12 Thesen des Rates der EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

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Konfirmandenarbeit<strong>12</strong> <strong>Thesen</strong> <strong>des</strong> <strong>Rates</strong> <strong>der</strong><strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong>


VorwortKonfirmandenarbeit und Konfirmation s<strong>in</strong>d zentraleBestandteile unserer kirchlichen Arbeit undwichtige, oft unvergessliche Erlebnisse im Lebenvieler Jugendlicher. Sie bieten die Chance, dassJugendliche die Bibel neu entdecken und Ant -worten auf ihre Lebensfragen <strong>in</strong> ihr suchen lernen.Sie tragen dazu bei, dass Jugendlichesprach- und auskunftsfähig werden über ihrenGlauben und Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe vonGleichaltrigen erfahren. Durch die Konfirman -denarbeit können sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de heimischwerden und gleichzeitig die „Freiheit e<strong>in</strong>esChristenmenschen“ erproben. Welch e<strong>in</strong>e Chancefür beide Seiten!Darum dürfen wir uns nicht mit dem Kreis <strong>der</strong>erzufrieden geben, die ohneh<strong>in</strong> dazugehören. Wirdürfen uns auch nicht damit abf<strong>in</strong>den, wennKonfirmand<strong>in</strong>nen und Konfirmanden nach demTag <strong>der</strong> Konfirmation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de nichtmehr zu sehen s<strong>in</strong>d, und nicht aufhören zu werben,wenn Jugendliche sich an die Jugendweihehalten und das Angebot <strong>der</strong> Konfirmation garnicht erst bemerken. Vielen s<strong>in</strong>d wir dasEvangelium auch schuldig geblieben, haben ihreSprache we<strong>der</strong> gesucht noch gefunden. Deshalbbrauchen wir immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Neuanfang <strong>in</strong><strong>der</strong> Zuwendung zu den Menschen.Dies zeigt auch das neu entstandene Interesse anelementarer Beheimatung <strong>in</strong> christlichen Tradi -tionen, an liturgisch glaubwürdigen Formen undan evangelischer Orientierung. Zwar br<strong>in</strong>gen dieJugendlichen wenig konkretes Vorwissen mit,aber bestimmte religiöse Vorstellungen undErfahrungen s<strong>in</strong>d durchaus vorhanden. Sie aufzunehmenund weiterzuführen, stellt dieKonfirmandenarbeit vor hohe pädagogischeAnfor<strong>der</strong>ungen. Gleichzeitig braucht sie e<strong>in</strong> elementarestheologisches Profil. Durch e<strong>in</strong>e sichausweitende Schulzeit s<strong>in</strong>d die Zeitfenster jungerMenschen für außerschulisches Engagementzudem deutlich enger geworden. Das alles for<strong>der</strong>tdie <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den und -kreise zu neuenFormen und Modellen <strong>der</strong> Konfirmandenarbeitbeson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Jugendarbeitheraus.Die vorliegenden <strong>Thesen</strong> wollen dafür e<strong>in</strong>eRichtung weisen. Sie wurden von <strong>der</strong> Kammer<strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> (<strong>EKD</strong>)für Bildung und Erziehung, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugen<strong>der</strong>arbeitet. Der Rat <strong>der</strong> <strong>EKD</strong> hat diese <strong>Thesen</strong>dankbar und zustimmend aufgenommen undihre Veröffentlichung beschlossen. Sie stehen <strong>in</strong>Kont<strong>in</strong>uität zur Orientierungshilfe <strong>des</strong> <strong>Rates</strong>„Glauben entdecken“ von 1998. Seither habenwir vor allem durch die erste bun<strong>des</strong>weite Studiezur Konfirmandenarbeit vielfältige Entwicklungs -anstöße erhalten, die auch <strong>in</strong> diesen <strong>Thesen</strong>berücksichtigt s<strong>in</strong>d.Me<strong>in</strong> herzlicher Dank gilt allen, die sich für e<strong>in</strong>elebendige Konfirmandenarbeit e<strong>in</strong>setzen. Sieleisten e<strong>in</strong>e wichtige und unersetzliche Arbeit <strong>in</strong>unseren Geme<strong>in</strong>den! Den <strong>Thesen</strong> wünsche ichbei allen Verantwortli chen und beson<strong>der</strong>s auchden vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nenund Mitarbeitern e<strong>in</strong>en segensreichen Gebrauchund e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Verbreitung.Hannover, im Dezember 20<strong>12</strong>Präses Nikolaus Schnei<strong>der</strong>Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong> <strong>Rates</strong> <strong>der</strong><strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>3


Die Konfirmandenarbeit ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtig -sten Fel<strong>der</strong> kirchlicher Bildungsarbeit. Im Jahr2009 erschien die erste bun<strong>des</strong>weite Studie zurKonfirmandenarbeit <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, die zu -gleich Ausgangspunkt und Bestandteil e<strong>in</strong>er<strong>in</strong>ternationalen Untersuchung <strong>in</strong> sechs weitereneuropäischen Län<strong>der</strong>n war. An die Studie schlosssich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Prozess mit zahlreichen Kon -sultationen <strong>in</strong> den Lan<strong>des</strong>kirchen an, bei denenausgehend von den Befunden <strong>der</strong> Studie nachZukunftsperspektiven gefragt wurde. Die folgenden<strong>Thesen</strong> nehmen Bezug auf diesen For -schungs- und Konsultationsprozess und versuchen,den Ertrag <strong>in</strong> konzentrierter Form aufzunehmenund als Orientierung für die weitereReformarbeit verfügbar zu machen.Damit knüpfen die <strong>Thesen</strong> an frühere Äußerungen<strong>der</strong> <strong>EKD</strong> zu diesem Handlungsfeld an – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>ean die Orientierungshilfe „Glaubenentdecken. Konfirmandenarbeit und Konfirma -tion im Wandel“ (1998) sowie, speziell auch zumVerhältnis zur Jugendweihe, die <strong>Thesen</strong> „Jugend -liche begleiten und gew<strong>in</strong>nen“ (1999). WeitereBezüge bieten die Veröffentlichungen zu „<strong>Kirche</strong>und Bildung“ (2009) sowie zu „<strong>Kirche</strong> undJugend“ (2010). Das dort Gesagte soll hier nichtwie<strong>der</strong>holt werden.Die vorliegende Veröffentlichung richtet sichzunächst an all diejenigen, die <strong>in</strong> Pfarramt undkirchlicher Mitarbeiterschaft, <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>denund <strong>Kirche</strong>nleitungen für die Gestaltung vonKonfirmandenarbeit verantwortlich s<strong>in</strong>d. Immermehr tritt <strong>in</strong> den letzten Jahren aber auch diegesellschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> Konfirmanden -arbeit <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong>. Die <strong>Thesen</strong> wollen dieseBedeutung genauer erfassen und richten sichdaher nicht zuletzt an die Bildungspolitik. An -gesichts <strong>der</strong> für die Arbeit mit Jugendlichenimmer enger werdenden Zeitfenster kommt esdarauf an, dass die Bedeutung non-formalerBildungsangebote anerkannt wird und dass vorallem die Schule den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülerngenügend Freiraum lässt, solche Angebote fürsich zu nutzen o<strong>der</strong> als ehrenamtlich Tätigeselbst mitzugestalten.Im Spiegel <strong>der</strong> bun<strong>des</strong>weiten Studie werden fürdie Konfirmandenarbeit bemerkenswerte Er -folge sichtbar, aber auch die Möglichkeit undNotwendigkeit weiterer Verbesserungen, die um<strong>der</strong> Jugendlichen sowie um <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> willen entschlossen<strong>in</strong> Angriff genommen werden sollten.Die <strong>Thesen</strong> beschreiben daher nicht e<strong>in</strong>fach nurden Stand <strong>der</strong> Arbeit, vielmehr zeigen sie ebensodie Dr<strong>in</strong>glichkeit weiterer Reformen auf und wollendazu ermutigen, sich den damit verbundenenAufgaben zu stellen.In den <strong>Thesen</strong> 1 bis 4 steht die Beschreibung <strong>des</strong>Erreichten im Vor<strong>der</strong>grund, während die <strong>Thesen</strong>5 bis 11 den Akzent auf weitere Reformen sowieauf die zukünftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen setzen.These <strong>12</strong> dient e<strong>in</strong>er abschließenden Würdigungsowie dem Ausblick auf die Zukunft <strong>der</strong> Konfir -mandenarbeit.1.entspricht die Konfirmandenarbeit demDie Arbeit mit Konfirmand<strong>in</strong>nen und Konfir -manden ist e<strong>in</strong> zentrales Bildungsangebot<strong>der</strong> evangelischen <strong>Kirche</strong> und aufgrund ihrerReichweite zugleich e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> bedeutendstenaußerschulischen Bildungsfel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutsch -land. Nach reformatorischem VerständnisBildungsauftrag <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, <strong>der</strong> auf e<strong>in</strong> verständigesund mündiges Christse<strong>in</strong> zielt undzur religiösen Orientierung junger Menschenbeitragen will.Die Eröffnung von Bildungsmöglichkeiten imchristlichen Glauben und die Unterstützungreligiöser Mündigkeit waren von Anfang anwesentliche Ziele evangelischer Bildungsverant -wor tung. <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> ist ihrem Selbst -ver ständnis zufolge auf Bildung angewiesen.Da rüber h<strong>in</strong>aus hat sie sich von Anfang an fürallgeme<strong>in</strong>e Bildungsmöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesell -schaft e<strong>in</strong>gesetzt. Bis heute nimmt die <strong>Kirche</strong>ihre Bildungsverantwortung <strong>in</strong> verschiedenenBereichen wahr, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de ebenso wie <strong>in</strong><strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erwachsenenbildung.Die E<strong>in</strong>richtung christlicher Bildungsangebotefür alle Jugendliche, aus denen dann die Kon -firmandenarbeit entstanden ist, gehörte zu denInnovationen <strong>der</strong> Reformationszeit, die bis <strong>in</strong>unsere Gegenwart h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> große Vitalität aufweisen.Je<strong>des</strong> Jahr beteiligen sich mehr als 90 % <strong>der</strong>evangelischen Jugendlichen im Alter von etwa14 Jahren an <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit. Das s<strong>in</strong>d200.000 bis 250.000 Jugendliche – etwa e<strong>in</strong> Drittelaller Jugendlichen <strong>des</strong> betreffenden Jahrgangs <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong>. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren machen sichdie demografischen Verän<strong>der</strong>ungen auch bei4


den Konfirmationszahlen bemerkbar, diese entsprechenden ger<strong>in</strong>ger werdenden Jahrgangs -größen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong>sgesamt.Die Konfirmandenarbeit bietet Jugendlichene<strong>in</strong>e Möglichkeit, sich vertieft mit zentralenLebens- und Glaubensfragen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.Der <strong>in</strong>tensive geme<strong>in</strong>same Lernprozess, <strong>der</strong>je nach Lan<strong>des</strong>kirche e<strong>in</strong> bis zwei Jahre dauert,ist damit weit mehr als e<strong>in</strong>e Vorbereitung auf dieKonfirmation. An<strong>der</strong>s als häufig angenommen,sehen Jugendliche – wie die bun<strong>des</strong>weite Studiezur Konfirmandenarbeit zeigt – den Grund fürihre Teilnahme an Konfirmandenarbeit undKonfirmation ke<strong>in</strong>eswegs nur <strong>in</strong> erwartetenGeschenken o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Familienfest, <strong>in</strong> <strong>des</strong>senMittelpunkt sie gerne stehen. Auch wenn solcheMotive selbstverständlich e<strong>in</strong>e wichtige Rollespielen, wi<strong>der</strong>sprechen diese Erwartungen geradefür die Jugendlichen selbst nicht den religiösenMotiven: Vielfach heben sie die eigene Taufehervor, wollen mehr über Gott und den Glaubenerfahren, um selbst entscheidungsfähig zu werden,und bei <strong>der</strong> Konfirmation wollen sie denSegen empfangen. Viele Erwachsene sehen <strong>in</strong><strong>der</strong> Freude <strong>der</strong> Konfirmand<strong>in</strong>nen und Konfir -manden an materiellen Geschenken und demernsthaften Suchen nach religiösen Antwortene<strong>in</strong>en Wi<strong>der</strong>spruch, die meisten Jugendlichenkönnen bei<strong>des</strong> mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>in</strong>den.Für die <strong>Kirche</strong> schließt die Konfirmandenarbeitbeson<strong>der</strong>s die Chance e<strong>in</strong>, dass Jugendliche die<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong>tensiv kennenlernen unddiese als e<strong>in</strong>en Ort erfahren, an dem sie willkommens<strong>in</strong>d. Zu ke<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Zeit im Leben kommenso viele Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en längerfristigenKontakt mit <strong>Kirche</strong>. In die Konfirmandenzeit fallenzudem jährlich knapp 15.000 Taufen – dass<strong>in</strong>d fast so viele wie <strong>in</strong> allen Lebensaltern nach<strong>der</strong> Konfirmation zusammengenommen. Offen -bar trägt die Konfirmandenarbeit zur religiösenEntscheidungsfähigkeit bei. Insofern kann sie alse<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Chance dafür begriffen werden,Menschen zu erreichen, die sich nicht <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>zugehörig fühlen. Auch für die Geme<strong>in</strong>deent -wicklung könnte vermehrt an die positiven Er -fahrungen mit <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit angeknüpftwerden.2.ehrenamtlichem Engagement. Zugleich trägtDie Konfirmandenarbeit bietet e<strong>in</strong> Lernfeldfür Fähigkeiten, Motive und Wertorientie -rungen, die für die gesamte Gesellschaftbedeutsam s<strong>in</strong>d. In e<strong>in</strong>em vielfach noch nichtgenügend bewussten Maße beruht sie aufsie selbst zur Bildung für das Ehrenamt beiund kann als e<strong>in</strong> Angebot verstanden werden,durch das auch die Zivilgesell schaftgestärkt wird.Die Konfirmandenarbeit ist e<strong>in</strong> Lernfeld, <strong>in</strong> demsich Jugendliche Lebens- und Glaubensorien -tierungen erschließen sowie Werthaltungen an -eignen können, die für die gesamte Gesellschaftbedeutsam s<strong>in</strong>d. Konfirmandenarbeit stellt <strong>des</strong>halbe<strong>in</strong> Bildungsangebot dar, das an<strong>der</strong>e Angeboteetwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule <strong>in</strong> wichtigen H<strong>in</strong>sichtenergänzt. Das gilt beson<strong>der</strong>s im Blick auf das freiwilligeEngagement, das heute für die Konfir -mandenarbeit e<strong>in</strong>e herausgehobene Rolle spielt.Je<strong>des</strong> Jahr engagieren sich <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ca.60.000 Ehrenamtliche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konfirmanden -arbeit. Viele von ihnen s<strong>in</strong>d selbst noch Jugend -liche, denen dieses Engagement persönlichwichtig ist. Ähnliches gilt für die Ehrenamtlichenim Erwachsenenalter, die sich oft längerfristigan <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit beteiligen. DiesesEngagement Jugendlicher und Erwachsener be -deutet e<strong>in</strong>en doppelten Gew<strong>in</strong>n: Die Konfir -mandenarbeit wird dadurch attraktiver für dieKonfirmand<strong>in</strong>nen und Konfirmanden, währenddie Ehren amtlichen ihre Tätigkeit auch für sichselber als Bereicherung empf<strong>in</strong>den.Immer häufiger wird den Konfirmand<strong>in</strong>nen undKonfirmanden bereits vor <strong>der</strong> Konfirmation dieMöglichkeit eröffnet, e<strong>in</strong>e Zeit lang ehrenamtlicheMitarbeit auszuprobieren – bei <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>undJugendarbeit, <strong>in</strong> Projekten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nge -me<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Arbeit mit älteren Menschen.Teilweise werden solche Möglichkei ten ebensoim Bereich <strong>der</strong> Diakonie angeboten.Durch die <strong>in</strong>tensiven Begegnungen mit Ehren -amtlichen wird die Konfirmandenzeit zur Bil -dung für das Ehrenamt und zu e<strong>in</strong>er Möglichkeit,die Zivilgesellschaft zu stärken. Das gilt <strong>in</strong> ähnlicherWeise für die Herausbildung von Motiven,die e<strong>in</strong> solches Engagement beför<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>efür das soziale Engagement.5


Neben <strong>der</strong> Begegnung mit dem Ehrenamt gehörtzur Konfirmandenarbeit auch die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> -setzung mit ethischen Themen sowie mit Wert -haltungen wie Empathie und Prosozialität, Soli -darität und Toleranz, die aus dem christlichenGlauben erwachsen. E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Chanceliegt dar<strong>in</strong>, dass solche E<strong>in</strong>stellungen nicht nurtheoretisch reflektiert werden, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong>Geme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> Gleichaltrigen erprobt werdenkönnen. So kommen hier schulartübergreifendalle evangelischen Jugendlichen e<strong>in</strong>es Jahrgangszusammen, was wichtige Herausfor<strong>der</strong>ungen imUmgang mit Heterogenität impliziert. Zusam -mengenommen qualifiziert dies die Konfirman -denarbeit als e<strong>in</strong> non-formales Bildungsangebotvon erheblichem gesellschaftlichem Gewicht.Die Konfirmandenarbeit mündet <strong>in</strong> die Feier<strong>der</strong> Konfirmation, die als festlicher Gottes -dienst und als Familienfeier für die Jugend -lichen von sehr großer Bedeutung ist. DieKonfirmation bietet Jugendlichen und ihrenFamilien e<strong>in</strong>e rituelle Begleitung, die auf3.dem Weg <strong>des</strong> Erwachsenwerdens gerne angenommenwird. Gerade <strong>in</strong> Zeiten e<strong>in</strong>es be -schleunigten gesellschaftlichen Wandels kanne<strong>in</strong> solches Ritual e<strong>in</strong>e religiöse und zugleichgesellschaftliche Funktion <strong>der</strong> Lebensorien -tierung und <strong>der</strong> Vergewisserung erfüllen.Die evangelische Form <strong>der</strong> Konfirmation hat sich<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> seit dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>tflächendeckend durchgesetzt. In ihr verb<strong>in</strong>densich seither verschiedene Erwartungen undErfahrungen. Die Konfirmation steht für daseigene Bekenntnis ebenso wie für religiöseMündigkeit, für das Bedürfnis Jugendlicher nache<strong>in</strong>em Übergangsritual auf dem Weg <strong>des</strong> Er -wachsenwerdens ebenso wie für den Wunschvon Eltern und Familien, ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf ihremLebensweg von Gott begleitet und behütet zuwissen. Die Konfirmation ist damit nicht nur e<strong>in</strong>feierlicher Abschluss, son<strong>der</strong>n auch bereits e<strong>in</strong>zentrales Motiv für die Teilnahme an <strong>der</strong> Konfir -mandenzeit. Den Befunden <strong>der</strong> bun<strong>des</strong>weitenStudie zufolge steht für die meisten von Anfangan fest, dass sie sich konfirmieren lassen wollen.Für die Eltern gehört die Konfirmation zu denwichtigsten Festen im Leben ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> – entsprechendengagiert s<strong>in</strong>d sie beispielsweise beiElternabenden vor <strong>der</strong> Konfirmation beteiligt. Esist zudem wichtig, Eltern bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong>Feier zu unterstützen. Angesichts verän<strong>der</strong>terFamilienstrukturen fällt es vielen Familien nichtleicht, geme<strong>in</strong>sam Feste zu feiern und den eigenenErwartungen gerecht zu werden. Darüberh<strong>in</strong>aus kann die Konfirmation auch für Eltern zue<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Taufer<strong>in</strong>nerung werden.Lange Zeit war mit <strong>der</strong> Konfirmation die Zulas -sung zum Abendmahl verbunden. Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong> -ladung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zum Abendmahl hat dieKonfirmation ihre Funktion als erster Zugangzum Abendmahl zwar verloren, das Vertraut -werden mit dem Sakrament <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mite<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Bedeutungist jedoch noch immer e<strong>in</strong> zentrales Element <strong>der</strong>Konfirmandenzeit, die auch <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dungzur Taufe steht. Viele <strong>der</strong> Jugendlichen, die <strong>in</strong> denersten Lebensjahren getauft worden s<strong>in</strong>d, verweisenauf ihre Taufe als e<strong>in</strong> wichtiges Motiv fürihre Beteiligung an <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit.An<strong>der</strong>e Jugendliche, die zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Konfir -mandenzeit noch nicht getauft s<strong>in</strong>d, entscheidensich für die Taufe vor o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Konfirmation.Für alle Jugendlichen verb<strong>in</strong>det sich mit <strong>der</strong>Konfirmation <strong>der</strong> Empfang e<strong>in</strong>es beson<strong>der</strong>enpersönlichen Segens, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong> den Augen <strong>der</strong>Jugendlichen selbst sehr bedeutsam ist.Zwischen dem – auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Päda -gogik – wahrgenommenen Bedarf an Ritualen imJugendalter und dem vorhandenen gesellschaftlichenAngebot tragfähiger und hilfreicherRituale besteht e<strong>in</strong>e immer größere Diskrepanz.In dieser Situation kann die Konfirmation fürJugendliche, für Familien und für die Gesell -schaft e<strong>in</strong>e Bedeutung entfalten, <strong>der</strong>en lebensgeschichtlicheWirkung nicht zu unterschätzen ist.6


aucht regionale Vielfaltund verschiedene Formen für die Durchfüh -rung und Ausgestaltung. E<strong>in</strong>e solche Vielfaltentspricht jeweiligen lokalen und regionalenMöglichkeiten und sollte <strong>in</strong> Zukunft5.Konfirmandenarbeitvermehrt dazu genutzt werden, auf spezifischeHerausfor<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>zugehen. Dabeimüssen auch solche Jugendliche verstärkt <strong>in</strong>den Blick kommen, <strong>der</strong>en Familien <strong>der</strong><strong>Kirche</strong> fern stehen.Regionale Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> kirchlichen undgesellschaftlichen Situation machen e<strong>in</strong>e größereVielfalt <strong>der</strong> Angebote erfor<strong>der</strong>lich. Trotz allerDifferenzierungen zeigen sich etwa zwischenden westlichen und östlichen Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>ngerade bei <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit noch immergenerelle Unterschiede. Die ger<strong>in</strong>ge <strong>Kirche</strong>n -mitgliedschaft sorgt im Osten zusammen mit <strong>der</strong>negativen demografischen Entwicklung für sehrkle<strong>in</strong>e Konfirmandengruppen, so dass <strong>in</strong> vielenGeme<strong>in</strong>den nicht mehr je<strong>des</strong> Jahr mit e<strong>in</strong>er eigenenGruppe Konfirmation gefeiert werden kann.Ermutigende Erfahrungen werden dort gemacht,wo e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit über <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong> -degrenzen h<strong>in</strong>weg realisiert wird, beispielsweisebei übergeme<strong>in</strong>dlich durchgeführten Konfi-Camps. Die empirischen Befunde verweisen darüberh<strong>in</strong>aus beson<strong>der</strong>s für Ostdeutschland aufdie Notwendigkeit, Milieugrenzen zu überschreiten,um die Konfirmandenarbeit auch fürJugendliche zu öffnen, <strong>der</strong>en Familien sich nurwenig an die <strong>Kirche</strong> gebunden fühlen. E<strong>in</strong>e wichtigeAufgabe besteht ferner dar<strong>in</strong>, die Konfir -mandenarbeit gezielt für nicht getaufte und kirchenferneKonfessionslose attraktiv zu machen.Verstärkte Werbung sowie die bewusst angestrebtePräsenz <strong>in</strong> den Medien kann dazu e<strong>in</strong>wichtiger Beitrag se<strong>in</strong>. Das noch aus <strong>der</strong> Zeit <strong>des</strong>totalitären Staates <strong>der</strong> DDR stammende Kon -kurrenz- und Abgrenzungsverhältnis zwischenKonfirmation und Jugendweihe ist aus <strong>der</strong> Sicht<strong>der</strong> ostdeutschen Konfirmand<strong>in</strong>nen und Kon -firmanden e<strong>in</strong>er alternativen Wahlmöglichkeitgewichen. Inhaltlich betonen die Konfirmand<strong>in</strong> -nen und Konfirmanden e<strong>in</strong> „Mehr“ <strong>der</strong> Kon -firmation im Vergleich zur Jugendweihe: Auch <strong>in</strong>den Augen <strong>der</strong> Jugendlichen unterscheidet sichdie Konfirmation von <strong>der</strong> Jugendweihe durchihre <strong>in</strong>haltliche Bestimmtheit, die ihr gerade fürJugendliche e<strong>in</strong>en höheren Wert verleiht.Milieugrenzen stellen aber nicht nur e<strong>in</strong> Problem<strong>in</strong> Ostdeutschland dar. Zwar übergreift die Kon -firmandenarbeit im Westen von <strong>der</strong> Beteiligungher noch immer die e<strong>in</strong>zelnen Milieus, dennochmuss kritisch gefragt werden, ob sie den verschiedenenJugendlichen tatsächlich gerechtwird. So verweisen die Befunde <strong>der</strong> bun<strong>des</strong>weitenStudie etwa auf das Problem, dass Jugend -liche aus <strong>der</strong> Hauptschule auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konfir -mandenarbeit leicht an den Rand geraten.Regional bed<strong>in</strong>gte Aspekte betreffen weiterh<strong>in</strong>etwa Unterschiede zwischen städtischen undländlichen Bereichen. Für die Praxis sowie für dieInteressen <strong>der</strong> Jugendlichen ist es bedeutsam, obdie Konfirmandenarbeit beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emStadtteil mit mehrheitlich nicht-christlicherBevölkerung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stark evangelischgeprägten Dorf stattf<strong>in</strong>det.Es ist gut, dass die Ordnungen <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>kirchenfür konstruktive Antworten auf lokale und regionaleBeson<strong>der</strong>heiten und Herausfor<strong>der</strong>ungenRaum geben. In Zukunft wird es darauf ankommen,noch deutlicher solche Modelle zu entwickeln,die auf spezifische Herausfor<strong>der</strong>ungenetwa <strong>der</strong> Konfessionslosigkeit, <strong>des</strong> demografischenUmbruchs o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es mehrheitlich von nichtchristlichenWeltanschauungen und Lebens -formen geprägten Umfelds bezogen s<strong>in</strong>d, damitvor Ort e<strong>in</strong>e geeignete und von den Beteiligtengetragene Konzeption von Konfir mandenarbeitentwickelt werden kann. Zugleich för<strong>der</strong>t <strong>der</strong>geme<strong>in</strong>same Rahmen <strong>in</strong> Gestalt <strong>der</strong> lan<strong>des</strong>kirchlichenOrdnungen die öffentliche Wahrnehmung<strong>der</strong> Konfirmandenarbeit und die Erkennbarkeit<strong>des</strong> Angebots nach außen.8


Erfahrungen mit dem Gottesdienststellen e<strong>in</strong> zentrales Ziel <strong>der</strong> Konfirmanden -arbeit dar. Die damit verbundenen Erwar -tungen werden bislang jedoch nur <strong>in</strong> unzureichen<strong>der</strong>Weise erfüllt. In dieser H<strong>in</strong>sicht6.Positives<strong>in</strong>d weitere Reformbemühungen beson<strong>der</strong>sdr<strong>in</strong>glich.In den lan<strong>des</strong>kirchlichen Ordnungen für dieKonfirmandenarbeit sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis <strong>in</strong> den<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den wird großer Wert auf densonntäglichen Gottesdienst gelegt. Zu Recht wir<strong>der</strong>wartet, dass junge Menschen e<strong>in</strong> positivesVerhältnis zum Gottesdienst ausbilden können.Faktisch verpflichtet e<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong> -den die Jugendlichen zu 25 o<strong>der</strong> mehr Gottes -dienstbesuchen während <strong>der</strong> Konfirmandenzeit.In vielen Fällen erschließt sich <strong>der</strong> üblicheGeme<strong>in</strong>degottesdienst den Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Konfirmandenzeit aber nicht als e<strong>in</strong> attraktivesAngebot, son<strong>der</strong>n eher als leidige Pflicht, undauch die dazu im Unterricht gebotenen Infor -mationen, etwa über den S<strong>in</strong>n und Ablauf <strong>des</strong>Gottesdienstes, werden vielfach nicht als hilfreichempfunden.E<strong>in</strong>e deutlich positivere Re sonanz von Gottes -diensten stellt sich bei Jugendlichen e<strong>in</strong>, wennsie Gottesdienste selbst aktiv mitgestalten könnenund wenn ihnen jugendgemäße Gottes -dienste begegnen – mit mehr Anschaulichkeitund Verständlichkeit sowie mit verän<strong>der</strong>tenFormen musikalischer und liturgischer Gestal -tung. Dass neue gottesdienstliche Formen unddie Perspektiven Jugendlicher ebenso für dieganze Geme<strong>in</strong>de gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend s<strong>in</strong>d, kanndann ebenfalls entdeckt werden. An Gottes -diensten, durch die sie sich nicht angesprochenfühlen, leiden nicht nur die Jugendlichen.Angesichts <strong>der</strong> zentralen Bedeutung <strong>des</strong> Gottes -dienstes für die <strong>Kirche</strong> s<strong>in</strong>d hier weitere Reform -bemühungen beson<strong>der</strong>s dr<strong>in</strong>glich. Möglich -keiten dafür, die GottesdiensterfahrungenJugendlicher positiver zu gestalten, müssen ge -zielt erprobt und sorgfältig ausgewertet werden.Da die 13- bis 14-Jährigen stärker als je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>eAltersjahrgang im Gottesdienst vertreten s<strong>in</strong>d,gebührt ihnen bei <strong>der</strong> Gottesdienstvorbereitungund Gottesdienstgestaltung e<strong>in</strong>e weit größereAufmerksamkeit, als dies bislang <strong>der</strong> Fall ist.Zugleich ist die ganze Geme<strong>in</strong>de gefor<strong>der</strong>t, sich<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Gottesdienst als e<strong>in</strong>ladendeund offene Geme<strong>in</strong>schaft zu erweisen. OhneVerän<strong>der</strong>ungen beim Sonntagsgottesdienst istdies nicht zu erreichen.Darüber h<strong>in</strong>aus zeigen Angebote wie Jugend -gottesdienste o<strong>der</strong> die Jugendkirchen <strong>in</strong> verschiedenenRegionen, wie Gottesdienste gestaltetse<strong>in</strong> können, damit sie Jugendliche ansprechen.Neuere Erfahrungen aus diesem Bereichmachen deutlich, dass Milieuverengungen mitverän<strong>der</strong>ten Gottesdienstformen zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t teilweiseüberwunden werden können. Auf dieseWeise können auch Eltern sowie an<strong>der</strong>e Er -wachsene verstärkt angesprochen werden.Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> diesem Bereich leisten zu -gleich e<strong>in</strong>en Beitrag zur Geme<strong>in</strong>deentwicklung.Da die Konfirmandenzeit für viele e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensivstenZeiten <strong>der</strong> Erfahrung mit dem Gottes -dienst überhaupt darstellt, müssen hier die längerfristigenFolgen mit im Blick se<strong>in</strong>. Geradeauch beim Gottesdienst kommt es darauf an,über mögliche Wirkungen nach <strong>der</strong> Konfirma -tion nachzudenken und die Angebote mit diesemweiten Horizont engagiert zu gestalten.Wenn Jugendliche zur Teilnahme an e<strong>in</strong>erVeranstaltung verpflichtet werden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sie sichlediglich als Zuschauer empf<strong>in</strong>den und die sie<strong>in</strong>haltlich nicht anspricht, können sich bei ihnenke<strong>in</strong>e positiven Erfahrungen e<strong>in</strong>stellen.7.relevant s<strong>in</strong>d. Es ist dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich,Die Konfirmandenarbeit zielt auf e<strong>in</strong>elebensbezogene Erschließung <strong>des</strong> Evange -liums und <strong>des</strong> christlichen Glaubens. VieleJugendliche gew<strong>in</strong>nen bislang aber nicht denE<strong>in</strong>druck, dass die <strong>Kirche</strong> Antworten auf dieFragen hat, die für ihr eigenes Leben wirklichdass die Bedeutung <strong>des</strong> Glaubens stärkerjugendgemäß kommuniziert wird.Mit dem Übergang vom traditionellen Konfir -mandenunterricht zur Konfirmandenarbeithaben sich auch die behandelten Inhalte verän<strong>der</strong>t.Der herkömmliche Katechismusunterrichtwurde vielfach abgelöst durch die Arbeit an aktuellenThemen, um den Reichtum <strong>der</strong> christlichenTradition sowie Fragen <strong>des</strong> christlichen Glau -bens von gegenwartsbezogenen Problemen herzu erschließen. Diese Umstellung sche<strong>in</strong>t jedochnoch immer h<strong>in</strong>ter den heutigen Erfor<strong>der</strong>nissen9


zurückzubleiben. Den Konfirmand<strong>in</strong>nen undKonfirmanden selbst wird vielfach nicht deutlich,was <strong>der</strong> christliche Glaube und e<strong>in</strong>e Bezie -hung zu Jesus Christus für ihr eigenes Lebenbedeuten können. Deshalb stellt die Weiterent -wicklung <strong>der</strong> Didaktik <strong>der</strong> Konfirmandenarbeite<strong>in</strong>e zentrale theologische und pädagogischeHerausfor<strong>der</strong>ung dar, die ebenso sprachlichewie sachliche Fragen e<strong>in</strong>schließen muss. E<strong>in</strong>ejugendsensible <strong>Kirche</strong>, die bleibend positiveErfahrungen mit <strong>Kirche</strong> ermöglichen will, wird <strong>in</strong>den Fragen <strong>der</strong> Jugendlichen wichtige Aus gangs -punkte für ihre Bildungsarbeit wahrnehmensowie selbst Fragen wecken, die sich mancheJugendliche angesichts e<strong>in</strong>er sche<strong>in</strong>bar stimmigenLebenswelt (noch) nicht stellen, und sich mitden Antworten <strong>der</strong> Jugendlichen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen.Zu e<strong>in</strong>er jugendsensiblen <strong>Kirche</strong> ge hörenverstärkte Bemühungen um e<strong>in</strong>e Jugendtheologie– als Theologie von Jugendlichen, mit Jugendlichenund für Jugendliche. Jugendliche s<strong>in</strong>d mitihren theologischen Fragen und Antworten <strong>in</strong>neuer Weise ernst zu nehmen. Insgesamt mussdas evangelische Anliegen e<strong>in</strong>er Laientheologieweit mehr, als es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>der</strong> Fallwar, auf Jugendliche zielen und <strong>der</strong>en Sichtwei -sen berücksichtigen. In diesem Zusammenhangmuss die Konfirmanden arbeit Gespräche übertheologische Fragen ebenso e<strong>in</strong>schließen wietheologische Inhalte als Impulse für Jugendliche.Viele Jugendliche beklagen, dass ihre Möglich -keiten zur Mitgestaltung <strong>der</strong> Konfirmandenzeitnicht ausreichen. Das schließt die Mitbestim -mung bei <strong>der</strong> Themenauswahl e<strong>in</strong>. In <strong>der</strong> E<strong>in</strong> -beziehung <strong>der</strong> Jugendlichen und e<strong>in</strong>er verstärktenSubjektorientierung <strong>des</strong> Lehrens undLernens liegen wichtige, aber noch zu weniggenutzte Chancen. Denn am Ende <strong>der</strong> Konfir -mandenzeit stellen viele Jugendliche fest, dassihre eigenen Themen und Fragen zum Glauben<strong>in</strong> ihrer Konfirmandenzeit viel zu wenig vorgekommenseien. Beispielsweise bleiben ihreFragen im Blick auf Freundschaft und <strong>des</strong> gel<strong>in</strong>gendenMite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schafto<strong>der</strong> im Blick auf an<strong>der</strong>e Religionen offenbar oftganz am Rande. Die Herausfor<strong>der</strong>ung bestehthier dar<strong>in</strong>, gerade Basistexte <strong>des</strong> christlichenGlaubens so für Jugendliche zu erschließen, dasssie <strong>der</strong>en Bedeutung für die eigene Gegenwartwahrnehmen können. Dar<strong>in</strong> liegt auch e<strong>in</strong>ewichtige Voraussetzung für die persönlicheAneignung <strong>der</strong> Taufe. Ähnliches gilt im Blick aufdie Frömmigkeitspraxis: Ansprechende Begeg -nungen mit jugendgemäßen Formen wie etwaTaizé-Andachten können den Konfirmand<strong>in</strong>nenund Konfirmanden Zugänge zu Praxisformeneröffnen, die ihnen zuvor weith<strong>in</strong> unbekannto<strong>der</strong> verschlossen waren.Konfirmandenarbeit ist immer auch Beziehungs -arbeit, und im Blick auf die Beziehungen zu denJugendlichen ist die Konfirmandenarbeit vielfacherfolgreich, bis h<strong>in</strong> zu beson<strong>der</strong>en seelsorgerlichenBeziehungen zu manchen Konfirmand<strong>in</strong>nenund Konfirmanden. Zugleich muss die Reform<strong>der</strong> Inhalte mit den gel<strong>in</strong>genden Beziehungs -erfahrungen Schritt halten und müssen dieGlaubens<strong>in</strong>halte noch konsequenter von denJugendlichen und <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Lebens -relevanz her erschlossen werden. In diesemZusammenhang spielen die unterschiedlichenMilieus, denen die Jugendlichen angehören, e<strong>in</strong>ezunehmend wichtige Rolle. E<strong>in</strong>e bislang häufigzu beobachtende gymnasiale Ausrichtung vonKonfirmandenarbeit stellt <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e zu überw<strong>in</strong>dendeEngführung dar, die <strong>der</strong> Offenheit fürunterschiedliche Milieus entgegen steht.In <strong>der</strong> Kooperation zwischen Konfirmanden8.-arbeit und Jugendarbeit liegen noch zu weniggenutzte Chancen. Vielfach bleibt es beipunktuellen Kontakten ohne nachhaltigeAuswirkung. Künftige Reformmaßnahmensollten diese Zu sammenarbeit gezielt stärkenund weiter unterstützen.Während <strong>in</strong> manchen an<strong>der</strong>en europäischen<strong>Kirche</strong>n und Län<strong>der</strong>n wie etwa F<strong>in</strong>nland dieVerknüpfung <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit mit <strong>der</strong>Jugendarbeit <strong>in</strong>zwischen ganz selbstverständlichpraktiziert wird, weil ihre programmatischeBedeutung wahrgenommen und schon vorJahren e<strong>in</strong> entsprechen<strong>des</strong> Reformprogramm <strong>in</strong>Gang gesetzt wurde, bleiben solche Kontakte <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong> noch allzu oft auf e<strong>in</strong>zelne Anlässewie Freizeiten beschränkt. Die Beteiligung vonMitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern aus <strong>der</strong>Jugendarbeit beispielweise bei Konfirmanden -freizeiten weisen <strong>in</strong> die richtige Richtung, abersie sollten <strong>in</strong> stetige Formen <strong>der</strong> Zusammen -arbeit e<strong>in</strong>gebettet se<strong>in</strong>. Auch die Begegnung mit<strong>der</strong> evangelischen Jugendarbeit und ihren hauptundehrenamtlichen Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertre -tern wird noch zu selten als Aufgabe <strong>der</strong> Konfir -10


mandenarbeit gesehen. In Zukunft sollte dieregelmäßige Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Jugend -arbeit zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil <strong>der</strong> Konfir -mandenzeit werden.Bei e<strong>in</strong>em beachtlichen Teil <strong>der</strong> Jugendlichennimmt während <strong>der</strong> Konfirmandenzeit <strong>der</strong>Wunsch zu, sich nach <strong>der</strong> Konfirmation an e<strong>in</strong>erchristlichen Jugendgruppe o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en For -men <strong>der</strong> kirchlichen Jugendarbeit zu beteiligen.Empirisch gesehen besteht dar<strong>in</strong> erfreulicherweisesogar e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ausgeprägtesten Wirkungen<strong>der</strong> Konfirmandenarbeit. Die engere Vernetzung<strong>der</strong> beiden Arbeitsbereiche bedeutet <strong>in</strong>sofernauch für die Jugendarbeit e<strong>in</strong>en deutlichen Ge -w<strong>in</strong>n. Oftmals bleibt diese Chance aber ungenutzt.Gute Erfahrungen liegen beispielsweise <strong>in</strong><strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den vor, die Jugendlichen nach <strong>der</strong>Konfirmation e<strong>in</strong>en niedrigschwelligen Zugangzur Mitarbeit ermöglichen. Ohne dass Jugend -arbeit und Konfirmandenarbeit ihr jeweiligesProfil verlieren müssten, sollten beide Arbeits -fel<strong>der</strong> im Interesse <strong>der</strong> Jugendlichen deutlichstärker als bisher zu e<strong>in</strong>em gut abgestimmtenGesamtangebot für junge Menschen vernetztwerden – mit dem geme<strong>in</strong>samen Ziel, Jugend -liche dar<strong>in</strong> zu unterstützen, geme<strong>in</strong>dlichesLeben selbstständig mitzugestalten. Darüberh<strong>in</strong>aus müssen neue, für heutige Jugendlicheattraktive Formen entwickelt werden, etwa e<strong>in</strong>eprojektförmige Arbeit mit Jugendlichen nach<strong>der</strong> Konfirmation sowie geme<strong>in</strong>deübergreifendeAktivitäten.9.lichen schwer, noch genügend Zeit, Muße undVor allem im Blick auf den Ausbau von schulischenGanztagsangeboten wird vielerortsdas Verhältnis zwischen Konfirmandenarbeitund Schule als Problem wahrgenommen.Wachsen<strong>der</strong> Zeitdruck macht es den Jugend -Energie für die Konfirmandenarbeit aufzubr<strong>in</strong>gen.Darüber h<strong>in</strong>aus erschwert es diezeitliche Ausdehnung <strong>der</strong> Schule den Ehren -amtlichen, die häufig selbst noch zur Schulegehen, ihr Engagement aufrechtzuerhalten.Zeitliche Konflikte zwischen Konfirmandenarbeitund Schule betreffen die Konfirmand<strong>in</strong>nen undKonfirmanden ebenso wie die ehrenamtlich Mit -arbeitenden. Die Konfirmandenarbeit benötigtzeitlichen Freiraum. Dies sollte auch <strong>in</strong> Zeiten<strong>der</strong> Ganztagsschule e<strong>in</strong> freier Nachmittag proWoche für Siebt- und Achtklässler se<strong>in</strong>. Zum<strong>in</strong> -<strong>des</strong>t sollte die Teilnahme an <strong>der</strong> Konfirmanden -arbeit als gleichwertig mit <strong>der</strong> Beteiligung anschulischen Angeboten am Nachmittag anerkanntwerden. Deshalb ist es zu begrüßen, dass<strong>in</strong> vielen Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n verb<strong>in</strong>dliche Absprachenmit den Lan<strong>des</strong>kirchen bestehen, um die zeitlichenVoraussetzungen für die Konfirmanden -arbeit weiterh<strong>in</strong> zu gewährleisten. Mit <strong>der</strong> didaktischenund methodischen Erweiterung <strong>der</strong>Konfirmandenarbeit (vgl. 4.) s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>emunterrichtsfreien Nachmittag allerd<strong>in</strong>gs weiterezeitliche Möglichkeiten und Absprachen erfor<strong>der</strong>lich,sowohl für die Konfir mand<strong>in</strong>nen undKonfirmanden selbst als auch für die ehrenamtlichMitarbeitenden, die häufig noch die Schulebesuchen. Generell hat die Ver dichtung <strong>der</strong>Schulzeit nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konfir mandenarbeitnegative Auswirkungen auf das ehrenamtlicheEngagement von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern.Hier muss dr<strong>in</strong>gend gegengesteuert werden.Schule wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit nicht seltenals Störfaktor wahrgenommen. Auch umgekehrtklagen Schulen über den Organisations -aufwand, <strong>der</strong> für sie durch die Konfirmanden -arbeit entstehe. E<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Kooperationzwischen Konfirmandenarbeit und Schule wirdbislang nur selten realisiert. Dies dürfte nichtzuletzt daran liegen, dass sich die Konfirman -dengruppen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel aus Schüler<strong>in</strong>nen undSchülern aus mehreren – durchschnittlich mehrals fünf – verschiedenen Schulen zusammensetzen.Trotzdem bleibt zu wünschen, dass Koope -rationsmöglichkeiten verstärkt <strong>in</strong>itiiert und11


11.Die wissenschaftliche Begleitung von Konfir -mandenarbeit stellt e<strong>in</strong>e zeitgemäße Möglich -keit zur Unterstützung dieses Handlungsfel<strong>des</strong>sowie zur Evaluation unterschiedlicher Modelledar. Sie sollte <strong>in</strong> Zukunft verstärkt genutzt,weiter ausgebaut und verstetigt werden.An <strong>der</strong> 2009 veröffentlichten ersten bun<strong>des</strong>weitenUntersuchung zur Konfirmandenarbeitwaren fast alle Gliedkirchen <strong>der</strong> <strong>EKD</strong> beteiligt.Die Studie bezog die Jugendlichen, die hauptundehrenamtlich Mitarbeitenden sowie dieEltern e<strong>in</strong>. Insofern können sich die vorliegenden<strong>Thesen</strong> auf e<strong>in</strong>e empirisch abgesicherteGrundlage berufen.Die bun<strong>des</strong>weite Studie stellt <strong>der</strong> Konfirmanden -arbeit e<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt sehr positives Zeugnis aus.Zugleich identifiziert sie zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten,die nun <strong>in</strong> <strong>der</strong> weiteren Reform -arbeit aufgenommen werden können. Im Spiegel<strong>der</strong> Empirie erweist sich die Konfirman denarbeitals e<strong>in</strong> „Erfolgsmodell – mit Optimie rungsbedarf“.Die erste bun<strong>des</strong>weite Studie zur Konfirman -denarbeit verdeutlicht exemplarisch, dass empirischfundiertes Wissen <strong>der</strong> Konzeptionsdiskus -sion neue Impulse bieten kann und dass sich ause<strong>in</strong>er nüchternen Bilanz kirchlicher Arbeit wichtigeFragestellungen und Herausfor<strong>der</strong>ungen fürdie Zukunft ergeben. Die Befunde <strong>der</strong> Unter -suchung sowie <strong>der</strong> parallel durchgeführten <strong>in</strong>ternationalenVergleichsstudie wurden <strong>in</strong> denLan<strong>des</strong>kirchen stark beachtet und haben zumTeil e<strong>in</strong>e deutliche Aufbruchstimmung mit sichgebracht. Für die Ausbildung sowie für die FortundWeiterbildung spielen sie ebenfalls e<strong>in</strong>ewichtige Rolle.Viele Fragen sollten weiter untersucht werden.Dazu gehört nicht zuletzt die längerfristigeWirksamkeit von Konfirmandenarbeit, beispielsweisee<strong>in</strong> Jahr o<strong>der</strong> mehrere Jahre nach <strong>der</strong>Konfirmation, um auf diese Weise auch E<strong>in</strong>blick<strong>in</strong> die Voraussetzungen e<strong>in</strong>er dauerhaft wirksamenKonfirmandenarbeit zu gew<strong>in</strong>nen. DieFrage, wie über die Konfirmation h<strong>in</strong>ausreichendeB<strong>in</strong>dungen entstehen und welche Wege <strong>in</strong> daskirchliche Ehrenamt führen, ist für die Zukunft<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> von großer Bedeutung.<strong>12</strong>.Die Konfirmandenarbeit wird für die <strong>Kirche</strong>auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert be -halten. Die Bildungsverantwortung für jungeMenschen bleibt für die <strong>Kirche</strong> zentral. Nochstärker als bisher soll die Konfirmanden -arbeit dabei als Ausgangspunkt für die kirchlicheArbeit mit Jugendlichen <strong>in</strong>sgesamtwahrgenommen und gestaltet werden.Die <strong>Kirche</strong> versteht es als wesentlichen Teil ihresAuftrags, mit <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit jungenMenschen e<strong>in</strong> Bildungsangebot <strong>in</strong> jugendspezifischerForm zu machen. Dies entspricht <strong>der</strong> Auf -gabe, jungen Menschen Zugänge zur christlichenÜberlieferung zu eröffnen, die Kommunikation<strong>des</strong> Evangeliums zu unterstützen und e<strong>in</strong>e persönlicheund praktische Begegnung mit <strong>der</strong> Ge -me<strong>in</strong>de und mit den kirchlichen Handlungsfel -<strong>der</strong>n zu ermöglichen. Der bisherige Erfolg <strong>der</strong>Konfirmandenarbeit ist Anlass zu großer Freude.Der Rat <strong>der</strong> Evangeli schen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>dankt allen an <strong>der</strong> Konfirmandenarbeit Beteiligtenfür ihr großes Engagement und für die <strong>in</strong>novativenImpulse.Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass <strong>der</strong>Erfolg sich nicht automatisch <strong>in</strong> die Zukunft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fortsetzen wird. Die bun<strong>des</strong>weite Studie verweistauf bisher ungelöste Probleme. In diesemZusammenhang stellt <strong>der</strong> Anteil von Jugend -lichen, die vom Angebot <strong>der</strong> Konfirmanden -arbeit nicht erreicht werden, e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>eHerausfor<strong>der</strong>ung dar. Darum s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong>Zukunft Qualitätsverbesserungen erfor<strong>der</strong>lich,und die vor Ort <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konfirmandenarbeithaupt- und ehrenamtlich Tätigen benötigenAnerkennung und angemessene Unterstützung.Aufgrund <strong>des</strong> demografischen Wandels <strong>der</strong>nächsten Jahre und Jahrzehnte wird es beson<strong>der</strong>swichtig, dass die <strong>Kirche</strong> den Kontakt zu jungenMenschen <strong>in</strong>tensiv sucht und mit Entschie -denheit weiter ausbaut. Gel<strong>in</strong>gende Konfirman -denarbeit kann <strong>in</strong> wesentlicher Weise dazu beitragen,die <strong>Kirche</strong> lebendig und zukunftsfähig zuerhalten. Das positive Echo, das die Konfirman -denarbeit bei den Beteiligten auslöst, ist e<strong>in</strong>e Er -mutigung für die gesamte Arbeit <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> undverpflichtet zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Weiterentwick -lung <strong>der</strong> kirchlichen Bildungsarbeit mit jungenMenschen.13


Bun<strong>des</strong>weite Studiezur KonfirmandenarbeitThematisch verwandte frühereVeröffentlichungen <strong>der</strong> <strong>EKD</strong>Die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie s<strong>in</strong>d veröffentlicht <strong>in</strong>:Ilg, Wolfgang/Schweitzer, Friedrich/Elsenbast, Volker, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mitMatthias Otte:Konfirmandenarbeit <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.Empirische E<strong>in</strong>blicke – Herausfor<strong>der</strong>ungen –Perspektiven.Gütersloh 2009.Praktische Folgerungen daraus vere<strong>in</strong>t <strong>der</strong>Sammelband:Böhme-Lischewski, Thomas/Elsenbast, Volker/Haeske, Carsten/Ilg, Wolfgang/Schweitzer, Friedrich (Hg.):Konfirmandenarbeit gestalten.Perspektiven und Impulse für die Praxisaus <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>weiten Studie zurKonfirmandenarbeit <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.Gütersloh 2010.Unter www.konfirmandenarbeit.eu f<strong>in</strong>den sichweitere Informationen, auch zur <strong>in</strong>ternationalenVergleichsstudie.Glauben entdecken. Konfirmandenarbeit undKonfirmation im Wandel.E<strong>in</strong>e Orientierungs hilfe <strong>des</strong> <strong>Rates</strong><strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.Gütersloh 1998.Jugendliche begleiten und gew<strong>in</strong>nen.<strong>12</strong> <strong>Thesen</strong> <strong>des</strong> <strong>Rates</strong> <strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong>Deutsch land zur Jugendweihe/Jugendfeier undihrem Verhältnis zur Konfirmation.Hannover 1999.Ganztagsschule – <strong>in</strong> guter Form!E<strong>in</strong>e Stellung nahme <strong>des</strong> <strong>Rates</strong><strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.Hannover 2004.<strong>Kirche</strong> und Bildung. Herausfor<strong>der</strong>ungen,Grund sätze und Perspektiven evangelischerBildungs verantwortung und kirchlichenBildungshandelns.E<strong>in</strong>e Orientierungshilfe <strong>des</strong> <strong>Rates</strong><strong>der</strong> Evangeli schen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.Gütersloh 2009.<strong>Kirche</strong> und Jugend.Lebenslagen – Begegnungsfel<strong>der</strong> –Perspektiven.E<strong>in</strong>e Handreichung <strong>des</strong> <strong>Rates</strong><strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.Gütersloh 2010.14


Kammer <strong>der</strong> <strong>EKD</strong> fürBildung und Erziehung, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und JugendM<strong>in</strong>isterialrat Rolf Bade, HannoverDozent<strong>in</strong> Professor<strong>in</strong> Dr. Ulrike Baumann, BonnGeneralsekretär Mike Corsa, Hannover (ständiger Gast)Direktor Pfarrer Volker Elsenbast, Münster (ständiger Gast)Oberkirchenrat Dr. Jürgen Frank, Hannover (ständiger Gast bis 30.9.2011)Lan<strong>des</strong>schülerpfarrer Dr. Wolfgang Ilg, StuttgartProfessor<strong>in</strong> Dr. Hildrun Keßler, Berl<strong>in</strong>Oberkirchenrät<strong>in</strong> Almut Klabunde, DresdenDr. Silke Köser, Berl<strong>in</strong> (ständiger Gast)Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp, ErfurtLtd. Sem<strong>in</strong>ardirektor a. D. Dr. Hartmut Lenhard, NordhornM<strong>in</strong>ister Christoph Matschie, ErfurtProfessor<strong>in</strong> Dr. Elisabeth Naurath, OsnabrückPfarrer Professor Dr. Wolfgang Neuser, KasselOberkirchenrat Matthias Otte, Hannover (Geschäftsführung)Professor Dr. Manfred Prenzel, MünchenParlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel, MdB, Berl<strong>in</strong>Direktor Professor Dr. Thomas Rauschenbach, MünchenDiplompädagoge Peter Roth, DarmstadtProfessor<strong>in</strong> Dr. Annette Scheunpflug, Nürnberg (Stellv. Vorsitzende)Professor Dr. Thomas Schlag, ZürichProfessor Dr. Friedrich Schweitzer, Tüb<strong>in</strong>gen (Vorsitzen<strong>der</strong>)Anja Siegesmund, MdL, JenaSchulleiter<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Ulrich, LeipzigArbeitsgruppe KonfirmandenarbeitPfarrer Thomas Böhme-Lischewski, VilligstDirektor Pfarrer Volker Elsenbast, MünsterPfarrer Carsten Haeske, DrübeckLan<strong>des</strong>schülerpfarrer Dr. Wolfgang Ilg, StuttgartProfessor<strong>in</strong> Dr. Hildrun Keßler, Berl<strong>in</strong>Professor<strong>in</strong> Dr. Elisabeth Naurath, OsnabrückOberkirchenrat Matthias Otte, Hannover (Geschäftsführung)Professor Dr. Thomas Schlag, ZürichProfessor Dr. Friedrich Schweitzer, Tüb<strong>in</strong>gen15


ImpressumHerausgegeben vom <strong>Kirche</strong>namt<strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>Herrenhäuser Straße <strong>12</strong> · 30419 HannoverTelefon: 0511/27 96 0 · Fax: 0511/27 96 277Weitere Materialien zur Bildungsarbeit<strong>der</strong> <strong>EKD</strong> und Download dieses Heftes:www.ekd.de/publikationen-bildungE-Mail: bildung@ekd.deFebruar 2013www.ekd.de

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