Çevre, Enerji Sektörü, Gıda Sektörü - Business-on.de

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10 Wirtschaft / Umwelt Wirtschaft / ong>Çevreong> 11 TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007 Wir pflanzen unsere Zukunft Ein Projekt zur Umweltbildung in Schulen in NRW mit einem hohen Anteil an Kindern mit türkischem Migrationshintergrund Eröffnungspressekonferenz "Wir pflanzen unsere Zukunft" am 21.9.2007 Rund 38,3% der Migranten mit türkischer Staatsangehörigkeit sind unter 25 Jahre alt, rund zehn Prozent sind sogar jünger als zehn Jahre. Gleichzeitig haben mittlerweile 30 bis 40 Prozent der Schüler an Schulen allein in NRW einen Migrationshintergrund. Eine zeitgemäße und aktuelle Umweltkommunikation muss sich also noch stärker an diese spezielle Zielgruppe anpassen. Diesem Umstand möchte die TEMA Stiftung für Naturschutz gemeinsam mit Von 482 Kilogramm Abfall, die pro Kopf jährlich anfallen, entsorgen die Deutschen 253 Kilogramm in Bio-Tonnen, Glas- und Altpapier-Containern sowie Verpackungstonnen. Für die gesonderte Entsorgung ihrer Verpackungen zahlen Händler und Produkthersteller Lizenzgebühren an die Duale System Deutschland GmbH und deren Marke, den Grünen Punkt. Allerdings können siebzehn Jahre nach der Einführung der Recycling-Marke Maschinen das Trennen und Sortieren inzwischen besser und effizienter erledigen als die Verbraucher zu Hause. Und auch die Finanzierung der Entsorgung rüttelt am System. Rund ein Viertel aller Verpackungen – so die Gesellschaft für dem Umweltministerium des Landes NRW in einem ersten gemeinsamen, auf diese Anforderungen ausgerichteten, Projekt gerecht werden, eine nachhaltige Umweltbildung von Kindern mit Migrationshintergrund fördern und einen Beitrag für eine bessere Allgemeinbildung leisten. Ziel ist es, unter Einbeziehung der Eltern ein Bewusstsein für die zunehmend bedeutendeUmweltschutzproblematik zu wecken und Lösungsansätze aufzuzeigen. In einem Pilotprojekt werden zunächst an sechs ausgesuchten Kölner Grundschulen mit hohem Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund je zwei Apfelbäumchen gepflanzt. Indem die Kinder sich im Anschluss auch um ihre Bäumchen kümmern, werden sie so auf eine ihnen zugängliche Art und Weise mit Weltweit erfolgreich, zu Hause kritisiert: Der Grüne Punkt Der Grüne Punkt ist das meistgenutzte Markenzeichen der Welt. In über 170 Ländern kennzeichnet er als geschützte Marke Recycling-Verpackungen. 27 Nationen betreiben Abfalltrennung nach dem Dualen System. In Deutschland sind die Marke und das dahinter stehende Duale System jedoch umstritten. © Der Grüne Punkt Verpackungsmarktforschung – gelangt ohne Grünen Punkt auf den Markt. Ebenso wie weitere zwölf Prozent Verpackungsanteil, die Selbstentsorger wie die Drogerieketten Rossmann oder DM oder die Supermarktkette Edeka in Umlauf bringen. Diese bieten eine Rücknahme der Verkaufsverpackungen im Laden an und entrichten keine Lizenzgebühren an das Duale System. Die Bundesregierung plant nun, diesen Triitbrettfahrern mit der anstehenden Novellierung der Verpackungsverordnung die Grundlage zu entziehen und alle zum Grünen Punkt zurück zu bringen. Dessen Erfolgsgeschichte ist also auch in seiner Heimat noch nicht am Ende. TEXT: MARIJAN KOJIC den Themen Umwelt- und Klimaschutz vertraut gemacht. Einen besonders hohen Stellenwert in der Zielgruppe erhält das Projekt zudem durch seinen prominenten Repräsentanten und Baum-Botschafter Christoph Daum, Trainer des 1. FC Köln. Abgerundet wird das Projekt durch eine von der TEMA Stiftung zusammengestellte Unterrichtsmappe mit Empfehlungen für interkulturelle und umweltschutzrelevante Unterrichtseinheiten in den Fächern Sachkunde und Kunst. Der offizielle Projektstart erfolgte am 21. September 2007 mit einer Pressekonferenz an einer der teilnehmenden Grundschulen. Noch im November diesen Jahres folgen dann die ersten Pflanzaktionen, die ihren Höhepunkt in einer Abschlussveranstaltung und Vernissage Ende Februar 2008 haben. WWW.TEMASTIFTUNG.DE Der Grüne Punkt in der Türkei 2003 hat die türkische Recycling-Organisation CEVKO den Grünen Punkt lizenziert. Obwohl CEVKO in vielen Regierungsbezirken die Getrenntsammlung von Wertstoffen eingeführt und sich das ökologische Bewusstsein der türkischen Gesellschaft stark entwickelt hat, herrscht in der Türkei ein großer Nachholbedarf in der Entsorgungswirtschaft. So gibt die Statistikbehörde TÜIK an, dass 2002 nur 12 von 3.227 städtischen Gemeinden über ordnungsgemäße Mülldeponien verfügt haben. Entsprechende Investitionspläne kommen aufgrund leerer kommunaler Kassen ins Stocken. © Solitem-Group Coole Technologie Regenerative „Die Natur braucht etwa 1.500 Jahre, um die Energie, die wir Menschen pro Tag verbrauchen, in Form von Kohle, Erdöl oder Erdgas neu zu schaffen“ (Dr. Ahmet Lokurlu) Mit einem neuartigen Verfahren gelang es Dr. Ahmet Lokurlu, Gründer der Solitem-Gruppe mit Hauptsitz in Aachen, eines der größten Probleme der Energietechnik zu lösen. Die von ihm entwickelten speziellen Parabolrinnenkollektoren sind konventionellen Systemen mit einem fast verdreifachten Wirkungsgrad deutlich überlegen - bei nur einem Drittel des Platzbedarfes herkömmlicher Anlagen. Die Anlage funktioniert ganz ohne Kohlendioxid-Ausstoß. Womit nicht nur die endlichen Energieressourcen und die Atmosphäre geschont werden sondern auch noch profitabel gearbeitet wird – letztendlich der beste Anreiz für aktiven Umweltschutz. Mit einer Amortisation von nur fünf bis sechs Jahren garantiert die Solitem- Anlage zudem eine enorme Kostenersparnis in Zeiten stetig steigender Energiepreise. Für seine Entwicklungen wurde Lokurlu u.a. mit dem „Energy Globe Award“, dem weltweit angesehensten Umweltpreis (Umwelt-Oscar), ausgezeichnet. Darüber hinaus ist Lokurlu Träger des Europäischen Solarpreises 2005 und wurde anlässlich der Expo 2005 in Aichi/Japan mit dem Global 100 Eco-Tech Award geehrt. Am 3. Mai 2007 verlieh der Sustainability- Verein, ein Verband renommierter nachhaltigskeitsorientierter Kapital- geber, der Solitem-Group den Award für Nachhaltige Innovation 2007. Anfragen nach maßgeschneiderten Projektlösungen, Kooperationen und Unternehmensbeteiligungen kommen mittlerweile aus den USA, aus Australien, Ostasien, Südeuropa und vielen arabischen Staaten. Priorität haben für das Unternehmen dabei aber vor allem Anfragen aus dem südeuropäischen Markt sowie aus dem Nahen Osten. In Deutschland und der Türkei sind heute rund 30 Mitarbeiter für die Solitem-Gruppe tätig. Weitere Arbeitsplätze sollen noch in diesem Jahr geschaffen werden. Dr. Ahmet Lokurlu: Ahmet Lokurlu, geboren in Kars im Nordosten der Türkei, kam 1988 als studierter Maschinenbau-Ingenieur aus der Türkei nach Deutschland. In Essen studierte er Energie- und Verfahrenstechnik und verbrachte anschließend elf Monate an der Akademie der Wissenschaften in Minsk/ Weißrussland. 1993 kehrte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität im Ruhrgebiet zurück und begann 1994 an der RWTH Aachen ein Aufbaustudium als Wirtschaftsingenieur. Vier Jahre später wechselte er ans Forschungszentrum Jülich, wo er sich zunächst mit der Entwicklung von Brennstoffzellen beschäftigte. 1999 gründete er die Solitem GmbH. WWW.SOLITEM.DE TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007 Energien Made in Turkey Warum haben Sie sich für eine Firmengründung in Deutschland entschieden? Dr. Lokurlu: Ich lebe in Deutschland, ich bin Teil dieser Gesellschaft und habe alles hier aufgebaut. Deshalb habe ich mich für eine Firmengründung in Deutschland entschieden, da dieses Land derzeit das Zentrum meines Daseins darstellt. Wie schätzen Sie die Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in Deutschland ein. Dr. Lokurlu: Sehr hoch. Insbesondere in unserem Gebiet. Es gibt hier eine hervorragende Forschungslandschaft, wie im RWTH in Aachen, im Forschungszentrum Jülich, im DLR usw. Wir haben viele Kooperationen mit diesen Institutionen und profitieren dadurch. Wie schätzen Sie die Entwicklung im türkischen Energiesektor in den kommenden Jahren ein und welche Chancen sehen Sie für natürliche Energiequellen wie die Solarenergie? Dr. Lokurlu: Die Türkei ist ein energieabhängiges Land. Sie hat ihren wachsenden Energiebedarf überwiegend durch Importe aus anderen Ländern zu decken. Die Türkei ist aber auch reich an regenerativen Energiequellen wie Sonne, Wind, Biomasse und Geothermie. Das Land muss und kann regenerative Quellen optimal nutzen. Einerseits für die Deckung des wachsenden eigenen Energiebedarfs. Andererseits kann die Türkei Technologien entwickeln, die sie auch vermarkten kann. Statt wie bisher als importabhängiges Land an Energiequellen gebunden zu sein, kann die Türkei selbst ein großer Exporteur im Bereich der regenerativen Energien werden. An welchen neuen Projekten arbeiten Sie gerade? Dr. Lokurlu: Wir installieren derzeit neue Anlagen beispielsweise in Marokko, Jordanien, Deutschland und in der Türkei und arbeiten an Projekten für Hotels, Krankenhäuser, Industriebetriebe oder Supermarktketten. DAS INTERVIEW MIT DR. LOKURLU FÜHRTE MEHMET KANATLI

10 Wirtschaft / Umwelt<br />

Wirtschaft / <str<strong>on</strong>g>Çevre</str<strong>on</strong>g> 11<br />

TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007<br />

Wir pflanzen unsere Zukunft<br />

Ein Projekt zur Umweltbildung in Schulen in NRW mit einem hohen Anteil an<br />

Kin<strong>de</strong>rn mit türkischem Migrati<strong>on</strong>shintergrund<br />

Eröffnungspressek<strong>on</strong>ferenz<br />

"Wir pflanzen unsere Zukunft" am 21.9.2007<br />

Rund 38,3% <strong>de</strong>r Migranten mit<br />

türkischer Staatsangehörigkeit<br />

sind unter 25 Jahre alt, rund zehn<br />

Prozent sind sogar jünger als<br />

zehn Jahre. Gleichzeitig haben mittlerweile<br />

30 bis 40 Prozent <strong>de</strong>r Schüler an Schulen allein<br />

in NRW einen Migrati<strong>on</strong>shintergrund.<br />

Eine zeitgemäße und aktuelle Umweltkommunikati<strong>on</strong><br />

muss sich also noch stärker an<br />

diese spezielle Zielgruppe anpassen.<br />

Diesem Umstand möchte die TEMA<br />

Stiftung für Naturschutz gemeinsam mit<br />

V<strong>on</strong> 482 Kilogramm Abfall, die pro Kopf<br />

jährlich anfallen, entsorgen die Deutschen<br />

253 Kilogramm in<br />

Bio-T<strong>on</strong>nen, Glas- und<br />

Altpapier-C<strong>on</strong>tainern sowie<br />

Verpackungst<strong>on</strong>nen. Für<br />

die ges<strong>on</strong><strong>de</strong>rte Entsorgung<br />

ihrer Verpackungen zahlen<br />

Händler und Produkthersteller<br />

Lizenzgebühren an<br />

die Duale System Deutschland GmbH und<br />

<strong>de</strong>ren Marke, <strong>de</strong>n Grünen Punkt.<br />

Allerdings können siebzehn Jahre nach <strong>de</strong>r<br />

Einführung <strong>de</strong>r Recycling-Marke Maschinen<br />

das Trennen und Sortieren inzwischen<br />

besser und effizienter erledigen als die<br />

Verbraucher zu Hause.<br />

Und auch die Finanzierung <strong>de</strong>r Entsorgung<br />

rüttelt am System. Rund ein Viertel aller<br />

Verpackungen – so die Gesellschaft für<br />

<strong>de</strong>m Umweltministerium <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW<br />

in einem ersten gemeinsamen, auf diese<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen ausgerichteten, Projekt<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n, eine nachhaltige Umweltbildung<br />

v<strong>on</strong> Kin<strong>de</strong>rn mit Migrati<strong>on</strong>shintergrund<br />

för<strong>de</strong>rn und einen Beitrag für eine<br />

bessere Allgemeinbildung<br />

leisten. Ziel ist es,<br />

unter Einbeziehung <strong>de</strong>r<br />

Eltern ein Bewusstsein<br />

für die zunehmend be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>Umweltschutzproblematik<br />

zu wecken<br />

und Lösungsansätze<br />

aufzuzeigen.<br />

In einem Pilotprojekt wer<strong>de</strong>n zunächst<br />

an sechs ausgesuchten Kölner Grundschulen<br />

mit hohem Anteil an Kin<strong>de</strong>rn mit<br />

Migrati<strong>on</strong>shintergrund je zwei Apfelbäumchen<br />

gepflanzt. In<strong>de</strong>m die Kin<strong>de</strong>r<br />

sich im Anschluss auch um ihre Bäumchen<br />

kümmern, wer<strong>de</strong>n sie so auf eine<br />

ihnen zugängliche Art und Weise mit<br />

Weltweit erfolgreich, zu Hause kritisiert:<br />

Der Grüne Punkt<br />

Der Grüne Punkt ist das meistgenutzte Markenzeichen <strong>de</strong>r Welt. In über 170 Län<strong>de</strong>rn kennzeichnet er als geschützte<br />

Marke Recycling-Verpackungen. 27 Nati<strong>on</strong>en betreiben Abfalltrennung nach <strong>de</strong>m Dualen System. In Deutschland sind die<br />

Marke und das dahinter stehen<strong>de</strong> Duale System jedoch umstritten.<br />

© Der Grüne Punkt<br />

Verpackungsmarktforschung – gelangt<br />

ohne Grünen Punkt auf <strong>de</strong>n Markt. Ebenso<br />

wie weitere zwölf Prozent<br />

Verpackungsanteil,<br />

die Selbstentsorger wie<br />

die Drogerieketten Rossmann<br />

o<strong>de</strong>r DM o<strong>de</strong>r die<br />

Supermarktkette E<strong>de</strong>ka<br />

in Umlauf bringen. Diese<br />

bieten eine Rücknahme<br />

<strong>de</strong>r Verkaufsverpackungen im La<strong>de</strong>n an<br />

und entrichten keine Lizenzgebühren an<br />

das Duale System.<br />

Die Bun<strong>de</strong>sregierung plant nun, diesen<br />

Triitbrettfahrern mit <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n<br />

Novellierung <strong>de</strong>r Verpackungsverordnung<br />

die Grundlage zu entziehen und alle zum<br />

Grünen Punkt zurück zu bringen. Dessen<br />

Erfolgsgeschichte ist also auch in seiner<br />

Heimat noch nicht am En<strong>de</strong>.<br />

TEXT: MARIJAN KOJIC<br />

<strong>de</strong>n Themen Umwelt- und Klimaschutz<br />

vertraut gemacht. Einen bes<strong>on</strong><strong>de</strong>rs hohen<br />

Stellenwert in <strong>de</strong>r Zielgruppe erhält das<br />

Projekt zu<strong>de</strong>m durch seinen prominenten<br />

Repräsentanten und Baum-Botschafter<br />

Christoph Daum, Trainer <strong>de</strong>s 1. FC Köln.<br />

Abgerun<strong>de</strong>t wird das Projekt durch eine<br />

v<strong>on</strong> <strong>de</strong>r TEMA Stiftung zusammengestellte<br />

Unterrichtsmappe mit Empfehlungen<br />

für interkulturelle und umweltschutzrelevante<br />

Unterrichtseinheiten in <strong>de</strong>n Fächern<br />

Sachkun<strong>de</strong> und Kunst.<br />

Der offizielle Projektstart erfolgte am<br />

21. September 2007 mit einer Pressek<strong>on</strong>ferenz<br />

an einer <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Grundschulen.<br />

Noch im November diesen Jahres<br />

folgen dann die ersten Pflanzakti<strong>on</strong>en, die<br />

ihren Höhepunkt in einer Abschlussveranstaltung<br />

und Vernissage En<strong>de</strong> Februar<br />

2008 haben.<br />

WWW.TEMASTIFTUNG.DE<br />

Der Grüne Punkt<br />

in <strong>de</strong>r Türkei<br />

2003 hat die türkische Recycling-Organisati<strong>on</strong><br />

CEVKO <strong>de</strong>n Grünen Punkt<br />

lizenziert. Obwohl CEVKO in vielen<br />

Regierungsbezirken die Getrenntsammlung<br />

v<strong>on</strong> Wertstoffen eingeführt<br />

und sich das ökologische Bewusstsein<br />

<strong>de</strong>r türkischen Gesellschaft stark entwickelt<br />

hat, herrscht in <strong>de</strong>r Türkei ein<br />

großer Nachholbedarf in <strong>de</strong>r Entsorgungswirtschaft.<br />

So gibt die Statistikbehör<strong>de</strong><br />

TÜIK an, dass 2002 nur<br />

12 v<strong>on</strong> 3.227 städtischen Gemein<strong>de</strong>n<br />

über ordnungsgemäße Müll<strong>de</strong>p<strong>on</strong>ien<br />

verfügt haben. Entsprechen<strong>de</strong> Investiti<strong>on</strong>spläne<br />

kommen aufgrund leerer<br />

kommunaler Kassen ins Stocken.<br />

© Solitem-Group<br />

Coole Technologie Regenerative<br />

„Die Natur braucht etwa 1.500 Jahre, um die Energie, die wir Menschen<br />

pro Tag verbrauchen, in Form v<strong>on</strong> Kohle, Erdöl o<strong>de</strong>r Erdgas<br />

neu zu schaffen“ (Dr. Ahmet Lokurlu)<br />

Mit einem neuartigen Verfahren<br />

gelang es Dr. Ahmet Lokurlu, Grün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Solitem-Gruppe mit Hauptsitz in<br />

Aachen, eines <strong>de</strong>r größten Probleme<br />

<strong>de</strong>r Energietechnik zu lösen. Die v<strong>on</strong><br />

ihm entwickelten speziellen Parabolrinnenkollektoren<br />

sind k<strong>on</strong>venti<strong>on</strong>ellen<br />

Systemen mit einem fast<br />

verdreifachten Wirkungsgrad <strong>de</strong>utlich<br />

überlegen - bei nur einem Drittel<br />

<strong>de</strong>s Platzbedarfes herkömmlicher<br />

Anlagen.<br />

Die Anlage funkti<strong>on</strong>iert ganz ohne<br />

Kohlendioxid-Ausstoß. Womit nicht<br />

nur die endlichen Energieressourcen<br />

und die Atmosphäre gesch<strong>on</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

s<strong>on</strong><strong>de</strong>rn auch noch profitabel gearbeitet<br />

wird – letztendlich <strong>de</strong>r beste<br />

Anreiz für aktiven Umweltschutz. Mit<br />

einer Amortisati<strong>on</strong> v<strong>on</strong> nur fünf bis<br />

sechs Jahren garantiert die Solitem-<br />

Anlage zu<strong>de</strong>m eine enorme Kostenersparnis<br />

in Zeiten stetig steigen<strong>de</strong>r<br />

Energiepreise.<br />

Für seine Entwicklungen wur<strong>de</strong><br />

Lokurlu u.a. mit <strong>de</strong>m „Energy Globe<br />

Award“, <strong>de</strong>m weltweit angesehensten<br />

Umweltpreis (Umwelt-Oscar), ausgezeichnet.<br />

Darüber hinaus ist Lokurlu<br />

Träger <strong>de</strong>s Europäischen Solarpreises<br />

2005 und wur<strong>de</strong> anlässlich <strong>de</strong>r Expo<br />

2005 in Aichi/Japan mit <strong>de</strong>m Global<br />

100 Eco-Tech Award geehrt. Am 3.<br />

Mai 2007 verlieh <strong>de</strong>r Sustainability-<br />

Verein, ein Verband renommierter<br />

nachhaltigskeitsorientierter Kapital-<br />

geber, <strong>de</strong>r Solitem-Group <strong>de</strong>n Award<br />

für Nachhaltige Innovati<strong>on</strong> 2007.<br />

Anfragen nach maßgeschnei<strong>de</strong>rten<br />

Projektlösungen, Kooperati<strong>on</strong>en und<br />

Unternehmensbeteiligungen kommen<br />

mittlerweile aus <strong>de</strong>n USA, aus Australien,<br />

Ostasien, Sü<strong>de</strong>uropa und vielen<br />

arabischen Staaten. Priorität haben<br />

für das Unternehmen dabei aber vor<br />

allem Anfragen aus <strong>de</strong>m<br />

sü<strong>de</strong>uropäischen Markt sowie aus<br />

<strong>de</strong>m Nahen Osten. In Deutschland<br />

und <strong>de</strong>r Türkei sind heute rund 30<br />

Mitarbeiter für die Solitem-Gruppe tätig.<br />

Weitere Arbeitsplätze sollen noch<br />

in diesem Jahr geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dr. Ahmet Lokurlu:<br />

Ahmet Lokurlu, geboren in Kars im<br />

Nordosten <strong>de</strong>r Türkei, kam 1988 als<br />

studierter Maschinenbau-Ingenieur<br />

aus <strong>de</strong>r Türkei nach Deutschland.<br />

In Essen studierte er Energie- und<br />

Verfahrenstechnik und verbrachte<br />

anschließend elf M<strong>on</strong>ate an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaften in Minsk/<br />

Weißrussland. 1993 kehrte er als<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die<br />

Universität im Ruhrgebiet zurück und<br />

begann 1994 an <strong>de</strong>r RWTH Aachen<br />

ein Aufbaustudium als Wirtschaftsingenieur.<br />

Vier Jahre später wechselte<br />

er ans Forschungszentrum Jülich, wo<br />

er sich zunächst mit <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

v<strong>on</strong> Brennstoffzellen beschäftigte.<br />

1999 grün<strong>de</strong>te er die Solitem GmbH.<br />

WWW.SOLITEM.DE<br />

TD-IHK MAGAZIN | OKTOBER / EKÝM 2007<br />

Energien Ma<strong>de</strong><br />

in Turkey<br />

Warum haben Sie sich für<br />

eine Firmengründung<br />

in Deutschland entschie<strong>de</strong>n?<br />

Dr. Lokurlu: Ich lebe in<br />

Deutschland, ich bin Teil<br />

dieser Gesellschaft und<br />

habe alles hier aufgebaut.<br />

Deshalb habe ich mich für<br />

eine Firmengründung in<br />

Deutschland entschie<strong>de</strong>n,<br />

da dieses Land <strong>de</strong>rzeit<br />

das Zentrum meines Daseins darstellt.<br />

Wie schätzen Sie die Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

in Deutschland ein.<br />

Dr. Lokurlu: Sehr hoch. Insbes<strong>on</strong><strong>de</strong>re in unserem<br />

Gebiet. Es gibt hier eine hervorragen<strong>de</strong> Forschungslandschaft,<br />

wie im RWTH in Aachen, im<br />

Forschungszentrum Jülich, im DLR usw. Wir haben<br />

viele Kooperati<strong>on</strong>en mit diesen Instituti<strong>on</strong>en und<br />

profitieren dadurch.<br />

Wie schätzen Sie die Entwicklung im türkischen<br />

Energiesektor in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren ein<br />

und welche Chancen sehen Sie für natürliche<br />

Energiequellen wie die Solarenergie?<br />

Dr. Lokurlu: Die Türkei ist ein energieabhängiges<br />

Land. Sie hat ihren wachsen<strong>de</strong>n Energiebedarf<br />

überwiegend durch Importe aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />

zu <strong>de</strong>cken. Die Türkei ist aber auch reich an<br />

regenerativen Energiequellen wie S<strong>on</strong>ne, Wind, Biomasse<br />

und Geothermie. Das Land muss und kann<br />

regenerative Quellen optimal nutzen. Einerseits<br />

für die Deckung <strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n eigenen Energiebedarfs.<br />

An<strong>de</strong>rerseits kann die Türkei Technologien<br />

entwickeln, die sie auch vermarkten kann. Statt<br />

wie bisher als importabhängiges Land an Energiequellen<br />

gebun<strong>de</strong>n zu sein, kann die Türkei selbst<br />

ein großer Exporteur im Bereich <strong>de</strong>r regenerativen<br />

Energien wer<strong>de</strong>n.<br />

An welchen neuen<br />

Projekten arbeiten Sie gera<strong>de</strong>?<br />

Dr. Lokurlu: Wir installieren <strong>de</strong>rzeit neue Anlagen<br />

beispielsweise in Marokko, Jordanien, Deutschland<br />

und in <strong>de</strong>r Türkei und arbeiten an Projekten<br />

für Hotels, Krankenhäuser, Industriebetriebe o<strong>de</strong>r<br />

Supermarktketten.<br />

DAS INTERVIEW MIT DR. LOKURLU FÜHRTE MEHMET KANATLI

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