in</strong>gt ja auch Orffs Musik ganzanders, solche zarten Klänge gab’s im ganzenStück zuvor nicht.Auf der Weltbühne im August 2006 läuft jaauch nicht gerade e<strong>in</strong>e Komödie. Im Gegenteil,Heilslehren stehen <strong>in</strong> blutigen Kriegengegene<strong>in</strong>ander. Da spielt das Theater <strong>Erfurt</strong>e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Welttheater mit gutem Ausgang.Da sendet das Theater vom Domplatz ausKlänge und Töne, Bilder und Lichter zu uns,die s<strong>in</strong>d von Menschen <strong>in</strong>szeniert und produziert,die wissen ebenso wie wir, dass dieSchaukel dieser Welt mal wieder ganz undgar nicht <strong>in</strong> der Waage ist.Aber das wunderbare Spektakel vor der mittelalterlichenAnsicht der Treppe des Domsund der Kirche St. Severi schlägt die Brückezu den Heiligen und Narren aller Zeiten, zudenen die Komödianten und Mondguckerauch gehören, eben alle, wie wir, die Gläubigen,die es nicht lassen können, <strong>in</strong> allemLärm und allem Getöse andere, stärkere Tönezu vernehmen, <strong>in</strong> Sonne, Mond und Sternen,Tag und Nacht auch Zeichen zu erkennen,die uns leuchten, wenn es se<strong>in</strong> muss auchheim leuchten. Dafür ist das milde Licht desMondes ja besonders geeignet. „E<strong>in</strong> Mond fürdie Beladenen“ – der Titel des Stückes vonEugene O’Neill fiel mir e<strong>in</strong>, als ich an e<strong>in</strong>ePredigt zu Orffs „Der Mond“ dachte. DerMond sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> vielen Stücken, wird <strong>in</strong> vielenOpern besungen, aber <strong>in</strong> O’Neills traurigemStück blitzt unterm Licht des Mondes <strong>in</strong>mancher trüben Whiskypfütze etwas Himmelauf: die Möglichkeiten des liebenden Menschen,wie es Georg Hensel beschreibt, undfortfährt, dass davon nicht viel verwirklichtwird. (Georg Hensel, Spielplan, München1992)Aber manchmal, Gott sei Dank, geradegenug, um bis zur nächsten Pfütze zu gelangen,zur nächsten Möglichkeit, zum nächstenStückchen Himmel, oder zum nächstenTheater, <strong>in</strong> dem wenigstens noch davon gespieltund gesungen wird, dass der Mond füralle sche<strong>in</strong>t und sich sogar <strong>in</strong> trüben Pfützengerne spiegelt.THEATERGOTTESDIENST <strong>10</strong>Uraufführung WUTOper von Andrea Lorenzo Scartazz<strong>in</strong>i17.9. <strong>11</strong>.15 Uhr„ELISABETHJAHR“ der evangelischen<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Mitteldeutschlandwww.elisabethjahr-onl<strong>in</strong>e.dewww.elisabeth-jahr-2007.de„Elisabeth von Thür<strong>in</strong>gen und dasHauskloster der Ludow<strong>in</strong>ger <strong>in</strong>Re<strong>in</strong>hardsbrunn“AusstellungEröffnung 19.<strong>11</strong>. 14 UhrRe<strong>in</strong>hardsbrunn Klosterpark und Stift„Von der Burg <strong>in</strong> die Gasse“Elisabeth-Gottesdienst mit festlicher MusikPröpst<strong>in</strong> Elfriede BegrichAugust<strong>in</strong>er Vocalkreis19.<strong>11</strong>. 9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche <strong>Erfurt</strong>„Elisabeth: E<strong>in</strong>e evangelische Heilige“estgottesdienst zur Eröffnung desElisabethjahresVergabe örderpreis für christlich-sozialesEngagement mit estakt im Anschluss19.<strong>11</strong>. <strong>10</strong> Uhr Georgenkirche Eisenach /oyer Sparkasse

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