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Zum Sorge- und Umgangsrechtbei häuslicher GewaltZahlreiche Studien aber auch die tägliche Zeitungslektürebelegen eine erhöhte Gefährdung von Mütternund ihren Kindern gerade während der Trennungsphase– nicht selten kommt es zu massiven Übergriffen,etwa bei der Übergabe von Kindern im Rahmenvon Umgangskontakten.Mütter und insbesondere auch Kinder mit Gewalterfahrungenhaben deshalb besondere Vorraussetzungenund Regelungsbedürfnisse, wenn es um Fragender elterlichen Sorge und des Umgangs geht. IhrSchutz und ihre Sicherheit müssen das primäre Anliegennach einer Trennung vom gewalttätigen Ehemann/Partnerund Vater der Kinder sein.In der Rechtspraxis wird die von Kindern miterlebteGewalt jedoch in der Regel nicht als ausreichendeBeeinträchtigung des Kindeswohls beurteilt. So werdengewalttätige Väter zwar im Gewaltschutzgesetzals Täter gesehen und es wird ein Kontakt- und Nährungsverbotausgesprochen. In Sorge- und Umgangsverfahrenkönnen jedoch die gleichen Männer ihr Besuchsrechterfolgreich einfordern.Schon die Kindschaftsrechtreform verstärkte 1998die gemeinsame, kooperative Elternschaft auch übereine Trennung hinaus. Die nun im Bundeskabinettverabschiedete FGG-Reform zielt darüber hinaus aufeine drastische Kürzung der Verfahrensdauer von Sorge-und Umgangsrechtsverfahren, auf gemeinsameAnhörungen der Eltern sowie einvernehmliche Regelungenmit Beibehaltung des gemeinsamen Sorgerechtsab. Es gilt das Vorrang- und Beschleunigungsgebot(§165FGG-RG und §50e FGG).Der FGG-Reform trägt der Thematik häuslicherGewalt zwar in der Gesetzesbegründung an einigenStellen Rechnung, versäumt es jedoch, explizitegesetzliche Regelungen dazu zu formulieren. In derRechtspraxis wird es für die Betroffenen also zukünftigstark darauf ankommen, welches Problembewusstseinhinsichtlich der Auswirkungen häuslicher Gewalt aufFrauen und Kinder bei den einzelnen Verfahrensbeteiligtenvorherrscht.• Mädchen und Jungen müssen als Opfer häuslicherGewalt wahr- und ernstgenommen werden.• Im Gesetzestext wie in der Rechtsprechung musssich widerspiegeln, dass der gewalttätige Vater dasRecht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung verletztund somit seine Erziehungsfähigkeit verwirkt.• Gewaltbetroffenen Müttern muss das alleinige Sorgerechtzugesprochen werden, damit sie für sichund ihre Kinder handlungsfähig sind.05 51 - 52 11 800Fax 05 51 - 4 88 30 19Postfach 1911 ❘ 37009 GöttingenAußenstelle Groner Str. 32/33 ❘ 37073 Göttingenfrauenhaus-goettingen@w4w.de ❘ www.frauenhaus-goettingen.deSpendenkonto 50 58 63 04 ❘ BLZ 260 500 01 ❘ Sparkasse GöttingenDas Frauenhaus Göttingen ist ein gemeinnütziger Verein.Spenden sind steuerlich absetzbar.Das Frauenhaus Göttingen wird gefördert vom NiedersächsischenMinisterium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit sowie durchdie Stadt Göttingen und die Landkreise Göttingen und Northeim.Mitglied im Paritätischen Niedersachsen e.V.Bildungsmaßnahmen finden stattin pädagogischer Verantwortung der LEBund des VNBKampagnengruppe »Gewaltig groß werden«c/o ZIF – Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuserwww.autonome-frauenhaeuser-zif.deVeranstaltungsreihezum Sorge- und Umgangsrechtbei häuslicher Gewalt17.09.07 - 28.09.07»So sehe ichdas Frauenhaus«Kevin, 5 Jahre

Zum Sorge- und Umgangsrechtbei häuslicher GewaltZahlreiche Studien aber auch die tägliche Zeitungslektürebelegen e<strong>in</strong>e erhöhte Gefährdung von Mütternund ihren K<strong>in</strong>dern gerade während der Trennungsphase– nicht selten kommt es zu massiven Übergriffen,etwa bei der Übergabe von K<strong>in</strong>dern im Rahmenvon Umgangskontakten.Mütter und <strong>in</strong>sbesondere auch K<strong>in</strong>der mit Gewalterfahrungenhaben deshalb besondere Vorraussetzungenund Regelungsbedürfnisse, wenn es um Fragender elterlichen Sorge und des Umgangs geht. IhrSchutz und ihre Sicherheit müssen das primäre Anliegennach e<strong>in</strong>er Trennung vom gewalttätigen Ehemann/Partnerund Vater der K<strong>in</strong>der se<strong>in</strong>.In der Rechtspraxis wird die von K<strong>in</strong>dern miterlebteGewalt jedoch <strong>in</strong> der Regel nicht als ausreichendeBee<strong>in</strong>trächtigung des K<strong>in</strong>deswohls beurteilt. So <strong>werden</strong>gewalttätige Väter zwar im Gewaltschutzgesetzals Täter gesehen und es wird e<strong>in</strong> Kontakt- und Nährungsverbotausgesprochen. In Sorge- und Umgangsverfahrenkönnen jedoch die gleichen Männer ihr Besuchsrechterfolgreich e<strong>in</strong>fordern.Schon die K<strong>in</strong>dschaftsrechtreform verstärkte 1998die geme<strong>in</strong>same, kooperative Elternschaft auch übere<strong>in</strong>e Trennung h<strong>in</strong>aus. Die nun im Bundeskab<strong>in</strong>ettverabschiedete FGG-Reform zielt darüber h<strong>in</strong>aus aufe<strong>in</strong>e drastische Kürzung der Verfahrensdauer von Sorge-und Umgangsrechtsverfahren, auf geme<strong>in</strong>sameAnhörungen der Eltern sowie e<strong>in</strong>vernehmliche Regelungenmit Beibehaltung des geme<strong>in</strong>samen Sorgerechtsab. Es gilt das Vorrang- und Beschleunigungsgebot(§165FGG-RG und §50e FGG).Der FGG-Reform trägt der Thematik häuslicherGewalt zwar <strong>in</strong> der Gesetzesbegründung an e<strong>in</strong>igenStellen Rechnung, versäumt es jedoch, explizitegesetzliche Regelungen dazu zu formulieren. In derRechtspraxis wird es für die Betroffenen also zukünftigstark darauf ankommen, welches Problembewusstse<strong>in</strong>h<strong>in</strong>sichtlich der Auswirkungen häuslicher Gewalt aufFrauen und K<strong>in</strong>der bei den e<strong>in</strong>zelnen Verfahrensbeteiligtenvorherrscht.• Mädchen und Jungen müssen als Opfer häuslicherGewalt wahr- und ernstgenommen <strong>werden</strong>.• Im Gesetzestext wie <strong>in</strong> der Rechtsprechung musssich widerspiegeln, dass der gewalttätige Vater dasRecht des K<strong>in</strong>des auf gewaltfreie Erziehung verletztund somit se<strong>in</strong>e Erziehungsfähigkeit verwirkt.• Gewaltbetroffenen Müttern muss das alle<strong>in</strong>ige Sorgerechtzugesprochen <strong>werden</strong>, damit sie für sichund ihre K<strong>in</strong>der handlungsfähig s<strong>in</strong>d.05 51 - 52 11 800Fax 05 51 - 4 88 30 19Postfach 1911 ❘ 37009 Gött<strong>in</strong>genAußenstelle Groner Str. 32/33 ❘ 37073 Gött<strong>in</strong>genfrauenhaus-goett<strong>in</strong>gen@w4w.de ❘ www.frauenhaus-goett<strong>in</strong>gen.deSpendenkonto 50 58 63 04 ❘ BLZ 260 500 01 ❘ Sparkasse Gött<strong>in</strong>genDas Frauenhaus Gött<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong>.Spenden s<strong>in</strong>d steuerlich absetzbar.Das Frauenhaus Gött<strong>in</strong>gen wird gefördert vom NiedersächsischenM<strong>in</strong>isterium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit sowie durchdie Stadt Gött<strong>in</strong>gen und die Landkreise Gött<strong>in</strong>gen und Northeim.Mitglied im Paritätischen Niedersachsen e.V.Bildungsmaßnahmen f<strong>in</strong>den statt<strong>in</strong> pädagogischer Verantwortung der LEBund des VNBKampagnengruppe »Gewaltig groß <strong>werden</strong>«c/o ZIF – <strong>Zentrale</strong> Informationsstelle Autonomer Frauenhäuserwww.autonome-frauenhaeuser-zif.deVeranstaltungsreihezum Sorge- und Umgangsrechtbei häuslicher Gewalt17.09.07 - 28.09.07»So sehe ichdas Frauenhaus«Kev<strong>in</strong>, 5 Jahre


Frauenhaus Gött<strong>in</strong>gen e.V. lädt herzlich e<strong>in</strong> zur Veranstaltungsreihezum Sorge- und Umgangsrecht bei häuslicher Gewalt»Papa schlägt Mama,ich stehe <strong>in</strong> der Türund schaue zu«Denisa, 8 JahreGewalterfahrung von Mädchen und JungenDas Frauenhaus Gött<strong>in</strong>gen erreichen pro Jahr etwa100 Frauen mit ebenso vielen K<strong>in</strong>dern. Bundesweit fliehenjährlich ca. 50.000 Frauen mit ihren K<strong>in</strong>dern vorder Gewalt des Ehemanns, des Lebensgefährten bzw.des Vaters <strong>in</strong> Frauenhäuser.Die schutzsuchenden K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d entweder direkt vonder Gewalt betroffen oder haben – mitunter über Monateoder Jahre tagtäglich – die Gewalttaten gegen ihreMütter miterlebt oder mitgehört. Sie erlebten, wie ihrVater ihre Mutter beleidigte, kontrollierte, beschimpfte,schlug, an die Wand warf, trat, würgte, mit Gegenständenangriff, demütigte, bedrohte und ver<strong>gewaltig</strong>te.Wissenschaftliche Studien und unsere alltägliche Arbeitmit den betroffenen K<strong>in</strong>dern belegen: Viele K<strong>in</strong>derempf<strong>in</strong>den die Gewalttaten gegen ihre Mütter körperlich.Oft spüren sie e<strong>in</strong>e existenzielle Angst, fühlen sichschuldig an der Situation und hilflos.Das Miterleben häuslicher Gewalt macht K<strong>in</strong>der somitnicht nur zu Zeug<strong>in</strong>nen und Zeugen, sondern hathäufig auch e<strong>in</strong>e traumatisierende Wirkung. Die väterlichenGewalttaten gegenüber der Mutter prägendie k<strong>in</strong>dliche Entwicklung und Entfaltung zutiefst. DasVertrauen sowie das Sicherheits- und Schutzbedürfnisdieser K<strong>in</strong>der wird grundlegend erschüttert.Zudem erfahren die betroffenen Mädchen und Jungendie Eltern-Beziehung als e<strong>in</strong> Gewalt- und Machtverhältnis.Diese Gewalterfahrung ist e<strong>in</strong> Schlüsselerlebnis,das sie verarbeiten müssen. Dafür benötigen dieseK<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e gewaltfreie und geschützte Umgebung. Siebrauchen e<strong>in</strong>e professionelle Unterstützung für die Ause<strong>in</strong>andersetzungmit dem Erlebten sowie e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>deswohlsicherndeGesetzeslage und Rechtsprechung.Samstag, 15.09.07Aktionstag auf dem Geländeder Documenta <strong>in</strong> Kassel.Mädchen und Jungen aus zahlreichen Frauenhäusernstellen ihre Werke aus.Montag, 17.09.07 – Freitag, 28.09.07»... und da ist Mama ganz schnell<strong>in</strong> das Frauenhaus gelaufen.«Die Ausstellung von K<strong>in</strong>derbildern aus dem Frauenhausdes Landkreis Oldenburg ermöglicht e<strong>in</strong>enE<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das k<strong>in</strong>dliche Miterleben häuslicher Gewalt.Angst, Entsetzen, Trauer, und Wut aber auch derWunsch nach Frieden und Erleichterung f<strong>in</strong>den ihrenAusdruck <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>derbildern. Was <strong>in</strong> Worten soschwer ausgedrückt <strong>werden</strong> kann, vermitteln die Mädchenund Jungen durch ihre Zeichnungen.AusstellungseröffnungMontag, 17.09.0718 Uhr ❘ Foyer des Neuen Rathaus ❘ Hiroshimaplatz 1-4Redebeitrag: Jugenddezernent Herr HeckeÖffnungszeiten der AusstellungMo – Do 8.00 – 20.00 UhrFr 8.00 – 17.00 UhrSa 8.00 – 12.00 UhrGerne vere<strong>in</strong>baren wir mit Interessierten professionelleFührungen durch die Ausstellung.»Me<strong>in</strong>e Mamaund ich <strong>in</strong> Sicherheit.«Claudia, 6 JahreMittwoch, 19.09.07Diskussionsforum»Schnelle Lösung = Gute Lösung? Das beschleunigteSorge- und Umgangsrechtsverfahren<strong>in</strong> der Praxis«Im Bundeskab<strong>in</strong>ett ist das Vorrang- und Beschleunigungsgebotbei Sorge- und Umgangsrechtsregelungenbereits verabschiedet worden. Die Gesetzesreformtritt <strong>in</strong> den nächsten Monaten <strong>in</strong> Kraft.ExpertInnen verschiedener Professionen diskutierenüber die Umsetzung der Reformen <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen. Woliegen die Chancen, wo die Grenzen der beschleunigtenVerfahrensweise bei Sorge- und Umgangsrechtsentscheidungen?Welchem Vorgehen bedarf esim Falle häuslicher Gewalt?TeilnehmerInnen des Forums:Aus Hannover: Familienrichter Buck (Kurzreferat überdas Modell Hannoversche FamilienPraxis)Aus Gött<strong>in</strong>gen (u.a.): Familienrichter<strong>in</strong> Studenroth ❘Rechtsanwält<strong>in</strong> Gerhardy ❘ Frau Helm<strong>in</strong>g, Jugendamt❘ Frau Hoffmann, Frauenhaus19 Uhr ❘ Holbornsches Haus ❘ Rote Straße 34Dienstag, 25.09.07Erzählcafé »K<strong>in</strong>der – Sorge – Recht?«(nur für Frauen)Ehemalige Bewohner<strong>in</strong>nen aus dem Frauenhaus Gött<strong>in</strong>genschildern ihre Erlebnisse rund um das ThemaSorge- und Umgangsrecht. Auch hier wird der Fokusauf dem k<strong>in</strong>dlichen Miterleben der Gewalt sowie aufder Trennung vom gewalttätigen Vater liegen. Wie sahund sieht der Kontakt zum gewalttätigen Vater aus?Welche Erfahrungen haben Mütter <strong>in</strong> Sorge- und Umgangsrechtsverfahrengemacht?19 Uhr ❘ Holbornsches Haus ❘ Rote Straße 34

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