engagierte junge Menschen im Kultur – und Verwaltungsbereich

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Die Bundesrepublik Deutschland altert. Viele Städte und Gemeinden werden sich in den kommenden Jahren auf sinkende Einwohnerzahlen einstellen müssen. Politisch Verantwortliche stehen vor der Frage, wie sie die Attraktivität ihrer Kommune aufrechterhalten und die Lebensqualität im Gemeinwesen sichern können. Entscheidend hierfür ist eine aktive Bürgerschaft. Ältere Menschen sind dabei von wachsender Bedeutung. Sie stellen bundesweit die Wachstumsgruppe im demografischen Wandel. Den größten Anteil stellen die Menschen zwischen 60 und 75 Jahren, die sich durch eine hohe Engagementbereitschaft, einen zunehmend guten Bildungsstand und ein neues Selbstbewusstsein auszeichnen. Sie sind bereit Verantwortung im Gemeinwesen zu übernehmen, erwarten aber auch, dass sie angemessene Möglichkeiten zum Mitgestalten und Mitentscheiden erhalten..Dies gilt besonders für ihr Lebensumfeld, die Kommune. Ältere Menschen setzen sich nicht nur für ihre eigenen Belange ein, sie fühlen sich auch als Sachwalter der Generation ihrer Kinder und Enkel, sie möchten eine lebenswerte Kommune für alle Generationen. Durch ihr bürgerschaftliches Engagement können sie dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Engagement kann gesteigert werden, wenn in den Kommunen, bei Einrichtungen und Trägern Mitbestimmungsmöglichkeiten bestehen. Wir brauchen dazu ein Leitbild des aktiven Alters. Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 18 Nachbarschaftliche Netze – Zeitgemäße Antwort auf veränderte Wohn- und Lebensformen Mit der Überreichung von Bescheinigungen an acht Seniorinnen und Senioren wurde vor Kurzem in Göppingen das Pilotprojekt„Nachbarschaft-Begegnung-Engagement“ (NaBE) abgeschlossen, das die Landesarbeitsgemeinschaft evangelischer Seniorinnen und Senioren in Württemberg (LageS) zusammen mit dem Referat Freiwilligenprojekte des Diakonischen Werks Württemberg und dem Evangelischen Kreisbildungswerk Göppingen entwickelt und veranstaltet hat. Die Seniorinnen und Senioren aus kirchlichen und bürgerlichen Gemeinden vom Bodensee bis zum Hohenlohekreis wurden fit gemacht, in ihrer unmittelbaren Umgebung, in Wohnstraßen, Wohnquartieren oder Stadtteilen lokale Netzwerke zu knüpfen. Eine Teilnehmerin des Fortbildungsprojekts „Nachbarschaft-Begegnung-Engagement (NaBE)“ brachte es auf den Punkt: „Ich habe jetzt nicht nur das Wissen, sondern auch den Mut, in meiner unmittelbaren Umgebung nachbarschaftliche Netze zu knüpfen.“ Auch die übrigen Kursteilnehmer, die im Laufe des Jahres 2007 an vier Fortbildungstagen und in einer Praxisphase das hierfür notwendige Handwerkszeug erhielten, fühlen sich für ihre Aufgaben und Projekte gut gerüstet. Miteinander Reden, aufeinander Achtgeben, gemeinsame Unternehmungen etc. sind dabei genauso wichtig, wie freiwillig organisierte Angebote für Menschen mit einem besonderen Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Bereits während der dreimonatigen Praxisphase wurden in einigen Gemeinden entsprechende Projekte auf den Weg gebracht. Die Initiatoren des von der „Aktion Mensch / dieGesellschafter.de“ geförderten Projektes sind überzeugt: Gute Nachbarschaften sind für alle Lebensalter ein Gewinn, sie tragen zu einem besseren Miteinander und Programm „Aktiv im Alter” - Wie wollen wir morgen leben? Aus diesem Grund legt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein neues Modellprogramm auf, das Kommunen dabei unterstützt ein solches Leitbild weiterzuentwickeln und in konkretes Handeln umzusetzen. Insgesamt werden 150 Kommunen durch eine einmalige Anschubfinanzierung von 10.000 Euro unterstützt. Ab Herbst 2008 können 50 Kommunen starten, im Jahr 2009 weitere 100. Durch die wissenschaftliche Begleitung des Programms wird ein bundesweiter Erfahrungsaustausch organisiert, Projekte und Kommunen werden miteinander vernetzt. Sie erhalten Informationen und Handreichungen sowie bei Bedarf eine konkrete Beratung. Hierdurch wird die Entwicklung des Leitbildes „Aktives Alter“ über die einzelnen Kommunen hinaus unterstützt und in der Gesellschaft verankert. Im Programm können Kommunalverwaltungen die Umsetzung selbst in die Hand nehmen oder an gemeinnützige Stellen wie Seniorenbüros, Freiwilligenagenturen oder sonstige Stellen, die im bürgerschaftlichen Engagement tätig sind, delegieren. Dabei sollten die Leitideen des „Memorandums Mitgestalten und Mitentscheiden – ältere Menschen in Kommunen“ berücksichtigt werden. ⌦ Weitere Infos unter www.alter-schafft-neues.de. zu mehr Lebensqualität im Gemeinwesen bei. Gute Nachbarschaften sind eine zeitgemäße Antwort auf geänderte Wohn- und Lebensformen, die oft von Vereinsamung und dem Verlust familiärer Beziehungen geprägt sind. Gerade ältere Menschen können hier ihre in einem langen Leben gewonnenen Erfahrungen zum Wohle aller einbringen. Die NaBE-Organisatoren sind Pfadfinder für ein besseres Miteinander; sie erkunden die Bereitschaft für das Knüpfen nachbarschaftlicher Netzwerke bzw. organisieren diese selbst. Sie verbinden nachbarschaftliche Netzwerke mit vorhandenen professionellen Angebots- und Hilfestrukturen. So wird deren Wirkung verstärkt und Hilfen gelangen dorthin, wo sie notwendig sind. ⌦ Weitere Infos: LageS Heilbronner Straße 180, 70191 Stuttgart Tel.: 0711 1656-254/363 Internet: www.lages-wue.de Integrationswettbewerb der Stiftung Bürger für Bürger: Die Sieger beim bundesweiten Wettbewerb „Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaftliches Engagement“ der Stiftung Bürger für Bürger stehen fest. Aus 193 Bewerbungen wählte eine prominent besetzte Jury die Landessieger aus den Bundesländern. Die daraus ermittelten Bundessieger sowie Anerkennungspreise wurden bei einer großen Preisverleihung am 11. März im Roten Rathaus in Berlin im Beisein der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Prof. Maria Böhmer (CDU), bekannt gegeben und gekürt. Mit dem bundesweiten Praxis- und Ideenwettbewerb sollen vorbildhafte Praxis und realisierbare innovative Ideen identifiziert, anerkannt und zur Nachahmung oder erstmaligen Realisierung angeregt werden. Besonderen Wert legte die Jury darauf, dass Migrantinnen und Migranten sich gemeinsam mit Einheimischen für ein gesellschaftlich relevantes Anliegen engagieren.
Seite 19 Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Die Auszeichnung der Preisträger erfolgt durch Geldpreise (1. Preis: 2.500 Euro, 2. Preis: 1.500 EUR, 3. Preis: 1.000 Euro sowie vier weitere Anerkennungspreise in Höhe von 500 Euro), Öffentlichkeitsarbeit (Presseinformationen, öffentliche Preisträgerveranstaltung, Internet-Präsentation und Kontakte) sowie Fortbildung. Der Wettbewerb wird unterstützt von der DFB-Stiftung Egidius Braun. Landessieger in Baden-Württemberg wurde: Förderung durch Bildung – Sputnik e.V., Frau Natalie Siegle, Gänsäckerstr.53, 74081 Heilbronn. ⌦ Weitere Infos: Bernhard Schulz Stiftung Bürger für Bürger Friedrichstr. 94, 10117 Berlin Tel.: 030 243149-0 Fax: 030 243149-49 E-Mail: info@buerger-fuer-buerger.de Internet: www.buerger-fuer-buerger.de www.gute-geschaeftemacher.org Die Bertelsmann Stiftung startete am 25. März 2008 eine Internet-basierte Datenbank der Mittlerorganisationen im Themenbereich „Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“ Immer mehr Unternehmen und gemeinnützige Organisationen möchten mit Engagementpartnern aus anderen gesellschaftlichen Bereichen Projekte zum Wohle des Gemeinwesens verwirklichen. Wenn Sie sich auf diesem Weg befinden, dann ist die Datenbank der Mittlerorganisationen das Richtige für Sie. Dort sind Freiwilligenagenturen, (Bürger-) Stiftungen, gewerbliche Einrichtungen, kommunale bzw. regionale Anlaufstellen, Agenda 21 Büros und andere Netzwerkorganisationen verzeichnet. Sie betätigen sich als Anbahner und Begleiter von Kooperationen zwi¬schen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen. www.gute-geschaefte-macher.org informiert über das Feld der Mittlerorganisationen, verzeichnet die verschiedenen Organisationstypen und informiert über ihre Profile, Kompetenzen und Angebote. Im Mittelpunkt steht die Qualität der Anbieter. Darüber hinaus unterstützt das Informationsportal www.csr-news.net den Nachrichtenteil mit Informationen zum Thema. Die Datenbank wendet sich an Unternehmen jeder Größenordnung, an den gemeinnützigen Bereich, an Kommunen und öffentliche Körperschaften, die durch die Unterstützung von Dritten ihre Zusammenarbeit mit anderen erfolgreicher gestalten wollen. Die Bertelsmann Stiftung will damit dem relativ neuen Tätigkeitsfeld der Mittlerorganisationen mehr Anerkennung verschaffen und die Rahmenbedingungen zur Anbahnung, Begleitung und Auswertung von gesellschaftlichen Kooperationen verbessern. Die Tätigkeitsform dieser „Grenzgänger“ - das systematische Erschließen der Außenwelt zur Verbesserung der geschäftlichen sowie der gemeinwohlorientierte Zusammenarbeit - gewinnt in allen Organisationen zunehmend an Bedeutung. ⌦ Weitere Infos: Dr. Gerd Placke, Bertelsmann Stiftung Carl-Bertelsmann-Straße 256 33311 Gütersloh Tel.: 05241 81-81233, Fax: 05241 81-681246 E-Mail: gerd.placke@bertelsmann.de Internet: www.bertelsmann-stiftung.de Siegerehrung beim „Talcid-Förderpreis für Bürgerengagement“ Beim erstmals ausgeschriebenen Förderpreis von Bayer Vital und der Stiftung Bürger für Bürger wurden jetzt die Gewinner bekannt gegeben. Der Wettbewerb soll gemeinnützige Aktivitäten würdigen und gleichzeitig gesundheitsfördernde Aspekte sozialer Netzwerke aufzeigen. Die mehr als 200 Zusendungen spiegeln die große Bandbreite und Vielfalt der gemeinnützigen Aktivitäten für ein gesellschaftliches Miteinander. 1. Bundessieger wurde „Handwerk macht Schule“ der Zeitspender-Agentur des ASB Hamburg. In diesem Projekt ziehen 23 Handwerker im Ruhestand ihren Blaumann wieder an und zeigen Schülern, was sie mit ihren Händen schaffen können. 2. Bundessieger wurde „IDEE“ („Integration durch ehrenamtliches Engagement“) der Freiwilligen-Agentur Leipzig. Dabei stehen Langzeitarbeitslose im Mittelpunkt, die durch ein bürgerschaftliches Engagement sozialer Ausgrenzung entgegenwirken. 3. Bundessieger wurden die “Leverkusener Leihomas und Leihopas”. Ehrenamtliche leisten für Alleinerziehende und Familien unbürokratische Hilfe bei der Kinderbetreuung – bereits seit mehr als zwanzig Jahren. Die Siegerprojekte sowie zwanzig weitere vorbildliche Projekte sind im Internet dokumentiert. ⌦ Weitere Infos: Stiftung Bürger für Bürger Friedrichstraße 94, 10117 Berlin Internet: www.buerger-fuer-buerger.de /content/ablage/Doku_Talcid.pdf oder www.talcid-buergerengagement.de Neue Broschüre bietet Hilfestellungen insbesondere für ältere Menschen auf ihrem Weg in die digitale Welt „Wenn Sie alles noch einmal nachlesen wollen, können Sie das im Internet auf unserer Seite www�de tun und sich weitere Informationen herunterladen.“ Dieser Satz begegnet uns täglich beim Fernsehen, Radio hören oder Zeitung lesen. Das Internet ist allgegenwärtig und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. „Zu wenige ältere Menschen nutzen diese Technologie bislang. Mit zuneh-mendem Alter kann insbesondere die Nutzung des Internets die Aufrechterhaltung einer selbstständigen Lebensführung erleichtern“, sagte Dr. Guido Klumpp, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO e.V). Die BAGSO hat mit der finanziellen Unterstützung des Bundesverbraucher-schutzministeriums eine Informations-broschüre aufgelegt, die zeigt, wie das Internet den Lebensalltag bereichern und erleichtern kann. „In seiner leicht verständlichen Sprache führt der Weg-weiser insbesondere Ältere an die Nut-zung der modernen Kommunikations-technologie heran“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ursula Heinen. Der „Wegweiser durch die digitale Welt – Für ältere Bürgerinnen und Bürger“ klärt über Rechte im Internet auf und gibt neben nützlichen Tipps und Hinweisen einen Überblick über das, was die digitale Welt bedeutet und zu bieten hat. Der Ratgeber baut auf den Erfahrungen älterer Internetnutzerinnen und Internetnutzer sowie auf den Wünschen derer auf, die (noch) nicht im Internet sind. Dazu hatte die BAGSO zwei Workshops und eine Online-Befragung unter älteren Menschen durchgeführt. ⌦ Die 80-seitige Broschüre kann kostenfrei bei der BAGSO bestellt werden: BAGSO e.V. Bonngasse 10, 53111 Bonn Tel.: 0228 24999318, Fax: 0228 24999320 E-Mail: lenz@bagso.de, Internet: www.bagso.de
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