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10/11 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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INHALT 2Zwischen den PolenStefan Börner 4<strong>10</strong>0 Jahre Evangelisch-methodistischeKirche <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>Sebastian R<strong>in</strong>geis 5Fremdenfreundlich oder gastfe<strong>in</strong>dlich?Konrad Ludwig 7Thema: MenschensterbenThomas M. Austel 9Christ<strong>in</strong>e Gohles <strong>10</strong>Gerta L<strong>in</strong>k <strong>11</strong>Siegrid Staemmler 13Dr. Aribert Rothe 14Gerta L<strong>in</strong>k 15Margrit laschmann 17Christ<strong>in</strong>e Gohles 18Christoph Kuch<strong>in</strong>ke 20Siehst du den Mond dort stehen?Boris Michael Gruhl 21Der Lutherforscher Otto ScheelDr. Michael Ludscheidt 25„Denkmal aktiv“ <strong>in</strong> der Alten SynagogeJürgen Junker 27„... und raus bist du.“Ökumenische riedensdekade 28<strong>Evangelische</strong> Hochschul- undStudierendenarbeit <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>Dr. Aribert Rothe 30HalloweenChrist<strong>in</strong>e Gohles 37Leserbriefe 38Warum evangelisch?Dr. Hans Jochen Genthe 39Das Mite<strong>in</strong>ander von GenerationenThomas Dewor 41InformationElisabethjahr 23Sonntagstipp Gottesdienst 24ESG 29Erwachsenenbildung 31CCR / August<strong>in</strong>erkloster 32Term<strong>in</strong>e / Veranstaltungen 33Seelsorge 34Kirche mit K<strong>in</strong>dern 35CVJM / OA 45<strong>Evangelische</strong> Jugend 46KIRCHENKREIS KONKRETMachbarkeitsstudie<strong>11</strong>. Tagung der XIV. Kreissynodeakten vom KreiskirchenratTanzschule aus Sri Lanka imRatsgymnasiumNeues vom „Perga“-SpielplatzAußenstelle ParadiesInfoblattERURTER BLÄTTERIMPRESSUMHERAUSGEBER<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong>Senior Andreas ErasSchmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-55076-<strong>11</strong> ax -19<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.dewww.erfurt-kirche.deREDAKTIONSKREISThomas M. Austel, Margit laschmann, Christ<strong>in</strong>eGohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,Wolfgang Musigmann, Michael PohlREDAKTIONGerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5507625, ax 0361-5507619erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.deVERANTWORTLICHThomas M. AustelSchmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong>(/ax 0361-5620818thomas.austel@ekkps.deOTOSTitel (Herbstblick zum Nikolaiturm): Gerta L<strong>in</strong>k; S. 5:Stadtarchiv <strong>Erfurt</strong>; S. <strong>10</strong>, <strong>11</strong>: Repro Gohles; S. 41: privatgrüne Seiten S. 6: Dieter SchumannSATZ/TYPOGRAIEAngela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 399089 <strong>Erfurt</strong> (/ax 0361-7913874DRUCKa. ehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-2252355, ax 0361-2252365fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.deVERTRIEBKirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.Konto-Nr. 80015<strong>10</strong>, BLZ 820 608 00<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft EisenachNamentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung desAutors wieder.Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.


„Consolor viva fleo murta pello nociva“,das heißt:„Ich tröste was lebt.Ich bewe<strong>in</strong>e was stirbt.Ich vertreibe was schadet.“Im Nordturm der KAUMANNSKIRCHE AM ANGER hängt seit 1521 die zweiteLäuteglocke. Die von He<strong>in</strong>rich Ziegeler gegossene Glocke trägt dielate<strong>in</strong>ische Inschrift.Seit 485 Jahren er<strong>in</strong>nert das Läuten der Glocke <strong>in</strong> KonfliktenHoffnung. E<strong>in</strong> Ton, der für die Menschen <strong>in</strong> der Stadt immer wiedernotwendig geworden ist.


KOLUMNE 4Zwischen den PolenStefan Börner„Des Menschen Leben ist Mühe und Arbeit.“ So haben es Christen dem Psalm 90entnommen und lange Zeit damit begründet, warum Menschen unermüdlich am Werkse<strong>in</strong> sollen. Wohl mit Anspielung auf das Gleichnis <strong>in</strong> Matthäus 25 heißt <strong>in</strong> unseremSprachgebrauch e<strong>in</strong>e Begabung „Talent“ – selbstverständlich ist man verpflichtet, damitfleißig zu „wuchern“. Und so mancher Traueranzeige kann man entnehmen, dass derDah<strong>in</strong>gegangene <strong>in</strong> solchem Streben den S<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es Lebens gefunden hatte. –Böhmerwald 2006. Mit e<strong>in</strong>em Ruderboot auf e<strong>in</strong>em großen See, weitab von denwaldigen Ufern. Nur ganz von fern verschollene Geräusche. W<strong>in</strong>dstille, dieWasserfläche spiegelglatt, bewegungsloses Schweben zwischen zwei Himmeln, obenund unten. – Da ist es passiert, und ich habe es erlebt: Die Zeit blieb stehen. E<strong>in</strong>enw<strong>in</strong>zigen Moment, endlos lang. Und es war der schönste Augenblick im ganzenSommerurlaub.Wer sagt eigentlich wirklich, dass der Mensch, wenn er e<strong>in</strong> Mensch se<strong>in</strong> will, umjeden Preis tätig se<strong>in</strong> muss? Psalm 90 tut es nicht – er beklagt eher das Los des Menschen,dass all se<strong>in</strong>e Mühe, so angespannt sie die Jahre und Jahrzehnte h<strong>in</strong>durch auch se<strong>in</strong>mag, ja doch vergeblich ist, „denn es fähret schnell dah<strong>in</strong>, als flögen wir davon“. DasGleichnis mit den Talenten spricht von der klugen Anwendung der Gaben, aber nichtvom mechanischen leiß, ohne den ke<strong>in</strong> Preis sei.Unentwegte Arbeit – so notwendig sie oftmals fürs Überleben ist – macht auch nichtetwa glücklich. Bestenfalls und selten genug s<strong>in</strong>d es die Ergebnisse, an denen mansich freut – das angestrengte Streben selber ist nur geeignet, abzulenken, zu überspielen,zu täuschen. Darüber h<strong>in</strong>wegzutäuschen, dass ke<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g auf Erden e<strong>in</strong>en Wert hat, essei denn, Menschen s<strong>in</strong>d fähig, ihn <strong>in</strong> Herz, Geist und Seele zu empf<strong>in</strong>den und zuwürdigen. Dass es damit also noch e<strong>in</strong>e andere, gar höhere Qualität menschlicherExistenz gibt.Und die kann sehr wohl <strong>in</strong> der Muße entstehen. „Ora et labora“ heißt es schon <strong>in</strong> derbenedikt<strong>in</strong>ischen Ordensregel: Der Arbeit ist das Gebet nicht nur zur Seite, sondernvorangestellt. Die Brüder von Taizé sprechen von „Kampf und Kontemplation“ – denzwei Polen, zwischen denen sich erst das eld des Se<strong>in</strong>s ausspannen kann. Das hatalso nichts mit Entspannung zu tun, mit Sichhängenlassen oder Genießen. So wichtigwie die Arbeit ist das untätige, betrachtende Se<strong>in</strong> als der Zustand, <strong>in</strong> dem der Geist,die Seele empf<strong>in</strong>dsam wird, nach der unsichtbaren, aber wahren Dimension der Weltsucht, sich leise und neugierig <strong>in</strong>s Unbekannte entfaltet. So wie die Schnecke vorsichtigihre ühler ausstreckt, wenn nichts um sie herum sich zu bewegen sche<strong>in</strong>t.Der Mensch ist sterblich. Im Herbst, wenn die Natur sich zur Ruhe begibt, bes<strong>in</strong>nenauch wir uns darauf. Unsere Zeit auf Erden ist begrenzt, und es ist nicht sehrrepräsentativ, was von uns bleibt. Die Spuren verblassen, Andere, Lebendige, gehendarüber h<strong>in</strong>weg, es ist jetzt – für e<strong>in</strong>e Zeit – ihre Welt. Wor<strong>in</strong> also besteht der S<strong>in</strong>nunsres Dase<strong>in</strong>s?Das muss wohl jeder – zwischen Gebet und Arbeit, Kampf und Kontemplation – fürsich selbst herausf<strong>in</strong>den und erleben. Aber wer weiß – vielleicht ist das Schönste, wase<strong>in</strong>er auf Erden erreichen kann, dass ab und zu e<strong>in</strong>mal zwischen allem die Zeit stehenbleibt...


5 JUBILÄUM<strong>10</strong>0 Jahre EvangelischmethodistischeKirche<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>Sebastian R<strong>in</strong>geisE<strong>in</strong> „bunter Strauß“für die HundertjährigeZum Auftakt s<strong>in</strong>gt am 15. Oktober derJugendchor der Ostdeutschen JährlichenKonferenz „CHORNblume“. Am Samstag,den 21.<strong>10</strong>. gedenken wir der Geme<strong>in</strong>degeschichte.Zum estgottesdienstam Sonntag, den 22.<strong>10</strong>. grüßen wir Bischöf<strong>in</strong>Rosemarie Wenner. Dem folgendrei Offene Abende mit Diakon DieterLeicht aus Oelsnitz/V. Zu den evangelistischenVeranstaltungen geht es umThemen wie „Eigentlich wollte ichimmer anders se<strong>in</strong>!“ oder „WievieleGesichter hat e<strong>in</strong> Mensch?“ Wie auchsonst mit der offenen Ägidienkirche ladenwir alle Interessierten e<strong>in</strong>. Mit Bekanntenund reunden fragen wirdiesmal, was uns im Leben wichtig ist.reuen Sie sich mit uns und denken Siean uns!(www.aegidienkirche-erfurt.de)Wie alles anf<strong>in</strong>g...<strong>Erfurt</strong> 1906. Mit dem <strong>10</strong>0.000. Bürgerwurde <strong>Erfurt</strong> zur Großstadt. Jede raubrachte durchschnittlich 4,7 K<strong>in</strong>der zurÄgidienkirche am Wenigemarkt vor <strong>10</strong>0 Jahren (Stadtarchiv <strong>Erfurt</strong>)


JUBILÄUM 6Welt. Noch gehörte die Ägidienkircheder <strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de.ast 400 Jahre diente die älteste Brückenkopfkirchenördlich der Alpen als Lagerstätte,Wohn- und Geschäftshaus. Jeglichegeistliche Bedeutung hatte sie verloren.E<strong>in</strong>st predigte der <strong>Erfurt</strong>er ReformatorJohannes Lang – e<strong>in</strong> reund Luthers– <strong>in</strong> ihr. Lediglich die Glocken läutetennoch täglich; die Glocke von 1382war sogar die zweitälteste <strong>Erfurt</strong>s! DasGotteslob e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de aber ertönte<strong>in</strong> den alten Mauern schon lange nichtmehr.Damit f<strong>in</strong>g es an: Der Pastor der <strong>Evangelische</strong>nGeme<strong>in</strong>schaft 1 Wilhelm Mohraus Eisenach kam zu den Schwestern derDiakonissenanstalt Bethesda 2 , welche1901 zur Privatkrankenpflege gerufenwaren. Wer sich solche Pflege leistenkonnte, gab dafür etwas mehr, damit vorallem die bitter notwendige Armenpflegegetan werden konnte. Denn es gabe<strong>in</strong>e schreiende Not unter den Menschen.Mit neun Schwestern entstand1906 e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de. Bald sang e<strong>in</strong>Chor. E<strong>in</strong>e Sonntagschule und e<strong>in</strong>e umfangreicheSchriftenmission begannen.<strong>Erfurt</strong> 1946. Pastor Alfred Lätzsch sammelteals „Diasporapfleger“ von Weimaraus die Methodisten, die es durch dieZwangsumsiedlung östlich von Oderund Neiße nach <strong>Erfurt</strong> verschlagen hatte.Zusammen mit e<strong>in</strong> paar <strong>Erfurt</strong>erngründete er 1947 die Bischöfliche Methodistenkirche,nicht ahnend, dass es<strong>in</strong> den 60er Jahren zu Vere<strong>in</strong>igungsbestrebungenmit der <strong>Evangelische</strong>n Geme<strong>in</strong>schaftkommen würde. 1948 wirdGeme<strong>in</strong>deschwester Helene Tölle vorOrt berufen und widmet sich unermüdlichden entwurzelten Menschen, Jungenwie Alten.Wie es anf<strong>in</strong>g?Menschen kümmern sich um Menschen.So f<strong>in</strong>g alles an! Menschen – berufenund beseelt von der Güte Gottes – kümmernsich um andere. Ke<strong>in</strong>e großen Zeremonienund ke<strong>in</strong> Brimborium, Notlehrt Beten. Not lehrt Handeln. Schlichte„Notquartiere“ wie <strong>in</strong> der Johannesstraße3 oder das berüchtigte „Kaffee ischersand“4 mussten als Predigtsaal ausreichen.Erst 1956 konnte nach langemSuchen die Ägidienkirche erworben werden.1966 – zwei Jahre vor der weltweitenVere<strong>in</strong>igung – wurde sie zum geme<strong>in</strong>samenGotteshaus beider <strong>Kirchen</strong>zweige.Ja, so f<strong>in</strong>g es an!1E<strong>in</strong> Arbeitszweig der methodistischenKirche <strong>in</strong> den USA, der durch Rückwanderernach Deutschland kam.2Zunächst Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> der Gartenstraße(ehemals Verb<strong>in</strong>dung zwischen Bahnhof-und Neuwerkstraße), bald dazu dasDiakonissenheim <strong>in</strong> der Kartäuserstraße8 („Schlippe“), welche 1935 aufgelöstwurde, weil die Schwestern <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ikvor Ort lebten. Die Kl<strong>in</strong>ik wurde1950 aufgegeben und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Polikl<strong>in</strong>ikumstrukturiert. Die Schwestern kehrten<strong>in</strong> die Schwesternschaft nach Wuppertal-Elberfeldzurück, zwei von ihnen lebendort heute noch.3später Kürschnergasse 24 für die <strong>Evangelische</strong>Geme<strong>in</strong>schaft4Von den <strong>Erfurt</strong>ern „Kaffee Knutsch“oder „Kussecke“ genannt, ehemals Eckhausgegenüber dem Altstadt-Cafe (Abriss1990, Neubebauung 2002), gemietetvon der Bischöflichen Methodistenkircheab 1948


7 MITMENSCHENFremdenfreundlich odergastfe<strong>in</strong>dlich?Konrad LudwigDas ist offensichtlich e<strong>in</strong> Wortspiel. BeideWorte stehen nicht im Duden. Aberzum<strong>in</strong>dest im Late<strong>in</strong>ischen gibt es e<strong>in</strong>e solcheGedankenverb<strong>in</strong>dung. Das deutscheWort „Gast“ ist mit dem late<strong>in</strong>ischen hostisverwandt und das heißt „remdl<strong>in</strong>g“ oder„e<strong>in</strong>d“, im späten Late<strong>in</strong> sogar „der Teufel“.Im Englischen heißt der Gastgeber host. Aufdie rage nach e<strong>in</strong>er Jugendherberge, e<strong>in</strong>em„youth hostel“ können unkundige Amerikanerschon mal „befremdet“ reagieren: Dennhostel und das englische Wort für „fe<strong>in</strong>dselig“hostile werden ganz ähnlich ausgesprochen.Diese Doppeldeutigkeit ist ke<strong>in</strong> Zufall.remd macht Angst.Jemand kommt auf mich zu und spricht michan. Was will er von mir? Jemand kl<strong>in</strong>geltunerwartet an me<strong>in</strong>er Tür: Vorsicht! remdesbeunruhigt. Dabei werden wir oft Opferunserer Wahrnehmung. E<strong>in</strong> etwas e<strong>in</strong>fältigerJugendlicher kommt von e<strong>in</strong>er Klassenfahrtaus Prag zurück und erzählt: „Die Stadt is jaganz schön, aber ‘n Haufen Ausländer renn’da rum.“ Wir lachen. Die meisten Deutschens<strong>in</strong>d nicht so beschränkt. Wir s<strong>in</strong>d nicht„gastfe<strong>in</strong>dlich“, das haben wir mit der WMgerade erst bewiesen. Aber Hand aufs Herz:Waren wir uns so sicher, dass alles gut geht– ohne Krawalle oder Übergriffe? Ist die guteErfahrung übertragbar auf den alltäglichenUmgang mit Ausländern, lüchtl<strong>in</strong>gen, Zugewanderten?Wir wissen, wie schnell beiGesprächen über Arbeitslosigkeit, Krim<strong>in</strong>alitätoder Schulprobleme doch wieder derverme<strong>in</strong>tlich „Schuldige“ gesucht und gefundenwird!Zur Zeit wird viel über die ehler frühererAusländerpolitik geredet.Es heißt, Ausländer seien zu wenig <strong>in</strong>tegriert.Es gibt e<strong>in</strong> neues Zuwanderungsgesetz. AusländischeMitbürger müssen Integrationskursebesuchen, <strong>in</strong> denen die deutsche Spracheund das politische System der Bundesrepublikvermittelt wird. E<strong>in</strong> Integrationsgipfelfand statt. So weit, so gut. Politik stelltdie Weichen, formuliert Gesetze, f<strong>in</strong>anziert.Aber Gastfreundschaft oder vielmehr guteNachbarschaftlichkeit ist nicht zu verordnen.Sie zeigt sich im Detail, im Interesse und <strong>in</strong>der Hilfsbereitschaft des/der E<strong>in</strong>zelnen. Inder Vertrautheit mite<strong>in</strong>ander, die sich aus vielenkle<strong>in</strong>en guten Erfahrungen zusammensetztund die im Krisenfall trägt. Es gibt ke<strong>in</strong>anderes Mittel gegen das Misstrauen, gegendie remdheit auf beiden Seiten.Es lohnt sich, beim Bibellesen auf das Wort„fremd“ oder „remdl<strong>in</strong>g“ zu achten. Zusammenmit Witwen und Waisen s<strong>in</strong>d die remdl<strong>in</strong>gegeradezu e<strong>in</strong> Synonym für die, denenman Rechtsschutz und Hilfe gewähren muss.(z.B. 4.Mose 22, 20 oder 5.Mose <strong>10</strong>,18f.) Esheißt ausdrücklich, dass Gott „die remdl<strong>in</strong>geliebt“Schon Abraham und Issak s<strong>in</strong>d remdl<strong>in</strong>ge,sie wechseln ihren Wohnsitz unter anderemwegen Hungersnöten. Sie s<strong>in</strong>d sozusagen„Wirtschaftsflüchtl<strong>in</strong>ge“. (1.Mose 12,<strong>10</strong> und26,1-3). Immer wieder werden die Israelitendaran er<strong>in</strong>nert, dass auch sie remdl<strong>in</strong>gewaren <strong>in</strong> Ägypten. Aus der eigenen Erfahrungwächst das Verständnis. Wissen wir, wases heißt, e<strong>in</strong> remder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erSchulklasse, auf Arbeit oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>dezu se<strong>in</strong>, wie sich das anfühlt, wasman sich wünscht und wie man zu Rechtkommt?„Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> remder gewesen und ihr habtmich aufgenommen“ sagt Jesus. Praktizierteremdenfreundlichkeit ist also e<strong>in</strong> ganz biblischerAuftrag und – angesichts weltweiterKrisen – e<strong>in</strong>e ganz aktuelle orm christlicherNachfolge. Denken wir nur an das <strong>Kirchen</strong>asyl<strong>in</strong> der Lutherkirche. Gottes Wort er<strong>in</strong>nertuns daran, dass der remdl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Mitmenschund nicht nur e<strong>in</strong>e lüchtl<strong>in</strong>gszifferist. Kirchliche Ausländerarbeit übersetzt denbiblischen Auftrag <strong>in</strong> die Praxis.Betriebswirtschaftlicher oder missionarischer


MITMENSCHEN 8Eifer fragt gelegentlich nach dem unmittelbarenNutzen für die Kirche. Die meisten derBetreuten lassen sich ja nicht plötzlich taufen,sie bezahlen ke<strong>in</strong>e <strong>Kirchen</strong>steuern, siebleiben Muslime, Buddhisten, Juden oderAtheisten.Wenn ich mir allerd<strong>in</strong>gs bewusst mache, was<strong>in</strong> Zeiten des Kolonialismus alles von Christenveranstaltet wurde, wie viel Hass durchAusbeutung, Blutvergießen und Kulturvernichtungausgelöst wurde (und noch wird),dann b<strong>in</strong> ich dankbar, wenn Kirche heutee<strong>in</strong>fach hilft, – ohne E<strong>in</strong>schränkungen oderBed<strong>in</strong>gungen.Es geht ja um remde, die s<strong>in</strong>d, wie sie s<strong>in</strong>d.Jesus sagt nicht: „Ich wollte e<strong>in</strong>en <strong>Kirchen</strong>e<strong>in</strong>trittund ihr habt mich aufgenommen“.Wenn aber remde <strong>in</strong> <strong>Kirchen</strong> Hilfe, Schutzund Verständnis f<strong>in</strong>den, ist das durchausauch e<strong>in</strong> missionarisches Zeichen, denn esschafft gute Erfahrungen mit Kirche.Die Ausländerberatung des <strong>Evangelische</strong>n<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong> bietet Ausländern undAussiedlern seit Jahren Rat, Hilfe und Kontaktan. Sie organisiert Sprachkurse und hilftbei Alltagsfragen. Hier f<strong>in</strong>den viele e<strong>in</strong>e ersteAnlaufstelle. Sie kommen mit Amtspost,die sie nicht verstehen. Sie brauchen Begleitungzu Behörden, Beratung bei Wohnungsnotoder Informationen über den Bildungswegihrer K<strong>in</strong>der.Viele s<strong>in</strong>d dankbar für die Begegnungen <strong>in</strong>Gruppen und Kursen. ür Kontakte, die helfen,das remdse<strong>in</strong> zu überw<strong>in</strong>den.Manchmal wünschte ich mir mehr Tuchfühlungzwischen der Ausländerarbeit und denKirchgeme<strong>in</strong>den.Warum gibt es <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> ke<strong>in</strong>en offiziellenGottesdienst zur Woche des ausländischenMitbürgers mehr?Was h<strong>in</strong>dert uns, bei Geme<strong>in</strong>defesten und<strong>in</strong> Gesprächsrunden öfter Begegnungen zuermöglichen? Besonders gefragt s<strong>in</strong>d Leute,die z.B. als Mentoren persönliche Kontakteaufbauen wollen.ragen Sie: rau Nguyen Thi Ung,Büro für ausländische MitbürgerInnen. Hans-Sailer-Straße 57, ( 7508423


9 THEMA: MENSCHENSTERBENBegegnung mit dem TodThomas M. AustelWir hatten ihn aus dem Krankenhaus geholt.Die Ärzte konnten nichts mehr tun.Me<strong>in</strong> Großvater hatte Magenkrebs. DieÄrzt<strong>in</strong> kam regelmäßig, um nach ihm zusehen und se<strong>in</strong>e Schmerzen zu l<strong>in</strong>dern.Großvater freute sich über den vertrautenBlick aus dem enster. Der Hund kam.Der Nachbar schaute here<strong>in</strong>, setzte sichzu ihm. Er war nicht alle<strong>in</strong>. Er nahm Abschiedund erzählte se<strong>in</strong> Leben.Se<strong>in</strong>e letzten Tage, se<strong>in</strong> schwerer Atem,schmal geworden, oft schmerzverzerrt.Nichts essen und nichts mehr tr<strong>in</strong>ken. Erbrauchte se<strong>in</strong>e Ruhe und se<strong>in</strong>e Zeit.Plötzlich war es still im Haus. Wir g<strong>in</strong>genzu ihm. Mutter nahm e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Spiegel,hielt ihn vor Großvaters Mund. Ke<strong>in</strong>Hauch war mehr zu sehen. Mit dem Ausdruckder Erleichterung auf dem Gesichtlag er vor uns. Wir drückten ihm die Augenzu und legten se<strong>in</strong>e Hände <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander.Wir stellten Blumen und dasKreuz an se<strong>in</strong> Bett, zündeten e<strong>in</strong>e Kerzean, beteten das Vaterunser. Wir taten, wasfür uns nahe lag.Mutter rief die Ärzt<strong>in</strong>. Sie kam, sprach mituns, stellte den Totensche<strong>in</strong> aus. Der Anrufbeim Bestatter hatte Zeit bis zumnächsten Tag.Die Ruhe tat allen gut. Die schwere Pflegewar zu Ende. Der Tod brauchte Raum,damit wir den fremden reund im Hausdes Lebens verstanden.Bevor wir den Bestatter anriefen, sprachenwir mit unserem Pfarrer. Wir brauchtenZeit, bis wir Abschied genommen hattenvon unserem toten Großvater, bis wir se<strong>in</strong>enLeichnam weggeben konnten. DerPfarrer kam. Mit biblischem Zuspruch,e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>sam gesungenen Liedstropheund dem Abschiedssegen – „Der Herrbehüte dich vor allem Übel, er behütede<strong>in</strong>e Seele. Der Herr behüte de<strong>in</strong>en Ausgangund E<strong>in</strong>gang von nun an bis <strong>in</strong> Ewigkeit.“– verabschiedeten wir unserenGroßvater aus dem Haus se<strong>in</strong>es Lebens.Die BeerdigungMutter ist tot. Sie starb im Altenpflegeheim.Ich war bei ihr. Jetzt gibt es viel zuregeln. Der Bestatter muss beauftragt werden.Die Grabstelle ist festzulegen. E<strong>in</strong>Pfarrer muss gefunden werden, der denTrauergottesdienst halten wird. Ich rufe anund vere<strong>in</strong>bare Term<strong>in</strong>e.Was will ich dem Pfarrer sagen? Auf demWeg stelle ich mir immer wieder dieserage. Ich habe drei Geschwister. Wirwerden von derselben Mutter Abschiednehmen und doch – jeder hatte se<strong>in</strong>e eigeneBeziehung zu ihr. Se<strong>in</strong>e eigene Geschichtemit ihr. Me<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerungen. Washat Mutter geprägt? Ausgebombt, Lebenzwischen Trümmern. Alte otos, Bilderihrer K<strong>in</strong>dheit, ihrer Jugend. Welche Träumehatte sie? Was erzähle ich dem Pfarrer?Am besten das, was mir durch denKopf geht, was mich bewegt. Den Lebenslaufkenne ich. Ich möchte am Sarg mehrhören. Mehr, das ich schwer <strong>in</strong> Worte fassenkann.Als ich dem Pfarrer gegenüber sitze, sitzeich ihm als Vertreter me<strong>in</strong>er amilie gegenüber.Ich erzähle von der Beziehungzu me<strong>in</strong>er Mutter, von der Mutter me<strong>in</strong>erK<strong>in</strong>dheit, von der Mutter, die alt wurde,von ihren letzten Tagen, von Gedankenund Gefühlen, Dankbarkeit, Schuld,Schmerz. Ich verlasse den Pfarrer mit demguten Gefühl: Was ich ihm anvertrauthabe, ist bei ihm gut aufgehoben.Der Tag der Beerdigung ist gekommen.Unsere kle<strong>in</strong> gewordene, verstreut wohnendeamilie sitzt <strong>in</strong> der riedhofskapel-


THEMA: MENSCHENSTERBEN <strong>10</strong>le am Sarg. Es ist Dezember, e<strong>in</strong> Tag zwischenden Adventssonntagen. Orgelklang.E<strong>in</strong> bekanntes Adventslied. Der Pfarrerliest Psalm 23: „Der Herr ist me<strong>in</strong> Hirte... Und ob ich schon wanderte im f<strong>in</strong>sternTal, fürchte ich ke<strong>in</strong> Unglück; denndu bist bei mir, de<strong>in</strong> Stecken und Stab tröstenmich.“ Neu höre ich mir vertrauteWorte. Sie haben Bezug zur Lebensgeschichteme<strong>in</strong>er Mutter, sie sprechen unsGeschwister an, mit unseren unterschiedlichenGefühlen zu ihr. Sie reden vonunerfüllten Sehnsüchten, von Hoffnungen.Sie sprechen mir zu, was ich mir selbstnicht sagen kann. Bei aller Traurigkeit tunsie mir gut.Der Gang zum Grab ist leichter geworden.Ich kann loslassen, ich kann me<strong>in</strong>eMutter lassen. Sie braucht mich nichtmehr. Ich habe das gute Gefühl, ohne es<strong>in</strong> Worte fassen zu können, dass sie sich<strong>in</strong> guten Händen bef<strong>in</strong>det. Ich habe dasEmpf<strong>in</strong>den: Jetzt ist nichts mehr zwischenuns offen. Alles ist zur Ruhe gebracht.Der christliche Beerdigungsritus bietetRaum und Zeit, Bilder und Sprache fürgeme<strong>in</strong>sames Abschiednehmen von denToten und für e<strong>in</strong>e letzte öffentliche Begegnung,die hilft, los zu lassen. Hier lebtder Ritus vom Werk der Barmherzigkeit,Tote zu begraben. In der traditionellenorm des christlichen Trauergottesdienstesf<strong>in</strong>den sich Worte und Zeichen für das,was sonst ke<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en Ausdruckf<strong>in</strong>det. ür den Tod, für den Schmerz, fürden Wunsch, dass die Toten ruhen <strong>in</strong> demGruß des auferweckten Christus: „riedesei mit euch.“ ür neue Hoffnung im Lebenangesichts der Wirklichkeit Tod mittenim Leben.Edvard Munchzu Krankheit und TodChrist<strong>in</strong>e GohlesKunstmuseum <strong>in</strong> Bergen/Norwegen: tief berührtsitze ich <strong>in</strong> der Mitte e<strong>in</strong>esAusstellungsraumesauf dem Boden. Ich b<strong>in</strong>alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> dem Raum, es istganz still, nur die Schrittedes Sicherheitsbeamtennähern und entfernensich von Zeit zu Zeit. Anden Wänden um michherum hängt e<strong>in</strong>e Reihevon großformatigen Gemäldendes norwegischen Malers EdvardMunch (1863-1944). Se<strong>in</strong>e ganz eigeneausdrucksstarke Art, Menschen und Themender Seele künstlerisch darzustellen,fesselt mich und nimmt mich ganz unmittelbarmit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die jeweilige dargestellteSituation. ür Edvard Munch wardas Malen zunächst eigene therapeutischeHilfe, leidvoll Erlebtes auszudrücken undauf diese Weise zu verarbeiten. Schon vonfrühester K<strong>in</strong>dheit an erlebte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>emElternhaus Krankheit, Sterbenund Tod. Se<strong>in</strong> Vater warArzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Armenviertelund die amilie Munch lebtejahrelang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kalten,zugigen Wohnung, die zurschweren Erkrankung mehrereramilienmitgliederführte. Als ünfjähriger verlorEdvard se<strong>in</strong>e Mutter undsieben Jahre später se<strong>in</strong>e ume<strong>in</strong> Jahr ältere SchwesterSophie durch Schw<strong>in</strong>dsucht.Auch Edvard selbst litt als K<strong>in</strong>d jahrelangan dieser Krankheit und fühlte sich mitjedem anstrengenden Atemzug selbst vomTod bedroht. Darstellungen um Krankheit,


<strong>11</strong>Sterben und Tod nehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em künstlerischenWerk großen Raum e<strong>in</strong>. Bilderwie „Tod im Krankenzimmer“, „ieber“,„Tote Mutter und K<strong>in</strong>d“, „Die tote Mutter“,„Am Sterbebett“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen aufGrund ihrer Ausdrucksstärke weltbekannt.Als Munch 1886 <strong>in</strong> Christiania (heuteOslo) zur Herbstausstellung, dem wichtigstenKunstereignis des Jahres <strong>in</strong> derHauptstadt, die erste Version se<strong>in</strong>es Bildes„Das kranke K<strong>in</strong>d“ (<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung anden Tod se<strong>in</strong>er Schwester Sophie) ausstellte,wurde er vom Publikum verlacht undverspottet. So etwas gehöre nicht <strong>in</strong> dieÖffentlichkeit, me<strong>in</strong>tenviele damals. Munch beschrittmit se<strong>in</strong>er persönlichenArt, Krankheit undTod darzustellen, e<strong>in</strong>enneuen anderen Weg alsdie übliche bürgerlicheKunst des 19. Jahrhunderts.ür ihn war es ke<strong>in</strong>Tabu mehr, Todesangstund Todeskampf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>emkünstlerischenSchaffen auszudrücken.Er stellte die Gefühle derMenschen <strong>in</strong> ihrer Realitätund Schmerzhaftigkeitdar, malte das Leben undOrt der LebendenGerta L<strong>in</strong>kTHEMA: MENSCHENSTERBENden Tod so, wie er es mit se<strong>in</strong>er verwundetenSeele erlebte. Wieder und wiedermalte und übermalte er se<strong>in</strong>e für uns heuteso bedeutungsvollen Bilder zu Krankheit,Sterben und Tod.Er versuchte auf diese Weise, se<strong>in</strong>e Seelevon der Last der Trauer und des Verlusteszu entlasten.Haben wir den Mut, Munchs Beispiel zufolgen und uns unserem eigenen Schmerzund Verlust zu stellen und ihn auf unsereganz eigene Weise auszudrücken unddamit zu verarbeiten?Das Denken über den Tod hat sich im Laufeder Jahrzehnte verändert, das Sprechen überden Tod ebenfalls, der Umgang mit dem Todhat heutzutage bei vielen Menschen e<strong>in</strong>enStellenwert im Dase<strong>in</strong>. Dass aber e<strong>in</strong> riedhofe<strong>in</strong> Ort der Lebenden sei, das bedarf auchheute noch e<strong>in</strong>er Überlegung mehr. Eben dieseführt aber recht bald zur Bestätigung.Der Tag des riedhofs am 16. und 17. September<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> hat das bewiesen. GroßesInteresse wurde dem Angebot des Garten- undriedhofsamtes der Stadtverwaltung <strong>Erfurt</strong> anInfos, Ausstellungen und Aktionen entgegengebracht.Der <strong>Erfurt</strong>er Hauptfriedhof war Ortregen öffentlichen Besucherzuspruchs.Der Tag des riedhofs f<strong>in</strong>det bundesweit statt,hatte <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> den Titel „Ort der Lebenden“.Im Jahr 2004 wurde er <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> erstmalsdurchgeführt, da hatte der rund 60 ha großeriedhof 90jähriges Bestehen.Das s<strong>in</strong>d 90 Jahre Bestattungskultur <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>,


THEMA: MENSCHENSTERBEN 12erläutert der Abteilungsleiter riedhofs- undBestattungswesen des Garten- und riedhofsamtes,Jens Kratz<strong>in</strong>g. Das ist Kultur-, Geschichts-und Gesellschafts-Entwicklung <strong>in</strong>der Region – von Lebenden gestaltet und verantwortet.riedhofsverwalter sehen sich nicht zuletztauch <strong>in</strong> der Verantwortung, den Menschenden Umgang mit dem Tod als Teil des Lebenszu erschließen. In <strong>Erfurt</strong> hat man dazu vieleKompetenzen zusammengeführt, um die Thematik<strong>in</strong> unterschiedlichen ormen der Öffentlichkeitnahe zu br<strong>in</strong>gen.Der riedhofswegweiser beispielsweise ist e<strong>in</strong>ansprechend gestalteter Ratgeber, stellt den<strong>Erfurt</strong>er Hauptfriedhof e<strong>in</strong>st und heute <strong>in</strong> Wortund Bild vor, vermittelt Anschriften und Inserate,zeigt auf, wie viele E<strong>in</strong>richtungen, Institutionen,Betriebe <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> sich kompetentmit dem Thema Tod beschäftigen, um Hilfezu leisten <strong>in</strong> jedem E<strong>in</strong>zelfall. Der riedhofswegweiserträgt den Untertitel „Diesseits undJenseits“. An e<strong>in</strong>er Neuauflage wird gegenwärtiggearbeitet, die 20.000 Stück der erstenAuflage waren rasch vergriffen.Auch oren und Gespräche zum Thema werdenrege angenommen. In <strong>Erfurt</strong> sollen siezur Tradition werden und jedes Jahr im Maioder Juni Vertreter der beiden großen <strong>Kirchen</strong>zusammenführen, um öffentlich über ethischeragen im Zusammenhang mit Tod und Sterbennachzudenken. Die Hospiz-Gruppe <strong>Erfurt</strong>des Malteser Hilfsdienst e.V., die <strong>Evangelische</strong>und die Katholische Erwachsenenbildung,die Universität und sogar Schülergruppenhaben sich diesbezüglich bereits engagiert.Auf dem <strong>Erfurt</strong>er riedhof ergänzen sich verschiedeneormen der Bestattungskultur undder Landschafts- und Gartengestaltung zumBild e<strong>in</strong>es gepflegten, ansprechenden Parksmit großen Alleen und weiträumigen reiflächen.Die Anlage hat vor 90 Jahren gartenarchitektonischbahnbrechenden Charakter gehabt.Nach e<strong>in</strong>em deutschlandweit für Gartenkünstlerund Architekten ausgeschriebenenIdeenwettbewerb entschied man sich1913 für die Konzeptionen des GartenarchitektenHenn<strong>in</strong>gs aus Hannover und des ArchitektenProf. Meißner aus Darmstadt. DenAufbau des zukünftigen <strong>Erfurt</strong>er Hauptfriedhofsnahm dann ab 1913 der StadtgartendirektorHermann Braband <strong>in</strong> Angriff. Die ältestenGrabfelder bef<strong>in</strong>den sich auf der Ostseite,sie unterscheiden sich <strong>in</strong> ihrer Gestaltungdeutlich von den neuen Grabanlagen.Heute verfügt der riedhof über 53 Grabfelderund Sonderanlagen. Neue Bestattungsartenf<strong>in</strong>den dieDeutlich ist die wachsende Bedeutung dereuerbestattung, <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> wird sie <strong>in</strong> 90%der älle gewählt. Die Urnen-Geme<strong>in</strong>schaftsanlageoder seit 2004 auch das Urnen-Geme<strong>in</strong>schaftsgrabhaben den unguten Nimbusder Anonymität, des Vergessenwerdens verloren.Die Geme<strong>in</strong>schaftsanlage trägt zwarke<strong>in</strong>e Namen, nur e<strong>in</strong>e Jahreszahl, ist aberjederzeit ansprechend gestaltet und gepflegt.Das Geme<strong>in</strong>schaftsgrab nimmt zwölf Urnenauf, trägt e<strong>in</strong>en Grabste<strong>in</strong> mit den zwölf Namenund ist ebenfalls professionell gestaltetund gärtnerisch betreut.Dem Waldcharakter des <strong>Erfurt</strong>er riedhofsentsprechend wird der naturnahen Beisetzungvon Urnen künftig besondere Aufmerksamkeitgewidmet: die Urnenbestattung am Baumist an der Westseite der Anlage vorgesehen.Dann werden Namensplatten auf dem Bodenunter dem jeweiligen Baum auf die Ruhestättenh<strong>in</strong>weisen.Der riedhofsverwaltung, dem Garten- undriedhofsamt obliegt die Pflege historischerGrabstätten, die zumeist unter Denkmalschutzstehen.Und auch neuere Gräber prom<strong>in</strong>enter <strong>Erfurt</strong>er,die nicht von Angehörigen betreut werdenkönnen, nimmt die riedhofsverwaltung<strong>in</strong> ihre Obhut. Patenschaften von <strong>Erfurt</strong>er Bürgerns<strong>in</strong>d dabei sehr hilfreich und werdenjederzeit mit Dankbarkeit entgegengenommen.Grabstätten schreiben <strong>Erfurt</strong>er Stadtgeschichte– Historiker erarbeiten gegenwärtig e<strong>in</strong>endetaillierten Katalog der Grabstätten prom<strong>in</strong>enter<strong>Erfurt</strong>er, das Stadtarchiv ist ihnen dabeie<strong>in</strong>e ergiebige „undstätte“.


13 THEMA: MENSCHENSTERBENTrauer braucht e<strong>in</strong>en Ort –Gedenken an dieFehlgeborenenSiegrid StaemmlerWenn Sie auf den Hauptfriedhof kommenund den breiten Weg <strong>in</strong> Richtung dereierhallen gehen, dann treffen Sie aufder l<strong>in</strong>ken Seite auf das K<strong>in</strong>dergrabmal,e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Rasenfläche mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gefasstenGrabstelle. Auffällig, wenn auchetwas versteckt ragt e<strong>in</strong>e Sandste<strong>in</strong>säule<strong>in</strong> die Höhe mit e<strong>in</strong>em etwas verblasstenSpruch, doch noch gut lesbar. Er lautet:K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d die allerschönsten Blumen derWelt. Schon vor vielen Jahren s<strong>in</strong>d hierK<strong>in</strong>der anonym bestattet worden. Undjetzt ist es wieder so.Die viel zu früh Geborenen werden hier<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em würdigen Rahmen nach vorausgegangenerTrauerfeier beerdigt. Wer esnicht weiß, kann es sehen: Blumen, K<strong>in</strong>derspielzeug,Schmetterl<strong>in</strong>ge schmückendie Grabstelle. Immer wieder gehen Elternan diesen Ort. Träume und Hoffnungenmussten sie hier begraben. Es ist kaumvorstellbar, was es bedeutet e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zuverlieren. Auch e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den erstenWochen der Schwangerschaft.Mit unseren Trauerfeiern versuchen wir,e<strong>in</strong> Stück Hilfe und Begleitung anzubieten<strong>in</strong> dieser schweren Zeit.Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ökumenische Gruppe,jeweils <strong>in</strong> den Kl<strong>in</strong>iken, bestehend ausHaupt- und Ehrenamtlichen. Halbjährlichf<strong>in</strong>den diese Trauerfeiern statt, <strong>in</strong> der Kapelledes Kl<strong>in</strong>ikums und <strong>in</strong> der Kapelledes Katholischen Krankenhauses.Ich er<strong>in</strong>nere mich noch gut an unsere ersteTrauerfeier im Juni 2002 im kle<strong>in</strong>enAndachtsraum der alten rauenkl<strong>in</strong>ik. Vielewaren gekommen, doch jeder fand e<strong>in</strong>enPlatz. Auch Geschwisterk<strong>in</strong>der undGroßeltern waren mitgekommen. ür unswar das e<strong>in</strong>e Bestätigung dafür, wie wichtigund notwendig unser Angebot ist.Den Anstoß dazu hatte die Kl<strong>in</strong>ikleitungselbst gegeben. Ob wir die passendenWorte gefunden haben? Wir habendanach gesucht. Ra<strong>in</strong>er Maria Rilkes Gedichtdrückte die Empf<strong>in</strong>dungen vieleraus:Dass wir uns wiederf<strong>in</strong>denWenn etwas uns / fortgenommen wird, /womit wir tief / und wunderbar / zusammenhängen,/ so ist viel / von uns selber/ mit fortgenommen. / Gott aber will, /dass wir uns wiederf<strong>in</strong>den, / reicher umalles Verlorene / und vermehrt um / jenenunendlichen Schmerz.Zentraler Teil e<strong>in</strong>er jeden Trauerfeier istdas Anzünden e<strong>in</strong>es Lichtes für jedesK<strong>in</strong>d. Das machen die Eltern selbst. Siekommen dazu an den Altar, legen zurKerze e<strong>in</strong>e Blume, schreiben den Namenihres K<strong>in</strong>des oder e<strong>in</strong>en Gedanken aufe<strong>in</strong>en Zettel. Das s<strong>in</strong>d ganz <strong>in</strong>tensiveMomente für alle. Meditative Musik begleitetdabei. So werden der Trauer undden Tränen Zeit und Raum gegeben. Hierist Platz und Gelegenheit dazu.Unser Angebot richtet sich an alle Betroffenen,e<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d Christen wieNichtchristen.Ökumenisches riedensgebetDonnerstag 17 UhrLorenzkirche Anger / Ecke Pilse


THEMA: MENSCHENSTERBEN 14Vom Geist der Psalmen (I):Leiderfahrung – Klage –GottestrostDr. Aribert RotheWie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,so schreit me<strong>in</strong>e Seele, Gott, zu dir.Me<strong>in</strong>e Seele dürstet nach Gott, nach demlebendigen Gott.Wann werde ich dah<strong>in</strong> kommen, daß ichGottes Angesicht schaue?Me<strong>in</strong>e Tränen me<strong>in</strong>e Speise Tag undNacht, weil man täglich zu mir sagt: Woist nun de<strong>in</strong> Gott? ... Was betrübst du dich,me<strong>in</strong>e Seele, und bist so unruhig <strong>in</strong> mir?Harre auf Gott; denn ich werde ihm nochdanken, daß er me<strong>in</strong>es Angesichts Hilfeund me<strong>in</strong> Gott ist.Psalm 42, 2-4; 12-13Ob Menschen Leid annehmen können,zeigt schlagartig, wes Geistes K<strong>in</strong>d sies<strong>in</strong>d. Ist jemand da, dem man se<strong>in</strong> Leidklagen kann? Oder kann Leid nicht se<strong>in</strong>,weil es nicht se<strong>in</strong> darf? Ist es nur e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stellungsfehler<strong>in</strong> der Erkenntnislehre oder<strong>in</strong> der seelischen Gestimmtheit?Müssen erst geistliche Worte und Gebärden,Mythen und Laute, Düfte und Bewegungendie Seele harmonisch verzaubernund die negativen Energien verbannen?Der biblische Gottesglaube versprichtsolch falsche Tröstungen nicht. Se<strong>in</strong>e Klagepsalmenscheuen nicht e<strong>in</strong>mal dieschwerste aller ragen angesichts unaufklärbarerLeiderfahrung: Wo ist nun de<strong>in</strong>Gott?Sie br<strong>in</strong>gen die menschlichen Schreie vorGott zur Sprache und fordern unverhohlense<strong>in</strong>e Menschenfreundlichkeit heraus:Ich sage zu Gott, me<strong>in</strong>em els: Warumhast du mich verlassen?Unauslöschliche Worte aus Israel, e<strong>in</strong>erLandschaft der Schreie und der bewahrtenEr<strong>in</strong>nerungen auf e<strong>in</strong>em langen Wegmit Gott, wie sie ke<strong>in</strong> Volk sonst bereithält.Dieser Psalm ist e<strong>in</strong> Lehrgedicht der SöhneKorach, vorzus<strong>in</strong>gen und gebaut nache<strong>in</strong>em Zeit übergreifenden Schema.Was es alles enthält: die Anrede Gottes,Hilferufe, H<strong>in</strong>weise auf se<strong>in</strong>e Macht undGüte, Schilderungen der Notlage, existentielleragen an Gott, Bitten um Errettungaus der Not, Gründe für das E<strong>in</strong>greifenGottes, Beteuerung der Unschuld, Vertrauensäußerungenund Versprechen (nach H.Seidel).Der Leidende vergeht nicht <strong>in</strong> sprachloserKlage. Das Wort richtet se<strong>in</strong>e Würdeauf, und er erfährt sich als personhaftesEbenbild se<strong>in</strong>es mitleidenden Gottes. Dieserdurchlitt selbst <strong>in</strong> Jesus die menschlicheExistenz bis ans Kreuz. Auch dessenletzten Worte riefen nicht <strong>in</strong>s Leere sondernwaren e<strong>in</strong> Klagepsalm. (Ps 22,2).Ich hebe me<strong>in</strong>e Augen auf zu denBergen.Woher kommt mir Hilfe?Me<strong>in</strong>e Hilfe kommt von dem Herrn,Der Himmel und Erde gemacht hat.Er wird de<strong>in</strong>en uß nicht gleiten lassen,Und der dich behütet, schläft nicht.Siehe, der Hüter IsraelsSchläft und schlummert nicht.Der Herr behüte dich;Der Herr ist de<strong>in</strong> SchattenÜber de<strong>in</strong>er rechten Hand,Dass dich des Tages die Sonne nichtstecheNoch der Mond des Nachts.Der Herr behüte dich vor allem Übel,Er behüte de<strong>in</strong>e Seele.Der Herr behüte de<strong>in</strong>en Ausgang undE<strong>in</strong>gangVon nun an bis <strong>in</strong> Ewigkeit!Psalm 121


15 THEMA: MENSCHENSTERBENGlockenläutenfür jedermannGerta L<strong>in</strong>kWas hat e<strong>in</strong> riedhof damit zu tun, dassim kirchlichen Leben manches nicht mehrso ist, wie es früher war?Es s<strong>in</strong>d die Zugeständnisse an profaneRealitäten, zu denen e<strong>in</strong>e <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>debereit se<strong>in</strong> muss, wenn sie die Trägerschaftüber e<strong>in</strong>en riedhof hat. PfarrerMart<strong>in</strong> Rambow verfügt diesbezüglichüber sehr lebendige Erfahrungen im KirchspielEgstedt, <strong>in</strong> dessen Verantwortung sichdie riedhöfe der Dörfer Egstedt, Bechstedt-Wagd,Wern<strong>in</strong>gsleben und Kirchheimbef<strong>in</strong>den. Und die Erfahrungen s<strong>in</strong>dnicht selten Herausforderung, Mut zu Kreativitätund Ungewohntem zu wagen,weiß er zu berichten.Denn der gewohnte „kirchliche Rahmen“grenzt nicht mehr ab gegen aktuelle gesellschaftlicheund kulturelle Entwicklungenund Auffassungen und ist auchnicht mehr vorbehaltlos e<strong>in</strong>ziges Maß fürden Umgang mit dem Tod. BetroffeneMenschen, so erläutert Pfarrer Rambow,sollen für ihre Toten die letzte Ruhestätteauf dem riedhof <strong>in</strong> ihrem Dorf f<strong>in</strong>den,unabhängig von <strong>Kirchen</strong>zughörigkeit.Die <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de hat sich mit derÜbernahme des riedhofs <strong>in</strong> ihre Trägerschaftverpflichtet, alle damit verbundenenLeistungen vorzuhalten und die umfassensowohl die Pflege des öffentlichenParks, der e<strong>in</strong> riedhof ja ist, als auch dieTrauerfeier und die Bestattung <strong>in</strong> all denunterschiedlichen Vorstellungen derjeweils betroffenen Menschen, die ja nichtausnahmslos kirchlich sozialisiert s<strong>in</strong>d.Pfarrer Rambow ist diesbezüglich zugrößtmöglichem Entgegenkommen bereitund weiß sich da <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang mit se<strong>in</strong>emGeme<strong>in</strong>dekirchenrat – aber ke<strong>in</strong>eswegsauch immer mit professionellen <strong>Kirchen</strong>vertretern.Im Gegenteil, an ragen beispielsweise,ob man die Kirche auch für weltliche Trauer-eiernmit weltlichen Trauerrednern zurVerfügung stellen sollte und ob man auchfür kirchlich ungebundene Menschen die<strong>Kirchen</strong>glocken zur Trauerfeier läuten sollte,scheiden sich die Geister.Aber Pfarrer Rambow und se<strong>in</strong>e fortschrittlichenGeme<strong>in</strong>dekirchenräte s<strong>in</strong>d derMe<strong>in</strong>ung, dass der sakrale Raum nicht vorMissbrauch geschützt werden muss, sondern<strong>in</strong> all se<strong>in</strong>er Unantastbarkeit angemessenzur Verfügung gestellt werden sollte,denn Menschen brauchen Raum fürihre Trauer und ihren Abschied. WelcherRaum, wenn nicht die Kirche, die dochmeistens mitten auf dem riedhof steht,kommt dafür <strong>in</strong> rage?„Der liebe Gott braucht mich nicht, damitich ihn vor Heiden schütze“, sagt derPfarrer lachend und me<strong>in</strong>t es ernst. Beiweltlichen Trauerfeiern <strong>in</strong> den <strong>Kirchen</strong>komme es darauf an, das Heiligste <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erUnantastbarkeit zu bewahren. Es liegtdie aufgeschlagene Bibel auf dem Altarund es steht das Kreuz dort, umgeben vonabsolutem Tabu, nichts wird benutzt undverändert. Es ist mit den Bestattungs-Instituten verb<strong>in</strong>dliche Vorsorge getroffen,dass nur angemessene Musik erkl<strong>in</strong>gt. Dass<strong>in</strong>d durchweg e<strong>in</strong>fache Verständigungsfragen,die heutzutage ke<strong>in</strong>erlei Schwierigkeitenmachen.In Waltersleben, e<strong>in</strong>em weiteren Ort imKirchspiel Egstedt, ist der riedhof <strong>in</strong> kommunalerTrägerschaft und die Kirche <strong>in</strong>partnerschaftlicher Nutzung von <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>deund Kommune. Was für e<strong>in</strong>Durche<strong>in</strong>ander würde dort herrschen,wenn man sich gegene<strong>in</strong>ander abgrenzen


THEMA: MENSCHENSTERBEN 16würde.Ne<strong>in</strong>, freut sich der Pfarrer, hier wächste<strong>in</strong>e gute Tradition: Während der Sarg ausder Kirche zum riedhof gebracht wird,decken die Ehrenamtlichen aus der Geme<strong>in</strong>dedie Tafel für das Trauermahl <strong>in</strong> derKirche! Man kommt zurück <strong>in</strong>s Leben,Abschied und Rückkehr – <strong>in</strong> der Kirche.Und gerade hier ist es unbestritten, dassauch die Glocken für alle läuten, dennhier s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> zwei aufwendigen Spendensammlungendie f<strong>in</strong>anziellen Mittel zusammengekommen, die zuerst für die Anschaffungder Glocken, und nach zweiweiteren Jahren für e<strong>in</strong>e unvorhergeseheneNotreparatur e<strong>in</strong>er Glocke gebrauchtwurden.„Da haben alle gespendet“, sagt PfarrerRambow. Und er hat e<strong>in</strong> zweites Argumentfür das Glockenläuten: Glockenwaren zu allen Zeiten die Verkünder vonNachrichten. Nun verkünden sie e<strong>in</strong>enTrauer-Gottesdienst oder e<strong>in</strong>e weltlicheTrauer-eier.Selbstverständlich soll die christlicheriedhofs- und Bestattungskultur bei allerToleranz doch immer e<strong>in</strong>deutig erkennbarbleiben, betont me<strong>in</strong> Gesprächspartner.Christen haben viele Möglichkeiten,die christliche Botschaft, die christlichenInhalte hörbar, sichtbar, fühlbar zu machen.Bei e<strong>in</strong>em christlichen Begräbnisstellt Pfarrer Rambow das Kreuz an dasGrab. Nach dem Gottesdienst geht dieTrauergeme<strong>in</strong>de zur Beisetzung.Das Grab ist e<strong>in</strong> Ort des Lebens, am Graberwartet die Trauernden nicht der Tod sondernder gekreuzigte Auferstandene. So seidie Verantwortung für e<strong>in</strong>en riedhof e<strong>in</strong>ebesondere Möglichkeit kirchlichen Dienstes.Aber es gab auch andere Zeiten, resümiertPfarrer Rambow. Zu DDR-Zeiten gab ese<strong>in</strong>en stillen Kampf von Seiten des Staatesgegen den Umgang der Kirche mitdem Tod.Es war nicht üblich, den Sarg <strong>in</strong> die Kirchezu br<strong>in</strong>gen, die kirchlich-öffentlicheBegegnung mit dem Tod sollte möglichstelim<strong>in</strong>iert werden.Das hat sich mit der Wende geändert, esist wieder zur Sitte geworden, den Sarg<strong>in</strong> die Kirche zu br<strong>in</strong>gen. Das soll mandiesen gestatten und jenen nicht? PfarrerRambow pflegt diese Unterscheidungnicht.Auch <strong>in</strong> der Diskussion darüber, ob dieErdbestattung christlicher sei als die Urnenbestattung,hat e<strong>in</strong> Pfarrer von heuteund damit auch se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de Haltungzu zeigen.Pfarrer Rambow erläutert unmissverständlich:„Was der christliche Glaube me<strong>in</strong>tmit der Botschaft von der Auferstehungoder dem Weiterleben nach dem Tod istvon der Bestattungsart völlig unabhängig“.Das, was für die Lebenden wichtig ist, seivon Wert. Unsere Person sei mehr als das,was man der Erde anvertraut.Die rage nach der Art der Bestattung könneman losgelöst betrachten von demgläubigen Vertrauen darauf, dass unserWesen und unser Se<strong>in</strong> nicht verloren gehen.ür Bestattungen unterm „grünen Rasen“ist auf den riedhöfen des KirchspielsEgstedt jeweils e<strong>in</strong> Areal e<strong>in</strong>gerichtet worden.Dort werden Schrifttafeln auf dieGrabstätten im grünen Rasen gelegt – ke<strong>in</strong>eBepflanzung, ke<strong>in</strong>e Grabgestaltung unddoch nicht anonym. Diese Bestattungsartwird seit ca. drei Jahren häufig gewählt –von Christen wie von religiös ungebundenenMenschen.E<strong>in</strong> riedhof hat sehr viel damit zu tun,dass im kirchlichen Leben manches nichtmehr so ist wie früher. Chancen für christlichenDienst s<strong>in</strong>d immer gegeben, eskommt nur darauf an, sie zeitgemäß undunbeirrt zu nutzen.


17 THEMA: MENSCHENSTERBENH<strong>in</strong>ausgehenim SegenMargrit laschmannEs war am Anfang me<strong>in</strong>es Dienstes.Ich wurde gerufen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Haus, <strong>in</strong> das derTod getreten war. Der Mann, der im Sterbenlag, war e<strong>in</strong> Angesehener im Dorf. Erlebte für se<strong>in</strong>e amilie. Er arbeitete gernund viel. O, ich lernte dieses gute bäuerlicheLeben sehr zu achten, ja zu lieben.Er tat viel für unsere <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de. Erhatte Humor und feierte gern. Se<strong>in</strong>e Händewaren groß, gezeichnet von Arbeit undzugleich waren sie bescheiden, denn siekannten auch Not.Das Sterben fiel ihm schwer. Aber, es warnicht so sehr der Tod, der ihn bedrückte,sondern da war e<strong>in</strong>e große Angst – e<strong>in</strong>eAngst vor Gottes Gericht und das zu sehen,machte wiederum mich sehr betroffen.Wie sollte ich diese Angst beruhigen?Ich hatte ke<strong>in</strong>e Erfahrungen. Ich hatte ke<strong>in</strong>Ritual. Ich ahnte, wie ihm zumute war,und fühlte mich hilflos. Ich stammelte e<strong>in</strong>paar Worte und betete mit ihm das Vaterunser.Ich weiß nicht mehr, ob ich michgetraut habe, ihn zu segnen.Diese Nacht ist mehr als 20 Jahre her.Noch immer gehe ich mit Herzklopfen <strong>in</strong>Stuben, wo gestorben wird. Ich weiß,auch wenn wir es kaum wagen, es auszusprechen,nicht mal im Angesicht des Todes,wie wenig wir fertig werden mit unseremunfertigen Leben. Ich glaube, esgibt dieses Leiden unter unserer Schuld,die uns vielleicht ganz am Ende vor unserenAugen steht. Ich spüre, wie schweres ist, Worte der Versöhnung zu f<strong>in</strong>den,vieles bleibt unausgesprochen, ungeklärt,zerbrochen über den Tod h<strong>in</strong>aus. Und dasist unser Schmerz am Ende und unsereAngst vor dem, was kommt – beides spiegeltsich <strong>in</strong> unserem Schweigen und <strong>in</strong>unseren Tränen.Was ich damals nicht konnte, versucheich jetzt zu sagen: dass es rieden gibtüber unseren Streit, SEINEN rieden; dasses Gnade gibt, die größer ist als all’ unsereSchuld; dass es Gottes Liebe gibt, dieso unbegreiflich und so wunderbar ist unddie wir so sehr brauchen zum Leben, zumSterben, zum Abschiednehmen.Alles fließt e<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Zeichen des Kreuzesauf der Stirn dessen, der gestorben ist,und auf se<strong>in</strong>er Brust – wie am Anfang <strong>in</strong>der Taufe, so am Ende unseres irdischenLebens.Die Angehörigen sagen kaum etwas, abersie nehmen es dankbar an, das e<strong>in</strong>er (e<strong>in</strong>e)aus-gesegnet wird – h<strong>in</strong>aus geht aus dieserWelt im Segen, der uns das gibt, waswir nicht schaffen zu tun.DA DER TOD, GENAU ZUNEHMEN, DER WAHREENDZWECK UNSERES LEBENS IST,so habe ich mich seit e<strong>in</strong> paar Jahrenmit diesem wahren, besten reund desMenschen so bekannt gemacht, dassse<strong>in</strong> Bild nicht alle<strong>in</strong>e nichtsSchreckendes mehr für mich hat,sondern recht viel Beruhigendes undTröstendes. Ich danke me<strong>in</strong>em Gott,dass er mir das Glück gegönnt hat, mirdie Gelegenheit zu verschaffen, ihn alsden Schlüssel zu unserer wahrenGlückseligkeit kennen zu lernen.Ich lege mich nie zu Bette, ohne zubedenken, dass ich vielleicht, so jungals ich b<strong>in</strong>, den anderen Tag nicht mehrse<strong>in</strong> werde. Und es wird doch ke<strong>in</strong>Mensch von allen, die mich kennen,sagen können, dass ich im Umgangemürrisch oder traurig wäre. ür dieseGlückseligkeit danke ich alle Tageme<strong>in</strong>em Schöpfer und wünsche sie vonHerzen jedem me<strong>in</strong>er Mitmenschen.Wolfgang Amadeus Mozart


THEMA: MENSCHENSTERBEN 18Grenzfragenzwischen Leben und TodChrist<strong>in</strong>e GohlesAls Krankenhausseelsorger<strong>in</strong> werde ichvon Patienten immer mal wieder vorsichtignach Möglichkeiten der Sterbehilfegefragt. Im Gespräch erfahre ich, dass h<strong>in</strong>terdieser rage häufig die Befürchtungsteht, im alle e<strong>in</strong>er unheilbaren Erkrankungstarke Schmerzen zu erleiden unddas Sterben als langen qualvollen Prozesserleben zu müssen. Andere Patienten fragenmich nach dem Patiententestament,weil sie befürchten, durch die Möglichkeitender modernen Mediz<strong>in</strong> künstlicham Leben erhalten zu werden, ohne dieszu wollen und sich nicht dagegen wehrenzu können. Sie fühlen sich durch Medienberichtezunehmend gegenüber densche<strong>in</strong>bar grenzenlosen Möglichkeiten dermodernen Mediz<strong>in</strong> verunsichert. H<strong>in</strong>terbeiden ragekomplexen höre ich den fürmich gut verstehbaren tiefen Wunschdanach, selbstbestimmt und erträglichsterben zu können.Wenn ich <strong>in</strong> ortbildungen mit Krankenschwesterndie rage bespreche, wie sichjede ihr eigenes Sterben wünscht, danntreffe ich auf sehr klare Vorstellungen:„Ohne langes Leiden“ und „mediz<strong>in</strong>ischeBehandlung nur bis zu e<strong>in</strong>em bestimmtenPunkt“ werden sofort genannt. Undich weiß, da sprechen Menschen, die tagtäglichim Krankenhaus an Sterbebettentätig s<strong>in</strong>d.Lange Zeit wurden die e<strong>in</strong>drucksvollenortschritte der Mediz<strong>in</strong> als Segen empfunden,weil viele Menschen von ihrenKrankheiten geheilt werden konnten. DieEntdeckung des Penicill<strong>in</strong>s z.B. währenddes zweiten Weltkrieges rettete vielen dasLeben, weil Wund<strong>in</strong>fektionen nicht mehrzum Tod führen mussten. Aktuell hat dievor e<strong>in</strong>igen Jahren noch unbehandelbareErkrankung AIDS an Bedrohung verloren,weil für Betroffene lebenserhaltende Behandlungsmöglichkeitengefunden wurden.Die moderne Mediz<strong>in</strong> entwickelt sichbeständig weiter und <strong>in</strong>zwischen liegenSegen und luch so dicht beie<strong>in</strong>ander,dass Entscheidungen schwer zu treffens<strong>in</strong>d. Hatten vor Jahren rühgeborene abder 28. Schwangerschaftswoche e<strong>in</strong>e realeChance, sich gesund zu entwickeln,so kann die moderne Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong>zwischenrühchen ab der 22./23. Woche am Lebenerhalten.Wie das gel<strong>in</strong>gt und zu welchem Preis fürK<strong>in</strong>d und Eltern, das weiß im Voraus ke<strong>in</strong>er.Der Arzt fühlt sich von se<strong>in</strong>em Verständnisder Lebenserhaltung her <strong>in</strong> derPflicht, alles Machbare zu tun. Und auchEltern möchten <strong>in</strong> der Regel, dass ihr sehrfrüh geborenes K<strong>in</strong>d leben kann. Auf demArzt lastet e<strong>in</strong>e große Verantwortung. Wiesoll er entscheiden? Er kann mediz<strong>in</strong>ischviel tun – was davon ist s<strong>in</strong>nvoll zu tunund wo ist die Grenze zwischen beidem?Dieser schwierige Weg der Entscheidungenkann nur <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Ause<strong>in</strong>andersetzungunter ethischen und religiösenGesichtspunkten geme<strong>in</strong>sam mit den Elterngegangen werden.Vom Lebensanfang zum Lebensende:Auch da liegt die Entscheidungsschwierigkeit<strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> den Händen desArztes. Wird er zu e<strong>in</strong>em Patienten mitHerzstillstand gerufen, so ist er verpflichtetzu reanimieren, also alles daran zusetzen, den Patienten zurück <strong>in</strong>s Leben zuholen, unabhängig davon, <strong>in</strong> welchem Lebensalterder Patient ist.Diese Verpflichtung ist zum e<strong>in</strong>en Schutzfür Patienten, nicht aus Altersgründen aufgegebenzu werden, andererseits entsteht


19 THEMA: MENSCHENSTERBENim Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> oft die rage nach demS<strong>in</strong>n dieser Maßnahme, wenn der Patientnicht wieder mit se<strong>in</strong>em Bewusstse<strong>in</strong> <strong>in</strong>sLeben zurückkehren kann. Soll dem sehralten Menschen, der nicht mehr schluckenkann, e<strong>in</strong>e Sonde durch die Magenwande<strong>in</strong>gesetzt werden, damit er weiter ernährtwerden kann oder soll man ihn „verhungern“– also sterben – lassen? Angehörigestimmen häufig dem Anlegen der Magensonde(PEG) zu, weil sie nicht „schuld“daran se<strong>in</strong> möchten, dass ihr geliebterMenschen stirbt.Ob dies <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em S<strong>in</strong>ne ist? An dieserschweren Stelle der Entscheidung kann e<strong>in</strong>Patiententestament (z.B. die ChristlichePatientenverfügung) den mutmaßlichenWillen des Betroffenen umsetzen helfen.Und auch wenn der Betroffene es früherformuliert hat, dass er ke<strong>in</strong>e lebensverlängerndenMaßnahmen wie z.B. die PEGmöchte, kann es unendlich leidvoll fürAngehörige se<strong>in</strong>, das mediz<strong>in</strong>isch Machbarenicht tun zu lassen und damit dasSterben e<strong>in</strong>zuleiten bzw. „<strong>in</strong> Kauf“ zunehmen.Es ist jederzeit s<strong>in</strong>nvoll, e<strong>in</strong> Patiententestamentnach <strong>in</strong>tensiver Beratung so konkretwie möglich zu erstellen und es se<strong>in</strong>enAngehörigen anzuvertrauen bzw. dasKärtchen des Kurzh<strong>in</strong>weises <strong>in</strong> se<strong>in</strong>enpersönlichen Papieren bei sich zu führen.Dies erleichtert Angehörigen und Ärzten<strong>in</strong> bestimmten Situationen die Entscheidungfür oder gegen jeweils konkret benanntelebensverlängernde Maßnahmen,wenn es der Betroffene für sich selbst nichtmehr ausdrücken kann.Die E<strong>in</strong>haltung des Patientenwunsches istfür den Arzt Empfehlung und nicht Verpflichtung.Er entscheidet und verantwortetse<strong>in</strong> eigenes Tun entsprechend se<strong>in</strong>emGewissen und se<strong>in</strong>er Überzeugung. Ausme<strong>in</strong>en Erfahrungen heraus möchte ichdazu ermutigen, Wünsche und Vorstellungenim H<strong>in</strong>blick auf das eigene Sterbenmit dem Arzt des Vertrauens zu besprechen.Er wird mit dem Patienten geme<strong>in</strong>samnach e<strong>in</strong>em guten, möglichstschmerzfreien Weg zum Sterben h<strong>in</strong> suchen.An dieser Stelle noch e<strong>in</strong>ige Gedankenzum Vertrauen: In unserer letzten Situationdes Lebens, dem Sterben, s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong>der Regel auf die Hilfe anderer Menschenangewiesen, brauchen ihren Beistand undihre Handreichung. Und wir brauchen dasVertrauen, dass andere gut mit uns umgehenwerden und uns <strong>in</strong> unserer Hilfsbedürftigkeitliebevoll begleiten werden.Wenn ich mich <strong>in</strong> guten Händen weiß –im Leben und im Sterben – dann wird derWunsch nach Sterbehilfe, den ich beimgenauen Betrachten e<strong>in</strong>zelner Lebensschicksalegut verstehen kann, <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrundtreten.


THEMA: MENSCHENSTERBEN 20Der Trauer Raum gebenChristoph Kuch<strong>in</strong>keNeues Trauersem<strong>in</strong>ar derÖkumenischen Hospizgruppe<strong>Erfurt</strong>Über e<strong>in</strong>en Zeitraum von fünf Monatenan sechs Abenden möchten wir Menschenbegleiten, die Hilfe <strong>in</strong> ihrer Trauer um e<strong>in</strong>enlieben verstorbenen Menschen suchen,die diese Trauer nicht alle<strong>in</strong> durchstehenwollen, die derzeit <strong>in</strong> Rückzug undBegrenzung leben. In e<strong>in</strong>er geschlossenenGruppe „arbeiten“ sie an ihrer Trauer <strong>in</strong>verschiedenen Schritten.Gedanken, Gesprächs- und Erfahrungsrundenstehen neben Musik, Malen, Geschichten,Meditation und weiteren Gestaltungsvariationen.Geme<strong>in</strong>sam mit denTrauerkreis-Teilnehmern möchten wir alsBegleiter und Mittler e<strong>in</strong>en „Raum“ schaffen,der den Hilfesuchenden Platz gibt fürHaltungen (gebeugte und sich aufrichtende)und <strong>in</strong> dem Energien und gelebtesLeben als Trauergeschichten aufe<strong>in</strong>andertreffen können. Dadurch kann etwasNeues entstehen, <strong>in</strong> unterschiedlichenSchritten, weil jeder Teilnehmer se<strong>in</strong> eigenesTempo, se<strong>in</strong>e Schritte und se<strong>in</strong> Engagementselbst bestimmt. Jeder/jede darfauch e<strong>in</strong>fach nur da se<strong>in</strong>; niemand mußetwas sagen, wenn er/sie nicht will oderkann. Niemand soll sich unter Druck gesetztfühlen. Dies ist e<strong>in</strong>e der Regeln <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er solchen Gruppe.Niemand muss, aber jeder/jede kann dieseTrauerarbeit leisten. Sie ist ungeheuerschwer und sche<strong>in</strong>t oft als schier unlösbar.Immer wieder machen wir die Erfahrung,dass diese aber doch gel<strong>in</strong>gt, dassAnderes, Neues möglich werden kann.E<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong> sagt am Ende von ihremWeg im Trauerkreis: „Wir haben überVergangenes gesprochen, haben gewe<strong>in</strong>t,aber auch wieder gelernt zu lachen undhaben viel vone<strong>in</strong>ander erfahren. Vergangeneswollen und dürfen wir nicht vergessen,aber wir wollen die Lebenszeit,die noch vor uns liegt, leben. Im Gedenkenan unsere Lieben und <strong>in</strong> Gedankenan das gelebte geme<strong>in</strong>same Leben“.Das nächste Trauersem<strong>in</strong>ar beg<strong>in</strong>nt am5. Oktober 2006. Wenn Sie daran teilnehmenmöchten, nehmen Sie mit uns Kontaktauf und melden Sie sich bitte telefonischan oder kommen Sie zur Sprechstunde<strong>in</strong> unser Büro.KontaktadresseÖkumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong>Goethestraße 2299096 <strong>Erfurt</strong>( 0361 340 47 80Ansprechpartner<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Koeck,Montag und Donnerstag <strong>10</strong>-12 UhrDienstag <strong>10</strong>-17 Uhr


21 THEATERGOTTESDIENSTSiehst du den Monddort stehen?E<strong>in</strong>e „Mondpredigt“ zum besonderenTrost für Menschen, die mitunter <strong>in</strong> denMond gucken müssenIn dem 9. Theatergottesdienst <strong>in</strong> der Kaufmannskircheam Anger zu dem kle<strong>in</strong>en Welttheater,Carl Orffs Oper „Der Mond“, der 13.<strong>Erfurt</strong>er Domstufen-estspiele, am Sonntag,dem 20. August 2006 um <strong>11</strong>.15 Uhr predigtePfarrer i.R. Boris Michael Gruhl (Dresden).Gruhl, geboren 1947, bis 2005 Referent fürkulturelle Bildung der <strong>Evangelische</strong>n Jugend<strong>in</strong> Sachsen, ist jetzt als freier Autor, Redakteur,Rezensent und Herausgeber tätig.E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Welttheater. Der Ort ist Märchenland.Die Zeit ist Märchenzeit. Das Märchenvom Mond aus den Sammlungen der GebrüderGrimm stand Pate.E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Welttheater <strong>in</strong> der Tradition desgroßen Welttheaters, der Mysterienspiele desMittelalters, der Prozessionen Spaniens, Siziliensdes Tags oder zur Nachtzeit, <strong>in</strong> den<strong>Kirchen</strong> entstanden, aus den <strong>Kirchen</strong> verbanntund wiederum von den <strong>Kirchen</strong> zu nutze gemacht.Das große Spiel vom Leben und Sterbenund Auferstehen. Vom Licht, von der <strong>in</strong>sternisund wiederum vom Licht. Vom Chaos,von der Ordnung, deren Zerstörung undwiederum – jetzt immer stärker als Vision undauch im Konjunktiv – von der Erneuerung undewig e<strong>in</strong>gesetzter Ordnung, mit Tag undNacht und Nacht und Tag und Brot, und We<strong>in</strong>,Musik und Tanz für alle, und großem Lichtbei Tage und kle<strong>in</strong>em Licht bei Nacht für alle,dass ke<strong>in</strong>er mehr, für immer und ewig, verlorenoder fehl gehe.Der Mond im kle<strong>in</strong>en Welttheater des CarlOrff (geb. am <strong>10</strong>. Juli 1895 <strong>in</strong> München) g<strong>in</strong>gam 5. ebruar 1939 zum ersten mal <strong>in</strong> Münchenauf. Er wurde gevierteilt. Er verlosch.Er wurde wieder zusammengesetzt und sohoch aufgehängt, dass auch <strong>in</strong> f<strong>in</strong>stersterNacht jedem Menschen – ohne Ansehen vonPerson, Stand, Herkunft oder Religion – e<strong>in</strong>Strahl se<strong>in</strong>es matten Lichtes leuchten sollte.Im Theater erhellte der Mond 1939 noch dieNacht für Lebende und Tote, für Gew<strong>in</strong>ner undVerlierer, für Säufer und Spieler, für aule undleißige, für Laute und Leise, für Kranke undGesunde, für Beter aller Religionen und Spötterauch. Der Mond im großen Welttheatererhellte längst nicht mehr jedermanns Weg,konnte Verzweifelte nicht mehr trösten oderWege aus dem Elend weisen. Der Mond von1939 g<strong>in</strong>g auf über den ersten Schlachtfeldernund schon über den Baracken der Arbeits-und Konzentrationslager.E<strong>in</strong> Weltdrama hatte begonnen. Die Kategorienwaren <strong>in</strong> schändlichster Verwirrung, e<strong>in</strong>blutig Eisen war der Mond und die Welt, sonstsanft und mild von ihm beschienen, war e<strong>in</strong>umgestürzter Hafen. Das s<strong>in</strong>d Zitate aus denWelttheaterstücken Georg Büchners. Aus denVisionen e<strong>in</strong>es jungen Mannes, der nicht dreißigJahre alt wurde. Die Parzen hatten ihmbei se<strong>in</strong>er Geburt die Augenlieder weggeschnitten.Daher konnte er vor nichts se<strong>in</strong>eAugen verschließen, wie e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er spätenVerwandten, der Dichter He<strong>in</strong>er Müller, sagenwird. Bei Büchner war schon die Rededavon, dass die ganze Welt e<strong>in</strong> gekreuzigterHeiland, und der Mond nicht mehr als e<strong>in</strong>faules Stück Holz ist, oder wie schon gesagt,e<strong>in</strong> blutig Eisen. Aber wieder zurück odervoran <strong>in</strong>s zwanzigste Jahrhundert.Geschrieben hatte Carl Orff se<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Welttheater1936/1938. Als e<strong>in</strong> „nachdenklichesGleichnis von der Vergeblichkeit menschlichenBemühens, die Weltordnung zu stören“,wollte er se<strong>in</strong> Märchenspiel verstanden wissen,und zugleich „als Parabel vom Geborgense<strong>in</strong><strong>in</strong> eben dieser Welt“. Wie unbehaustebendiese Welt schon für viele se<strong>in</strong>er Zeitgenossengeworden war mag er gewusst haben,dass er sich selbst noch so ganz wohl <strong>in</strong>ihr gefühlt haben kann, ist nicht anzunehmen.Er hat nicht aufgehört, Stücke zu schreiben,nicht selten so im Stile von Märchen oderWelt- und Mysterienspielen, <strong>in</strong> denen es irgendwiedoch noch gut ausgeht.Auch ganz am Ende, 1973 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em letztengroßen Werk, bevor er 1982 im Alter von 87Jahren <strong>in</strong> München stirbt, im „Spiel vom Ende


THEATERGOTTESDIENST 22aller Zeiten – De temporum f<strong>in</strong>e comoedia“,feiert er die Vision e<strong>in</strong>er endlichen und allumfassendenVergebung. Selbst Luzifer fleht„Vater ich habe gesündigt“, erhält darauf se<strong>in</strong>eursprüngliche Engelsgestalt zurück, unde<strong>in</strong> großes Licht erfüllt das Weltall, das <strong>in</strong>völliger Harmonie aufgeht.Sieht man sich die Texte und Quellen zu denStücken an, dann f<strong>in</strong>det sich bei Carl Orff soetwas wie e<strong>in</strong>e mittelalterzentrierte Patchworkreligiosität.Antike, Christentum, Sagenwelten,Märchen und lokale bayerische Bezügekommen zusammen. Darüber zu bef<strong>in</strong>densteht mir hier nicht an. Darüber, dass dieästhetischen Erträge e<strong>in</strong>er lebenslangen Ause<strong>in</strong>andersetzungmit der rage nach der Ordnungder Welt uns anstoßen und berühren,zustimmen oder wiedersprechen lassen, aberschon. Immerh<strong>in</strong> gehören auch die volkstümlichebayerische Weihnachtsgeschichte unde<strong>in</strong> Passions- und Osterspiel zum OrffschenGesamtwerk.(Osterspiel: „Comoedia de Christi Resurrectione“1956, Weihnachtsspiel: „Ludus de natoInfante virificus“ 1961)In der für uns verb<strong>in</strong>dlichen Ordnung der biblischenBücher, also der Sammlung von Urkundenunseres Glaubens, geht es zu Beg<strong>in</strong>num e<strong>in</strong>e Ordnung. Die Schöpfung, <strong>in</strong> derenOrdnung das Licht des Tages und der Nacht– also unser Mond – e<strong>in</strong>e em<strong>in</strong>ente Rolle spielen.Das Volksmärchen vom Mond übt daranschon e<strong>in</strong>e leise Kritik, denn offensichtlichhat das Licht am Anfang nicht so ganz gereichtund e<strong>in</strong> Land, etwa von der Größe e<strong>in</strong>esdeutschen Kle<strong>in</strong>ststaates, mag dahernachts völlig dunkel geblieben se<strong>in</strong>.Dass daraus e<strong>in</strong>e amüsante Diebsgeschichtewird, samt Exkurs über Eigennutz und Dummheitmit der olge e<strong>in</strong>er kosmischen Katastrophe,<strong>in</strong> deren olge alles durche<strong>in</strong>ander gerät,mag auch e<strong>in</strong>e Reaktion auf Wunsch undWirklichkeit se<strong>in</strong>. Das Märchen ist erst zuEnde, wenn der Mond endlich am Himmelsteht, mit se<strong>in</strong>em Lichte die ganze Landschaftübergießt. Um das so h<strong>in</strong>zukriegen muss e<strong>in</strong>erkommen und Ordnung schaffen, bei denToten und bei den Lebenden, oben und unten.Das ist im Märchen, vor allem bei Carl Orff,der Petrus. Der greift nicht durch mit eiserneraust, der straft nicht sondern setzt sichmit dem Mondges<strong>in</strong>del an e<strong>in</strong>en Tisch, sprichtmit ihm e<strong>in</strong>e Sprache, nimmt e<strong>in</strong>en Schluckund mehrere, sitzt noch gerade als die anderenschon unterem Tisch s<strong>in</strong>d, und sagt dann,so K<strong>in</strong>der, jetzt reichts. Wie im K<strong>in</strong>derzimmer.Erst e<strong>in</strong> bisschen mit toben, dann denSchlusspunkt setzten, e<strong>in</strong> Schlaflied s<strong>in</strong>genund die Hände falten, je nach dem, und dasist gut für alle.Im Märchen wird sogar die Schöpfung freundlichkorrigiert, denn <strong>in</strong> der Regieanweisungsteht der schon zitierte schöne Satz „Hocham Himmel hängt der Mond, der mit se<strong>in</strong>emLichte die ganze Landschaft übergießt“. Daist der sanfte Vers von Eichendorf nicht weit,der die Mondnacht so beschreibt, dass es war,„als hätt der Himmel die Erde sanft geküsst...“.Das Märchen, wie es die BrüderGrimm fanden, war also auch schon e<strong>in</strong> Kommentarzur Zeit. Es war e<strong>in</strong> gläubiger Kommentar,e<strong>in</strong>e Variante der Hoffnung, dass ke<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sternis für immer Bestand haben kann.Das kle<strong>in</strong>e Welttheater des Carl Orff ist auche<strong>in</strong> Kommentar zur Zeit, sogar <strong>in</strong> der orme<strong>in</strong>es makaberen Totentanzes:Alles ist so wie im Leben,ke<strong>in</strong>em wird Pardon gegeben,jeder spielt se<strong>in</strong> falsches Spiel!Weil die Schaukel dieser Weltnimmermehr die Wage hält.ährt der e<strong>in</strong>e darauf nieder,hebt es schon den andern wieder,und der Preller wird geprellt,und verliert se<strong>in</strong> Gut und Geld.Drum, solang die Kräfte reichen,lasse nimmer dich erweichen!Pack den andern fest am Kragen,tritt ihm tüchtig <strong>in</strong> den Magen,haust du ihn nicht selber nieder,klappern dir die Augenlider.Schlagt zu, schlagt zu,schlagt sie zusammen.(Carl Orff, Der Mond, Textbuch, Ma<strong>in</strong>z o.J.)So, und dann sorgt der Petrus mit sonorerBassstimme dafür, dass der Mond an se<strong>in</strong>en


23 THEATERGOTTESDIENST / ELISABETHJAHRPlatz kommt und es wieder h<strong>in</strong>haut mit Ebbeund lut, Tag und Nacht, rühl<strong>in</strong>g, Sommer,Herbst und W<strong>in</strong>ter, Leben und Sterben undvor allem leben und leben lassen.Übrigens ist dieser Petrus bei Carl Orff eigentlichnur e<strong>in</strong> alter Mann namens Petrus,also gar ke<strong>in</strong> Heiliger, ke<strong>in</strong> Apostel, sondernauch e<strong>in</strong>er von denen aus der <strong>in</strong>sternis, untermMond und unter der Sonne, auch e<strong>in</strong>ervon denen auf der Schaukel dieser Welt. Indem kle<strong>in</strong>en Welttheater, vor dem Geschehendes großen Weltendramas, bekommt dieHoffnung den Klang der Güte und der Weisheit.Das, f<strong>in</strong>de ich, ist auch musikalisch, gerade<strong>in</strong> den Passagen des Petrus, gut gelungen. Das<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>er das Schlaflied für die Toten undzündet das Licht für die Lebenden an, mitten<strong>in</strong> der <strong>in</strong>sternis. Na ja, und mitten <strong>in</strong> derNacht, im W<strong>in</strong>ter der Welt, der, wie man siehtund weiß, im Hochsommer here<strong>in</strong>brechenkann, erlöst alle e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d.Der Alte geht, er hat’s gerichtet, das K<strong>in</strong>dkommt, erkennt das Licht und gibt es andernweiter. Da kl<strong>in</strong>gt ja auch Orffs Musik ganzanders, solche zarten Klänge gab’s im ganzenStück zuvor nicht.Auf der Weltbühne im August 2006 läuft jaauch nicht gerade e<strong>in</strong>e Komödie. Im Gegenteil,Heilslehren stehen <strong>in</strong> blutigen Kriegengegene<strong>in</strong>ander. Da spielt das Theater <strong>Erfurt</strong>e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Welttheater mit gutem Ausgang.Da sendet das Theater vom Domplatz ausKlänge und Töne, Bilder und Lichter zu uns,die s<strong>in</strong>d von Menschen <strong>in</strong>szeniert und produziert,die wissen ebenso wie wir, dass dieSchaukel dieser Welt mal wieder ganz undgar nicht <strong>in</strong> der Waage ist.Aber das wunderbare Spektakel vor der mittelalterlichenAnsicht der Treppe des Domsund der Kirche St. Severi schlägt die Brückezu den Heiligen und Narren aller Zeiten, zudenen die Komödianten und Mondguckerauch gehören, eben alle, wie wir, die Gläubigen,die es nicht lassen können, <strong>in</strong> allemLärm und allem Getöse andere, stärkere Tönezu vernehmen, <strong>in</strong> Sonne, Mond und Sternen,Tag und Nacht auch Zeichen zu erkennen,die uns leuchten, wenn es se<strong>in</strong> muss auchheim leuchten. Dafür ist das milde Licht desMondes ja besonders geeignet. „E<strong>in</strong> Mond fürdie Beladenen“ – der Titel des Stückes vonEugene O’Neill fiel mir e<strong>in</strong>, als ich an e<strong>in</strong>ePredigt zu Orffs „Der Mond“ dachte. DerMond sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> vielen Stücken, wird <strong>in</strong> vielenOpern besungen, aber <strong>in</strong> O’Neills traurigemStück blitzt unterm Licht des Mondes <strong>in</strong>mancher trüben Whiskypfütze etwas Himmelauf: die Möglichkeiten des liebenden Menschen,wie es Georg Hensel beschreibt, undfortfährt, dass davon nicht viel verwirklichtwird. (Georg Hensel, Spielplan, München1992)Aber manchmal, Gott sei Dank, geradegenug, um bis zur nächsten Pfütze zu gelangen,zur nächsten Möglichkeit, zum nächstenStückchen Himmel, oder zum nächstenTheater, <strong>in</strong> dem wenigstens noch davon gespieltund gesungen wird, dass der Mond füralle sche<strong>in</strong>t und sich sogar <strong>in</strong> trüben Pfützengerne spiegelt.THEATERGOTTESDIENST <strong>10</strong>Uraufführung WUTOper von Andrea Lorenzo Scartazz<strong>in</strong>i17.9. <strong>11</strong>.15 Uhr„ELISABETHJAHR“ der evangelischen<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Mitteldeutschlandwww.elisabethjahr-onl<strong>in</strong>e.dewww.elisabeth-jahr-2007.de„Elisabeth von Thür<strong>in</strong>gen und dasHauskloster der Ludow<strong>in</strong>ger <strong>in</strong>Re<strong>in</strong>hardsbrunn“AusstellungEröffnung 19.<strong>11</strong>. 14 UhrRe<strong>in</strong>hardsbrunn Klosterpark und Stift„Von der Burg <strong>in</strong> die Gasse“Elisabeth-Gottesdienst mit festlicher MusikPröpst<strong>in</strong> Elfriede BegrichAugust<strong>in</strong>er Vocalkreis19.<strong>11</strong>. 9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche <strong>Erfurt</strong>„Elisabeth: E<strong>in</strong>e evangelische Heilige“estgottesdienst zur Eröffnung desElisabethjahresVergabe örderpreis für christlich-sozialesEngagement mit estakt im Anschluss19.<strong>11</strong>. <strong>10</strong> Uhr Georgenkirche Eisenach /oyer Sparkasse


SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24Andreaskirche AndreasstraßeSo, feiertags <strong>10</strong> UhrAugust<strong>in</strong>erkircheAugust<strong>in</strong>erstraßeSa 18 Uhr Abendgebet mitBegrüßung des SonntagsSo 9.30 Uhr mAGustav-Adolf-KircheS<strong>in</strong>gerstraße 1So <strong>10</strong>.30 Uhr 1.–15. d. MonatsSo 9.15 Uhr 16.–31. d. MonatsKaufmannskirche am AngerSo <strong>10</strong> Uhr (außer 15.<strong>10</strong>.);ökumenisch 19.<strong>11</strong>.Melanchthon-GZ LudolfwegSo <strong>10</strong> Uhr: 15.<strong>10</strong>.; 19.<strong>11</strong>.So 15 Uhr 1.<strong>10</strong>.(amiliengottesdienst zumErntedank)Lukaskirche Stadtweg 64So <strong>10</strong>.30 Uhr 16.-31. d. Mon.LutherkircheMagdeburger AlleeSo <strong>11</strong> Uhr 1.-15. d. M. außer 1.<strong>10</strong>.So 9.30 Uhr ab 16. d. MonatsSa 17 Uhr <strong>11</strong>.<strong>11</strong>. Gebet für dieStadtSo 17 Uhr 19.<strong>11</strong>.Mart<strong>in</strong>ikircheHans-Sailer-/ TiergartenstraßeSo 9.30 Uhr 1.-15. des Monats<strong>11</strong> Uhr ab 16. des Monats (nichtam letzten So)Sa 18 Uhr Abendmahls-Andachtmit OrgelmusikGeme<strong>in</strong>dezentrum Roter BergHammerweg 4aSo <strong>11</strong> Uhr 29.<strong>10</strong>.; 26.<strong>11</strong>.PredigerklosterMeister-Eckehart-StraßeSo <strong>10</strong> UhrSo <strong>11</strong>.15 Uhr 8.<strong>10</strong>.; 12.<strong>11</strong>.SonntagsgesprächReglerkirche BahnhofstraßeSo 9.30 UhrGeme<strong>in</strong>dehausWilhelm-Busch-StraßeSa 17 Uhr 7., 21.<strong>10</strong>.; 4., 18.<strong>11</strong>.Reglergeme<strong>in</strong>dehausJuri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>gSo 14 Uhr, r 17 Uhr Christen ausder ehem. SU laden e<strong>in</strong>Thomaskirche SchillerstraßeSo <strong>10</strong> UhrAndisleben St. Peter und PaulSo 9.30 Uhr 1., 8., 29.<strong>10</strong>.;12., 26.<strong>11</strong>.Sa 18 Uhr 14.<strong>10</strong>.Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GDMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeBischleben BenignuskircheSo <strong>10</strong>.30 Uhr 12.<strong>11</strong>.So14 Uhr 1.<strong>10</strong>. ErntedankSo <strong>10</strong> Uhr Regional-GD 15.<strong>10</strong>.So 9 Uhr Ewigkeitssonntag 26.<strong>11</strong>.Dachwig PetrikircheSo 9 Uhr 5., 26.<strong>11</strong>.So <strong>10</strong>.30 Uhr 1., 8., 29.<strong>10</strong>.;19.<strong>11</strong>.Sa 18 Uhr 14.<strong>10</strong>.Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeElxleben MichaeliskircheSo 9 Uhr 8., 29.<strong>10</strong>.; 12.<strong>11</strong>.So <strong>10</strong>.30 Uhr 1., 15., 22.<strong>10</strong>.;5., 26.<strong>11</strong>.Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeGebesee Laurentiuskirchejeden So <strong>10</strong>.45 UhrDi <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GDGispersleben KilianikircheSo 9.30 Uhr 8., 15.<strong>10</strong>.; 5.<strong>11</strong>.So 14 Uhr 26.<strong>11</strong>. ökumenischeBläserfeierstunde auf dem riedhofGisperslebenGispersleben VitikircheSo 9.30 Uhr 1., 22., 29.<strong>10</strong>.;19., 26.<strong>11</strong>.So 14 Uhr 26.<strong>11</strong>. ökumenischeBläserfeierstunde auf dem riedhofGisperslebenMart<strong>in</strong>-Niemöller-Geme<strong>in</strong>dehausSo 9.30 Uhr Krabbel-GD 12.<strong>11</strong>.Hochheim JohanneskircheSo 9.30 Uhr 1., 15., 29.<strong>10</strong>.;12., 26.<strong>11</strong>.Kühnhausen Porta Coeli-KircheSo <strong>10</strong>.45 Uhr 1., 15., 29.<strong>10</strong>.;12.<strong>11</strong>.So 15 Uhr 26.<strong>11</strong>. ökumenischeBläserfeierstunde auf dem riedhofKühnhausenMöbisburg DionysiuskircheSo <strong>10</strong>.30 Uhr 1.<strong>10</strong>. Erntedank;26.<strong>11</strong>. EwigkeitssonntagSo <strong>10</strong> Uhr Regional-GD <strong>in</strong>Bischleben 15.<strong>10</strong>.RhodaKirche zum Guten HirtenSo 9 Uhr 1.<strong>10</strong>. Erntedank; 5.<strong>11</strong>.Sa 18 Uhr 14.<strong>10</strong>.So <strong>10</strong> Uhr Regional-GD <strong>in</strong>Bischleben 15.<strong>10</strong>.So 14 Uhr 26.<strong>11</strong>.EwigkeitssonntagR<strong>in</strong>gleben St. BartholomäusSo 9.30 Uhr (außer 12.<strong>11</strong>.)Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeSchmira NikolauskircheSo <strong>11</strong> Uhr 1., 29.<strong>10</strong>.; 26.<strong>11</strong>.Tiefthal Peter-und-Paul-KircheSo <strong>10</strong>.30 Uhr 1., 15., 29.<strong>10</strong>.;12., 26.<strong>11</strong>.Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeWalschleben CruciskircheSo 9 Uhr 1., 8., 22.<strong>10</strong>.; 19.<strong>11</strong>.So <strong>10</strong>.30 Uhr 15.<strong>10</strong>.; 12., 26.<strong>11</strong>.Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeWitterda Gustav-Adolf-KapelleSo 9 Uhr 1., 29.<strong>10</strong>.; 26.<strong>11</strong>.Di <strong>10</strong> Uhr 31.<strong>10</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>AndislebenMi 18 Uhr 22.<strong>11</strong>. Regional-GD <strong>in</strong>GebeseeKl<strong>in</strong>ikumkapelle HauptgebäudeSo 9.30 UhrKl<strong>in</strong>ikum Zentrum für GeriatrieSo <strong>10</strong>.45 UhrDie Gottesdienstzeiten fürfolgende Geme<strong>in</strong>denentnehmen Sie bitte denAushängenKirchspiel Egstedt (Bechstedt-Wagd, Egstedt, Kirchheim,Waltersleben und Wern<strong>in</strong>gsleben)Region Bergkreis (Alach,B<strong>in</strong>dersleben, Gottstedt,Zimmernsupra, Ermstedt,Nottleben, Kle<strong>in</strong>rettbach,rienstedt)KSP W<strong>in</strong>dischholzhausen-BüßlebenKSP Marbach-Salomonsborn


25 PERSÖNLICHKEITENDer LutherforscherOtto Scheel (1876-1954)Dr. Michael LudscheidtUnter dem Datum des 14. November1917 dankt Otto Scheel, außerordentlicherProfessor für <strong>Kirchen</strong>geschichte ander Universität Tüb<strong>in</strong>gen, dem <strong>Erfurt</strong>erGymnasialdirektor Johannes Biereye „fürden herzlichen Empfang [...], den Sie mir<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> bereiteten. [...] Mir war der Tag,den ich unter Ihrer ührung <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> erlebte,sehr wertvoll“ (Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>nM<strong>in</strong>isteriums, Msc <strong>11</strong>5: BriefeOtto Scheels an Johannes Biereye, unveröffentlicht).Er würdigt damit die persönlicheBegegnung mit Biereye als den vorläufigenHöhepunkt e<strong>in</strong>er im wissenschaftlichenAustausch gegründeten Beziehung,die etwa e<strong>in</strong> Dreivierteljahrzuvor angebahnt und seither durch e<strong>in</strong>erege Korrespondenz aufrechterhalten wordenwar. Welche Umstände den Tüb<strong>in</strong>ger<strong>Kirchen</strong>historiker dazu veranlaßten, Kontaktenach <strong>Erfurt</strong> zu knüpfen, soll im Rahmene<strong>in</strong>er werkgeschichtlichen Skizzese<strong>in</strong>er Lutherforschungen bis zum Beg<strong>in</strong>nder 1920er Jahre <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufenwerden.Der am 3. März 1876 im nordschleswigschenTondern als Pfarrerssohn geboreneOtto Scheel studierte nach dem Abitur abdem Sommersemester 1895 <strong>in</strong> Halle evangelischeTheologie. Von dort wechselte er<strong>in</strong>s heimatliche Kiel, wo er im ebruar1899 das Erste theologische Examen ablegte.Bereits im Oktober des darauffolgendenJahres erwarb Scheel mit e<strong>in</strong>ersystematisch-theologischen Studie überDie Anschauung August<strong>in</strong>s über Personund Werk Christi unter Berücksichtigungihrer verschiedenen Entwicklungsstufenund ihrer dogmengeschichtlichen Stellung(erschienen Tüb<strong>in</strong>gen/Leipzig 1901) ander Universität Kiel den Licentiatengradund habilitierte sich am 2. November1901, offenbar gleichfalls mit dieser Arbeit,für das ach Systematische Theologie.1906 folgte er dem Ruf auf den Tüb<strong>in</strong>gerLehrstuhl für <strong>Kirchen</strong>geschichte.Auffallend ist die mit der Amtsübernahme<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>hergehende Intensivierungder wissenschaftlichen Arbeiten aufreformationsgeschichtlichem Gebiet, dasScheel fortan mit zahlreichen Publikationenzur Biographie und geistigen EntwicklungLuthers bereicherte. Die 1907 imDruck erschienene Tüb<strong>in</strong>ger Antrittsvorlesung(ZThK 17, S. 352-375) hatbeispielsweise das Problem von Individualismusund Geme<strong>in</strong>schaftsleben <strong>in</strong> denAuse<strong>in</strong>andersetzungen Luthers mit Karlstadt1524/25 zum Gegenstand. Unterdem Titel Die Entwicklung Luthers bis zumAbschluß der Vorlesung über den Römerbriefließ ihr Scheel 19<strong>10</strong> e<strong>in</strong>e umfangreicheAbhandlung folgen (SVRG <strong>10</strong>0, S.61-230), der sich im Jahr darauf e<strong>in</strong>e Studieüber Ausschnitte aus dem Leben desjungen Luther (ZKG 32 [19<strong>11</strong>], S. 386-407) anschloß. Wie <strong>in</strong>tensiv Scheel sich<strong>in</strong> die Lutherforschung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>arbeitete,belegt se<strong>in</strong>e ausführliche Rezension zuHartmann Grisars Lutherbiographie <strong>in</strong> derChristlichen Welt (25 [19<strong>11</strong>], S. 537-543).Im Rückblick müssen alle diese Arbeitendennoch eher als Vorstudien für weiterausgreifende Darstellungen aufgefaßtwerden.Zu ihnen gehört die bis heute <strong>in</strong> der Lutherforschungbekannte QuelleneditionDokumente zu Luthers Entwicklung (bis1519), die 19<strong>11</strong> <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen herauskam.Ihr erklärtes Ziel ist es, mit der „Methodeder historischen orschung vertraut zumachen“ (E<strong>in</strong>leitung, S. III), <strong>in</strong>dem„[z]uverlässige und unzuverlässige Texte“nebene<strong>in</strong>anderstellt werden, „ohne [...]sie durch e<strong>in</strong>e Zensur als solche“ ( 2 1929,


PERSÖNLICHKEITEN 26E<strong>in</strong>leitung, S. IV) kenntlich zu machen.Angesichts dieser Prämissen fiel es Scheelleicht, den von der amerikanischen Kritikerhobenen Vorwurf, er habe „e<strong>in</strong>e tendenziöse,im Dienst [s]e<strong>in</strong>er Lutherbiographiestehende Auswahl“ (ebd.) vorgelegt, zuentkräften.Die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang erwähnteBiographie wurde unter dem Titel Mart<strong>in</strong>Luther. Vom Katholizismus zur Reformation<strong>in</strong> den Jahren 1916 und 1917 <strong>in</strong> zweiBänden veröffentlicht. Mit ihr legte Scheele<strong>in</strong> bis <strong>in</strong> die Gegenwart anerkanntesStandardwerk vor, das sich vor allemdurch e<strong>in</strong>e überragende Quellenkenntnisauszeichnet. Das Werk behandelt Luthersrühzeit bis zum Wittenberger ‚Turmerlebnis‘und damit nicht zuletzt die <strong>Erfurt</strong>erJahre <strong>in</strong> großer Ausführlichkeit. Namentlichdie Darstellung von Luthers Aufenthaltim Kloster der August<strong>in</strong>er-Eremiten(Bd. 2) dürfte <strong>in</strong> der von Scheel gebotenenDichte nicht wieder erreicht wordense<strong>in</strong>. In der achwelt fand die Monographiee<strong>in</strong> vielfältiges und überwiegendzustimmendes Echo. Die Rezensentenwerteten das Werk als ‚Wissenschafts- undBildungsgeschichte der ganzen Zeit‘, attestiertendem Autor die souveräne Benutzunge<strong>in</strong>es unübersehbar reichen Quellenmaterialsund besche<strong>in</strong>igten ihm, denbislang unerreichten ‚Unterbau zu e<strong>in</strong>erGesamtbiographie‘ geliefert zu haben.Bernhard Bess konstatierte, bei ScheelsLutherbiographie handle es sich „um etwasgegen die bisherigen wirklich vollkommenNeues“ (ZKG 36 [1916], S.585f.).Bereits 1917 machte sich e<strong>in</strong>e zweiteAuflage des ersten Bandes notwendig( 3 1921), bei deren Vorbereitung sichScheel der „wertvollen Unterstützung derortsgeschichtlichen orschung“ versicherte.Im Vorwort der Neuauflage schreibt eru. a.: „E<strong>in</strong> unbefangenes, nur auf die Sacheblickendes Geben und Nehmen hatmich besonders mit <strong>Erfurt</strong>er Historikernverbunden. Dieser ganz dem wissenschaftlichenBemühen um eststellung dergeschichtlichen Wirklichkeit entsprungenenArbeitsgeme<strong>in</strong>schaft darf ich hierwarm gedenken, namentlich der regenTeilnahme, die [...] Herr GymnasialdirektorProfessor Dr. Biereye, me<strong>in</strong>er Arbeitbezeugte.“ (S. VI) Wie berechtigt dieseanerkennenden Worte waren, erhellt ausder Tatsache, daß annähernd die Hälfteder überlieferten Briefe Scheels an Biereyeaus der Phase der Endkorrekturen bzw. derDrucklegung der zweiten Auflage des erstenLutherbandes (Vorwort datiert4.8.1917) stammt. Zwischen März undJuli 1917 wandte sich Scheel nicht wenigerals neun Mal mit der Bitte um teilsdiffizile Auskünfte an se<strong>in</strong>en <strong>Erfurt</strong>er Korrespondenzpartner,dessen bereitwilligesE<strong>in</strong>gehen auf alle ragen des Tüb<strong>in</strong>gerKollegen letztlich maßgeblich zu den Verbesserungen<strong>in</strong> der neuen Auflage beitrug.Aus dem <strong>in</strong>tensiven Gedankenaustauschim rühjahr und Sommer 1917 erwuchse<strong>in</strong>e wohl zunehmend auch persönlichgefärbte Beziehung zwischen den beidenWissenschaftlern, die sie über den eigentlichenAnlaß der Korrespondenz h<strong>in</strong>aus<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung bleiben ließ. Wiederholtbekannte Scheel gegenüber Biereye, esgäbe „doch manch wissenschaftliches undpolitisches Problem, das ich gern mit Ihnendurchspräche“ (7.3.1921). Die Editionder Scheel-Briefe, die sich <strong>in</strong> Vorbereitungbef<strong>in</strong>det – die AntwortschreibenBiereyes müssen bedauerlicherweise alsverloren gelten – wird E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> dieWissenschaftsgeschichte der sogenannten‚Lutherrenaissance‘ <strong>in</strong> der ersten Hälftedes 20. Jahrhunderts und zugleich <strong>in</strong> daspolitische Denken e<strong>in</strong>es protestantischenGelehrten am Ende des Kaiserreichs ermöglichen.


27 RATSGYMNASIUM„Denkmal aktiv”<strong>in</strong> der Alten SynagogeJürgen JunkerSchülergruppe des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiumserforscht Alte SynagogeMehrere „fassbare” Zeugnisse alter jüdischerGeme<strong>in</strong>den haben wir <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>: Zum e<strong>in</strong>en –aufgestellt im E<strong>in</strong>gang zum Angermuseumund zur Zeit nicht zu sehen – den Grabste<strong>in</strong>des Rabb<strong>in</strong>ers Elasar, gestorben 1281;zweitens e<strong>in</strong>en romanischen Hängeleuchter,im <strong>Erfurt</strong>er Dom, wahrsche<strong>in</strong>lich aus dem <strong>11</strong>.Jahrhundert; drittens den sogenannten„Schatz”, den wohl e<strong>in</strong> Kaufmann im rühjahrdes Jahres 1349 unter dem Treppenbause<strong>in</strong>es Hauses <strong>in</strong> der Michaelisstraße vergrub,weil er e<strong>in</strong>en Überfall auf sich und andereJuden <strong>in</strong> der Stadt befürchtete, zu dem es auchkam und der – nach Schätzungen – etwa <strong>10</strong>00Menschen das Leben kostete, dem Kaufmannselbst wohl auch; zu diesem Schatz gehörte<strong>in</strong> Hochzeitsr<strong>in</strong>g, den e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>iaturmodelldes Jerusalemer Tempels krönt, auf dessenw<strong>in</strong>zigen Dachflächen die Worte „MasalTow” stehen, e<strong>in</strong> Wunsch, der für den Kaufmannpersönlich nicht <strong>in</strong> Erfüllung g<strong>in</strong>g;viertens e<strong>in</strong> deutschsprachiges Schriftstückaus Pergament (aus der Zeit zwischen <strong>11</strong>80und 1200), das e<strong>in</strong>e „Eidesformel” für die <strong>Erfurt</strong>erJuden dieser Zeit enthält, und fünftensdie Alte Synagoge <strong>in</strong> der Waagegasse, um1<strong>10</strong>0 erbaut und somit e<strong>in</strong>es der ganz altenZeugnisse jüdischer Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Mitteleuropa.Diese Alte Synagoge möchte die Stadt<strong>Erfurt</strong> im Laufe des Jahres 2007 wieder derÖffentlichkeit zugänglich machen, <strong>in</strong>klusiveder baulichen Veränderungen durch die Nutzungen,die das Gebäude nach dem Pogromvon 1349 erhielt.E<strong>in</strong>e Gruppe von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülerndes <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums beschäftigtsich seit e<strong>in</strong> paar Monaten mit dieser AltenSynagoge. Die zwölf jungen Leute ausden Klassen 9 bis <strong>11</strong> haben sich das Denkmalunter mehreren anderen ausgesucht, umzu entdecken, was e<strong>in</strong> Denkmal allgeme<strong>in</strong>ist, was dieses e<strong>in</strong>e besonders auszeichnet,was es mit der besonderen Geschichte dieserSynagoge auf sich hat, wie Menschen hiergebetet haben, sich trafen, Gottesdienst feierten,die heilige Schrift lasen und hörten, wieihr Raum aussah, wie er sich veränderte, wasaus ihm bis heute geworden ist und warumdas Gebäude jetzt wieder als „erhaltenswertesDenkmal” e<strong>in</strong>gestuft wird.Gefördert wird das Vorhaben der Schüler vonder Deutschen Denkmalstiftung, die das Projekt„denkmal aktiv” jedes Jahr bundesweitausschreibt und e<strong>in</strong>e Reihe von beantragendenSchulen <strong>in</strong> ihr örderprogramm aufnimmt,eben auch das <strong>Evangelische</strong> Ratsgymnasium,das hierbei mit dem evangelischenGymnasium <strong>in</strong> Mühlhausen kooperiert.Die Jugendlichen haben sich e<strong>in</strong>e Mengevorgenommen: Zu allererst wollen sie sichselbst so fit machen, dass sie <strong>Erfurt</strong>er Schülernder Klassen 4 bis 8 aller Schularten e<strong>in</strong>eührung anbieten können – <strong>in</strong> der Alten Synagoge,sobald sie wieder begehbar ist unddie <strong>Erfurt</strong>er Denkmalschutzbehörde „grünesLicht” gegeben hat. Zu diesem Zweck habensie sich selbst befragt, was für sie e<strong>in</strong>e guteund spannende ührung ausmacht. Dann habensie Texte verfasst und Anschauungsmaterialgesammelt. Zum Schluss der ührungwollen die Schüler e<strong>in</strong>en selbst gestaltetenlyer ausgeben, der das wichtigste <strong>in</strong> Kurzformenthält und zur Nachbereitung zu Hauseoder im Unterricht genutzt werden kann.Die Term<strong>in</strong>e werden sie noch öffentlich be-


RATSGYMNASIUM / ÖKUMENISCHE RIEDENSDEKADE 28kannt geben, voraussichtlich werden die erstenim Oktober oder November 2006 liegen.E<strong>in</strong> Schüler konzipiert zusätzlich e<strong>in</strong>e Website,die das ganze Vorhaben der Schüler dokumentiert.Und nicht zuletzt ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e oto-Gruppeaktiv: Sie hält bereits seit Dezember 2005die baulichen Veränderungen <strong>in</strong> und um dieAlte Synagoge fest; daraus soll e<strong>in</strong> Poster entstehen.Zu danken hat die Projektgruppe folgendenPersönlichkeiten, die ihr mit Rat und Tat zurSeite stehen: Herrn Prof. Elmar Altwasser,Bauhistoriker, Marburg, Herrn Ulrich Wittich,Untere Denkmalschutzbehörde <strong>Erfurt</strong>, HerrnDr. Dieter Tettenborn, Ortskurator der DeutschenStiftung Denkmalschutz, <strong>Erfurt</strong> sowiedem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgeme<strong>in</strong>deHerrn Wolfgang Nossen.„ … und raus bist du.“Term<strong>in</strong>eBundeskongress <strong>Evangelische</strong>r Schulen <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong> 12./13.<strong>10</strong>.06Schülerkonzert mit Gästen aus Sri LankaDie Tanzschule aus Sri Lanka ist im Rahmender UNICE-K<strong>in</strong>derkulturkarawane zu Gastbeim K<strong>in</strong>derrechtsteam im <strong>Evangelische</strong>nRatsgymnasium 18.<strong>10</strong>. 18 Uhr AulaSozial-diakonisches Praktikum <strong>10</strong>. Klassen6.-17.<strong>11</strong>.Schüler der <strong>10</strong>. Klasse beteiligen sich am Pogrom-Gedenkender Jüdischen Geme<strong>in</strong>de9.<strong>11</strong>. Jüdischer riedhof <strong>Erfurt</strong>Mart<strong>in</strong>stag <strong>10</strong>.<strong>11</strong>.17 Uhr Andacht der 6. Klassen, Schule18 Uhr ökumenische eier, DomplatzElternsprechtag 16.<strong>11</strong>. 16 - 19 UhrInformationsabend für Eltern aus den 4. Klassender Grundschulen 30.<strong>11</strong>. 19.30 AulaMit dem Motto „...und raus bist du.“ will dasGesprächsforum Ökumenische riedensDekadedie Menschenwürde <strong>in</strong> den Mittelpunktder bundesweiten 27. ÖkumenischenriedensDekade vom 12.bis 22. November 2006 stellen.Der Satz aus e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>derreimbirgt <strong>in</strong> sich die Chance, baldwieder im Spiel zu se<strong>in</strong>, aber auchdie knallharte Endgültigkeit, <strong>in</strong>der sich viele Menschen wiederf<strong>in</strong>den.Ausgrenzung, Diskrim<strong>in</strong>ierungund Unterdrückung verletzen dieMenschenwürde von immer mehrMenschen, vor allem von rauenund K<strong>in</strong>dern, Kranken und Schwachen:mehr als fünf Millionen Arbeitslose, darunterviele „gemobbte“ Menschenhunderttausende chancenlose Jugendliche,ohne Ausbildung, ohne Berufhunderttausende Obdachlose, MillionenAids-Kranke und abgeschobene ältere Menschenzunehmende Verarmung vieler sozial schwacheramilien mit K<strong>in</strong>dern ohne Lebens- undBildungsperspektivenMenschenrechtsverletzungen weltweit z.B.bei den Adivasi <strong>in</strong> Indienolter und systematische DemütigungenHunger unter den vom Weltmarkt ausgeschlossenenMenschenlüchtl<strong>in</strong>gsströme, Asylbewerber<strong>in</strong> MillionenhöheRassismus wie Rassendiskrim<strong>in</strong>ierung,besonders bei Ure<strong>in</strong>wohnernRüstung, die die Zivilbevölkerungbedroht, z.B. Landm<strong>in</strong>en.Viele Menschen erfahren <strong>in</strong> ihrerHoffnungslosigkeit, dass ihr Lebenständig gefährdet und bedrohtist. Menschen s<strong>in</strong>d Opfervon Armut, Krankheit und Hunger,Ausgrenzung und Misshandlung, obgleichsie e<strong>in</strong> Recht auf Leben haben, ihreWürde unantastbar ist, „sie zu achten undzu schützen … Verpflichtung aller staatlichenGewalt,“ wie es im Grundgesetz Artikel 1heißt. „Das Deutsche Volk bekennt sich darumzu unverletzlichen und unveräußerli-


29 ÖKUMENISCHE RIEDENSDEKADE / ESGchen Menschenrechten als Grundlage jedermenschlichen Geme<strong>in</strong>schaft, des riedensund der Gerechtigkeit <strong>in</strong> der Welt“. (GG Art1.2) Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> derfür jeden e<strong>in</strong>zelnen mehr oder m<strong>in</strong>der starkdas „… und raus bist du.“ zutrifft. ür manchenerträglich.Doch immer mehr Menschen erleben sich<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em endgültigen Zustand, ohne Chanceund ohne Neuanfang. Rausgeworfen erlebensich jene, die von vielen D<strong>in</strong>gen, Beziehungenund Erlebnissen ausgeschlossens<strong>in</strong>d, die ke<strong>in</strong>e Macht, ke<strong>in</strong> Geld, ke<strong>in</strong>enBesitz, ke<strong>in</strong>e Arbeit, ke<strong>in</strong>e große Lebenserwartung,ke<strong>in</strong>e menschliche Beziehung,ke<strong>in</strong>en persönlichen Schutz, ke<strong>in</strong>e Lobbyhaben und ke<strong>in</strong>e Kraft mehr, um ihre Würdezu kämpfen. Rausgedrängt erleben sichaber auch jene Menschen, denen Land genommenwird, deren Wasser verseuchtwird, deren Rechte ignoriert werden und dieverfolgt werden, wenn sie sich für ihre Rechtee<strong>in</strong>setzen.In der dem Motto zugeordneten Bibelstelle(Galater 3,26-28) erfahren wir etwas überdie Teilhabe am neuen Leben Jesu Christi.Da wird nicht mehr unterschieden zwischenJuden und Griechen, zwischen Sklaven undreien oder zwischen Mann und rau:„Durch eure Verb<strong>in</strong>dung mit Jesus Christusseid ihr alle ‚e<strong>in</strong>’ neuer Mensch geworden.“(Gal 3,28).Die riedensDekade, getragen von dem GesprächsforumÖkumenische riedensDekade,<strong>in</strong> dem die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Christlicher<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Deutschland (ACK) undviele riedensgruppen zusammen arbeiten,verweist auf die vielfältigen Ausgrenzungen<strong>in</strong> unserer Gesellschaft, die Menschen aussondern,entrechten, benachteiligen, erniedrigen,entwürdigen, demütigen und beschämen.Doch alle diese Ausgegrenzten und<strong>in</strong> ihrer menschlichen Würde Verletzten haben<strong>in</strong> unserer zunehmend „unfair spielendenKontrastgesellschaft“ nur e<strong>in</strong>e Chance,wenn sie mitmenschliche Verantwortung erfahrenund benedikt<strong>in</strong>ischen Geist spürenund wie Christus aufgenommen werden.<strong>Evangelische</strong>Studentengeme<strong>in</strong>deAllerheiligenstr. 15, 99084 <strong>Erfurt</strong>www.esg-erfurt.deSprecher der Geme<strong>in</strong>deJulia Grieser ( 0176.20190589julia_grieser@yahoo.delorian Zeitler ( 0361.2129<strong>11</strong>6flozeit@genion.dePfarrer Dr. Aribert Rothe( 0361.5766038, ax 0361.5661700esg-erfurt@web.de<strong>10</strong>.<strong>10</strong>. ILMABEND 19 Uhr17.<strong>10</strong>. OENER ABEND 19 Uhr„Willkommensfest für neue Studierende“18.<strong>10</strong>.Ökumenischer Hochschulgottesdienstzum Semesterauftakt mit E<strong>in</strong>führung des Hochschul-und StudierendenpfarrersDr. Aribert Rothe19 Uhr Michaeliskirche; anschließend Abendbrot<strong>in</strong> der ESG24.<strong>10</strong>. THEMENABEND 19 Uhr„Jegliches hat se<strong>in</strong>e Zeit. Zeitverständnisund persönliches Zeitmanagment“Dr. Aribert Rothe31.<strong>10</strong>. REORMATIONSEST„Begegnungstag der Thür<strong>in</strong>ger Studierendengeme<strong>in</strong>den“7.<strong>11</strong>. THEMENABEND 19 Uhr„Dienstleistung Selbstmord? Gegen die organisierteSterbehilfe“M<strong>in</strong>ister Harald Schliemann8.<strong>11</strong>. GEBETSABEND„Nacht der Lichter im <strong>Erfurt</strong>er Dom“18.15 Uhr Abendbrot <strong>in</strong> der KSG; Taizé-Gebet;anschließend „warm-up“ <strong>in</strong> der KSG<strong>10</strong>.<strong>11</strong>. ERURTER MARTINSTAGMart<strong>in</strong>sfeier auf dem Domplatz18 Uhr (mit Laternen!); anschließend Abendbrot<strong>in</strong> der ESG mit Gästen der Thür<strong>in</strong>ger Studierendengeme<strong>in</strong>den


ESG 3012.<strong>11</strong>. <strong>11</strong>.30 Uhr„Frommer Löffel“14.<strong>11</strong>. 19 Uhr THEMENABENDZUR RIEDENSDEKADE I„Frieden ist möglich“Ulrich rey21.<strong>11</strong>. 19 Uhr THEMENABENDZUR RIEDENSDEKADE II„Im Frieden mit der Schöpfung leben – washeißt christliches Umweltengagement?“Pfr. Re<strong>in</strong>hard Dalchow, Berl<strong>in</strong>28.<strong>11</strong>. 19 Uhr BEGEGNUNGSABEND„Sich spielend begegnen – Treffen mit den„Studenten für Christus“ (SfC)“Weitere Angebote und Treffpunkteim laufenden SemesterMorgenandachtdonnerstags 6.30 Uhr nach Verabredung„5 o’clock“ – Gespräch beim Tee mitAribert Rothe mittwochs 17 UhrBibelkreis „Glaubenstaucher“14-tägig donnerstags nach Verabredung„Cantate dom<strong>in</strong>o“ – offenes Kanons<strong>in</strong>gen mitKlaus Bürger14-tägig donnerstags 19 Uhr – 20.30 Uhr„Chapelle – Raum der Stille“mittwochs 12 – 13 Uhr auf dem Uni-Campus(<strong>in</strong> Vorbereitung)Hochschulbeirat(<strong>in</strong> Vorbereitung)„Grundlagen des Christentums (Kurs I):Das Vater-unser-Gebet“Sechs voraussetzungslose Kursabende mitDr. Aribert Rothemittwochs 19-20.30 Uhr:1.,15.,22.<strong>11</strong>.; 20.12.; <strong>10</strong>.,17.1.Anmeldung erbeten<strong>Evangelische</strong> Hochschul- undStudierendenarbeit <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>Die <strong>Evangelische</strong> Studierendengeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft, die Student<strong>in</strong>nen und Studenten– woher sie auch kommen – e<strong>in</strong>e Herbergewährend ihrer Studienzeit <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> se<strong>in</strong>möchte. In der Allerheiligenstraße 15 f<strong>in</strong>det sichRaum für persönliche Begegnungen und aufschlussreicheThemen, für geme<strong>in</strong>sames Lebenbei Mahlzeiten und an Wochenenden. Andachten,Gottesdienste und Bibelgespräche gehörenebenso dazu wie die persönliche Beratung <strong>in</strong>Lebens- und Glaubensfragen. Auch Taufvorbereitungist möglich sowie Beratung für ausländischeStudierende <strong>in</strong> seelsorgerlichen, Studienund<strong>in</strong>anzierungsfragen. Die ESG-Räume könnenübrigens zusätzlich für Kurse u.a. gastweisegemietet werden.Präsenz an den Hochschulen ist das neue Stichwort.Kirche muss sich hier <strong>in</strong>s Gespräch br<strong>in</strong>gen.Was heißt das? Die ESG <strong>Erfurt</strong> gehört mit145 anderen Studierendengeme<strong>in</strong>den, wie es siean fast allen Hochschulorten gibt, zur vernetzten<strong>Evangelische</strong>n StudentInnengeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> derBundesrepublik Deutschland.Um den neuen Herausforderungen besser gerechtzu werden, hat sie ihre Grundordnung imvorigen Jahr aktualisiert. Jede ESG versteht sichals Geme<strong>in</strong>de Jesu Christi an der Hochschule.Sie möchte die biblische Botschaft von der befreiendenLiebe Gottes <strong>in</strong>s Gespräch br<strong>in</strong>gen undsucht Studierende und an der Hochschule Tätigefür den christlichen Glauben zu <strong>in</strong>teressieren.Insofern ist sie missionarische Geme<strong>in</strong>de.Sie setzt sich deshalb kritisch mit der christlichenTradition und der Gegenwart ause<strong>in</strong>ander.Auch die fächerübergreifende Ause<strong>in</strong>andersetzungmit hochschulpolitischen und wissenschaftsethischenThemen ist e<strong>in</strong> wichtiger Teilihrer Arbeit.Die ESG ist e<strong>in</strong>e ökumenische Geme<strong>in</strong>de, dasheißt, sie sucht auf dem Weg des ökumenischenLernens die Begegnung der Kulturen, Religionenund Konfessionen. Sie ist offen für alle, diemit ihr an der Verwirklichung ihrer Ziele arbeiten.So nimmt sie am Gesamtauftrag der <strong>Evangelische</strong>nKirche <strong>in</strong> Deutschland teil. E<strong>in</strong>e ESGist also Teil sowohl der Hochschule als auch derKirche. Aus dieser Position heraus kann sie zwischenbeiden vermitteln und ihre Entwicklungbegleiten. Die ESG sucht den Kontakt zu Studierenden,Lehrenden und Mitarbeitenden imBereich der Hochschulen und bietet e<strong>in</strong>en Ortder Begegnung für deutsche und ausländischeStudierende. Praktisch ist sie e<strong>in</strong> Ort der Geme<strong>in</strong>schaftund der Bildung und unterstützt die eigenverantworteteSelbstbildung von Studierendenan der Hochschule. Das alles wird immernur teilweise gel<strong>in</strong>gen – am besten eben <strong>in</strong> ökumenischerZusammenarbeit. In <strong>Erfurt</strong> geschiehtdas Gott sei Dank seit Jahren <strong>in</strong> freundschaftlicherWeise.Dr. Aribert Rothe


31 ERWACHSENENBILDUNG<strong>Evangelische</strong>ErwachsenenbildungComthurgasse 799084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5766038, ax 0361-5766094EEBTstadtakademieE@gmx.dewww.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.deKartäuserkloster undKartäuserleben <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>ührung <strong>in</strong> der Kartäuserstraße durchRoland Büttner23.<strong>10</strong>. Treffpunkt 17 UhrKartäuserstraße (Kloster)Perspektive Familie <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>genDer 7. amilienbericht und die Thür<strong>in</strong>ger„amilienoffensive“24./25.<strong>11</strong>.August<strong>in</strong>erklosterABRUBARE ANGEBOTE ZUMJAHRESTHEMA „TAUE“Referent Dr. Aribert Rothe„Getauft (und konfirmiert) – das war’s?“– <strong>in</strong>dividuelle oder Gruppenarbeit mit demInternetkurs „Den geme<strong>in</strong>samen Nennerf<strong>in</strong>den: www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de“„Ohne Taufe geht es nicht?“ – Fortbildungstagfür GKR und andere ehrenamtlicheMitarbeiter(<strong>in</strong>nen)„Bluttaufe – Johannestaufe – christlicheTaufe. Wer hat die Taufe erfunden undwarum?“Vortrag zur Religionsgeschichte„Taufste<strong>in</strong>e“ - Weiterbildungsangebot fürStadtführer(<strong>in</strong>nen)„Kostenlos getauft – wie aktuell ist dielutherische Rechtfertigungslehre?“SEMINARKURS THEOLOGIE ÜRNICHTTHEOLOGENMit Wurzeln und Blüten heutiger Esoterik undMystik beschäftigt sich die <strong>Evangelische</strong>Stadtakademie „Meister Eckhart“ im Herbst2006. Es geht dabei um die Gnosis, e<strong>in</strong>e religiöseWeltanschauung, die etwa gleichzeitigmit dem Christentum entstanden zu se<strong>in</strong>sche<strong>in</strong>t und mit ihm <strong>in</strong> kritischer Wechselwirkungstand. Die großen Ketzerbewegungendes Mittelalters – Bogomilen, Kathareroder Albigenser – hatten die gnostischenDenksysteme des Altertums weitergeführt, vorallem die Idee der Manichäer. Und bis <strong>in</strong> dieGegenwart h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gibt es Geme<strong>in</strong>schaftenwie die Rosenkreuzer, welche Vorstellungender Gnosis pflegen und als das wahre odergeheime Christentum ansehen.In se<strong>in</strong>em nächsten Sem<strong>in</strong>arkurs stellt derbekannte <strong>Kirchen</strong>historiker Dr. Hans JochenGenthe (jetzt Eschwege, früher <strong>Erfurt</strong>) ansechs Mittwochabenden jeweils 19.30 Uhr im<strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster wichtige Quellentextevor und geht ihrer erstaunlichen Wirkungsgeschichtenach.25.<strong>10</strong>.; 1., 8., 15., 29.<strong>11</strong>.; 6.12.August<strong>in</strong>erGespräche<strong>in</strong> Kooperation mit August<strong>in</strong>er Klosterjeweils am 1. Donnerstag 19.15 Uhr„97 Tage im Amt“Oberbürgermeister Andreas Bausewe<strong>in</strong>5.<strong>10</strong>.„Die DDR zwischen (N)Ostalgie und Stasi-Sumpf – E<strong>in</strong>sichten und Ausblicke zweierehedem befe<strong>in</strong>deter Zeitgenossen“Siegmar aust & Günther Schabowski2.<strong>11</strong>.<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>genKatholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>genÖKUMENISCHEERURTER VORTRÄGEmontags 20 UhrBildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, arbengasse 2„Familie bilden. Geistige Grundlagenund praktische Hilfen“Sigrid Rothe, Leiter<strong>in</strong> der PsychologischenBeratungsstelle <strong>Erfurt</strong>9.<strong>10</strong>.„Wer das tat, der ist zu allem fähig, zuallem!“ (Ralph Giordano)Theologische und zivilisatorischeÜberlegungen zum Judenpogrom 1938Pfr. Ricklef Münnich, Vorsitzender derThür<strong>in</strong>ger Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Kirche undJudentum13.<strong>11</strong>.


CCR / AUGUSTINERKLOSTER 32Communität Casteller R<strong>in</strong>gim August<strong>in</strong>erklosterAugust<strong>in</strong>erstraße <strong>10</strong>, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5766023, ax 0361-5766098e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.dehttp://www.august<strong>in</strong>erkloster.deTägliche Gebetszeiten (außer dienstags):7 Uhr Morgengebet, 12 Uhr Mittagsgebet, 18 UhrAbendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;Öffnungszeiten der Klosterstubetäglich (außer dienstags) <strong>10</strong>.30-17.30 Uhr<strong>10</strong> JAHRE COMMUNITÄT CASTELLERRING IN ERURTDankgottesdienstPröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich, Prior<strong>in</strong> UrsulaTeresa Buske, die Schwestern derCommunität Casteller R<strong>in</strong>g – <strong>Erfurt</strong>/Schwanberg6.<strong>10</strong>. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkircheanschließend festliches Beisammense<strong>in</strong>im KlosterEINZELEXERZITIENBegleitung Sr. Ruth Meili CCR9.-18.<strong>10</strong>.MITTWOCHABENDKIRCHEAbendmahlsgottesdienstmit dem Angebot der persönlichenSegnung<strong>11</strong>.<strong>10</strong>. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkircheeier-Abend – e<strong>in</strong> (etwas) andererGottesdienst für junge Erwachsene25.<strong>10</strong>., 15. <strong>11</strong>. 19.30 UhrAbendmahlsgottesdienstzum Buß- und Bettag22.<strong>11</strong>. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkircheGLAUBENSSEMINAR UNDTAUUNTERRICHTfür alle an der Taufe Interessierten undzum Schnuppernab 2.<strong>10</strong>. montags 18.30 – 20 Uhr <strong>in</strong> derKlosterstubeInformation und Anfragen bei Sr. RuthCCRBIBELSTUDIENABENDEfür alle, die die Bibel kennen lernen undmit der Bibel im Alltag leben wollen.Ke<strong>in</strong>e Voraussetzungen nötigab 19.<strong>10</strong>. donnerstags 20 – 21.15 UhrKlosterstubeInformationen bei Sr. Ruth CCRMIT DEM EVANGELIUM DIEADVENTSZEIT GESTALTEN –EXERZITIEN IM ALLTAGe<strong>in</strong> geistlicher Übungsweg.Beg<strong>in</strong>n 30.<strong>11</strong>. 19.30 Uhr mit demNachtgebet August<strong>in</strong>erkircheAnmeldung Sr. Ruth CCRTAGUNGEN MIT DEN SCHWESTERNDER COMMUNITÄT CASTELLER RINGim August<strong>in</strong>erklosterTeilnehmende aus der Stadt s<strong>in</strong>dherzlich willkommen:9. – 18.<strong>10</strong>. E<strong>in</strong>kehrtage/E<strong>in</strong>zelexerzitien30.<strong>11</strong>. – 3.12. E<strong>in</strong>kehrtage für Menschen<strong>in</strong> Verantwortung8. – <strong>10</strong>.12. E<strong>in</strong>kehrtage im Advent fürjedermannNäheres bei Sr. Gisa CCRIm August<strong>in</strong>erkloster„Gesangbücher alsFrömmigkeitsspiegel“Vortrag Stefan Michel, Weida19.<strong>10</strong>. 19 Uhr BibliothekssaalReformationstag 31.<strong>10</strong>.Kantatengottesdienst9.30 Uhr KircheTag der offenen Türen und2. Stiftungsfest13 – 17.30 UhrInfos: www.august<strong>in</strong>erkloster.deÖkumenisches Abendgebet18 Uhr Kirche„Hebraica im Bestand der Bibliothekdes <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums“Vortrag Dr. Gerhard Begrich9.<strong>11</strong>. 19 Uhr Bibliothekssaal


33 TERMINE UND VERANSTALTUNGENSONNTAGSGESPRÄCH„Ich b<strong>in</strong> getauft“das Sonntagsgespräch zur Taufe mitProm<strong>in</strong>enten aus Thür<strong>in</strong>genHarald Schliemann, Justizm<strong>in</strong>ister desreistaates Thür<strong>in</strong>gen8.<strong>10</strong>. <strong>11</strong>.15 Uhr nach dem Gottesdienst imPredigerklosterERINNERUNGSEIERmit den Angehörigen der auf derPalliativstation, <strong>in</strong> der Hospizbewegung undzu Hause Verstorbenen<strong>10</strong>.<strong>10</strong>. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkircheÖKUMENISCHERHOCHSCHULGOTTESDIENSTmit E<strong>in</strong>führung des neuenStudierendenpfarrers<strong>10</strong>.<strong>10</strong>.19 Uhr MichaeliskircheGESELLIGER NACHMITTAG15. <strong>10</strong>. 14.30 Uhr mit denJubelkonfirmanden im Gustav-Adolf-GZS<strong>in</strong>gerstraße 1REORMATIONSTAG 31.<strong>10</strong>.20069.30 Uhr August<strong>in</strong>erkircheKantatengottesdienst „Es ist das Heil unskommen her“ BWV 9August<strong>in</strong>erkantoreiAndreas-KammerorchesterLeitung LKMD D. EhrenwerthPredigt Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich9.30 Uhr Reglerkirche<strong>10</strong> Uhr Kaufmannskirche am Anger<strong>10</strong> Uhr Dionysiuskirche Möbisburggeme<strong>in</strong>sam mit Bischleben, RhodaVorstellung der Konfirmanden17 Uhr Kilianikirche Gispersleben18 Uhr August<strong>in</strong>erkircheÖkumenisches AbendgebetÖKUMENISCHER ABENDSEGENSenior Andreas ErasDechant Dr. Wolfgang Schönefeld5.<strong>11</strong>. 17.15 Uhr AngerSONNTAGSGESPRÄCH„Ich b<strong>in</strong> getauft“das Sonntagsgespräch zur Taufe mitProm<strong>in</strong>enten aus Thür<strong>in</strong>genMarie Elisabeth Lüdde, Autor<strong>in</strong>,Professor<strong>in</strong> i.R. für Geme<strong>in</strong>depädagogik12.<strong>11</strong>. <strong>11</strong>.15 Uhr nach dem Gottesdienst imPredigerklosterOENER GEMEINDEABENDHimalaja – Land der re<strong>in</strong>en Seelen –ZanskarDiaüberblend-Schau auf e<strong>in</strong>er Großle<strong>in</strong>wandmit Orig<strong>in</strong>altonaufnahmen aus e<strong>in</strong>em abgelegenen,nur zu uß über 4000 – 5000 Meterhohe Pässe zu durchquerenden LandSteffen Will<strong>in</strong>g, Gräfenroda15. <strong>11</strong>. 20 Uhr Gustav-Adolf-GZGOTTESDIENST DESCHRISTOPHORUSWERKES25.<strong>10</strong>., 29.<strong>11</strong>. 19 Uhr MichaeliskircheMARTINI <strong>10</strong>.<strong>11</strong>.0616 Uhr Dionysiuskirche Möbisburggeme<strong>in</strong>sam mit Bischleben, Rhoda17 Uhr Laurentiuskirche Gebesee18 Uhr Petrikirche Büßleben19 Uhr Kaufmannskirche am AngerMARTINI IM AUGUSTINERKLOSTER16.45 Uhr August<strong>in</strong>erkirche18 Uhr Ökumenische Mart<strong>in</strong>sfeier aufdem Domplatz19 Uhr Ökumenisches AbendgebetSuper<strong>in</strong>tendent Roland Rust, <strong>Evangelische</strong>r<strong>Kirchen</strong>kreis Braunfels-WetzlarCommunität Casteller R<strong>in</strong>g20 Uhr August<strong>in</strong>erTafelRundeErlesenes aus Luthers Werk bei Mahl undMusikÖKUMENISCHE GEMEINDEABENDEThema „Sünde“(Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther, KatholischeGeme<strong>in</strong>de St. Josef, <strong>Evangelische</strong>reikirchliche Geme<strong>in</strong>de)donnerstags Geme<strong>in</strong>dehaus St. Josef,Bogenstraße19.<strong>10</strong>., 26.<strong>10</strong>. 19.30 Uhr, 2.<strong>11</strong>. 20 UhrBUSS- UND BETTAG 22.<strong>11</strong>.2006<strong>10</strong> Uhr Kaufmannskirche am Anger17 Uhr Reglerkirche18 Uhr August<strong>in</strong>erkircheAbendmahlsgottesdienst19.30 Uhr Benignuskirche Bischlebengeme<strong>in</strong>sam mit Möbisburg, Rhoda


SEELSORGE / ANZEIGE 34Ökumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong>Malteser Hilfsdienst e.V.Goethestraße 22, 99096 <strong>Erfurt</strong>( 0361/3404780Besuchsdienst <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>SprechzeitenMo, Do <strong>10</strong>-12 Uhr, Di <strong>10</strong> -17 UhrKontaktgruppe für verwaiste Eltern,die ihr K<strong>in</strong>d sehr früh verloren habenAnsprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der rauenkl<strong>in</strong>ik:Uta Altmann ( 0361/7813015Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Gruppe:Claudia Tischer ( 0160/94833369Treffpunkt 1. Dienstag im MonatGoethestraße 22, 20-22 UhrNächste Term<strong>in</strong>e <strong>10</strong>.<strong>10</strong>., 7.<strong>11</strong>.06Gesprächskreis verwaister ElternAuskunft ( 0361/3404780Ansprechpartner für die Gruppe:Ingrid Köhne ( 0361/4221279Kerst<strong>in</strong> Koeck ( 0361/3404780Treffpunkt Goethestraße 22, <strong>10</strong>-14 Uhrmöglichst vorherige telefonischeKontaktaufnahmeNächste Term<strong>in</strong>e 14.<strong>10</strong>.,<strong>11</strong>.<strong>11</strong>.06TrauersprechzeitAuskunft ( 0361/3404780Gesprächsmöglichkeit 1. und 3.Dienstag im Monat, Goethestraße 22,14.30-17 Uhr, möglichst vorherigeTerm<strong>in</strong>absprache, auch <strong>in</strong>dividuelleVere<strong>in</strong>barungen möglichTrauercafeE<strong>in</strong>e offene Gruppe als Angebot fürTrauerndeAuskunft ( 0361/3404780Monatliche TreffenAnsprechpartner: Heike Uhlig, riederGöckeritz, Kerst<strong>in</strong> KoeckTreffpunkt Goethestraße 22Nächste Term<strong>in</strong>e 25.<strong>10</strong>., 29.<strong>11</strong>.06Trauersem<strong>in</strong>arGoethestraße 22( 0361/3404780Ansprechpartner<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> KoeckNächster Term<strong>in</strong> 5.<strong>10</strong>.06MietangebotBüroräume <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>-Mittesofort provisionsfrei zu vermietenGröße ca. 46 m²,2 Räume, Sanitärbereich,Sanierung und Mietpreis nachVere<strong>in</strong>barung.Rückfragen überKVA <strong>Erfurt</strong>, rau riedemann( 0361 / 5987232Krankenhaus-seelsorgePfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens( 0361-733129Pastoralpsycholog<strong>in</strong>Christ<strong>in</strong>e Gohles( 0361-6639342Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler( 0361-5626215Andacht mit Orgelmusiksonntags 9.30 UhrKapelle im Hauptgebäudedes Helios-Kl<strong>in</strong>ikumsNordhäuser StraßeÖkumenischeTelefonseelsorge<strong>Erfurt</strong> e.V.GeschäftsstellePostfach <strong>10</strong>073599007 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5621620 ax 0361-7891537Supervisionfür Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<strong>in</strong> kirchlichen, diakonischen undsozialen BerufenChrist<strong>in</strong>e GohlesLehrsupervisor<strong>in</strong> – DGfP( 0361-6639342Anette CarstensSupervisor<strong>in</strong> i.A. – DGfP( 0361-733129


35 KINDERKIRCHEMIT KINDERNKINDERKREISE (6 bis <strong>10</strong> Jahre)Andreas Mi 16 Uhr Andreasstraße16Kaufmann Do 15.30 Uhr Ludolfweg <strong>10</strong>Lutherkirche Mo 16 UhrMagdeburger AlleeMart<strong>in</strong>ikirche Di 16 Uhr NikolausstraßeOffene Arbeit So 15 Uhr Allerheiligenstr.Prediger Mo 15 Uhr Predigerstraße 4Regler Do 15.30 UhrJuri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g <strong>10</strong>3Südost Do 15.30 Uhr S<strong>in</strong>gerstraße1Thomas Do 15 Uhr Humboldtstraße 16Alach Di 15 Uhr Mönchsgasse 1B<strong>in</strong>dersleben Di 17 Uhrlughafenstraße <strong>10</strong>.<strong>10</strong>.; 7., 21.<strong>11</strong>.Bischleben Do 16.30 Uhr Backhausstr.Büßleben Mo 15.30 Uhr Am PeterbachDachwig Di 15 Uhr PfarrhausEgstedt Mo 16 UhrPfarrhaus R<strong>in</strong>nebachElxleben Do 14.45 Uhr PfarrhausErmstedt Di 16.30 Uhr 14.<strong>11</strong>. Pfarrgartenrienstedt Sa <strong>10</strong> Uhr Pfarrtor <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.Gebesee Mi 14.30 Uhr Pfarrgasse 1Gispersleben Di 15 Uhr Zittauer Str.Kirchheim r 16 Uhr An der Kirche1. r / Monat K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>oKle<strong>in</strong>rettbach Mi 17 Uhr 8., 22.<strong>11</strong>.<strong>in</strong> der KircheMarbach Do 16 Uhr Petrikirche 14-tägigMöbisburg Do 14.30 Uhr Auf der BurgNottleben Di 17 Uhr Schulw<strong>in</strong>kel 28.<strong>11</strong>.Tiefthal Do 16 Uhr <strong>in</strong> der KircheZimmernsupra r 16 Uhr Brühlerstr.<strong>10</strong>.<strong>11</strong>.TEENIEKREISE (<strong>11</strong> bis 13 Jahre)Andreas Mi 15 UhrKaufmann Do 17 Uhr Ludolfweg <strong>10</strong>Lutherkirche Mo 15 UhrPrediger Di 15 UhrRegler Do 16.30 UhrGZ Roter Berg Mi 17 Uhr HammerwegSüdost Do 17.15 Uhr S<strong>in</strong>gerstraße 1Thomas Di 16 Uhr Puschk<strong>in</strong>straße <strong>11</strong>Bischleben Di 16.45 Uhr Backhausstr.Büßleben Do 16.45 Uhr Am PeterbachDachwig Di 16 Uhr PfarrhausGebesee Mi 15.45 Uhr Pfarrgasse 1Gisperleben Mo 15 Uhr Zittauer StraßeWalschleben Mo 15.45 UhrBreite StraßeFamiliengottesdienste zumErntedankfest, 1.<strong>10</strong>.20069.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche, Kilianikirche<strong>10</strong> Uhr Predigerkirche14 Uhr Kirchheim15 Uhr amiliennachmittag Philipp-Melanchthon-GZ LudolfwegFamiliengottesdienst8.<strong>10</strong>. <strong>11</strong> Uhr LutherkircheK<strong>in</strong>dertage 23.-26.<strong>10</strong>.Geme<strong>in</strong>dehaus Marbach 9.30-15.30Uhr (Info 414403; 036208.70261)Geme<strong>in</strong>dehaus Gebesee 9.30 – 15Uhr (Info 036201.62367)Basteln im Advent28.<strong>11</strong>. 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehausGispersleben30.<strong>11</strong>. 15-18 Uhr Geme<strong>in</strong>dehausBischlebenProbe für dasWeihnachtsmusicalab 7.<strong>11</strong>. jeden Dienstag 16.30 UhrReglergeme<strong>in</strong>dehausJuri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g <strong>10</strong>3(6- bis 13jährige K<strong>in</strong>der)


NACHRICHTEN / KIRCHENMUSIK 36„Wie sagen wir ’s unseren K<strong>in</strong>dern...?“E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten der DVD „Unserezehn Gebote“ <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de und Schulewww.kirche-entdecken.de – K<strong>in</strong>derseitenim Internet. Die <strong>Evangelische</strong> Medienzentraleund das Geme<strong>in</strong>dekolleg ladenherzlich e<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Sem<strong>in</strong>ar.Prof. Dr. Roland Rosenstick, UniversitätGreifswald12.<strong>10</strong>. 9-14 Uhr Kathar<strong>in</strong>enhausLeibnizstraße 4, 39<strong>10</strong>4 MagdeburgAnmeldung emz@ekmd.de( 0391-5346-405, ax –404Vor neuen AufgabenNeue Leiter<strong>in</strong> der Ökumenischen Telefonseelsorgeist die Geme<strong>in</strong>dereferent<strong>in</strong> undEhe-, amilien- und Lebensberater<strong>in</strong> HiltrudLiedtke (39). Sie möchte den über 50ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen undMitarbeitern der Telefonseelsorge e<strong>in</strong>en„guten Rahmen“ geben. Dr<strong>in</strong>gliches Anliegenist auch die Gew<strong>in</strong>nung neuer Mitarbeiter,die über Toleranz, Belastbarkeitund E<strong>in</strong>fühlungsvermögen verfügen undsich nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen Ausbildungdiesem anonymen und „unsche<strong>in</strong>baren“ehrenamtlichen Dienst stellen wollen.Nähere E<strong>in</strong>zelheiten erfährt man <strong>in</strong> derGeschäftsstelle ( 0361-5621620Radegunde: E<strong>in</strong> FrauenschicksalDie thür<strong>in</strong>gische Königstochter, fränkischeKönig<strong>in</strong> und spätere Klostergünder<strong>in</strong>, vere<strong>in</strong>igt<strong>in</strong> sich gleichsam personifiziert dieGeschichte zweier mächtiger Germanenreicheder Völkerwanderungszeit, des Thür<strong>in</strong>gerreichesund des rankenreiches.Die Ausstellung präsentiert archäologischeKostbarkeiten, bibliophile Prachtstückeund e<strong>in</strong>en Teil der persönlichenH<strong>in</strong>terlassenschaft Radegundes aus demKloster Sa<strong>in</strong>te-Croix <strong>in</strong> Poitiers.bis 7.1.2007, Di-So <strong>10</strong>-18 UhrStadtmuseum <strong>Erfurt</strong>, Haus zum StockfischJohannesstraße 16925 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik mit Andrea Malzahnmittwochs 12 Uhr MichaeliskircheMusikalische Vespersamstags 17 Uhr MichaeliskircheUniversitätskonzertdonnerstags 19.30 Uhr Michaeliskirche12., 19., 26.<strong>10</strong>.; 2.<strong>11</strong>.Orgelkonzert und Vernissage1.<strong>10</strong>. 17 Uhr MichaeliskircheChor- und OrchesterkonzertWolfgang Amadeus Mozart,Messe <strong>in</strong> c-Moll, KV 427 für Soli, Chor undOrchesterRegler-S<strong>in</strong>gscharJugends<strong>in</strong>fonieorchester der Musikschule <strong>Erfurt</strong>Leitung Johannes Häußler1.<strong>10</strong>. 17 Uhr ReglerkircheBenefizkonzert für die StiftungAugust<strong>in</strong>erkloster zu <strong>Erfurt</strong>Wolfgang Amadeus MozartMissa solemnis <strong>in</strong> C, KV 337Leonard Bernste<strong>in</strong> Chichester PsalmsKonzertchor und Orchester HamburgBlankenese2.<strong>10</strong>. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkircheGospelkonzertMagic Gospel Pearls, USALeitung Peter Mante21.<strong>10</strong>. 19.30 Uhr Heiligkreuzkirche VieselbachOrgelkonzert und Vernissage5.<strong>11</strong>. 17 Uhr MichaeliskircheFestliche Bläsermusik<strong>Evangelische</strong>r PosaunendienstRegler-PosaunendienstLeitung Eckardt Höhn und Johannes Häußler12.<strong>11</strong>. 17 Uhr ReglerkircheKonzertWolfgang Amadeus MozartRequiem d-mollJohann Sebastian Bach„Komm, die süße Todesstunde“ BWV 161SolistenAugust<strong>in</strong>er-Kantorei, Andreas-KammerorchesterLeitung LKMD Dietrich Ehrenwerth25.<strong>11</strong>. 19.30 Uhr ThomaskircheKantatengottesdienstWachet auf, ruft uns die StimmeBWV 140Regler-S<strong>in</strong>gschar, Regler-InstrumentalkreisLeitung Johannes Häußler26.<strong>11</strong>. 9.30 Uhr Reglerkirche


37 RELIGIÖSES BRAUCHTUMHalloweenChrist<strong>in</strong>e GohlesAm 31. Oktober wird, besonders <strong>in</strong> denUSA und auf den britischen Inseln, das Halloweenfestgefeiert. An diesem letzten Tagim Oktober dreht sich alles um Geister,Hexen und Teufel. Meist beg<strong>in</strong>nenschon Anfang Oktober dieersten Vorbereitungen: In denLäden gibt es jede Menge Halloween-Schmuck,K<strong>in</strong>der bastelnsich unheimliche Kostümeund überall leuchten orangeroteKürbisse. Am 31. Oktoberziehen dann als Hexen oderMonster verkleidete K<strong>in</strong>der mitdem Spruch „trick or treat<strong>in</strong>g“von Haus zu Haus. Dies bedeutet: Entwederihr gebt uns Süßigkeiten oder wir spieleneuch e<strong>in</strong>en Streich. Und das ist meistensauch ernst geme<strong>in</strong>t, denn wer sich zu knauserigverhält, wird schnell mal mit Eiern beworfen.Auch <strong>in</strong> Europa feiern immer mehrLeute das Halloween-est. ast <strong>in</strong> jederStadt gibt es Halloween-Partys oder privateeiern. In Hamburg hat sich sogar e<strong>in</strong>eBürger<strong>in</strong>itiative gegründet, die e<strong>in</strong>en Halloween-Gedenktagals eiertag e<strong>in</strong>führenmöchte. Was hat es mit Halloween ursprünglichauf sich und aus welchen Wurzelnhat es sich entwickelt? „hallowed” istdas alte Wort für „holy” = „sa<strong>in</strong>t”. „All Hallows’Day” stellt sprachgeschichtlich dieältere Variante zu „All Sa<strong>in</strong>ts’ Day”, demAllerheiligentag dar. „all hallows’ even<strong>in</strong>g”me<strong>in</strong>t damit den Vorabend zu Allerheiligen,also jenen Teil des Vortages, der schonzum olgetag gehört, wie Mart<strong>in</strong>sabend,Nikolausabend oder der Heilige Abend.Zusammengezogen wird die Bezeichnungzu „Hallowe’en” = „Halloween”. Die Legendeberichtet zu Halloween Unterschiedliches:In Irland wurde <strong>in</strong> vorchristlicherZeit am 31. Oktober das Ende desSommers gefeiert: „Samha<strong>in</strong>” nannten diekeltischen Druiden das dabei gefeierte estder Toten. Weil der Gott des Totenreichesdie Geister der Verstorbenen zu e<strong>in</strong>em Treffen<strong>in</strong> ihre ehemalige irdische Heimat rief,schützten sich die Menschen damals vorden Streichen der gespenstischen Gästedurch besänftigende Gaben. Andere berichten,es habe e<strong>in</strong>en Kult zu Ehren desSonnengottes Lugh gegeben,dem man an der Schwelle vonder warmen zur kalten Jahreszeitfür reichen Erntesegen danke.Wieder andere nehmen an,die Seelen der Toten suchtensich am 31. Oktober neue Körperder Lebenden, um sie füre<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> Besitz zu nehmen.Dagegen könne man sich nurschützen, wenn man das Lichtlösche und sich selbst als Geist gruseligverkleide. In Amerika entstand folgendeLegende: Der Hufschmied und Tr<strong>in</strong>ker Jackhabe mit dem Teufel e<strong>in</strong>en Pakt geschlossen,um der beste Hufschmied der Welt zuwerden. Dabei habe er den Teufel überlistetund erreicht, dass dieser auf alle Ewigkeitauf se<strong>in</strong>e Seele verzichte. Nach se<strong>in</strong>emTod wurde Jack wegen se<strong>in</strong>er Tr<strong>in</strong>kerei ander Himmelspforte abgewiesen. Aber auchder Teufel durfte ihn nicht <strong>in</strong> die Hölle e<strong>in</strong>lassen.Er gab Jack e<strong>in</strong>e glühende Kohle ausdem Höllenfeuer, damit dieser den Wegzurück fände. Jack nahm aus se<strong>in</strong>em Proviante<strong>in</strong>e Zwiebel (andere sprechen vone<strong>in</strong>er Steckrübe), höhlte sie aus und packtedie Kohle h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.Rastlos streift er nun als „Untoter“ umher,weder im Himmel noch <strong>in</strong> der Hölle willkommen.Die durch die höllische Kohleunauslöschliche Lampe erhielt den Namen„Jack o’ Lantern”. Die Amerikaner ersetztendie Zwiebel bzw. die Steckrübe alsLampe durch knallorange, ausgehöhlteund mit e<strong>in</strong>er ratze versehene Kürbisse.


LESERBRIEE 38Zum Beitrag „E<strong>in</strong> Weg mit Christus – geme<strong>in</strong>samronleichnam feiern“ <strong>in</strong> derAusgabe August/September 2006In der TLZ war vor dem ersten Sonntagnach Tr<strong>in</strong>itatis unter der Rubrik Veranstaltungenauf e<strong>in</strong>e ökumenische ronleichnamsprozession<strong>in</strong> Hochheim h<strong>in</strong>gewiesenworden. Das hat mich sehrverwundert. In der letzten Ausgabe der„ERURTER BLÄTTER“ (August/September)auf Seite 16 war e<strong>in</strong> Artikel dazuzu lesen. Hierzu me<strong>in</strong>e rage:Kann ich als Protestant an e<strong>in</strong>er ronleichnamsprozessionbzw. -feier teilnehmen?Die Nonne Juliana von Lüttich (gestorben1258) hatte Visionen: an der ülledes Glanzes der Kirche fehle e<strong>in</strong> eigenesest zu Ehren der Eucharistie. DerBischof Robert von Lüttich führte dannim Jahre 1246 dieses est e<strong>in</strong>. Papst UrbanIV., der zuvor Archidiakon <strong>in</strong> Lüttichwar, schrieb es dann für die ganzeKirche vor und legte es auf den Donnerstagnach Tr<strong>in</strong>itatis fest. Die E<strong>in</strong>führungwar <strong>in</strong> der Kirche umstritten. Prozessionens<strong>in</strong>d erstmals 1264 belegt.Von den Reformatoren wurde ronleichnamabgelehnt.Das Trident<strong>in</strong>isches Konzil gab der Prozessiondann e<strong>in</strong>en antireformatorischenCharakter. Das wurde durch das VatikanumII revidiert. Die Messfeier stehtwieder stärker im Zentrum des estes unddie fakultative Prozession wird als Darstellungdes mit Christus se<strong>in</strong>em Zielentgegen pilgernden Gottesvolkes verstanden.Soweit so gut, aber– die Zweiteilung des Sakraments widersprichtder E<strong>in</strong>setzung durch Christus.Mit der Reformation überwanden dieProtestanten diese Zweiteilung;– schon im Augsburger Bekenntnis von1530 steht im Artikel 22:„Über die Austeilung des Abendmahls <strong>in</strong>beiderlei Gestalt...Und weil die Zweiteilung des Sakramentsder E<strong>in</strong>setzung durch Christus widerspricht,wird bei uns auch die üblicheProzession *) mit dem Sakrament unterlassen.*) Zum Beispiel ronleichnamsprozession,bei der nur die Hostie mitgeführtwird.“– die evangelischen Geme<strong>in</strong>den gedenkenam Gründonnerstag der E<strong>in</strong>setzungdes Abendmahles;– bei e<strong>in</strong>er Teilnahme an der Prozessionstelle ich mich doch wohl h<strong>in</strong>ter die Abendmahlsauffassungder katholischenKirche, dass <strong>Kirchen</strong>- und Eucharistiegeme<strong>in</strong>schaftvon e<strong>in</strong>ander abhängig s<strong>in</strong>dund sich gegenseitig bed<strong>in</strong>gen. Dadurchist von katholischer Seite ke<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samesAbendmahl möglich.Daraus schlussfolgere ich, dass ich me<strong>in</strong>eoben gestellte rage mit NEIN beantwortenmuss. Rüdiger Banse, <strong>Erfurt</strong>Ich hoffe, dass nach der geme<strong>in</strong>samenronleichnamsprozession <strong>in</strong> Hochheime<strong>in</strong> ökumenisches Abendmahl stattgefundenhat. Ansonsten kann ich das, washier beschrieben wird, nur als Heucheleioder gar Blasphemie bezeichnen.Gerade <strong>in</strong> Bezug auf das Abendmahl,dessen Ökumenizität bei den Geme<strong>in</strong>dechristenbeider Konfessionen seit langemals unbed<strong>in</strong>gt notwendig und förderlichverlangt wird, gibt es seitens desVatikans – bei aller reundlichkeit undNettigkeit von Josef Ratz<strong>in</strong>ger, des heutigenPapstes Benedikt XVI. – die stärkstenRestriktionen. Da werden katholischePfarrer suspendiert, weil sie an e<strong>in</strong>emökumenischen Abendmahl teilgenom-


39 LESERBRIEE / REZENSIONmen oder dazu e<strong>in</strong>geladen haben. KatholischenChristen wird strengstens untersagt,sich an e<strong>in</strong>er Abendmahlsfeierim evangelischen Gottesdienst zu beteiligen.Nach evangelischem Verständnislädt Christus, der Herr der Kirche, zuse<strong>in</strong>em Tisch. Deshalb kann auch e<strong>in</strong>evangelischer Christ an der katholischenEucharistie teilnehmen, auch wenn dortder Kelch verweigert wird. Aber nachvatikanischem Verständnis darf auch dasnicht se<strong>in</strong>. Wir s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Kirche, sondernnur e<strong>in</strong>e „kirchliche Geme<strong>in</strong>schaft“,wie es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er päpstlichen Enzyklika vonJohannes Paul II. heißt, die ja wohl derheutige Papst verfasst oder gut geheißenhat, als er noch der katholischen Glaubenskongregationvorstand.Deshalb kann ich nicht verstehen, weshalbPfarrer Gohles gerade hier ke<strong>in</strong>Rückgrat zeigt, denn das ökumenischeAbendmahl hat ja <strong>in</strong> Hochheim sichernicht stattgefunden. Sonst wäre PfarrerSchellhorn nicht mehr Pfarrer.Es gibt so viele Gebiete, auf denen Ökumenepraktiziert werden kann, aber andieser Stelle eben nur mit unbedarftemOpportunismus.Dr. Helmut Jung, <strong>Erfurt</strong>Bibliothek des<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriumsim August<strong>in</strong>erklosterzu <strong>Erfurt</strong>August<strong>in</strong>erstraße <strong>10</strong>99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361.5766022ÖffnungszeitenMo 14-18 UhrDi, Mi 8-18 UhrDo, r <strong>10</strong>-13 UhrWarum evangelisch?Dr. Hans Jochen GentheKlarheit über die eigene Position, die eigeneKonfession, ist e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzungfür das gegenseitige Verstehender e<strong>in</strong>zelnen christlichen Konfessionen.Es kann wohl ke<strong>in</strong>em Zweifel unterliegen,dass <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht noch erheblicheMängel bestehen. Die „ökumenischeronleichnamsprozession“ beweistes.Es gibt aber auch Abhilfe, und darauf se<strong>in</strong>un h<strong>in</strong>gewiesen.Der aus <strong>Erfurt</strong> stammende, seit kurzemim Ruhestand lebende frühere Dekanvon Kirchha<strong>in</strong> bei Marburg, Dr. JürgenHeise, hat <strong>in</strong> zwei Vorträgen das Wesendes evangelischen Bekenntnisses klarund verständlich dargestellt.Diese beiden Vorträge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesemJahr im Druck erschienen: Jürgen Heise,EVANGELISCH. Die Mitte der Bibel unddie E<strong>in</strong>heit der Kirche, LIT Verlag Berl<strong>in</strong>2006 (ISBN 3-8258-9290-5).Die 47 Seiten dieses Heftes s<strong>in</strong>d für jedenzu bewältigen, und er wird von dieserLektüre viel Gew<strong>in</strong>n an Klarheit haben,Literaturh<strong>in</strong>weise helfen dem, dermehr wissen will.Es wäre sehr nützlich, wenn diesesschlanke Büchle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>denverbreitet werden würde. Auf alle ällegehört es <strong>in</strong> die Hand jedes <strong>Kirchen</strong>ältesten.Mit diesem Hilfsmittel wird der Lesernicht nur besser verstehen, sondern sichauch besser verständlich machen können.


ANZEIGEN 40LandeskirchlicheGeme<strong>in</strong>schaft <strong>Erfurt</strong>Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 2( 0361.6442419sonntags Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdiensteMi 17 Uhr Bibelstunde, HauskreiseDo 16 Uhr K<strong>in</strong>dertreffr 19 Uhr JugendstundeBRUMMKREISELAn- und Verkauffür K<strong>in</strong>der, Erwachsene, amilien,SammlerAnnett Ste<strong>in</strong>höferMoritzstraße 2699084 <strong>Erfurt</strong>( 0361 / 56<strong>10</strong>308Mo-Do <strong>11</strong>-18 Uhrr <strong>10</strong>-13, 15-18 UhrSa 9-12 UhrCafé PaulPaulstraße <strong>11</strong>, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361.64643<strong>10</strong>ÖffnungszeitenMontag Ruhetag, Di – Sa <strong>11</strong>-19 UhrSo 13-18 Uhr, bei Bedarf längerMännerstammtisch der<strong>Evangelische</strong>n Predigergeme<strong>in</strong>dejeden 3. Dienstag im Monat 19.30 Uhr4. Skatturnier der <strong>Evangelische</strong>nPredigergeme<strong>in</strong>de18.<strong>11</strong>.06 ab 15 UhrLITERATURCAÉmittwochs 19 Uhr„Böhmische Weisen“Rudolf Pöhlig, Bad Langensalza<strong>11</strong>.<strong>10</strong>.06„Thür<strong>in</strong>ger Sagengeheimnisse“Ra<strong>in</strong>er Hohberg, Hummelsha<strong>in</strong>8.<strong>11</strong>.06


41 EINRICHTUNGENDas Mite<strong>in</strong>ander vonGenerationen gestaltenThomas DeworWoh<strong>in</strong> geht es mit unserer Gesellschaft?Wie steht es um unsere Zukunft, um dieZukunft unserer K<strong>in</strong>der, unserer Eltern?Solche ragen beschäftigen uns gerade <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Zeit vielfältiger Veränderungen. DiePISA-Studie zeigt Mängel im deutschenBildungssystem, die Demographen weisenauf die alternde Gesellschaft h<strong>in</strong>, dieÖkonomen auf leere Kassen. Die Politikmüht sich, angemessene Lösungen zu f<strong>in</strong>den.Wie e<strong>in</strong> guter Weg bereitet werdenkann, dafür gibt es Beispiele.Das Augusta-Viktoria-Stift besteht schonseit 1864 und steht heute für e<strong>in</strong> gel<strong>in</strong>gendesMite<strong>in</strong>ander der Generationen:K<strong>in</strong>der spielen und lernen <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungenam Hospitalplatz, amKrämpferufer und im Waldk<strong>in</strong>dergarten.Durch den engen Kontakt zu älteren Menschenerfahren sie etwas von dem Reichtumund auch den Schattenseiten des Lebens.Sie erhalten e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck davon, wases heißt, auf die Hilfe Anderer angewiesenzu se<strong>in</strong>. Und sie erleben Menschen,die Verantwortung für andere übernehmen.Die Mitarbeiter sorgen mit ihrer Arbeit imAugusta-Viktoria-Stift zunächst e<strong>in</strong>mal fürsich selbst. Sie zeigen mit ihrem Engagementjedoch auch, dass es ihnen nicht nurum die eigene f<strong>in</strong>anzielle Absicherunggeht, sondern dass sie sich für Andere e<strong>in</strong>setzen,dass sie ihre Mitmenschen imBlick haben und ihnen zur Seite stehen.Neben diesen hauptamtlichen Mitarbeiterngibt es ehrenamtliche, die e<strong>in</strong>en Teilihrer verfügbaren Zeit für die alten undjungen Menschen unter dem Dach desAugusta-Viktoria-Stiftes e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.Nicht zuletzt f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Häusern amHospitalplatz und der He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Straße alte und pflegebedürftige MenschenWohnung und Unterstützung. Sies<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> lebendigesMite<strong>in</strong>ander der Generationen und könnenso ihre Erfahrungen und Erlebnisseweitergeben.Im Augusta-Viktoria-Stift s<strong>in</strong>d Menschen<strong>in</strong> unterschiedlichen Lebensphasen geme<strong>in</strong>samauf dem Weg.Vielleicht ist es das, worauf es ankommt:E<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>ander der Generationen zuschaffen. E<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>ander, das es ermöglicht,die Anderen kennen zu lernen, e<strong>in</strong>Verständnis für ihre Situation zu entwickelnund geme<strong>in</strong>sam Wege zu f<strong>in</strong>den.E<strong>in</strong>e lebendige Mischung von Neugier undLebenslust, von beruflichem Alltag undMühe, von Reife und Weisheit, von Alterund Krankheit und von Engagement fürunsere Mitmenschen.Thomas Dewor ist neuer Geschäftsführerdes Augusta-Viktoria-Stiftes seit dem 1.Oktober 2006. Als Theologe und Betriebswirtwar er zuletzt Verwaltungsleiter <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em Altenzentrum <strong>in</strong> der Nähe von Paderborn.Er ist verheiratet und hat zwei Söhne imAlter von e<strong>in</strong>em und drei Jahren.


DIAKONIE 42DiakonieKreisdiakonieausschussVorsitzende Brigitte SchröterDiakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“Bahnstraße 56, 99189 Gebesee( 036201-50431KreisdiakoniepfarrerAndreas L<strong>in</strong>dner, Humboldtstraße 1699096 <strong>Erfurt</strong>, ( 0361-3731566e-mail: am.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e.deBERATUNGENEVANGELISCHER KIRCHENKREIS ERURTBüro für ausländischeMitbürger<strong>in</strong>nen und MitbürgerAusländerbeauftragteAusländersozialberatungHans-Sailer-Straße 57, 99089 <strong>Erfurt</strong>( 0361-75084-22, ax -24STADTMISSIONSchwangerschaftsberatungKostenlose Beratung im Schwangerschaftskonflikt,zu ragen der Schwangerschaft,Verhütung, PEKiP-Kurse, Antragstellung„Thür<strong>in</strong>ger Stiftung“, Information zu Mütter-Kuren,Mutter-/Vater-K<strong>in</strong>d-KurenAnger 79, 99084 <strong>Erfurt</strong> ( 0361-5668189Mo, Mi 9-14 Uhr; Di, Do 9-18 UhrBerater<strong>in</strong>nenMarion Böttger, Jeann<strong>in</strong>e ReichertFrauenhausSchutz für rau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,Beratung zu Rechtsfragen, zu WohnungsundGeldproblemenNotruf ( 0361-7462145 Tag und NachtSuchtberatungBeratungs- und Behandlungsstelle für Menschenmit verschiedenen SuchtproblemenSuchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.Michaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-59037-0, ax -15ÖKP GGMBHPsychologische BeratungsstelleErziehungs-, amilien-, Paar- undLebensberatungMo, Di, Mi, r 9-12 UhrDo 14-18 Uhrund nach Vere<strong>in</strong>barungBeratungen Montag bis reitag ganztägigSchillerstraße 1299096 <strong>Erfurt</strong>( / ax 0361.3465722psych-beratung-ef@t-onl<strong>in</strong>e.deCHRISTOPHORUSWERKPsychosoziale Kontakt- undBeratungsstelleBeratung und Begleitung von Menschenmit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und derenAngehörigesoziale KontaktangeboteLeipziger Straße 20, 99085 <strong>Erfurt</strong>( 0361-60051-02, ax -01EINRICHTUNGENAugusta-Viktoria-StiftHospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-65964-0 ax -19e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.dePflegee<strong>in</strong>richtungen ( 6596420 und60147620K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten( 6596430Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis / CaritasAllerheiligenstraße 8, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-60050-22, ax -<strong>11</strong>e-mail: mail@christophoruswerk.dewww.christophoruswerk.deAngebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungenoder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungenArbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –Schule – Beratung und BegleitungCJD <strong>Erfurt</strong>Donaustraße 2A, 99089 <strong>Erfurt</strong>( 0361-78343 ax 0361-7834444


43 DIAKONIEwww.cjd-erfurt.de, email:cjd.erfurt@cjd.deLernen – Wohnen – ArbeitenE<strong>in</strong>richtungen für Menschenmit Beh<strong>in</strong>derungen<strong>Evangelische</strong> Stadtmissionund Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbHAllerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-6422090, ax 0361-5623141e-mail: stadtmisef@aol.comwww.stadtmission-erfurt.de„Café des Herzens“Mo-r 9 – 12 UhrJohannes-Lang-HausAllerheiligenstraßeArbeitslosen- und SeniorenfrühstückHaus ZufluchtGefährdetenhilfeJohanniter-Unfall-HilfeKreisverband <strong>Erfurt</strong>Camburger Straße 5, 99091 <strong>Erfurt</strong>( 0361-77880-0, ax -90www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htmLouise-Mücke-StiftungHaus für Alt und JungRegierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong>(/ax 0361-6436520Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft( 0361-5 62 44 91Offene Altenarbeit( 0361-5624491Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfenund Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.Anger 35, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-2626380, ax 0361-26263820Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derteund KrankeDIAKONIE-SOZIALSTATIONDiakonie-Sozialstation St. ElisabethBahnstraße 56, 99189 Gebesee( 036201-504-31, ax -32Häusliche Alten- und KrankenpflegeSeniorenbetreuung, JugendclubOENE DIAKONISCHE ARBEIT<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>deSeniorenberatungs- undBegegnungsstätte <strong>in</strong> der Krämpfervorstadt„Unter den Kastanien“Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong>( 0361-2626963ax 0361- 64439861Beratung Di-Do <strong>10</strong>-<strong>11</strong> UhrSeniorennachmittag Do 14-17 UhrSeniorenchor Mi 14 UhrStricken für Bedürftige Mi 14 UhrGedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Di <strong>10</strong>-<strong>11</strong> UhrWandern Di 13.30-17 UhrKirchspiel Mart<strong>in</strong>i-LutherHans-Sailer-Straße 55, 99089 <strong>Erfurt</strong>(/ax 0361- 7 91 73 39Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8Seniorentanz montags 15-16 UhrGeme<strong>in</strong>dezentrum Roter BergHammerweg 4a, 99087 <strong>Erfurt</strong>( 0361- 5 54 71 53Ökumenischer Seniorenkreisab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>deJuri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g <strong>10</strong>3, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5 62 98 62Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus2. und 4 reitag 15 Uhr<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>dePuschk<strong>in</strong>straße <strong>11</strong>, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361- 3 45 62 64Seniorennachmittag 14.30 UhrDonnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>dePredigerstraße 4, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5626214Seniorenkreis donnerstags 14 UhrLouise-Mücke-StiftungRegierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-6436520Offene Seniorenarbeitmittwochs 14 Uhr


DIAKONIE 44EVANGELISCHEKINDERTAGESSTÄTTEN<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„Dionysius“Leiter<strong>in</strong> Monika HeynMühlgarten 5, 99094 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg( 0361-7968154<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“Leiter<strong>in</strong> Silke RoczenMoskauer Straße 84, 99091 <strong>Erfurt</strong>( 03 61-7921536, ax 0361-2624568<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„Am Peterbach“Leiter<strong>in</strong> Petra MöllerPlatz der Jugend 599198 Büßleben( 0361-4233612<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„K<strong>in</strong>derland“Leiter<strong>in</strong> Rita GoldmannGoethestraße 63a, 99096 <strong>Erfurt</strong>( 0361-3460226<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„St. Laurentius“Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a BuschmannAm K<strong>in</strong>dergarten 6,99192 rienstedt( 036208-70465<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„Am Weißbach“Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> SauerAm Weißbach 1, 99189 Tiefthal( 036201-7259<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„Spatzennest“Leiter<strong>in</strong> Simone DittmarKarl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99087 <strong>Erfurt</strong>( 0361-791<strong>10</strong>36Augusta-Viktoria-StiftLeiter<strong>in</strong> Monika KöntoppHospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-6596430Arche NoahLeiter<strong>in</strong> Silke RoczenMoskauer Straße 85, 99091 <strong>Erfurt</strong>( 0361-735238, ax 0361-2624568Predigerk<strong>in</strong>dergartenLeiter<strong>in</strong> Heide Kienel-MüllerPredigerstraße 5a, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-6464317<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhausam DrosselbergLeiter<strong>in</strong> Angela KirstenCuriestraße 26, 99097 <strong>Erfurt</strong>( 0361-4233667<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte„Pusteblume“Leiter<strong>in</strong> Monika WolfDornra<strong>in</strong> 12, 99094 <strong>Erfurt</strong>( 0361-2220742Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte derMargarete-Wehl<strong>in</strong>g-StiftungLeiter<strong>in</strong> Sylvia BeyerEislebener Straße 2, 99086 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5668273Louise-Mücke-StiftungLeiter<strong>in</strong> Angelika HummelRegierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-6008046-48Thomask<strong>in</strong>dergartenLeiter<strong>in</strong> Irmhild BennerDalbergsweg 21, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-2252484Stiftung Warte- und Pflegeanstaltfür kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derMoritzk<strong>in</strong>dertagesstätteLeiter<strong>in</strong> Monika MayAdolf-Diesterweg-Straße <strong>10</strong>99092 <strong>Erfurt</strong>( 0361-2<strong>11</strong>3413, ax 0361-6025039Pergamenterk<strong>in</strong>dergartenLeiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> GottschallPergamentergasse 31, 99084 <strong>Erfurt</strong>( 0361-5629245, ax 0361-55049878


45 INORMATIONCVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.Magdeburger Allee 4699086 <strong>Erfurt</strong>( /ax 0361-65360-26 /-28www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.deChristlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.OENE ARBEITERURT<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreisAllerheiligenstraße 999084 <strong>Erfurt</strong>(/ax 0361-6 42 26 61WochenprogrammMontag15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle derNeuerbeschule)20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft(Sportgymnasium)Dienstag14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercaféMittwoch14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“Donnerstag14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé17– 18.30 Uhr Jungschar „antas“17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)Freitag14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „46“„K<strong>in</strong>o, Gäste und Brettspiele“20.30 – 22 Uhr ußball (Sportgymnasium)BeratungenOffene ArbeitAllerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong>Di 20.30 Uhr ArbeitsrechtMi 17-19 Uhr Juristische Beratung fürAusländerDo 19 Uhr Kriegsdienstverweigereramnesty <strong>in</strong>ternational<strong>Erfurt</strong>er GruppeMichaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong>Di ab 18.30 UhrAktionskreis für Frieden e.V.Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong>( / ax 0361-56 17 580Aktionskreis-rieden-erfurt@gmx.deMo-r 9-15 Uhr, Infotag Mi 16-18 UhrOffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.dewww.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.deWöchentliche ÖffnungszeitenMontag17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg20-23 Uhr ilmabend / OA KulturTreff imWechsel 14tägig (Beg<strong>in</strong>n Kulturtreff 2.<strong>10</strong>.)Dienstag18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt19.30-1 Uhr Offene Arbeit-Treff mit Infobörse,Kultur, JIPMittwoch14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives undK<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier (15.30 Uhr)17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländischeMitbürgerInnen und Café19 Uhr Männergruppe (obere Etage)Absprachen mit Bruno oder Roland20-24 Uhr Tanzabend 14tägig (<strong>11</strong>., 25.<strong>10</strong>.;8., 22.<strong>11</strong>.)19.30-23 Uhr Bibelkreis 14tägig (4.,18.<strong>10</strong>.;1., 15., 29.<strong>11</strong>.)Donnerstag9-12 Uhr Büro17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis19 - 20 Uhr Umweltbibliothek /Kriegsdienstverweigererberatung20-24 Uhr ThemenabendSonntagK<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o 15.30 Uhr8.<strong>10</strong>.; 12., 26.<strong>11</strong>.Filmabende (ilmbeg<strong>in</strong>n 20.30 Uhr)<strong>10</strong>.<strong>10</strong>. „A Beautiful M<strong>in</strong>d“, Ron Howard; USA2001<strong>10</strong>.<strong>10</strong>. „Monsieur Ibrahim und die Blumen desKoran“ rancois Dupeyron; 2004<strong>11</strong>.<strong>11</strong>. „Korczak“ A.Wajda; Polen/BRD/ 199020.<strong>11</strong>. „... dann war me<strong>in</strong> Leben nichtumsonst – Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g“ Ely Landau;USA 1970/78


47 INORMATIONVerband ChristlicherPfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen undPfadf<strong>in</strong>der e.V.Magdeburger Allee 4699086 <strong>Erfurt</strong>BüroDi 9-13 Uhr, Mi 15-17 Uhr, Do 13-18 Uhr( 0361-6536027Pfadf<strong>in</strong>dergruppen des VCP <strong>Erfurt</strong>Wöchentliche GruppenstundenDienstag16 – 18 Uhr JugendklubärberwaidwegK<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – <strong>10</strong> Jahren)Gruppenleitung Stefan HerbstDienstag16 – 18 Uhr Magdeburger Alle 46LandesbüroK<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – <strong>10</strong> Jahren)Gruppenleitung anny auskaDonnerstag16 – 18 Uhr Magdeburger Alle 46LandesbüroPfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen- und Pfadf<strong>in</strong>derstufe(K<strong>in</strong>der und Jugendliche von <strong>10</strong> – 15Jahren)Gruppenleitung Mike GlattfeldPredigerstraße 3, 99084 <strong>Erfurt</strong>www.ev-kunstdienst-erfurt.deGeöffnete <strong>Kirchen</strong>Andreaskirche Andreasstraßetäglich 13-17 Uhrab November geschlossenAugust<strong>in</strong>erkirche August<strong>in</strong>erstraßetäglich 8-20 UhrAugust<strong>in</strong>erklosterührungen stündlich <strong>10</strong>-16 Uhr, außer13 UhrMichaeliskirche Michaelisstraßetäglich <strong>10</strong>-18 UhrKaufmannskirche am AngerMo-Sa <strong>11</strong>-17 UhrSa 18 Uhr Abendsegen und Orgelmusik(bis <strong>10</strong>.<strong>11</strong>.)Predigerkirche Meister-Eckehart-StraßeDi-Sa <strong>11</strong>-16 UhrSo / eiertag 12-16 Uhrab November geschlossenDer Blaue LadenInhaber<strong>in</strong> Brigitte Schuberthält für Sie bereit- Glückwunschkarten für alleGelegenheiten- Wunsch- und Grußkarten- e<strong>in</strong> ausgewähltes Buchangebot- Bestellservice für Ihr WunschbuchThomasstraße 899084 <strong>Erfurt</strong>( 0361 / 5623404Montag – reitag 9.30 – 19 UhrSamstag 9.30 – 13 UhrIch freue mich auf Sie!AUSLESE – die neue Mittwochabend-Rundebei der jeweils e<strong>in</strong> Buch im Mittelpunkt steht.E<strong>in</strong>e Veranstaltung, die im Zusammenhang der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie„Meister Eckhart“ / EEBT steht und um Interessenten und Teilnehmer wirbt.25. Oktober 2006 20 Uhr Kam<strong>in</strong>zimmer des „Goldenen Schwan“ MichaelisstraßeWer mag, kann bereits ab 19 Uhr angenehm zu Abend essen.Anmeldung bitte unter ( 0361 / 5766038Der Leser hat’s gut: Er kann sich se<strong>in</strong>e Schriftsteller aussuchen. (Kurt Tucholsky, Schnipsel)

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