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Çevre, Enerji Sektörü, Gıda Sektörü - Business-on.de

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20<br />

Wirtschaft / Nahrungsmittel<br />

TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007<br />

Lebensmittelindustrie – Trends<br />

und Entwicklungen in Deutschland<br />

und in <strong>de</strong>r Türkei<br />

Sowohl in Deutschland als auch in <strong>de</strong>r Türkei gehört die Lebensmittelindustrie<br />

zu <strong>de</strong>n Wachstumsbranchen. Doch welche Ten<strong>de</strong>nzen gibt<br />

es in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn?<br />

„Essen hält Leib und Seele zusammen.“<br />

– sagt <strong>de</strong>r Volksmund. Dass an diesem<br />

Sprichwort auch im übertragenen Sinne etwas<br />

dran ist, lässt sich an <strong>de</strong>r Wachstumsrate<br />

<strong>de</strong>s Nahrungsmittelsektors erkennen.<br />

So ist die Lebensmittelbranche neben <strong>de</strong>m<br />

Maschinenbau mit rund 519.000 Beschäftigten<br />

<strong>de</strong>r größte industrielle Arbeitgeber<br />

in Deutschland. Auch in <strong>de</strong>r Türkei boomt<br />

<strong>de</strong>r Sektor. Rund ein Drittel <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

verdienen hier ihr Geld alleine in <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft.<br />

Lebensmittelprodukti<strong>on</strong> für <strong>de</strong>n Export<br />

Bei einer mo<strong>de</strong>raten Inlandsnachfrage<br />

in bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn geht das reale Umsatzwachstum<br />

<strong>de</strong>r Branche jeweils auch<br />

auf Erfolge im Export zurück. In Deutschland<br />

erwirtschaftet <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-Außenhan<strong>de</strong>l<br />

überdurchschnittliche<br />

Wachstumsraten v<strong>on</strong> bis zu zehn Prozent.<br />

Laut Bun<strong>de</strong>svereinigung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Ernährungsindustrie (BVE) sind mittlerweile<br />

23 Prozent <strong>de</strong>s Umsatzes <strong>de</strong>m<br />

Export zuzuschreiben, etwa ein Viertel<br />

dav<strong>on</strong> wer<strong>de</strong>n auf Märkten außerhalb <strong>de</strong>r<br />

EU erwirtschaftet.<br />

Auch das türkische staatliche Planungsamt<br />

DPT prognostiziert <strong>de</strong>m türkischen Markt<br />

für Lebensmittel in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n sechs<br />

Jahren eine durchschnittliche Zunahme <strong>de</strong>r<br />

Lebensmittelprodukti<strong>on</strong> v<strong>on</strong> drei und eine<br />

Exportsteigerung v<strong>on</strong> knapp vier Prozent<br />

pro Jahr.<br />

Türkische Lebensmittelindustrie<br />

setzt auf neue Technologien<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r positiven Entwicklungen<br />

sowohl in <strong>de</strong>r Inlands- als auch in <strong>de</strong>r<br />

Auslandsnachfrage <strong>de</strong>r Ernährungsbranche<br />

und <strong>de</strong>r allgemeinen Ten<strong>de</strong>nz zur technologischen<br />

Erneuerung <strong>de</strong>r türkischen<br />

Gesamtindustrie, geht die Fe<strong>de</strong>rati<strong>on</strong> of<br />

Food & Drink Industry Associati<strong>on</strong>s of Turkey<br />

(Türk Gida) in <strong>de</strong>n nächsten Jahren v<strong>on</strong><br />

intensiver Projekttätigkeit für die Beschaffung<br />

neuer Maschinen, Ausrüstung und<br />

Technologien aus.<br />

„Wellfood“ im <strong>de</strong>utschen<br />

Markt hoch im Kurs<br />

Dass sich die allgemeine Lebensweise<br />

einer Gesellschaft auf ihr Essverhalten<br />

auswirkt, zeigt die rasante Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Marktsegments „Wellfood“. Der k<strong>on</strong>junkturelle<br />

Aufwärtstrend in Deutschland, eine<br />

„mo<strong>de</strong>rne Lebensweise“ – sprich <strong>de</strong>r immer<br />

hektischere Alltag – aber auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische<br />

Wan<strong>de</strong>l sind hier wesentliche<br />

Auslöser. So sind laut einer Studie <strong>de</strong>r BVE<br />

bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen K<strong>on</strong>sumenten zunehmend<br />

Produkte gefragt, die einen Mehrwert<br />

für Gesundheit und Wellness versprechen,<br />

sich in <strong>de</strong>n Alltag integrieren lassen und<br />

die man vor allem genießt. Diese Ten<strong>de</strong>nz<br />

spiegelt sich <strong>de</strong>utlich in <strong>de</strong>n Verkaufszahlen<br />

wi<strong>de</strong>r. So stieg, gemessen am Basisjahr<br />

2002, <strong>de</strong>r Umsatz v<strong>on</strong> Genussprodukten um<br />

rund 13 Prozent, v<strong>on</strong> Wellness-Artikeln um<br />

18 Prozent und v<strong>on</strong> C<strong>on</strong>venience-Produkten<br />

sogar um 30 Prozent.<br />

Bio-Produkte: Boom in Deutschland,<br />

steigen<strong>de</strong> Nachfrage bei Verbrauchern<br />

in <strong>de</strong>r Türkei<br />

In Deutschland lassen nicht nur Lebensstil<br />

s<strong>on</strong><strong>de</strong>rn auch die sich häufen<strong>de</strong>n Lebensmittelskandale<br />

viele Verbraucher wie<strong>de</strong>r<br />

zu höherwertigen Produkten – oftmals<br />

Bioware – greifen. Inzwischen ist „Bio“<br />

nicht mehr nur im Premiumsegment zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Discounter machen Biowaren breiten<br />

Kun<strong>de</strong>nschichten zu akzeptablen Preisen<br />

zugänglich.<br />

Produkti<strong>on</strong>szahlen<br />

Lebensmittel in <strong>de</strong>r<br />

Türkei:*<br />

• Nuss: 835.000 T<strong>on</strong>nen<br />

• Oliven: 1.200.000 T<strong>on</strong>nen<br />

• Zitrusfrüchte: 2.913.000 T<strong>on</strong>nen<br />

• Zuckerrüben: 15.181.247 T<strong>on</strong>nen<br />

• Baumwolle: 863.700 T<strong>on</strong>nen<br />

*STAND 2005, QUELLE: STATISTIKAMT TÜIK<br />

In <strong>de</strong>n letzten vier Jahren stieg <strong>de</strong>r Umsatz<br />

<strong>de</strong>r gesamten Biobranche im zweistelligen<br />

Bereich. Laut einer Studie <strong>de</strong>r KPMG und<br />

<strong>de</strong>s EHI Retail Institute (Köln) wird sich<br />

<strong>de</strong>r Umsatzanteil v<strong>on</strong> Biolebensmitteln am<br />

gesamten Lebensmittelhan<strong>de</strong>l v<strong>on</strong> heute<br />

drei Prozent in <strong>de</strong>n nächsten drei Jahren<br />

verdoppeln.<br />

Die hohe Nachfrage bei Bio-Produkten sichert<br />

in Deutschland nach Schätzungen <strong>de</strong>s<br />

Presse Forum BioBranche auf <strong>de</strong>r BioFach<br />

2007, <strong>de</strong>r Weltleitmesse für Bio-Produkte<br />

in Nürnberg, rund 160.000 Arbeitsplätze<br />

in Erzeugung, Herstellung, Han<strong>de</strong>l und<br />

Dienstleistung. Bis En<strong>de</strong> 2005 registrierte<br />

die Bun<strong>de</strong>sanstalt für Landwirtschaft und<br />

Ernährung (BLE) gut 25.000 zertifizierte<br />

Erzeuger, Hersteller und Verarbeiter.<br />

Aber nicht nur in Deutschland verzeichnet<br />

die Bio-Branche steigen<strong>de</strong> Umsatzzahlen.<br />

Laut Greenpeace waren im Jahr 2006 In <strong>de</strong>r<br />

Türkei rund 12.500 meist kleinere Biobauern<br />

zertifiziert und bestellten etwa ein Prozent<br />

<strong>de</strong>r gesamten<br />

bewirtschafteten<br />

Agrarfläche <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s (ca. 300.000<br />

Hektar). Ein Großteil<br />

<strong>de</strong>s Umsatzes aus<br />

diesen Bioerzeugnissen<br />

entsteht<br />

durch ihren Export,<br />

auch nach Deutschland.<br />

In <strong>de</strong>r Türkei sind Produkte aus biologischem<br />

Anbau für die Inlandsnachfrage<br />

meist zu teuer. Trotz<strong>de</strong>m zählt <strong>de</strong>r Bio-Sek-<br />

Bio als Exportschlager –<br />

tor zu <strong>de</strong>n Zukunftsbranchen. Verschie<strong>de</strong>ne<br />

private und öffentliche Projekte sollen <strong>de</strong>n<br />

Biolandbau, Produkti<strong>on</strong> und Vertrieb v<strong>on</strong><br />

Biowaren för<strong>de</strong>rn. Dadurch erhalten nicht<br />

nur Landwirte neue Zukunftsperspektiven.<br />

Die Produkte sollen für<br />

die eigene Bevölkerung<br />

erschwinglich wer<strong>de</strong>n. Beispiele<br />

für solche Projekte<br />

sind <strong>de</strong>r seit Sommer 2006<br />

stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bio-Wochenmarkt<br />

in Istanbul und<br />

Vertragsanbau-Projekte<br />

<strong>de</strong>r Istanbuler Stadtverwaltung<br />

für Mehl und Getrei<strong>de</strong><br />

für die Verarbeitung zu<br />

Bio-Brot. Auch die Verbreitung v<strong>on</strong> zwei<br />

Bio-Han<strong>de</strong>lsketten nimmt zu.<br />

TEXT: CATRIN BEU<br />

Die Türkei als Anbaugebiet für <strong>de</strong>n europäischen<br />

Bio-Markt*<br />

© Metro AG<br />

• Rund 300 Obst- und Gemüsesorten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Türkei ökologisch angebaut<br />

• Die Bioprodukti<strong>on</strong> liegt bei etwa 290.000 T<strong>on</strong>nen pro Jahr, bis zu 90% wer<strong>de</strong>n<br />

nach Europa exportiert<br />

• Hauptprodukte:<br />

• Trockenfrüchte (Aprikosen, Feigen, Sultaninen)<br />

• Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)<br />

• Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Pistazien)<br />

• Baumwolle<br />

• Duftrosen<br />

• Neun Gesellschaften zur Zertifizierung v<strong>on</strong> Bio-Produkten überwachen die Standards<br />

für Bioanbau, um EU-Anfor<strong>de</strong>rungen zu garantieren<br />

*QUELLE: GREENPEACE MAGAZIN<br />

Türkische<br />

Nahrungsmittelfirmen<br />

in Deutschland*<br />

Seit 2005 beträgt <strong>de</strong>r Umsatz türkischer<br />

Nahrungsmittelunternehmen<br />

in Deutschland jährlich 11,2 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro.<br />

Insgesamt gibt es 29.000 türkische<br />

Nahrungsmittelunternehmen in<br />

Deutschland und mehr als 38.500<br />

in <strong>de</strong>r EU.<br />

*QUELLE: TÜRKIYE GAZETESI; KOBI FINANS<br />

Ek<strong>on</strong>omi / <str<strong>on</strong>g>Gıda</str<strong>on</strong>g> <str<strong>on</strong>g>Sektörü</str<strong>on</strong>g> 21<br />

TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007<br />

Lebensmittelregi<strong>on</strong>en<br />

in <strong>de</strong>r Türkei<br />

Ägäis<br />

Im Westen <strong>de</strong>r Regi<strong>on</strong> gibt es fruchtbare<br />

Anbauflächen, die optimale Klimabedingungen<br />

für diverse Produkte bieten.<br />

Haupterzeugnisse <strong>de</strong>r Regi<strong>on</strong><br />

Oliven (58% <strong>de</strong>r gesamten Olivenerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Trauben (40% <strong>de</strong>r gesamten Traubenerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Mohn (86% <strong>de</strong>r gesamten Mohnerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei):<br />

Außer<strong>de</strong>m<br />

Tabak, Feigen, Baumwolle, Kartoffeln,<br />

Zitrusfrüchte, Gemüse, Sesam, Weizen,<br />

Gerste, Zuckerrüben<br />

Schwarzes Meer<br />

In <strong>de</strong>r Schwarzmeer-Regi<strong>on</strong> verdienen<br />

rund 70 Prozent <strong>de</strong>r beschäftigten<br />

Bevölkerung ihren Lebensunterhalt<br />

durch die Landwirtschaft. Die fruchtbarsten<br />

Gebiete befin<strong>de</strong>n sich im<br />

Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Regi<strong>on</strong>.<br />

Haupterzeugnisse <strong>de</strong>r Regi<strong>on</strong><br />

Nüsse ( 85% <strong>de</strong>r gesamten Nusserzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Tee (100 % <strong>de</strong>r gesamten Teeerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Tabak (13% <strong>de</strong>r gesamten Tabakerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Außer<strong>de</strong>m<br />

Mais, Äpfel, Zuckerrüben, Zitrusfrüchte,<br />

Sojabohnen, Oliven, Kiwi<br />

Mittelmeer-Regi<strong>on</strong><br />

Die Mittelmeer-Regi<strong>on</strong> bietet aufgrund<br />

seiner optimalen Klimabedingungen<br />

und Anbaugebiete die größte Vielfalt<br />

an Erzeugnissen.<br />

Haupterzeugnisse <strong>de</strong>r Regi<strong>on</strong><br />

Bananen (100% <strong>de</strong>r gesamten Bananenerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Zitrusfrüchte ( 89% <strong>de</strong>r gesamten<br />

Zitrusfruchterzeugung <strong>de</strong>r Türkei)<br />

Baumwolle (33% <strong>de</strong>r gesamten Baumwolleerzeugung<br />

<strong>de</strong>r Türkei)<br />

Außer<strong>de</strong>m<br />

Weizen, Reis, Tabak, Rosen, Mohn,<br />

Zuckerrüben, Trauben,

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