WFB MAGAZIN - Lebenshilfe-Solingen
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<strong>WFB</strong><strong>MAGAZIN</strong> 01-03<br />
Ausgabe<br />
HOLZHEIZKRAFTWERK<br />
PRAKTIKUM BEI ZWILLING<br />
GERANIENTAGE<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> – Werkstatt für Behinderte gGmbH <strong>Solingen</strong>
Josef Neumann<br />
Geschäftsführer<br />
L iebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
sehr geehrte Kolleginnen und<br />
Kollegen, liebe Eltern und Betreuer,<br />
Im neuen Jahr haben wir uns viel<br />
vorgenommen, und wir beginnen gleich<br />
Sie und Euch über das Kommende zu<br />
informieren.<br />
Aber erst einmal eine halbwegs<br />
erfreuliche Nachricht. Die in Aussicht<br />
gestellte Kürzung der Zuschüsse durch<br />
den Landschaftsverband Rheinland<br />
ist zurückgenommen worden. Für das<br />
Jahr 2003 werden die Zuschüsse um<br />
0,45% erhöht. Das ist sicher besser<br />
als eine größere Kürzung, deckt aber<br />
leider immer noch nicht die gestiegenen<br />
Kosten. Leider müssen wir jetzt<br />
erfahren, dass die Bundesanstalt für<br />
Arbeit im Berufsbildungsbereich kürzen<br />
will. Dazu gibt es einen Beitrag<br />
auf der folgenden Seite.<br />
Wir gründen im Jahr 2003 ein<br />
Integrationsunternehmen, das die neu<br />
eingerichtete Kantine bei „Zwilling“<br />
betreibt. Und es gibt noch eine weitere<br />
Kooperation mit der Zwilling J. A.<br />
Henckels AG.<br />
Außerdem haben wir uns etwas<br />
einfallen lassen, um die veraltete<br />
Heizung in der Gärtnerei zu erneuern.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Ihr und Euer<br />
Josef Neumann<br />
Geschäftsführer<br />
EUROPÄISCHES JAHR<br />
FÜR MENSCHEN<br />
MIT BEHINDERUNG<br />
IM JAHR 2003 IST DAS JAHR DER MENSCHEN MIT<br />
BEHINDERUNG. DIE EUROPÄISCHE UNION HAT DIESES<br />
JAHR AUSGERUFEN, UM DEN ÖFFENTLICHEN BLICK<br />
AUF DIE BEHINDERTEN MENSCHEN ZU LENKEN.<br />
Weitere Informationen zum Jahr finden<br />
sich im Internet unter der Seite:<br />
www.behindertenbeauftragter.de/ejmb2003<br />
Auszug aus der Erklärung der EU:<br />
„Damit haben behinderte Menschen die<br />
Möglichkeit, europaweit und öffentlichkeitswirksam<br />
auf sich und ihre Interessen<br />
aufmerksam zu machen. Auf dem Europäischen<br />
Behindertenkongress in Madrid im<br />
März 2002 sind Visionen formuliert worden,<br />
die als Rahmen für Maßnahmen im<br />
Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen<br />
dienen können. „Nichts über<br />
uns ohne uns“ – so der Grundsatz für das<br />
EU-Jahr der behinderten Menschen.<br />
....<br />
Menschen mit Behinderungen sind Bürger<br />
mit gleichen Rechten. Wir sind aktiv als<br />
Politiker, Arbeiter, Verbraucher, Steuerzahler.<br />
Neue Maßnahmen und aktives<br />
Engagement von allen Sektoren sollte zu<br />
einer positiven Veränderung der Weise<br />
führen, in der unsere Gesellschaften behinderte<br />
Menschen einbezieht. 2003 wird<br />
den Anfang eines neuen Zeitalters markieren,<br />
eine neue Sichtweise der Gesellschaft<br />
in Bezug auf Menschen mit Behinderungen.“<br />
G E R A N I E N<br />
T A G E<br />
9.-11. MAI<br />
Auch in <strong>Solingen</strong> wird es Veranstaltungen<br />
zum Europäischen Jahr für Menschen mit<br />
Behinderung geben. Die offizielle Eröffnung<br />
findet am 9. April 2003 im Walder<br />
Stadtsaal statt. Die Eröffnungsansprache<br />
hält der Oberbürgermeister der Stadt<br />
<strong>Solingen</strong> Franz Haug.<br />
Wer sich zur Teilnahme an dieser Veranstaltung<br />
anmelden möchte, kann dies über<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> tun.<br />
Die Werkstatt für Behinderte und die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> e.V. werden im Rahmen des<br />
Europäischen Jahres eigene Veranstaltungen<br />
durchführen. Dazu wird es noch weitere<br />
Informationen geben.<br />
Für die Menschen mit Behinderung ist<br />
dieses Jahr ein besonderer Anlass, um in<br />
der Öffentlichkeit besser und gerechter<br />
wahrgenommen zu werden. Wir wollen<br />
auch alles dafür tun, dass wir das Europäische<br />
Jahr in <strong>Solingen</strong> zu einem Erfolg<br />
machen.<br />
Beet- und<br />
Balkonpfl anzen<br />
Schnittblumen<br />
Mutt ertagsgestecke<br />
Gesch enkartikel<br />
Kulturpro gramm<br />
Kind eraktionen<br />
Café und Gastronomie<br />
Fr 8.30 – 19.00 Uhr<br />
Sa 8.30 – 19.00 Uhr<br />
So 10.00 – 14.00 Uhr<br />
anschließend Kulturprogramm<br />
GÄRTNEREI<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> - Werkstatt für Behinderte gGmbH <strong>Solingen</strong><br />
Langhansstraße 20, In der Ohligser Heide, Tel. 0212 / 5995 - 400
DER BESONDERE BEITRAG DES ARBEITS-<br />
AMTES ZUM EUROPÄISCHEN JAHR DER<br />
MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />
Wir haben vom Arbeitsamt <strong>Solingen</strong> eine<br />
katastrophale Mitteilung erhalten. Das<br />
Arbeitsamt will ab sofort keine Teilnehmer<br />
für das Eingangsverfahren bzw. den<br />
Berufsbildungsbereich in der Werkstatt<br />
mehr finanzieren.<br />
Was heißt das für die Eltern und unsere<br />
jungen Menschen mit Behinderung?<br />
In diesem Jahr können keine Menschen<br />
mit Behinderung nach Abschluss ihrer<br />
Schule in die Eingangsstufe und die<br />
Berufsvorbereitung der Werkstatt mehr<br />
aufgenommen werden. Der Weg in das<br />
Erwachsenenleben wird ihnen durch die<br />
Entscheidung des Arbeitsamtes verwehrt.<br />
Auch Menschen mit Behinderung benötigen<br />
eine Berufsvorbereitung, um später in<br />
einer Werkstatt für Behinderte zu arbei-<br />
AUS DER NOT EINE TUGEND MACHEN –<br />
NEUE HEIZANLAGE FÜR DIE GÄRTNEREI<br />
Das Ganze begann mit einer Schreckensmeldung.<br />
Unsere Gärtnerei in der Langhansstraße<br />
wird bisher mit einer Ölheizung<br />
beheizt. Die Preise für das Heizöl<br />
sind in den letzten Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen und unsere Heizanlage wird<br />
bald nicht mehr die strengeren Anforderungen<br />
für die Abgase beim Betrieb erfüllen<br />
können. Eine große Investition<br />
schien nötig. Die Bereitstellung von Wärme<br />
für Gewächshäuser einer Gärtnerei ist<br />
einer der großen Kostenfaktoren bei der<br />
Pflanzenzucht und Veredelung.<br />
Deshalb wurde ganz neu gedacht. Gibt es<br />
nicht andere sinnvollere Heizsysteme als<br />
die Verbrennung von Heizöl? Oder ist es<br />
nicht sogar möglich, aus der Not eine Tugend<br />
zu machen? Mittlerweile gibt es<br />
neue Technologien zur Verbrennung von<br />
Restholz, mit denen kostengünstiger ge-<br />
ten zu können oder die Chance zu erhalten,<br />
in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln.<br />
Wird ihnen dieser Einstieg verwehrt,<br />
haben sie keine Möglichkeit in Arbeit zu<br />
kommen und sich aus ihrem Elternhaus zu<br />
lösen.<br />
Was heißt das für die Werkstatt?<br />
Wir haben viel Energie darauf verwandt,<br />
neue Arbeitsfelder und Tätigkeitsbereiche<br />
für unsere behinderten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu schaffen. Wir müssen<br />
unsere wirtschaftliche Position verbessern,<br />
weil wir glauben, dass die Zuschüsse in<br />
allen sozialen Bereichen in den nächsten<br />
Jahren bestenfalls konstant bleiben, die<br />
Kosten aber steigen werden. Um diese<br />
Ziele zu erreichen, brauchen wir neue<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf<br />
heizt werden kann. Bei der Suche nach<br />
Alternativen stießen wir auf die Holzhackschnitzel-Heizung.<br />
Holzhackschnitzel<br />
werden aus Schwachholz, Baum- und<br />
Heckenschnitten, Rinden und anderen<br />
Holzresten hergestellt. Nach dem Schreddern<br />
und dem Herausrütteln von Kleinstteilen<br />
kann das Material in einer Heizungsanlage<br />
verbrannt werden. In der<br />
Herstellung liegen die Kosten für Haccschnitzel<br />
deutlich günstiger als Heizöl.<br />
Die Gärtnerei verbraucht zwar viel Wärme,<br />
aber immer noch nicht genug, um<br />
eine derartige Heizanlage auszulasten. Zur<br />
Zeit vehandelt die Werkstatt mit der Stadt<br />
<strong>Solingen</strong> und anderen Nachbarn darüber,<br />
ob sie diese nicht auch mit Wärme beliefern<br />
kann. Dahinter steht die Überlegung,<br />
dass durch ein Heizkraftwerk die Kosten<br />
für alle niedrig gehalten werden können.<br />
Für die Werkstatt ergeben sich viele<br />
Vorteile:<br />
1. Die Gärtnerei wird preisgünstiger<br />
beheizt.<br />
2. Wir werden das erste Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk<br />
in der weiteren Umgebung<br />
haben – ein Anziehungspunkt<br />
ihre berufliche Arbeit vorbereitet sind. Ein<br />
ganzer Jahrgang soll gestrichen werden!<br />
Betroffen von dieser Maßnahme sind alle<br />
Schüler der Wilhelm Hartschen Schule in<br />
<strong>Solingen</strong>, einige Absolventen der Körperbehinderten<br />
Schulen in Wuppertal und<br />
Leichlingen, Menschen aus den heilpädagogischen<br />
Heimen (HPH) des Landschaftsverbandes<br />
Rheinland sowie von<br />
anderen Lernbehinderten-Schulen.<br />
Außerdem sind Menschen mit psychischen<br />
Erkrankungen betroffen, die in<br />
unserem Werkhof Arbeit finden könnten.<br />
Mindestens 25 Menschen mit<br />
Behinderung sind von dieser Maßnahme<br />
des Arbeitsamtes betroffen.<br />
Das können wir so nicht stehen lassen!<br />
für alle, die sich mit ökologischen<br />
Fragen beschäftigen.<br />
3. Es werden neue Arbeitsplätze entstehen<br />
zur Herstellung der Holzhackschnitzel.<br />
4. Holzschnittabfälle aus dem Landschafts-<br />
und Gartenbau können<br />
verbrannt werden.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> – Werkstatt für Behinderte gGmbH <strong>Solingen</strong>
NEUE KOOPERATION<br />
MIT DER ZWILLING J. A. HENCKELS AG<br />
DIE WERKSTATT FÜR BEHINDERTE HAT BEI ZWILLING EINE NEUE ABTEILUNG<br />
EINGERICHTET. MITTLERWEILE ARBEITEN FÜNFZEHN MITARBEITERINNEN UND<br />
MITARBEITER, DIE AUS DEM WERKHOF AUSGEGLIEDERT WURDEN, IM RAHMEN<br />
EINES LÄNGEREN PRAKTIKUMS BEI ZWILLING.<br />
Der Werkhof betreut psychisch erkrankte<br />
Mitarbeiter. Durch die Praktikumsplätze<br />
bei Zwilling erhalten Sie die Möglichkeit,<br />
in normalen Arbeitsbereichen tätig zu<br />
sein. Ziel der Praktika ist die Integration<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
den ersten Arbeitsmarkt. Neben der Arbeit<br />
werden arbeitsbegleitende Maßnahmen<br />
wie PC-Kurse durchgeführt, um hier eine<br />
weitere Qualifizierung zu erreichen.<br />
Die Arbeit bei Zwilling besteht aus dem<br />
Verpacken von Messern, dem Kommissionieren<br />
und der Lagerhaltung für die Auftragsware.<br />
Die Gruppe erhält Arbeitsaufträge<br />
von Zwilling wie ein externer Anbieter,<br />
aber mit einer hohen Regelmäßigkeit.<br />
Diese Gruppe bei Zwilling wird von Ursula<br />
Butzke und Dieter Keller sowie einem<br />
Zivildienstleistenden betreut. Sie soll<br />
durch weitere Werkhof-Mitarbeiter, die<br />
für Praktikumsplätze bei Zwilling geeignet<br />
sind, erweitert werden. Weitere Interessenten<br />
werden noch gesucht.<br />
Hinter dieser Integration der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in den ersten<br />
Arbeitsmarkt steht ein Konzept zur Förderung<br />
der sozialen Kompetenz, der Arbeitsleistung<br />
und des Arbeitsverhaltens sowie<br />
der Verbesserung der Zusammenarbeit im<br />
Team. Das Problemlösungs-Verhalten wird<br />
gefördert und das Selbstvertrauen der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieses<br />
Konzept ist ein weiterer Ansatz, um die<br />
vielfältigen Möglichkeiten zu nutzen,<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />
zu fördern und für den Arbeitsmarkt fit zu<br />
machen.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind<br />
ganz begeistert von ihrer neuen Arbeit bei<br />
Zwilling. In der großen hellen Halle wird<br />
in ruhiger Atmosphäre gearbeitet und es<br />
gibt soviel zu tun, dass „die Zeit zwischen<br />
den Pausen wie im Fluge verstreicht“.
DIE BERGISCHEN WERKSTÄTTEN<br />
GRÜNDEN EINEN VERBUND IM RAHMEN<br />
DER REGIONALE 2006<br />
Fünf Werkstätten aus dem Bergischen, die<br />
Werkstatt der <strong>Lebenshilfe</strong> Remscheid e. V.,<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> - Werkstatt für Behinderte<br />
gGmbH <strong>Solingen</strong>, die Werkstatt <strong>Lebenshilfe</strong><br />
im Bergischen Land aus Wermelskirchen,<br />
Pro Viel gGmbH Wuppertal und die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> - Werkstatt für Behinderte in<br />
Wuppertal wollen sich an diesem Verbund<br />
im Rahmen der Regionale 2006 beteiligen.<br />
Dieser Kompetenzverbund der bergischen<br />
Werkstätten soll in das Projekt „Lebendige<br />
Unternehmenskultur“ der Regionale 2006<br />
eingebunden werden.<br />
Die Werkstätten für Behinderte möchten<br />
sich in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
und vor allem der von Unternehmen, die<br />
potenzielle Auftraggeber sind, neu positionieren.<br />
Alle Werkstättten sind einerseits<br />
immer soziale und therapeutische Einrichtungen<br />
und andererseits mit Blick auf die<br />
Zahl der Beschäftigten mittlere und<br />
größere Unternehmen. Von der regionalen<br />
Öffentlichkeit werden die Werkstätten für<br />
Behinderte aber bisher zu wenig wahrgenommen.<br />
Diese Öffentlichkeit hat wenig<br />
Kenntnis darüber, welche Aufgaben die<br />
Werkstätten überhaupt erfüllen. Besonders<br />
die entlastende Funktion für den<br />
regionalen Arbeitsmarkt wird vielfach<br />
nicht gesehen, und die Größe bzw. die<br />
Mitarbeiterzahl wird unterschätzt. Von der<br />
Industrie werden die Werkstätten meistens<br />
nicht als gleichwertiger Partner gesehen,<br />
sondern als besondere Einrichtungen,<br />
denen einzelne Arbeiten oder<br />
Arbeitsschritte überlassen werden können.<br />
Die oft moderne Ausstattung und die entwickelte<br />
Arbeitsorganisation in den Werkstätten<br />
werden von der Industrie ebenfalls<br />
unterschätzt.<br />
Durch eine verbesserte gemeinsame<br />
Öffentlichkeitsarbeit und ein gemeinsam<br />
entwickeltes Marketing im Rahmen der<br />
Regionale 2006 sollen folgende grundsätzliche<br />
Ziele erreicht werden:<br />
• Die Zusammenarbeit der Werkstätten in<br />
der Region soll verbessert werden. Durch<br />
Produktionskooperationen und abgestimmte<br />
Marketingstrukturen können die<br />
Werkstätten ein deutlich höheres Potenzial<br />
als heute entfalten.<br />
• Die Werkstätten für Behinderte sollen<br />
im regionalen Wirtschaftsraum bekannter<br />
gemacht und stärker eingebunden<br />
werden. Zielgruppe ist hier vor allem die<br />
Wirtschaft in der Region, für die die<br />
Werkstätten als Industrieservice und<br />
-zuarbeiter tätig sein können.<br />
• Die Werkstätten für Behinderte sollen in<br />
der allgemeinen Öffentlichkeit profiliert<br />
werden. Das überwiegend antiquierte<br />
Bild von den Werkstätten soll modernisiert<br />
und weiter entwickelt werden.<br />
Dieser Aufgabe wollen sich die Werkstätten<br />
im Verbund stellen und freuen sich<br />
über die Unterstützung durch die Regionale<br />
2006.<br />
Unsere Werkstatt wurde im Rahmen der<br />
ersten Broschüre zur "“Lebendigen Unternehmenskultur“<br />
bereits vorgestellt und erhielt<br />
dort einen Preis. Diese Verbindung<br />
zur Regionale 2006 wollen wir weiter ausbauen.<br />
Zum ersten Mal werden Werkstätten<br />
für Behinderte in die Wirtschaftsstrukturentwicklungen<br />
im Rahmen einer<br />
Regionale einbezogen.
DIE WERKSTATT GRÜNDET EIN<br />
INTEGRATIONSUNTERNEHMEN<br />
Die Werkstatt für Behinderte gründet ein<br />
eigenes Integrationsunternehmen, das<br />
den Namen Integra <strong>Solingen</strong> gGmbH führen<br />
wird. Wodurch unterscheidet sich ein<br />
Integrationsunternehmen von der Werkstatt?<br />
Im Integrationsunternehmen arbeiten<br />
behinderte und nicht behinderte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gleichberechtigt<br />
nebeneinander. Nicht mehr als<br />
50 Prozent der Beschäftigten sollten<br />
schwerbehindert sein. Die Entlohnung<br />
aller Beschäftigten ist sozialabgabepflichtig<br />
und richtet sich nach tariflichen Gegebenheiten.<br />
Eine Integrationsfirma ist ein<br />
Zwischenschritt zur Eingliederung von<br />
behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
in den ersten Arbeitsmarkt. Es<br />
gelten einerseits die üblichen tariflichen<br />
Ansprüche und Leistungen für alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, zugleich<br />
bleiben andererseits die arbeitsbegleitenden<br />
Maßnahmen wie in der Werkstatt bestehen.<br />
Außerdem hat das Integrationsunternehmen<br />
die Aufgabe, ihre Beschäftigten<br />
mit Behinderung weiter zu qualifizieren,<br />
um sie für den regulären ersten<br />
Arbeitsmarkt vorzubereiten.<br />
BETRIEBSBESICHTIGUNG<br />
BEI DER VS-GUSS AG<br />
Am 19.11.02 besichtigten wir die Firma<br />
VS-Guss AG. Wo wir angekommen sind,<br />
haben wir alle Helme bekommen aus<br />
Sicherheitsgründen. Dann sind wir rein<br />
gegangen und haben uns die Gießöfen angeschaut,<br />
in dem Schrott eingeschmolzen<br />
wird.<br />
Die Öfen wurden bis zu 1560 Grad erhitzt.<br />
Es wurden Proben entnommen, um im Labor<br />
festzustellen, ob die nötigen Inhaltsstoffe<br />
vorhanden sind, um eine gute Gussqualität<br />
zu gewährleisten. Trotz dem nötigen<br />
Abstand kamen uns die Funken recht<br />
nahe. Das geschmolzene Eisen war so gelb<br />
wie die Sonne.<br />
Das geschmolzene Eisen wurde in einen<br />
Behälter abgefüllt und mit Hilfe eines<br />
Krans zur Gießmaschine transportiert.<br />
Dort wurde das flüssige Eisen eingefüllt.<br />
In der CNC-Abteilung wurden Modelle angefertigt,<br />
die später als Form für Türklinken<br />
zum Gießen benutzt werden. In<br />
einer Abteilung des Betriebs wurden ferti-<br />
Die Werkstatt für Behinderte hat von der<br />
Zwilling J. A. Henckels AG das Angebot<br />
erhalten, eine Kantine für alle Beschäftigten<br />
von Zwilling am Standort <strong>Solingen</strong> zu<br />
betreiben. Seit einiger Zeit arbeiten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Werkstatt<br />
bei Zwilling im Verpackungs- und Versandbereich.<br />
Sie werden regelmäßig mit<br />
Essen aus der Kantine der WfB beliefert.<br />
Das Angebot des regelmäßigen Mittagstisches<br />
mit guter Qualität und zu vernünftigen<br />
Preisen hat Zwilling überzeugt,<br />
auch für die eigenen 700 Beschäftigten<br />
eine Kantine einzurichten.<br />
Für den Betrieb dieser Kantine gründet die<br />
Werkstatt für Behinderte ein eigenes Integrationsunternehmen,<br />
dessen erstes Geschäftsfeld<br />
die Kantine sein soll. Wir freuen<br />
uns, dass die Zusammenarbeit mit<br />
Zwilling noch weiter verstärkt wird und<br />
uns die Einrichtung der Kantine übertragen<br />
wurde. Gerade im Bereich der Küche<br />
und des Services finden sich gut geeignete<br />
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.<br />
Zugleich ist die Einrichtung des<br />
Integrationsunternehmens ein weiterer<br />
ge Gußteile sortiert und die Falschen kamen<br />
in eine Schrottkiste. Von da aus gingen<br />
wir ins große Lager, wo die fertigen<br />
Gußteile aufbewahrt wurden. Dort fanden<br />
wir auch unsere Klemmnüsse. In der Verwaltung<br />
des Betriebes durfte jeder von<br />
uns sich zwei Flaschenöffner aussuchen<br />
und dann bekam jeder von uns einen Prospekt<br />
geschenkt.<br />
Draußen auf dem Parkplatz haben wir uns<br />
den Sandstaub abgeklopft. Es hat uns sehr<br />
gut gefallen und ich möchte das gern<br />
wiederholen.<br />
Es waren dabei der Thomas Neumann, der<br />
Helmut Krapp, die Nicole Schmerbach, die<br />
Melanie Pohl, der Andreas Hahn, die Silvia<br />
Lübke, der Michael Hahn, die Michaela<br />
Hoitz, die Rita Frerks und der Fachereichsleiter<br />
Christian Muszeika.<br />
Wir wollen uns bedanken beim Betriebsleiter<br />
der VS-Guss, Herrn Kölner, für die<br />
Führung, die sehr interessant war.<br />
Michaela Hoitz<br />
Schritt zur Modernisierung der Werkstatt<br />
für Behinderte, die alle möglichen Wege<br />
nutzen will, um Arbeitsplätze für Menschen<br />
mit Behinderung zu schaffen und<br />
diesen darüber hinaus die Chance geben<br />
will, in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln.<br />
In absehbarer Zeit soll die Kantine bei<br />
Zwilling noch um einen Kiosk erweitert<br />
werden. Das Integrationsunternehmen<br />
wird in Zukunft unterschiedliche Geschäftsfelder<br />
haben. Neue, erweiterte<br />
Aufgaben sind bereits in der Planung. Wir<br />
wollen alle Möglichkeiten nutzen, um<br />
unsere behinderten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter weiter zu qualifizieren und in<br />
den normalen Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />
ARBEITS-<br />
BEGLEITENDE<br />
ANGEBOTE FÜR<br />
MITARBEITER<br />
„Verpackung“, „Metall-Verarbeitung und<br />
Gewinnung“, „Einführung in den PC“, „Lesen<br />
und Schreiben lernen“, „Rechnen“,<br />
„Malen“, „Wassergymnastik“. „’Rollis’ in<br />
Bewegung“, „Training für den Alltag“... das<br />
sind nur einige der neuen arbeitsbegleitenden<br />
Angebote im Semester I/03 der<br />
WfB. Einige neue erfahrene Kursleiter<br />
auch von außerhalb der WfB konnten gewonnen<br />
werden. Toll ist, welch riesiges<br />
Lernbedürfnis die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter an den Tag legen. Das Interesse<br />
ist so groß, dass leider einige Mitarbeiter<br />
vertröstet werden mussten.
GREMIENARBEIT<br />
AUS DER ARBEIT DES BETRIEBSRATES<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
IM BETRIEBSRAT<br />
Der Kollege Alexander Hann (Fachbereichsleiter<br />
Verpackung) ist aus dem<br />
Betriebsrat zurück getreten. Für ihn ist die<br />
Kollegin Petra Hochhaus (Gruppenleiterin<br />
Freiheitsstraße) als ständiges Betriebsratsmitglied<br />
nachgerückt. Die Kollegin Ursula<br />
Butzke (Gruppenleiterin im Werkhof) ist<br />
als Ersatzmitglied zurückgetreten. Sie<br />
kann aber als Vertreterin der Schwerbehinderten<br />
weiterhin an den Betriebsratssitzungen<br />
teilnehmen. Für sie rückt Martin<br />
Michels (Gruppenleiter Freiheitsstraße)<br />
nach.<br />
UNSERE AKTUELLEN<br />
THEMEN<br />
Der Betriebsrat beschäftigt sich derzeit<br />
mit Fragen der vorausschauenden Personalplanung,<br />
mit dem Abschluss einer<br />
Betriebsvereinbarung zur EDV- und Internet-E-Mail-Nutzung<br />
sowie zum Qualitäts-<br />
Managementsystem. Außerdem ist eine<br />
Arbeitszeitregelung im Rahmen des neuen<br />
Haustarifvertrages geplant. Bei dieser<br />
Betriebsvereinbarung wirkt der Betriebsrat<br />
beratend mit. Die daraus entstehende<br />
Betriebsvereinbarung ist ein kollektivrechtlicher<br />
Vertrag, den der Arbeitnehmer<br />
mit dem Betriebsrat abschließt und die<br />
unterschiedliche Sachverhalte im betrieblichen<br />
Zusammenwirken zum Gegenstand<br />
haben können. Sie sind für alle Beschäftigten<br />
rechtsverbindlich.<br />
WIR BRINGEN’S MIT<br />
NEUER PREISLISTE<br />
Schon seit dem Herbst 2001 nutzt unser<br />
Catering- und Partyservice den Slogan<br />
„Wir bringen’s“. Dank unserer guten<br />
Qualität, unserer Zuverlässigkeit und der<br />
ansprechenden Werbung hat sich unser<br />
Catering- und Partyservice sehr gut entwickelt.<br />
Seit bald einem Jahr ist der Catering-<br />
und Partyservice immer für drei Monate<br />
im Voraus ausgebucht.<br />
Leider müssen wir manchmal sogar Kunden<br />
absagen. Unsere Küche ist aber zu<br />
klein, um noch mehr Aufträge bewältigen<br />
zu können. Deshalb werden wir daran<br />
denken müssen, auch unsere Küche in<br />
absehbarer Zeit zu erweitern.<br />
Pünktlich zum Beginn des Jahres 2003<br />
haben wir eine neue Preisliste heraus<br />
gegeben. Der Wareneinkauf ist teurer<br />
geworden, und die Löhne sind gestiegen.<br />
Deshalb mussten wir die Preise korrigieren.<br />
Außerdem gibt es noch eine wichtige Änderung<br />
in der Preisliste. Mittlerweile werden<br />
alle Preise inklusive Mehrwertsteuer<br />
angegeben. Wir freuen uns, dass der Catering-<br />
und Partyservice so hohen Zuspruch<br />
hat. Für die Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
beiter in der Küche gibt es abwechslungsreiche<br />
Koch- und Garnierarbeiten. Die<br />
Essensausgabe und das Bedienen auf<br />
unterschiedlichen Festen bringt den Mitarbeitern<br />
viele Kontakte und Erlebnisse.<br />
Aufgrund der verbesserten Wirtschaftssituation<br />
des Catering- und Partyservices<br />
wird mittlerweile am Wochenende ein<br />
Zuschlag gezahlt. Die untenstehende Abbildung<br />
zeigt das Titelblatt unserer neuen<br />
Preisliste. Bitte empfehlen Sie uns weiter<br />
und haben Sie Verständnis dafür, dass wir<br />
nicht jeden Auftrag wegen unserer begrenzten<br />
Kapazitäten annehmen können.<br />
AUS DEM<br />
WERKSTATTRAT<br />
Unsere Vorsitzende des Werkstattrates,<br />
Erika Reiffenberg, kann für zwei Monate<br />
nur eingeschränkt ihre Funktion wahr<br />
nehmen. Seit Anfang März arbeitet sie in<br />
einem Praktikum bei Zwilling zur Übernahme<br />
in den ersten Arbeitsmarkt. Ihre<br />
Kolleginnen und Kollegen werden ihre<br />
Aufgaben in der Zwischenzeit übernehmen.<br />
TERMINE<br />
GERANIENTAGE 2003<br />
Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 11. Mai<br />
2003 finden wieder die Geranientage in<br />
der Gärtnerei in der Langhansstrasse statt.<br />
25 JAHRE HAUS<br />
IN DER LIEBIGSTRASSE<br />
Die Behindertenheimstätte feiert das<br />
Jubiläumsfest am 24.Mai 2003 in der<br />
Zeit von 11 Uhr bis 18 Uhr mit einem<br />
Programm für den Tag.<br />
25 JAHR FRÜHFÖRDER-<br />
UND BERATUNGSSTELLE<br />
Die Frühförder- und Beratungsstelle der<br />
Werkstatt für Behinderte wird 25 Jahr alt.<br />
Am 20. Juni gibt es einen offiziellen Empfang<br />
und am 21. Juni das Sommerfest<br />
zum Jubiläum in der Zeit von 14 Uhr bis<br />
18 Uhr.
PERSONALIEN<br />
Pasquale Facenna<br />
48 Jahre<br />
Gruppenleiter<br />
in der Verpackung<br />
Arbeitet in der WfB<br />
seit dem 1.6.2001<br />
Meister mit Refa-Grundschein<br />
Hobbys: Tennis, Schwimmen<br />
Besonderes:<br />
„... ich liebe meine Mitarbeiter“<br />
Mein Wahlspruch:<br />
„...nie die Freude verlieren!“<br />
Mein letzter Urlaub oder Freizeit:<br />
mit der WfB im Oktober 2002 in<br />
Neuerburg/Eifel<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
BEIM PERSONAL<br />
Pasquale Facenna<br />
Frau Michaela Pohl hat die Werkstatt zum<br />
31.12.2002 verlassen.<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> – Werkstatt für Behinderte<br />
gGmbH <strong>Solingen</strong><br />
Freiheitstr. 9-11<br />
42719 <strong>Solingen</strong><br />
www.wfb-solingen.de<br />
Roland Alexander Mose<br />
52 Jahre<br />
Gruppe/Abteilung<br />
(Mitarbeiter) 2010/<br />
Metallbereich<br />
Arbeitet in der WfB seit<br />
dem 4.3.2002<br />
Hobbys:<br />
Akkordeon spielen, Karneval, Reisen,<br />
Fernsehen, Video<br />
Mein Wahlspruch:<br />
„Ich mache gerne anderen eine Freude!“<br />
Meine letzte Freizeit:<br />
Im Sommer 2002 auf Kreta/Griechenland<br />
AUSGESCHIEDENE<br />
MITARBEITER<br />
Ab dem 10.2.2003 sind insgesamt<br />
8 Mitarbeiter ausgeschieden.<br />
Allgemein Werkstatt<br />
Aazzous, Abdel<br />
Belau, Werner<br />
Giannakou, Konstantinos<br />
Konstantinidis, Georgios (verstorben)<br />
Repp, Helga<br />
Peters, Rolf<br />
Werkhof<br />
Groß, Marc<br />
Kempf, Maria<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> – Werkstatt für Behinderte gGmbH <strong>Solingen</strong><br />
Roland Alexander Mose<br />
NEUE MITARBEITER<br />
Wir haben seit dem 10.2.2003<br />
20 neue Mitarbeiter eingestellt,<br />
15 in der WfB und 5 im Werkhof.<br />
Allgemein Werkstatt<br />
Bahne, Bernhard<br />
Dicken, Petra<br />
Fricke, Gisela<br />
Heiermann, Sascha<br />
Kaiser, Christian<br />
Köhnen, Nicolai<br />
Kowal, Gregor<br />
Kowalenko, Leonid<br />
Maassen, Günter,<br />
Merkes, Rolf<br />
Michaelis, Sonja<br />
Papadopoulos, Lazarus<br />
Schorning, Peter<br />
Stemmer, Heinrich<br />
Würfel, Siegfried<br />
Werkhof<br />
Kemper. Joannita<br />
Kropp, Tobias<br />
Mohns, Monika<br />
Lelli, Manuela<br />
Zimmer, Rodney<br />
THEMEN FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE:<br />
Eissporthalle <strong>Solingen</strong><br />
Integra<br />
25 Jahre Frühförder- und Beratungsstelle<br />
<strong>WFB</strong><strong>MAGAZIN</strong>