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10 Wirtschaft / Umwelt<br />
Wirtschaft / <str<strong>on</strong>g>Çevre</str<strong>on</strong>g> 11<br />
TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007<br />
Wir pflanzen unsere Zukunft<br />
Ein Projekt zur Umweltbildung in Schulen in NRW mit einem hohen Anteil an<br />
Kin<strong>de</strong>rn mit türkischem Migrati<strong>on</strong>shintergrund<br />
Eröffnungspressek<strong>on</strong>ferenz<br />
"Wir pflanzen unsere Zukunft" am 21.9.2007<br />
Rund 38,3% <strong>de</strong>r Migranten mit<br />
türkischer Staatsangehörigkeit<br />
sind unter 25 Jahre alt, rund zehn<br />
Prozent sind sogar jünger als<br />
zehn Jahre. Gleichzeitig haben mittlerweile<br />
30 bis 40 Prozent <strong>de</strong>r Schüler an Schulen allein<br />
in NRW einen Migrati<strong>on</strong>shintergrund.<br />
Eine zeitgemäße und aktuelle Umweltkommunikati<strong>on</strong><br />
muss sich also noch stärker an<br />
diese spezielle Zielgruppe anpassen.<br />
Diesem Umstand möchte die TEMA<br />
Stiftung für Naturschutz gemeinsam mit<br />
V<strong>on</strong> 482 Kilogramm Abfall, die pro Kopf<br />
jährlich anfallen, entsorgen die Deutschen<br />
253 Kilogramm in<br />
Bio-T<strong>on</strong>nen, Glas- und<br />
Altpapier-C<strong>on</strong>tainern sowie<br />
Verpackungst<strong>on</strong>nen. Für<br />
die ges<strong>on</strong><strong>de</strong>rte Entsorgung<br />
ihrer Verpackungen zahlen<br />
Händler und Produkthersteller<br />
Lizenzgebühren an<br />
die Duale System Deutschland GmbH und<br />
<strong>de</strong>ren Marke, <strong>de</strong>n Grünen Punkt.<br />
Allerdings können siebzehn Jahre nach <strong>de</strong>r<br />
Einführung <strong>de</strong>r Recycling-Marke Maschinen<br />
das Trennen und Sortieren inzwischen<br />
besser und effizienter erledigen als die<br />
Verbraucher zu Hause.<br />
Und auch die Finanzierung <strong>de</strong>r Entsorgung<br />
rüttelt am System. Rund ein Viertel aller<br />
Verpackungen – so die Gesellschaft für<br />
<strong>de</strong>m Umweltministerium <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW<br />
in einem ersten gemeinsamen, auf diese<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen ausgerichteten, Projekt<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n, eine nachhaltige Umweltbildung<br />
v<strong>on</strong> Kin<strong>de</strong>rn mit Migrati<strong>on</strong>shintergrund<br />
för<strong>de</strong>rn und einen Beitrag für eine<br />
bessere Allgemeinbildung<br />
leisten. Ziel ist es,<br />
unter Einbeziehung <strong>de</strong>r<br />
Eltern ein Bewusstsein<br />
für die zunehmend be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>Umweltschutzproblematik<br />
zu wecken<br />
und Lösungsansätze<br />
aufzuzeigen.<br />
In einem Pilotprojekt wer<strong>de</strong>n zunächst<br />
an sechs ausgesuchten Kölner Grundschulen<br />
mit hohem Anteil an Kin<strong>de</strong>rn mit<br />
Migrati<strong>on</strong>shintergrund je zwei Apfelbäumchen<br />
gepflanzt. In<strong>de</strong>m die Kin<strong>de</strong>r<br />
sich im Anschluss auch um ihre Bäumchen<br />
kümmern, wer<strong>de</strong>n sie so auf eine<br />
ihnen zugängliche Art und Weise mit<br />
Weltweit erfolgreich, zu Hause kritisiert:<br />
Der Grüne Punkt<br />
Der Grüne Punkt ist das meistgenutzte Markenzeichen <strong>de</strong>r Welt. In über 170 Län<strong>de</strong>rn kennzeichnet er als geschützte<br />
Marke Recycling-Verpackungen. 27 Nati<strong>on</strong>en betreiben Abfalltrennung nach <strong>de</strong>m Dualen System. In Deutschland sind die<br />
Marke und das dahinter stehen<strong>de</strong> Duale System jedoch umstritten.<br />
© Der Grüne Punkt<br />
Verpackungsmarktforschung – gelangt<br />
ohne Grünen Punkt auf <strong>de</strong>n Markt. Ebenso<br />
wie weitere zwölf Prozent<br />
Verpackungsanteil,<br />
die Selbstentsorger wie<br />
die Drogerieketten Rossmann<br />
o<strong>de</strong>r DM o<strong>de</strong>r die<br />
Supermarktkette E<strong>de</strong>ka<br />
in Umlauf bringen. Diese<br />
bieten eine Rücknahme<br />
<strong>de</strong>r Verkaufsverpackungen im La<strong>de</strong>n an<br />
und entrichten keine Lizenzgebühren an<br />
das Duale System.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung plant nun, diesen<br />
Triitbrettfahrern mit <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n<br />
Novellierung <strong>de</strong>r Verpackungsverordnung<br />
die Grundlage zu entziehen und alle zum<br />
Grünen Punkt zurück zu bringen. Dessen<br />
Erfolgsgeschichte ist also auch in seiner<br />
Heimat noch nicht am En<strong>de</strong>.<br />
TEXT: MARIJAN KOJIC<br />
<strong>de</strong>n Themen Umwelt- und Klimaschutz<br />
vertraut gemacht. Einen bes<strong>on</strong><strong>de</strong>rs hohen<br />
Stellenwert in <strong>de</strong>r Zielgruppe erhält das<br />
Projekt zu<strong>de</strong>m durch seinen prominenten<br />
Repräsentanten und Baum-Botschafter<br />
Christoph Daum, Trainer <strong>de</strong>s 1. FC Köln.<br />
Abgerun<strong>de</strong>t wird das Projekt durch eine<br />
v<strong>on</strong> <strong>de</strong>r TEMA Stiftung zusammengestellte<br />
Unterrichtsmappe mit Empfehlungen<br />
für interkulturelle und umweltschutzrelevante<br />
Unterrichtseinheiten in <strong>de</strong>n Fächern<br />
Sachkun<strong>de</strong> und Kunst.<br />
Der offizielle Projektstart erfolgte am<br />
21. September 2007 mit einer Pressek<strong>on</strong>ferenz<br />
an einer <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Grundschulen.<br />
Noch im November diesen Jahres<br />
folgen dann die ersten Pflanzakti<strong>on</strong>en, die<br />
ihren Höhepunkt in einer Abschlussveranstaltung<br />
und Vernissage En<strong>de</strong> Februar<br />
2008 haben.<br />
WWW.TEMASTIFTUNG.DE<br />
Der Grüne Punkt<br />
in <strong>de</strong>r Türkei<br />
2003 hat die türkische Recycling-Organisati<strong>on</strong><br />
CEVKO <strong>de</strong>n Grünen Punkt<br />
lizenziert. Obwohl CEVKO in vielen<br />
Regierungsbezirken die Getrenntsammlung<br />
v<strong>on</strong> Wertstoffen eingeführt<br />
und sich das ökologische Bewusstsein<br />
<strong>de</strong>r türkischen Gesellschaft stark entwickelt<br />
hat, herrscht in <strong>de</strong>r Türkei ein<br />
großer Nachholbedarf in <strong>de</strong>r Entsorgungswirtschaft.<br />
So gibt die Statistikbehör<strong>de</strong><br />
TÜIK an, dass 2002 nur<br />
12 v<strong>on</strong> 3.227 städtischen Gemein<strong>de</strong>n<br />
über ordnungsgemäße Müll<strong>de</strong>p<strong>on</strong>ien<br />
verfügt haben. Entsprechen<strong>de</strong> Investiti<strong>on</strong>spläne<br />
kommen aufgrund leerer<br />
kommunaler Kassen ins Stocken.<br />
© Solitem-Group<br />
Coole Technologie Regenerative<br />
„Die Natur braucht etwa 1.500 Jahre, um die Energie, die wir Menschen<br />
pro Tag verbrauchen, in Form v<strong>on</strong> Kohle, Erdöl o<strong>de</strong>r Erdgas<br />
neu zu schaffen“ (Dr. Ahmet Lokurlu)<br />
Mit einem neuartigen Verfahren<br />
gelang es Dr. Ahmet Lokurlu, Grün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Solitem-Gruppe mit Hauptsitz in<br />
Aachen, eines <strong>de</strong>r größten Probleme<br />
<strong>de</strong>r Energietechnik zu lösen. Die v<strong>on</strong><br />
ihm entwickelten speziellen Parabolrinnenkollektoren<br />
sind k<strong>on</strong>venti<strong>on</strong>ellen<br />
Systemen mit einem fast<br />
verdreifachten Wirkungsgrad <strong>de</strong>utlich<br />
überlegen - bei nur einem Drittel<br />
<strong>de</strong>s Platzbedarfes herkömmlicher<br />
Anlagen.<br />
Die Anlage funkti<strong>on</strong>iert ganz ohne<br />
Kohlendioxid-Ausstoß. Womit nicht<br />
nur die endlichen Energieressourcen<br />
und die Atmosphäre gesch<strong>on</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />
s<strong>on</strong><strong>de</strong>rn auch noch profitabel gearbeitet<br />
wird – letztendlich <strong>de</strong>r beste<br />
Anreiz für aktiven Umweltschutz. Mit<br />
einer Amortisati<strong>on</strong> v<strong>on</strong> nur fünf bis<br />
sechs Jahren garantiert die Solitem-<br />
Anlage zu<strong>de</strong>m eine enorme Kostenersparnis<br />
in Zeiten stetig steigen<strong>de</strong>r<br />
Energiepreise.<br />
Für seine Entwicklungen wur<strong>de</strong><br />
Lokurlu u.a. mit <strong>de</strong>m „Energy Globe<br />
Award“, <strong>de</strong>m weltweit angesehensten<br />
Umweltpreis (Umwelt-Oscar), ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus ist Lokurlu<br />
Träger <strong>de</strong>s Europäischen Solarpreises<br />
2005 und wur<strong>de</strong> anlässlich <strong>de</strong>r Expo<br />
2005 in Aichi/Japan mit <strong>de</strong>m Global<br />
100 Eco-Tech Award geehrt. Am 3.<br />
Mai 2007 verlieh <strong>de</strong>r Sustainability-<br />
Verein, ein Verband renommierter<br />
nachhaltigskeitsorientierter Kapital-<br />
geber, <strong>de</strong>r Solitem-Group <strong>de</strong>n Award<br />
für Nachhaltige Innovati<strong>on</strong> 2007.<br />
Anfragen nach maßgeschnei<strong>de</strong>rten<br />
Projektlösungen, Kooperati<strong>on</strong>en und<br />
Unternehmensbeteiligungen kommen<br />
mittlerweile aus <strong>de</strong>n USA, aus Australien,<br />
Ostasien, Sü<strong>de</strong>uropa und vielen<br />
arabischen Staaten. Priorität haben<br />
für das Unternehmen dabei aber vor<br />
allem Anfragen aus <strong>de</strong>m<br />
sü<strong>de</strong>uropäischen Markt sowie aus<br />
<strong>de</strong>m Nahen Osten. In Deutschland<br />
und <strong>de</strong>r Türkei sind heute rund 30<br />
Mitarbeiter für die Solitem-Gruppe tätig.<br />
Weitere Arbeitsplätze sollen noch<br />
in diesem Jahr geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dr. Ahmet Lokurlu:<br />
Ahmet Lokurlu, geboren in Kars im<br />
Nordosten <strong>de</strong>r Türkei, kam 1988 als<br />
studierter Maschinenbau-Ingenieur<br />
aus <strong>de</strong>r Türkei nach Deutschland.<br />
In Essen studierte er Energie- und<br />
Verfahrenstechnik und verbrachte<br />
anschließend elf M<strong>on</strong>ate an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
<strong>de</strong>r Wissenschaften in Minsk/<br />
Weißrussland. 1993 kehrte er als<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die<br />
Universität im Ruhrgebiet zurück und<br />
begann 1994 an <strong>de</strong>r RWTH Aachen<br />
ein Aufbaustudium als Wirtschaftsingenieur.<br />
Vier Jahre später wechselte<br />
er ans Forschungszentrum Jülich, wo<br />
er sich zunächst mit <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
v<strong>on</strong> Brennstoffzellen beschäftigte.<br />
1999 grün<strong>de</strong>te er die Solitem GmbH.<br />
WWW.SOLITEM.DE<br />
TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007<br />
Energien Ma<strong>de</strong><br />
in Turkey<br />
Warum haben Sie sich für<br />
eine Firmengründung<br />
in Deutschland entschie<strong>de</strong>n?<br />
Dr. Lokurlu: Ich lebe in<br />
Deutschland, ich bin Teil<br />
dieser Gesellschaft und<br />
habe alles hier aufgebaut.<br />
Deshalb habe ich mich für<br />
eine Firmengründung in<br />
Deutschland entschie<strong>de</strong>n,<br />
da dieses Land <strong>de</strong>rzeit<br />
das Zentrum meines Daseins darstellt.<br />
Wie schätzen Sie die Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in Deutschland ein.<br />
Dr. Lokurlu: Sehr hoch. Insbes<strong>on</strong><strong>de</strong>re in unserem<br />
Gebiet. Es gibt hier eine hervorragen<strong>de</strong> Forschungslandschaft,<br />
wie im RWTH in Aachen, im<br />
Forschungszentrum Jülich, im DLR usw. Wir haben<br />
viele Kooperati<strong>on</strong>en mit diesen Instituti<strong>on</strong>en und<br />
profitieren dadurch.<br />
Wie schätzen Sie die Entwicklung im türkischen<br />
Energiesektor in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren ein<br />
und welche Chancen sehen Sie für natürliche<br />
Energiequellen wie die Solarenergie?<br />
Dr. Lokurlu: Die Türkei ist ein energieabhängiges<br />
Land. Sie hat ihren wachsen<strong>de</strong>n Energiebedarf<br />
überwiegend durch Importe aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />
zu <strong>de</strong>cken. Die Türkei ist aber auch reich an<br />
regenerativen Energiequellen wie S<strong>on</strong>ne, Wind, Biomasse<br />
und Geothermie. Das Land muss und kann<br />
regenerative Quellen optimal nutzen. Einerseits<br />
für die Deckung <strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n eigenen Energiebedarfs.<br />
An<strong>de</strong>rerseits kann die Türkei Technologien<br />
entwickeln, die sie auch vermarkten kann. Statt<br />
wie bisher als importabhängiges Land an Energiequellen<br />
gebun<strong>de</strong>n zu sein, kann die Türkei selbst<br />
ein großer Exporteur im Bereich <strong>de</strong>r regenerativen<br />
Energien wer<strong>de</strong>n.<br />
An welchen neuen<br />
Projekten arbeiten Sie gera<strong>de</strong>?<br />
Dr. Lokurlu: Wir installieren <strong>de</strong>rzeit neue Anlagen<br />
beispielsweise in Marokko, Jordanien, Deutschland<br />
und in <strong>de</strong>r Türkei und arbeiten an Projekten<br />
für Hotels, Krankenhäuser, Industriebetriebe o<strong>de</strong>r<br />
Supermarktketten.<br />
DAS INTERVIEW MIT DR. LOKURLU FÜHRTE MEHMET KANATLI