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в Австрия Българите

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Dimitrana Schinogl:Die Zubereitung der Speisen ist ein RitualTEXT Donika TsvetanovaÜBERSETZUNG Krasimira PlachetzkyFOTOS Archiv Dimitrana SchinoglWenn Sie von duftender Radieschen- oder Bärlauchsuppe, von Knödelnmit Fischfüllung, Tarte aux Pommes oder Teigröschen träumen, wennSie sich nach Nachmittagen mit schmackhaften Brioches, köstlichenKeksen und Apfelstrudel oder nach einer herrlichen Wickeltorte sehnen,dann brauchen Sie nur in die Welt der Bulgarin Dimitrana (dimitranas.blogspot.com) einen Blick zu werfen: Sie werden gleich verstehen, dass Sienicht vom Unmöglichen träumen.Пита със сиренеRundbrot mit KäseDie Bulgarin Dimitrana Schinogl ist seit fastneun Jahren in Österreich verheiratet. Sieselbst hält sich für eher schüchtern, bescheiden,toleranter, ordentlich und äußerst positivMensch. Über ihre kulinarische Kreativitätsagt sie, dass sie keinen beruflichen Erfolganstrebt, sondern alles, was sie zwischen deneigenen vier Küchenwänden zur Freude ihrerNächsten und Liebsten kreiert, aber auch zueigenem Vergnügen macht. Dimitrana wollteihr kulinarisches Interesse mit Anderen teilenund öffnete vor zwei Jahren ein eigenes Webblogmit dem Namen „Unser Abendmahl“. Siestellt dort Fotos, Ratschläge sowie Ihre eigeneEinstellung zur Nahrung und ihre Zubereitung.Frau Schinogl, wie kam die Idee für den Namenund Layout des Blogs?Nach einer Besichtigung der Minoritenkirchein Wien war ich erstaunt über das gewaltigeMosaik, das eine Kopie des berühmtenGemäldes „Das Abendmahl“ von Leonardoda Vinci darstellt. Ich machte ein Foto vomMosaik, das später Teil des Layouts wurde.Die Wahl dieses Namens folgte spontan undim Einklang mit der Gesamtgestaltung. DaКартофени кнедли с рибен пълнеж иромантичен сос от касисKartoffelknödel mit Lachsfüllung undromantischer KasissoßeVinci’s „Abendmahl“ wurde zu unseremAbendmahl. Die Überschrift ist symbolischgemeint. Sie verrät die thematische Orientierungdes Blogs und zugleich meine eigeneEinstellung zur Zubereitung unserer Speisen,nämlich ein Ritual, das man mit Lust undLiebe ausführt, was den Verzehr zu einemeinzigen Vergnügen macht. Das zusammenkommenum den Tisch nach einem Arbeitstagfinde ich etwas Besonders. Das soll ein gemütlicherAusklang des Tages sein, mit eineminnigen Gespräch, mit Zeigen von Nähe undLiebe, mit einem Gefühl von Geborgenheitund Zusammengehörigkeit.Wann entdeckten Sie die Leidenschaft fürdie Kochkunst?Nachdem ich geheiratet hatte, wurde das Kochenallmählich zu meiner Leidenschaft. Stattzur Alltagsroutine zu werden, interessiertemich das Kochen immer mehr und mehr.Die Zubereitung der Mahlzeiten fand ichimmer interessanter, aber auch vergnüglich.Ich begann neue Rezepturen zu probieren,mit neuen Geschmackskombinationen zuexperimentieren und zu improvisieren. Ichsuchte nach Herausforderungen sowohl inder Koch- und der Konditoreikunst als auchin der Fotografie.Was ist ihre kulinarische Vorliebe?Das sind bestimmt die Wickeltorten. Ich bereitesie immer nur für spezielle Anlässe zu undlege mehr als das übliche Gefühl und Müheein. Ich weiß immer im Voraus, wie die fertigeTorte aussehen soll. Zur Zubereitung vonWickeltorten wird eine gewisse Erfahrung gefordert.Das Verfahren hingegen ist relativ einfach.Die Zubereitung einer solchen Torte mitfestlicher Verzierung dauert vier bis fünf Tage.Wie fühlen Sie sich in Österreich?Gut, wirklich gut. Ich hatte das Glück, allesWertvolle in Österreich zu finden; die Liebe,meinen Ehemann, meine Familie, meinZuhause, aber auch Gemütlichkeit und Sicherheit.Ich fühlte mich nie fremd hier. Ichdenke jedoch, dass Wien nicht mit Österreichgleichzustellen ist. Wien ist zwar eine großemoderne Metropole, aber Österreich ist vielmehr als nur Wien. Ich kann sogar sagen, dassich dieses Land liebe.Ziehen Sie Vergleiche zwischen beiden Kulturen?Ich bemühe mich jegliche Vergleiche eher zumeiden. Denn ich denke nicht, dass das Vergleicheziehen der richtige Weg ist, Erfahrungzu sammeln oder über eine fremde KulturSchlussfolgerungen zu ziehen. Jede Kulturbesitzt etwas Wertvolles. Durchs Vergleichengeht nur die Identität und der Reiz verloren.Welches Gericht würde am besten Bulgarienbzw. Österreich repräsentieren?Diskussionen darüber, welches das traditionellstebulgarische Gericht wäre, habe ichmehrmals erlebt. Vorschläge gibt es viele:Moussaka, Dolmasi, Iskembe oder mit Bohnengefüllte Paprika. Für mich jedoch sinddie herrlichen bulgarischen Ritualbrote, dieRundbrote mit Füllung, das Tarator – einekalte Joghurtsuppe mit geriebener Gurke,und der Kürbisstrudel absolut typisch für diebulgarische Küche. Hier in Österreich probiereich immer neue Speisen, um die hiesigeKüche kennen zu lernen. Welches jedoch dastypischste österreichisch e Gericht ist, ist fürmich schwierig festzulegen, denn jede Regionhat ihre eigenen Köstlichkeiten zu bieten, wiebei uns in Bulgarien. Bulgaren in Österreich • 6—7/2010PROJEKTE 27

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