INCS - Vol. X - The International Newsletter of Communist Studies ...

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28 The International Newsletter of Communist Studies Der erste Dokumentenband RKP(B), Komintern und die national-revolutionäre Bewegung in China, 1920-1925 ist Ende 1996 im Schöningh-Verlag erschienen, die russische Ausgabe wurde 1994 in Moskau veröffentlicht. Der zweite Band, Komintern und die nationalrevolutionäre Bewegung in China mit Dokumenten der Jahre 1926-1927 erschien 1996 (russische Ausgabe) und 1998 (deutsche Ausgabe im LIT-Verlag). Die Dokumente der Jahre 1927-1931 erschienen als Band III unter dem Titel Komintern und die Sowjetbewegung in China in zwei Bänden, 1999 (russische Ausgabe) und 2000 (deutsche Ausgabe, LIT-Verlag). Alle drei Bände liegen inzwischen auch in chinesischer Übersetzung vor. Derzeit wird der Folgeband von 1931-1937 bearbeitet. Siehe: http://www.fuberlin.de/sinologie/sileutprojekte.htm Die KPD und der deutsche Oktober 1923. Harald Jentsch (Karben) promoviert zur Zeit zum Thema "Die KPD und der 'deutsche Oktober' 1923. Ein Beitrag zur politischen Soziologie" an der TU Darmstadt. Gesellschaft der Freunde der Sowjetunion. Jean-François Fayet, Newsletter-Korrespondent in Genf, führt zur Zeit ein größeres Forschungsprojekt über die Gesellschaft der Freunde der Sowjetunion bzw. ihre diversen Organisationen durch. Er arbeitet vor allem in den Moskauer Archiven. Alexandra Ramm-Biographie abgeschlossen. Die Biographie von Julijana Ranc: Alexandra Ramm-Pfemfert. Ein Gegenleben ist für 2004 in der Edition Nautilus, Hamburg angekündigt. Comintern and India. Our Newsletter correspondent Sovanlal Dutta Gupta from Calcutta is preparing a book with the title "Comintern and the Destiny of Indian Communism : A view from, the forbidden archives". This is based on the materials he collected from the Comintern archives during his visits to Moscow, the CPGB archives and the new literature on Comintern since the opening up of the Comintern archives. Geschichte der Roten Gewerkschafts-Internationale Reiner Tosstorffs Monographie über die Geschichte der RGI (siehe: The International Newsletter 16, 2003) wird in Kürze im Schöningh-Verlag, Paderborn-München e.a., erscheinen (Profintern: Die Rote Gewerkschaftsinternationale 1921 – 1937, 2004. ca. 760 Seiten) zugleich als erste Gesamtdarstellung, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Das Buch beleuchtet auch umfassend die gesamte internationale Gewerkschaftsbewegung jener Jahrzehnte. Sowjetunion und Spanischer Bürgerkrieg. Die Ergebnisse des Projekts von Frank Schauff (siehe The International Newsletter 14, 2000/2001) werden im Herbst unter dem Titel "Der verspielte Sieg. Sowjetunion, Kommunistische Internationale und Spanischer Bürgerkrieg 1936-1939" in Buchform erscheinen (Frankfurt am Main, Campus Verlag, 2004. ca. 420 p., Reihe: Quellen und Studien zur Sozialgeschichte (IISG Amsterdam, Band 21). Thälmann in der DDR-Erziehung. René Börrnert hat an der Technischen Universität Braunschweig, seine Dissertation zum Thema: “Ernst Thälmann als Leitfigur der kommunistischen Erziehung in der DDR” abgeschlossen. Das Buch unter dem Titel “Wie Ernst Thälmann treu und kühn! Das Thälmann-Bild der SED im Erziehungsalltag der DDR” ist im Druck (bei Klinkhardt, Bad Heibrunn/Obb.). 28
Issue X (2004), no 17 29 IV. 1 MATERIALS AND STUDIES - BIOGRAPHICAL NOTES Gleb Albert, Köln; Bernhard H. Bayerlein, Mannheim: 12 Maurice Albert - Der einzige Franzose, der den blutigen Säuberungen der Komintern zum Opfer fiel? 13 Über Maurice Genrichovic Albert wußte man bisher nur, daß es sich um ein Mitglied der KPF handelte, der in der Übersetzungsabteilung des EKKI gearbeitet hatte und "vermutlich" als einziger "französischer Kader" ca. 1937/1938 während Stalins "Säuberungen" umkam.14 Die folgenden Informationen, die erstmals Lebensweg und Schicksal von Maurice Albert erhellen, wurden anhand der Aufzeichnungen von Jevgenija Lipchitz, seiner Schwiegertochter und Nichte des Bildhauers Jacques Lipchitz zusammengestellt. In Moskau befindet sich ebenfalls noch das Manuskript der Erinnerungen seiner Frau, Berta Semenovna Ploscanskaja, die Anfang der zwanziger Jahre als Maschinenschreibkraft in der Presse- und der Verlagsabteilung ebenfalls in der Komintern arbeitete und während der blutigen Säuberungen verbannt wurde. Sie war die in London geborene Tochter des nach England ausgewanderten Simeon Borisovic Ploscenskij. Während des Bürgerkriegs arbeitete sie in Odessa und anschließend im Apparat des EKKI sowie im Vollzugsbüro des MOPR. Als junger Franzose in der anarchistischen Bewegung Maurice Albert wurde am 6.10.1900 in Warschau geboren. Sein Vater, Genrich Albert, war Hutmacher, seine Mutter, Maria Berger, arbeitete als Näherin. 1902 zog die Familie (er, seine Schwester Berta und beide Eltern) nach Paris. 1906 starb der Vater. Die Mutter heiratete erneut (einen Piratinov). Später lebte sie beim Sohn in Moskau. Berta, die Schwester von Maurice aus erster und die Tochter Rosa aus zweiter Ehe blieben in Paris. Dort beendete er 1915 die siebenjährige Volksschule. Von August 1915 bis September 1917 war er in Paris als Lehrling u.a. in zahntechnischen Werkstätten, später als Arbeiter beschäftigt, davon 1917-1918 in der Kofferfabrik Goldberg. Maurice sprach 6 Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Russisch und Jiddisch). 1919 wohnte er mit seinen Eltern auf dem Faubourg St. Antoine in Paris. Albert war Mitglied einer anarchistischen Jugendorganisation, laut Verhör sei er 1917-1923 Mitglied des Pariser Anarcho-Syndikalistischen Jugendbunds gewesen. Im Mai 1919 wurde er wegen Verprügelung eines Polizisten und Waffenbesitzes vom 4. Kriegstribunal in Paris zu 5 Jahren Gefängnis und 10 Jahren Aufenthaltsverbot in Frankreich verurteilt. Nach seinen Worten hatte er einen Polizisten während einer 1.-Mai- Demonstration in Paris angegriffen, weil dieser andere Demonstranten verprügelte. 1920- 1921 lebte er in Belgien, von April 1920 bis März 1921 arbeitete er in einer metallverarbeitenden Fabrik in Lüttich. Dort wurde er 1921 Mitglied des "universalistischen Komitees", vermutlich ein Organ der von Arthur Petronio gegründeten Freidenkerbewegung. Nach einer Verhaftung in Brüssel, die ohne konkrete Beschuldigung erfolgte (man fand eine chiffrierte Adresse von Clara Zetkin in seinem Notizbuch) wurde er aufgrund einer Intervention des belgischen Linkssozialisten und späteren Generalsekretärs der KP Belgiens, Joseph Jacquemotte (1883-1936) und des belgischen 12 Gleb Albert ist Student der osteuropäischen Geschichte an der Universität zu Köln. Er ist ein Urenkel von Maurice Albert. 13 Aus Platzgründen handelt es sich um eine kurze Zusammenfassung. Eine ausführlichere, eine Analyse der Verhörprotokolle enthaltende Beschreibung ist in Vorbereitung. Als Quellen herangezogen wurden die Aufzeichnungen von Evegnija Lipsic Rodoslovnaja, [Jerusalem], 1997. Angabe sowie aus den Akten der Rehabilitierungsbehörde: Kriegsstaatsanwalt der Abteilung GVP, stvtr. Oberst der Justiz Borisov. Angelegenheit Albert, N. G. Prozeßakte 963259 zusammen mit Überprüfungsmateralien in einem Band à 102 Blätter von N/vh 0112437 an den Adressaten). 14 Pantéleiev, Mikhail: "Les purges staliniennes au sein du Komintern 1937-1938", Matériaux L'Internationale des Dictionnaires, 1994, no 34, p. 24-25.
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