Download als PDF - Immobilien Profi
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Diese Zielgruppenbeschreibung aus dem klassischen Marketing<br />
ist für das „Überholspur“-Marketing völlig unbrauchbar.<br />
Eine gemeinsame Einkommensklasse verbindet niemanden.<br />
Menschen gehen nicht abends gemeinsam ein Bier trinken,<br />
nur weil sie über 150.000 Mark im Jahr verdienen, sondern<br />
weil man gemeinsame Interessen oder ähnliche Bedürfnisse<br />
hat.<br />
Um sich <strong>als</strong> Experte zu profilieren, brauchen Sie keine große<br />
Werbekampagne, keine Anzeigen oder Prospekte, sondern<br />
eine effiziente „Mund-zu-Mund“-Propaganda. Diese funktioniert<br />
aber nur in Kommunikationsgemeinschaften. Menschen<br />
reden miteinander, weil sie im selben Berufsverband sind, weil<br />
sie abends am Stammtisch sitzen, weil sie in der Nachbarschaft<br />
wohnen und am Wochenende dem gleichen Hobby<br />
frönen.<br />
Der Nutzen der Zielgruppe<br />
Haben Sie eine Zielgruppe ausgemacht, werden Sie sich<br />
fragen, wie Sie sich gegenüber dieser Zielgruppe profilieren<br />
können. Was prädestiniert Sie für diese Zielgruppe zum<br />
herausragenden Anbieter oder Berater?<br />
Ein kurzer Test: Sie betreten im 10. Stock eines Hochhauses<br />
den Aufzug und treffen dort auf Ihren Wunschkunden, mit<br />
dem Sie unbedingt ins Geschäft kommen wollen. Er hat Sie<br />
erkannt und spricht Sie an: „Sie sind doch der bekannte<br />
<strong>Immobilien</strong>spezialist.“ Sie nicken bescheiden, doch plötzlich<br />
fragt er Sie: „Was können Sie mir bieten, was andere nicht<br />
haben?“ Die gemeinsame Fahrt ins Erdgeschoss dauert<br />
eineinhalb Minuten/90 Sekunden, in denen Sie klar Ihr <strong>Profi</strong>l<br />
definieren müssen. Was würden Sie Ihrem Wunschkunden<br />
jetzt sagen?<br />
Kooperation und Networking<br />
„Wer kennt die, die ich kennen lernen möchte?“, ist die entscheidende<br />
Frage des Huckepack-Marketing. Es gibt kaum<br />
jemanden, der nicht bereit wäre, Beziehungen und Kontakte<br />
im privaten wie im geschäftlichen Bereich zu nutzen und auszubauen.<br />
Das Prinzip „Huckepack-Marketing“ sollte der nach<br />
Erfolg strebende <strong>Immobilien</strong>-<strong>Profi</strong> systematisch nutzen.<br />
Dieser Netzwerk-Gedanke ist in den USA schon weit fortgeschritten.<br />
Dort existieren fruchtbare Kooperationen zwischen<br />
Anwälten und Kfz-Reparaturwerkstätten, zwischen Banken<br />
und Anbietern von Luxusreisen oder zwischen Autofirmen<br />
und Versicherungen.<br />
Betrachtet man den Gewinn, den jede erfolgreiche Vermittlung<br />
verursacht, oder die Mühen, neue Vermittlungsaufträge zu<br />
akquirieren, wird deutlich, welche zentrale Bedeutung Kontakt-<br />
und Beziehungsmanagement hat.<br />
Die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Networking<br />
sind:<br />
◆ Spezialistenstatus: Alle Netzwerker müssen echte Spezialisten<br />
sein. Nur so wird die Gefahr des Wilderns in fremden<br />
Jagdgründen ausgeschlossen. Spezialisten sind Anbieter,<br />
die Nein sagen können. Top-<strong>Profi</strong>s können Geschäfte ablehnen,<br />
wenn sie nicht der eigenen Spezialisierung entsprechen<br />
und verweisen dann auf andere Fachleute. Wer jeden Auftrag<br />
braucht, der probiert auch alles aus, was aussichtsreich erscheint.<br />
60<br />
IMMOBILIEN-PROFI Special<br />
NETWORKING<br />
◆ Expertenstatus: Zwar sind Spezialisten meist Experten in<br />
ihrem Metier, doch dies muss auch der Zielgruppe bekannt<br />
sein. Expertenstatus und Bekanntheitsgrad gehen dabei<br />
Hand in Hand. Deshalb erhalten die Experten weit häufiger<br />
Empfehlungen. Der Empfehlungsgeber geht mit seinem<br />
Tipp kein Risiko ein, denn er hat den besten Experten auf<br />
diesem Gebiet weiterempfohlen. <strong>Profi</strong>llose „Bauladen-<br />
Anbieter“ erhalten aus diesem Grund keine entsprechende<br />
Unterstützung.<br />
Generell bietet sich die Zusammenarbeit mit Finanzdienstleistern<br />
an, da diese eine Zielgruppe über einen längeren Zeitraum<br />
weit intensiver betreuen, <strong>als</strong> es ein <strong>Immobilien</strong>profi<br />
kann. Doch wird es notwendig sein, das persönliche Umsatzinteresse<br />
streng gegenseitig abzugrenzen. Wenn der Versicherungsprofi<br />
nach der Kapitallebensversicherung unmittelbar<br />
zur steuersparenden Immobilie aus dem Katalog rät, bleibt<br />
wenig Spielraum.<br />
Hier sollte man sich einmal verdeutlichen, wieviel Umsatz<br />
an Sach- und Lebensversicherungen in einer Immobilie<br />
schlummert. Die Kartei eines Versicherungsprofis erscheint<br />
so im neuen Glanz.<br />
Welche Kooperationen sinnvoll sind, hängt auch davon ab,<br />
welches Ziel der jeweilige <strong>Immobilien</strong>-<strong>Profi</strong> verfolgt. Die<br />
Frage ist: Wer kennt die, die ich kennen lernen will?<br />
Sind die <strong>Immobilien</strong>käufer Personen, die in eine neue Stadt<br />
ziehen, so bietet sich die Zusammenarbeit mit Handwerkern<br />
an. Der Makler erkennt schon bei der Objektaufnahme, welche<br />
Schönheitsreparaturen notwendig sind. So können jedem<br />
Exposé bereits die günstigen und verlässlichen Angebote der<br />
jeweiligen Spezialisten aus dem Handwerk beiliegen. Die<br />
Handwerker werden im Gegenzug wiederum Tipps geben<br />
können, welche <strong>Immobilien</strong> zum Verkauf stehen und gleichzeitig<br />
den Makler <strong>als</strong> Spezialisten empfehlen.<br />
Wer junge Familien oder sogenannte Schwellenkäufer zu<br />
seiner Zielgruppe zählt, könnte überlegen, wie die Kooperation<br />
mit einem Baufinanzierer funktioniert, der helfen kann,<br />
diese Käufergruppe über die Hürde Finanzierung zu hieven.<br />
Derartige Kooperationen sind aber nicht auf Empfehlungen<br />
beschränkt. Vielfach lässt sich schon durch gemeinsame<br />
Werbung viel Geld verdienen.<br />
Ein Baubetreuer stellt seine Musterhäuser im Format 1:50<br />
beim Autohändler aus. Beide Kooperationspartner schalten<br />
gemeinsam Anzeigen in der Tagespresse.<br />
Viele Musterhäuser sind nicht bewohnt, bieten <strong>als</strong>o Räumlichkeiten,<br />
die nur selten genutzt werden. Hier könnten Kunstausstellungen,<br />
aber auch Seminare und kleine Veranstaltungen<br />
ein Zuhause finden – entscheidend ist nur, ob man die<br />
Wunschzielgruppe erreicht. Dem kreativen Verkäufer sind<br />
fast keine Grenzen gesetzt.<br />
Networking wandelt „Staumarketing“ in „Überholspur-Marketing“.<br />
Wenn alle das Gleiche tun, z.B. klassische Werbung<br />
betreiben, entsteht ein Stau und niemand kommt voran. Networking<br />
ist eine Strategie, die dazu führt, dass Kunden und<br />
Interessenten aus eigenem Antrieb zum <strong>Immobilien</strong>-<strong>Profi</strong><br />
kommen. Empfehlungsgeschäft und Kooperation sind nur<br />
ein Aspekt des Networkings. Die Besten der Besten haben<br />
es immer schon verstanden, ein System aufzubauen, das sie<br />
auf lange Sicht wirtschaftlich unabhängig macht. So gesehen,<br />
ist persönliches Marketing nicht neu.