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INCS - Vol. X - The International Newsletter of Communist Studies ...

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20 <strong>The</strong> <strong>International</strong> <strong>Newsletter</strong> <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> <strong>Studies</strong><br />

Vizekanzler vom 27. April 1925, Zahl Pr.Zl.IV-2366/25 schlägt Schober zur „Bekämpfung“<br />

dieser „kommunistischen Umsturzbestrebungen [...] eine Reduzierung des Personals der<br />

Sowjetmission und insbesondere der Handelsvertretung“ vor. Der Handelsvertretung solle<br />

„nicht das Vorrecht der Exterritorialität zugestanden und weiters dafür gesorgt werden,<br />

dass sie aus dem exterritorialen Gebäude der Mission in ein der sicherheitsbehördlichen<br />

Kontrolle jederzeit zugängliches Gebäude übersiedle. [...] Im übrigen wäre auch zu<br />

erwägen, ob nicht durch eine entsprechende Novellierung des Pressgesetzes den<br />

Pressbehörden entsprechende gesetzliche Handhaben geboten würden, um der<br />

Verbreitung [...] den guten Ruf Österreichs schädigender Presseerzeugnisse [wie die in<br />

Wien herausgegebenen Zeitschriften <strong>International</strong>e Pressekorrespondenz oder La<br />

Fédération balkanique] entgegenzutreten“. Ausserdem schlägt der Polizeipräsident eigene<br />

„Schutzgesetze“ nach dem Vorbild Deutschlands und der Tschechoslowakischen Republik<br />

vor. „S<strong>of</strong>ern das nicht durchführbar erscheint, glaubt die Polizeidirektion die den<br />

gegenwärtigen staatsrechtlichen Verhältnissen entsprechende Novellierung der den<br />

Hochverrat betreffenden Bestimmungen des Strafgesetzes und eine dementsprechende<br />

Instruierung der Anklagebehörden in Antrag bringen zu sollen“. Endgültige Gewißheit über<br />

die Authentizität des folgenden Dokuments kann allerdings nur durch die Auffindung des<br />

Originals in den KOMINTERN-Archiven erbracht werden.<br />

Die geheimen Instruktionen der Sowjetregierung für die<br />

Handelsvertretungen des S.S.S.R. im Auslande.<br />

Die unten aufgeführten Instruktionen der Räteregierung für die Handelsvertretung des<br />

S.S.S.R. im Auslande soll angeblich im Mai d. J. in Moskau von einer Kommission,<br />

deren Vorsitzender N. Bucharin war, ausgearbeitet worden sein.<br />

Durch diese Instruktion wird die kommunistische Propaganda, die hauptsächlich von den<br />

Gesandtschaften getrieben worden ist, zu den Handelsvertretungen übertragen. Als<br />

Ursachen dieser Neuordnung werden aufgeführt:<br />

1.) Die bevollmächtigte Gesandtschaft muss in den Augen der Regierung des betreffenden<br />

Landes als möglichst "rein" erscheinen, um die Anerkennung des S.S.S.R. seitens dieses<br />

Landes herbeizuführen;<br />

2.) infolge ihrer allgemeinen Tätigkeit ist die Handelsvertretung in mannigfacheren<br />

Verbindungen mit den breiten Bevölkerungsschichten und dem grossen Publikum<br />

überhaupt, weshalb die Propaganda sich hierdurch viel wirksamer gestaltet;<br />

3.) eine Tätigkeit (geheime) seitens der Handelsvertretung wird keine diplomatischen<br />

Konflikte erwecken, wenigstens nicht solche, wie eine derartige Tätigkeit der<br />

Gesandtschaft;<br />

4.) in der letzten Zeit haben sich die Voraussetzungen einer Revolution in vielen Ländern<br />

kaum gebessert, sondern vielmehr verschlechtert, welche Umstände zu immer grösseren<br />

Anstrengungen verpflichten.<br />

Diese Instruktion hebt die früheren Instruktionen nicht auf, sondern komplettiert<br />

und stellt sie fest; auf diese Weise wird die Propagandaarbeit in allen Ländern mehr<br />

systematisch geordnet und mehr konzentriert.<br />

Instruktion: Proletarier aller Länder vereinigt euch.<br />

Der Handel soll der kommunistischen Propaganda dienen.<br />

1.) Handelsverträge sollen nur mit solchen Firmen abgeschlossen werden, die die<br />

kommunistische Propaganda fördern können. Die Zentralbehörden sollen über solche<br />

Firmen benachrichtigt werden.<br />

2.) Für den Fall, dass aus den Verhandlungen mit der Vorstandschaft der Firma mit aller<br />

Deutlichkeit hervorgeht, dass von der Firma kein beträchtlicher Nutzen für die<br />

Propaganda zu erwärten ist, sollen die Verhandlungen ausgedehnt oder aufgeschoben und<br />

zugleich die unteren Angestellten aufagitiert und Gerüchte verbreitet werden, dass die<br />

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