gesunde stadt - Wiener Gesundheitsförderung
gesunde stadt - Wiener Gesundheitsförderung gesunde stadt - Wiener Gesundheitsförderung
Fit mit jedem Schritt: Wie viel Alltagsbewegung bringt Aktiv in den Frühling – Wien lädt zum gesunden Erkunden FRÜHLING 2010 Im Einklang: Der Kreislauf zum Wohlbefinden Gesunde Stadt DAS MAGAZIN DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG IN BEWEGUNG BLEIBEN
- Seite 2: INTERNATIONALER WELTGESUNDHEITSTAG
- Seite 6: Bewegung im Alltag kann richtig Spa
- Seite 10: Viel Platz für mehr Bewegung SCHUL
- Seite 14: Get moving! Fit bleiben im Alter 14
- Seite 18: AUS DEN BEZIRKEN 5. MARGARETEN Nach
- Seite 22: TERMINE 22 WIEN Sonntag, 11. April
Fit mit jedem Schritt: Wie viel Alltagsbewegung bringt<br />
Aktiv in den Frühling – Wien lädt zum <strong>gesunde</strong>n Erkunden<br />
FRÜHLING 2010 Im Einklang: Der Kreislauf zum Wohlbefinden<br />
Gesunde Stadt<br />
DAS MAGAZIN DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
IN<br />
BEWEGUNG<br />
BLEIBEN
INTERNATIONALER WELTGESUNDHEITSTAG<br />
<strong>Wiener</strong> Gesundheitsspektakel<br />
Sonntag, 11. April 2010<br />
9.00–18.00 Uhr<br />
Rund um das Burgtheater<br />
Wien macht gesund:<br />
Machen Sie mit uns<br />
den ersten Schritt<br />
GESUNDES LEBEN IN EINER GESUNDEN STADT.<br />
Wien.<br />
Für Dich.<br />
LIEBE LESERIN,<br />
LIEBER LESER!<br />
Alles ist in Bewegung. So auch das<br />
bewährte Magazin „Gesunde<br />
Stadt“, das wir einem Relaunch<br />
unterzogen haben. Es bildet nun die<br />
Vielfalt und die Schwerpunkte der<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> ab:<br />
Die Idee, jede Ausgabe einem<br />
Themenschwerpunkt zu widmen,<br />
behalten wir bei und beleuchten diesen<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln.<br />
Ergänzt wird das Heft mit spannenden<br />
Infos zu verschiedenen Projekten aus<br />
der <strong>Gesundheitsförderung</strong>, gesundheitsrelevanten<br />
Aktivitäten sowie<br />
Neuigkeiten aus den Bezirken und<br />
Infos zu Ausbildungswegen in der<br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong>. Weitere fixe<br />
Bestandteile sind die anregende „Pro &<br />
Contra“-Kolumne<br />
sowie<br />
die Kolumne<br />
von Andreas<br />
Kienzl, die<br />
Ihre seeli -<br />
sche Gesundheit<br />
anregt.<br />
Buchtipps,<br />
ein Terminkalender<br />
und<br />
eine Serviceseite zum Schwerpunktthema<br />
runden das Magazin ab.<br />
Diese Ausgabe beschäftigt sich mit<br />
Bewegung. Die Wissenschaft kann<br />
nachweisen, wie viel Alltagsbewegung<br />
bringt – auch im Vergleich zum Besuch<br />
eines Fitnesscenters. Schade, dass<br />
diese Form der Bewegung im Laufe<br />
der letzten Jahre so abgenommen hat.<br />
Doch das lässt sich ändern, in einer<br />
Stadt wie Wien, die an allen Ecken<br />
und Enden Raum für Bewegung bietet.<br />
Wir wollen Sie mit der „Gesunden<br />
Stadt“ auf jeden Fall bewegen und<br />
vielleicht auch in Bewegung bringen.<br />
Für ein <strong>gesunde</strong>s Leben in einer<br />
<strong>gesunde</strong>n Stadt.<br />
Dennis Beck<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> – WiG<br />
Fotos: Masterfile, Getty Images, Foto-Schuster<br />
INHALT<br />
04<br />
06<br />
08<br />
09<br />
10<br />
11<br />
12<br />
14<br />
Mit Bewegung werden<br />
Lerninhalte verankert. S. 20<br />
News auf einen Blick<br />
Interessante Neuigkeiten aus<br />
der <strong>Gesundheitsförderung</strong>.<br />
Im Alltag fit bleiben<br />
Was tägliche Bewegung bringt<br />
und wie viel davon nötig ist.<br />
„Gesunde Stadt“ fragt nach<br />
Umfrage: Warum haben Sie<br />
die Rolltreppe genommen?<br />
Auf in den Frühling<br />
Reportage: Zu Fuß und per Rad<br />
durch das schöne Wien.<br />
Spielerisch Wissen sammeln<br />
Kinder brauchen Bewegung,<br />
dann macht Lernen Spaß!<br />
Aktive Arbeitspause<br />
Tipps für <strong>gesunde</strong> Bewegung<br />
am Arbeitsplatz.<br />
Im Zeichen der drei Säulen<br />
Ernährung, Bewegung, Geist:<br />
Wie alles zusammenhängt.<br />
Fit im Alter<br />
So bleibt man auch als SeniorIn<br />
in <strong>gesunde</strong>r Bewegung!<br />
16<br />
17<br />
18<br />
20<br />
21<br />
Chancen auf den Top-Job<br />
Immer mehr Junge starten ihre<br />
Karriere im Gesundheitswesen.<br />
Pro & Contra<br />
Kalorien zählen, damit Kilos<br />
purzeln? Eine Diskussion.<br />
Aus den Bezirken<br />
Spannende Veranstaltungen,<br />
Tipps und Einrichtungen.<br />
Bewegtes Lernen<br />
Ein Projekt mit großem Erfolg<br />
und noch mehr Potenzial.<br />
Bewegte Frauen<br />
Kulturelle Vielfalt mit jeder<br />
Menge Action in Favoriten.<br />
22 Termine<br />
Wien, Österreich, weltweit:<br />
Was wo los ist auf einen Blick.<br />
23<br />
Bleiben Sie in<br />
Balance! S. 6<br />
Was ist schon normal?<br />
Humortherapeut Dr. Andreas<br />
Kienzl über Verhaltensregeln.<br />
3
Ernährungsinitiative in Apotheken<br />
GESUNDES GRÄTZL<br />
Der April steht in den <strong>Wiener</strong> Apotheken<br />
ganz im Zeichen der <strong>gesunde</strong>n<br />
Ernährung. Gemeinsam<br />
wollen die <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
und die <strong>Wiener</strong> Apothekerkammer<br />
Lust auf <strong>gesunde</strong>s Essen machen.<br />
Basis dafür ist das Bewusstsein, dass<br />
<strong>gesunde</strong> Ernährung auch gut<br />
schmeckt. Dabei wird nicht mit dem<br />
„erhobenen Zeigefinger“ gearbeitet,<br />
sondern es werden leicht verständliche<br />
Informationen und praxisnahe Tipps<br />
gegeben. Allerdings: Was für Kinder<br />
und Jugendliche gilt, kann sich bei älteren<br />
Menschen ganz anders auswirken.<br />
Deshalb wird im übersichtlich gestalteten<br />
Folder auch bewusst auf die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse Rücksicht<br />
genommen. Unterstützt wird die<br />
Aktion von Gesundheits<strong>stadt</strong>rätin<br />
Sonja Wehsely, die sich der wichtigen<br />
Rolle der Apothekerinnen und Apotheker<br />
als Drehscheibe bei Fragen der Gesundheit<br />
bewusst ist: „Durch die<br />
Kooperation der <strong>Wiener</strong> Gesundheits-<br />
förderung mit der <strong>Wiener</strong> Apothekerkammer<br />
ist für mich sichergestellt,<br />
dass die wichtigen Botschaften zum<br />
Thema Gesunde Ernährung auch wirklich<br />
bei den <strong>Wiener</strong>innen und <strong>Wiener</strong>n<br />
ankommen.“ ●<br />
Jenseits von 90-60-90:<br />
Modeschau für jede Frau!<br />
GESUNDHEIT HAT EIN GESCHLECHT<br />
Von 10.000 haben nur sechs Frauen –<br />
das entspricht 0,06 Prozent – die<br />
„Idealmaße“ 90–60–90. Das zeigt<br />
ganz klar: „Normale“ Frauen tun sich<br />
schwer, dem Ideal auch nur nahezu -<br />
kommen. Zumal die perfekten Maße der<br />
Models am Computer zusätzlich<br />
optimiert werden.<br />
Zwei Jungdesignerinnen vom Modekolleg<br />
Michelbeuern haben eine Kollektion<br />
entworfen, die auch Frauen mit Normalfigur,<br />
breiten Hüften und kurzen Beinen<br />
richtig toll aussehen lässt. Mit speziellen<br />
Schnitten und Stoffen entstanden<br />
30 Outfits für Alltag, Business und Ball.<br />
„Wichtige Botschaften zur <strong>gesunde</strong>n<br />
Ernährung stehen im Mittelpunkt.“<br />
Sonja Wehsely, Gesundheits<strong>stadt</strong>rätin<br />
Im Rahmen der Modeschau „90-60-90 –<br />
Das Idealmaß im Visier“ haben sie ihre<br />
Kollektion präsentiert. „Hoffentlich ein<br />
Trend, der sich auch bei den großen<br />
Designerinnen und Designern durchsetzen<br />
wird“, meint Univ.-Prof. in<br />
Dr. in Beate Wimmer-Puchinger, Frauengesundheitsbeauftragte<br />
der Stadt Wien.<br />
Die Initiative „S-O-Ess gegen un<strong>gesunde</strong><br />
Körperideale“ des <strong>Wiener</strong> Programms<br />
für Frauengesundheit hat die<br />
erfolgreiche Modeschau im Parkhotel<br />
Schönbrunn unterstützt. ●<br />
E-Mail: s-o-ess@ma15.wien.gv.at,<br />
www.s-o-ess.at, www.hbla9.at<br />
ARGE Selbsthilfe<br />
wird zum Verein<br />
SELBSTHILFE<br />
Themenübergreifende Selbsthilfe-<br />
Dachverbände und -Kontaktstellen<br />
haben sich einst im Jänner 2000<br />
zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.<br />
Dadurch wurden die<br />
Ressourcen aus den verschiedenen Bereichen<br />
verstärkt und gebündelt, mehr<br />
als 1.000 Selbsthilfegruppen und -vereine<br />
in ganz Österreich erhielten ein<br />
gemeinsames Sprachrohr.<br />
Damit sich die einzelnen Sektionen<br />
aktiver einbringen können, wurde<br />
diese „ARGE Selbsthilfe Österreich“<br />
nun zum Verein erklärt. Die einzelnen<br />
Gruppen erhalten dadurch ein eigenes<br />
Stimmrecht und können sich nun noch<br />
besser vernetzen und austauschen. ●<br />
www.selbsthilfe-oesterreich.at<br />
GESUNDE SCHULE<br />
Sophie und David sind ineinander<br />
verliebt: Warum ist Sex trotzdem<br />
so kompliziert? Im neuen Aufklärungsfilm<br />
„Sex, we can?!“ erfahren Jugendliche<br />
im Alter von 14 bis 16 Jahren<br />
alles, was rund ums Thema Geschlechtsverkehr<br />
(und Verhütung)<br />
wichtig ist. Der Animationsfilm begleitet<br />
die Beziehung der beiden Jugend -<br />
lichen vom Kennenlernen über den<br />
ersten Kuss bis zum Sex und zur oft<br />
auch enttäuschenden und von zu<br />
hohen Erwartungen geprägten sexuellen<br />
Erfahrung. Kurze Info-Sequenzen<br />
erklären, warum man während der<br />
Regel nicht absolut vor einer Schwan-<br />
gerschaft sicher ist, dass Pornofilme<br />
nicht der Realität entsprechen und dass<br />
die „Pille danach“ wirklich nur für den<br />
Notfall gedacht ist. Die Inhalte sind mit<br />
Gesünder mit dem Internet:<br />
Neuer Fitnesstest ist online<br />
GESUNDE STADT<br />
„Sex, we can?!“: So macht<br />
Aufklärung richtig Spaß!<br />
Sex und Verhütung:<br />
Teenagern werden<br />
diese Themen auf jugendgerechte<br />
und spannende<br />
Art nähergebracht.<br />
Wie oft in der Woche essen Sie<br />
zumindest eine faustgroße<br />
Portion Obst oder Gemüse?<br />
Wie viel Liter Wasser nehmen Sie<br />
täglich zu sich? Wie häufig trinken Sie<br />
Alkohol? Wenn Sie wissen wollen, wie<br />
fit und gesund Sie wirklich sind,<br />
brauchen Sie nur die fünf Fragen des<br />
„Gesünder leben. Quick-Checks“ im<br />
Internet beantworten. Dieser Test<br />
wurde von ExpertInnen der Stadt Wien<br />
und im Rahmen der Gesundheitsinitiative<br />
von Stadträtin Sonja Wehsely entwickelt.<br />
Nur fünf Klicks – und schon erfahren<br />
Sie, wie es um Ihre Gesundheit<br />
steht und was Sie tun können, um<br />
Ihren Wohlfühlfaktor und Fitnesslevel<br />
einem Schuss Humor gewürzt und vermitteln<br />
die wichtigen Themen unpeinlich<br />
und ehrlich – jugendgerecht eben.<br />
Der sexualpädagogische Aufklärungsfilm<br />
wurde vom <strong>Wiener</strong> Bildungsserver<br />
ICE und dem <strong>Wiener</strong> Programm für<br />
Frauengesundheit in Auftrag gegeben<br />
und von der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
unterstützt. ●<br />
www.sexwecan.at<br />
SELBSTHILFE<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam<br />
ExpertInnen in eigener Sache“<br />
bietet die Selbsthilfe-Unterstützungsstelle<br />
SUS Wien, eine Serviceeinrichtung<br />
der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>,<br />
den Selbsthilfegruppen eine einzigartige<br />
Plattform. Von 17. bis<br />
21. Mai werden unterschiedliche Aktionen<br />
gesetzt, um die Leistungen der<br />
Selbsthilfegruppen einer breiten Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen. Denn<br />
kaum jemand weiß, dass es in Wien<br />
260 Selbsthilfegruppen zu 150 verschie-<br />
in <strong>gesunde</strong>m Maße zu erhöhen. Denn:<br />
Geeignete Tipps aus den jeweiligen Bereichen<br />
werden gleich mitgeliefert.<br />
Deckt der Test etwa Mängel bei der Ernährung<br />
auf, bekommt man (leckere<br />
„Mit dem neuen Gesundcheck-Test erfahren<br />
Sie in wenigen Minuten, wie fit Sie sind!“<br />
Sonja Wehsely, Wiens Gesundheits<strong>stadt</strong>rätin<br />
und trotzdem herz<strong>gesunde</strong>) Rezepte,<br />
Infos zu saisonalem Gemüse sowie<br />
Kontakte zu Anlaufstellen (z. B. bei Essstörungen).<br />
Bei Bewegungsdefiziten<br />
wiederum bietet das Programm alle<br />
Informationen zu tollen Lauf- und<br />
Mountainbike-Strecken oder dem<br />
Wander- und Radwegenetz in Wien. ●<br />
www.gesundcheck-wien.at<br />
Eine Woche der Selbsthilfe<br />
denen Themen – von Alkohol bis Zöliakie<br />
(Überempfindlichkeit gegen Gluten)<br />
– gibt. 40.000 Mitglieder wurden<br />
bislang gezählt, pro Jahr kommen rund<br />
120.000 Menschen mit dem Thema<br />
Selbsthilfe in Berührung. Die Angebote<br />
im Rahmen der „Woche der Selbsthilfe“<br />
sind so vielseitig wie das Thema selbst:<br />
Sie reichen von einer Wanderausstellung<br />
durch Einkaufszentren über den<br />
„Tag der offenen Tür“ bei den Gruppen<br />
bis zur Fachkonferenz und einem Publikumstag<br />
im Rathaus. Das detaillierte<br />
Programm ist ab April online. ●<br />
www.sus-wien.at<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
4 5<br />
Fotos: Christian Pichler, Alexandra Kromus/PID, Corbis
Bewegung im Alltag kann richtig Spaß<br />
machen! Auch bei Garten arbeiten steigern<br />
sich Fitness level und Wohlbefinden.<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
6 7<br />
Fotos: Corbis, Peter Rigaud<br />
Fit mit jedem Schritt:<br />
Bewegt sein im Alltag<br />
REGELMÄSSIGES GEHEN, RADELN ODER GARTENARBEIT REDUZIEREN<br />
DAS RISIKO VON HERZ-KREISLAUF- ERKRANKUNGEN. UND DAMIT FÖRDERT<br />
MAN AUCH DAS WOHLBEFINDEN. Marlene Auer<br />
Treppe statt Lift, Fahrrad statt<br />
Auto, zu Fuß gehen statt in<br />
die U-Bahn zu steigen – es<br />
sind die kleinen Dinge und<br />
Wege im täglichen Leben, die<br />
uns fit halten. Wer sich bewusst<br />
aktiv bewegt, kurbelt Kreislauf<br />
und Blutdruck an, stärkt das Immunsystem<br />
und wird seltener krank.<br />
Studien belegen sogar, dass ein hohes<br />
Maß an Alltagsaktivitäten auf Dauer<br />
vergleichbare Gesundheits- und Fit-<br />
INTERVIEW<br />
Dr. Paul Haber,<br />
Bewegungsmediziner und Buchautor<br />
Wie viel bringt Alltagsbewegung?<br />
Sehr viel! Ohne tägliche Bewegung<br />
werden wichtige Funktionen wie Stoffwechsel<br />
und Kreislauf eingeschränkt.<br />
Die Leistungsfähigkeit sinkt und man<br />
wird schneller krank.<br />
Gibt es ein zeitliches Idealmaß?<br />
Ich rate dazu, täglich eine Stunde lang<br />
zu gehen. Treppe statt Lift, kurze Strecken<br />
zu Fuß bewältigen.<br />
Ist das Fitnesscenter noch nötig?<br />
Ja. Denn Alltagsbewegung kann Training<br />
niemals vollständig ersetzen. Wer<br />
mehrmals pro Woche auch Ausdauer<br />
und Kraft trainiert, ist richtig fit.<br />
nessergebnisse bewirkt wie ein konventionelles<br />
Trainingsprogramm.<br />
Grundsätzlich gilt: Drei bis vier über<br />
den Tag verteilte Bewegungsimpulse,<br />
vor allem ausdauernde Tätigkeiten mit<br />
einer Mindestdauer von zehn Minuten,<br />
führen zu einer Förderung des individuellen<br />
Fitnesslevels und zu einer Verbesserung<br />
der Gesundheit.<br />
Büro- statt Feldarbeit. Doch die moderne,<br />
schnelle Lebenswelt verlockt<br />
Menschen dazu, sich immer weniger zu<br />
bewegen. „Während bis zum Ende des<br />
19. Jahrhunderts die meisten beruflichen<br />
Tätigkeiten schwere körperliche<br />
Arbeit waren, so lassen wir heute die<br />
Schwerarbeit von Maschinen verrichten“,<br />
bringt es der Bewegungsmediziner<br />
und Buchautor Dr. Paul Haber auf<br />
den Punkt.<br />
Ganz klar, die Arbeitswelt hat sich gewandelt:<br />
Damals wurden durch die Arbeit<br />
durchschnittlich 3.500 Kilokalorien<br />
am Tag verbraucht. Physische Arbeit<br />
rückte immer mehr in den<br />
Hintergrund. Die Elektronisierung mit<br />
Computern, Internet, Telefon, Fax und<br />
Co fesselt immer mehr Menschen an<br />
den Schreibtisch. „Das ist der Grund,<br />
warum seit den 50er-Jahren der Kilo -<br />
kalorienverbrauch auf 2.500 zurück -<br />
gegangen ist“, erklärt Haber. „Und er<br />
sackt immer weiter ab.“<br />
Besonders bedenklich ist, dass sich die<br />
Menge der Nahrungsaufnahme nicht<br />
dementsprechend mitverändert hat.<br />
„Viele Menschen nehmen mit der Nah-<br />
rung mehr Energie auf, als sie mit Bewegung<br />
verbrauchen“, weiß der Mediziner.<br />
Der Überschuss wird als Fett in den<br />
Fettzellen deponiert und bietet, bei zu<br />
wenig Bewegung, die Basis für Übergewicht<br />
und Fettleibigkeit. Folgeerkrankungen<br />
des Herz-Kreislauf-Systems<br />
sind nicht selten und es gibt Auswirkungen<br />
auf die Lebenserwartung.<br />
Verlust an Bewegung. Deshalb ist es<br />
unbedingt notwendig, bewusst aktiv<br />
zu sein. Denn Habers Vergleich spricht<br />
Bände: Waren die Menschen vor rund<br />
100 Jahren täglich in Summe noch fünf<br />
bis sechs Stunden in Bewegung, so sind<br />
es heute im Schnitt nur noch<br />
40 Minuten pro Tag! „Machen wir so<br />
weiter, sind die Aussichten schlecht“,<br />
Die <strong>Wiener</strong> Gesundheits<br />
<strong>stadt</strong> rätin<br />
Sonja Wehsely:<br />
„Bewegung hält fit<br />
und macht fröhlich.“<br />
legt der Experte die Karten auf den<br />
Tisch. „Dann wird laut Schätzungen in<br />
Österreich ein Drittel der Bevölkerung<br />
übergewichtig, ein weiteres Drittel<br />
sogar krankhaft übergewichtig und<br />
nur ein Drittel normalgewichtig sein.“<br />
Mittel für gute Laune. Sportmuffel<br />
müssen ja nicht gleich Gewichte stemmen.<br />
Dr. Haber rät, sich einen Schritt-
macher zu besorgen und täglich über<br />
den Tag verteilt rund 8.000 Schritte zu<br />
tun. Ist der Körper in Aktion, steigert<br />
sich nicht nur die Fitness, sondern auch<br />
das Wohlbefinden. Gesundheits<strong>stadt</strong>rätin<br />
Sonja Wehsely weiß: „Bewegung<br />
ist ein wirksames Mittel gegen Depressionen,<br />
fördert die Hirndurchblutung<br />
und sorgt für gute Laune.“ Und all<br />
jenen, die meinen, keine Zeit für<br />
Buchtipp: Ernährung und<br />
Bewegung für jung und<br />
alt/Paul Haber, 24,90 Euro,<br />
Springer-Verlag, ISBN:<br />
978-3-211-29183-2<br />
8.000 Schritte zu haben, nimmt Haber<br />
den Wind aus den Segeln. Er weiß: „Es<br />
ist nachgewiesen, dass man für den<br />
Weg zu einem Standort, der sich in<br />
einem Radius von 1,5 Kilometern rund<br />
um einen selbst befindet, zu Fuß<br />
schneller ist als beispielsweise mit dem<br />
Auto.“ Immerhin muss man erst zum<br />
Parkplatz gehen, dann an Ampeln halten<br />
und schließlich erneut einen Parkplatz<br />
finden. Die Analyse hat ergeben:<br />
Wer direkt von Tür zu Tür spaziert, ist<br />
im Durchschnitt schneller.<br />
Ausdauer- und Krafttraining. Alltagsbewegung<br />
bringt also viel, spart<br />
sogar Zeit und fördert den Energieverbrauch.<br />
Für noch mehr Ausdauer rät<br />
Dr. Haber zusätzlich zu gezieltem Muskeltraining.<br />
Untersuchungen haben<br />
nämlich gezeigt, dass durch regelmäßiges,<br />
zügiges Gehen das Risiko eines<br />
Herzinfarktes um rund 40 Prozent gesenkt<br />
wird. Bei jenen, die regelmäßig<br />
Sport betreiben, sind es sogar 60 Prozent!<br />
„Neben aktiver Bewegung im täglichen<br />
Leben empfehle ich drei Mal pro<br />
Woche Ausdauertraining in Form von<br />
zum Beispiel Joggen oder Schwimmen“,<br />
meint der Medi ziner. Dabei aber<br />
nie ins Keuchen kommen, sondern das<br />
Tempo stets der eigenen Kondition an-<br />
„Warum benutzen Sie die<br />
Rolltreppe statt der Stiege?“<br />
UMFRAGE BEI WIENER U-BAHN-STATIONEN.<br />
„In der Firma arbeite ich<br />
auf drei Etagen und bin<br />
daher stets in Bewegung.<br />
Da bin ich auf dem<br />
Hin- oder Rückweg zu faul<br />
zum Stiegensteigen.“<br />
Marion Koller, 29,<br />
Einzelhandelsangestellte<br />
„Ich lese oft Zeitung, wenn<br />
ich unterwegs bin. Dabei<br />
ist es einfach bequemer,<br />
die Rolltreppe statt der<br />
Stiege zu benutzen.“<br />
Gerald Truzla, 47,<br />
Bankangestellter<br />
passen. Also: Bewegung bewirkt viel in<br />
Körper und Geist. Mit kleinen Schritten<br />
anfangen – egal wie alt man ist. Denn es<br />
ist nie zu spät zu beginnen! ●<br />
„Ich muss die Kleine in den<br />
Kindergarten bringen. Wir<br />
sind spät dran, da ist es<br />
schneller, auf der Rolltreppe<br />
zu stehen als zu Fuß<br />
zu gehen. Kinder können ja<br />
noch nicht so schnell Stiegen<br />
steigen.“<br />
Thomas Nistler, 47, Schauspieler<br />
& Sänger, mit Anna<br />
Marisa, 2 Jahre<br />
Fotos: Corbis, Christopher Klettermayer (3), Michael Rausch-Schott<br />
Aktiv in den<br />
<strong>Wiener</strong> Frühling<br />
OB MIT RAD, AUF SKATES<br />
ODER ZU FUSS: DIE STADT<br />
LÄDT ZUM GESUNDEN<br />
ERKUNDEN. Isolde Seidl<br />
Dynamisch schwingt sich<br />
Ing. Thomas Berger auf<br />
sein Fahrrad. In die Pedale<br />
tritt er gerne und oft – egal<br />
ob mit dem eigenen<br />
Mountainbike oder dem<br />
Dienstfahrrad der Abteilung für Stadtentwicklung<br />
und Stadtplanung. Die<br />
breiten Fuß- und Radwege, die über die<br />
gesamte Donauinsel führen, kennt er<br />
wie seine Westentasche. Wer sie<br />
erkunden will, kann sich direkt vor Ort<br />
Skates oder Fahrräder ausleihen. „Das<br />
Angebot auf der Donauinsel ist sehr<br />
vielfältig. Für uns ist es aber auch wichtig,<br />
Radfahren im Alltag zu fördern, wir<br />
bauen daher ein immer dichteres Netz<br />
an Radwegen“, erzählt der Experte, der<br />
auch in seiner Freizeit gerne Radtouren<br />
unternimmt. Und er erkennt: Immer<br />
mehr <strong>Wiener</strong>Innen treten auch im Berufs-<br />
und Einkaufsverkehr in die Pedale.<br />
Ein Grund mehr, dass das Radwegenetz<br />
wächst: Hatte es Anfang der<br />
1990er-Jahre noch 190 Kilometer, sind<br />
es heute mehr als 1.000!<br />
Die Stadt zu Fuß erkunden. Neben<br />
dem Trend zum Radeln lässt es sich in<br />
Wien aber auch gut spazieren. Mit dem<br />
Masterplan Verkehr räumt die Stadt, so<br />
FußgängerInnenkoordinatorin Dipl.-<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
Ing. in Gabriele Steinbach, „dem Fußgängerinnen-<br />
und Fußgängerverkehr<br />
eine hohe Priorität ein.“ Wichtige<br />
Punkte sind etwa die Breite und die<br />
Qualität der Wege, besonders der Oberfläche,<br />
entsprechende Querungshilfen<br />
bei Kreuzungen und Barrierefreiheit.<br />
Wer mehr Bewegung sucht, kann auch<br />
einen der zehn Stadtwanderwege be gehen<br />
(Info dazu siehe unten). ●<br />
Wiens zehn Stadtwanderwege<br />
Alle sind gut beschildert und mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln erreichbar. Routen für jedermann<br />
– von Familien bis hin zu Sportlichen.<br />
Infos: MA 49, Telefon 01/40 00-49000 oder<br />
www.wien.at/umwelt/wald/freizeit/wandern<br />
INTERVIEW<br />
Ing. Thomas Berger aus der MA 18,<br />
Abtlg. Stadtentwicklung & Stadtplanung<br />
Wie gut ist Wiens Radwegenetz?<br />
Sehr gut! Und es wird innerstädtisch<br />
ständig erweitert. Wir schließen Lücken<br />
sukzessive. Wichtig ist, dass im Verkehr<br />
eine Radfahrkultur entsteht.<br />
Wie viele radeln im Alltag?<br />
Das Angebot wird sehr gut angenommen.<br />
Von 100 Wegen werden etwa fünf<br />
mit dem Rad zurückgelegt. Das klingt<br />
nicht nach sehr viel, aber wir haben tolle<br />
Steigerungsraten.<br />
Treten Sie auch in die Pedale?<br />
Ja, privat sitze ich auf dem Mountainbike,<br />
beruflich auf dem Dienstfahrrad – ein<br />
Beitrag der Abteilung zur Gesundheit der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
9
Viel Platz für<br />
mehr Bewegung<br />
SCHULFREIRÄUME SOLLEN DEM NATÜRLICHEN BEWEGUNGSDRANG VON<br />
KINDERN JEDEN ALTERS UND GESCHLECHTS ENTGEGENKOMMEN. Claudia Rabl<br />
Damit sich der Körper gut<br />
entwickeln kann, sollten<br />
sich Jugendliche jeden<br />
Tag (!) eine Stunde lang<br />
körperlich betätigen. Für<br />
jüngere Kinder gilt: Zwei<br />
bis drei Stunden Bewegung täglich sind<br />
optimal, um Muskeln und Knochen zu<br />
kräftigen, Beweglichkeit und Geschicklichkeit<br />
zu verbessern und – um einfach<br />
Spaß zu haben. Denn das stärkt die Psyche<br />
und beugt Übergewicht und Depressionen<br />
vor.<br />
Laufen, Springen, Hüpfen und Toben<br />
schulen nicht nur Motorik und Koordination<br />
– auch soziales Verhalten und<br />
Kommunikationsfähigkeit werden so<br />
auf spielerische Art erworben und das<br />
Selbstvertrauen gestärkt.<br />
Action im Unterricht. Da der Nachwuchs<br />
besonders viel Zeit in der Schule<br />
verbringt, ist es wichtig, hier Freiräume<br />
zu schaffen. In vielen Volksschu-<br />
len ist daher das Modell des „Bewegten<br />
Lernens“ bereits fest verankert (mehr<br />
dazu siehe Seite 20).<br />
Auch Schulfreiräume, das sind zum<br />
Beispiel Pausenbereiche, Schulhöfe,<br />
Sportflächen und Vergleichbares, sind<br />
wichtige Bewegungszonen und Orte<br />
der sozialen Begegnung. „Gewalt und<br />
Konflikte werden seltener, weil die Kinder<br />
nicht so unter Spannung stehen.<br />
Power- und Ruhephasen wechseln ein-<br />
„Wenn man Kindern den Raum gibt, sich<br />
auszupowern, stehen sie nicht mehr so<br />
stark unter Spannung. Konflikte kommen<br />
damit seltener vor.“<br />
Mag. a Andrea Rieß, Direktorin VS Pfeilgasse<br />
ander ab“, unterstreicht Mag. a Andrea<br />
Rieß, Direktorin der VS Pfeilgasse, die<br />
Vorzüge.<br />
Nahezu jede Schule verfügt über solche<br />
Freiflächen. Wie sie von den SchülerInnen<br />
genutzt werden, hängt von der Art<br />
Da macht Lernen Spaß!<br />
Direktorin Mag. a Rieß (l.) freut<br />
sich über den Esprit der Kinder.<br />
Buchtipp:<br />
Gesundheits förderung<br />
in der Schule/Wolfgang<br />
Dür, 2008, EUR 29,95,<br />
Verlag Hans Huber<br />
ihrer Gestaltung und der zur Verfügung<br />
gestellten Geräte und Materialien ab.<br />
Aktivität ist eine Platzfrage. Im Zuge<br />
des Projekts „Schulfreiräume und Geschlechterverhältnisse“<br />
der Universität<br />
Wien wurde festgestellt, dass Buben<br />
für ihre Bewegungsaktivität wie etwa<br />
Fußball viel Raum beanspruchen, während<br />
Mädchen sich enger vernetzen<br />
und dabei weniger Platz brauchen.<br />
Um ihre Aktivität richtig zu unterstützen,<br />
bedarf es einer geschlechtergerechten<br />
Gestaltung von Schulfreiräumen.<br />
Wie diese aussehen kann, erarbeitet<br />
derzeit das Team gemeinsam mit<br />
PädagogInnen und SchülerInnen. ●<br />
www.schulfreiraum.com<br />
Fotos: Michael Rausch-Schott, Corbis / Illustration: Markus Murlasits (3)<br />
Arbeitspause –<br />
aber richtig!<br />
KOPFSCHMERZEN, RÜCKENPROBLEME, MANGELNDE<br />
KONZENTRATION – BEWEGUNG AM ARBEITSPLATZ<br />
KANN DEM VORBEUGEN. Nicole Kolisch<br />
Nicht nur Kinder, auch die<br />
Erwachsenen brauchen<br />
regelmäßig Bewegung.<br />
„Speziell wenn man unergonomisch<br />
sitzt, kommt<br />
es zu einer einseitigen<br />
Belastung“, weiß Dr. in Elisabeth Müller-<br />
Vanderspruit. Als Arbeitsmedizinerin<br />
der Stadt Wien ist sie oft mit den Konsequenzen<br />
konfrontiert: Verspannungen,<br />
Muskelschmerzen, Probleme mit<br />
dem Kreislauf.<br />
Hinzu kommen Konzentrationsstörungen<br />
und Kopfschmerzen, weil sich<br />
die Muskulatur im Nacken verspannt.<br />
Und letztlich leidet darunter auch die<br />
Produktivität, weil man in Summe viel<br />
weniger leistungsfähig ist.<br />
Übungen für zwischendurch. Die<br />
Lösung ist so einfach wie notwendig:<br />
Entspannungspausen einlegen!<br />
• Bewegung im Büro! Entlasten Sie Körper<br />
und Geist mit kleinen aktiven<br />
Übungen (siehe rechts).<br />
Schon 90 Sekunden können für eine<br />
kurze, „bewegte“ Pause ausreichen.<br />
• In der Mittagspause aufstehen, nicht<br />
am Schreibtisch die Lunchbox essen.<br />
• Öfters ins Nachbarzimmer gehen,<br />
anstatt mit KollegInnen via Computer<br />
oder Telefon zu kommunizieren.<br />
• Das Wichtigste ist, dass die Sitzposition<br />
oft gewechselt wird. Ab und zu<br />
„lümmeln“ ist erlaubt.<br />
• Sitzauflagen (viskoelastische Sitz kissen)<br />
stundenweise verwenden, sie entlasten<br />
den Rücken.<br />
• Individuelle Angebote der betrieblichen<br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong> nutzen,<br />
ein Programm für eine „bewegte Pause“<br />
erstellen lassen. ●<br />
www.arbeitundgesundheit.at<br />
Strecken und dehnen<br />
Sie sich! Vor allem bei<br />
Schreibtischarbeit will<br />
der Körper zwischendurch<br />
bewegt werden.<br />
Nachmachen<br />
empfohlen<br />
„Wadenpumpe“: im Wechsel<br />
auf Zehen und Fersen stellen.<br />
Aufstehen, in die Hocke gehen und<br />
eine imaginäre Wand wegschieben.<br />
Malen Sie im Geist eine liegende<br />
Acht. Das löst Denkblockaden.<br />
10 11
Der Kreislauf<br />
zum Glück<br />
BEWEGUNG, ERNÄHRUNG UND SEELISCHE GESUNDHEIT – DAS SIND DIE<br />
DREI SÄULEN FÜRS GESUNDBLEIBEN. WER NUR AN EINEM RÄDCHEN<br />
DREHT, WIRD NICHT ERFOLGREICH SEIN. Marlene Auer, Christine Oberdorfer<br />
Beim Zähneputzen auf<br />
einem Bein stehen, kann<br />
Ihr Leben verändern! Diese<br />
kleine Übung ist nur eine<br />
Möglichkeit, in den Kreislauf<br />
einzusteigen, der zu<br />
einem gesünderen und glücklicheren<br />
Leben führt. Denn eines ist klar: Bewe-<br />
Mehr Tipps zum Thema Gesundbleiben<br />
gibt’s im neuen Ratgeber von<br />
Prof. Hademar Bankhofer!<br />
Ihre Gesundheit liegt mir am Herzen:<br />
400 Seiten, EUR 15,<br />
Südwest Verlag 2009,<br />
ISBN: 978-3517085036<br />
gung, Ernährung und seelische Gesundheit<br />
hängen unmittelbar zusammen.<br />
Experte auf diesem Gebiet ist Prof.<br />
Hademar Bankhofer. Und wer ihn sieht,<br />
weiß: Dieser Mann lebt, was er predigt.<br />
„Nur wer alle drei Säulen pflegt, kann<br />
körperliche und geistige Gesundheit<br />
aufbauen“, erklärt der Experte.<br />
Alle Säulen sind gleich bedeutsam.<br />
Er bringt es auf den Punkt: „Leben ist<br />
Bewegung – Bewegung ist Leben. Ein<br />
wesentlicher Teil des Lebens ist ausgewogene<br />
Ernährung, die uns mit Vitaminen,<br />
Spurenelementen, Enzymen<br />
und Bioaktivstoffen versorgt. Ohne<br />
diese Nährstoffe haben wir nicht genug<br />
Energie für Bewegung. Wenn Bewegung<br />
und Ernährung stimmen, fühlen<br />
wir uns wohl und schaffen die Basis für<br />
seelische Gesundheit.“ Aber ganz klar,<br />
nicht jeder Körper ist gleich. Kinder<br />
und Jugendliche sind leichter zum<br />
Sport zu motivieren, tun sich aber<br />
schwer mit <strong>gesunde</strong>r Ernährung. Bei<br />
älteren Menschen ist das umgekehrt.<br />
Und auch mit dem seelischen Gleichgewicht<br />
kann es in der Pubertät schwierig<br />
werden. Bankhofer: „Um das persön -<br />
liche Ziel für Bewegung, Ernährung<br />
und seelische Gesundheit zu erreichen,<br />
muss man individuell herangehen.“<br />
Benzin oder Diesel? Genauso wie es<br />
einem Auto nicht egal ist, mit welchem<br />
Kraftstoff es betankt wird, reagiert<br />
auch unser Körper empfindlich auf<br />
„falsche“ Energiezufuhr. Was gesund<br />
ist, weiß man mittlerweile: weniger Fett<br />
und Zucker, mehr Obst und Gemüse<br />
und alles grundsätzlich in Maßen genießen.<br />
Wichtig ist auch, sich bewusst<br />
für das Essen Zeit zu nehmen. Ein<br />
schnelles Essen im Stehen ist zwar eine<br />
vollwertige Mahlzeit, der Körper<br />
nimmt sie aber nicht so wahr – und meldet<br />
bald wieder Hunger. Also: Wenn’s<br />
ein Leberkäse-Semmerl sein muss,<br />
dann genussvoll und im Sitzen.<br />
Das sportliche Wochenprogramm,<br />
das Hademar Bankhofer im Rahmen<br />
der Gesundheitsinitiative von Stadträtin<br />
Sonja Wehsely zusammengestellt<br />
hat, ist ein guter Einstieg in ein <strong>gesunde</strong>s<br />
Leben. Beginnen Sie den Montag<br />
mit Badezimmer-Fitness: Kniebeugen<br />
und auf einem Bein stehen, kann man<br />
gut neben dem Zähneputzen erledigen.<br />
Der Dienstag wird zum „liftfreien“ Tag<br />
erklärt – 100 Stufen sollten täglich zu<br />
schaffen sein. Am Mittwoch wird Rad<br />
gefahren – vom Fernsehsessel aus fünf<br />
Minuten strampeln! Schönes Wetter<br />
am Donnerstag? Eine Stunde spazieren<br />
gehen steht auf dem Programm. Alternativ<br />
dazu: 30 Minuten rückenschwimmen.<br />
Am Freitag versuchen Sie, zwischendurch<br />
immer wieder aufzu stehen<br />
und ein paar Schritte (z. B. beim Telefonieren)<br />
zu gehen. Turnen am Samstag:<br />
Statt „normaler“ Liegestüt ze versuchen<br />
Sie „Stehstütze“: Stellen Sie sich<br />
in den Türrahmen, legen Sie die Handflächen<br />
an diesen und machen Sie dieselbe<br />
Abstütz-Bewegung wie sonst im<br />
Liegen. Wenn Sie am Sonntag ausgeschlafen<br />
haben, stellen Sie sich neben<br />
das Bett und wippen auf den<br />
Zehenspitzen auf und ab. Und noch<br />
was: Gehen Sie doch mal tanzen! ●<br />
Wer sein Leben aktiv<br />
gestaltet, findet z. B.<br />
auch in der Partnerschaft<br />
das Glück.<br />
WASSER IST LEBEN<br />
Unser Körper besteht zu<br />
70 Prozent aus Wasser. Damit Stoffwechsel<br />
und Kreislauf funktionieren,<br />
muss ständig Flüssigkeit<br />
nachgeliefert werden.<br />
Und wenn wir durstig sind,<br />
ist das bereits ein Alarmzeichen<br />
des Körpers. Wer sich<br />
bewegt und schwitzt,<br />
braucht noch mehr Wasser.<br />
Am besten eignet sich<br />
pures Wasser zum Auffüllen<br />
der Speicher. Während<br />
des Sports gilt: nie große<br />
Mengen durch die Kehle<br />
jagen. Der Körper verliert beim Schwitzen<br />
nicht nur Wasser, sondern auch<br />
Salze und Mineralstoffe. Das ideale<br />
Getränk enthält ausreichend Mineralstoffe<br />
und Vitamine, aber wenig bis gar<br />
keinen Zucker. Gute Durstlöscher sind<br />
stark verdünnte Fruchtsäfte mit einer<br />
Messerspitze Salz.<br />
TREIBSTOFF FÜR<br />
DEN KÖRPER<br />
Bis drei Stunden vor der sportlichen<br />
Aktivität sollte keine „richtige Mahlzeit“<br />
mehr gegessen werden.<br />
Eine halbe Stunde vor<br />
Trainingsbeginn sind etwa<br />
Bananen, verdünnte<br />
Fruchtsäfte oder kleine<br />
kohlenhydrathaltige<br />
Snacks und Riegel empfehlenswert.<br />
Die zuletzt aufgenommene<br />
Nahrung sollte<br />
fettarm, kohlenhydratreich<br />
und leicht verdaulich sein, damit<br />
die Energie direkt in die sportliche<br />
Aktivität fließen kann. Ideal: Äpfel,<br />
Birnen, Bananen, Trockenfrüchte,<br />
Studentenfutter oder einfache Müsliriegel<br />
– ohne extra Zuckerzusatz!<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
12 13<br />
Fotos: Bankhofer, Getty Images (3)
Get moving!<br />
Fit bleiben im Alter<br />
14<br />
BEWEGUNG KANN DAZU BEITRAGEN, FIT ZU BLEIBEN UND SICH RUNDUM<br />
WOHLZUFÜHLEN. DABEI GEHT ES NICHT UM SPORTLICHE HÖCHSTLEISTUN-<br />
GEN, SONDERN UM AKTIVITÄT IM ALLTAG. Isolde Seidl<br />
Wer rastet, der rostet.<br />
Alltagsbewegungen<br />
tragen zum gesünderen<br />
Leben bei.<br />
„Geh jeden Tag mit<br />
dem Hund hinaus,<br />
auch wenn du keinen hast“, rät Univ.-<br />
Prof. Dr. Michael Kolb vom Zentrum für<br />
Sportwissenschaft und Universitätssport<br />
der Universität Wien. „Patentrezept“<br />
gibt es aber keines, da SeniorInnen<br />
verschiedene Fitnesslevel haben.<br />
Geraten wird, täglich mind. 30 Minuten<br />
aktiv zu sein. Für EinsteigerInnen ideal<br />
sind „Lebensstilaktivitäten“. Man verbindet<br />
Bewegung mit Alltag, geht etwa<br />
zu Fuß einkaufen. Besser täglich moderat<br />
als ein Mal pro Woche intensiv.<br />
Alle Generationen in Aktion. In<br />
Wien leben rund 370.000 Menschen,<br />
die älter als 60 Jahre sind. Die Stadt<br />
bietet vieles für ein aktives und gesun-<br />
des Altern – etwa im Generationenpark-Kagran.<br />
Die Infrastruktur der Anlage<br />
nimmt auf die Bedürfnisse aller Altersklassen<br />
Rücksicht. Vergleichbare<br />
Einrichtungen findet man im Rudolf-<br />
Bednar-Park, im Kabelwerk- und im<br />
Wilhelm-Neusser-Park.<br />
Wien ist Vorreiter. Im Rahmen des<br />
Projekts PASEO („Physical Activity<br />
among Sedentary Older People“) erarbeitet<br />
eine Projektgruppe des Instituts<br />
für Sportwissenschaft der Uni Wien in<br />
Kooperation mit der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
und ExpertInnen aus<br />
vielen Bereichen Maßnahmen zur Förderung<br />
der Bewegungsaktivitäten für<br />
ältere Menschen. Ziel ist, Strukturen<br />
zwischen Organisationen zu vernetzen<br />
sowie Kooperationen und Infrastrukturen<br />
auszubauen. Das beginnt mit kleinen<br />
Dingen, etwa die Spazierwege<br />
abends besser zu beleuchten. ●<br />
INTERVIEW<br />
Ausflüge Ausflüge an der<br />
frischen Luft halten<br />
nicht nur nur gesund,<br />
sondern tun auch<br />
der Seele gut!<br />
Dr. Michael Kolb vom <strong>Wiener</strong> Zentrum für<br />
Sport wissenschaft & Universitätssport<br />
Wie viel Bewegungsaktivitäten<br />
empfehlen Sie älteren Menschen?<br />
Täglich mindestens 30 Minuten – etwa<br />
durch zu Fuß gehen, Stiegen steigen<br />
oder Ausflüge unternehmen.<br />
Wie animiert man SeniorInnen?<br />
In Wien gibt es viele Angebote. Ziel des<br />
PASEO-Projekts ist, diese bekannter<br />
und zugänglich zu machen. Dass Bewegung<br />
wichtig ist, wissen die meisten.<br />
Wer arbeitet bei PASEO mit?<br />
Eingebunden sind etwa auch Bildungsanbieter,<br />
Sportverbände und Magistratische<br />
Abteilungen. Der Plan soll in den<br />
nächsten Jahren umgesetzt werden.<br />
Foto: Corbis<br />
BEWEGUNG:<br />
TIPPS & TRICKS<br />
Kursangebote von F. E. M:<br />
Yoga, Pilates, Nordic Walking oder<br />
Latin Dance: Das Kursprogramm von<br />
F. E. M., dem Gesundheitszentrum<br />
für Frauen, Eltern und Mädchen in<br />
der <strong>Wiener</strong> Semmelweisklinik, lässt<br />
sportlich keine Wünsche offen.<br />
18., Bastiengasse 36–38,<br />
Telefon 01/476 15-5771, www.fem.at<br />
„Fit für Österreich“<br />
Jeder Mensch soll die Möglichkeit zu<br />
regelmäßiger Bewegung haben – im<br />
Alltag genauso wie in Schule und<br />
Beruf, in Simmering genauso wie in<br />
der Donau<strong>stadt</strong> oder in der <strong>Wiener</strong> Vor<strong>stadt</strong>.<br />
„Fit für Österreich“ informiert,<br />
wann und wo Aktivitäten wie Klettern,<br />
Qigong oder Schwimmen stattfinden.<br />
www.fitfueroesterreich.at<br />
„Mach mit“-Events<br />
Kostenlose Bewegungsangebote locken<br />
zum unverbindlichen Mitmachen.<br />
Darunter: Night-Skaten oder<br />
Frauenlauf-Treffs.<br />
www.wien-event.at/bewegungFindet<br />
Stadt/kostenloseEvents.cmi<br />
Nordic Walking<br />
Es beeinflusst Muskeln, Gelenke<br />
und Organe in positiver Weise. Infos<br />
zu dem <strong>gesunde</strong>n Sport gibt es auf der<br />
„Nordic Walking Organisation“-<br />
Homepage.<br />
www.nwo.at<br />
Stürzen und Brüchen vorbeugen<br />
Am Institut für Physikalische Medizin<br />
und Rehabilitation des Sozialmedizinischen<br />
Zentrums Sophienspital werden<br />
ärztliche Erstuntersuchungen durchgeführt,<br />
dabei Stürze analysiert, womit in<br />
Folge Brüche vermieden werden können.<br />
Mo–Fr 8–12 Uhr (Terminvereinbarung),<br />
7., Apollogasse 19, Tel. 01/521 03-3408<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
Das beste Rezept zur Gesundheit<br />
Übergewicht oder erhöhter Blutdruck:<br />
Risiko-PatientInnen können sich über<br />
das Projekt „Bewegt gesund“ ab sofort<br />
im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung<br />
von ihren ÄrztInnen Bewegung<br />
„verordnen“ lassen. „Bewegt gesund“<br />
entstand auf Initiative der Wr. Gebietskrankenkasse<br />
und „Fit für Österreich“.<br />
Tel. 01/601 22-3800, www.bewegtgesund.at<br />
Wiens Generationenspielplätze<br />
In Wien gibt es vier so genannte Generationenspielplätze<br />
sowohl für Alt wie<br />
auch für Jung. Mit Fitness-Stationen,<br />
farbenfrohen Kleinkinderbereichen,<br />
spannenden Kletternetzen & Co sind<br />
sie Orte der Begegnung, der Kommunikation<br />
und der Ruhe.<br />
2., Rudolf-Bednar-Park,<br />
4., Wilhelm-Neusser-Park,<br />
12., Kabelwerkpark,<br />
22., Generationenpark-Kagran,<br />
Garten-Telefon 01/ 40 00-8042<br />
Buchtipp: „Die Heilkraft des Sports“<br />
Rosi Mittermaier und Christian Neureuther<br />
stellten mit dem Sportmediziner<br />
Bernd Wolfarth ein Programm mit<br />
leichten Übungen zusammen, bei dem<br />
die heilende Kraft im Vordergrund<br />
steht. Ebenfalls enthalten: mehrere Fitnesstests<br />
und wertvolle<br />
Tipps zur Motivationssteigerung.<br />
EUR 15,40, 144 Seiten,<br />
gebunden, Verlag<br />
Nymphenburger,<br />
ISBN 978-3485011297<br />
Buchtipp: „No Sports!“<br />
Wie man den Alltag „beweglicher“<br />
gestaltet, zeigt der Bestsellerautor<br />
Rudolf Nagiller in<br />
seinem Buch<br />
„No Sports!“.<br />
EUR 9, 90, 159 Seiten,<br />
Verlag Orac,<br />
ISBN 978-3-7015-<br />
0506-7<br />
SERVICE<br />
www.wien.at/umwelt/wald/freizeit<br />
Mountainbiking im <strong>Wiener</strong>wald, wandern<br />
in der Lobau oder spazieren gehen auf der<br />
Donauinsel: Nur wenige Städte locken<br />
mit so vielfältigen und attraktiven Freizeitmöglichkeiten<br />
in der freien Natur wie Wien.<br />
Tipp für LäuferInnen: Viele Laufstrecken in<br />
Wiens Wäldern enthalten mit so genannten<br />
„Running-Checkpoints“ nützliche Informationen<br />
und Kilometermarkierungen.<br />
www.tanzschulen.at<br />
Tanzen ist ein Ritual, ein Brauchtum, eine darstellende<br />
Kunstgattung, eine Berufstätigkeit,<br />
eine Sportart, eine Therapieform oder schlicht<br />
ein Gefühlsausdruck. Und es hält Körper und<br />
Geist auf Trab. Also ab in die nächste Tanzschule<br />
und Boogie-Woogie lernen!<br />
www.wien.at/verkehr/radfahren<br />
Ob günstiges Verkehrsmittel für den Alltag,<br />
attraktives Freizeitgerät oder Konditions trainer:<br />
Radfahren ist in jedem Fall gesund.<br />
Deswegen investiert die Stadt auch laufend<br />
in den Ausbau und Erhalt des <strong>Wiener</strong> Radwegenetzes,<br />
das bis dato bereits mehr als<br />
1.000 Kilometer (!) lang ist.<br />
15
Top-Studium mit<br />
besten Jobchancen<br />
PUBLIC HEALTH UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG BOOMEN UND BIETEN NEUE<br />
MÖGLICHKEITEN: EINE MODERNE AUSBILDUNG MIT PRAXIS IST DER ERSTE<br />
SCHRITT ZU EINEM BERUF MIT ZUKUNFT. Peter Bernthaler<br />
Auch Berufe entwickeln<br />
sich dynamisch: Mit dem<br />
sechssemestrigen Bachelor-Studiengang„Gesundheitsmanagement<br />
und<br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong>“<br />
wird am Studienzentrum Pinkafeld der<br />
FH Burgenland seit September 2002<br />
eine moderne Ausbildung mit besten<br />
Jobchancen angeboten. Die AbsolventInnen<br />
finden ein breites Aufgabengebiet<br />
in öffentlichen oder privaten<br />
„Unsere Absolventinnen und Absolventen<br />
können in der <strong>Gesundheitsförderung</strong> auch<br />
Projektleitungen übernehmen.“<br />
Prof. (FH) Mag. Dr. Erwin Gollner<br />
Unternehmen des Gesundheits- und<br />
Sozialwesens vor. Praktikumsplätze<br />
und Jobangebote bringen die qualifizierten<br />
AbsolventInnen in Einrichtun-<br />
gen wie z. B. die AUVA, weitere Versicherungen<br />
oder in psychologische Teams.<br />
Diese profitieren von ihrer hohen fachlichen<br />
Qualität. „Denn Studentinnen<br />
und Studenten dieser Ausbildung erwerben<br />
nicht nur spezifische inhalt -<br />
liche <strong>Gesundheitsförderung</strong>s-Kompetenzen,<br />
sondern verfügen auch über<br />
Management- und betriebswirtschaftliches<br />
Know-how“, weiß Studiengangsleiter<br />
Prof. (FH) Mag. Dr. Erwin Gollner.<br />
Große Nachfrage. Nur die Besten kommen<br />
durch. Den 40 Studienplätzen pro<br />
Jahr stehen rund 200 BewerberInnen<br />
gegenüber. Wer den Reihungstest besteht,<br />
wird zum Bewerbungsgespräch<br />
eingeladen und muss eine Präsentation<br />
halten sowie ein Motivationsgespräch<br />
führen. Doch es lohnt sich: Die Hälfte<br />
der bisherigen AbsolventInnen trat direkt<br />
nach der dreijährigen Studienzeit<br />
in die Berufswelt ein, die andere Hälfte<br />
Praxisorientierte<br />
Ausbildung bedeutet<br />
lebendiges Lernen<br />
und günstige Job-<br />
Perspektiven.<br />
wählte aufbauend das Master-Studium<br />
„Management im Gesundheitswesen“.<br />
Ausbildungsplus. Speziell bei der <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
ist die Ausbildung<br />
sehr praxisnah angelegt. Dabei werden<br />
Projekte für bestimmte Zielgruppen<br />
oder Bevölkerungsschichten in unterschiedlichen<br />
Settings wie zum Beispiel<br />
Familie, Schule oder Grätzl entwickelt<br />
und angeboten.<br />
Studiengangs-AbsolventIn nen können<br />
auch als Projektverantwortliche oder<br />
MitarbeiterInnen diverser Einrichtungen<br />
tätig werden. ●<br />
www.fh-burgenland.at<br />
Studienschwerpunkte<br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong> und<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften<br />
Gesundheitswissenschaften<br />
Methoden und Umsetzungstechniken<br />
WER WILL, DASS KILOS PURZELN, MUSS AUF DIE ERNÄHRUNG<br />
ACHTEN. DOCH IST ES SINNVOLL, BEI JEDER MAHLZEIT KALORIEN ZU<br />
ZÄHLEN? ZWEI PROFIS, ZWEI MEINUNGEN.<br />
PRO<br />
Eveline Hejlek,<br />
Gründerin und<br />
Gesellschafterin der<br />
Weight Watchers in<br />
Österreich<br />
Nur wenn mehr Kalorien<br />
verbraucht als zugeführt<br />
werden, kann<br />
abgenommen werden.<br />
Beim Weight-Watchers-Programm<br />
hat jede Zutat einen POINTS-<br />
Wert, der auf der Menge an Kilo kalorien, Fett und<br />
Ballaststoffen basiert. Wer wie viel und was essen<br />
darf, wird individuell nach Alter, Geschlecht,<br />
Körpergröße, Lebensstil und Ausgangsgewicht<br />
bestimmt. Generell ist es wichtig, langfristig auf<br />
eine ausgewogene und <strong>gesunde</strong> Ernährung zu<br />
achten, bei der der Körper mit Obst und Gemüse,<br />
Eiweiß, komplexen Kohlenhydraten und zu<br />
einem geringen Anteil auch mit Fett versorgt<br />
wird. Dabei gibt es einige kalorienreduzierte Produkte,<br />
die Abnehmwil ligen das Leben erleichtern<br />
können – aber auch Naschen ist erlaubt.<br />
Denn wer auf Dauer Gewicht reduzieren will,<br />
muss lernen, diese „Schmankerln“ ganz bewusst<br />
einzuplanen. Das Stück Schokolade etwa soll genossen<br />
und ohne schlechtes Gewissen ins<br />
POINTS-Programm eingetragen<br />
werden. Abnehmen sollte,<br />
wer sich in seiner Haut nicht<br />
mehr wohlfühlt, aufgrund des<br />
Gewichts bereits<br />
gesundheitliche Prob leme<br />
hat und natürlich die<br />
Gewichts tabelle der WHO<br />
nicht unterschreitet.<br />
www.weightwatchers.at<br />
Prof. Bernhard Ludwig,<br />
Psychologe, Erfinder des<br />
Seminarkabaretts und<br />
„Magermassenmanager“<br />
CONTRA<br />
Wenn einem unsagbar<br />
langweilig ist, kann<br />
man natürlich jede<br />
Mahlzeit penibel<br />
notieren. Ich finde<br />
aber, dass man sich auf sein Gehirn verlassen<br />
kann. Der Körper weiß, was er braucht. Es gibt ja<br />
auch keine <strong>gesunde</strong>n und un<strong>gesunde</strong>n Nahrungsmittel,<br />
nur eine bedarfsgerechte Ernährung.<br />
Also: Was schmeckt mir, wie vertrage ich es<br />
und wie steht’s mit meiner Verdauung? Ganz<br />
wichtig ist da auch, das Essen zu genießen und<br />
sich nicht vollzustopfen. Bei meinem Programm<br />
„10in2“, dieses ist keine Diät, sondern ein Lebensstil,<br />
ist Abnehmen ganz simpel. Einen Tag<br />
lang wird gegessen, einen gefastet. Vorteil: Obwohl<br />
man gerne und viel isst, nimmt man an Körperfett<br />
ab und an Lebensalter zu. Außerdem<br />
muss man sich jeden zweiten Tag keine Gedanken<br />
übers Einkaufen und Kochen machen und<br />
hat mehr Zeit für Sex – oder Minigolf für<br />
die Zölibatjunkies. Und weg mit der Waage! Ob<br />
jemand zu dick ist, hat nichts<br />
mit dem Gewicht zu tun,<br />
sondern mit Bauchumfang,<br />
Kleidergröße und Blutwerten.<br />
Versuchen Sie es erst gar<br />
nicht mit Diäten. 100 Prozent<br />
dieser „Kuren“ sind dumm –<br />
genauso wie Light-Produkte!<br />
Info und Termine:<br />
www.seminarkabarett.com<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
16 17<br />
Fotos: Corbis (2), Michael Godowitsch, Prof. Ludwig Rusch<br />
Kalorien zählen<br />
zum Abnehmen?
AUS DEN BEZIRKEN<br />
5. MARGARETEN<br />
Nachhaltigkeitstag<br />
Unter dem Motto „Margareten, die<br />
Zukunft, Nachhaltigkeit im Umweltmusterbezirk“<br />
lernen Interessierte<br />
alles über den verantwortungsvollen<br />
Bezirksvorsteher Kurt Wimmer und interessierte Kids<br />
beim Nachhaltigkeitstag in Margareten.<br />
18<br />
Umgang mit Energie, dem <strong>Wiener</strong><br />
Wasser, der Umwelt und unserer Gesundheit.<br />
Es gibt u. a. eine Verkostung<br />
von hochwertigen Bio-Produkten und<br />
mehrere Ausstellungen – zum Beispiel<br />
über <strong>gesunde</strong> Ernährung.<br />
8. April 2010, 17–21 Uhr<br />
polycollege, Stöbergasse 11–15<br />
6. MARIAHILF<br />
Beratungsstelle COURAGE<br />
Die PartnerInnen-, Familien- und<br />
Sexualberatungsstelle COURAGE ist<br />
die erste im Sinne des Familien beratungs<br />
förderungsgesetzes und der<br />
Stadt Wien anerkannte Anlaufstelle für<br />
gleichgeschlechtliche Lebensweisen.<br />
Kostenlose und anonyme Beratung vor<br />
allem für Lesben, Schwule, Bisexuelle,<br />
TransGenderPersonen & Angehörige.<br />
Mo bis Do, 9–15 Uhr,<br />
Windmühlgasse 15/1/7, Tel. 01/585 69 66,<br />
www.courage-beratung.at<br />
9. ALSERGRUND<br />
Walken am Donaukanal<br />
Bereits zum dritten Mal findet in<br />
diesem Frühjahr die Veranstaltung<br />
mit Bezirksvorsteherin Martina Malyar<br />
statt. Termin: Samstag, 17. April.<br />
Treffpunkt: 10 Uhr am Vorplatz der<br />
U4/U6-Station Spittelau, keine<br />
Anmeldung erforderlich.<br />
Pionierarbeit am Alsergrund<br />
Seit mittlerweile elf Jahren steht die<br />
Lokale Agenda 21 in Wien für die<br />
Entwicklung und Umsetzung lokaler<br />
Projekte unter Beteiligung der BürgerInnen.<br />
Im 9. <strong>Wiener</strong> Gemeindebezirk<br />
wurde dieses Modell jetzt unter dem<br />
neuen Titel „Agenda 21 Plus“ bis zum<br />
Jahr 2012 verlängert. Bei der neuen<br />
Initiative gestalten BewohnerInnen<br />
ihre Lebensräume im Alsergrund<br />
wieder aktiv mit. Zahlreiche Projekte<br />
wurden seit Beginn der basisdemokratischen<br />
Mitbestimmung im Jahr 1998<br />
schon umgesetzt, weitere Ideen und<br />
Planungsvorschläge sind aber jederzeit<br />
willkommen.<br />
www.la21wien.at<br />
10. FAVORITEN<br />
Mädchen- und Frauenschwimmen<br />
Das Amalienbad (siehe Bild rechts<br />
unten) erfreut sich auch in diesem Jahr<br />
wieder jeden Sonntag großer Beliebtheit<br />
bei Mädchen und Frauen. Das<br />
Schwimmareal ist an diesen Abenden<br />
nämlich exklusiv für interessierte<br />
<strong>Wiener</strong>innen von 18–21 Uhr zum Mädchen-<br />
und Frauenschwimmen geöffnet.<br />
Die Rettungsschwimmerinnen des<br />
<strong>Wiener</strong> Jugendrotkreuz sorgen für<br />
die Sicherheit der Teilnehmerinnen.<br />
„Eine tolle Sache“, findet Bezirksvorsteherin<br />
Hermine Mospointner.<br />
Preise: Erwachsene 4 Euro, Jugend liche<br />
2,50 Euro, Kinder 1,50 Euro.<br />
Amalienbad, Reumannplatz 23<br />
Telefon 01/607 47 47<br />
15. RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS<br />
Feel Good – Gesundheitsvorsorge<br />
Diese Aktion ist ein niederschwelliges,<br />
mehrsprachiges Angebot im Gesundheitsvorsorgebereich.<br />
Junge Menschen<br />
erhalten Beratung zu Bewegung,<br />
Lebensstil und Ernährung. Bezirksvorsteher<br />
Gerhard Zatlokal und die Stadt<br />
Wien kommen gemeinsam für die Finanzierung<br />
des Projekts auf.<br />
Mehr Infos: Verein Zeit!Raum<br />
Sechshauser Straße 68–70<br />
Telefon 01/892 74 00<br />
E-Mail: office@zeitraum.org<br />
SOPHIE – BildungsRaum<br />
für Prostituierte<br />
Krisenintervention, Rechtsbeistand,<br />
gezielte Sozialbetreuung. Migrantinnen<br />
in der Prostitution bekommen<br />
spezifische muttersprachliche Unterstützung<br />
und Beratung, besonders<br />
in Fragen des Aufenthalts und des<br />
Arbeitsmarktzuganges.<br />
Bildungsangebote, Berufsorientierung<br />
und Unterstützung bei einem etwaigen<br />
Umstiegsprozess folgen im<br />
Rahmen der zur Verfügung stehenden<br />
Ressourcen.<br />
www.sophie.or.at<br />
16. OTTAKRING<br />
FEM Elternambulanz<br />
Spezialambulanz für Frauen mit psychischen<br />
Krisen während der Schwangerschaft<br />
im Wilhelminenspital.<br />
Es werden Orientierungsgespräche,<br />
Fotos: Bezirksvorstehung Margareten, Ludwig Schedl, Corbis, Andreas Urban<br />
Diagnostik, Krisenintervention, Entlastungsgespräche<br />
zu Schwangerschaft,<br />
Geburt und Elternschaft<br />
angeboten. Es gibt auch ein<br />
türkischsprachiges Angebot.<br />
Kontakt: Mag. a Franziska Pruckner<br />
Information unter Tel. 0650/546 30 66<br />
Medizinische Plattform Ottakring<br />
Die Vortragsreihe soll aufgrund der<br />
großen Nachfrage und Beliebtheit<br />
unter FachärztInnen bereits im<br />
Sommer 2010 fortgesetzt werden.<br />
Ziel ist es, ein aktives Kommunikationsforum<br />
für MedizinerInnen in<br />
Ottakring zu schaffen. So kann die<br />
Kooperation zwischen Wilhelminenspital<br />
und niedergelassenen ÄrztInnen<br />
gefördert werden.<br />
Infos: Sabrina Firmkranz,<br />
Telefon 01/40 00-16129<br />
Neugestaltung Yppenplatz<br />
Der 4.500 Quadratmeter große Platz<br />
im Herzen des Bezirks wird seit dem<br />
letzten Herbst umgestaltet. Der Grünanteil<br />
wird erhöht und gleichzeitig<br />
bekommt die Fläche ein Wasserspiel,<br />
das besonders in Sommermonaten für<br />
Spaß und Abkühlung sorgen soll.<br />
Ein neuer Bodenbelag, die Erneuerung<br />
des Ballspielplatzes, bunte Sitzgelegenheiten<br />
und die Gestaltung des<br />
Kinderspielplatzes im Marktstil sind<br />
die weiteren Baumaßnahmen. Die Eröffnung<br />
ist für das Frühjahr geplant.<br />
20. BRIGITTENAU<br />
Neues Spielgerät<br />
Ein Wunsch der Sprösslinge wurde am<br />
Allerheiligenplatz wahr. Schon Ende<br />
September 2009 wurde das „Toboggan“<br />
im Allerheiligenpark durch<br />
Bezirksvorsteher Hannes Derfler<br />
eröffnet. Zum Frühlingsbeginn wird<br />
jetzt der sieben Meter hohe Turm<br />
wieder zum attraktiven Spielplatz für<br />
Kinder. Das Projekt entstand übrigens<br />
im SchülerInnenparlament „word<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
p<br />
up!“, in dem Attraktionen für Jugendliche<br />
diskutiert wurden.<br />
Standort: Allerheiligenpark<br />
21. FLORIDSDORF<br />
Erlebnisradweg<br />
„Dampfross und Drahtesel“ ist ein<br />
besonderer Radweg zwischen Stammersdorf<br />
und Pillichsdorf. Wo einst<br />
die Lok fuhr, können Erlebnishungrige<br />
heute in die Pedale treten. 14 Kilometer<br />
mit neun spannenden Stationen erinnern<br />
an die Zeit der „Dampfrösser“.<br />
Rastplätze, wie der Dornröschenkeller<br />
in der Stammersdorfer Kellergasse,<br />
machen es müden FahrerInnen leichter.<br />
Am Rendezvousberg können sie<br />
neue Kraft tanken.<br />
Mehr Infos: www.wien.at/<strong>stadt</strong>ent<br />
wicklung/projekte/erlebnisradweg<br />
22. DONAUSTADT<br />
Donaustädter Lachclub<br />
Muskulaturlockernd und schmerzhemmend<br />
– Lachen hat dieselbe<br />
Wirkung wie 45 Minuten Meditation.<br />
Der Körper schüttet dabei Glücksstoffe<br />
aus und baut gleichzeitig Stresshormone<br />
ab. Die Veranstaltungsreihe ist<br />
eine Kooperation der HTL Donau<strong>stadt</strong><br />
und der Volkshilfe Donau<strong>stadt</strong> und<br />
wird von Monika Müksch geleitet.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos und eine<br />
Herzhaft lachen kann man wieder im Donaustädter<br />
Lachclub. Merke: Lachen ist gesund!<br />
Anmeldung nicht notwendig.<br />
Termine: Dienstag, 27. April,<br />
Donnerstag, 27. Mai. Beginn: 18 Uhr<br />
HTL Donau<strong>stadt</strong>, Donau<strong>stadt</strong>straße 45<br />
Mehr Infos: www.einherzfuerwien.at/<br />
veranstaltungen/LachClubs.html<br />
23. LIESING<br />
SeniorInnen gestalten mit<br />
Unter diesem Titel läuft seit vergan genem<br />
Herbst unter der Leitung von<br />
Bezirksvorsteher Manfred Wurm eine<br />
Aktion zur Mitbestimmung für die<br />
ältere Generation. Die SeniorInnen<br />
sollen bei der Gestaltung von Parks<br />
und Grünanlagen eingebunden werden<br />
und ihre Vorschläge zur Beseitigung<br />
von Hindernissen auf Gehwegen<br />
und in Bezug auf die Sicherheit an die<br />
Bezirksvorstehung richten.<br />
Ideen an: Telefon 01/40 00-23 114<br />
E-Mail: post@bv23.wien.gv.at<br />
Der neue Spielturm gefällt Jung und Alt.<br />
19
„Bewegtes Lernen“<br />
auf dem Stundenplan<br />
GESUNDE SCHULE<br />
STILL SITZEN IM KLASSENZIMMER WAR EINMAL. SPIELERISCH WISSEN<br />
SAMMELN MACHT KINDERN LUST AUF LERNEN – UND FÖRDERT NOCH DAZU<br />
IHRE FITNESS! EIN WIENER PROJEKT ZEIGT, WIE ES GEHT. Nicole Kolisch<br />
Auf Buchstabenteppichen<br />
hüpfen, geometrische Figuren<br />
durch MitschülerInnen<br />
darstellen oder<br />
Sätze aus Wörter-Tafeln<br />
legen – bei der Initiative<br />
„Bewegtes Lernen“ wird Kindern<br />
„Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />
der Haltung runden das Projekt ab. Dafür<br />
steht ein eigenes Team an Orthopädinnen<br />
und Orthopäden bereit.“<br />
Dipl.-Päd. in Marina Thuma<br />
spielerisch Lesen, Rechnen, Schreiben<br />
und mehr nähergebracht. Dipl.-Päd. in<br />
Marina Thuma (MBA) setzt<br />
das vom Institut für Bewegtes<br />
Lernen ins Leben gerufene<br />
Konzept seit mittlerweile<br />
zehn Jahren erfolgreich um.<br />
Die gemeinsame Zielvereinbarung<br />
des Instituts und der<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
wurde einst im Rahmen<br />
des <strong>Gesundheitsförderung</strong>sprogramms<br />
2000 mit dem<br />
Schwerpunkt „Prävention<br />
und Haltungsschäden“ getroffen.<br />
Körper und Geist sind fit.<br />
Die VolksschülerInnen aus<br />
bereits 180 Klassen in <strong>Wiener</strong><br />
Schulen werden von eigens<br />
geschulten PädagogInnen<br />
unterrichtet und haben, im<br />
Vergleich zu Regelklassen,<br />
eine Turnstunde mehr pro Woche. „Das<br />
ist aber noch nicht genug“, meint<br />
Thuma, „wir bieten Bewegung in jeder<br />
einzelnen Schulstunde an. Der aktive<br />
Unterricht dient als Ausgleich, zur Prävention<br />
von Haltungsschäden und zur<br />
Konzentrationssteigerung.“<br />
Aber damit nicht genug: Inhalte, die<br />
auf diese Art gelernt werden, verankern<br />
sich tief im kindlichen Gedächtnis.<br />
Weiters werden die sportmotorischen<br />
Fähigkeiten gefördert und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
gestärkt. Abgerundet<br />
wird das Projekt durch die<br />
Kooperation mit OrthopädInnen der<br />
Stadt Wien, denn schon von klein an<br />
Lerninhalte verankern<br />
sich tief im Gedächtnis,<br />
wenn sie mit Bewegung<br />
verbunden werden.<br />
Comicbroschüre 8 „Bello & Co“<br />
für 6- bis 12-Jährige:<br />
Methoden zum spielerischen<br />
Lernen, kindgerecht aufbereitet.<br />
Zu bestellen unter:<br />
http://auva-schulmedien.info<br />
sind Vorsorgeuntersuchungen für eine<br />
<strong>gesunde</strong> Körperhaltung wichtig.<br />
Hinter den Kulissen. Neben den ProjektträgerInnen<br />
unterstützen etwa<br />
Stadtschulrat, Pädagogische Hochschule<br />
Wien, Sportministerium sowie<br />
MA 15, MA 51 und MA 56 das Projekt. ●<br />
www.bewegtes-lernen-wien.at<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
20 21<br />
Fotos: Masterfile, Wr. <strong>Gesundheitsförderung</strong> – WIG<br />
Ergreifende<br />
Begegnungen<br />
AB APRIL GEHT ES LOS! DANN STARTET IN FAVORITEN DAS PROJEKT<br />
„BEWEGTE FRAUEN“. SPASS AN BEWEGUNG FÜR MIGRANTINNEN WIRD<br />
DABEI GROSSGESCHRIEBEN. Claudia Rabl<br />
GESUNDES GRÄTZL<br />
Männer haben keinen<br />
Zutritt. Dafür sind<br />
Frauen aller Nationalitäten<br />
eingeladen, ein<br />
Mal pro Woche in<br />
einem angenehmen<br />
Umfeld gemeinsam Bewegung zu machen.<br />
Vermittelt werden einfache<br />
Übungen für Körperwahrnehmung,<br />
Haltung, Ausdauer und Kräftigung.<br />
Auch der eine oder andere Tanz kann in<br />
Grundzügen erlernt werden.<br />
Vor allem geht es darum, den Frauen die<br />
Grundideen von Bewegung näherzubringen,<br />
ihre Körperwahrnehmung zu<br />
stärken und somit ihr allgemeines Gesundheitsbewusstsein.<br />
Vorkenntnisse<br />
sind nicht notwendig. Mitzubringen ist<br />
nur die Bereitschaft, sich zu bewegen<br />
und Spaß daran zu finden. Angesprochen<br />
sind alle Frauen zwischen 18 und<br />
50 Jahren mit Migrationshintergrund .<br />
Potenzial zum Wachsen. „Im Bereich<br />
Gesundheits- und Bewegungsförderung<br />
für Migrantinnen gibt es bisher<br />
noch viel zu wenig Angebot“, meint<br />
Mag. a Birgit Wesp von der <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong>. Deshalb ist das<br />
langfristige Ziel des Projekts „Bewegte<br />
Frauen“, das von der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
in Kooperation mit<br />
FEM Süd auf die Beine gestellt wird,<br />
diese Kurse in Kultur institutionen und<br />
Sportvereinen zu institutionalisieren.<br />
„In einem Pilotprojekt aus dem Jahr<br />
2007 konnte festgestellt werden, dass<br />
die Frauen das Angebot mit Freude und<br />
Begeisterung annehmen, wenn das<br />
passende Umfeld für sie bereitgestellt<br />
wird. Auf Dauer sollte also eine Auswahl<br />
an bewegungsfördernden Kursen<br />
für Migrantinnen selbstverständlich<br />
werden“, wünscht sich die Expertin<br />
und sieht viel Potenzial in dem Projekt.<br />
Schulungen möglich. Für besonders<br />
motivierte und talentierte Teilnehmerinnen<br />
besteht die Möglichkeit, sich als<br />
Multiplikatorinnen schulen zu lassen.<br />
Dabei lernen sie, wie sie Bewegungs -<br />
Buchtipp: Frauen. Gesundheit.<br />
Soziale Lage/H. Wolf, M.<br />
Endler, B. Wimmer-Puchinger,<br />
EUR 19,90, ISBN: 978-3-7089-<br />
0542-6<br />
inhalte und Übungen weitergeben und<br />
gegen geringe Bezahlung in ihrer Community<br />
sogar unterrichten können. So<br />
wird nicht nur Körper-, sondern auch<br />
Selbstbewusstsein gestärkt, es ist ein<br />
wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit<br />
und gelebter Integration.<br />
Für alle erschwinglich. Bewegung ist<br />
der beste Zugang zur allgemeinen <strong>Gesundheitsförderung</strong>.<br />
Mit dem Kursan-<br />
„Auf Dauer soll eine Auswahl an<br />
Bewegungskursen für Migrantinnen<br />
selbstverständlich werden.“<br />
Mag. a Birgit Wesp von der <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
gebot sollen möglichst viele Frauen erreicht<br />
werden – und der Beitrag von<br />
einem Euro pro Einheit ist für alle erschwinglich.<br />
Die Kurse werden einheitlich<br />
in deutscher Sprache geführt. ●<br />
www.einherzfuerwien.at, www.fem.at
TERMINE<br />
22<br />
WIEN<br />
Sonntag, 11. April<br />
<strong>Wiener</strong> Gesundheitsspektakel<br />
Anlässlich des Weltgesundheitstags<br />
lädt die <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
zu Aktiv-Stationen, der „Genusstafel“<br />
und mehr von 10 bis 18 Uhr rund um<br />
das Burgtheater.<br />
www.einherzfuerwien.at<br />
Freitag, 16. April<br />
4. <strong>Wiener</strong> Schmerztag<br />
Schmerz muss nicht sein! Infos von<br />
Top-MedizinerInnen und kostenlose<br />
Gesundheitsangebote wie Wirbelsäulencheck,<br />
Sehtest, Elektro-Akupunktur<br />
und vieles mehr.<br />
Veranstalter: Krankenhaus der Barmherzigen<br />
Brüder Wien und CONTRA<br />
DOLOREM. Eintritt frei.<br />
Ort: Rathaus, 10–18.30 Uhr<br />
www.schmerztag.at<br />
22. bis 23. April<br />
Leben in Bewegung<br />
Bewegungsspezifische Strategien der<br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong> im Rahmen der<br />
12. Österr. Präventionstagung des<br />
Fonds Gesundes Österreich.<br />
Teilnahmegebühr: 35 Euro.<br />
Ort: 22., Tech Gate Vienna<br />
Anmeldung: www.evotion.at/fgoe<br />
Mittwoch, 28. April<br />
7. <strong>Wiener</strong> Diabetestag<br />
Erste Anzeichen, Tipps für Betroffene,<br />
Show-Cooking und mehr. Fortbildungs-<br />
und Publikumsevent.<br />
Veranstalter: Krankenhaus Hietzing<br />
mit der Österr. Adipositasgesellschaft<br />
und der Österr. Diabetesgesellschaft.<br />
Eintritt frei. Ort: Rathaus, 10–17 Uhr<br />
www.conventiongroup.at<br />
Freitag, 7. Mai<br />
Jugend-Talkrunde<br />
City & Life, das Jugendmagazin der<br />
Stadt Wien, veranstaltet eine neue<br />
Jugend-Talkreihe für SchülerInnen.<br />
Erstes Talk-Thema: Schönheit.<br />
www.cityandlife.at<br />
Donnerstag, 27. Mai<br />
<strong>Gesundheitsförderung</strong><br />
macht Schule<br />
Strategien und Methoden;<br />
Ort: Tagungszentrum Schloss<br />
Schönbrunn. Veranstalter ist der<br />
Fonds Gesundes Österreich.<br />
www.fgoe.org<br />
21. bis 25. Juni<br />
Kinder-Gesundheitswoche 2010<br />
Kinder (8–14 J.) werden u. a. durch<br />
Workshops und eine Ausstellung gesundheitsbewusster.<br />
Eine der HauptsponsorInnen<br />
ist die <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>.<br />
Nur für Schulklassen.<br />
www.kindergesundheitswoche.at<br />
ÖSTERREICH<br />
16. bis 18. Juni<br />
EUFEP Kongress 2010<br />
Beim Europäischen Forum für evidenzbasierte<br />
Prävention sprechen Profis<br />
über entsprechende nationale und<br />
internationale Programme.<br />
Ort: Congress Casino Baden<br />
www.eufep.at<br />
8. bis 10. April<br />
9. Tagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Psychologie<br />
ExpertInnen diskutieren über Entwicklungen<br />
und neue Erkenntnisse.<br />
Veranstalter: Fachbereich Psychologie<br />
der Paris-Lodron Universität Salzburg.<br />
Anmeldung notwendig.<br />
Ort: Paris-Lodron Universität Salzburg<br />
www.events.sbg.ac.at/oegp2010<br />
17. bis 19. Juni<br />
„Leben in Beziehung“<br />
Dialoge zur Lebensqualität<br />
Begegnungsraum für Fachleute und<br />
Interessierte aus der Gesundheits-,<br />
Sozial- und Bildungslandschaft.<br />
Veranstalter: Forum Lebensqualität<br />
Österreich. Anmeldung bis 30. April.<br />
Ort: Schleedorf und Mattsee/Sbg.<br />
www.jetzt-lq.com<br />
INTERNATIONAL<br />
8. bis 11. April<br />
6 th World Congress on<br />
Prevention of Diabetes<br />
Maßnahmen zur Diagnose, Behandlung<br />
und Prävention werden vorgestellt.<br />
Ort: Dresden, Deutschland<br />
www.wcpd2010.com<br />
5. bis 7. Mai<br />
Social and Health Benefits<br />
of Balanced Diet<br />
The role of fruit and vegetables,<br />
veranstaltet von „aprifel“ mit Unterstützung<br />
der Europäischen Kommission<br />
und dem französischen Ministerium<br />
für Erährung, LWS und Fischerei.<br />
Ort: Europ. Kommission, Centre Albert<br />
Borschette, Brüssel, Belgien<br />
www.egeaconference.com<br />
6. bis 8. Mai<br />
Adapted Physical Activity<br />
Over Life-Span<br />
Bei dem europäischen Kongress treffen<br />
sich Profis und sprechen über Trends.<br />
Ort: Jyväskylä, Finnland<br />
www.eucapa2010.org<br />
IMPRESSUM & OFFENLEGUNG gemäß § 25 Mediengesetz: Gesunde Stadt; Heft 1/2010; Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> gemeinnützige GmbH – WiG,<br />
Treustraße 35–43, Stg. 6, 1200 Wien, Tel. 01/40 00-76 925. Geschäftsführer: Dennis Beck. Verleger: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG, Leberstr. 122, 1110 Wien.<br />
Geschäftsführer: Dr. in Gabriele Ambros, Gerhard Milletich. Redaktion: Leberstr. 122, 1110 Wien, Tel. 01/740 32-0. Verlags-Chefredaktion: Mag. Helmut Widmann, Christoph Berndl (Stv.).<br />
Chefin vom Dienst: Marlene Auer. Magazinkoordination: Marlene Auer, Franziska Renner. Inhaltliche Koordination des Schwerpunktthemas: Mag. a Birgit Wesp. Layout: Qarante, Wolfgang<br />
Krimmel. Grafik: Mag. a Maria Lechner. Fotoredaktion: Marion Batty. Lektorat: Carina G. Divischek, Mag. a Daniela Oberhuber. Coverfoto: Corbis. Druck: Wograndl Druck, 7210 Mattersburg.<br />
Verlags- und Herstellungsort: Wien. Erscheinung: vier Mal jährlich.Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Das Magazin kommuniziert als Botschafterin die <strong>Gesundheitsförderung</strong>s-<br />
Projekte und -Aktivitäten der WiG und der Stadt Wien sowie die Kernthemen der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> an relevante ExpertInnen und MultiplikatorInnen.<br />
Foto: Kienzl / Illustration: Tim Maresch<br />
„Sind Sie normal?“<br />
KOLUMNE<br />
Dr. Andreas Kienzl über Verhalten,<br />
Regelbrüche und den Mut zur Verrücktheit.<br />
„Bin ich normal?“ Das ist eine sehr<br />
häufig gestellte Frage in der Therapie,<br />
wenn KlientInnen einmal niedergeschlagen<br />
sind oder völlig begründete<br />
Ängste haben – Zukunfts- und Existenzangst<br />
ist für viele Menschen ein<br />
aktuelles Thema.<br />
Bin ich normal, wenn ich aus gutem<br />
Grund traurig bin oder nachts Hunger<br />
habe, mich zu viel oder zu wenig bewege?<br />
Wie schnell wird der Begriff<br />
Hypochonder verwendet, wenn man<br />
öfter zum Arzt oder zur Ärztin geht<br />
oder gar eine Vorsorgeuntersuchung<br />
macht. Andererseits, wie schnell wird<br />
man verurteilt, wenn man nicht rechtzeitig<br />
alle Möglichkeiten der modernen<br />
Medizin nutzt?<br />
Tabuthema Bettspiele<br />
Das Thema Sexualität wird noch<br />
immer für viele Menschen zur Qual,<br />
weil ein dümmlicher Normalitätsbegriff<br />
– trotz der so genannten „sexuellen<br />
Revolution“ – ihnen suggeriert, abartig<br />
zu sein. Ich könnte Seiten füllen<br />
mit unzähligen Beispielen und den<br />
erschreckenden Auswirkungen der<br />
so genannten Normalität. Aber das,<br />
was abweichend scheint, ist in den<br />
<strong>gesunde</strong> <strong>stadt</strong> – frühling 2010<br />
meisten Fällen eine durchaus normale<br />
Spielart des Menschlichen. So einfach<br />
ist die Angelegenheit nicht, denn was<br />
vermeintlich als normal gilt, ist in<br />
Wahrheit oft krankmachend und hat<br />
schon viele menschliche Tragödien<br />
verschuldet.<br />
Wann gilt man als irre?<br />
Von der Wiege bis zur Bahre hören wir,<br />
dass Normalität das Maß aller Dinge<br />
ist. Wenn die Geburt nicht in einem<br />
sterilen Kreissaal, sondern in einer der<br />
alternativen Geburtseinrichtungen<br />
oder sogar zu Hause gewünscht wird,<br />
dann ist das doch nicht normal. Wenn<br />
bei einem Begräbnis der „klassische“<br />
Ablauf durch außergewöhnliche, vielleicht<br />
entlastende Praktiken ersetzt<br />
wird, dann ist die Empörung groß.<br />
Und so ist es doch eigentlich am<br />
besten, dass Sie zwischen Geburt und<br />
Tod nur ein einziges Ziel haben, unauffällig<br />
und angepasst zu leben und das<br />
zu machen, was gerade „normal“ ist.<br />
Und wehe, Sie versuchen, das Terrain<br />
der Normalität zu verlassen, sich unangepasst<br />
oder auffällig zu verhalten,<br />
dann gelten Sie schnell als verrückt!<br />
Wer anders sein darf<br />
Das heißt, ob jemand als gestört oder<br />
krank gilt, ist in vielen Fällen nichts<br />
anderes als eine Frage willkürlicher<br />
Definitionen, die zumeist wissen-<br />
schaftlich untermauert sind und einer<br />
überzogenen Psychologisierung in<br />
unserer westlichen Welt entspringen!<br />
Anders dürfen nur wenige in der Massengesellschaft<br />
sein. Das ist dann nur<br />
durch eine bewusst „anormale“ Selbstinszenierung<br />
möglich, wie uns das die<br />
High-Society-Sendungen jeden Abend<br />
vorführen. Und das allgemeine Bedürfnis<br />
danach ist groß, wie die Einschaltquoten<br />
zeigen.<br />
Der Mut zum Verrücktsein<br />
Es gibt aber tatsächlich einen Königsweg,<br />
sich den pathogenen Zwängen<br />
der Normalität zu entziehen – nämlich<br />
den Mut zu haben, dann und wann<br />
verrückt zu sein, auch wenn es gegen<br />
alle Vernunft spricht. Wir brauchen<br />
doch ganz dringend „verrückte“<br />
Menschen. Schauen Sie sich doch an,<br />
wohin uns die Normalen gebracht<br />
haben! Sind Sie normal? ●<br />
Dr. Andreas Kienzl ist<br />
Humortherapeut und leitet<br />
das Institut für Vital Empowerment<br />
in Baden (NÖ).<br />
Infos: www.ive.at<br />
23
……<br />
DIE WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG:<br />
GESUNDES ALTERN<br />
GESUNDER BETRIEB<br />
GESUNDES GRÄTZL<br />
GESUNDER KINDERGARTEN<br />
GESUNDES LEBEN IN EINER GESUNDEN STADT.<br />
GESUNDES KRANKENHAUS<br />
GESUNDE SCHULE<br />
SELBSTHILFE<br />
……