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„Wetteränderung“ mit Photoshop

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Bildmanipulation u Motivoptimierung u<br />

Wetteränderung<br />

<strong>Photoshop</strong> Aktuell · Vol. 1<br />

<strong>„Wetteränderung“</strong> <strong>mit</strong> <strong>Photoshop</strong><br />

Blauer Himmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Regen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Blitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Für die Zeit, in der dieser Beitrag entstand, kann man sich eigentlich<br />

nichts Schöneres vorstellen als die Möglichkeit, das Wetter zu ändern.<br />

Draußen nasskalt <strong>mit</strong> Schneeregen und Sturm, drinnen Husten und<br />

Schnupfen. In der Realität ist uns diese Möglichkeit leider versagt (vielleicht<br />

auch dankenswerterweise, die Menschheit ist sowieso schon eine zu<br />

große Belastung für das Weltklima). Mit <strong>Photoshop</strong> können wir aber einiges<br />

an Bildern retten, die einfach beim falschen Wetter aufgenommen<br />

wurden (oder werden mussten).<br />

Prinzipiell gilt allerdings, dass eine Änderung zu schlechtem Wetter meist<br />

sehr viel einfacher ist als eine zu gutem. Wir befassen uns hier <strong>mit</strong> beidem.<br />

Der häufigere Fall ist jedoch, dass man gern strahlend blauen Himmel<br />

<strong>mit</strong> Sonnenschein und bestenfalls ein paar kleinen, hübschen Wölkchen<br />

hätte – das unwiederbringliche Motiv sich aber leider vor einer dunklen<br />

Wolkenwand, eventuell sogar in strömendem Regen präsentierte.<br />

Blauer Himmel<br />

Schnee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Regenbogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

„Alle Wetter“ <strong>mit</strong> Ebenenkompositionen . . . . . 12<br />

Beim „Wetter-Erscheinungsbild“ eines Fotos spielt gerade der Himmel eine<br />

große Rolle. Nun kann es aber selbst bei strahlend blauem Himmel<br />

passieren, dass dieser im fertigen Bild gar nicht mehr blau, sondern vielmehr<br />

schlicht weiß ist – weil der Vordergrund des Motivs sehr dunkel war<br />

und der Belichtungsmesser sich (ganz richtig) auf diesen konzentriert hatte.<br />

Hier haben wir so ein Beispiel l1l :<br />

5 MO WET<br />

Das falsche Wetter<br />

Änderung<br />

Himmel überbelichtet<br />

l1l Die Spiegelung im dunklen Wasser des Kanals<br />

beweist: Der Himmel war gar nicht weiß, sondern<br />

herrlich blau. Der dunkle, bildwichtige Vordergrund<br />

erzwang hier eine auf diesen angepasste<br />

Belichtung. Das führte dazu, dass der Himmel<br />

stark überbelichtet wurde und fast zeichnungsfrei<br />

weiß erscheint.<br />

CD: PA3_Vol_01<br />

Datei: Venedig<br />

Foto: Marius König<br />

Seite 1 von 12


5 MO WET<br />

Seite 2 von 12<br />

Maske erstellen<br />

l2l Im Dialogfeld „Farbbereich auswählen“ stellen<br />

wir als Auswahlmethode „Aufgenommene Farben“<br />

<strong>mit</strong> ziemlich niedriger Toleranz ein. Dann klicken<br />

wir <strong>mit</strong> der Pipette im Dateifenster in den<br />

Himmelsbereich, halten die Umschalt -Taste gedrückt<br />

und klicken an weitere Stellen im Himmel,<br />

die in der Voschau des Dialogs noch nicht ausgewählt<br />

erscheinen.<br />

Maske korrigieren<br />

l3l Mit dem Pinsel korrigieren wir die Maske. Zur<br />

Kontrolle auf „Lochfreiheit“ außerhalb des Himmels<br />

schalten wir in der Kanäle-Palette den RGB-<br />

Mischkanal temporär aus.<br />

Weiche Auswahlkante<br />

Bildmanipulation u Motivoptimierung u<br />

Wetteränderung<br />

<strong>Photoshop</strong> Aktuell · Vol. 1<br />

Der erste Schritt besteht in solch einem Fall immer darin, eine Maske zu<br />

erstellen, die nur den Himmel enthält. Solange dieser weitgehend monochrom<br />

ist, ist „Auswahl > Farbbereich auswählen…“ (siehe Teil 7 AU AUS)<br />

das Werkzeug der Wahl l2l :<br />

Da die von der Sonne beschienenen Fassaden auf der rechten Seite ebenfalls<br />

fast weiß sind, werden sie auch ausgewählt. Nach Klicken auf „OK“<br />

gehen wir deshalb auf „Auswahl > Auswahl verändern > Erweitern…“ um<br />

1 Pixel und lassen uns diese dann im Maskierungsmodus anzeigen (Taste<br />

in der Werkzeug-Palette). Wir aktivieren das Pinsel-Werkzeug <strong>mit</strong><br />

einer scharfen, kleineren Werkzeugspitze und schwarzer Vordergrundfarbe,<br />

Modus „Normal“ und 100 % Deckkraft. Dann malen wir die noch<br />

offenen Bereiche außerhalb des Himmels in der Maske bei mindestens<br />

100 % Monitormaßstab zu l3l :<br />

Wir wechseln wieder in den Auswahlmodus (Taste in der Werkzeug-<br />

Palette) und gehen auf „Auswahl > Weiche Auswahlkante…“ <strong>mit</strong> 1 Pixel<br />

Radius. Zur Sicherheit speichern wir die Maske <strong>mit</strong> „Auswahl > Auswahl<br />

speichern…“ als Alpha-Kanal „Himmel“.


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Wetteränderung<br />

<strong>Photoshop</strong> Aktuell · Vol. 1<br />

Man könnte nun einen künstlichen Himmel in Form eines Verlaufs einziehen.<br />

Allerdings sieht (fast) immer ein echter, aus einem anderen Bild,<br />

authentischer aus. Wenn man eine gute Digicam besitzt, sollte man versuchen,<br />

sich ein reichhaltiges Archiv an Himmelsfotos in den verschiedensten<br />

Erscheinungsformen zuzulegen – für „Wetteränderungen“ in anderen<br />

Bildern kann man die immer wieder brauchen. Und der Himmel, den<br />

man aktuell benötigt, stimmt fast nie <strong>mit</strong> dem Wetter überein, das gerade<br />

tatsächlich herrscht. Auch Bildarchive bieten hier einen guten Fundus.<br />

Da das Bild bisher nur aus der Hintergrundebene besteht, wandeln wir<br />

diese durch Doppelklick auf ihr Symbol in der Ebenen-Palette in eine<br />

Bildebene um. Dieser können wir nun eine Ebenenmaske verpassen: „Ebene<br />

> Ebenenmaske > Auswahl ausblenden“. Jetzt brauchen wir nur noch<br />

ein entsprechendes Foto als Hintergrund unter die Bildebene zu platzieren<br />

l4l und für dieses den richtigen Bildausschnitt einzustellen l5 – 8l :<br />

l5 – 6l Das sieht schon wesentlich sommerlicher<br />

aus (rechts), obwohl der Himmel aus einem Bild,<br />

das in tiefstem Winter entstand (oben), entlehnt<br />

wurde. Auch die Hausfassaden auf der rechten<br />

Seite trennen sich nun besser vom Himmel und<br />

die Wasserspiegelung erscheint realistischer als<br />

im Ursprungsbild.<br />

CD: PA3_Vol_01<br />

Datei: Winter<br />

Foto: Marius König<br />

l7 – 8l Gewitterstimmung gefällig? Ein entsprechendes<br />

Bild <strong>mit</strong> drohenden, schweren Wolken<br />

(oben) macht es möglich (rechts). Allerdings<br />

passt die Wasserspiegelung nun nicht mehr so<br />

recht ins Bild …<br />

CD: PA3_Vol_01<br />

Datei: Wolkenstimmung<br />

Foto: Marius König<br />

u<br />

u<br />

5 MO WET<br />

Bildquellen<br />

Seite 3 von 12<br />

l4l Der Ebenenaufbau: oben Ursprungsbild <strong>mit</strong><br />

wegmaskiertem Himmel, unten das Himmelsfoto


5 MO WET<br />

Seite 4 von 12<br />

Einstellungsebene<br />

Farbsättigung reduzieren<br />

l9l Die aktuelle Ebenenstruktur<br />

l10l Unwetter im Anmarsch: Die Wolken brauen<br />

sich schon bedrohlich zusammen. Durch die gravierende<br />

Sättigungsreduktion im Cyan- und Blau-<br />

Bereich passt die Wasserspiegelung nun besser<br />

zum Himmel. Dies war allerdings ohne separate<br />

Maskierung nur möglich, weil Blau sonst im Bild<br />

nur in unwesentlichen Teilen vorkommt. Die zusätzliche<br />

allgemeine Reduzierung der Farbsättigung<br />

nimmt den Farben die Leuchtkraft, die sie<br />

nur bei Sonne hätten.<br />

„Regen machen“<br />

l11 – 13l Nach der Anlage der grauen Fläche<br />

(links) gehen wir für diese Ebene auf „Filter ><br />

Strukturierungsfilter > Körnung…“ <strong>mit</strong> Körnungsart<br />

„Klumpig“, Intensität 100 und Kontrast 50<br />

(Mitte) und erhalten ein buntes Getüpfel (rechts).<br />

u<br />

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Wetteränderung<br />

Regen<br />

<strong>Photoshop</strong> Aktuell · Vol. 1<br />

Die Wasserspiegelung passt nun eindeutig nicht mehr zum Himmel. Für<br />

die regnerische Stimmung, die in unserem Himmelsbild zum Ausdruck<br />

kommt, ist die Farbsättigung außerdem noch ganz allgemein zu hoch.<br />

Dies ändern wir, indem wir über der Venedig-Bildebene eine „Ebene ><br />

Neue Einstellungsebene > Farbton/Sättigung…“ anlegen l9l , für die wir<br />

gleich eine Schnittmaske <strong>mit</strong> der darunterliegenden erstellen, indem wir<br />

die entsprechende Option im Dialogfeld „Neue Ebene“ aktivieren.<br />

Im „Farbton/Sättigung“-Dialog bleiben wir zunächst im Pop-up-Menü<br />

„Bearbeiten“ auf „Standard“ und stellen die „Sättigung“ auf –12. Dann<br />

wechseln wir zu „Cyantöne“ und reduzieren dort die Sättigung auf – 25,<br />

in „Blautöne“ schließlich verringern wir diesen Wert sogar auf – 50. Bildstimmung<br />

und Himmel passen nun besser zusammen l10l :<br />

Nächster Schritt: Jetzt lassen wir es regnen. Dazu legen wir eine neue<br />

Bildebene oberhalb der anderen an und füllen diese <strong>mit</strong> Grau („Ebene<br />

> Neu > Ebene…“, Modus „Umgekehrt multiplizieren“; die nächsten<br />

Schritte: „Auswahl > Alles auswählen“, „Bearbeiten > Fläche füllen…“ <strong>mit</strong><br />

„50 % Grau“, Modus „Normal“, Deckkraft 100 %). Schauen wir uns das weitere<br />

Vorgehen anhand vergrößerter Ausschnitte dieser Ebene (die anderen<br />

ausgeblendet) an l11 – 13l :<br />

u

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