(m/w). - Bucerius Law School
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eigenen Lehrstuhl und daher mit überschaubarem finanziellen<br />
Aufwand, aber viel Engagement aller Beteiligten ist<br />
es gelungen, das Thema auf hohem Niveau an der Hochschule<br />
zu etablieren“, sagt auch der Geschäftsführer der<br />
Hochschule, Hariolf Wenzler.<br />
So wurde bei der Eröffnungskonferenz deutlich, wie<br />
sehr das IP-Center bereits in der Wissenschaftsgemeinde<br />
als eine Art Thinktank angenommen wird: Zur<br />
Pre miere kamen Vertreter renommierter Universitäten<br />
aus Amsterdam, Oxford, Turin, Brüssel oder Amerika<br />
nach Hamburg. Professor Jerome Reichman von der<br />
Duke University in North Carolina, einer der weltweit<br />
führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet des geistigen<br />
Eigentums, betonte, dass das Center eine ausgezeichnete<br />
Idee sei, in die er hohe Erwartungen lege. Gerne werde<br />
er sich für die Einrichtung engagieren. Ähnlich äußerte<br />
sich Roger Kampf von der World Trade Organization. Er<br />
hob zudem hervor, wie bedeutend Fragen um das geistige<br />
Eigen tumsrecht für die Weltwirtschaft noch werden.<br />
Auch der Präsident der <strong>Bucerius</strong> <strong>Law</strong> <strong>School</strong>, Professor<br />
Dr. Karsten Schmidt, lobte das Center dafür, dass es durch<br />
seine Internationalität und Praxisrelevanz dem Profil der<br />
Hochschule besonders entspreche.<br />
e xPerten für iP-L aW sinD gefragt<br />
Die zunehmende Bedeutung dieses Rechtsgebiets macht<br />
sich auch an anderer Stelle bemerkbar: „In der maßgeblichen<br />
Berufsvereinigung GRUR – der Deutschen Vereinigung<br />
für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht<br />
– sind zwar rund 5 000 Kollegen organisiert, aber es besteht<br />
erheblicher Nachwuchsbedarf“, berichtet Ritlewski.<br />
Der DLA-Piper-Anwalt Dr. Jan Geert Meents, Managing<br />
Partner für Deutschland und Leiter der Practice Group<br />
Intellectual Property and Technology, unterstreicht dies:<br />
„Die Nachfrage nach hoch qualifizierten und international<br />
orientierten Juristen mit IP-Kenntnis ist enorm.<br />
Da besteht in Deutschland noch einiger Nachholbedarf.<br />
Daher unterstützen wir auch mit großer Begeisterung den<br />
Aufbau des IP-Centers an der <strong>Bucerius</strong> <strong>Law</strong> <strong>School</strong>.“ Viele<br />
<strong>Law</strong>-<strong>School</strong>-Absolventen haben die Chancen in diesem<br />
Rechtsgebiet auch erkannt und arbeiten bereits im Referendariat<br />
in diesem Themenbereich.<br />
Auch aus diesem Grund soll das Center for Transnational<br />
IP, Media and Technology <strong>Law</strong> and Policy mit dem Ziel<br />
eines eigenen Stiftungslehrstuhls weiter ausgebaut werden.<br />
Im nächsten Schritt sollen deutsche und ausländische<br />
Doktoranden ermutigt werden, ihre Forschungsvorhaben<br />
am IP-Center weiterzuverfolgen.<br />
Die rechtsübergreifende und hochpolitische Natur dieses<br />
Themas beweisen ACTA und der Fall Kim Dotcom auf<br />
ganz unterschiedliche Art: So haben die Anwälte von<br />
Kim Schmitz’ Megaupload jüngst beantragt, das Strafverfahren<br />
gegen das Unternehmen ganz einzustellen. Es<br />
geht dabei um einen Formfehler: Die für einen korrekten<br />
Prozess notwendige Strafanzeige wurde ihren Angaben<br />
zufolge Megaupload nie zugestellt. Möglicherweise, weil<br />
das Unternehmen seinen Firmensitz in Hongkong hat<br />
und keine Niederlassung in den USA betreibt. „Gerade<br />
dieser Fall zeigt deutlich, wie man heute als Urheber- und<br />
Medienrechtler den Bogen zu anderen Rechtsgebieten<br />
und Rechtskreisen schlagen muss“, sagt Kristoff Ritlewski.<br />
Das ACTA-Abkommen ist nicht zuletzt durch die internationalen<br />
Proteste vom Europaparlament gestoppt<br />
worden. 478 Parlamentarier stimmten mit Nein, nur<br />
39 mit Ja. 165 Abgeordnete enthielten sich ihrer Stimme.<br />
In der EU gehört das Abkommen damit der Vergangenheit<br />
an – denn ohne Zustimmung des Europaparlaments<br />
kann es in der EU nicht in Kraft treten. Doch die Frage,<br />
ob und wie das Urheberrecht in Zukunft international<br />
noch wirkungsvoll geschützt werden kann, ist damit noch<br />
lange nicht beantwortet. Es bleibt also viel zu tun. Das<br />
IP-Center der <strong>Bucerius</strong> <strong>Law</strong> <strong>School</strong> will seinen Beitrag<br />
dazu leisten.<br />
Mehr Informationen zum IP-Center unter<br />
ipcenter.law-school.de<br />
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