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Verbesserungen offeriert. Auch die Fachpresse verzichtet<br />

plötzlich auf die Verurteilung der Software und beschreibt<br />

die Vorzüge des neuen Betriebssystems.<br />

Darauf haben die SICHERHEITS-Käufer gewartet, die sich<br />

nun zum Kauf entscheiden, weil die ursprünglichen Bedenken<br />

durch positive Erfahrungen der vorangegangenen Käufer<br />

geschwunden sind. Dem folgen recht schnell die BEQUEM-<br />

LICHKEITS-Entscheider, die „gehört haben, dass das Programm<br />

gut ist“, meist einen Freund oder Händler kennen, der<br />

Windows 2002 empfiehlt und bei der Installation helfen will.<br />

Erst wenn diese beiden letzten Käufergruppen erreicht<br />

sind, haben sich die Investitionen amortisiert. Diese „Brot<br />

und Butter“-Käufergruppe ist für den Hauptumsatz verantwortlich.<br />

Den Abschluss machen die WOHLBEFINDEN-Käufer, die<br />

typischen Dauer-Überleger. Diese Dauer-Überleger werden<br />

Windows2002 erst installieren, wenn es entweder keine Software<br />

für das alte System mehr gibt oder die Vorteile des Betriebssystems<br />

so überwiegen, dass keine andere sinnvolle Entscheidung<br />

mehr denkbar ist. Man könnte sich jetzt darüber<br />

amüsieren, dass alle Käufergruppen zwar zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten und aus unterschiedlichen Motiven kaufen, aber<br />

tatsächlich ein und das selbe Produkt erwerben. Bei Bauträgern<br />

gelten vergleichbare Regeln.<br />

Regeln für Bauträger<br />

Der PRESTIGE-Typ ist derjenige, der sein Geltungsbedürfnis<br />

befriedigt. Dies sind die Käufer, die die ersten Wohnungen<br />

kaufen, um vor den andern oder anders <strong>als</strong> die Masse zu<br />

kaufen. Wenn Sie mit dem Verkauf des Projektes gerade begonnen<br />

haben, müssen Ihre Anzeigen diesen Punkt betonen.<br />

Anschließend folgen die „GEWINN-Typen“. Hier sind die<br />

Motive scheinbar rationaler Natur. Man will frei wählen und<br />

sich die „beste“ Wohnung aussuchen können, ein „Schnäppchen“<br />

machen. „Noch können Sie Ihre schönste Wohnung frei<br />

auswählen“, könnte die Annonce titeln. Gewinn kann <strong>als</strong>o<br />

auch bedeuten, dass man innerhalb eines Projekts die größere<br />

Auswahl nutzen kann. So folgen einige GEWINN-Käufer<br />

schon rasch hinter den PRESTIGE-Motivierten. Eine andere<br />

Variante für die GEWINN-Käufer wäre „... hier wartet eine<br />

hohe Wertsteigerungs-Chance auf Sie ...“<br />

Die Gruppe der SICHERHEITS- und BEQUEMLICHKEITS-<br />

Käufer erreichen Sie beispielsweise mit „Schon 40% verkauft!“.<br />

Nun registrieren diese Gruppen, dass es Zeit wird auf<br />

den Zug aufzuspringen. Sie kommen vielfach auf Empfehlung,<br />

kennen schon den einen oder anderen Käufer und<br />

werden irgendwie mitgeschleppt. Dabei kann es sich auch<br />

um vielbeschäftigte Leute handeln, die keine Zeit mit der<br />

Überprüfung von möglichen Risiken vergeuden möchten.<br />

Mit „Nur noch wenige Wohnungen frei“ oder „Über 80%<br />

bereits verkauft!“ spricht man schließlich die WOHLBEFIN-<br />

DEN-Käufer an. Interessant ist dabei, dass die „Dauerüberleger“<br />

sich schließlich anhand der Referenzkäufe durch die<br />

Prestige- und Gewinn-Käufer entscheiden.<br />

Anzeigen für Bauträger-Projekte können <strong>als</strong>o nur so lange<br />

erfolgreich sein, bis das jeweilige Potenzial ausgeschöpft ist.<br />

Sobald die Resonanz nachlässt, wird es Zeit, die nächste<br />

Zielgruppe mit veränderten Anzeigen zu aktivieren.<br />

37<br />

WWW.IMMOBILIEN-PROFI.DE<br />

MARKTENTWICKLUNG<br />

Für den Verkäufer vor Ort gelten die gleichen Regeln. Sicherheits-Entscheider<br />

würden sich sofort zurückziehen, wenn <strong>als</strong><br />

besonderer Vorteil die freie Auswahl unter allen angebotenen<br />

Objekten betont wird. Umgekehrt gehen die Gewinn-Entscheider<br />

verloren, wenn das Objekt überwiegend schon verkauft<br />

worden ist. Bei Verkauf von Reiheneigenheimen und Doppelhaushälften<br />

ist der Hinweis „erster Bauabschnitt“ tödlich.<br />

Selbst Prestige-Käufer warten dann, ob es im nächsten Abschnitt<br />

noch etwas Besseres gibt. Ebenso ist der Hinweis auf<br />

die „letzte Wohnung“ sinnlos, denn selbst Wohlbefinden-<br />

Entscheider wollen nicht das kaufen, was andere übriggelassen<br />

haben.<br />

Bauschilder<br />

Im Rahmen der verschiedenen Werbemaßnahmen bietet das<br />

Bauschild die Möglichkeit, mit Interessenten zu kommunizieren,<br />

die sich unmittelbar vor der Baustelle befinden. Es ist <strong>als</strong>o<br />

eine Art „Zeitungsanzeige vor Ort“ oder „Riesen- Exposé“<br />

im Schaukastendesign.<br />

Scheinbar gesponsort von der örtlichen Handwerkerschaft<br />

werden diese Schilder gespickt mit Namen, Adressen und<br />

Telefonnummern von Architekturbüros, Heizungsinstallateuren<br />

und Elektrikern.<br />

Dem folgt der aufregende Hinweis: „Hier entstehen, hier<br />

erstellen wir, usw...“ und schließlich die „Speisekarte“:<br />

2-Zimmer-Wohnung, 50 m2, DM 265.000<br />

3-Zimmer-Wohnung, 70 m2, DM 357.000<br />

3 1 /2-Zimmer-Wohnung, 80 m2, DM 398.000.<br />

Dies begleiten mehr oder weniger gelungene Gesamtansichten<br />

und schließlich die Namen des Bauträgers sowie der Vertriebsorganisation.<br />

Meist bleibt dieses Schild über Wochen und Monate,<br />

manchmal Jahre, am Ort und wird erst wieder entfernt,<br />

wenn wirklich der letzte Käufer eingezogen ist. Geht es nicht<br />

anders? Viele Bauträger wissen diese Schilder auch professionell<br />

zu nutzen und verkaufen einen Großteil ihrer Objekte über<br />

das Bauschild.<br />

Deshalb gelten auch für Bauschilder die gleichen Regeln wie<br />

für die gedruckten Werbemedien: Genauso wenig wie bei Anzeige<br />

und Exposé darf das Bauschild den Interessenten vollständige<br />

Informationen über das Objekt liefern. Denn wenn<br />

die Interessenten glauben, alles zu wissen, dann brauchen sie<br />

den Verkäufer nicht mehr. Nackte Fakten sind keine tauglichen<br />

Informationen, sondern müssen vom Interessenten erst gedeutet<br />

werden, um zur Information zu werden. Gleichgültig, ob<br />

die Käufer etwas nicht oder etwas f<strong>als</strong>ch verstehen, in jedem<br />

Fall verkauft so nur Kollege Zufall. Professionell gestaltete<br />

Zeitungsanzeigen, Exposés oder Prospekte werden heute nach<br />

emotionalen Kaufkriterien erstellt. Warum wird eine so große<br />

Werbefläche wie das Baustellenschild nicht gleichermaßen<br />

dazu genutzt, Emotionen aufzubauen und Kaufwünsche zu<br />

verstärken? Der mögliche Käufer steht doch schon am Ort des<br />

Geschehens. Was sonst sollte diese Interessenten motivieren,<br />

sich beim Bauträger oder der Vertriebsfirma zu melden?<br />

Was gehört aufs Schild?<br />

Name und Anschrift des Bauträgers bzw. der Vertriebsfirma<br />

sind natürlich wichtige Bestandteile des Bauschildes. Nackte

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