Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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02.12.2012 Aufrufe

12 Mario Schmidt prüfung eines betrieblichen Umweltmanagementsystems, das eine kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes zum Ziel hat. Für Unternehmen, die bereits seit längerem betriebliche Ökobilanzen erstellen, ist der Schritt zum Öko-Audit allerdings oft nur eine Formalie. Die Fortschreibung der Bilanz liefert kontinuierlich wichtige Informationen, die auch in einem Öko-Audit verlangt werden. Und in den meisten Fällen wird mit der Erstellung und Fortschreibung einer Ökobilanz auch eine ökologische Schwachstellenanalyse durchgeführt oder ein Ökocontrolling etabliert. Wagner (1995) führt an, daß sowohl für die erste Umweltprüfung im Sinne der Öko-Audit-Verordnung als auch für die nachfolgenden Umweltbetriebsprüfungen die Aufstellung einer betrieblichen Ökobilanz sinnvoll ist. Gemäß der Öko-Audit- Verordnung wird an die Umweltbetriebsprüfung die Anforderung gestellt, eine systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung zuzulassen. Gerade die betriebliche Ökobilanz erfüllt mit ihrem systematischen Zugang der Erfassung und Dokumentation der umweltrelevanten Stoff- und Energieflüsse, ihrer Nachvollziehbarkeit, der damit möglichen Lokalisierung von Schwachstellen und der regelmäßigen Fortschreibung diese Anforderungen. Abschließend soll die Intention der EG bei Aufstellung der Öko-Audit-Verordnung in Erinnerung gerufen werden, die die Bedeutung der Stoffstromanalyse und des Stromstrommanagements betont. Nach Ansicht der EG ist das Öko-Auditing „in erster Linie als internes Managementwerkzeug zu verstehen, das die Fähigkeit zur rationellen Verwaltung der Ressourcen, einschließlich der Bereiche Nutzung von Rohstoffen, Energieverbrauch, Produktionsniveau und Abfall zeigen soll. [...] Für Aktionäre und Gesellschafter, Investoren, Banken und Versicherungsgesellschaften würden solche ressourcen-orientierten Prüfungen einen Leistungsindikator darstellen, der genauso wichtig ist wie traditionelle Geschäftsberichte. Für Behörden und die gesamte Öffentlichkeit liefert das Öko-Auditing einen Erfüllungs- und Leistungsindikator, der das Vertrauen der gesamten Öffentlichkeit enorm steigern kann.“ 12 Literatur Assies, J. A. (1992): State of the Art. In: Society of Environmental Toxicology and Chemistry - Europe: Life-Cycle Assessment. Brussels, p. 1-20 Curran, M. A. (1993): Broad-Based Environmental Life Cycle Assessment. In: Environ. Sci. Technol., Vol 27, No. 3, p. 430-436 Basler und Hoffman (1974): Studie Umwelt und Volkswirtschaft. Vergleich der Umweltbelastung von Behältern aus PVC, Glas, Blech und Karton. Eidgenössisches Amt für Umweltschutz, Bern. Zit. nach Assies (1991) Braunschweig, A. und Müller-Wenk, R. (1993): Ökobilanzen für Unternehmungen. Bern —————— 12 EG-Programm „Für eine dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung“ von 1993; zitiert nach Peglau (1994)

Stoffstromanalysen und Ökobilanzen 13 Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (1984): Ökobilanzen von Packstoffen. Schriftenreihe Umweltschutz 24. Herausgegeben vom Bundesamt für Umweltschutz. Bern Enquête-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ des Deutschen Bundestages (1994): Bericht ders., Die Industriegesellschaft gestalten - Perspektiven für einen nachhaltigen Umgang mit Stoff- und Materialströmen. Bonn Franke, M. (1984): Umweltauswirkungen durch Getränkeverpackungen. Berlin Frischknecht, R. et al. (1994): Ökoinventare für Energiesysteme. Studie im Auftrag des Bundesamt für Energiewirtschaft Zürich Hulpke, H. und Marsmann, M. (1994): Ökobilanzen und Ökovergleiche. In: Nachr. Chem. Techn. Lab. 42, Nr. 1, S. 11-27 Lützkendorf, T. et al. (1992): Methodische Grundlagen für Energie- und Stoffflußanalysen. Handbuch. EPF Lausanne Neitzel, H. (1994): Zur Fortentwicklung einer ökologisch orientierten deutschen Produktpolitik. In: Hellenbrandt, S. und Rubik, F. (Hrsg.): Produkt und Umwelt. Anforderungen, Instrumente und Ziele einer ökologischen Produktpolitik. Marburg, S. 52-63 Schweizerische Vereinigung für ökologisch bewußte Unternehmensführung Ö.B.U. (1992): Ökobilanzen für Unternehmen – Resultate der Ö.B.U.-Aktionsgruppe. St. Gallen Peglau, R. (1994): Die EG-Öko-Audit-Verordnung – Sachstand und Perspektiven. In: Totsche, K. et al. (Hrsg.): Eco-Informa-´94. 3. Fachtagung für Umweltinformation und Umweltkommunikation. TU Wien Projektgemeinschaft „Lebenswegbilanzen“ (1992): Methode für Lebenswegbilanzen von Verpackungssystemen. München, Wiesbaden, Heidelberg Rubik, F. (1994): Produktbilanzen. In: Hellenbrandt, S. und Rubik, F. (Hrsg.): Produkt und Umwelt. Anforderungen, Instrumente und Ziele einer ökologischen Produktpolitik. Marburg, S. 233-251 Umweltbundesamt (1992): Ökobilanzen für Produkte. Texte 38/92. Berlin White, A. L. und Shapiro, K. (1993): Life Cycle Assessment - A Second Opinion. In: Environ. Sci. Technol., Vol 27, No. 6, p. 1016-1017 Wucherer, C. (1995): Aus der Praxis für die Praxis: Die Ökobilanz der Kunert AG – Konzept, Aufwand, Kosteneinsparungen. In: Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin e. V. (Hrsg.): Die europäische Ökoauditverordnung in der Startphase. Kongreß im Rahmen der UTECH Berlin 1995, S. 135-149 Wagner, B. (1995): Ökologische Eröffnungsbilanz: die erste Umweltprüfung. In: Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin e. V. (Hrsg.): Die europäische Ökoauditverordnung in der Startphase. Kongreß im Rahmen der UTECH Berlin 1995, S. 111-133

12 Mario Schmidt<br />

prüfung eines betrieblichen <strong>Umweltmanagement</strong>systems, das eine kontinuierliche<br />

Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes zum Ziel hat.<br />

Für Unternehmen, die bereits seit längerem betriebliche <strong>Ökobilanz</strong>en erstellen,<br />

ist der Schritt zum Öko-Audit allerdings oft nur eine Formalie. Die Fortschreibung<br />

der Bilanz liefert kontinuierlich wichtige Informationen, die auch in einem<br />

Öko-Audit verlangt werden. Und in den meisten Fällen wird mit der Erstellung<br />

<strong>und</strong> Fortschreibung einer <strong>Ökobilanz</strong> auch eine ökologische Schwachstellenanalyse<br />

durchgeführt oder ein Ökocontrolling etabliert.<br />

Wagner (1995) führt an, daß sowohl für die erste Umweltprüfung im Sinne der<br />

Öko-Audit-Verordnung als auch für die nachfolgenden Umweltbetriebsprüfungen<br />

die Aufstellung einer betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong> sinnvoll ist. Gemäß der Öko-Audit-<br />

Verordnung wird an die Umweltbetriebsprüfung die Anforderung gestellt, eine<br />

systematische, dokumentierte, regelmäßige <strong>und</strong> objektive Bewertung zuzulassen.<br />

Gerade die betriebliche <strong>Ökobilanz</strong> erfüllt mit ihrem systematischen Zugang der<br />

Erfassung <strong>und</strong> Dokumentation der umweltrelevanten Stoff- <strong>und</strong> Energieflüsse,<br />

ihrer Nachvollziehbarkeit, der damit möglichen Lokalisierung von Schwachstellen<br />

<strong>und</strong> der regelmäßigen Fortschreibung diese Anforderungen.<br />

Abschließend soll die Intention der EG bei Aufstellung der Öko-Audit-Verordnung<br />

in Erinnerung gerufen werden, die die Bedeutung der Stoffstromanalyse<br />

<strong>und</strong> des Stromstrommanagements betont. Nach Ansicht der EG ist das Öko-Auditing<br />

„in erster Linie als internes Managementwerkzeug zu verstehen, das die<br />

Fähigkeit zur rationellen Verwaltung der Ressourcen, einschließlich der Bereiche<br />

Nutzung von Rohstoffen, Energieverbrauch, Produktionsniveau <strong>und</strong> Abfall zeigen<br />

soll. [...] Für Aktionäre <strong>und</strong> Gesellschafter, Investoren, Banken <strong>und</strong> Versicherungsgesellschaften<br />

würden solche ressourcen-orientierten Prüfungen einen Leistungsindikator<br />

darstellen, der genauso wichtig ist wie traditionelle Geschäftsberichte.<br />

Für Behörden <strong>und</strong> die gesamte Öffentlichkeit liefert das Öko-Auditing einen<br />

Erfüllungs- <strong>und</strong> Leistungsindikator, der das Vertrauen der gesamten Öffentlichkeit<br />

enorm steigern kann.“ 12<br />

Literatur<br />

Assies, J. A. (1992): State of the Art. In: Society of Environmental Toxicology and Chemistry<br />

- Europe: Life-Cycle Assessment. Brussels, p. 1-20<br />

Curran, M. A. (1993): Broad-Based Environmental Life Cycle Assessment. In: Environ.<br />

Sci. Technol., Vol 27, No. 3, p. 430-436<br />

Basler <strong>und</strong> Hoffman (1974): Studie Umwelt <strong>und</strong> Volkswirtschaft. Vergleich der Umweltbelastung<br />

von Behältern aus PVC, Glas, Blech <strong>und</strong> Karton. Eidgenössisches Amt für<br />

Umweltschutz, Bern. Zit. nach Assies (1991)<br />

Braunschweig, A. <strong>und</strong> Müller-Wenk, R. (1993): <strong>Ökobilanz</strong>en für Unternehmungen. Bern<br />

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12<br />

EG-Programm „Für eine dauerhafte <strong>und</strong> umweltgerechte Entwicklung“ von 1993; zitiert<br />

nach Peglau (1994)

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