Download als PDF - Immobilien Profi
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V or<br />
der Konzeption einer Werbestrategie muss zunächst<br />
festgelegt sein, was damit erreicht werden soll und kann,<br />
etwa:<br />
◆ den Bekanntheitsgrad steigern,<br />
◆ das Image fördern<br />
◆ oder Kontakte schaffen.<br />
Eines oder mehrere dieser drei Ziele kann durch Werbung<br />
erreicht werden, doch kann Werbung niem<strong>als</strong> eine Immobilie<br />
verkaufen.<br />
Bekanntheit und Image<br />
Bekanntheit und Image eines Unternehmens werden fälschlicherweise<br />
häufig in einen Topf geworfen. Dass dies nicht<br />
zutrifft, zeigt folgendes Beispiel:<br />
Makler Müller hat es geschafft, einer 85-jährigen, gehbehinderten<br />
Dame eine neue Wohnung in einer Anlage für betreutes<br />
Wohnen zu verkaufen. Vor dem Einzug der Dame ruft Müller<br />
beim lokalen Anzeigenblatt an und berichtet von seinem<br />
Erfolg. Die Zeitung schickt, weil Müller ein regelmäßiger<br />
Anzeigenkunde ist, einen Fotografen vorbei und verfasst einen<br />
kurzen Beitrag.<br />
Müller bilanziert: Bekanntheit gesteigert, positives Image<br />
ebenfalls.<br />
Was Müller der Zeitung nicht verriet, war, dass die eigentlichen<br />
Gewinner dieser Aktion die ehemaligen Nachbarn sind,<br />
die sich freuen, die streitlustige Dame endlich los zu sein.<br />
Wochen später ist die Rentnerin plötzlich unzufrieden mit der<br />
neuen Wohnung, ruft ihrerseits beim Lokalblatt an und berichtet,<br />
wie Makler Müller sie aus der geliebten alten Wohnung<br />
gedrängt hat. Dies ist natürlich eine Nachricht fürs Titelblatt<br />
der Lokalzeitung und anderntags steht Müller <strong>als</strong> „<strong>Immobilien</strong>hai“<br />
auf Seite eins, der hilflose alte Damen nötigt, ihre<br />
Wohnung für einen Platz im „Altersheim“ aufzugeben.<br />
Müllers Bekanntheit hat sich zwar enorm gesteigert, doch das<br />
Image hat sich alles andere <strong>als</strong> positiv entwickelt.<br />
So unterschiedlich kann Bekanntheit und Image auseinander<br />
klaffen. Trotzdem besteht eine verwandtschaftliche Beziehung<br />
zwischen beiden. Bekanntheit wird meist mit Kompetenz<br />
gleichgesetzt. Wenn man Otto Normalverbraucher fragt,<br />
wer Deutschlands bester Anwalt ist, werden viele Rolf Bossi<br />
nennen, wer nach dem besten Orthopäden forscht, wird vielfach<br />
auf die Nennung Müller-Wohlfahrt stoßen, und wer<br />
Deutschlands „besten“ Gebrauchtwagen-Händler sucht, der<br />
wird „Auto-Becker“ vermuten.<br />
10<br />
STRATEGIE<br />
Werbe-Strategien<br />
Marketingschlachten werden im Kopf ausgetragen.<br />
IMMOBILIEN-PROFI Special<br />
(Jack Trout)<br />
Denn wer einer größeren Zielgruppe bekannt ist, dem wird<br />
zunächst Kompetenz unterstellt und somit auch Vertrauen entgegengebracht.<br />
Deshalb ist Coca-Cola (Bekanntheit weltweit<br />
fast 100%) oder McDonalds stets darum bemüht über Sponsoring<br />
oder karitative Aktionen das positive Image in der Öffentlichkeit<br />
zu untermauern. Wird dies nämlich irgendwann einmal<br />
getrübt, dann wird die hohe Bekanntheit zum Bumerang.<br />
Die oben genannten Markenartikler bedienen den gesamten<br />
Weltmarkt. Für <strong>Immobilien</strong>-<strong>Profi</strong>s zählt zwar „nur“ der lokale<br />
Markt, doch die Spielregeln sind die gleichen:<br />
◆ Bekanntheit suggeriert Kompetenz<br />
◆ Bekanntheit schafft Vertrauen<br />
◆ Bekanntheit erzeugt Kontakte<br />
◆ Bekanntheit ist der Schlüssel zu Empfehlungen.<br />
<strong>Immobilien</strong>-<strong>Profi</strong>s, die diesen Bereich vernachlässigen,<br />
fangen bei jedem Interessenten wieder <strong>als</strong> „unbeschriebenes<br />
Blatt“ und damit bei Null an.<br />
Plakativ-Werbung<br />
Die Bekanntheit lässt sich mit Plakativ-Werbung steigern.<br />
Dies ist Werbung, die nicht direkt auf Kauf- oder Verkaufsinteressierte<br />
zielt, <strong>als</strong>o keine Aktion auslöst, sondern Werbung,<br />
die den Namen des Unternehmens bekannt macht.<br />
Hier geht es um die Präsenz an unterschiedlichen Plätzen –<br />
Streuverluste werden in Kauf genommen, denn für Plakativwerbung<br />
kommt nahezu jeder <strong>als</strong> Adressat in Frage. Der Nutzen<br />
dieser Werbung im Fußballstadion, auf Bussen, aber auch auf<br />
Plakaten und Streichholzbriefchen, zeigt sich manchmal erst<br />
nach Jahren, dann, wenn ein Interessent einen Makler braucht.<br />
Niemand kann dann noch nachvollziehen, wo man „Müller<br />
<strong>Immobilien</strong>“ gesehen hat, aber wenn man in den Gelben Sei-