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TimeS. Training in MicroEnterprises South Tyrol. Die ... - AFI-IPL

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<strong>Die</strong> berufliche Weiterbildung <strong>in</strong> Südtirol zwischen Politik und Markt 16dass das territoriale Umfeld durch kle<strong>in</strong>e, ja Kle<strong>in</strong>stunternehmen geprägt ist, <strong>in</strong> denen die Mobilität der Arbeitnehmernicht so hoch ist und man tendenziell betriebs<strong>in</strong>terne Karrieremöglichkeiten bevorzugt.„Insbesondere bei den kle<strong>in</strong>en Unternehmen besteht e<strong>in</strong>e sehr hohe Stabilität der Beschäftigung undsomit e<strong>in</strong>e starke Treueb<strong>in</strong>dung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Zudem ist es für Arbeitnehmervertretungennicht leicht, <strong>in</strong> die Kle<strong>in</strong>stbetriebe zu kommen.“ (Gewerkschaftsvertreter)„<strong>Die</strong> Weiterbildung am Arbeitsplatz ist das e<strong>in</strong>zig mögliche Instrument, um Arbeitnehmern und Arbeitnehmer<strong>in</strong>nene<strong>in</strong> höheres E<strong>in</strong>kommen zu garantieren.“ (Gewerkschaftsvertreter)Schließlich wird – etwas resigniert - festgestellt, wie die Bildung betrieben werden muss, damit sie sowohl diegesetzlichen Verpflichtungen erfüllt als auch e<strong>in</strong>en Anreiz für die ArbeitnehmerInnen bildet.„<strong>Die</strong> Leute nehmen sie <strong>in</strong> Kauf, weil sie müssen.“ (Gewerkschaftsvertreter)Aus den Betrachtungen der Befragten sche<strong>in</strong>t deutlich hervorzugehen, dass diejenigen, welche die Unternehmer<strong>in</strong>teressenvertreten, der Me<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d, das Unternehmen müsse <strong>in</strong> die Bildung <strong>in</strong>vestieren, vor allem,um se<strong>in</strong>e Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu verbessern und das E<strong>in</strong>kommen des Unternehmens zu erhöhen.<strong>Die</strong> Arbeitnehmervertreter sehen dagegen die Bildung als Instrument zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeitder abhängig Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt (Beschäftigungsfähigkeit) sowie als Mittel,die E<strong>in</strong>kommen zu steigern. <strong>Die</strong>s führt zur Erwägung, dass die beiden Welten <strong>in</strong> Wirklichkeit nicht so weit ause<strong>in</strong>anderliegen und dass man daher fast von zusammenlaufenden Interessen sprechen kann. Für e<strong>in</strong>e Vertiefungh<strong>in</strong>sichtlich der Motivationen, die die Südtiroler Unternehmer und ArbeitnehmerInnen direkt dazu veranlassen,Weiterbildung anzubieten bzw. <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen, wird auf die Vertiefung anhand der Betriebsfallstudienim Kapitel 5 verwiesen.2.2.3. <strong>Die</strong> F<strong>in</strong>anzierungs<strong>in</strong>strumente<strong>Die</strong> Hauptf<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente, die von den verantwortlichen Befragten der verschiedenen Arbeitgeberverbändeals F<strong>in</strong>anzierungsquellen zur Unterstützung des Angebots an Bildungsmaßnahmen angegeben wurden, beziehensich auf die Landesgesetze 29/77, 41/83 und 4/97, weitere Zuschussleistungen über bei den verschiedenenAbteilungen der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung stehenden Fonds und Kof<strong>in</strong>anzierungen desEuropäischen Sozialfonds. <strong>Die</strong> Eigenschaften der wichtigsten F<strong>in</strong>anzierungsquellen werden im Kapitel 3 beschrieben;daher beschränken wir uns an dieser Stelle ausschließlich auf deren Auflistung. <strong>Die</strong> öffentlichenF<strong>in</strong>anzierungen decken jedoch nur e<strong>in</strong>en Teil der Bildungskosten und daher nehmen fast alle Arbeitgeberverbändeauch die Mitgliedsbeiträge <strong>in</strong> Anspruch.E<strong>in</strong>e besondere Stellung nehmen die Bildungse<strong>in</strong>richtungen des Unternehmerverbandes (ZTM) und derHandelskammer (WIFI) e<strong>in</strong>. Beide unterscheiden sich von den anderen Anbietern sowohl h<strong>in</strong>sichtlich der Auswahlder Methoden zur F<strong>in</strong>anzierung der Weiterbildung als auch bezüglich der Merkmale ihres Angebots. <strong>Die</strong>sesThema wird im nächsten Abschnitt ausführlicher behandelt.Das ZTM hat beschlossen, die Mitgliedsbeiträge nicht <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen, sondern – soweit möglich – dieMöglichkeiten der öffentlichen F<strong>in</strong>anzierung der Weiterbildungsmaßnahmen <strong>in</strong> vollem Umfang zu nutzen unddie fehlenden Kosten mit direkt von den betroffenen Unternehmen zur Verfügung gestellten Mitteln zu decken.Was das WIFI angeht, wird dagegen der Großteil der Kosten durch die von den Teilnehmern gezahlten Gebührenfür die Kurse gedeckt (40%); weitere 30% werden durch Landeszuschüsse und weitere 30 % durch<strong>in</strong>terne Mittel des WIFI gedeckt.<strong>Die</strong> f<strong>in</strong>anziellen Mittel laut Gesetz 236/93 werden direkt von den beiden Abteilungen für Berufsbildung verwaltetund direkt an die Unternehmen oder die privaten Bildungsanstalten für Weiterbildung ausgezahlt. Über diesesrechtliche Instrument wurden anfänglich sowohl Unternehmensprojekte als auch betriebsübergreifendeInitiativen f<strong>in</strong>anziert. Später änderte sich dies angesichts der neuen Angaben seitens des M<strong>in</strong>isteriums undf<strong>in</strong>anziert wurden Betriebs-, Branchen- und territoriale Pläne. <strong>Die</strong> Befragten s<strong>in</strong>d der Auffassung, das Gesetz236 hätte sich als e<strong>in</strong>es der wirksamsten F<strong>in</strong>anzierungs<strong>in</strong>strumente erwiesen:„Dem Gesetz 236 ist vielleicht etwas gelungen, was dem Sozialfonds nicht gelang, nämlich kle<strong>in</strong>eund kle<strong>in</strong>ste Unternehmen anzusprechen. Es hat sich als gutes Instrument erwiesen, das leichter <strong>in</strong>Anspruch zu nehmen und flexibler ist und unmittelbare Lösungen für den Bildungsbedarf bietet.“(Verantwortlicher Landesabteilung für Weiterbildung)<strong>Die</strong> meisten derzeit verfügbaren F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente s<strong>in</strong>d jedoch im Allgeme<strong>in</strong>en besser seitens der mittelgroßenUnternehmen nutzbar. <strong>Die</strong> doch nicht unbeträchtliche Bürokratisierung der Verwaltungsverfahren sowie verwaltungstechnischeE<strong>in</strong>schränkungen zum Beispiel <strong>in</strong> Bezug auf die Teilnehmeranzahl h<strong>in</strong>dern die reale Inanspruchnahmeder F<strong>in</strong>anzierungen seitens der weniger großen Unternehmen.<strong>Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> Micro-Enterprises – <strong>South</strong> <strong>Tyrol</strong>

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