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Download als PDF - Immobilien Profi

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levanz in der <strong>Immobilien</strong>-Branche, z.B. wenn der Bund über<br />

Förderung des privaten Wohneigentums oder Abschreibungsregeln<br />

befindet (Politik) oder wenn es um das Ansehen des<br />

Maklers in der Öffentlichkeit geht.<br />

Mit diesen 6 Ps kann erfolgreich Marketing für Massenprodukte<br />

betrieben werden. Doch <strong>Immobilien</strong> verkaufen sich<br />

nicht primär über Produktmarketing. Franz S. Berger und<br />

Harald Gleisner („Das Paulus Prinzip“) fanden das siebte P,<br />

die Persönlichkeit des Verkäufers.<br />

Das Produkt<br />

Wie viele unterschiedliche <strong>Immobilien</strong> gibt es eigentlich?<br />

Da wären u.a. Geschossbauten, Ein- oder Mehrfamilienhäuser<br />

oder Villen zu nennen. Aber auch innerhalb dieser Gattungen<br />

gibt es wieder unterschiedliche Typen. Andererseits ist eine<br />

Immobilie ein Unikat. Jedes Haus, auch in einer Reihenhaus-<br />

Siedlung, ist einzigartig.<br />

Für den <strong>Immobilien</strong>-<strong>Profi</strong> gilt jedoch, dass abhängig vom<br />

Planungs- oder Baufortschritt das Produkt Immobilie nicht<br />

mehr wesentlich geändert werden kann. Ein Bauträger sollte<br />

<strong>als</strong>o rechtzeitig erkennen, welche Bauten sich am Markt gut<br />

absetzen lassen. Keinesfalls sollte man sich nur damit beschäftigen,<br />

was zur Zeit „gut läuft“, denn diese Ausrichtung führt<br />

in den sogenannten „Schweine-Zyklus“: alle Bauträger bieten<br />

gleichzeitig das Gleiche an.<br />

Den Verkäufer von Bestandsimmobilien trifft die scheinbare<br />

Unveränderlichkeit des Produkts härter. Dieser kann nicht<br />

einmal mehr Einfluss auf die Ausstattung legen. Erfolgreiche<br />

Makler sehen die Immobilie schon bei der Hereinnahme des<br />

Vermittlungsauftrags anders. Mittels einer Checkliste wird die<br />

Immobilie geprüft und bewertet. Unter Berücksichtigung aller<br />

Mängel kann der voraussichtliche Kostenaufwand geschätzt<br />

werden. Gemeinsam mit dem Veräußerer wird dann überlegt,<br />

Die 7 Ps des Marketing<br />

P1: Produkt<br />

Die Immobilie, die Dienstleistung, Ausstattung,<br />

Zustand, der Markenname (Fertighaus, Bauträger),<br />

Bekanntheit (Makler), Positionierung<br />

P2: Preis<br />

Verkaufspreis, Gesamtpreis, Preis für Zubehör<br />

und Extras, Rabatte und Nachlässe, Zahlungsziele,<br />

Finanzierung<br />

P3: Platzierung<br />

Marktabdeckung, Sortiment, Angebotsorte<br />

P4: Promotion<br />

Werbung, Annoncen, Exposés, Verkaufsprospekte,<br />

Imagewerbung<br />

P5: Politik<br />

Rahmenbedingungen<br />

P6: Public opinion<br />

öffentliche Meinung<br />

P7: Persönlichkeit<br />

4<br />

IMMOBILIEN-PROFI Special<br />

EINFÜHRUNG<br />

ob es sich lohnt, für 20.000 DM die Fassade zu erneuern, wenn<br />

dafür ein um 80.000 DM höherer Verkaufspreis erzielt werden<br />

kann.<br />

Noch eleganter wäre es, mit dem Veräußerer einen Budgetrahmen<br />

für Schönheitsreparaturen auszuhandeln. Dieser kann<br />

dann flexibel eingesetzt oder bei den späteren Verhandlungen<br />

mit Interessenten <strong>als</strong> „Rabatt“ angeboten werden.<br />

Aber ist es wirklich so, dass die mangelnde Flexibilität des<br />

Produkts Immobilie den Verkauf erschwert? Traditionelles<br />

„<strong>Immobilien</strong>-Marketing“ sagt: JA, Marketing für <strong>Immobilien</strong>-<br />

<strong>Profi</strong>s sagt: WARUM DENN?<br />

Die einen machen sich Gedanken, was am Objekt verändert<br />

werden kann, die anderen überlegen, wie Marketing die Käufer<br />

verändern kann.<br />

Als Volkswagen den neuen Golf IV präsentierte, wurde das<br />

Fahrzeug gleichzeitig mit einer gewaltigen Werbekampagne<br />

den potenziellen Käufern vorgestellt. Nun gilt der Golf<br />

bekanntlich in Deutschland fast <strong>als</strong> Einheitsfahrzeug ohne<br />

besondere Fahrercharakteristik. Wie hat VW darauf reagiert?<br />

Es wurde eine zielgruppenspezifische Werbung aufgelegt,<br />

die unterschiedliche Käufergruppen ansprechen sollte. Zwar<br />

kommt grundsätzlich jeder <strong>als</strong> Golf-Käufer in Frage, aber<br />

durch die Segmentierung der Zielgruppe sollten die einzelnen<br />

Käufertypen intensiver aktiviert werden.<br />

Da wurde der Yuppie präsentiert, der sich wundert, dass er<br />

nun doch einen Golf fährt, obwohl er doch alles anders <strong>als</strong><br />

sein Vater machen wollte, und die junge, just verlassene Frau<br />

erkennt, dass einzig der Golf verlässlich ist, oder Kinder unterhalten<br />

sich über die Golfs ihrer Väter.<br />

Auch die Werbung für <strong>Immobilien</strong> kann für ein und dasselbe<br />

Objekt unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Doch ist<br />

dazu der Perspektivenwechsel hin zu den potenziellen Käufern<br />

notwendig. Die Fixierung auf „<strong>Immobilien</strong>-Marketing“ dagegen<br />

lässt ein kreatives Marketing nicht zu.<br />

Der Preis<br />

Der Preis einer Immobilie spielt im Marketing nicht die<br />

entscheidende Rolle. Dies mag manchen wundern, aber im<br />

Marketing von Massenartikeln kann viel schneller über den<br />

Preis entschieden werden <strong>als</strong> beim <strong>Immobilien</strong>kauf. Egal,<br />

wie niedrig der Preis – etwa bei Neubauten – angesetzt wird,<br />

die Interessenten werden sich immer intensiv mit dem „Produkt“<br />

beschäftigen müssen. Die Entscheidung fällt niem<strong>als</strong><br />

nur über den Preis.<br />

Da <strong>Immobilien</strong> nicht an einer Börse mit täglicher Verfügbarkeit<br />

gehandelt werden, kann der Preis von gebrauchten Häusern<br />

oder Wohnungen kaum exakt eingeschätzt werden.<br />

Der Preis bzw. der Wert der angebotenen Immobilie wird<br />

dadurch bestimmt, was der Käufer bereit ist zu zahlen. Und<br />

dieser Wert wird umso variabler, je weniger andere Objekte<br />

vergleichbar sind.<br />

Auch hier spielt der zukünftige Käufer eine Rolle. Der Freiberufler,<br />

der endlich die passende Immobilie „Leben und<br />

Arbeiten unter einem Dach“ gefunden hat, empfindet die geforderten<br />

750.000 DM <strong>als</strong> günstig. Ein anderer Interessent,<br />

der von den Möglichkeiten des Objekts nicht so intensiv angesprochen<br />

wird, sieht die vergleichbaren und scheinbar preiswerten<br />

Angebote. Die Familie, die sich das Haus eigentlich

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