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INCS - Vol. X - The International Newsletter of Communist Studies ...

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40 <strong>The</strong> <strong>International</strong> <strong>Newsletter</strong> <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> <strong>Studies</strong><br />

Region am Komintern-Kongreß zu gewährleisten und reguläre Kontakte mit dem<br />

Zentraleuropäischen Büro und mit der RSFSR herzustellen.27<br />

Um den Konflikt zwischen den beiden parallelen kommunistischen Parteien in Mexico zu<br />

lösen, beschloß das Amsterdamer Büro, gestützt vor allem auf den Standpunkt Borodins,<br />

den von Jose Allen geführten Partido Comunista Mexicano anzuerkennen. Nicht zuletzt<br />

geschah das unter dem Einfluß der wahrhaft napoleonischen Pläne zur Entfaltung der<br />

kontinentalen Tätigkeit des Buro Latino-Americano, die Borodin, Allen und Roy hatten. Die<br />

Konfrontation zog sich lange hin. Die Partei Gales und der Partido Comunista Mexicano<br />

stritten sich gegenseitig die Berechtigung ab, das Proletariat des Landes zu vertreten und<br />

bestanden auf ihrem Exklusivrecht, eine Sektion der III. <strong>International</strong>e zu sein. Die Lösung<br />

dieses Konfliktes wurde zu einer der wichtigsten Aufgaben der Komintern in der Neuen<br />

Welt und das Kleine Büro des EKKI beauftragte Sen Katayama, die Angelegenheit<br />

aufzuklären.28<br />

Die Hilfsbüros der Komintern wurden nach dem II. Weltkongreß auf Beschluß des ZK der<br />

RKP(B) abgeschafft. Das Amsterdamer Büro wurde noch früher, Ende April 1920, aufgelöst.<br />

Eines der Motive dafür war seine nach Meinung der RKP(B) und des EKKI „unnötige"<br />

Selbständigkeit. Auch alle zu Lateinamerika gefaßten organisatorischen Beschlüsse der<br />

Amsterdamer Konferenz wurden zur Disposition gestellt. Außerhalb des Moskauer<br />

Hauptquartiers der III. <strong>International</strong>e gab es nun keinen mehr. der die Probleme der<br />

kommunistischen Bewegung des Kontinents lösen konnte: Die Tätigkeit des Büro Latino-<br />

Americano war von Beginn an paralysiert und das Amerikanische Büro begann seine Arbeit<br />

erst gar nicht. Auf Beschluß des Politbüros des ZK der RKP(B) durften von nun an nur<br />

individuelle Personalagenturen für ausschließlich technische Ziele tätig werden.<br />

Katayama, einer von sechs autonom arbeitenden bevollmächtigten Personen (mit dem<br />

Recht, praktische Probleme zu lösen und das Kleine Büro des EKKI zu repräsentieren),<br />

wurde beauftragt, Mexico zu betreuen.29<br />

Das Buro Panamericano (Amerikanische Agentur) der Komintern<br />

Ungeachtet des durch Argentinien und weitere Länder Südamerikas erweiterten<br />

Betätigungsfeldes in der westlichen Hemisphäre lehnte das Kleine Büro des EKKI noch<br />

Anfang August 1920 den Vorschlag der US-Delegierten ab, ein Zentralamerikanisches Büro<br />

einzurichten. Statt dessen wurde beschlossen, über Katayama die Tätigkeit der<br />

argentinischen Komintern-Anhänger zu finanzieren und zu koordinieren.30 Karl Janson und<br />

Luis Fraina konnten jedoch letztendlich das Kleine Büro davon überzeugen, daß es<br />

notwendig sei, der panamerikanischen Tätigkeit größere Aufmerksamkeit zu widmen und<br />

das Betätigungsfeld in der Neuen Welt zu erweitern. Am 29. September 1920 wurde per<br />

Beschluß des Kleinen Büros des EKKI in Mexico das Buro Panamericano (Amerikanische<br />

Agentur) der Komintern gegründet, dem Katayama (Vorsitzender), Janson (Charles Scott)<br />

und Fraina angehörten. Zu seinen Aufgaben gehörten die Förderung der Bildung<br />

kommunistischer Parteien und Gruppen und die Gewährleistung der Einheit ihrer Aktionen<br />

im amerikanischen Maßstab, die finanzielle Unterstützung der Kominternsektionen und die<br />

Herausgabe der Zeitschrift „Die Kommunistische <strong>International</strong>e" in spanischer und<br />

englischer Sprache. Für die ersten drei Monate der Arbeit wurden 100.000 Dollar<br />

bereitgestellt.31<br />

27 12 Siehe ebenda. Blatt 81. - Bulletin du Bureau Auxiliare d'Amsterdam de l'<strong>International</strong>e <strong>Communist</strong>e.<br />

(Mars 1920)3. S. 9 In: RGASPI. Fonds 497. Opis l. Delo 4.<br />

28 Siehe RGASPI. Fonds 497. Opis 108. Delo 3. Blatt 1-3. - Siehe ebenda. Delo 5. Blatt 1-2. - Siehe<br />

ebenda. Delo 7. Blatt l. - Siehe ebenda. Delo 8. Blatt 3. - Siehe ebenda. Opis 2. Delo 3. Blatt 90-91.<br />

29 Siehe RGASPI. Fonds. 17. Opis 2. Delo 100. Blatt l (zit. nach G. M. Adibekov/E. N. Sachnazarova/K. K.<br />

Sirinja: Organizacionnaja struktura Kominterna 1919-1943. Moskau 1997. S. 34). - RGASPI. Fonds 495.<br />

Opis 2. Delo 3.<br />

30 Siehe RGASPI. Fonds 495. Opis 2. delo 3. Blatt 20a-20b, 57-57R, 76 und 81-82.<br />

31 Siehe RGASPI. Fonds 495. Opis 2. Delo 3. Blatt 97-97R und 100. - Siehe ebenda. Opis 5a. Blatt 2. -<br />

Fraina erhielt vom EKKI und seinen Vertretern in Berlin, Borodin und Reich, 60.000 Dollar (siehe ebenda.<br />

Opis 18. Delo 66. Blau 64).<br />

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