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10/11 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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<strong>11</strong>Sterben und Tod nehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em künstlerischenWerk großen Raum e<strong>in</strong>. Bilderwie „Tod im Krankenzimmer“, „ieber“,„Tote Mutter und K<strong>in</strong>d“, „Die tote Mutter“,„Am Sterbebett“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen aufGrund ihrer Ausdrucksstärke weltbekannt.Als Munch 1886 <strong>in</strong> Christiania (heuteOslo) zur Herbstausstellung, dem wichtigstenKunstereignis des Jahres <strong>in</strong> derHauptstadt, die erste Version se<strong>in</strong>es Bildes„Das kranke K<strong>in</strong>d“ (<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung anden Tod se<strong>in</strong>er Schwester Sophie) ausstellte,wurde er vom Publikum verlacht undverspottet. So etwas gehöre nicht <strong>in</strong> dieÖffentlichkeit, me<strong>in</strong>tenviele damals. Munch beschrittmit se<strong>in</strong>er persönlichenArt, Krankheit undTod darzustellen, e<strong>in</strong>enneuen anderen Weg alsdie übliche bürgerlicheKunst des 19. Jahrhunderts.ür ihn war es ke<strong>in</strong>Tabu mehr, Todesangstund Todeskampf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>emkünstlerischenSchaffen auszudrücken.Er stellte die Gefühle derMenschen <strong>in</strong> ihrer Realitätund Schmerzhaftigkeitdar, malte das Leben undOrt der LebendenGerta L<strong>in</strong>kTHEMA: MENSCHENSTERBENden Tod so, wie er es mit se<strong>in</strong>er verwundetenSeele erlebte. Wieder und wiedermalte und übermalte er se<strong>in</strong>e für uns heuteso bedeutungsvollen Bilder zu Krankheit,Sterben und Tod.Er versuchte auf diese Weise, se<strong>in</strong>e Seelevon der Last der Trauer und des Verlusteszu entlasten.Haben wir den Mut, Munchs Beispiel zufolgen und uns unserem eigenen Schmerzund Verlust zu stellen und ihn auf unsereganz eigene Weise auszudrücken unddamit zu verarbeiten?Das Denken über den Tod hat sich im Laufeder Jahrzehnte verändert, das Sprechen überden Tod ebenfalls, der Umgang mit dem Todhat heutzutage bei vielen Menschen e<strong>in</strong>enStellenwert im Dase<strong>in</strong>. Dass aber e<strong>in</strong> riedhofe<strong>in</strong> Ort der Lebenden sei, das bedarf auchheute noch e<strong>in</strong>er Überlegung mehr. Eben dieseführt aber recht bald zur Bestätigung.Der Tag des riedhofs am 16. und 17. September<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> hat das bewiesen. GroßesInteresse wurde dem Angebot des Garten- undriedhofsamtes der Stadtverwaltung <strong>Erfurt</strong> anInfos, Ausstellungen und Aktionen entgegengebracht.Der <strong>Erfurt</strong>er Hauptfriedhof war Ortregen öffentlichen Besucherzuspruchs.Der Tag des riedhofs f<strong>in</strong>det bundesweit statt,hatte <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> den Titel „Ort der Lebenden“.Im Jahr 2004 wurde er <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> erstmalsdurchgeführt, da hatte der rund 60 ha großeriedhof 90jähriges Bestehen.Das s<strong>in</strong>d 90 Jahre Bestattungskultur <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>,

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