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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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LEITARTIKEL 1EINKOMMENSRUNDE 2009Signal der Solidarität – gemeinsam Flagge zeigenÜber 5.000 Demonstranten am 4. Februar 2009 in DüsseldorfNachdem die Tarifverhandlungen nach den ersten beiden VerhandlungsrundenEnde Januar dieses Jahres gescheitert waren, hattendbb und dgb ihre Mitgliedsverbände zu Warnstreiks und Demonstrationenaufgerufen. Aber anders als in den Gemeinden ist es für dieGewerkschaften auf Länderebene viel schwieriger, geeignete Arbeitskampfmaßnahmenzu organisieren.Wenn der Müll nicht abgeholt wird, der Bus nicht mehr fährt und derörtliche Kindergarten geschlossen bleibt, ist das viel deutlicher zuspüren, als wenn einige angestellte Lehrerinnen und Lehrer nichtunterrichten oder die Statistischen Landesämter ihre Arbeit einstellen.Insoweit müssen sich Verbände und Gewerkschaften andere Formenüberlegen, wie sie ihre berechtigten Forderungen durchsetzen können.Und was macht der <strong>vLw</strong>?LeitanträgeIn einem Leitantrag fordert der geschäftsführende Vorstand im März2008 eine Besoldungserhöhung um 8 %, der, durch den Delegiertentageinstimmig verabschiedet, an den dbb weitergeleitet wurde.… und seine Mitglieder demonstrieren dafürParallel fordern die verschiedenen Gremien des <strong>vLw</strong> wie z. B. derHauptvorstand eine entsprechende Entgeltanpassung auch für dieangestellten Lehrkräfte.StreikfondsUm ein Signal der Solidarität insbesondere für die angestellten Kolleginnenund Kollegen zu setzen, beschloss der letzte Delegiertentagebenfalls einen Solidarbeitrag, der als Unterstützung bei Arbeitskampfmaßnahmenu. a. auch für die vlw-Schwesterverbände in denöstlichen Bundesländern geplant ist.Weil z. B. in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ausschließlichangestellte Lehrkräfte beschäftigt werden, verursachen Streikmaßnahmenhier massive Unterrichtsausfälle und setzen somit eindeutigeSignale. So sind bei den Warnstreiks Anfang Februar 450 sächsischeSchulen geschlossen geblieben, in Mecklenburg-Vorpommern sindmehr als die Hälfte der Schulen nicht geöffnet worden.8 % Besoldungserhöhung fordert der <strong>vLw</strong> schon lange(u. a. mit Leitantrag vom März 2008)Neben der finanziellen Solidarität wurden auf der Hauptvorstandssitzungam 10. Januar 2009 weitere Aktionen diskutiert, die bei Bedarfumgesetzt werden sollen.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


2LEITARTIKELStreichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld habe eine Gehaltsreduzierungvon circa acht Prozent nach sich gezogen.Prominente Redner wie Frank Stöhr und Ralf Eisenhöfer betonten,dass sich die Arbeitgeber spätestens bei der dritten Verhandlungsrundeam 14. und 15. Februar 2009 in Potsdam bewegen müssten.Die geforderte Einkommenserhöhung sei nicht nur ein klares Signalnach den vielen Kürzungen der letzten Jahre, sondern auch eineChance zur Belebung der zurückgehenden Konjunktur.Und wie geht es weiter?Besonders erfreulich war bei der Demonstration und zentralenAbschlusskundgebung am 4. Februar 2009, dass aus einigen Ortsverbändenwie z. B. aus einer niederrheinischen Großstadt über 20 Kolleginnenund Kollegen mobilisiert worden waren, um die Forderungender Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu unterstreichen.Gemeinsam starkDemonstrationen und KundgebungenIn Nordrhein-Westfalen setzt der <strong>vLw</strong> mit dem dbb und den anderendbb-Mitgliedern auf Aktionen, die die berechtigten Forderungennachhaltig stützen.Darüber hinaus beteiligten sich auch Versorgungsempfänger an demDemonstrationszug, um ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegentatkräftig zu unterstützen.So zogen am 4. Februar 2009 über 5.000 Demonstranten durch dieDüsseldorfer Innenstadt und versammelten sich zu einer Abschlusskundgebungim Hofgarten.Gemeinsam zeigten die beamteten und angestellten Kolleginnenund Kollegen ein eindrucksvolles Bild ihrer Solidarität. Viele beamteteKolleginnen und Kollegen verlegten ihren Unterricht oder opferteneinen freien Tag, um vor dem Finanzministerium zu demonstrieren.Eindrucksvoll fielen die Plakate des <strong>vLw</strong> unmittelbar vor der Rednertribüneund am Ende des Hofgartens ins Auge, die von engagierten<strong>vLw</strong>-Mitgliedern hochgehalten wurden. Sie forderten mit ihren Kolleginnenund Kollegen der anderen dbb-Mitgliedsverbände lautstarkacht Prozent mehr Gehalt und faire Arbeitsbedingungen. Allein die… der <strong>vLw</strong> zeigt FlaggeDiese positiven Beispiele zeigen, angestellte und beamtete Lehrkräftewollen und können gemeinsam Flagge zeigen.Dafür bedankt sich der <strong>vLw</strong> bei seinen Mitgliedern und hofft, dasssich diese Bereitschaft zukünftig noch verstärken wird.Viele Signale der SolidaritätDer <strong>vLw</strong> wird sich auch weiterhin kreativ und engagiert dafür einsetzen,dass die Interessen beamteter und angestellter Lehrkäfte konsequentund effizient verfolgt werden.Ansonsten drohen weitere Demonstrationen und weitere Arbeitskampfmaßnahmen,zu denen sich sicherlich weitere Kolleginnen undKollegen mobilisieren lassen werden… gegen weitere EinkommenseinbußenElke Vormfenne & Hilmar von Zedlitz <strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


AUSSCHÜSSE3GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTEAnsprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen stärkenNeues Konzept der Landesregierung – Interview mit Frau Dr. Klimeck, Gleichstellungsbeauftragte des MSWUnter diesem Motto stand am 29. Januar 2009 die <strong>vLw</strong>-Veranstaltung,die in der Geschäftsstelle durchgeführt wurde. Die Stärkung derAnsprechpartnerinnen ist das Anliegen von Dr. Birgit Klimeck, Gleichstellungsbeauftragteim MSW und Referentin dieser Veranstaltung fürunsere Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen. Frau Dr.Klimeck hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, einen Nachmittaglang die Rolle der Ansprechpartnerin nach dem 3. Schulrechtsänderungsgesetzzu beleuchten.in alle Bewerbungsunterlagen und sie ist stimmberechtigtes Mitgliedder Auswahlkommission. Hinzu kommt nun die Beteiligung derAnsprechpartnerin bei weiteren dienstrechtlichen Vorgängen, wiez. B. der Verlängerung oder Verkürzung der Probezeit, der Anstellungoder der Anordnung von Mehrarbeit. Für alle Zuständigkeiten, die dieSchulleitung übernimmt, entsteht gleichzeitig eine Beteiligung derAnsprechpartnerin.Bereits wenige Minuten nach Beginn der Veranstaltung hatte Frau Dr.Klimeck eine positive und offene Atmosphäre geschaffen. Im Dialogmit den Teilnehmerinnen stellte Frau Dr. Klimeck die Neuerungendar, die sich laut Schulgesetz aus der Übernahme der Dienstvorgesetzteneigenschaften1 für die Ansprechpartnerinnen ergebenwerden. Für die weitere Arbeit der Ansprechpartnerinnen werdenauch Frau Dr. Klimecks Hinweise auf unterstützendes Material, daszum großen Teil bereits online verfügbar ist, sehr hilfreich sein.Auch der Austausch der Teilnehmerinnen kam nicht zu kurz. Frau Dr.Klimeck war von der ersten Minute an daran gelegen, sich einmöglichst umfassendes Bild von den praktischen Erfahrungen derAnsprechpartnerinnen zu machen. Gleichzeitig war sie offen fürKritikpunkte: Die Anregung, dass die Entlastung der Ansprechpartnerinnennicht nur aus dem sog. Lehrertopf, sondern auch aus derSchulleitungspauschale finanziert werden sollte, versprach sie mit insMinisterium zu nehmen.Informationen erhalten, zuhören, aber auch gehört werden undlebhaft diskutieren dürfen – für alle Anwesenden (einschließlich deseinzigen Mannes!) war der Nachmittag ein großer Gewinn.Interview mit der Gleichstellungsbeauftragten des MSW,Frau Dr. Birgit KlimeckDKS: Frau Dr. Klimeck, die Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragenerhalten nach der Übernahme der Dienstvorgesetzteneigenschaftendurch Schulleitungen Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten. Waskommt da auf die Kolleginnen zu?Dr. Klimeck: Das Tätigkeitsfeld der Ansprechpartnerinnen wird deutlicherweitert. Es findet eine Verlagerung von Aufgaben statt, indemBeteiligungsrechte und -pflichten von der Ebene der Schulaufsichtauf die Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen verlagertwerden. Dies führt natürlich zu neuen Aufgaben, aber auch zu einerstärkeren Rechtsposition der Ansprechpartnerin.DKS: Um welche Beteiligungen geht es denn zum Beispiel?Dr. Klimeck: Unverändert bleibt die Rolle der Ansprechpartnerin imAuswahlverfahren für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse. Hierist sie bei der Stellenausschreibung zu beteiligen. Sie erhält EinsichtZur Stärkung der Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen –Frau Dr. Klimeck (r.) …DKS: Wie einflussreich ist die Ansprechpartnerin aufgrund dieser neuenEntwicklung?Dr. Klimeck: Die Ansprechpartnerin muss frühzeitig informiertwerden, sie erhält jeweils eine Vorlage zu jeder Maßnahme. Sie hatjederzeit das Recht, mit der Schulleiterin oder dem Schulleiter Rücksprachezu nehmen, und sie hat ein Widerspruchsrecht, wenn eineMaßnahme nicht mit gleichstellungsrechtlichen Vorschriften zuvereinbaren ist. In einem solchen Fall muss die Schulleitung dieMaßnahme aussetzen und neu entscheiden. Wird der Widerspruchaufrechterhalten, kann die Ansprechpartnerin eine rechtliche Stellungnahmeder Schulaufsicht einholen. Allerdings bleibt trotz einersolchen Stellungnahme das Entscheidungsrecht bei der Schulleitung.Die Praxis hat aber gezeigt, dass in vielen Fällen die Argumente derAnsprechpartnerin Gehör finden.DKS: Wie werden die Ansprechpartnerinnen auf ihre neuen Aufgabenvorbereitet?Dr. Klimeck: Es finden Fortbildungsveranstaltungen auf der Ebeneder Bezirksregierungen statt. Bereits im Dezemberheft <strong>SCHULE</strong>.nrwist eine ausführliche Broschüre „Gleichberechtigung am Arbeitsplatz“erschienen. Diese Broschüre kann auch beim Broschürenservice des<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


4BERICHTEDKS: Sie haben die neuen Aufgaben der Ansprechpartnerin beschrieben,doch wie steht es nun mit den bisherigen Aufgaben, wie z. B. der Beratungund Unterstützung des Kollegiums in Fragen der Gleichstellung, derVermittlung bei Konflikten in Fragen der Gleichstellung oder gleichstellungsrelevantenEinzelfragen, wie z. B. Klassenbildung, Stundenplan,Fragen des koedukativen Unterrichts?Dr. Klimeck: Die möglichen Handlungsfelder bleiben in ihrer Gesamtheitbestehen. Die Ansprechpartnerin darf – mit Ausnahme derPflichtbeteiligungen bei den übertragenen Personalentscheidungen– ihre Arbeitsschwerpunkte selbst wählen. Inzwischen ist allenBeteilig ten viel klarer als vor einigen Jahren, dass die Ansprechpartnerindie Probleme nicht selbst lösen soll, sondern Anregungen gibtund berät. Es ist aber natürlich so, dass die Bearbeitung aller Felderfür eine Ansprechpartnerin unmöglich zu leisten ist.… während ihrer AusführungenSchulministeriums (www.schulministerium.nrw.de/BP/Publikationen/broschueren/index.html) kostenlos bestellt oder heruntergeladenwerden.DKS: Eine erfolgreiche Arbeit der Ansprechpartnerinnen ist immer auchabhängig vom Miteinander der Akteure vor Ort. Werden die Schulleiterinnenund Schulleiter ebenfalls auf die neue Rolle der Ansprechpartnerinnenvorbereitet?Dr. Klimeck: Die Zusammenarbeit mit der Ansprechpartnerin wirdauf Dienstbesprechungen thematisiert und auch in einem Online-Handbuch im Bildungsportal dargestellt (Anm.: www.schulministerium.nrw.de-> Schulleitungen -> Online-Handbuch). Diese Informationenkönnen übrigens auch für die Ansprechpartnerinnen hilfreichsein. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang aber noch die Ergänzung,dass die Gleichstellung an der Schule in erster Linie Leitungsaufgabeist. Die Schulleiterin, der Schulleiter ist hier zunächst in derPflicht, die Ansprechpartnerin leistet Unterstützungsarbeit.DKS: Die Aufgaben werden erweitert, welche Entlastung bekommt dieAnsprechpartnerin?Dr. Klimeck: Sie kann aus den Anrechnungsstunden des Kollegiumsentlastet werden. Ich weiß auch von Schulen, an denen eine Entlastungaus der Schulleitungspauschale kommt. Weitere Entlastungensind natürlich vorstellbar: Also zum Beispiel der Verzicht auf Pausenaufsichten,auf Vertretungsstunden oder Ähnliches. Und an großenSystemen, wie es Berufskollegs ja sind, finde ich die Wahl mindestenseiner Stellvertreterin praktisch unverzichtbar.DKS: Frau Dr. Klimeck, wir bedanken uns für das Interview.Anmerkung1 seit dem 1.8.2008 für die ehemals selbstständigen Schulen und spätestens zum 1.8.2012für alle anderen SchulenHinweis: Detaillierte Information finden Sie in der Broschüre des MSW„Gleichberechtigung am Arbeitsplatz“.Das Interview für die <strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> führteChristiane Lechtermann MSWDie Qualitätsanalyse und das Selbstevaluationsinstrument SEISÜbereinstimmungen und UnterschiedeDas Selbstevaluationsinstrument SEIS ausschließlich als Vorbereitungfür die Qualitätsanalyse (QA) zu nutzen, würde sicher zu kurz greifen.Dennoch: Mit SEIS 2008 wurden externe und interne Evaluation inNordrhein-Westfalen eindeutig aufeinander abgestimmt. Nichtzuletzt deshalb haben sich viele Schulen in Nordrhein-Westfalenentschieden, mit diesem Selbstevaluationsinstrument zu arbeiten,und nicht zuletzt deshalb wird die Nutzung von SEIS vom Ministeriumfür Schule und Weiterbildung empfohlen. 1Was ist SEIS?SEIS (Selbstevaluation in Schulen) ist ein empirisches Verfahren, dasvon der Bertelsmann-Stiftung entwickelt wurde. Es ist ein standardisiertes,wissenschaftlich überprüftes Evaluationsinstrument, das aufFragebögen basiert und Schulen als Ganzes erfasst. Mit relativ geringemArbeits-, Zeit- und Kostenaufwand lassen sich Stärken undEntwicklungsmöglichkeiten einer Schule datengestützt ermitteln. Eslassen sich „Good-Practice“-Ansätze entdecken, die evtl. verborgen<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


BERICHTE5und erst durch Daten identifizierbar sind. Die interne Evaluationliefert Daten, welche die Grundlage für den Schulentwicklungsprozessliefern können. 2SEIS wurde unter anderem im Projekt „Selbstständige Schule“ vonüber 600 Schulen allein in Nordrhein-Westfalen, darunter zahlreicheBerufskollegs mit verschiedensten Schwerpunkten z. B. in der RegionKöln, gewinnbringend eingesetzt. Weitere Schulen haben im Jahr2008 eine Datenerhebung gestartet. Inzwischen gibt es in allenKompetenzteams der 54 Schulregionen Moderatorinnen und Moderatoren,die Schulen auf die Datenerhebung mit SEIS vorbereiten.Auch Berufskollegs können sich hier Hilfe holen. 3Was unterscheidet Fremd- und Selbstevaluation?Sowohl die Selbst- als auch die Fremdevaluation setzt Fakten in Formvon Daten an die Stelle von Vermutungen.Während der Impuls zur Fremdevaluation (oder externen Evaluation)von einer Behörde kommt, im Falle der Qualitätsanalyse vom Ministeriumfür Schule und Weiterbildung, kommt er für die Selbstevaluation(interne Evaluation) aus der Schule selbst. Deshalb wird die Nutzungvon SEIS nicht vorgeschrieben, sondern empfohlen. Wichtig ist dieAkzeptanz des Instrumentes in der Schule. Ist sie nicht vorhanden,sollte eine Schule es nicht einsetzen.Wichtiger noch ist, dass im Falle der Selbstevaluation die Daten derSchule gehören. Die Schule interpretiert die Daten und bestimmt, obund welche Daten sie der Öffentlichkeit, der QA oder der Schulaufsichtmitteilt. 4 Demzufolge wird auch der Schulentwicklungsprozessvon den Beteiligten der Schule eingeleitet und gegliedert. DieBeteilig ten – übrigens nicht nur die Lehrkräfte der Schule allein,sondern auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Ausbildersollten eingebunden werden – bestimmen die Handlungsfelderselbst. Während SEIS ein Instrument zur Selbstevaluation von Schulenist, handelt es sich bei der QA um eine Fremdevaluation.Ergänzen oder widersprechen sich SEIS und die QA?Selbstevaluation kann die Fremdevaluation nicht ersetzen. Bestenfallsfolgt die Fremdevaluation zeitlich versetzt zur Selbstevaluation. Beidegehören zwingend zusammen. Selbstevaluation kann eine Evaluationskulturerzeugen sowie die Selbstverständlichkeit und Akzeptanzvon Evaluationsergebnissen schaffen. Eine anschließende Fremdevaluationfällt dann auf wesentlich fruchtbareren Boden. Findet eineFremdevaluation ohne eine Evaluationskultur statt, besteht dieGefahr, dass sie verpufft. 5Besonders effektiv kann ein Schulentwicklungsprozess also in Nordrhein-Westfalengestaltet werden, wenn einer Selbstevaluation mit SEISdie Qualitätsanalyse folgt. Es kommt hinzu, dass sich die Ergebnissenach der Überarbeitung von SEIS seit 2008 hervorragend ergänzen.Inwiefern ergänzen sich die QA und SEIS?Grundlage von Qualitäts- oder Schulentwicklungsprozessen ist zwingendein Qualitätsverständnis. Das Qualitätsverständnis für Schulen<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


6BERICHTEJörg Bardain Nordrhein-Westfalen wirddurch die Qualitätsanalysegesetzt (vgl. Abb. QA – Qualitätsanalyse<strong>NRW</strong>). 6Das nordrhein-westfälischeQualitätsverständnis wird durcheinen Qualitätsrahmen mitsechs Kriterien und 28 Qualitätsaspektenabgebildet. 7Im Rahmen der Überarbeitungvon SEIS wurde das dem Instrumentzugrundeliegende Qualitätsverständnisdem der QAweitgehend angepasst. Abgebildetwird es durch sechsKriterien und 29 Qualitätsaspekte(vgl. Abb. Das SEIS-Qualitätsverständnis).8Die sechs Kriterien von QA und SEIS sind identisch. Reihenfolge undBenennung der Qualitätsaspekte unterscheiden sich kaum. Beibeiden Qualitätsrahmen heißt z. B. unter dem ersten Kriterium„Ergebnisse“ der zweite Qualitätsaspekt „Fachkompetenz“. Auch derQualitätsaspekt „Schulinternes Curriculum“ steht in den beiden Qualitätsrahmenan derselben Stelle. Die Analogien ließen sich fortführen.Wie wirkt sich dies inhaltlich aus?Ein Beispiel: Bei SEIS werden die Lehrkräfte zum Kriterium „SchulinternesCurriculum“ unter anderem nach einer Einschätzung per Fragebogengefragt, ob in der Schule an der Entwicklung eines schulinternenCurriculums gearbeitet wird oder ob die Lehrkräfte den Unterrichtgemeinsam vor- und nachbereiten. Die Qualitätsanalyseuntersucht diese und andere Fragen zum selben Kriterium „2.1Schulinternes Curriculum“, indem sie Unterlagen ansieht, Gesprächemit Beteiligten der Schule führt und im Unterricht bemüht ist, dasDokumentierte bzw. Besprochene aufzuspüren.Eine Schule kann Handlungsbedarf nach einer SEIS-Befragunganhand der Ergebnisse ermitteln – sei es, weil sie eine Stärke für dasSchulprofil herausarbeiten will oder weil sie eine Schwäche abbauenwill – und einen Entwicklungsprozess einleiten. Damit bereitet siesich folglich konkret auf die Qualitätsaspekte vor, die auch durch dieQA – wenn auch auf andere Weise und manchmal anders formuliert –abgefragt werden.Wie kann eine Schule die Daten aus der SEIS-Befragung fürdie QA nutzen?Unter „6.2 Schulinterne Evaluation“ fragt die Qualitätsanalyse, obeine Analyse des Ist-Standes von der Schule durchgeführt wird, obsie eine Stärken-Schwächen-Analyse als Entscheidungsgrundlagefür Schulentwicklungsprozesse durchführt, ob die Schule einKonzept für interne Evaluation hat und ob dieses mit der externenEvaluation abgestimmt ist. Bei einer Schule, die SEIS verwendet,können all diese Fragen eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. BeiVerwendung anderer, z. B. selbst entwickelter Evaluationsinstrumenteist das nicht unbedingt – zumindest nicht ohne größerenArbeitsaufwand – der Fall. Auch deshalb wird SEIS vom Ministeriumfür Schule und Weiterbildung empfohlen. Im Gegensatz zu anderenInstrumenten wirkt die Verwendung von SEIS entlastend statt belastend.Die Durchführung einer Datenerhebung allein führt aber noch nichtzu einer guten Bewertung der Schule durch die QA bei diesem Kriterium.Es gehört auch dazu, die erhobenen Daten für die Schulentwicklungzu nutzen. Das bedeutet nicht, dass alle Daten des sehrumfangreichen SEIS-Berichtes sofort genutzt werden müssen. DieSchulentwicklung in kleinen Schritten ist am sinnvollsten. WelcheSchritte gewählt werden, bleibt der Schule überlassen. Aus Sicht derQA muss sie begründen können, warum sie bestimmte Handlungsfelderausgewählt hat, warum sie welchen Schritt geht. Gemeinsam<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


BERICHTE7mit der QA ausgewählte Ergebnisse einer SEIS-Erhebung können vonder Schule zur Unterstützung und Hilfestellung in kritischen Punktenherangezogen werden. Verpflichtend ist die Veröffentlichung dereigenen Daten aber auch vor oder während der QA nicht.Wenn die Schule es will, kann sie den SEIS-Bericht dem QA-Teamauch als Vorbereitung zur Verfügung stellen. Wenn die Schule dannnoch begründet, auf welche Bereiche aus ihrer Sicht geachtet werdensollte, kann vom QA-Team später gezielte Hilfestellung gegebenwerden. Außerdem erhält das QA-Team evtl. Hinweise auf Stärkeneiner Schule, die der Schule wichtig sind, aber sonst übersehenwerden würden. 9Anmerkung1 Vgl. Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.):Schule <strong>NRW</strong>, Amtsblatt des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Ausgabe 04/07,S. 1712 Vgl. Bertelsmann-Stiftung (Hg.): http://www.das-macht-schule.de3 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.):http://www.kompetenzteams.nrw.de4 Vgl. Herbert Altrichter, Elgrid Messner, Peter Posch: Schulen evaluieren sich selbst,2. Auflage, Seelze 2006, S. 20–215 Vgl. Hans-Günter Rolff: Studien zu einer Theorie der Schulentwicklung, Weinheim undBasel 2007, S. 198 f.6 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.):Qualitätstableau für die Qualitätsanalyse an Schulen in Nordrhein-Westfalen, S. 14, In:Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.):http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Qualitaetssicherung/Qualitaetsanalyse/index.html7 Anm. d. Verf.: Die in Bezug auf SEIS und die QA verwendeten Begriffe unterscheiden sich.Was in Bezug auf die QA als „Kriterien“ bezeichnet wird, heißt bei SEIS „Qualitätsdimensionen“;die „Qualitätsaspekte“ der QA werden in Bezug auf SEIS „Kriterien“. Auchin der Fachliteratur werden teilweise unterschiedliche Begriffe verwendet. Um hierVerwirrungen zu vermeiden, werden die Begrifflichkeiten der QA verwendet.8 Bertelsmann-Stiftung (Hg.): http://www.das-macht-schule.de/seis-instrument/qualitaetsverstaendnis9 Bertelsmann-Stiftung (Hg.): SEIS und externe Evaluation, Handlungsempfehlungen fürSchulleiter, Lehrer und Inspektoren, Gütersloh 2007Der Autor war Lehrer am Berufskolleg an der Lindenstraße in Köln.Gemeinsam mit Moderatorinnen und Moderatoren der Kompetenzteamsbetreut er das flächendeckende Angebot von SEIS für alleinteressierten Schulen in Nordrhein-Westfalen.Jörg BardaReferat Grundsatzangelegenheiten des BildungswesensMinisterium für Schule und Weiterbildung <strong>NRW</strong> STU<strong>DIE</strong>NSEMINAR DORTMUND„EUKONA“ als Impulsgeberin der LehrerausbildungZum „EUKONA“-Team am Studienseminar DortmundDen Studienreferendaren und Studienreferendarinnen und demFachleiterkollegium des Seminars für das Lehramt an Berufskollegskonnte der Seminarleiter, Herr StD Georg Jockel, am Mittwoch, dem14. Januar 2009, Mitglieder des EuKoNa-Projektes „EuropäischeKompetenzentwicklung zum Nachhaltigen Wirtschaften“ im TeilprojektHandel vorstellen. Er empfahl die Veranstaltung als Beitrag zurQualitätsentwicklung und -sicherung in der Lehrerausbildung.StD Helmut Bär, der mit anderen Fachleiterkollegen und Fachseminarenin die Entwicklung von Lernsituationen in das EuKoNa-Projektund in dessen Veranstaltungen in Soest eingebunden war, vermittelteüberzeugend die positiven Erfahrungen, die für die Lehrerausbildungdaraus resultieren. Herr Bär fokussierte, dass die Handreichungenzur didaktischen Jahresplanung – publiziert in der Schriftenreihezur Lehrerfortbildung in Nordrhein-Westfalen – durch das Teamdes EuKoNa-Projektes und die mitwirkenden Schulen mit ihren Lehrerinnenund Lehrern hervorragend umgesetzt worden sind.Seminarleiter Georg Jockel (2. v. l.) mit Ernst Tiemeyer, Mabel Rickes,Holger Rohn und Helmut Bär (v. r.)Von keinem kompetenteren als dem Projektleiter selbst, Herrn ErnstTiemeyer vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des LandesNordrhein-Westfalen, konnte „Nachhaltigkeit“ in ihren ökonomischen,ökologischen und sozialen Handlungsfeldern foliengestütztstrukturiert werden. Adressatenbezogen hat er seinen Vortrag durchgängigin den Kontext von Nachhaltigkeit als Herausforderung in derBerufsbildung gestellt. Unter dem von Herrn Jockel empfohlenenBlickwinkel der Qualitätssteigerung in der Lehrerausbildung warendie zukunftsorientierten Perspektiven der Kompetenzdiagnostik und-messung im Zusammenhang mit der Konkretisierung der Kompetenzbereicheder Nachhaltigkeit für die Zuhörerschaft von höchstemInteresse.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


8BERICHTEReferendare und Fachleiter begehendie Galerie von Lernsituationen„Die Menschheit lebt, als hättesie vier Welten zur Verfügung!“Mündend in diese These führteHerr Holger Rohn – TrifoliumBeratungsgesellschaft mbH,Friedberg – die gespanntlauschenden Teilnehmerinnenund Teilnehmer mit teilweiseschockierenden Statistiken undVisualisierungen, aber auch mitpädagogisch geprägten Filmspotsüber den Grat empirischerNachhaltigkeitsbefundeund korrespondierenderZukunftsszenarien. Dabei hatteer es nicht versäumt, diezukunftsorientierten Ansprüchenachhaltig wirtschaftender undausbildender Unternehmen zuberücksichtigen. Die Verantwortungaller berufsbildendenInstitutionen, insbesondere dieHerausforderung, der sich alle Berufskollegs unter den Aspekten derNachhaltigkeit stellen müssen, wurde als Fazit aus seinem Referatdeutlich akzentuiert.Das Karl-Schiller-Berufskolleg Dortmund präsentierte sich mit FrauOStR’in Mabel Rickes. Mabel Rickes, die erst vor wenigen Jahren imStudienseminar Dortmund ausgebildet worden ist, skizzierte die vonihr als Ansprechpartnerin im EuKoNa-Teilprojekt Einzelhandel mitorganisierteUmsetzung des Qualifizierungskonzeptes zum nachhaltigenWirtschaften und motivierte das Auditorium mit einem Filmbeitragaus der Lehr-Lern-Tätigkeit an ihrem Berufskolleg.Mit einem wortwörtlichen Spaziergang führte die Studienreferendarin,Frau Anke Langerbein, vom Hansa Berufskolleg Unna das Plenuman vier Stellwänden vorbei durch ihre Lernsituation, die in dasEuKoNa-Projekt aufgenommen worden ist. Mit diesem Beitrag wurdedeutlich, wie Nachhaltigkeit integrativ in die didaktische Jahresplanungund Lernsituationsgestaltung eingebunden werden kann. Imunmittelbaren Anschluss an diese Begehung konnte Herr Rohn diemethodisch-didaktische Konkretisierung von Nachhaltigkeit mit derPräsentation des Nachhaltigkeitskoffers „handlungsorientiert“ überzeugendnachweisen und die Veranstaltung damit gleichzeitig mitpositiven Eindrücken beschließen.Für Herrn Tiemeyer war es eine Selbstverständlichkeit, die Materialiender Veranstaltung allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügungzu stellen. Dieses Engagement, die hohe Qualität und dieKonzentration auf wesentliche Impulse für Bildung und Lehrerbildung,hob Herr Jockel in seinen Dankesworten an das „Eukona“-Teamhervor.LiteraturErnst Tiemeyer: Berufliche Bildung für nachhaltiges Wirtschaften.Bielefeld 2006Weitere Informationenwww.eukona.de, www.nachhaltigkeit.de, www.iris-berlin.de,www.3plan-berlin.de, www.nachhaltiger-filmblick.deHelmut Bär & Georg Jockel KARL-SCHILLER-BERUFSKOLLEG DER STADT DORTMUNDVon Currykarten, Sprengstoff und dem SandmännchenZu Gast in Berliner Archiven – Auszubildende zum/zur Fachangestellten für Medien- und InformationsdiensteAls anschauliche Ergänzung zu unserer Ausbildung im Betrieb und inder Berufsschule führten wir vom 20. Oktober bis zum 23. Oktober2008 mit unserem Fachkundelehrer Archiv, Herrn Zaib, eine archivfachlicheExkursion nach Berlin durch. Wir sind im 3. Lehrjahr unsererAusbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste(FAMI) der Fachrichtung Archiv, besuchen das Karl-Schiller-Berufskolleg und arbeiten alle in einem der zahlreichen kommunalenArchive (Stadt- und Kreisarchive sowie LWL Archivamt Münster) inWestfalen. Wir waren sehr daran interessiert, einen Überblick über dieStrukturen und die Arbeitsweisen einzigartiger Archive in Deutschlandzu bekommen. Daher hatten wir uns für diese Fachexkursionnach Berlin entschieden. Nicht ganz unwichtig war dabei für uns derKontakt zu möglichen späteren Arbeitgebern, denn noch weiß keinervon uns, ob sie bzw. er nach Abschluss der Ausbildung übernommenwird. Wir hatten uns zuvor im Unterricht mit einer Reihe von Archiveinrichtungenbeschäftigt und uns dann dafür entschieden, uns vorKarteikartenbeispiele im Archiv der BStU Foto: Gisa Spiegel, Erwitte-Horn<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


BERICHTE9vorgestellt. In den Magazinen dieses Archivs werden die RundfunkundFernsehproduktionen der ehemaligen DDR verwahrt. Dort findetman das „Sandmännchen“ neben dem „Polizeiruf“ und demberühmt-berüchtigten „Schwarzen Kanal“ sowie zahlreiche sogenannte„Schnürsenkel-Tonbänder“.Erläuterung eines mechanischen Tonwiedergabegeräts im DeutschenRundfunkarchivFoto: Marcel Messy, MendenOrt über die spezifischen Aufgaben und Ziele der folgenden Archivezu informieren:• Archiv des Centrums Judaicum (Stiftung Neue Synagoge Berlin),Berlin-Mitte• Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem• Deutsches Rundfunkarchiv, Potsdam-Babelsberg• Archiv der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstesder ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik(BStU, auch als „Stasi-Archiv“ bezeichnet), Berlin-Lichtenberg• Bundesarchiv, Abteilung Filmarchiv, Magazin und Werkstätten,Hoppegarten• Archiv Grünes Gedächtnis, Berlin-Pankow• Bundesarchiv, Standort Finckensteinallee, Berlin-Lichterfelde• Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Berlin-Mitte• Außerdem haben wir einen Besuch an der Fachhochschule Potsdamgenutzt, um uns über die Möglichkeiten eines berufsbegleitendenFernstudiums zum Bachelor of Arts (Archivar/-in) zu informieren.Wir hatten ein dicht arrangiertes Programm vor uns, Zeit für Touristischesoder Shoppen blieb allenfalls in den Abendstunden. Begonnenhaben unsere Besuche beim Archiv des Centrums Judaicum imGebäude der Neuen Synagoge in Berlin-Mitte. In diesem Archivwerden Unterlagen vieler jüdischer Gemeinden und die Nachlässezahlreicher jüdischer Menschen aufbewahrt. Da im selben Gebäudedie jüdische Gemeinde Berlin ihren Sitz hat, begann unser Besuch miteiner Röntgenkontrolle und der Untersuchung mit Metalldetektoren:Die Furcht vor Anschlägen und Gewalt ist groß!Im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (dem Archiv fürden untergegangenen Staat Preußen) erhielten wir nicht nurumfangreiche Einblicke in die preußische Geschichte, sondern konntenauch die Arbeiten des Foto- und Filmlabors sowie der Restaurierungswerkstatteinsehen.Verschiedene historische Speichermedien für Töne und Bilderwurden uns im Deutschen Rundfunkarchiv in Potsdam-BabelsbergVon den FAMI-Auszubildenden des „Stasi-Archivs“, das die Unterlagendes Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen DemokratischenRepublik aufbewahrt, wurden wir im Gebäudekomplex ander Normannenstraße empfangen und nach einer kurzen Einführungdurch das Gebäude geführt. In den Karteikartenräumen befinden sichdie insgesamt 39 Millionen von der Stasi angelegten Karteikarten mitDaten über Stasi-Mitarbeiter, überwachte, verdächtigte oder sonstwieinteressante Personen aus Ost- und Westdeutschland. Bei eingegangenenAnfragen nach eventuell vorhandenen Unterlagen zu einerbestimmten Person recherchieren die Mitarbeiter des Archivs anhanddieser Karteikarten, die je nach ihren Strukturmerkmalen unterschiedlicheFarbgebungen aufweisen. Zusätzlich wurden durch das ArchivKarteikarten eingestellt, auf denen Korrekturen zu bestehendenDaten bzw. Verweise auf eine Erfassung der Personendaten auf anderenKarteikarten enthalten sind. Wegen ihrer dunkelgelben Farbgebungwerden diese zusätzlich eingefügten Karteikarten von dendortigen Mitarbeitern auch als „Curry-Karten“ bezeichnet.Sabrina Voss am Karteikartenschrank im Archiv der BStUFoto: Marcel Messy, MendenIm Osten vor den Toren Berlins befindet sich in Hoppegarten dasNitrofilm-Magazin des Bundesarchivs. Hier werden die Filme nur gelagertund restauriert, Benutzer haben hier keinen Zugang. Bei derBegehung der Magazine war besondere Vorsicht geboten, da die dortgelagerten Filme leicht entzündlich und hochexplosiv sind. Nitrozellulosegehört zu den Sprengstoffen! Daher erfordert die Lagerungbesondere Bedingungen: Lagerung in kleinen Stückzahlen in abgeriegeltenMagazineinheiten, konstante Temperatur von 6° C.Außerdem sind die Magazine von Erdwällen umschlossen, um dieAuswirkungen möglicher Explosionen zu minimieren. Wohnbebauunggibt es natürlich im unmittelbaren Umfeld nicht. In den Werk-<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


10BERICHTEArchive zum Anfassen: Volker Zaibmit einem Ärmel der Uniform einesDiplomaten im Politi schen Archiv desAuswärtigen AmtesFoto: Gisa Spiegel, Erwitte-Hornstätten konnten wir die technischeBearbeitung alter Kinofilmesowie das Umkopierenauf neue Trägerfilme vomAnfang bis zur Fertigstellungverfolgen.Einen deutlichen Gegensatz zuden bisher besuchten Archivenbildete das Archiv GrünesGedächtnis in Berlin-Pankow.Hier werden noch junge Archivalien(seit ca. 1980) der ParteiBündnis 90/Die Grünen sowieQuellen zur Geschichte derneuen sozialen Bewegungenaufbewahrt. Dazu gehörenunter anderem Akten, Flugblätter,Plakate, Bücher und vieleandere Formen von Veröffentlichungen.Im Grünen Gedächtnisging es insgesamt lockererzu (jedoch nicht zulastenarchivfachlicher Belange) als inden zum Teil sehr hierarchischstrukturierten großen staatlichen Einrichtungen. Und: Eine Akte kannda auch schon einmal einen so schönen Titel tragen wie „Tüddelkramund Wahnsinn“. Das Bundesarchiv, Standort Finckensteinallee, befindetsich auf dem Gelände der ehemals Preußischen KadettenanstaltLichterfelde. Während unserer Führung gingen wir durch mehrereMagazingebäude, denn die Archivalien sind derzeit noch (ein Magazinneubauentsteht derzeit) wegen ihres Umfangs und wegen der z.T. ungünstigen räumlichen Bedingungen in den Magazingebäuden inmehreren Gebäuden untergebracht. Einige Magazinräume zeigtennoch die Spuren ihrer früheren Nutzung als Theater, Kino, Casino undKantine durch die amerikanischen Streitkräfte nach 1945, die dasGelände bis in die 1990er-Jahre für die Unterbringung von Soldatenund als Verwaltungsstandort nutzten. Besonders beeindruckend wardie fast vollständig erhalten gebliebene Mitgliederkartei der NSDAP.Außerdem hatten wir die Gelegenheit, das derzeit entstehende undim Rohbau fertiggestellte neue zentrale Magazingebäude zu besichtigen,in dem nach Beendigung der Baumaßnahme alle Archivalienzentral aufbewahrt werden sollen.Unsere Exkursion schlossen wir mit dem Besuch des PolitischenArchivs des Auswärtigen Amtes am Werderschen Markt in Berlin-Mitte ab. Wie zu Beginn unserer Exkursion durchliefen wir auch hiereine Röntgenkontrolle und die Untersuchung mit Metalldetektoren,da auch beim Auswärtigen Amt die Furcht vor Anschlägen groß ist. Inden Tiefetagen der ehemaligen Reichsbank (1934 als Erweiterungsbauerrichtet) befinden sich die Magazine des Archivs in einigenehemaligen Tresorräumen. In diesen Magazinen werden unter anderemdie Verträge, die mit anderen Ländern abgeschlossen wurdenund heute noch gültig sind, aufbewahrt. So sahen wir dort u. a. densog. 2+4-Vertrag, den Staatsvertrag zwischen der BundesrepublikDeutschland und der DDR sowie Frankreich, den USA, dem Vereinig-ten Königreich und der Sowjetunion, der den Weg für die WiedervereinigungDeutschlands freimachte und der am 12. September1990 in Moskau unterzeichnet wurde. Auch die sogenannte „EmserDepesche“ befindet sich im Politischen Archiv, der Bericht, der Auslöserdes deutsch-französischen Krieges 1870/71 wurde. Währendunseres Besuches sahen wir neben vielen anderen Unterlagen aucheine Landkarte zur geplanten Aufteilung Polens und des Baltikumsauf Deutschland und die Sowjetunion mit den Autografen des deutschenAußenministers Ribbentrop und des sowjetischen DiktatorsStalin. Eine weitere Kostbarkeit war die einzige weltweit erhalteneAkte der Wannseekonferenz (Organisation der Deportation dergesamten jüdischen Bevölkerung Europas zur Vernichtung). AuchKurioses befindet sich in den grauen Archivkartons, z. B. Musterstückevon Uniformen der deutschen Diplomaten in China vom Beginn des20. Jahrhunderts.Abschließend können wir für uns das Resümee ziehen, dass unsunsere Fachexkursion nach Berlin einen sehr guten Einblick in dieStrukturen und Arbeitsweisen großer, wichtiger und einzigartigerArchive gegeben hat und wir die seltene Möglichkeit bekommenhaben, Archive unterschiedlicher Archivsparten, Spezialisierung undGröße sozusagen im laufenden Betrieb kennenzulernen. Wir habenviele Anregungen sowohl für den Berufsschulunterricht als auch fürdie betriebliche Praxis mit zurück nach Westfalen nehmen können.Bundesarchiv: Mitgliederkartei der NSDAPFoto: Gisa Spiegel, Erwitte-HornWir danken allen Archiveinrichtungen, die sich die Zeit genommenhaben, uns ausführlich und sachkundig mit ihrer Einrichtung vertrautzu machen, unseren Ausbildungsbetrieben, die uns für die Zeit derExkursion vom betrieblichen Einsatz freigestellt haben, dem Fördervereindes Karl-Schiller-Berufskollegs, der durch eine Bezuschussungeiner Schülerin die Exkursion erst möglich gemacht hat.Janina Kunkel und Sabrina Voss (FMO 1),Christian Dorkel, Marcel Messy und Philipp Schulten (FMO 2) <strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


BERICHTE11BERUFSKOLLEG GELDERN„Lernen ist cool!“Das jedenfalls finden aktuelle und ehemalige Schülerinnen undSchüler des Berufskollegs in Geldern.Seit einigen Wochen sieht man in Geldern und auch anderswoPoster mit der Aufschrift „Lernen ist cool“. Aktuelle und ehemaligeSchülerinnen und Schüler des Berufskollegs in Geldern lassen sichdarauf ablichten und verraten, was sie zum Lernen bewogen hat undwarum sich die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten lohnt: Malmöchten sie „hoch hinaus“, mal wollen sie „nicht auf die schiefe Bahngeraten“ oder glauben gar, „Erfolg sei geil“.Wie kam es zu diesem „Aufruf“ an Mitschüler und Altersgenossen,sich auf gute Gründe fürs Lernen zu besinnen? Die Idee entwickeltesich während eines Besuchs bei der Hausärztin des Verfassers. Sieerzählte von ihrem Sohn, der sich gerade in Kanada als Austauschschüleraufhält. An seinem College, so die Ärztin, fänden SchülerLernen einfach cool. Nun, welcher Lehrer würde sich nicht überSchüler freuen, die Lernen ebenfalls als „cool“ empfänden! Aber wasmacht Lernen zu eine „coolen“ Sache? Versucht man als Eltern oderPädagoge, seine Kinder oder Schüler zum Lernen anzuregen bzw.(aus seiner subjektiven Sicht) gute Gründe zum Lernen zu nennen,stößt man nicht immer auf Akzeptanz. Warum also nicht die Jugendlichenselbst zu Wort kommen lassen? Und so wurden die Schülerinnenund Schüler gebeten, Lernmotive zu ergründen, die ihreMitschüler, aber auch andere gleichaltrige Jugendliche zum Lernenanregen. Sie nahmen diese Idee mit großem Interesse auf, gingenentsprechend engagiert in sich und förderten die unterschiedlichstenLernantriebe zutage. Dabei kamen nichtnur solche Beweggründe heraus, dieihrem eigenen Lernen zugrunde liegen;einmal in die „Lernmotivforschung“eingetreten, waren sie sehr kreativ imAuffinden weiterer guter Argumente,sich auf Lernen einzulassen. Eine ersteAuswahl mit den „coolsten“ Sprüchen –nebst dem Konterfei ihrer Urheber – ziertdie erwähnten Poster.Wer aber sollte diese Plakate – möglichstim DIN-A-3- oder besser noch im DIN-A-2- oder auch DIN-A-1-Format – herstellenbzw. die anfallenden Kosten hierfürübernehmen? Und wie sollte man mitdiesem Projekt an die Öffentlichkeitgehen? Hier nun machten sich zunächsteinmal die langjährigen guten Beziehungendes Berufskollegs Geldern einerseitszur Wirtschaftsförderung der StadtGeldern und andererseits zum Werberingbezahlt. Die Stadt Geldern erklärtesich spontan bereit, den Druck der (DIN-A-3-) Poster zu übernehmen und einigeihrer„Werbeflächen“zurVerfügungzu stellen.Auch dieMitgliederdes Werberingsleisteten„pädagogischeSchützenhilfe“undhängten diePoster inSchaufensternund/oderimVerkaufsraumaus. Und so sind die Plakate inzwischen in sämtlichen allgemeinbildendenSchulen sowie in zahlreichen Einzelhandelsgeschäftender Stadt Geldern zu sehen.Nachdem die ersten Aushänge platziert worden waren, sollte auchdie Presse bzw. der lokale Rundfunk über unser Projekt berichten.Also wurde zu einer Pressekonferenz eingeladen, auf der Schülerinnendas Projekt zunächst den beidenRedakteurinnen der Rheinischen Postund der Niederrhein Nachrichten vorstellten.Anschließend standen sie in souveränerManier den Reporterinnen vonAntenne Niederrhein Rede und Antwort.Und wie geht es nun weiter? Der angedeuteteEifer bei der „Fahndung“ nachguten Argumenten zu lernen, ebbt nichtab. Immer wieder kommen Schülerinnenund Schüler mit neuen Lernmotiven, dienach und nach „in Szene gesetzt“ werdensollen. Auch die Bemühungen um geeignete„Werbeflächen“ und die Suche nachSponsoren ist in vollem Gange, denn dieProduktion der DIN-A-2- oder erst rechtder DIN-A-1-Formate ist ziemlich kostenträchtig.Erste Erfolg versprechendeGespräche wurden bereits mit dem Landratdes Kreises Kleve und einernamhaften Bank geführt. Wenn alles gutgeht, könnte die Aktion demnächst kreisweit(und vielleicht auch darüber hinaus)erfolgen.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


12BERICHTESicher, es gibt auch kritische Stimmen, die den lernmotivierendenEffekt infrage stellen. Zugegeben, wahrscheinlich werden wir nichtalle Schülerinnen und Schüler erreichen. Aber uns Pädagogen ist dieHoffnung das tägliche Brot. Und so bleibt zumindest zu hoffen, dassdas vielfältige Angebot an „coolen“ Gründen zu lernen auch für(notorische) Lernabstinenzler den einen oder anderen Anreiz bereithältund ihn denken lässt: Ja, das könnte auch für mich ein guterGrund sein zu lernen!Dr. Wolfgang Beyen ALFRED-MÜLLER-ARMACK-BERUFSKOLLEG, KÖLNBesuch einer russischen DelegationEine russische Delegation war am 9.12.08 zu Gast am Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg (AMA-BK) in Köln. Die Gruppe, 24 Personen,bestand überwiegend aus Vertretern der Moskauer Schulverwaltungund Schulleitern/Schulleiterinnen von berufsbildenden Schulen ausdem Tourismusbereich. Auf Einladung der Internationalen Akademiefür Management und Technologie e. V. (INTAMT), welche sich unteranderem für einen deutsch-russischen Austausch im Bereich Technologieund Wissenschaft einsetzt, befand sich die Delegation auf einerInformationsreise zum Thema „touristische Berufsbildung“ inDeutschland. Im Zentrum des Interesses stand dabei vor allem dasdeutsche System der dualen Berufsausbildung.Nach der herzlichen Begrüßung durch Schulleiter Horst Neuhaus imneuen Schulgebäude des AMA-BK stellte Frau Irina Harzheim, Leiterinder Abteilung „Tourismus“, die Arbeit dieser Abteilung vor. Dabeiging sie auf Leitlinien und Arbeitsweise auf schulischer Ebene ebensoein wie auf das überregionale Engagement der Schule im DeutschenReis<strong>eV</strong>erband (DRV).Sie erläuterte die Ausbildungsberufe „Reiseverkehrskaufmann/-kauffrau“und „Kaufmann/Kauffrau für Tourismus und Freizeit“ sowie dieberufsbegleitende Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirtin der Fachrichtung Tourismus an der Kölner Fachschule für… und beim Unterrichtsbesuch.Tourismus (www.kft-koeln.de). Deren ambitionierte Absolventenkönnen in nur noch 21 Monaten, ebenfalls berufsbegleitend, denakademischen Grad Bachelor of Arts in „General Management“ an derEuropäischen Fachhochschule in Brühl erlangen.Herr Uwe Katzmarek, Mitarbeiter der Abteilung „Tourismus“, erklärteden Gästen die Grundzüge des dualen Ausbildungssystems. Dabeistellte er vor allem die unterschiedlichen Beiträge der dualen Partner(Schule und Ausbildungsbetrieb) auf dem Weg zu einer umfassendenberuflichen Handlungskompetenz der Auszubildenden heraus.Nachdem die Gäste Gelegenheit hatten, eine russischsprachigeAuszubildende zur Reiseverkehrskauffrau in ihrer Muttersprache zuihren Erfahrungen aus Schule und Betrieb zu befragen, konnten siesich bei einer Führung durch die Schule ein Bild von der modernenAusstattung der Fachräume in der Tourismusabteilung machen.Abgerundet wurde dieser Eindruck durch Besuche in einigen Klassenvon Reiseverkehrskaufleuten während des Unterrichts.Die russischen Gäste mit Vertretern des AMA-BK …(links außen Frau Harzheim, Abteilungsleiterin Tourismus, rechts außenSchulleiter Herr Neuhaus)Nach einer vorweihnachtlichen Stärkung mit Kaffee und Plätzchenbekundeten die Gäste aus Moskau in der abschließenden offenenFragerunde ihre ausgeprägte Lernbereitschaft und ihr Interesse amdeutschen Ausbildungssystem. Dabei galt das Interesse sowohlgrundsätzlichen Aspekten, wie z. B. der Gestaltung von Lehr- undAusbildungsplänen, als auch Pragmatischem, wie der Kommunikationmit den ausbildenden Betrieben. Am Ende des Besuches zeigtensich die russischen Kolleginnen und Kollegen beeindruckt von derArbeit am AMA-BK und verliehen ihrem Dank für die Einladung durchdie Überreichung eines Bildbandes ihrer Heimatstadt Moskau besonderenAusdruck.Lars Sachweh <strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


BERICHTE13MAX-WEBER-BERUFSKOLLEG, DÜSSELDORFPrüfungszentrum für die DELF-Prüfung 2009Durch DELF wächst nicht nur Europa zusammen, sondern auch die Zusammenarbeitverschiedener Schulformen wird gestärktDas zusammenwachsende Europa stellt neue Anforderungen nichtnur an die berufliche, sondern auch an die sprachliche Bildung inDeutschland.Diesem Auftrag wird die DELF-Prüfung seit dem Jahr 2000 gerecht.DELF: „Damit Europa leichter fällt“ ist eine umgangssprachliche Übersetzung,die aber den Kern trifft. Tatsächlich verbirgt sich hinter DELF(Diplôme d’études en langue française) das einzige internationalanerkannte Sprachdiplom für Französisch als Fremdsprache. Es wirdvom französischen Ministerium für Bildung vergeben und ist in mehrals 50 Ländern ein anerkanntes Sprachzertifikat. Seit neun Jahren istdie Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler im RegierungsbezirkDüsseldorf von ca. 300 auf über 6000 Prüflinge gestiegen.Dies zeugt von der großen Akzeptanz in allen Schulformen undBildungsgängen, da die Ziele und Inhalte des nordrhein-westfälischenSchulsystems bei dieser Prüfung Berücksichtigung finden.Sichtlich gut gelaunt freuen sich die aufsichtführenden Lehrkräfte ausBerufskollegs, Gymnasien, Real- und Gesamtschulen über das erfolgreicheEnde der schriftlichen DELF-Prüfung.Das DELF-Diplom kann zu jedem der sechs Referenzniveaus desGemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) erworbenwerden und überprüft jeweils die mündlichen und schriftlichenFertigkeiten Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben. Somit könnenSchülerinnen und Schüler auch bereits nach einem Lernjahr mit 160Jahresstunden das erste Niveau A1 erwerben. Die Lehrkräfte nehmendie Vorbereitung auf die Prüfung als Bereicherung ihres Unterrichtsgerne wahr, zumal die Fertigkeiten Hören und Lesen in den bisherigen„klassischen“ Lehrwerken vernachlässigt wurden. Zur Fokussierungauf reale Kommunikationssituationen im französischsprechendenUmfeld trägt die DELF-Vorbereitung ganz wesentlich bei.Das Max-Weber-Berufskolleg war im Jahr 2002 eines der erstenBerufskollegs – der größte Teil der teilnehmenden Prüflinge besuchtein Gymnasium – in Nordrhein-Westfalen, das interessierte Schülerinnenund Schüler auf das Sprachdiplom vorbereitete.Die Schüler der FOS 13 sind glücklich, dass sie ihre erste Französischprüfunghinter sich gebracht haben.Für die Schülerinnen und Schüler erweist sich das Angebot eineszusätzlichen Zertifikats als attraktiv, zeugt es doch zum einen imLebenslauf von außerschulischem Engagement und sprachlichemInteresse. Zum anderen aber ist ein starker Motivationsschub festzustellen,denn die Prüflinge erleben sich in der Regel zum ersten Malin ihrem Leben in einer Prüfungssituation, in der ausschließlich französischgeschrieben und – in der mündlichen Prüfung – gesprochenwird. Die Hemmschwelle, sich in Französisch zu äußern, wird deutlichniedriger, da die Erfahrungen in der mündlichen Prüfung durchwegpositiv sind.Seither haben ca. 200 Auszubildende aus den Bildungsgängen Industriekaufleute,Kaufleute für Bürokommunikation, Servicekaufleute imLuftverkehr und Schüler/-innen der zweijährigen Höheren Handelsschule,der FOS12 und FOS13 die Prüfung für die Niveaustufen A1, A2und B1 erfolgreich absolviert. Bereits mehrfach fungierte das DüsseldorferBerufskolleg als Prüfungszentrum für die schriftlichenPrüfungen, die mit organisatorischer Unterstützung durch dieBezirksregierung durchgeführt werden – auch für andere Berufskollegs,Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


AKTUELLES15VLW-FORTBILDUNG(Neue) Aufgaben für LehrerräteAn die Mitglieder der Lehrerräte an den kaufmännischen Berufskollegs und den Berufskollegsmit kaufmännischen AbteilungenLiebe Kolleginnen und Kollegen,die Änderung des Schulgesetzes zum 1.8.2008 hat die Möglichkeit geschaffen, dass Schulleitungen Dienstvorgesetztenaufgaben übernehmen.Spätestens zum 1.8.2012 müssen diese Aufgaben übertragen werden. Damit kommen auch weitere Aufgaben auf Sie als Lehrerratsmitgliederzu. Der <strong>vLw</strong> bietet in allen Bezirken Fortbildungen an, die Sie in Ihrer Vorbereitung auf die neuen Aufgaben unterstützen. DasSchulministerium hat unsere Veranstaltung als geeignete Fortbildungsveranstaltung anerkannt. Das bedeutet, dass der gesamte Lehrerrateinen Anspruch auf Teilnahme geltend machen kann. Die Veranstaltung stellt ein Dienstgeschäft dar, welches von der Schulleitung in derRegel genehmigt wird. (Bei Unstimmigkeiten wenden Sie sich an den Personalrat.) Dienstunfallschutz wird von der Bezirksregierunggewährt. Die Teilnahmegebühren werden von der Bezirksregierung getragen. – Die Abrechnung erfolgt über den Veranstalter. Die Reisekostenwerden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Schulen abgerechnet und den Schulen auf Antrag von der BR erstattet.Dies sind die ersten Termine. Bei entsprechender Nachfrage werden wir weitere Termine anbieten.Arnsberg Detmold Düsseldorf Köln Münster1. Termin 26.3.09 in Hamm(Klützmann, Gründling)2. Termin 14.5.09 in Hagen(Klützmann, Gründling)3. Termin 25.6.09 in Bochum(Klützmann, Kulla)26.3.09 in Bünde(Kleine-Piening,Bergemann)14.5.09 in Rheda-Wiedenb. (Kleine-Piening, Bergemann)4.6. in Paderborn(Kleine-Piening,Bergemann)25.3.09 in Düsseldorf(Jeschke, Marx,Hoffmann)8.5.09 in Düsseldorf(Jeschke, Marx,Hoffmann)4.6.09 in Düsseldorf(Jeschke, Marx,Hoffmann)30.3.09 in Köln, linksrheinisch(Havenith,Wießmann)28.4.09 in Aachen(Havenith, Wießmann)16.6.09 in Köln, rechtsrheinisch(Havenith,Wießmann)31.03.09 in Dülmen(Wenzel, Rabenow)Die Veranstaltung richtet sich an alle Lehrerratsmitglieder, unabhängig von Verbandszugehörigkeit.Pro Veranstaltung können max. 25 Personen teilnehmen. Die Plätze werden nach Eingang der Anmeldung vergeben. Wenn Sie also alsGesamtlehrerrat teilnehmen möchten, sollten sich alle Mitglieder gleichzeitig namentlich anmelden.Anmeldungen für diese Termine richten Sie bitte bis zum 20.3.2009 an unsere Geschäftsstelle.N. N.N. N.Mit freundlichen GrüßenElke Vormfenne (Landesvorsitzende)Christiane Lechtermann (Vorsitzende Ausschuss Recht & Besoldung)SOFTWAREBESPRECHUNG/INFORMATIONSANGEBOTKlassenarbeitskorrektur in 5 MinutenDie Durchführung und Korrektur von Klassenarbeiten gehört mit zuden Grundpflichten eines Lehrers bzw. einer Lehrerin. Kommen ineiner Klassenarbeit programmierte Aufgaben vor, empfindet dieLehrkraft die Korrektur der Klassenarbeit nicht selten als monotoneund zeitraubende Tätigkeit.Im heutigen Computerzeitalter stellt sich daher die Frage, ob Lehrer/-innen von diesen Routineaufgaben nicht entlastet werden können.Nicht wenige Pädagogen träumen von einer Klassenarbeit, die innerhalbweniger Minuten korrigiert ist. Momentan gibt es auf dem Marktauch schon eine Reihe von Lösungen, die diese Träume mehr oderweniger Realität werden lassen. Dennoch ist bei all diesen Lösungenein relativ hoher Einarbeitungsaufwand nötig. Zudem sind dieLösungen meist sehr komplex und verlangen Eingriffe ins schulischeNetzwerk.Im Folgenden soll daher eine Lösung vorgestellt werden, die durchihre Einfachheit besticht und von der Lehrkraft nur relativ wenig EDV-Kenntnisse erfordert. Einzige Voraussetzung ist, dass die Aufgabender Klassenarbeit in programmierter Form vorliegen oder in dieseForm gebracht werden können. Vokabeltests, Grammatiktests, Buchführungs-und Rechenarbeiten können damit ebenso blitzschnell<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


16AKTUELLESAbb. 1: Notentabelleverteilt die Klassenarbeit nach wie vor in Papierform und lediglich dieEingabe der Lösungen findet durch die Schüler an PCs statt. BeiComputerproblemen kann notfalls die Klassenarbeit auch in Papierformzu Ende geschrieben werden. Nachdem die Klassenarbeiten(Lösungsdateien) der Schüler eingesammelt wurden, müssen sie vonder Lehrkraft nur auf einen USB-Stick kopiert werden und das war’s.Die Software vergleicht nun in Sekundenschnelle die Lösungen derSchüler mit der Musterlösung des Lehrers. Der Lehrer erhält anschließendeine Notentabelle mit Schülernamen, Punkten, Prozentangabenund Noten (Abb.1). Eine begleitende Statistik (Abb. 2) komplettiertdie Auswertung. Nachträgliche Veränderungen der Musterlösung,Punkteverteilung etc. sind sehr einfach zu realisieren. Die Schülererhalten die Klassenarbeit in Papierform zurück. Neben ihrenLösungen finden sie auf der zurückgegebenen Klassenarbeit Korrektur,Punkte (auch in Prozent) und Note.Das Korrekturprogramm kann in Form einer Schullizenz – also für alleKolleg(inn)en einer Schule – für 79,00 Euro/Jahr erworben werden.Interessierte Kollegen und Kolleginnen können eine Einweisung indas Korrekturprogramm erhalten, wenn sie sich beim <strong>vLw</strong> für einender folgenden Fortbildungstermine melden.Abb. 2: Begleitende Statistikkorrigiert werden wie programmierte Fachaufgaben. Der Einsatz derhier vorgestellten Lösung ist schon sinnvoll, wenn nur 50 % der Klassenarbeitsaufgabenin programmierter Form abgefragt werden.Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten ist zunächst einmal keineSoftwareinstallation oder Netzwerkkonfiguration notwendig, wenndie Schule bereits die Software Excel im Einsatz hat. Der LehrerTermine: Di., 28. April 2009 von 15.00–17.00 Uhr oderDo., 14. Mai 2009 von 17.00–19.00 UhrOrt: Berufskolleg Neuss Weingartstraße, Weingartstr. 59,41464 Neuss, Gebäude A, Raum A003Referent: Wilhelm Drossart, StD, drossart@berufskolleg-neuss.deKosten: Verbandsmitglieder und Referendare 9 Euro,Nichtmitglieder 29 EuroWilhelm Drossart VERANSTALTUNGSHINWEIS: DORTMUNDWAS BRINGT UNS <strong>DIE</strong> VERSORGUNGSANSTALT DES BUNDES UND DER LÄNDER (VBL)?(ZUSATZVERSICHERUNG FÜR TV-L-BESCHÄFTIGTE)Auf Wunsch des Ortsverbandes Dortmund planen wir, die Veranstaltung zur VBL im April in Dortmund erneut anzubieten.Interessant ist die Auseinandersetzung mit der Zusatzversorgung, weil diese Säule der betrieblichen Altersversorgung jetzt durch dieEntgeltumwandlung erweitert werden kann, die besonders lukrativ ist und die bisher nur der Privatwirtschaft ermöglicht wurde. Auch fürdie älteren Kolleginnen und Kollegen könnte diese Absicherung noch interessant sein, insbesondere da der angesparte Betrag teilweiseauch als Kapital ausgezahlt werden kann.Weitere Fragen, die auf der Veranstaltung geklärt werden können:• Wann und wieviel leistet die Zusatzversorgung?• Wie kann der individuelle Anspruch im Leistungsfall errechnet werden?• Muss die VBL auch bei Krankengeld gezahlt werden?Da wir eine Mindestteilnehmerzahl benötigen, um die Veranstaltung, die bisher für April geplant ist, kostenlos anzubieten, bitten wir Sie,sich unter folgender E-Mail-Adresse anzumelden:Elke Morsbach (emorsbach@aol.com). Hier können Sie auch weitere Fragen einreichen, sodass die Referentin darauf eingehen kann.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


AKTUELLES173. KONGRESS DER DAPF„Schulleitung und Unterrichtsentwicklung“Am 9. Mai 2009 in der TU DortmundZum GeleitKaum ein Thema ist so aktuell und so bedeutsam wie die Rolle derSchulleitung bei der Unterrichtsentwicklung (UE). Fraglos ist UE derKern von Schulentwicklung: Ohne besseren Unterricht sind bessereSchülerleistungen nicht zu erwarten! Leider ist Unterrichtsentwicklungbisher alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Sie findet immer noch zuselten statt. Auch wenn in etlichen Schulen UE erfolgreich praktiziertwird, lassen sich insgesamt Veränderungen des Unterrichts ebensowenig nachweisen wie verbesserte Schülerleistungen. Deshalb wirddieser Kongress möglichst alle Erfolg versprechenden Ansätze zur UEpräsentieren. Das Themenspektrum reicht vom Methodentraining überweiterentwickelten Fachunterricht bis zu Ansätzen, an Verhalten undHaltungen der Lehrenden wie Lernenden zu arbeiten. Der Kongress sollOrientierung geben und Schulleitungen helfen, die passendenKonzepte zu identifizieren und in ihrer Schule umzusetzen. DerKongress beginnt mit einer Darlegung des einschlägigen Wissensstandesim Plenum. Dann folgen Seminare zu den wichtigsten Ansätzen derUE, die am Nachmittag wiederholt werden, sodass die Teilnehmendenzwei unterschiedliche Seminare besuchen können. Am Schluss wird derVersuch gemacht, die Ergebnisse zu einem praxisorientierten, integriertenModell der Unterrichtsentwicklung zusammenzufassen.ProgrammablaufGesamtmoderation: Prof. Dr. Bernd Gasch, DAPF-Steuergruppe09:30 Leitworte:• Prof. Dr. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund• Barbara Sommer, Ministerin für Schule und Weiterbildung <strong>NRW</strong>• Prof. em. Dr. Hans-Günter Rolff,wissenschaftlicher Leiter der DAPF10:00 EröffnungsvortragSchulleitung, Unterrichtsentwicklung und Schülerleistungen –Was wissen wir über diesen Zusammenhang?Dr. habil. Martin Bonsen11:00 Pause11:30 1. Runde Seminare13:00 Mittagspause14:00 2. Runde Seminare15:30 Ergebnispräsentation und ZusammenfassungProf. Dr. Hans-Günter Rolff15:50 SchlussbemerkungOStD Margret Rössler,Vorsitzende der Schulleitungs vereinigung <strong>NRW</strong>16:00 ENDESeminareJedes Seminar wird drei Ziele bearbeiten:• prozessorientierte Konzepte der Unterrichtsentwicklung darlegenund an exemplarischen Instrumenten demonstrieren,• Hebel und Ge- sowie Misslingensbedingungen der Unterrichtsentwicklungidentifizieren,• Rolle der Schulleitung bei der Unterrichtsentwicklung klarmachen.Eine aktive Einbeziehung der Teilnehmer ist erwünscht. Daher dauertdie Einführung in das Thema nicht länger als 30–45 Minuten.A: GrundlagenB: Methoden und ArbeitstechnikenC: Fachunterricht weiterentwickelnD: Kooperatives LernenE: Diagnostizieren und individuelles FördernF: Haltungen und Beziehungen als BasisG: LehrerprofessionalisierungH: Unterricht über den ganzen TagI: Unterrichtsentwicklung in NetzwerkenJ: Datengestützte UnterrichtsentwicklungZielgruppeZielgruppe der Veranstaltung sind (stellvertretende) Schulleiterinnenund Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer mit Interesse an Leitungsaufgaben,Schulaufsichtsbeamte und Schulbegleiter.KostenEUR 38,- (inklusive Mittagessen). Die Schulleitungsvereinigung <strong>NRW</strong>erstattet ihren Mitgliedern einmal jährlich EUR 30,- der anfallendenTeilnahmegebühr.Anmeldungwww.dapf.tu-dortmund.deTel.: (0231) 755 - 2164Fax: (0231) 755 – 2982E-Mail: dapf@tu-dortmund.deAnmeldeschluss ist der 25.4.2009Eine Stornierung ist gegen eine Bearbeitungsgebühr von € 6,- biszum 30.4.2009 möglich. Bei Stornierung nach diesem Termin ist dervolle Betrag fällig.Veranstaltungsort:TU Dortmund, 44227 DortmundAnsprechpartner:Zentrum für Weiterbildung (ZfW)Dr. Jörg Teichert, Dipl.-Päd. Elisabeth RhinowTel. (0231) 755 - 6621Fax (0231) 755 - 6619E-Mail: elisabeth.rhinow@tu-dortmund.deAktuelle Informationen, auch über weitere Angebote der DAPF,finden Sie auf unserer Homepage unter www.dapf.tu-dortmund.de.Die Veranstaltung wird in Trägerschaft des Vereins zur Förderung derwissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Dortmund e. V.durchgeführt.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


18AKTUELLESDORTMUNDER ERKLÄRUNGZur Fortsetzung länderübergreifender Innovationen undder Forschung in der BerufsbildungAnlässlich der Abschlusstagung des BLK-Programms „SKOLA“ am 20./21.11.2008Am 20./21. November 2008 fand in Dortmund die Abschlusstagungdes BLK-Modellversuchsprogramms „Selbstgesteuertes und kooperativesLernen in der beruflichen Erstausbildung“ („SKOLA“) zu 21Modellversuchen der beteiligten Bundesländer statt. „SKOLA“ war dasletzte Innovationsprogramm für die Berufsbildung im BLK-Verfahren.Die Ergebnisse aus den einzelnen Projekten konnten überzeugendvermitteln, dass• die beruflichen Schulen über eine hohe Innovationsfähigkeit verfügen,sehr ergebnisorientiert alltagstaugliche Innovationen entwickeltund erprobt haben und Transfers wirksam eingeleitet wurden;• die länderübergreifende Kooperation fruchtbare Austauschprozesseermöglicht hat, die auch künftig fortgesetzt werden sollen;• die Unterstützung der Projekte durch wissenschaftliche Begleitungenfür alle Beteiligten als ertragreich und sehr wichtig eingeschätztworden ist.Aufgrund der Förderalismusreform wird es künftig keine neuen„mischfinanzierten“ Modellversuchs-Programme im Zusammenwirkenvon Bund und Ländern mehr geben. Planung und Förderunginnovativer Projekte im Bildungsbereich sind nun allein Aufgabe derBundesländer. Hierfür stehen auch die vom Bund bereitgestellten„Kompensationsmittel“ – jährlich fast 20 Mio. EUR bis 2013 – denLändern zur Verfügung, die für Aufgaben im Bereich der Bildungsplanungeinzusetzen sind und mit denen innovative Projekte der Länderim Bildungsbereich durchgeführt werden können.Weil gegenwärtig noch keine „Nachfolgelösung“ für die gemeinsame,abgestimmte und arbeitsteilige Organisation, Durchführung undFinanzierung von Innovationsprojekten in der Berufsbildung erkennbarist, formulieren die Teilnehmer/-innen der SKOLA-Abschlusstagungaus großer Sorge um einen künftigen Stillstand der Förderunginnovativer Entwicklungen im berufsbildenden Schulwesen derLänder nachfolgende Positionen:1. Die raschen technischen, ökonomischen und arbeitsorganisatorischenVeränderungen in Wirtschaft und Verwaltung sowie dergesellschaftliche Wandel erfordern ständig ein qualitäts- undzukunftsorientiertes Modernisieren der berufsbildenden Schulen.Im dualen System müssen die Weiterentwicklungen für beideLernorte auch künftig systematisch-kontinuierlich abgestimmtwerden und möglichst im Gleichschritt erfolgen. Eine Abkopplungder beruflichen Schulen von den Innovationsprozessen undEntwicklungen in der betrieblichen Berufsausbildung würde demdualen System großen Schaden zufügen.2. Innovationen im Bereich der Berufsbildung und insbesondereländerübergreifende Kooperationen und Austauschprozesse sinddeshalb weiterhin dringend notwendig und bedürfen sowohl einerklaren Innovationsprogrammatik und -strategie als auch einerangemessenen finanziellen Ausstattung.3. Bewährte Elemente bisheriger BLK-Programme in der Berufsbildungsollten beibehalten werden: länderübergreifend abgestimmteInnovations- und Forschungsschwerpunkte und -themen(siehe auch KMK-Vorlage dazu vom November 2007), vernetzte,arbeitsteilig durchgeführte Projekte in länderübergreifenderKooperation, qualitätssichernde Verfahren der Beratung, Durchführungund Evaluation von Innovationsprojekten, obligatorischewissenschaftliche Begleitungen und systematischer, effizienterTransfer bewährter Ergebnisse über Ländergrenzen hinweg (sieheauch Anregungen der OECD-Expertengruppe zur systemischenInnovation in Deutschland [hier: Berufsbildung] vom Oktober2008).Die Kultusministerkonferenz wird dringend gebeten, zeitnah di<strong>eV</strong>oraussetzungen für eine Fortsetzung der Innovationen an beruflichenSchulen unter Aufnahme der o. g. Eckpunkte zu realisieren unddarauf hinzuwirken, dass die Länder für Innovationsprojekte in derBerufsbildung in angemessenem Umfang Finanzmittel bereitstellen.Es geht um die Sicherung des hohen Innovationspotenzials an beruflichenSchulen, um die Bewältigung neuer inhaltlicher Herausforderungenund um kontinuierliche, nachhaltige Verbesserungen derberuflichen Bildung in Deutschland.SKOLA-Programmkoordination:Dr. Rolf MöhlenbrockDr. Günter PloghausSKOLA-Programmträger:Prof. Dr. Dieter EulerProf. Dr. Günter PätzoldWeitere UnterzeichnerOStD Dipl.-Hdl. Peter Allmansberger (Staatsinstitut für Schulqualitätund Bildungsforschung [ISB] München), Dr. Klaus Dänhardt (Andreas-Gordon-Schule Erfurt), Prof. Dr. Peter Dehnbostel (Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg), Dr. Ilona Diesner(Universität St. Gallen), Akad. Rätin Edda Fiebig (TU München), Dipl.-Berufspäd. Michael Folgmann (TU München), Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier(Universität Kassel), Roland Geyer (Oberstufenzentrum Elbe-Elster [OSZ EE] Elsterwerda), StD Günter Grossmann (Ausbildungsseminarfür Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis [ALLF] Hamburg),Gerlinde Hammer (Universität Bremen), Prof. Dr. Volkmar Herkner(Universität Flensburg), LRSD Friedhelm Horst (BezirksregierungMünster), Prof. Dr. Hanno Hortsch (TU Dresden), OStR Erika Hötte(Schulzentrum Walle), Dr. Norbert Hübner (Universität Bremen), Prof.Bettina Hugenschmidt (Staatliches Seminar für Didaktik und LehrerbildungKarlsruhe), SAD Jürgen Kalbe (Schulamt Jena/Stadtroda), StD<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


AKTUELLES19Ulrich Klebes (Staatliches Seminar für Didaktik und LehrerbildungKarlsruhe), Dipl.-Hdl. Wolfgang Kuhn (Amt für Lehrerbildung, Studienseminarfür berufliche Schulen Kassel), Prof. i. V. Dr. Martin Lang(Fernuniversität Hagen), Ekkehard Lauritzen (Staatliche SchuleGesundheitspflege [W1]), Dr. Hans-Jürgen Lindemann (Landesinstitutfür Schule und Medien [LISUM] Berlin), Angelika Menken (SchulzentrumBremen-Neustadt/Fachschule für Sozialpädagogik), Frank Mylius(Staatliches Berufsbildungszentrum Saale-Orla-Kreis [SBBZ-SOK]Pößneck), Dr. Alexander Neveling (Supervision Neveling, Oldenburg),Prof. Dr. Jörg-Peter Pahl, Prof. Dr. A. Willi Petersen (Universität Flensburg),Dipl.-Hdl. Frederik G. Pferdt (Universität Paderborn), HenningReh (Mannheim Research Company [MaResCom GmbH]), WolfgangRupp (Amt für Lehrerbildung Frankfurt), StD Jürgen Ruß (StaatlichesBerufsbildungszentrum Saale-Orla-Kreis [SBBZ-SOK] Pößneck, SchulteilSchleiz), Prof. Dr. Andreas Schelten (TU München), Dr. JürgenSchmitter, Dipl.-Päd. Bernadette Thomas (TU Dortmund), Dipl.-Hdl.RSD Ernst Tiemeyer (Ministerium für Schule und Weiterbildung desLandes Nordrhein-Westfalen [MSW]), OStR Jens Tölle (BezirksregierungMünster), StR Katharina Trautmann-Blasius (OberstufenzentrumElbe-Elster [OSZ EE] Elsterwerda), Ass. jur. LL.M. Julia von der Burg(TU Dortmund), Referent Frank Wagenführ (Thüringer Institut fürLehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien [ThiLLM]), StRUlrich Walther (Staatliches Berufsbildungszentrum Saale-Orla-Kreis[SBBZ-SOK] Pößneck), Dr. Sebastian Walzik (Universität St. Gallen),OStD Arnulf Zöller (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung[ISB] München)DPA-<strong>DIE</strong>NST FÜR KULTURPOLITIKWissenschafts- und Bildungspolitik in Bund und LändernFebruar 2009 – Redaktionelle Bearbeitung: Isabella Knochenhauerdidacta-Chef arbeitet an gemeinsamem Studiumfür Erzieher und LehrerDiskutieren Bildungsexperten über Defizite im deutschen Bildungssystem,landen sie zwangsläufig bei der frühkindlichen Erziehung. DerPräsident des Bildungswirtschaftsverbandes didacta – WassiliosFthenakis – weist unermüdlich auf die unterlegene Stellung deutscherKindergärten im internationalen Vergleich. Daher fordert er einStudium für Erzieher. Zusammen mit der Deutschen Telekom-Stiftungentwickelt er derzeit an der Uni Bremen einen Studiengang, der dieStudenten gleichermaßen dazu befähigen soll, Kleinkinder in KiTas zubetreuen und an Grundschulen zu unterrichten. So werden die Erzieherin der Lage sein, die Kinder auf das 21. Jahrhundert vorzubereiten. Safer Internet DayNetzwerke sollen für Kinder und Jugendliche sicherer werden. Die 17wichtigsten Anbieter sozialer Netzwerke wie z. B. StudiVZ, YouTube,Google wollen ihre Seiten sicherer machen. Sie unterzeichneten einAbkommen, wonach sie z. B. bestimmte Schritte gegen Cyber-Mobbing oder die Kontaktversuche Pädophiler unternehmen. ZumSafer Internet Day erstellte die Europäische Kommission auch einVideo, das im Fernsehen und im Netz ausgestrahlt wird. Dieses Videozeigt eine Form von Cyber-Mobbing und was Betroffene tun können.Einer Studie zufolge sind acht Prozent der Kinder, die im Internetsurfen, schon mal unbeabsichtigt auf Seiten mit pornografischen,brutalen oder rechtsextremen Inhalten gelandet. Der Safer InternetDay findet seit 2004 einmal jährlich statt; Schulen sind aufgerufen,sich an den Aktionen zu beteiligen.Bildungsportal von Cornelson und dpa-TochterDer Bildungsverlag Cornelson und die dpa-Tochter picutre alliancebauen ein Online-Portal für Lehrer auf. Dieses enthält über eineMillion aktuelle Fotos, Infografiken, Statistiken und Karten. Das Portalkann bis Ende April kostenlos getestet werden. Danach könnenLizenzen für Lehrer oder Schulen erworben werden.Essen mit dem höchsten Anteil von Hartz-IV-KindernIm Westen ist Essen die Stadt mit dem höchsten Anteil an Hartz-IV-Kindern. Insgesamt lebten im September des vergangenen Jahresrund 30,1 Prozent der Essener Mädchen und Jungen unter 15 Jahrenin Bedarfsgemeinschaften, in denen mindestens ein Elternteil aufHartz IV angewiesen ist. Das Bundesland mit der niedrigsten Quoteist Bayern mit nur 7,7 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg mit8,5 Prozent.AK ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ: KONFLIKTE BEARBEITEN – MOBBING VERHINDERNDie Bezirksregierung Münster hat in Zusammenarbeit mit der Landesunfallkasse <strong>NRW</strong>, dem BAD und den Bezirkspersonalräten eineBroschüre mit dem Thema „Konflikte bearbeiten – Mobbing verhindern“ herausgegeben. Diese Handreichung will die Wege zur Konfliktbearbeitungam (Lehrer-)Arbeitsplatz Schule aufzeigen. Durch einen professionelleren Umgang mit Konflikten und deren Bearbeitungu. a. mit Hilfe des Konfliktlotsen, soll der Übergang zu Mobbingprozessen verhindert werden.Kostenloser Download unter: www.bezreg-muenster.de/startseite/service/broschueren/mailform/Konflikte_bearbeiten_Mobbing_verhindern/konflikte-bearbeiten-mobbing-verhindern-Internet.pdfAKKlaus Härtel <strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


20AKTUELLESRELIGIONSUNTERRICHTStapelagergespräche zum Religionsunterricht an BerufskollegsUnter dieser Überschrift tagen die Verbände vlbs und <strong>vLw</strong> jährlich mitVertretern der Evangelischen Kirchen (Rheinland, Westfalen undLippe). Thema ist der evangelische Religionsunterricht an Berufskollegsund seine Entwicklungen. Vor mehr als 40 Jahren wurde dieserGesprächskreis in Stapelage im Lipperland begründet, mehrtägig mitviel Zeit und Besinnung. Mittlerweile haben alle Beteiligten einenTermindruck, sodass die notwendigen Gespräche seit 2007 nachDüsseldorf verlegt wurden. Einladender war dieses Mal RainerPauschert vom Landeskirchenamt. Der vlbs war vertreten durch FrauKuhs und Herrn Brückner, der <strong>vLw</strong> durch Elke Vormfenne und ErnstBizer, die Kirchen durch Peter Henn vom PTI in Bonn-Bad Godesberg,Dr. Meinfried Jetzschke vom Pädagogischen Institut in Villigs, PfarrerRothermehl von der Lippisches Landeskirche und Pfarrer EdgarWehmeier vom Schulreferat der Westfälischen Landeskirche.Novellierung des LehrerausbildungsgesetzesBei der Anhörung zur Veränderung des LAbG werden die Verbändevlbs und <strong>vLw</strong> u. a. darauf hinweisen, dass ein sehr hohes Risikobesteht, dass es noch weniger Nachwuchs für den Religionsunterrichtan Berufskollegs gibt als er heute schon besteht. Bisher war z. B. einStudium Maschinenbautechnik und katholische Religion in Aachenmöglich. Die RWTH wird sich jedoch aus der Lehrerausbildung verabschieden.Die Integration der Fakultas Religion in das Bachelor- undMasterstudium ist für das Lehramt an Berufskollegs kaum möglich.Und wenn es möglich ist, dann ist es besonders zeitaufwendig wegendes Spracherwerbs der alten Sprachen. Die katholische Kirche istzurzeit dabei, Diplom-Theologen in einem zweiten Fach für Deutschnachzuqualifizieren. Die Evangelische Kirche in Hessen hat mitdiesem Weg jedoch negative Erfahrungen gemacht. Rheinland-Pfalzbietet Theologen halbe Gestellungsverträge und verpflichtet diebefristet Eingestellten, das zweite Fach eigenständig nachzustudieren.Schon jetzt unterrichten die staatlich beschäftigten Religionslehrerim Schnitt nur 4,3 Wochenstunden Religion. Die EvangelischeKirche will daher verstärkt Zertifikatskurse anbieten. Deren Absolventendürfen jedoch nicht im beruflichen Gymnasium unterrichten.Eigentlich könnten die Berufskollegs schon jetzt Pfarrer als Seiteneinsteigerauf staatliche Stellen einstellen, nachdem die zahlreichenÖffnungen zur Bedarfsdeckung gemacht worden sind. Grundsätzlichist das Nachwuchsproblem für den Religionsunterricht seit Jahrzehntenungelöst und unbefriedigend.Religionsunterricht vor dem Hintergrund vonEQR, NQR und DQRDer Europäische Qualifikationsrahmen und die dazu gehörendenRahmenmaßnahmen werden ab 2012 zu einem Creditpointsystemführen, das zusammen mit der Einordnung in den EuropäischenQualifikationsrahmen auf dem Abschlusszeugnis erscheinen wird. Bisheute ist unklar, ob es für die Teilnahme am ReligionsunterrichtCredits gibt. Bisher sind noch keine Kompetenzen für den Qualifikationserwerbim Religionsunterricht beschrieben, die für die Creditsmaßgeblich sind. Die von der Kirche schon jetzt beschriebenenKompetenzen stimmen nicht mit den gängigen Termini der Kompetenzbeschreibungenin den neuen Lehrplänen überein, da der Religionsunterrichtvon einem anderen Unterrichtsverständnis ausgeht.Die Kompetenzbeschreibungen der erworbenen Qualifikationenentscheiden in der Zukunft, in welcher Niveaustufe das Zeugniseinzuordnen ist. Auch wenn die Kirche dafür noch keine personellenRessourcen hat, wird sie sich der Aufgabe stellen müssen, wenn derReligionsunterricht seinen bisherigen Stellenwert an den Berufskollegserhalten und auch noch ausbauen will.v. l. n. r.: Pfarrer Edgar Wehmeier, Schulreferent der WestfälischenLandeskirche, Pfarrer Rothermehl von der Lippischen Landeskirche, Dr.Meinfried Jetzschke vom Pädagogischen Institut in Villigst, Thea Kuhs(vlbs), Elke Vormfenne (<strong>vLw</strong>), Wolfgang Brückner (vlbs), verdeckt RainerPauschert von der Abteilung Erziehung und Bildung der EvangelischenLandeskirche im Rheinland, Ernst BizerAuswirkungen der OCED-Studie zum Thema„Zentrale Herausforderungen der nächsten Jahre“laut Bildungsbericht 2008Der Bildungsbericht zeigt die Schwachstellen des Bildungssystemsradikal auf: Die Übergänge führen häufig zu Bildungsbrüchen. DiePersonen mit Migrationshintergrund sind eindeutig benachteiligt im<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


ME<strong>DIE</strong>NTIPPS21Erwerb von Qualifikationen. Der evangelische Religionsunterricht sollsich hier einbringen und diese benachteiligten Gruppen erreichen,fördern und auch qualifizieren. Schon jetzt investieren die Religionslehrereine immense Kraft, um hier zu helfen, die Brüche zu meistern.Viele Religionslehrer sind mit der Situation des konfessionsübergreifendenUnterrichts an Berufskollegs konfrontiert. Es muss deutlichgemacht werden, welche Kompetenzen der evangelische Religionsunterrichtfür Migranten vermitteln kann. Das duale Ausbildungssystemschafft es immer weniger, diese Gruppen beruflich zu integrieren.Die Evangelische Kirche denkt darüber nach, die Pfarrer imGestellungsvertrag in Abstimmung mit der Landesregierung vonUnterricht etwas zu entlasten, damit sie sich in die Beratungssystemeder Berufskollegs aufgrund ihrer hohen Beratungskompetenzeneinbringen können. Eine solche Maßnahme muss jedoch stringentdurchdacht werden: Evangelischer Religionsunterricht ist nach derLandesverfassung ordentliches Unterrichtsfach. Er holt im Unterrichtdie Ängste, Sorgen und Nöte der Schülerinnen und Schüler ab undschafft notwendige Freiräume für eine erfolgreiche Ausbildung. DieReligionslehrer sind die denkbar besten Ausbildungsbegleiter. Zusatzangeboteaußerhalb von Unterricht könnten höchstens in Abstimmungmit den Schulleitungen aus dem Entlastungstopf der Berufskollegskommen, wenn die Pfarrer im Gestellungsvertrag von Unterrichtentlastet werden dürfen.Ernst Bizer BESPRECHUNG ISelbstgesteuertes und kooperatives Lernen:Good-Practice-Beispiele aus dem Modellversuchsprogramm SKOLA„Aus der Praxis in die Praxis“Das 2005 begonnene und Ende 2008 abgeschlossene BLK-ModellversuchsprogrammSKOLA umfasste bundesweit 21 Modellversuchezu selbstgesteuertem und kooperativem Lernen in der beruflichenErstausbildung. Der hierzu aktuell herausgegebene Sammelbandstellt in insgesamt 26 Beiträgen Umsetzungsbeispiele und Ergebnisseaus diesen Modellversuchen vor. Neben den bisherigen Publikationen,die die Hintergründe und Beispiele aus SKOLA beschreiben(siehe EULER/ LANG/ PÄTZOLD 2006; auch LANG/ PÄTZOLD 2006;auch EULER/ PÄTZOLD/ WALZIK 2007), steht der vorliegende Band imZeichen eines ausdrücklich beabsichtigten Transfers „aus der Praxis indie Praxis“ (X).Aus Nordrhein-Westfalen nahmen drei Modellversuche an SKOLA teil,die alle im vorliegenden Sammelband vertreten sind. Dabei handeltees sich um:• KooL = Kooperatives Lernen in webbasierten Lernumgebungen inder beruflichen Erstausbildung,• mosel = Modelle des selbstgesteuerten und kooperativen Lernensund die notwendigen Veränderungen in Bezug auf die PersonalundOrganisationsentwicklung und• segel-bs = selbstreguliertes Lernen in Lernfeldern der Berufsschule.Der hier vorgestellte Sammelband besteht aus vier Kapiteln, die denMaßnahmefeldern des gesamten Modellversuchsprogramms SKOLAentsprechen.Der erste Teil „Förderung des selbstgesteuerten und kooperativenLernens“ umfasst 15 exemplarische Beschreibungen von konkretenMaßnahmen zur Entwicklung der im Titel des Kapitels genanntenKompetenzen. Hier stellen ERNST TIEMEYER und MABEL RICKES die„Kompetenzbasierte Unterrichtsentwicklung durch Lehr-/Lern-Arrangementsmit Elementen selbstregulierten Lernens“ (49–60) vor, wiesie im Rahmen des Modellversuchs segel-bs erarbeitet wurde. DieAutoren lösen sich von derBetrachtung der einzelnenUnterrichtseinheit und folgendabei dem Modell der prozessorientiertenBildungsgangarbeitvon PETER F. E. SLOANE(siehe SLOANE 2007). Diesebesteht aus der Bildungsgangkonzeption,der curricularenAnalyse, die zur didaktischenJahresplanung mit sequenziertenLernsituationen undkomplexen Lehr-/Lernarrangementsführt, und schließlich derEvaluation der Bildungsgangarbeit.Illustriert werden diekonzeptionellen Überlegungendurch Beispiele aus dem Karl-Schiller-Berufskolleg der Stadt Dortmund,das mit seinem Bildungsgang „Einzelhandel“ an segel-bs teilnahm(vgl. KRAKAU/ RICKES 2007).Im zweiten Teil „Potenziale von e-Learning zur Unterstützung desselbstgesteuerten und kooperativen Lernens“ werden in vier BeträgenErgebnisse mit explizit medialem Schwerpunkt aus zwei Modellversuchenbeschrieben. U. a. beinhaltet dieser Teil zwei Beiträge, diedie Ergebnisse des Modellversuchs KooL thematisieren. H.-HUGOKREMER und FREDERIK G. PFERDT, die auch die wissenschaftlicheBegleitung dieses Modellversuchs innehatten, stellen im Beitrag„Lernen durch Media Design – Kool(e) Best Practice“ (167–177) vor.Die Autoren zeigen mit dem sogenannten „Glaskompendium“ undeiner Podcasting-Anwendung zwei praktische Beispiel für „Prototypenvon didaktischen Medienkonzepten mit Social Software“ (168)und leiten Gestaltungsempfehlungen ab.<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


22ME<strong>DIE</strong>NTIPPSDer zweite Beitrag „Gestaltung kooperativer und webbasierter Lernaufgaben– KooL(e) Best Practice“ (179-192) von KREMER, MERKENICHund PFERDT nimmt speziell die im Rahmen von KooL entwickeltenLernaufgaben in den Blick. Die Autoren diskutieren dabei „die positivenEigenschaften kooperativen Lernens und die Gestaltung kooperativerLernaufgaben“ (179) sowie die Einbindung in die Bildungsgangarbeit.Im dritten Teil werden „Konzepte und Maßnahmen der Lehrerausund-fortbildung zur didaktischen Förderung von selbstgesteuertemLernen, Selbstwirksamkeit und Teamfähigkeit“ in drei Beiträgenaus zwei Modellversuchen dargestellt.Im vierten und abschließenden Teil des Buches „Ansatzpunkte zurUnterstützung und Absicherung der didaktischen Innovationen imRahmen von Schulentwicklung“ werden in vier Aufsätzen schulorganisatorischeAspekte aus drei Modellversuchen dargestellt. In denbeiden Beiträgen, die die Erkenntnisse des Modellversuchs moselbeschreiben, analysieren JÜRGEN SCHMITTER und JENS TÖLLEzunächst die „Notwendigkeit und Möglichkeit der Entwicklung vonBerufsinteresse in vollzeitschulischen Ausbildungsgängen“ (247–256).Dabei erläutern und bestätigen sie ihre Hypothese: „SelbstgesteuertesLernen in beruflichen Lernsituationen setzt bei den Schülerinnenund Schülern … ein verinnerlichtes wie situativ zu aktivierendesBerufsinteresse voraus, das sich die Lernenden zu Beginn desBildungsganges aneignen müssen, wenn erfolgreich gelernt werdensoll.“ (248)SCHMITTER geht zusammen mit WEBER in einem weiteren Beitragzudem auf die Anforderungen an „Schulleiterhandeln: Balancezwischen Innovation und Funktion“ (271–279) ein. Diese Überlegungengehen auf die Erfahrungen im Paul-Spiegel-BerufskollegDorsten innerhalb von mosel sowie des Modellvorhabens „SelbstständigeSchule“ zurück. Eine wesentliche Erkenntnis ist dabei diebesondere Rolle der sogenannten „kooperativen Schulleitung“ (271)und der schulinternen Steuergruppe zur Qualitätsentwicklung.ERNST TIEMEYER beschreibt die „Schul- und Organisationsentwicklungin segel-bs – Rahmenbedingungen und Konzepte“ (257–269). DerAutor geht dabei auf die Rahmenbedingungen (i) ökonomische undpolitische Infrastruktur, (ii) organisatorische und mediale Infrastrukturund (iii) soziale und Wissens-Infrastrukturen ein. Auf dieser Grundlageentwickelt er eine Projektskizze zur „Einführung und Etablierungselbstregulierten Lernens in Bildungsgängen von Beruflichen Schulen“(264). Neben den beschriebenen Beiträgen aus Nordrhein-Westfalenbieten auch die zahlreichen Beispiele aus den anderen ModellversuchenPraktikern wertvolle Impulse zur Einführung und Umsetzungselbstregulierten und kooperativen Lernens in beruflichen Schulen.LiteraturverzeichnisEULER, D. / LANG, M. / PÄTZOLD, G. (Hrsg.) (2006): SelbstgesteuertesLernen in der beruflichen Bildung. Beiheft 20 der Zeitschrift fürBerufs- und Wirtschaftspädagogik. Stuttgart.EULER, D. / PÄTZOLD, G. / WALZIK, S. (Hrsg.) (2007): KooperativesLernen in der beruflichen Bildung. Beiheft 21 der Zeitschrift fürBerufs- und Wirtschaftspädagogik. Stuttgart.KRAKAU, U. / RICKES, M. (2007): Förderung selbstregulierten Lernensin Fachklassen des dualen Systems – Rahmenbedingungen, Umsetzungund Evaluation. In: Online: http://www.bwpat.de/ausgabe13/krakau_rickes_bwpat13.pdf Stand: Februar 2009.LANG, M. / PÄTZOLD, G. (Hrsg.) (2006): Wege zur Förderung selbstgesteuertenLernens in der beruflichen Bildung. Bochum/Freiburg.SLOANE, P. F. E. (2007): Bildungsgangarbeit in beruflichen Schulen –ein didaktischer Geschäftsprozess? In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik,103. Bd. (2007), H. 4, S. 481–496.AnmerkungIlona Diesner, Dieter Euler, Günter Pätzold, Bernadette Thomas, Juliavon der Burg (Hrsg.): Selbstgesteuertes und kooperatives Lernen –Good-Practice-Beispiele aus dem Modellversuchsprogramm SKOLA,Paderborn, Eusl 2008; 296 Seiten, ISBN 978-3-940625-00-7, Preis:27,00 Euro.Uwe Krakau LINK DES MONATSwww.kompetenzteams.schulministerium.nrw.deInteresse an einer Moderatorentätigkeit in der Lehrerfortbildung?Seit dem 4.2.09 haben Sie die Möglichkeit, sich über das Internetportaldes Schulministeriums über das Angebot an Moderatorentätigkeitenzu informieren. Unter www.kompetenzteams.schulministerium.nrw.definden Sie alle Angebote innerhalb Nordrhein-Westfalens.Sortiert nach Regierungsbezirk, Bezirksregierungen/Kompetenzteams,Schulform und Fach bietet diese Plattform die Möglichkeit,gezielt nach Angeboten zu suchen. Moderatorentätigkeiten könnengrundsätzlich nur von Lehrkräften mit einer festen Stelle im Schuldienstdes Landes <strong>NRW</strong> im Umfang einer bestimmten Anzahl vonAnrechnungsstunden übernommen werden. Bei Interesse können Siedirekt über die Plattform Kontakt mit dem jeweiligen Kompetenzteamaufnehmen.Frank Flanze <strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


ME<strong>DIE</strong>NTIPPS23BESPRECHUNG IISteuertippsDie Steuer-Spar-Erklärung für Lehrer – Steuererklärung 2008 – Steuerplanung 2009Es ist die Jahreszeit, in der Lehrkräfte sich um ihr Einkommenbemühen. Mit dem Blick nach vorne wird für mehr Zuwendung durchden Dienstherren demonstriert, mit dem Blick zurück wird dieEinkommenssteuererklärung des Jahres 2008 erstellt. Zumindest fürLetzteres gibt es Unterstützung vom Verlag Akademische Arbeitsgemeinschaft,der ein Programm anbietet, das auf spezielle Belange vonLehrern abgestimmt ist. So gibt die Akademische Arbeitsgemeinschaftbspw. wertvolle Hinweise für die Absetzbarkeit des häuslichenArbeitszimmers. Die Kosten werden seit zwei Jahren nur noch dannerstattet, wenn das Zimmer Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit ist.In diesem Fall rät die Akademische Arbeitsgemeinschaft Einspruchbeim Finanzamt einzulegen und einen Antrag auf Ruhen des Verfahrenszu stellen. In Nordrhein-Westfalen wiesen die Finanzämter dieEinsprüche von Lehrern nicht mehr pauschal zurück, da das Finanzministeriumdie Ämter beauftragt habe, die Verfahren bis zurEntscheidung des Bundesfinanzhofs ruhen zu lassen. Weitere lehrerspezifischeHinweise sind u. a.:• Kosten für Steuerberatung, die nicht mehr zu den Sonderausgabenzählen, als Werbungskosten benennen,• Klassenfahrten als Auswärtstätigkeit geltend machen,• Beherbergung eines Gastlehrers absetzen,• Beteiligung des Finanzamtes an Kommunikations- und PC-Kosten.Das komplette Paket umfasstdas Steuerprogramm auf CD-ROM, ein Programmhandbuch(189 Seiten), einen Steuerkompass(740 Seiten) sowie Extratippsfür Lehrer (82 Seiten). Die„Steuer-Spar-Erklärung fürLehrer“ ist gut durchdacht, wasnicht nur an der Verpackungdes Pakets zu erkennen ist. Dieses ist nämlich als Sammelbox für 2009ausgelegt.Voraussetzungen:Pentium-PC ab 350 MHz, min. 256 MB RAM, CD-ROM-Laufwerk, Win2000, XP, Vista (Win 98 und Win ME mit Einschränkung: keine ELSTER-Unterstützung, kein PDF-Export), MS Internet Explorer ab Version 6,ca. 330 MB Festplattenspeicher.Anmerkung:Steuertipps. Wissen, was zu tun ist. Steuer-Spar-Erklärung 2009für Lehrer. Verlag Akademische Arbeitsgemeinschaft.ISBN 978-3-86817-033-7, 49,80 €Daniel Müller PENSIONÄRE, BV KÖLNBesuch des Landtags Nordrhein-Westfalen, DüsseldorfEine Veranstaltung für pensionierte Kolleginnen und Kollegen am 17. Dezember 2008Nahezu 50 Personen nahmen an dem von Herrn Diedrich, demPensionärsbeauftragten für den Regierungsbezirk Köln, organisiertenBesuch des Landtags in Düsseldorf teil. Von Gummersbach mitZusteigemöglichkeit in Köln brachte der Bus den größten Teil derGruppe zum vereinbarten Treffpunkt zum Parkplatz beim Landtagsgebäude.Um 10.15 Uhr fand eine eineinhalbstündige Stadtrundfahrtper Bus statt. Leider zeigte sich an diesem Tag das Wetter nicht vonseiner besten Seite. Das beeinträchtigte aber die gute Stimmung beiden Teilnehmern nicht, da ihnen Herr Wolff, der sach- und ortskundigeStadtführer, sehr launig „seine“ Stadt nahebrachte. Die meistenkannten Düsseldorf u. a. als Börsenplatz und Bankenstandort, aberauch sein Opernhaus, die Kunstakademie und zahlreiche Museenlernten sie neu kennen. Interessant war die Information, dass dieStadt mittlerweile die „Heimat“ von etwa 8.000 Japanern ist.Jedoch musste sich fast jeder eingestehen, die Landeshauptstadt trotzvielleicht gegenteiliger Ansicht doch nicht so gut zu kennen, da vielePlätze und Histörchen zum ersten Mal bewusst gesehen oder gehörtwurden. Mit Schmunzeln und mitunter auch Gelächter erfreute mansich an den „Rivalitätsvergleichen“ zwischen Köln und Düsseldorf undmanch einem Pensionär aus dem Regierungsbezirk Köln wird dasKölsch nun besser schmecken bei dem Gedanken an das Bier inDüsseldorf, „das so schmeckt, wie es heißt“.Ehe der Ansturm auf das Hohe Haus erfolgte, bestand Gelegenheit,sich mittags auf einem der Weihnachtsmärkte, in einem der Restaurantsin der Altstadt oder einem Café auf der Kö entsprechend zustärken. Um 14.00 Uhr passierten wir die Sicherheitsschleuse imEingang des Landtags und konnten die weihnachtlich geschmückteBürgerhalle des aus dem Jahre 1988 stammenden Rundbaus bewundern.Wir gelangten zunächst in den Vorführraum des Landtags. Dorterhielten wir durch einen Mitarbeiter des Besucherdienstes alle wich-<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


24IM RIJHESTANDÜberdeutlich wurde jedenfalls, Abgeordnetentätigkeit ist ein Fulltime-Jobund sollte auch finanziell entsprechend vergleichbarenTätigkeiten, beispielsweise in der Wirtschaft, honoriert werden.Der Abschluss des Tages erfolgte in lockerem Zusammensein beiKaffee und Kuchen im Casino des Landtags, wo sich Gelegenheit fürdie Teilnehmer ergab, untereinander Kontakte zu knüpfen.Sehr gut kam dabei der überraschende Besuch unserer Ministerin fürSchule und Weiterbildung Barbara Sommer bei den Teilnehmern an.Von Herrn Biesenbach hatte sie erfahren, dass eine größere Gruppepensionierter Lehrerinnen und Lehrer im Hause sei. Sie ließ es sichnicht nehmen, uns zu begrüßen. In kurzen Gesprächen mit einigenKolleginnen und Kollegen beantwortete sie Fragen und nahm zuaktuellen schulpolitischen Problemen Stellung.Ministerin Sommer mit Herrn Diedrich im Kreise der Pensionäre.Es war schon dunkel und das Nieselwetter hatte sich nicht geändert,als die Gruppe schließlich die Heimreise nach Köln und Gummersbachantrat.tigen Informationen zur parlamentarischen Arbeit auf Landesebene.Er erinnerte uns daran, dass wir, die Wähler, der „Arbeitgeber“ derAbgeordneten seien und den Abgeordneten, der uns zu diesemBesuch eingeladen hatte, mit Fragen „löchern“ und ihm mit kritischenBemerkungen „auf die Füße treten“ sollten.Danach ging es mit dem gläsernen Aufzug, in dem alle Platz fanden,nach oben auf die Besuchertribüne des Plenarsaals. In der 109.Sitzung des Landtags wurde gerade über die „Stärkung dernordrhein-westfälischen Theaterlandschaft“ beraten. Das Themavermochte nicht alle in seinen Bann zu ziehen. Interessanter wurde esbei folgendem Punkt „Weiterer Datenklau-Skandal – Datenschutznovellejetzt – auch <strong>NRW</strong> ist gefordert!“ Ein Antrag dazu wurde beratenund schließlich abgelehnt.Am wichtigsten war danach die Begegnung mit Herrn Peter Biesenbach,dem CDU-Abgeordneten des Oberbergischen Kreises undParlamentarischen Geschäftsführer der CDU, der uns sehr kenntnisreicham Beispiel der eben erlebten Debatte über die Arbeit der Fraktionensowie über die Bedeutung, Rolle und Wirkungsweise ihrerAnträge informierte. Auf unsere Fragen ging er detailliert ein. Er wiesnoch darauf hin, dass für Einzelbesucher des Landtags oft eine kurzfristigeReservierung möglich sei. 1Die Pensionäre des BV Köln im Landtag DüsseldorfAnmerkung:1 Der Landtag gibt wöchentlich einen elektronischen Newsletter heraus. In diesem wird u. a.auf die wichtigsten Beratungsgegenstände auf den Tagesordnungen der Ausschüsse undPlenarsitzungen hingewiesen. Unter www.landtag.nrw.de kann der Newsletter kostenlosabonniert werden. Außerdem ist die kostenlos zu beziehende Parlamentszeitschrift „Landtagintern“ per Abo erhältlich.Lore Winkler VLW-DELEGIERTENTAG 2009 – ARBEITSTAGUNG – BOCHUM, 20. MÄRZFolgende Workshops werden angeboten, von denen zwei besucht werden können:• Die gläserne Schule – Videoüberwachung und Datenschutz an Berufskollegs• Plötzlich Hauptdarsteller: Lehrer/-innen und Schüler/-innen im Internet –Wie können wir uns gegen Spick mich, You Tube, Chat Rooms usw. wehren?• Berufskollegs: starke Partner für Fachhochschulen – Anrechnungen und duale Kooperationen• Moodle oder Wiki? – Lernplattformen im Internet• Gute, gesunde Schule – Preisträger zeigen, wie es gelingen kann• Gütesiegel Individuelle Förderung – Ausgezeichnete Berufskollegs präsentieren ihre Konzepte• TV-L – ein Erfahrungsaustausch• Was kommt da auf uns zu? Der neue Weg: Kompetenzorientierte Richtlinien für die Anlagen B und C<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


REGIONAL25BV DETMOLDWochenendtagung in BielefeldFast schon traditionell findet alle zwei Jahre im Bezirk Detmold eineWochenendtagung des Bezirksvorstandes, der Mitglieder der Landesausschüsse,der Personalratsmitglieder sowie der Vorsitzenden derOrtsverbände und deren Stellvertreter statt. Die diesjährige Veranstaltungerfolgte am 23. und 24. Januar im Hotel „Brackweder Hof“ inBielefeld. Hier konnte die Vorsitzende des BV Detmold, Pia Plewka,rund 20 aktive Verbandsmitglieder begrüßen. Auch in diesem Jahrnahm wieder die Landesvorsitzende des <strong>vLw</strong>, Elke Vormfenne, an derTagung teil.Am Freitagnachmittag standen zunächst aktuelle bildungspolitischeFragestellungen im Vordergrund der Diskussion. Elke Vormfenne referierteüber die „Baustellen“, die den Landesverband derzeit beschäftigen.1. KopfnotenDer Verband habe sich sehr dafür eingesetzt, dass in der Berufsschulekeine Noten mehr für das Arbeits- und Sozialverhalten vergebenwerden.2. AbiturfächerEbenfalls erfreulich sei aus Verbandssicht, dass es im Abitur an Berufskollegs– anders als auf Gymnasien – bei vier Abiturfächern gebliebensei. Auch dafür habe sich der <strong>vLw</strong> sehr engagiert.3. TarifverhandlungenZu den aktuellen Verhandlungen über die Gehälter der Tarifbeschäftigtendes Landes führt Elke Vormfenne aus, dass diese auch fürverbeamtete Lehrkräfte richtungsweisend seien. Die Abschlüssewürden – so Ministerpräsident Rüttgers – auch für die Beamtinnenund Beamten übernommen.4. Demonstration in DüsseldorfAm 4. Februar 2009 fand eine zentrale Veranstaltung in Düsseldorf statt,an der auch möglichst viele angestellte und verbeamtete Lehrkräfte teilnehmensollten, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen (sieheauch Leitartikel Seite 1 f.).Pia Plewka und Elke Vormfenne7. LehrerausbildungElke Vormfenne skizziert die Neuerungen der Lehrerausbildung, zudenen am 4. März eine Anhörung im Landtag stattfinde. AusVerbandssicht sei es wichtig, aufgrund der Komplexität des Systemsim Berufskolleg eine Differenzierung des Vorbereitungsdiensteseinzufordern. Dies gelte auch für die Besoldung von Lehrkräften.8. LehrereinstellungDie Möglichkeit der Einstellung von Fachhochschulabsolventen inden gehobenen Dienst resultiere vor allem aus einem Bewerbermangelim gewerblich-technischen Bereich. Anschließend eröffne einZusatzstudium den Eintritt in den höheren Dienst.Ausdrücklich begrüßt wurde die langfristige Zuteilung von Lehrerstellen.Trotz bekannter Abwanderung von Bewerbern in andereBundesländer würde über eine Verschiebung der Verbeamtungsgrenzederzeit aber nicht im MSW diskutiert.9. QualitätsanalyseIn diesem Punkt erwarte man in Kürze eine Handreichung des Ministeriumszur Veröffentlichung der Analyseergebnisse.5. LandesbeamtengesetzDie Landesvorsitzende informiert über die Stellungnahme desVerbandes zur Änderung des Landesbeamtengesetzes. Ein zentralerKritikpunkt sei die Verlängerung der Lebensarbeitszeit von Lehrerinnenund Lehrern bis zum auf den Geburtstag folgenden Schulhalbjahresende.Zudem setze sich der <strong>vLw</strong> dafür ein, dass sich für diederzeit in Altersteilzeit befindlichen Kolleginnen und Kollegen keineNachteile aus der Neuregelung ergeben.6. DienstvorgesetzteneigenschaftDer <strong>vLw</strong> habe auf Landesebene bereits erste Schulungen für Lehrerratsmitgliederdurchgeführt, weitere Veranstaltungen würden künftigdurch Multiplikatoren auf Bezirksebene stattfinden. Auch habe derVerband an einer Broschüre des MSW zu dieser Thematik mitgearbeitet,die in Kürze im Internet veröffentlicht werden solle.Interessierte Teilnehmer im Dialog …<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


26REGIONAL13. SchulträgerIm Regierungsbezirk Detmold werde immer wieder eine Einmischungdes Schulträgers in die Schulpolitik festgestellt, bis hin zu konkretendidaktisch-methodischen Entscheidungen. Dieses wird von allenKolleginnen und Kollegen kritisiert.… mit dem Bezirksvorstand und der Landesvorsitzenden Elke FormfenneFotos: Franz Goder10. LehrerarbeitszeitDie Landesvorsitzende berichtet davon, dass es zu dieser Thematikeinen Arbeitskreis im MSW gebe. Konkrete Veränderungen seien vorerstaber nicht zu erwarten. Auch zum Thema Mehrarbeitvergütung gebe eszurzeit nichts Neues, Ausführungsbestimmungen dazu fehlten noch.11. Neue RichtlinienNeue Richtlinien zu den Bildungsgängen der Anlagen B und C derAPO-BK seien voraussichtlich erst Anfang März fertig. Nähere Informationendazu könnten evtl. zum Landesdelegiertentag am 20. Märzgegeben werden.12. BeihilfeDie Teilnehmer bemängeln in diesem Zusammenhang vor allem dieimmer geringeren Leistungen der Beihilfestelle, aber auch diemangelnde Verständlichkeit der Bescheide.14. FortbildungIn Ostwestfalen werden bisher – anders als in anderen Regierungsbezirken– durch die Bezirksregierung keinerlei Fortbildungsangebotegemacht. Dies wird von allen Teilnehmern sehr bedauert. Es werdenlediglich schulformübergreifende Angebote der regionalen Kompetenzteamsabgegeben. Beim gemeinsamen Abendessen und danachbestand ausreichend Gelegenheit, sich über diese landesweiten oderauch über einzelne schulische „Baustellen“ auszutauschen. Unterdem Motto „<strong>vLw</strong> vor Ort“ ging es am Samstagvormittag um verschiedeneThemen der Verbandsarbeit, den Internetauftritt des Bezirkes,die Betreuung der Referendare und Praktikanten, weitere Aktivitätenund Veranstaltungen auf Bezirksebene sowie die Besetzung vonLandesausschüssen.Die Wochenendtagung endete am Samstagmittag. Die Teilnehmerhatten im Rahmen dieser Veranstaltung einmal mehr die Möglichkeit,sich über aktuelle Entwicklungen der nordrhein-westfälischenBildungspolitik aus erster Hand zu informieren. Auch fand ein lebhafterAustausch über aktuelle Probleme der Berufskollegs im Bezirk Detmoldstatt. Es bleibt zu hoffen, dass die Informationen an die einzelnenMitglieder in den Ortsverbänden weitergegeben werden, sodass derSlogan zutrifft „Verbandsmitglieder wissen mehr!“.Ulf Kleine-Piening BV KÖLNRecht muss Recht bleiben!2. Veranstaltung zur VBL in Köln – Brisantes zum Thema „Startgutschrift“ der Zusatzversorgungdes Landes für tarifbeschäftigte LehrkräfteFür den 17. Dezember 2008 hatte Elke Morsbach, unsere Fachfrau fürFragen der Tarifbeschäftigten, zu einer zweiten gemeinsamen Veranstaltungvon <strong>vLw</strong> und vlbs zum Thema „Zusatzversorgung derLänder“ in Köln eingeladen, diesmal ins Berufskolleg Deutzer Freiheit.28 tarifbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer (und der verbeamtet<strong>eV</strong>erfasser) nahmen kurz vor Weihnachten die Gelegenheit wahr, sichüber die „Startgutschrift“ der VBL zu informieren. Die VBL wurde aufein Punktemodell umgestellt. Daher war es notwendig, die bis dahinerwirtschafteten Ansprüche in dieses Modell umzurechnen. DieseAnsprüche wurden den Versicherten in einer sogenannten Startgutschriftmitgeteilt. Wie dies umgerechnet wurde, referierte WernerSiepe, einer der ganz wenigen unabhängigen Experten, die dieKomplexität dieses Rechenmodells durchschaut haben. Wer sichnäher informieren möchte, findet im Internet seine umfangreicheStudie, die auch in einem zeitgleich erschienenen Artikel in derWerner Siepe bei der Durchsicht der Unterlagen Betroffener und derBerechnung der zu erwartenden Zusatzversorgung nach der Veranstaltung<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


REGIONAL27Süddeutschen Zeitung „Zusatzrente auf der Kippe“ zitiert wurde. DieBrisanz bezieht sich auf die Startgutschriften für die Jahrgänge ab1947. Jeder zweite Betroffene aus diesen Jahrgängen bekommt wenigerals die frühere garantierte Mindestversorgungsrente. Vielen derTeilnehmerinnen und Teilnehmer wurde die Startgutschrift erstmalstransparent. „Ich habe das nur abgeheftet, aber was das soll, weiß ichnicht“, bemerkte eine Kollegin. Werner Siepe wies darauf hin, dass dieStartgutschriften für die sog. rentenfernen Jahrgänge (ab 1947) indem BGH-Urteil vom 14. November 2007 für unverbindlich erklärtwurden und die Tarifparteien nun angehalten sind, sich über ein<strong>eV</strong>erbesserung dieser Situation zu einigen. Also für angestellte Lehrkräftegeht es in dieser Tarifrunde nicht nur um mehr Geld in derTasche jetzt, sondern auch darum, wie ihre Startgutschrift und damitihr Einkommen im Alter verbessert wird.Interessenten erhalten die Unterlagen, die entsprechenden Linkssowie den Artikel „Zusatzrente auf der Kippe“ auf Wunsch bei ElkeMorsbach per Mail emorsbach@aol.com.Dr. Klaus Kirschbaum OV MÖNCHENGLADBACHOStD Dr. Manfred Vooes in den Ruhestand verabschiedetstellte das schulische Wirken von Herrn Dr. Vooes vor ein Panoramader Bildungspolitik der letzten vier Jahrzehnte.Ein wenig kürzer war mit 13 Jahren der Zeitraum, den Herr OStDPeter Krommweh aus Sicht des ehemaligen stellvertretenden Schulleitersbeschrieb. Jahre, die nach seinen Worten geprägt waren vonkollegialem Miteinander.Den dienstrechtlichen Teil übernahm Frau LRSD Lehmkuhl von derBezirksregierung Düsseldorf, die die gute Zusammenarbeit zwischender Schule und der Bezirksregierung hervorhob und dem Neu-Pensionärseine Urkunde überreichte.Walter Verbücheln Herr OStD Peter Krommweh, Herr StD Andreas Ratzmann, Herr OStD Dr.Manfred Vooes, Frau LRSD‘in Gunhild Lehmkuhl, Herr OberbürgermeisterNorbert Bude, Herr OStD Ernst Schaub und Herr OStD Ernst Bizer (v. l. n. r.)Nach über 34-jähriger Tätigkeit am Berufskolleg Volksgartenstraße,davon mehr als 18 Jahre als Schulleiter, wurde Herr Dr. Manfred Vooesam 29. Januar in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. ImBeisein von 200 Gästen aus Schule, Verwaltung, Politik und Wirtschaftwürdigte Oberbürgermeister Norbert Bude in einer sehr persönlichgehaltenen Ansprache die Verdienste des Pensionärs. Auf „sehrmenschliche Art und Weise“ habe er die Schule geleitet und durchseine Arbeit die Bildungslandschaft in der Region Mönchengladbachnachhaltig geprägt.In einer humorvollen Ansprache ermunterte Herr Dr. Schaub, Schulleitervom benachbarten BK Reydt-Mülfort, Herrn Dr. Vooes, sein<strong>eV</strong>orstellungen vom Qualitätsmanagement nun auch im Privatlebenzu verwirklichen. Lobende Worte fand Herr Dr. Schaub insbesonderefür die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit derbeiden Schulleitungen und Schulen.Für das Kollegium fand Herr Herbert Reynders einfühlsameAbschiedsworte, mit denen er 32 gemeinsame Berufsjahre Revuepassieren ließ. Herr Ernst Bizer, Geschäftsführer unseres Verbandes,SpanienStudien-/Klassenfahrtenmit Bus oder FlugzeugNähe Barcelona – direkt am Meer5 bis 8 Tage ab 250,– € pro Personmit Halbpension im2- oder 3-Sterne-Hotel,Transfer, Bus vor Ort,individuell gestaltete Programme,Ausflüge/Besichtigungen mit Führung,Bootsfahrt.Ansprechpartnerin:Dipl.-Hdl. Annegret Jung-LommerzheimTel. 02 21/94 35-411, Fax 02 21/94 35-414E-Mail: lommerzheim@netcologne.deStudienreisen fürSchüler und Studenten P. JungErnst-Wilhelm-Nay-Str. 6, 50935 Kölnwww.studienreisen-jung.de<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


28REGIONALOV GÜTERSLOHFührungswechsel nach 20 JahrenMichael Hartmann gibt das Ruder weiter an Peter RosenthalNach 20 Jahren geht eine Ära in unserem OV zu Ende. Am 13. November2008 gab Michael Hartmann das Ruder nach 20 Jahren OV-Vorsitz(seit dem 25.10.1988) an seinen Stellvertreter Peter Rosenthal ab. Ineinem feierlichen Festakt bei gutem Essen fand die Übergabe desStaffelstabs statt. Dabei wurden alle zur Verfügung stehenden Positionendes OV Gütersloh neu besetzt. In seiner Abschiedsrede gingMichael Hartmann speziell auf die vielen Verdienste des <strong>vLw</strong> ein undmachte unmissverständlich klar, wie wichtig das gewerkschaftlicheEngagement in der heutigen Zeit ist, um die schlimmsten Fehlentwicklungenund -entscheidungen in der Schulpolitik zu verhindern.H. J. Mesenholl und Michael HartmannIm gleichen festlichen Rahmen wurden vieleKolleginnen und Kollegen aufgrund ihrer langenMitgliedschaft geehrt. Dabei handelte es sich imEinzelnen um:Heidrun Peters25 JahreAnnemarie Mühlenbeck30 JahreHelmut Fischer30 JahreMichael Hartmann30 JahreHans-Jürgen Mesenholl50 JahreTheo Heiermann50 Jahre(Ehrung fand in letzter OV-Sitzung statt.)Helmut Fischer, Heidrun Peters, Annemarie Mühlenbeck, H. J. Mesenholl und Michael Hartmann(v. l. n. r.)Peter Rosenthal wünschte dem scheidenden OV-Vorsitzenden allesGute für seine vorsitzfreie Zeit (die wohlverdiente Pensionierungerfolgt erst im Juli 2010) und bedankte sich recht herzlich für seinegeleistete Arbeit in den letzten 20 Jahren, in denen er selbst MichaelHartmann 10 Jahre lang als Stellvertreter zur Seite stand. In diesemZeitraum ist es Michael Hartmann gelungen, die Mitgliederzahl von49 auf zurzeit 60 zu erhöhen. Insbesondere die schulischen Herausforderungenam Reinhard-Mohn-Berufskolleg prägten sein Handelnin der letzten Zeit.Der neue OV-Vorsitzende Peter Rosenthal wirdmithilfe von Michael Hartmann alles dafür tun,den OV Gütersloh auch in Zukunft durch die sehrstürmischen Zeiten und vielfältigen Herausforderungenam Reinhard-Mohn-Berufskolleg Güterslohzu führen.Peter Rosenthal Da Michael Hartmann in gut 1,5 Jahren in den wohlverdienten Ruhestandtritt, war es nun Zeit, sich aus dem Gewerkschaftsgeschäftetwas zurückzuziehen, genauso wie aus seiner Tätigkeit als Mitgliedim Personalrat. Dennoch steht er dem neuen OV-Vorsitzenden PeterRosenthal mit seiner Erfahrung und als 3. Delegierter nach wie vor zurVerfügung.Gleichzeitig mit seiner Verabschiedung konnte Peter Rosenthal demscheidenden Vorsitzenden seine Urkunde über 30 Jahre Mitgliedschaftim <strong>vLw</strong> überreichen.Alter OV-Vorsitzender Michael Hartmann und neuer OV-VorsitzenderPeter Rosenthal<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


ZUM GUTEN SCHLUSS29NEUES AUS DEM BERUFSKOLLEG HÖSEL:Konrad Bräsig und ...FRAGEN, HINWEISE UND ANREGUNGEN:Dienstleistungstelefon des <strong>vLw</strong>(02 11) 4 91 02 08oder 4 91 02 09jeweils montags 16:00 bis 19:00 Uhr(nicht während der Schulferien)Sie erreichen jeweils montags in der Geschäftsstelle des<strong>vLw</strong> bis 19:00 Uhr eine kompetente Ansprechpartnerin odereinen kompetenten Ansprechpartner Ihres Vorstandes.<strong>vLw</strong>-ServiceAlle Daten auch im Internetunterwww.vlw-nrw.deFür Veranstaltungen vonOrtsverbänden, Bezirksgruppen und Bezirken:VorträgeÜber die Geschäftsstelle können Vorträge von Mitgliederndes Ausschusses Recht und Besoldung zu folgenden Themengebucht werden:• Altersteilzeit• Angestelltenrecht• Arbeits- und Gesundheitsschutz• Einführung in das Schulrecht• VersorgungRalf JeschkeMonika MarxUlrich BaltesChristiane LechtermannUlrich GründlingRalf JeschkeMit Wünschen nach Vorträgen über weitere Themen wendenSie sich bitte an die Geschäftsstelle.WIR TRAUERN UMUNSEREN VERSTORBENENNutzen Sie im Interesse der Mitglieder dieses Angebot!(02 11) 4 91 02 08, Fax (02 11) 4 98 34 18, E-Mail: info@vlw-nrw.deKARSTEN ROESER,OV DÜSSELDORF IIREDAKTIONSSCHLUSS FÜR „<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong>“April-Ausgabe 11. März 2009Mai-Ausgabe 22. April 2009Juni/Juli-Ausgabe 13. Mai 2009<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 03/09


Gebrüder Wilke · Druckerei und Verlag · Postfach 2767 · 59017 HammDeutsche Post AG · Entgelt bezahlt · G 1771<strong>vLw</strong>-LandesverbandNordrhein-WestfalenGeschäftsstelle:Völklinger Straße 940219 DüsseldorfTelefon (02 11) 4 91 02 08/9Telefax (02 11) 4 98 34 18

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