Medienkonsum und Adipositas - Universität Paderborn
Medienkonsum und Adipositas - Universität Paderborn
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<strong>Medienkonsum</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Adipositas</strong> im Kindesalter<br />
Helmut Heseker<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Paderborn</strong>
Prävalenz mit BMI>25 [%]<br />
Übergewichtsprävalenz nach Alter (BMI > 25)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
18-20<br />
Mikrozenzus, n= 380 000 (Stat. B<strong>und</strong>esamt, 2000)<br />
20-25<br />
Männer<br />
Frauen<br />
25-30<br />
30-35<br />
35-40<br />
40-45<br />
45-50<br />
50-55<br />
55-60<br />
60-65<br />
65-70<br />
70-75<br />
>75
Prävalenz mit BMI>30 [%]<br />
<strong>Adipositas</strong>prävalenz nach Alter (BMI > 30)<br />
Mikrozenzus, n= 380 000 (Stat. B<strong>und</strong>esamt, 2000)<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
18-20<br />
20-25<br />
Männer<br />
Frauen<br />
25-30<br />
30-35<br />
35-40<br />
40-45<br />
45-50<br />
50-55<br />
55-60<br />
60-65<br />
65-70<br />
70-75<br />
>75
Entwicklung des BMI nach Alter (Frauen)<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
< 19 19-24 24-30 >30<br />
14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40<br />
Alter [Jahre]
Entwicklung des BMI nach Alter (Männer)<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
< 19 19-24 24-30 >30<br />
14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40<br />
Alter [Jahre]
Weltweiter Vergleich der <strong>Adipositas</strong>-Prävalenz<br />
seit 1991 <strong>und</strong> später (BMI > 30)<br />
Prävalenz mit BMI>30 [%]<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Frankreich<br />
Niederlande<br />
Finnland<br />
Männer<br />
Frauen<br />
UK<br />
D (West)<br />
Tsch.-Rep.<br />
D (Ost)<br />
Rußland<br />
USA (wh)<br />
USA (mex)<br />
USA (bl)<br />
Kanada<br />
Australien
<strong>Adipositas</strong>: ein wachsendes Problem<br />
Prävalenz des morbiden Übergewichts in Europa <strong>und</strong> USA<br />
in %<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
BMI > 30<br />
1960-62 1971-74 1976-80 1988-94<br />
[Seidell JC: Acta Paediatr 88 (Suppl) 46-50 (1999)]
Entwicklung des Körpergewichts bei<br />
deutschen Rekruten von 1957 bis 1996<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1957<br />
1962<br />
1967<br />
1972<br />
1977<br />
1982<br />
Musterungsjahr<br />
1987<br />
1992<br />
Gewichtsklassen<br />
über 90 kg<br />
85-90 kg<br />
55-85 kg<br />
unter 65 kg
Anstieg der <strong>Adipositas</strong>-Prävalenz bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen in den USA<br />
in %<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
[CDC, 2000]<br />
6-11 J.<br />
12-19 J.<br />
63-70 71-74 76-80 88-94 1999
Übergewicht im Kindesalter<br />
%<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
in Deutschland<br />
1980 1995
h/Tag<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Mittlerer Fernsehkonsum<br />
in Deutschland <strong>und</strong> den USA<br />
3-13 J. (D) 2-7 J. (USA) 8-18 J. (USA)
[%]<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Fernsehkonsum der 11jährigen<br />
> 4 h/Tag<br />
Jungen Mädchen<br />
D USA Israel
[%]<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Fernsehkonsum nach Alter (D)<br />
> 4 h/Tag<br />
Jungen Mädchen<br />
11 J. 13 J. 15 J.
[%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Internetnutzung 14-19jähriger (D)<br />
1997 1998 1999 2000 2001<br />
ARD/ZDF-Online-Studie<br />
durchgeführt von<br />
ENIGMA, Wiesbaden<br />
ADM-Stichprobenplan<br />
Stichprobe: 2530 P.<br />
Teilnehmer: 1001 P.<br />
Telefoninterviews
[%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Internetnutzung nach Alter<br />
im Jahr 2001 (D)<br />
14-19 20-29 30-39 40-49 50-59 >=60<br />
ARD/ZDF-Online-Studie<br />
durchgeführt von<br />
ENIGMA, Wiesbaden<br />
ADM-Stichprobenplan<br />
Stichprobe: 2530 P.<br />
Teilnehmer: 1001 P.<br />
Telefoninterviews
Video- <strong>und</strong> Computerspiele nach Alter (D)<br />
> 4 h/Tag<br />
[%]<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Jungen Mädchen<br />
11 J. 13 J. 15 J.
Epidemiologische Studien, die Zusammenhänge zwischen<br />
<strong>Medienkonsum</strong> <strong>und</strong> <strong>Adipositas</strong> untersucht haben<br />
Dietz <strong>und</strong> Gortmaker, Pediatrics 75: 807-12 (1985)<br />
n=15789 Kinder u. Jugendliche der NHANES-Studien; signifikante<br />
Assoziation zwischen TV-Konsum <strong>und</strong> <strong>Adipositas</strong>; jede St<strong>und</strong>e<br />
zusätzlicher TV-Konsum: Anstieg der <strong>Adipositas</strong>prävalenz um 2 %<br />
Gortmaker et al., Arch. Pediatr. Adolesc. Med. 150: 356-62 (1996)<br />
prospektive Kohortenstudie, n=756 10-15jährige, enge Dosis-Wirkungsbeziehung<br />
zwischen <strong>Medienkonsum</strong> <strong>und</strong> <strong>Adipositas</strong>: <strong>Adipositas</strong> war<br />
5,3-mal häufiger wenn >5 h TV/Tag im Vergleich zu 0-2 h TV/Tag;<br />
60 % der <strong>Adipositas</strong>inzidenz verursacht durch übermäßigen TV-Konsum<br />
Dennison et al. Pediatrics 109: 1028-35 (2002)<br />
n=20761 Erwachsene mit 1-5jährigen Kindern, 40 % Kinder mit TV im<br />
Schlafraum >> sehen pro Woche 4,6 h mehr TV als Kinder ohne TV;<br />
>> 31% häufiger BMI über der 85er Perzentile
TV-Geräte im Kinderzimmer<br />
„Vorbei sind die Zeiten, in denen Radio <strong>und</strong> Fernseher eine Art<br />
Ersatz für das Lagerfeuer waren, um das sich die Familie im<br />
trauten Heim versammelt, um gemeinsam etwas anzuschauen.“<br />
(KFF, 1999)<br />
Gründe für TV-Gerät im Kinder-/Jugendzimmer:<br />
� Kinder sind beschäftigt<br />
� kein Streit, welches Programm gewählt wird<br />
� Kinder werden im Haus gehalten<br />
� altes Gerät wird sinnvoll entsorgt<br />
KFF = Kaiser Family Fo<strong>und</strong>ation
BMI<br />
18,5<br />
18,0<br />
17,5<br />
17,0<br />
16,5<br />
16,0<br />
Körperliche Aktivität <strong>und</strong> BMI im Tessin (CH)<br />
[Suter et al., Am. J. Clin. Nutr. 75: 378S, 2002]<br />
HPA LPA<br />
Boys Girls<br />
Stichprobe: 4547 Kinder<br />
Alter: 10+1 Jahre<br />
Meßgrößen: Körpergewicht<br />
Körperlänge<br />
W/H-Ratio<br />
FFQ<br />
<strong>Medienkonsum</strong> (TV, Video,<br />
PC, Gameboy)<br />
Vergleich von Kindern in den Tertilen mit<br />
der höchsten (HPA) <strong>und</strong> der geringsten<br />
körperlichen Aktivität (LPA).
BMI<br />
18,0<br />
17,5<br />
17,0<br />
16,5<br />
16,0<br />
<strong>Medienkonsum</strong> <strong>und</strong> BMI im Tessin (CH)<br />
[Suter et al., Am. J. Clin. Nutr. 75: 378S, 2002]<br />
LMC HMC<br />
Boys Girls<br />
Stichprobe: 4547 Kinder<br />
Alter: 10+1 Jahre<br />
Meßgrößen: Körpergewicht<br />
Körperlänge<br />
W/H-Ratio<br />
FFQ<br />
<strong>Medienkonsum</strong> (TV, Video,<br />
PC, Gameboy)<br />
Vergleich von Kindern in den Tertilen<br />
mit dem geringsten (LMC) <strong>und</strong> dem<br />
höchsten <strong>Medienkonsum</strong>.<br />
Besonders ungünstig:<br />
Nahrungsaufnahme während<br />
eines hohen <strong>Medienkonsum</strong>s
Interventionsstudien, die durch Reduzierung des<br />
<strong>Medienkonsum</strong>s die <strong>Adipositas</strong> vermindern<br />
Epstein et al. Health Psychol 14: 109-115 (1995)<br />
familienbasiertes Interventionsprogramm über 1 Jahr: 61 Familien, 8-12 J<br />
Kinder mit stärkerer Reduktion des <strong>Medienkonsum</strong>s<br />
>> größerer Gewichtsverlust im Vergleich zur Kontrollgruppe<br />
Gortmaker et al., Arch. Pediatr. Adolesc. Med. 153: 409-18 (1999)<br />
schulbasierte Interventionsstudie (Planet Health) über 2 Jahre,<br />
6.-8. Klasse, 10 Schulen, jeweils 5 Kontroll- <strong>und</strong> 5 Interventionsgruppen;<br />
Curriculum umfasste: Reduktion des <strong>Medienkonsum</strong>s, weniger Fett,<br />
mehr Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
>> Reduktion der <strong>Adipositas</strong> um 53 % in der Interventionsgruppe;<br />
jede St<strong>und</strong>e weniger TV >> reduzierte <strong>Adipositas</strong>prävalenz um 15 %
BMI<br />
19,0<br />
18,8<br />
18,6<br />
18,4<br />
18,2<br />
18,0<br />
17,8<br />
17,6<br />
17,4<br />
17,2<br />
17,0<br />
Reduktion des Fernseh-, Video- <strong>und</strong> PC-<br />
Spiel-Konsums schützt vor <strong>Adipositas</strong><br />
vorher<br />
nachher<br />
Kontrolle Intervention<br />
Design: Randomized Controlled Trial<br />
Personen: 192 Gr<strong>und</strong>schüler (USA)<br />
Alter: Mittelwert = 8,9 Jahre<br />
Intervention: 6 monatiges Curriculum<br />
mit 18 St<strong>und</strong>en<br />
Ziel: Reduktion des Fernseh-,<br />
Video- <strong>und</strong> PC-Konsums<br />
RobinsonTN JAMA 282:1561-7 (2000)
17,0<br />
16,5<br />
16,0<br />
15,5<br />
15,0<br />
14,5<br />
14,0<br />
13,5<br />
13,0<br />
Reduktion des Fernseh-, Video- <strong>und</strong> PC-<br />
Spiel-Konsums schützt vor <strong>Adipositas</strong><br />
Triceps-Hautfalte<br />
(mm)<br />
vorher<br />
nachher<br />
Kontrolle Intervention<br />
Design: Randomized Controlled Trial<br />
Personen: 192 Gr<strong>und</strong>schüler (USA)<br />
Alter: Mittelwert = 8,9 Jahre<br />
Intervention: 6 monatiges Curriculum<br />
mit 18 St<strong>und</strong>en<br />
Ziel: Reduktion des Fernseh-,<br />
Video- <strong>und</strong> PC-Konsums<br />
RobinsonTN JAMA 282:1561-7 (2000)
Taillenumfang<br />
(mm)<br />
65,0<br />
62,5<br />
60,0<br />
57,5<br />
55,0<br />
Reduktion des Fernseh-, Video- <strong>und</strong> PC-<br />
Spiel-Konsums schützt vor <strong>Adipositas</strong><br />
vorher<br />
nachher<br />
Kontrolle Intervention<br />
Design: randomisierte Studie mit<br />
Kontrolle<br />
Personen: 192 Gr<strong>und</strong>schüler (USA)<br />
Alter: Mittelwert = 8,9 Jahre<br />
Intervention: 6 monatiges Curriculum<br />
mit 18 St<strong>und</strong>en<br />
Ziel: Reduktion des Fernseh-,<br />
Video- <strong>und</strong> PC-Konsums<br />
RobinsonTN JAMA 282:1561-7 (2000)
Potentielle Mechanismen, wie der<br />
<strong>Medienkonsum</strong> eine <strong>Adipositas</strong> (mit)verursacht<br />
• reduzierter Energieverbrauch<br />
>><strong>Medienkonsum</strong> ersetzt sportliche/körperliche Aktivitäten<br />
• erhöhte Energiezufuhr während des <strong>Medienkonsum</strong>s<br />
>> u.a. verursacht durch eingeblendete Werbesendungen<br />
• reduzierter Ruheumsatz während des <strong>Medienkonsum</strong>s<br />
Robinson (2001)
<strong>Adipositas</strong>: Veränderungen seit 1970<br />
1. Prävalenz: hat in allen Industrieländern weiter zugenommen<br />
2. Energiezufuhr: Abnahme um durchschnittlich � -750 kcal/Tag<br />
Ursache: fettärmere Lebensmittel, ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />
3. Energieverbrauch: Abnahme um durchschnittlich � -800 kcal/Tag<br />
Ursache: weniger Bewegung am Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />
in der Freizeit, gestiegener TV-Konsum (3 h/Tag)<br />
4. Resultat: � positive Energiebilanz: +50 kcal/Tag<br />
� 365 Tage x 50 kcal = 18240 kcal/Jahr<br />
��� entspricht dem Energiegehalt von 2 kg Körperfett/Jahr
Fazit<br />
� Übergewicht <strong>und</strong> <strong>Adipositas</strong> sind in Zeiten mit<br />
Nahrungsüberfluß der Normalzustand.<br />
� Übergewicht wird wesentlich durch einen sitzenden<br />
Lebensstil, körperliche Inaktivität <strong>und</strong> eine positive<br />
Energiebilanz verursacht.<br />
� Prävention <strong>und</strong> Therapie der <strong>Adipositas</strong> bedürfen<br />
einer Reduktion des <strong>Medienkonsum</strong>s, einer<br />
Erhöhung der körperlichen Aktivität <strong>und</strong> einer<br />
Anpassung der Energiezufuhr.<br />
� Fernseher gehören nicht in das Kinderzimmer.<br />
� Zum PC gehört die aktive Mitgliedschaft im TUS.<br />
� Kein freier Zugang zu Snacks, wohl aber zu Obst.
Ernährung, Lifestyle <strong>und</strong> Evolution<br />
� Unsere Gene wurden unter den evolutionären<br />
Bedingungen der Vergangenheit geprägt, nicht unter<br />
denen der Neuzeit<br />
� Nahrung der Vorfahren bestand überwiegend aus Wild<br />
<strong>und</strong> nicht-kultivierten Pflanzen<br />
� die körperliche Aktivität war 1.5 – 2 mal höher als heute<br />
� wie essen heute viel weniger Lebensmittel als die<br />
Evolution für unsere Biochemie vorgesehen hat<br />
� wir verwenden heute andere Energiequellen als früher<br />
� die gesamten Veränderungen sind kollektiv verantwortlich<br />
für die Epidemie der <strong>Adipositas</strong>
Umwelt <strong>und</strong> Gene<br />
� Gene haben sich im Laufe der Evolution an die<br />
Umweltbedingungen der Menschen optimal angepaßt<br />
� Gene verändern sich nicht kurz- sondern langfristig<br />
� wir sind immer noch eine paläolithische Spezies<br />
� unsere Gene haben sich weitgehend unter den<br />
Umweltbedingungen Zentralafrikas entwickelt,<br />
als der Mensch noch als Sammler <strong>und</strong> Jäger lebte:<br />
� durch Zeiten des Mangels geprägte Lebensweise<br />
� Jagen <strong>und</strong> Sammeln bedeutete viel körperliche Bewegung<br />
zurück zur paläolithischen Ernährung<br />
<strong>und</strong> Lebensweise?
ca. 300 Generationen<br />
a. 1.500 Generationen<br />
a. 20.000 Generationen<br />
a. 150.000 Generationen<br />
a. 1.200.000 Generationen<br />
Daniel, TU-München<br />
Die Evolution der Hominiden<br />
Die Evolution der Hominiden<br />
heute Jetztzeiternährung<br />
10.000 Jahre<br />
40.000 Jahre<br />
4.000.000 Jahre<br />
400.000 Jahre<br />
1.000.000 Jahre<br />
10.000.000 - 15.000.000 Jahre<br />
20.000.000 - 30.000.000 Jahre<br />
Agrarproduktion/Domestikation<br />
Jäger/Sammlerkulturen
Die Evolution der Hominiden<br />
Die Evolution der Hominiden<br />
Selektionskriterien der evolutionären Entwicklung<br />
Daniel, TU-München<br />
Gene Umwelt<br />
Körperbau<br />
Gehirnvolumen<br />
Thermoregulation<br />
Stoffwechsel<br />
Bedrohung<br />
Reproduktion<br />
Klima<br />
Nahrung
Selektionskriterien Selektionskriterien in in der der evolutionären evolutionären Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
zwischen zwischen Nahrung Nahrung <strong>und</strong> <strong>und</strong> Stoffwechsel<br />
Stoffwechsel<br />
Gene Umwelt<br />
Stoffwechsel Nahrung<br />
metabolischer Geno-/Phänotyp<br />
Reproduktion<br />
Die zentrale Rolle der Fett(Energie)speicherung<br />
ereignisgesteuerte Hormonsekretion<br />
Energiekonservierung (Glykogen, Depotfett)<br />
Depotfett<br />
Menge <strong>und</strong> Art<br />
Überfluß <strong>und</strong> Mangel<br />
sichert Überleben<br />
bei Hungersnot Daniel, TU-München (modif.)
Der Eintritt des "Energiekonservierungsphänotyps"<br />
in die quantitative "Genomfalle"<br />
Daniel, TU-München<br />
Paläolithikum<br />
1.200.000 Generationen zwischen Mangel <strong>und</strong> Überfluß (feast and famine)<br />
Neolithikum<br />
300 Generationen in weitgehender Konstanz der Energieversorgung<br />
Moderne<br />
2-3 Generationen im Energieüberfluß<br />
ernährungsabhängige/-bedingte Erkrankungen
Ursachen der <strong>Adipositas</strong><br />
� genetische Disposition („Genfalle“)<br />
� überwiegend sitzende Lebensweise („Homo sedens“)<br />
Bewegungsmangel (TV & PC statt TUS)<br />
� nicht angepaßte Ernährung<br />
- zu viel Energie vor allem zu viel Fett<br />
(zu viel Fett macht fett)<br />
- zu viel Fast-Food <strong>und</strong> Snacks<br />
� Essen zur Kompensation von Unzufriedenheit,<br />
Schulstress, Leistungsdruck, Mangel an Zuwendung,<br />
Einsamkeit ...