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D ass<br />

das Internet auf dem Weg ist, sich <strong>als</strong> Massenmedium<br />

zu etablieren, wird dem aufmerksamen Konsumenten<br />

tagtäglich vor Augen geführt. Regelmäßig werben nun<br />

Internet Anbieter in den Medien. Dies sind nicht nur die Online-Buchhändler<br />

wie www.amazon.de oder www.bol.de,<br />

sondern nun machen die Suchmaschinen auf sich aufmerksam.<br />

Noch mehr erstaunt dabei, dass diese Suchmaschinen sich selber<br />

wiederum nur durch Werbung finanzieren. Dies lässt nicht<br />

nur auf ein gewaltiges Potenzial schließen, sondern deutet auch<br />

an, was in den nächsten Monaten auf die Nutzer zukommt.<br />

So startete im September mit <strong>Immobilien</strong>-Scout eine <strong>Immobilien</strong>datenbank<br />

mittels einer – für die <strong>Immobilien</strong>-Branche –<br />

rekordverdächtigen Werbekampagne. Hier zeigt sich ein<br />

Trend, der das Ende der bisherigen Verhältnisse einläutet.<br />

Vor einem halben Jahr noch war es der Stolz eines Maklers,<br />

endlich die eigene Homepage mit diversen Angeboten ins Netz<br />

zu stellen. Wer sich dann geschickt in die Suchmaschinen eintragen<br />

ließ, konnte davon ausgehen, unterschiedliche Interessenten<br />

auf seiner Präsenz begrüßen zu können. Jeder Anbieter<br />

schuf sich so seinen eigenen Marktplatz. Dies ließ sich noch<br />

durch die Präsenz in lokalen, verbandseigenen oder kommerziellen<br />

Datenbanken aufwerten.<br />

So ging Otto-Normaluser, sofern er nach <strong>Immobilien</strong> fahndete,<br />

über die Suchmaschinen (etwa Fireball oder Yahoo), und<br />

tippte fleißig unterschiedliche Suchbegriffe ein. Fand er die<br />

Homepage des Maklers, dann konnte er sofort dessen Angebote<br />

einsehen. Erreichte er die Datenbank des VDM wird er unter<br />

einem entsprechend größeren Angebot wählen und landete<br />

über diesen Umweg vielleicht auf der Maklerhomepage.<br />

So war es nicht nur dem Geschick und der Geduld des Interessenten<br />

überlassen, ob der Suchassistent bei den Stichworten<br />

„<strong>Immobilien</strong> / Köln / Verkauf“ überhaupt eine sinnvolle<br />

Trefferliste anzeigt, auch unterschiedliche Suchmaschinen<br />

lieferten individuelle Ergebnisse.<br />

Im Internet herrscht zur Zeit die Tendenz, viel Geld für Dinge<br />

auszugeben, die in absehbarer Zeit keine Rendite einbringen<br />

und – sofern Gewinne doch entstehen – diese sofort wieder ins<br />

Marketing zu investieren.<br />

In diesem mit gigantischer Geschwindigkeit wachsenden<br />

Markt geht es zur Zeit nur um Marktanteile. Jeder versucht,<br />

soviel wie möglich vom Kuchen in den Mund zu stopfen, weil<br />

keiner weiß, wie groß dieser Kuchen eigentlich noch wird.<br />

50<br />

INTERNET<br />

Das <strong>Immobilien</strong>-Angebot<br />

im Internet<br />

Ich habe das Surfen aufgegeben. Die Entwicklung der virtuellen Welt hat mich<br />

wirklich erschreckt. Da draussen geht es zu wie im Wilden Westen.<br />

IMMOBILIEN-PROFI Special<br />

(Sandra Bullock)<br />

Wir erleben eine gigantische Werbeschlacht, in der sich entscheiden<br />

wird, wer über die größten Reserven verfügt.<br />

Auch für <strong>Immobilien</strong>datenbanken heißt deshalb die Losung:<br />

Marktanteile besetzen! Diese Schlacht hat nun begonnen.<br />

Für die bisherigen Anbieter von Datenbanklösungen wird dies<br />

bedeuten: Mitbieten oder Aufgeben.<br />

Denn die Interessenten werden die Erfahrung machen, dass<br />

es nicht mehr erforderlich ist, über Yahoo oder Altavista selber<br />

auf die Pirsch zu gehen, sondern dass man seine Wünsche<br />

bequem in verschiedenen Datenbanken eingeben und das Ergebnis<br />

auswerten kann.<br />

Erst über diese Datenbank erreicht man dann die Homepage<br />

des Maklers, der ein anscheinend geeignetes Objekt anbietet.<br />

Werden die Suchanfragen aber so kanalisiert, geraten die kleinen<br />

Märkte, die individuellen Angebote oder die Maklerkooperation,<br />

in die Bedeutungslosigkeit. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass ein Interessent auf direktem Wege zu einer Makler-<br />

Homepage findet, tendiert dann gegen Null.<br />

Die Folgen<br />

Zu den Opfern werden nicht nur kommerzielle, sondern auch<br />

die verbandseigenen Datenbanken gehören, sofern sie keine<br />

Allianzen schließen. Einerseits werden die Verbände beim<br />

Werbebudget passen müssen, andererseits ist bei einer „Maklerdatenbank”<br />

der Pferdefuß Courtage (aus Sicht der Interessenten)<br />

überdeutlich. Der Markt wird wohl unter zwei, drei<br />

bundesweiten und einigen spezialisierten oder lokalen Anbietern<br />

aufgeteilt.<br />

Das ist die Auswirkung, deren Ursache in der Kanalisierung<br />

der Suchanfragen durch gezielte Werbepropaganda liegt. Denn<br />

wenn ein großer, gut besuchter und bestückter Marktplatz<br />

existiert, warum sollten die Käufer zusätzlich in den Seitenstraßen<br />

nach Angeboten suchen?<br />

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Maklerbetrieb?<br />

Kann die eigene Homepage (der eigene Marktplatz)<br />

wieder eingestellt werden? Schon seit Beginn der Frage,<br />

wie die ideale Webpräsenz aussehen soll, gibt es kritische<br />

Stimmen, die von einer allzu ausführlichen Information auf<br />

der eigenen Homepage abraten. Die Gründe liegen darin,<br />

dass Markttransparenz nicht immer im Interesse der Anbieter<br />

liegen kann. Wer <strong>als</strong>o mit seinem Bestand auf eine Datenbank<br />

ausweicht, befreit sich zunächst aus dieser Situation.

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