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engagierte junge Menschen im Kultur – und Verwaltungsbereich

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Seite 9 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Benjamin Philipp kam mit Tetraplegie zur<br />

Welt. Das ist eine Form der Querschnittslähmung,<br />

bei der alle vier Gliedmaßen,<br />

also sowohl Beine als auch Arme betroffen<br />

sind. Sein Bruder Alexander schilderte in<br />

seinem Textbeitrag „Krabbelfußball“, wie<br />

sie als Kinder mit eben diesem Spiel die<br />

elterliche Wohnung unsicher machten.<br />

Sein großer Bruder Benjamin studiert<br />

heute übrigens Psychologie in Berlin.<br />

Eine Geschichte der besonderen Art las<br />

Ruhsar Aydogan: In „Hilfe auf Türkisch“<br />

beschreibt Meryem Colak, wie sie <strong>und</strong> ihre<br />

Familie mit „Frau Griesinger“ das Haus teilte.<br />

Die damals älteste Bürgerin Nürtingens<br />

lebte <strong>im</strong> ersten Stock des Hauses, das die<br />

Colaks kauften. „Wir hatten uns darauf<br />

geeinigt, dass Frau Griesinger an den<br />

Heizkörper klopft, wenn sie Hilfe braucht“,<br />

las Aydogan. Denn das Klopfen sei <strong>im</strong> ganzen<br />

Haus gut zu hören gewesen. Weitere<br />

Geschichten lasen Renate Treschau <strong>und</strong><br />

Uschi Stecher. Und auch die dritte von<br />

Peter Rhein vorgetragene Erzählung über<br />

Eltern, die ihren Sohn <strong>im</strong> Wachkoma pflegen,<br />

zeigte die Hingabe auf, mit der sich<br />

<strong>Menschen</strong> um ihre Angehörigen kümmern.<br />

„Es hat sich einiges verändert seit dem<br />

ersten Buch“, berichtete Hannes Wezel.<br />

Der demographische Wandel <strong>und</strong> die sich<br />

damit verschärfenden Probleme kämen<br />

<strong>im</strong>mer deutlicher zum Vorschein. „Es muss<br />

bekannt werden, was hier <strong>im</strong> Alltag geleistet<br />

wird“, betonte Wezel.<br />

In der anschließenden Gesprächsr<strong>und</strong>e<br />

beschrieben Susanne Liebhart <strong>und</strong> Egon<br />

Hillebrand von PateNT die Hilfe, die von<br />

Ehrenamtlichen geleistet wird. Irene Gekle<br />

<strong>und</strong> Gerhard Mayer beschrieben ihre<br />

Arbeit als Pflegebegleiter. „Viele Angehörige<br />

kommen gar nicht mehr dazu, sich mit<br />

Möglichkeiten der Entlastung auseinanderzusetzen“,<br />

berichtete Mayer. Die Pflegebegleiter<br />

seien für die da, die pflegen, <strong>und</strong><br />

stünden ihnen mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite.<br />

Einen kurzen Einblick in ihre Arbeit gaben<br />

auch Jugendliche, die unter der Betreuung<br />

von Susanne Martin <strong>und</strong> Gabi Allmendinger<br />

am Projekt JES teilnehmen. Dort leisten<br />

sie pflegebedürftigen <strong>Menschen</strong><br />

Gesellschaft.<br />

⌦ Weitere Infos: Philip Sandrock<br />

Senner-Druck GmbH & Co. KG<br />

Carl-Benz-Str. 1, 72622 Nrtingen<br />

Bildungsmesse Didacta<br />

Die Bildungslandschaft in Deutschland verändert<br />

sich. Vielseitige Bildungsinitiativen<br />

für jedes Alter entstehen. Ziel ist solides<br />

Gr<strong>und</strong>wissen für alle, ergänzt durch Basisqualifikationen,<br />

Methodenkompetenz, kommunikative<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> soziale Kompetenz.<br />

Die didacta 2008, die Bildungsmesse in<br />

Stuttgart, stellte Bildung durch alle Altersgruppen<br />

vor <strong>und</strong> unterstrich damit die<br />

wachsende Bedeutung von lebenslangem<br />

Lernen. Neben den Neuheiten in den Messehallen<br />

präsentierten am 20. Februar<br />

zahlreiche Landkreise, Kommunen <strong>und</strong><br />

Gruppierungen des Bürgerschaftlichen Engagements<br />

ihre sehr vielseitigen Projekte.<br />

In der Halle C informierten die Stabsstelle<br />

Bürgerengagement <strong>und</strong> Freiwilligendienste<br />

des Ministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Soziales,<br />

der Landesseniorenrat, die ARBES (Arbeitsgemeinschaft<br />

des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements in Baden-Württemberg) <strong>und</strong><br />

das Paritätische Bildungswerk an einem<br />

gemeinsamen Stand die zahlreichen Messebesucher.<br />

Wie Gottfried Wolf von der<br />

Stabsstelle sagte, diene der gemeinsame<br />

Informationsstand der Festigung der Idee<br />

des Bürgerschaftlichen Engagements in<br />

den Kommunen, gebe Anregungen <strong>und</strong><br />

zeige Qualifizierungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote<br />

auf.<br />

So war unter anderem die Broschüre der<br />

Stabsstelle „Selbsthilfegruppen <strong>–</strong> Ein Leitfaden<br />

für die Praxis“ stark gefragt. Darin<br />

werden kommunale Anlaufstellen beschrieben,<br />

die dort fungieren, wo es keine eigenen<br />

BE-Agenturen gibt. Die Schrift „Wege<br />

in die Bürgergesellschaft“ fand ebenso<br />

Gefallen. Über die Ideen, Ziele <strong>und</strong> Aufgabenfelder<br />

von Bürgermentorinnen <strong>und</strong> Bürgermentoren,<br />

die eine Brücke schlagen<br />

sollen zur Verwaltung <strong>und</strong> engagementwilligen<br />

Bürgern, instruierten neben Gottfried<br />

Wolf auch Peter Pfeiffer <strong>und</strong> Sina Möller<br />

vom Referat „Chancengleichheit für Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer“ <strong>im</strong> Sozialministerium.<br />

Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg<br />

mit seiner Geschäftsführerin Birgit<br />

Faigle <strong>und</strong> Mitarbeiterin Bettina Bässler<br />

erklärten den interessierten Didacta-Besuchern<br />

die Arbeit der 1974 gegründeten<br />

Interessengemeinschaft älterer <strong>Menschen</strong><br />

in Baden-Württemberg. Ihr gehören derzeit<br />

42 Kreisseniorenräte <strong>und</strong> 29 in der Altenarbeit<br />

tätige Landesverbände an. Ältere Mitbürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Mitbürger davon zu überzeugen,<br />

sie in ihrer eigenen Mitverantwortung<br />

zu stärken, wird in Zukunft eine zentrale<br />

Aufgabe von Seniorenvertretungen<br />

sein müssen. Ältere <strong>Menschen</strong> haben vielfältige<br />

Potenziale, die es zu entdecken <strong>und</strong><br />

darzustellen gilt <strong>–</strong> von den Älteren selbst.<br />

Daher führt der Landesseniorenrat über<br />

mehrere Jahre hinweg das Qualifizierungsprogramm<br />

„Langlebigkeit verpflichtet“ in<br />

Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Bürgerengagement<br />

<strong>und</strong> Freiwilligendienste <strong>im</strong><br />

Ministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales <strong>und</strong><br />

dem Paritätischen Bildungswerk sowie mit<br />

finanzieller Unterstützung der Landesstiftung<br />

durch. Wie Birgit Faigle erklärte, gebe<br />

es für 2008 noch Anmeldemöglichkeiten<br />

für die Kurse in Rottenburg <strong>und</strong> Singen.<br />

Reinhold Maier, erster Vorsitzender der<br />

ARBES e.V., unterrichtete Interessierte<br />

über die vielfältigen Möglichkeiten, sich in<br />

den Dienst der guten Sache zu stellen <strong>und</strong><br />

freiwillig <strong>und</strong> selbstbest<strong>im</strong>mt aktiv zu werden,<br />

um die Gesellschaft <strong>im</strong> eigenen<br />

Lebensumfeld mitzugestalten. In Initiativen<br />

<strong>und</strong> Vereinen würden Gleichgesinnte<br />

zusammenfinden, um gemeinsam mit<br />

Anderen für Andere etwas zu tun. Dadurch<br />

würden sie, so Reinhold Maier, Lebensqualität<br />

für sich <strong>und</strong> für die Gemeinschaft<br />

in ihrer persönlichen Umgebung schaffen.<br />

Ziele der ARBES, der fast 90 Initiativen in<br />

Baden-Württemberg angehören, sind die<br />

Festigung <strong>und</strong> Verbreitung der Idee des<br />

bürgerschaftlichen Engagements <strong>im</strong><br />

Lande, die Stärkung der Gesellschaft<br />

durch Selbstverantwortung <strong>und</strong> Solidarität<br />

sowie die Förderung der Initiativen durch<br />

vielfältige Angebote.<br />

Last but not least war auch das Paritätische<br />

Bildungswerk mit Martin Link am<br />

gemeinsamen Messestand auf der didacta<br />

2008 vertreten. Es unterbreitete die vielfältigen<br />

Bildungsangebote, zusammengefasst<br />

in einem 185 Seiten starken Buch mit dem<br />

Titel „Wir gestalten <strong>–</strong> WEITERBILDUNG“,<br />

das die Besucher kostenlos mitnehmen<br />

durften.<br />

⌦ Weitere Infos: Bernward Kehle<br />

Stadtseniorenrat Geislingen e.V.<br />

Eschenweg 25, 73312 Geislingen a.d.St.<br />

Tel.: 07331 69194,<br />

Fax: 07331 306946, E-Mail:<br />

stadtseniorenrat-geislingen@online.de

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