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engagierte junge Menschen im Kultur – und Verwaltungsbereich

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Infodienst Bürger engagiert<br />

Besuchen Sie auch unsere Internetseite unter www.buergerengagement.de<br />

BE-Fachkräfte sind Grenzgänger<br />

Bericht über die Fachtagung der FaLBE am 23. <strong>und</strong> 24. Januar 2008<br />

in der Sportschule Ostfildern-Ruit<br />

Aus prof<strong>und</strong>em M<strong>und</strong>e hörten die über 50<br />

Fachkräfte des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches<br />

Engagement in Ruit, dass sie<br />

die typischen Grenzgänger sind <strong>und</strong> deshalb<br />

über besondere Fähigkeiten verfügen<br />

wie: Organisationsgrenzen zu überwinden,<br />

kein klar umrissenes Aufgabenfeld zu<br />

haben, Komplexität durch Vertrauen zu<br />

vermindern, unterschiedliche Hierarchieebenen<br />

<strong>und</strong> Interessengruppen zu moderieren,<br />

den Transfer von Prozess-Erfahrungen<br />

auf die strategische Ebene zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> vieles mehr. Prof. Dr. Egon<br />

Endres, Präsident der Kath. Stiftungsfachhochschule<br />

München, ein prof<strong>und</strong>er Kenner<br />

des Grenzgängertums in der Arbeitswelt<br />

<strong>und</strong> Hauptreferent der diesjährigen<br />

Fachtagung der FaLBE, zog mit seinem<br />

interessanten Vortrag die Fachkräfte in seinen<br />

Bann <strong>und</strong> machte ihnen deutlich für<br />

wie wichtig <strong>und</strong> für wie besonders er ihre<br />

Arbeit hält. Er sieht die Grenzgänger <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

<strong>und</strong> damit auch BE-Fachkräfte<br />

als einen neuen Managementtypus, der<br />

sich besonders für Führungsaufgaben eignet.<br />

Das war Balsam auf die oftmals <strong>im</strong><br />

Verwaltungsalltag gesch<strong>und</strong>enen Seelen<br />

der Fachkräfte. Und Wertschätzung war es<br />

dazu noch, denn Anerkennung brauchen<br />

nicht nur die Ehrenamtlichen. Im anschließenden<br />

Workshop wurde anhand von Teilnehmerbiografien<br />

die These bestätigt,<br />

dass das Leben, sprich Familie, Schule,<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Beruf <strong>Menschen</strong> zu Grenzgängern<br />

macht. Grenzgänger sind dann<br />

meist sehr spannende <strong>Menschen</strong>.<br />

Zwei Euro pro St<strong>und</strong>e für die ehrenamtliche<br />

Nachhilfe, sieben Euro pro St<strong>und</strong>e für<br />

den Jugendbegleiter, fünf Euro für eine<br />

St<strong>und</strong>e Gedächtnistraining - ist das ein<br />

Ehrenamt oder eine bezahlte Tätigkeit?<br />

Vergütungen für freiwillige Arbeit werden<br />

oft als Aufwandsentschädigung bezeichnet.<br />

Tatsächlich handelt es sich hier aber<br />

um Einkünfte aus einer Nebentätigkeit, die<br />

lediglich steuerfrei sein können.<br />

Ministerialrat Dietrich<br />

Weilbach, Steuerjurist<br />

be<strong>im</strong> FinanzministeriumBaden-Württemberg<br />

<strong>und</strong> selbst<br />

ehrenamtlich in einem<br />

Kirchengemeinderat<br />

engagiert, gab <strong>im</strong><br />

bestbesuchten Workshop der Tagung<br />

einen Überblick über ein toppaktuelles<br />

Thema <strong>im</strong> BE: die gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

die mit dem Gesetz zur weiteren<br />

Stärkung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements neu geregelt wurden.<br />

Bekanntlich trat dieses Gesetz rückwirkend<br />

zum 1. Januar 2007 in Kraft.<br />

Be<strong>im</strong> sog. ‚Joker’-Workshop, dem 3. Workshop<br />

bei dem die Teilnehmer der Tagung<br />

das Thema selbst best<strong>im</strong>men konnten, fiel<br />

die Wahl auf das Thema „Integration <strong>und</strong><br />

Migration“ <strong>im</strong> Sinne von <strong>Menschen</strong> mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>. Bei einer Umfrage<br />

zu Beginn der Tagung zeigte sich, dass<br />

dies derzeit eines der wichtigsten Arbeitsfelder<br />

der Fachkräfte ist. Durch Bürgerengagement<br />

bekommt Integration einen<br />

anderen Stellenwert. Für <strong>Menschen</strong> mit<br />

einem Migrationshintergr<strong>und</strong> bedeutet die<br />

ehrenamtliche Begleitung Anerkennung,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> eine andere <strong>–</strong> sprich: hoch<br />

zwischenmenschliche <strong>–</strong> Kontaktebene.<br />

Gleichwohl betonten alle Workshop-Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer, dass es bei<br />

allen Projekten wichtig ist, kulturelle Hintergründe<br />

- die mit dem Herkunftsland zusammenhängen<br />

- zu berücksichtigen. Integration<br />

braucht eine „muttersprachliche Schnittstellen-Pädagogik“<br />

<strong>und</strong> „Übersetzungsarbeit“,<br />

dann kann sie gelingen. So kann z.B.<br />

eine türkische Frau mit dem Begriff „Bürgerengagement“<br />

nur wenig bis gar nichts<br />

anfangen. Sie weiß aber durchaus, was<br />

Nachbarschaftshilfe ist. Integrationsfördernde<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Prozesse<br />

ermöglichen heißt: permanent vielfältige<br />

Begegnungen, Kontakte <strong>und</strong> Projekte<br />

organisieren.<br />

Reinhold Maier, Vorsitzender der ARBES<br />

nutzte anschließend <strong>im</strong> Plenum die Gelegenheit<br />

auf das Motto der ARBES in 2008<br />

„Integration/Migration“ hinzuweisen. Die<br />

Regionaltagungen werden sich dieses<br />

wichtigen Themas annehmen.<br />

Auch der neu bei einer FaLBE-Tagung aufgenommene<br />

Punkt „Wikipedia BE. Was ist<br />

eigentlich �“ am 2. Tag kam sehr gut an.<br />

Dr. Ralf Vandamme <strong>und</strong> Dr. Martina Wegner<br />

erklärten den Fachkräften kurz, knapp<br />

<strong>und</strong> spritzig was sich hinter den Theoriebegriffen<br />

„Soziales Kapital“ <strong>und</strong> „Zivilgesellschaft“<br />

verbirgt.<br />

Infodienst<br />

des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement<br />

18. Jahrgang - Heft 2/3 - Juni 2008


Wie <strong>im</strong>mer bei FaLBE-Tagungen, gab<br />

Robert Hahn, der Leiter der Stabsstelle für<br />

BE <strong>im</strong> Ministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales,<br />

am 2. Tag wieder den wichtigen Überblick<br />

über die aktuellen Trends <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

<strong>im</strong> Landesnetzwerk Bürgerengagement<br />

<strong>und</strong> informierte über Positionen <strong>und</strong><br />

Themen der Landespolitik, welche <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit BE zu sehen sind,<br />

etwa die anvisierten Pflegestützpunkte <strong>im</strong><br />

neuen Pflegegesetz.<br />

Anschließend gaben die scheidenden Mitglieder<br />

des FaLBE-Sprecherteams Rosemarie<br />

Strobel-Heck, Karsruhe, Dr. Ursula<br />

Weber, Reutlingen <strong>und</strong> Jürgen Rohleder,<br />

Rottenburg, ihren Rechenschaftsbericht zu<br />

den Aktivitäten der vergangenen beiden<br />

Jahre. Da alle drei nach 4-jähriger Amtszeit<br />

nicht wiedergewählt werden konnten,<br />

bedankten sich die FaLBE-Mitglieder für<br />

die geleistete Arbeit. Herr Hahn schloss<br />

sich diesem Dank stellvertretend für das<br />

Landesnetzwerk <strong>und</strong> das Ministerium für<br />

Arbeit <strong>und</strong> Soziales an <strong>und</strong> überreichte zur<br />

Freude der scheidenden Sprecherinnen<br />

<strong>und</strong> Sprecher jedem ein Abschiedsgeschenk.<br />

Die anschließend durchgeführte Neuwahl<br />

des Sprecherteams zeigte die gewachsene<br />

Bedeutung der FaLBE in den letzten Jahren.<br />

In einer spannenden <strong>und</strong> gehe<strong>im</strong>en<br />

Wahl wurden für zwei Jahre neu gewählt<br />

Miriam Wenger, Villingen-Schwenningen,<br />

Reinhold Halder, Stuttgart <strong>und</strong> Dagmar<br />

Fük-Baumann, Lörrach. Wiedergewählt<br />

wurde Dieter Lehmann, Ulm, der schon<br />

dem letzten Sprecherteam angehörte.<br />

Aus Sicht der Veranstalter, dem Sprecherteam<br />

der FaLBE in Zusammenarbeit mit<br />

der Stabsstelle Bürgerengagement <strong>und</strong><br />

Freiwilligendienste, war diese Tagung zum<br />

Thema „Grenzgänger werden, Grenzgänger<br />

sein <strong>–</strong> Fachkräfte des BE”, eine der am<br />

besten besuchten <strong>und</strong> interessantesten<br />

FaLBE-Fachtagungen.<br />

Die in zweiter Auflage<br />

vorgelegte<br />

Broschüre „Wege<br />

in der Bürgergesellschaft.<br />

Ein<br />

Leitfaden für die<br />

Praxis“ wendet<br />

sich sowohl an<br />

interessierte Einzelne<br />

<strong>und</strong> Gruppen<br />

als auch an<br />

Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

auf kommunaler Ebene. Nach einleitenden<br />

Reflexionen über Form <strong>und</strong><br />

Bedeutung des freiwilligen Engagements<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 2<br />

v.l.n.r.: Reinhold Halder, Robert Hahn, Miriam Wenger, Dagmar Fük-Baumann, Dieter Lehmann<br />

Das neue FaLBE-Sprecherteam:<br />

Dagmar Fük-Baumann, Stadt Lörrach<br />

Tel.: 07621 415-628, E-Mail: d.fuek-baumann@loerrach.de<br />

Reinhold Halder, Stadt Stuttgart<br />

Tel.: 0711 216-2455, E-Mail: reinhold.halder@stuttgart.de<br />

Dieter Lehmann, Stadt Ulm<br />

Tel.: 031 161-5113, E-Mail: d.lehmann@ulm.de<br />

Miriam Wenger, Stadt Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: 07721 82-2151, E-Mail: miriam.wenger@villingen-schwenningen.de<br />

Neuauflage der Informationsbroschüre „Wege in der Bürgergesellschaft“<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen Informationen über<br />

bestehende Netzwerke in Baden-Württemberg<br />

sowie über das Mentorat für Bürgerengagement<br />

gibt ein Kapitel Aufschluss<br />

über die aktuellen Rahmenbedingungen<br />

wie den Versicherungsschutz für Engagierte,<br />

Weiterbildungsangebote <strong>und</strong> die Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

an kommunalen Projekten<br />

über einen so genannten Bürgerhaushalt.<br />

Hauptteil des Wegweisers ist die Vorstellung<br />

konkreter Initiativen in einzelnen<br />

Landkreisen, Städten <strong>und</strong> Gemeinden in<br />

ganz Baden-Württemberg. Hier kann man<br />

sich über unterschiedliche Möglichkeiten<br />

eines sinnvollen Engagements informieren<br />

<strong>und</strong> Anregungen für eigene Projekte<br />

schöpfen. Sowohl für diejenigen, die zum<br />

ersten Mal aktiv werden, als auch für<br />

schon längerfristig Engagierte, die nach<br />

neuen Ideen suchen oder denen an einem<br />

Erfahrungsaustausch gelegen ist, soll der<br />

Wegweiser weiterführende Hilfen vermitteln.<br />

⌦ Die Broschüre kann kostenlos bestellt<br />

werden be<strong>im</strong> Ministerium für Arbeit <strong>und</strong><br />

Soziales Baden-Württemberg<br />

Tel.: 0711 123-0<br />

E-Mail: broschuerenstelle@sm.bwl.de<br />

Internet: www.buergerengagement.de


Seite 3 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

� B<strong>und</strong>esnetzwerk �<br />

4. Aktionswoche<br />

bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

vom 19. bis 28. September 2008<br />

In der Zeit vom 19. bis 28. September<br />

2008 organisiert das BBE die vierte Woche<br />

des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

B<strong>und</strong>esweit sind alle Vereine, Initiativen,<br />

Verbände, Stiftungen, staatlichen Institutionen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen aufgerufen, sich<br />

wieder aktiv daran zu beteiligen.<br />

Einen Veranstaltungsüberblick der Aktionswoche<br />

erhalten Sie auch in diesem Jahr in<br />

der Datenbank des B<strong>und</strong>esnetzwerks bürgerschaftliches<br />

Engagement. Dort können<br />

Sie nach verschiedenen Kriterien wie<br />

inhaltlichem Schwerpunkt oder Veranstaltungsort<br />

gezielt suchen.<br />

Die Aktionswoche ist ein Rahmen für viele<br />

Veranstaltungen in Deutschland zu Themen<br />

des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Jede Aktion oder Veranstaltung, die während<br />

der Aktionswoche durchgeführt wird,<br />

stärkt daher die Aktionswoche. Wir bitten<br />

alle Akteure, ihre Veranstaltungen in diese<br />

ab Mai zur Verfügung stehende Datenbank<br />

einzutragen <strong>und</strong> so zu einem Partner <strong>und</strong><br />

Mitakteur zu werden!<br />

Die neue Kampagne soll an die Plakatkampagne<br />

von 2007 anknüpfen, die mit provozierenden<br />

Sprüchen zum Nachdenken<br />

anregte <strong>und</strong> das freiwillige Engagement<br />

aus der Schönwetter-Ecke herausholte.<br />

Die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit entschied<br />

sich für Natur & Umwelt, Bildung<br />

<strong>und</strong> Soziales Engagement als Themenschwerpunkt<br />

für die diesjährige Aktionswoche.<br />

⌦ Weitere Infos: B<strong>und</strong>esnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement (BBE)<br />

Michaelkirchstraße 17/18, 10179 Berlin<br />

Tel.: 030 62980-120, Fax: 030 62980-9183<br />

E-Mail: aktionswoche@b-b-e.de<br />

Internet: www.b-b-e.de<br />

www.engagement-macht-stark.de<br />

Terminhinweis:<br />

Akademietage „Netzwerkarbeit<br />

<strong>im</strong> Mentorat“ 2008:<br />

Die Akademietage 2008 für Bürgermentorinnen<br />

<strong>und</strong> Bürgermentoren zum Thema<br />

Familie/Bildung/Betreuung finden am 30.<br />

September <strong>und</strong> 1. Oktober 2008 in der<br />

kooperierenden Stadt Villingen-Schwenningen<br />

statt. Demnächst erscheint der<br />

Tagungsflyer <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.buergerengagement.de<br />

⌦ Weitere Infos: Eve Bernhard,<br />

Ministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales<br />

Tel.: 0711 123-3660<br />

Anerkennungspreis „10 Jahre Agenda 21“<br />

In vielen Städten <strong>und</strong> Gemeinden engagieren<br />

sich Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger für eine<br />

zukunftsfähige Entwicklung. Seit zehn Jahren<br />

werden sie dabei vom Landes-Agenda-<br />

Büro bei der LUBW in Karlsruhe unterstützt.<br />

Das Umweltministerium Baden-<br />

Württemberg hat deshalb einen Anerkennungspreis<br />

"10 Jahre Agenda 21 in Baden-<br />

Württemberg" ausgeschrieben: herausragende<br />

<strong>und</strong> beispielgebende örtliche Aktivitäten<br />

zur Förderung einer nachhaltigen<br />

Die Kontaktstelle<br />

für BürgerschaftlichesEngagement<br />

<strong>und</strong><br />

Selbsthilfe <strong>im</strong><br />

Landkreis Konstanz<br />

unterstützt<br />

Einwohner aus<br />

dem Landkreis<br />

in unterschiedlichster<br />

Art <strong>und</strong><br />

Weise r<strong>und</strong> ums Ehrenamt, der Freiwilligenarbeit<br />

<strong>und</strong> des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements. Darüber hinaus schafft sie<br />

Engagementmöglichkeiten in verschiedenen<br />

sozialen <strong>und</strong> kulturellen Bereichen für<br />

Interessierte.<br />

Bürgerschaftliches Engagement kann auch<br />

entscheidend zur Integration hier lebender<br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten beitragen. Es<br />

wirkt sozialer Ausgrenzung <strong>und</strong> Vereinsamung<br />

entgegen.<br />

In der bisherigen Praxis der Integrationsarbeit<br />

sind Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten häufig<br />

nur Objekte sozialer Arbeit <strong>und</strong> bürgerschaftlichen<br />

Engagements. Sie sind nicht<br />

so häufig wie Einhe<strong>im</strong>ische ehrenamtlich<br />

engagiert. Mit dem Projekt ehrenamtliche<br />

Sprachmittler wollen wir auf diese Situation<br />

positiv hinwirken <strong>und</strong> die selbst best<strong>im</strong>mte<br />

Mitarbeit am eigenen Lebensumfeld über<br />

die kulturellen, sportlichen <strong>und</strong> religiösen<br />

Zusammenschlüsse hinaus fördern. Sich<br />

freiwillig für andere einzusetzen ist Ausdruck<br />

von eigenen Integrationsbestrebungen.<br />

Dabei haben Sprachmittlerinnen <strong>und</strong><br />

Sprachmittler mit ihrem Einsatz eine Brükkenfunktion<br />

zwischen Herkunftsland <strong>und</strong><br />

Zielkultur.<br />

Inzwischen haben sich über 120 Freiwillige<br />

aus dem gesamten Landkreis gemeldet,<br />

die sich für eine reibungslose sprachliche<br />

<strong>und</strong> kulturelle Verständigung von Men-<br />

� Landkreisnetzwerk �<br />

Entwicklung <strong>im</strong> Sinne der Agenda 21 werden<br />

ausgezeichnet. Insgesamt werden 21<br />

Anerkennungspreise in Höhe von je 1000<br />

Euro vergeben <strong>und</strong> die Preisträgerinnen<br />

<strong>und</strong> Preisträger <strong>im</strong> Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung<br />

am Donnerstag, 29. Mai<br />

2008 in Stuttgart von Umweltministerin<br />

Tanja Gönner ausgezeichnet.<br />

⌦ Weitere Infos: www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/122/<br />

Buchtitel zum internationalen Freiwilligentag<br />

am 5. Dezember 2007 <strong>im</strong> Landkreis Konstanz<br />

schen mit geringen oder keinen Deutschkenntnissen<br />

in verschiedenen Lebenslagen<br />

engagieren. Die eigene Erfahrung zum<br />

Nutzen anderer einzusetzen ist für die<br />

ehrenamtlichen Sprachmittler ein wichtiger<br />

Beweggr<strong>und</strong>, sich bei diesem Projekt zu<br />

engagieren. Sie leisten damit einen entscheidenden<br />

Beitrag für das Gemeinwesen<br />

<strong>und</strong> die interkulturelle Verständigung. Auch<br />

in Zukunft sollen Angebote attraktiver<br />

Engagementgelegenheiten auch <strong>Menschen</strong><br />

ausländischer Herkunft in das<br />

Gemeinwesen aktiv mit einbeziehen.<br />

In der Zeit vom 26.11.2007 bis 05.12.2007<br />

stellten deshalb Buchhandlungen <strong>im</strong> Landkreis<br />

Buchtitel zu den Themen Migration<br />

<strong>und</strong> Integration zusammen mit Informationsmaterial<br />

zum Projekt ehrenamtliche<br />

Sprachmittler aus. Neben der Würdigung<br />

der freiwillig Engagierten sollen Möglichkeiten<br />

<strong>im</strong> bürgerschaftlichen Engagement<br />

aufgezeigt <strong>und</strong> Interessierte dazu bewegt<br />

werden, sich diesem landkreisweiten Projekt<br />

ebenfalls anzuschließen.<br />

Folgende Buchhandlungen bzw. Büchereien<br />

beteiligten sich an dieser Aktion:<br />

Konstanz: Buchhandlung Friedlein, Homburger<br />

<strong>und</strong> Hepp, Konstanzer Bücherschiff<br />

Radolfzell: Buchhandlung am Obertor<br />

Singen: Buch <strong>und</strong> Kunst Greuter<br />

Stockach: Bücher am Markt<br />

Insel Reichenau: Buchhandlung Keller<br />

Engen: Buchhandlung am Markt<br />

Rielasingen/Worblingen: Bücherstube Rielasingen<br />

Stadtbibliotheken in Singen <strong>und</strong> Konstanz<br />

⌦ Koordination: Kontaktstelle für Bürgerschaftliches<br />

Engagement <strong>im</strong> Landratsamt<br />

Konstanz, Annette Breitsameter-Grössl<br />

Benediktinerplatz 1, 78467 Konstanz,<br />

Tel.: 07531-800/1783, E-Mail:<br />

annette.breitsameter-groessl@landkreiskonstanz.de


Reichenauer Tage<br />

zur Bürgergesellschaft:<br />

Jahrestagung<br />

des Landkreisnetzwerkes 2008<br />

Erstmals nach 2003 findet die Jahrestagung<br />

des Landkreisnetzwerkes BE <strong>im</strong> Jahr<br />

2008 wieder zweitägig statt. Die Besucher<br />

erwartet am 18. <strong>und</strong> 19. September 2008<br />

wiederum ein aktuelles Thema mit kompetenten<br />

<strong>und</strong> renommierten Referentinnen<br />

<strong>und</strong> Referenten. Tagungsort ist das Bildungszentrum<br />

St. Elisabeth des Klosters<br />

Hegne in Allensbach/Hegne.<br />

„Arbeit in der Zivilgesellschaft“ <strong>–</strong> lautet<br />

der Titel der diesjährigen Tagung. Er greift<br />

die Diskussion um die Bedeutung der<br />

Arbeit angesichts Massenarbeitslosigkeit<br />

<strong>und</strong> zunehmender Geringbeschäftigung für<br />

das Individuum, die gesellschaftliche Integration,<br />

Regionalentwicklung, Demokratie,<br />

Teilhabe <strong>und</strong> den Sozialstaat auf. Gleichzeitig<br />

streift die Tagung die Fragen des<br />

Zusammenhangs von Erwerbsarbeit <strong>und</strong><br />

(un-)bezahlter Bürgerarbeit <strong>und</strong> des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements <strong>und</strong> fragt<br />

nach kommunalen Konzepten zur Prävention<br />

von durch prekäre Lebensverhältnisse<br />

bedingte Kinderarmut.<br />

Mit Erwin Teufel, Ministerpräsident a.D., Dr.<br />

Markus Promberger vom Institut für<br />

Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung der<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit in Nürnberg <strong>und</strong><br />

Dr. Renate Neumann-Schäfer, Geschäftsführerin<br />

der Alcan-Packaging GmbH in Singen<br />

werden kompetente <strong>und</strong> renommierte<br />

Persönlichkeiten am ersten Tag aus Sicht<br />

der Politik, der Arbeitswissenschaft <strong>und</strong> der<br />

Wirtschaft zu diesen Fragen referieren.<br />

Gerda Holz vom Institut für Sozialarbeit<br />

<strong>und</strong> Sozialpädagogik in Frankfurt wird am<br />

zweiten Tag Ergebnisse der Armutsforschung<br />

vorstellen. Fragen der Gefahren<br />

<strong>und</strong> Chancen von monetarisierten Bürgerarbeitsformen<br />

für Individuum, Staat <strong>und</strong><br />

Gesellschaft wird danach Prof. Paul-Stefan<br />

Ross nachspüren, bevor die Teilnehmer in<br />

Arbeitsgruppen über kommunale Konzepte<br />

zur Prävention von Kinderarmut <strong>und</strong> von<br />

frühkindlich beginnenden Armutsbiografien<br />

diskutieren werden.<br />

Interessenten haben die Möglichkeit,<br />

sowohl an beiden Tagen als auch wahlweise<br />

nur an einem der beiden Tage teilzunehmen.<br />

Die Ausschreibung erfolgt <strong>im</strong><br />

Frühjahr. Rechtzeitige Anmeldungen<br />

besonders für Übernachtungsgäste sind<br />

empfehlenswert.<br />

⌦ Weitere Infos: Prof. Dr. Sigrid Kallfass,<br />

Tel.: 0751 54355<br />

E-Mail: sozialplan@t-online.de oder<br />

Johannes Fuchs, Tel.: 07531 8001782,<br />

E-Mail:<br />

johannes.fuchs@landkreis-konstanz.de<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 4<br />

Neue BE-Fachkraft <strong>im</strong><br />

Schwarzwald-Baar-Kreis<br />

Die Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger erneuern<br />

mit ihrem<br />

freiwilligen Engagement<br />

in allen<br />

Bereichen des<br />

gesellschaftlichen<br />

Lebens Tag für<br />

Tag die Bindekräfte<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Sie schaffen eine Atmosphäre der Solidarität,<br />

der Zugehörigkeit <strong>und</strong> des gegenseitigen<br />

Vertrauens. Kurz, sie erhalten <strong>und</strong><br />

mehren, was wir heute „soziales Kapital“<br />

nennen. Zur Steuerung dessen <strong>im</strong> Landkreis<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis gibt es die<br />

Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches<br />

Engagement, angesiedelt als Stabsaufgabe<br />

<strong>im</strong> Sozialdezernat, Dezernat III.<br />

Mit dem 1. Januar diesen Jahres wurde die<br />

Aufgabe „Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches<br />

Engagement (BE) <strong>im</strong><br />

Schwarzwald-Baar-Kreis“ von Michael<br />

Braun an Frank Sowinski übertragen.<br />

Frank Sowinski ist 43 Jahre alt <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

Beruf Verwaltungsfachangestellter. Er ist<br />

als Sachgebietsleiter be<strong>im</strong> Landratsamt<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis beschäftigt. Zum<br />

1. April 2002 hat er seine Tätigkeit <strong>im</strong><br />

Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis begonnen.<br />

Zunächst war er für nahezu 5<br />

Jahre Sachgebietsleiter <strong>im</strong> Abfallwirtschaftsamt,<br />

kaufmännische Verwaltung,<br />

bis er am 1. Februar 2007 seinen neuen<br />

Aufgabenbereich <strong>im</strong> Jugendamt, <strong>im</strong>puls,<br />

als Sachgebietsleiter übernommen hat.<br />

Hauptaufgabe ist dort die Förderung von<br />

Jugendlichen mit Vermittlungshemmnissen.<br />

Diese wird mit haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />

Kräften umgesetzt, so dass die Koordinierungsstelle<br />

BE hier sehr gut angesiedelt<br />

ist. Sie soll durch „Verbinden - Zusammenwirken<br />

- Zusammenspiel <strong>–</strong> Zusammensetzung“<br />

die verschiedenen BE-Institutionen<br />

<strong>im</strong> Landkreis fördern <strong>und</strong> fordern.<br />

Frank Sowinski wird sich dieser Aufgabe<br />

stellen <strong>und</strong> auch versuchen, die noch nicht<br />

<strong>engagierte</strong>n Städte <strong>und</strong> Gemeinden des<br />

Schwarzwald-Baar-Kreises in das Netzwerk<br />

einzubinden.<br />

⌦ Frank Sowinski<br />

Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis<br />

Jugendamt - Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Bahnhofstraße 9<br />

78048 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: 07721 887978-17<br />

Fax: 07721 887978-30<br />

E-Mail: f.sowinski@lrasbk.de<br />

Internet: www.schwarzwald-baar-kreis.de<br />

� StädteNetzWerk �<br />

„Mehr als Geld <strong>und</strong><br />

Spenden“ <strong>–</strong><br />

wie Firmen sich kommunal<br />

beliebt machen können<br />

Zu einer sehr interessanten Veranstaltung<br />

über bürgerschaftliches Engagement von<br />

Unternehmen hatte am 6. November 2007<br />

Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner ins<br />

Stadthaus eingeladen. Der Einladung folgte<br />

eine breite Mischung aus Verwaltungs<strong>und</strong><br />

Firmenvertretern. Fazit: Von mehr<br />

Engagement können alle Beteiligten profitieren.<br />

Aus den USA kommt ein Begriff nach<br />

Deutschland, mit dem noch die wenigsten<br />

etwas anfangen können: „Corporate Citizenship“.<br />

Referentin war Dr. Martina Wegner<br />

vom Zentrum für zivilgesellschaftliche<br />

Entwicklung (zze) in Freiburg. In ihrem Vortrag<br />

machte sie deutlich, dass Corporate<br />

Citizenship (CC) hierzulande noch in den<br />

Kinderschuhen steckt. Dabei könnten die<br />

Firmen durch ihr Engagement für <strong>und</strong> mit<br />

der Kommune vielfältig profitieren:<br />

Die Unternehmen steigern ihren Bekanntheitsgrad,<br />

verbessern die Mitarbeitergewinnung<br />

<strong>und</strong> <strong>–</strong>bindung oder verbessern sogar<br />

insgesamt die Standortqualität, möglicherweise<br />

sogar für ihre Zulieferer.<br />

Die Kommunen ziehen Nutzen indem sie<br />

Kompetenz gewinnen, ein besseres Profil<br />

ausbilden oder vielseitige Beziehungen zu<br />

den beteiligten Unternehmen schaffen.<br />

Die Referentin machte deutlich, dass sehr<br />

wohl seitens der Firmen Engagement zu<br />

verzeichnen ist, jedoch noch stark in klassischen<br />

Feldern. Beispielsweise wird <strong>im</strong><br />

sozialen Bereich (51 Prozent) gefördert, <strong>im</strong><br />

Sport (48 Prozent) oder zu jeweils etwa 30


Seite 5 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Prozent in Schulen, Kindergärten, Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildung, Freizeit oder <strong>Kultur</strong>.<br />

Klassisch sind mit 86 Prozent Geldspenden<br />

oder zu 61 Prozent Sachspenden.<br />

Doch auch zu 42 Prozent gibt es logistische<br />

<strong>und</strong> fachliche Unterstützung. Dies<br />

geht in Richtung CC. Geldspenden bewegen<br />

sich zu 31 Prozent in Höhen bis zu<br />

500 Euro, aber durchaus auch in elf Prozent<br />

über 5.000 Euro hinaus. Ebenso klassisch:<br />

In 97 Prozent der Firmen ist derartiges<br />

Engagement „Chefsache“.<br />

Anschließend wurden sehr kompetent <strong>und</strong><br />

anschaulich Best Practice Beispiele aus<br />

Ulm vorgestellt: Ute Roth stellte das Coporate<br />

Volunteering der Uzin Utz AG <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Ulmer Freiwilligentages vor, etwa<br />

das Anlegen eines Barfußparcours <strong>im</strong><br />

Seniorenhe<strong>im</strong>. Hans-Joach<strong>im</strong> Rupf, Vorstandsvorsitzender<br />

der Ulmer Volksbank<br />

e.G. stellte gemeinsam mit Salvatore Passarelli<br />

das High Potential Programm der<br />

Volksbank vor. Hier arbeiten angehende,<br />

<strong>junge</strong> Führungskräfte der Bank für eine<br />

Woche in verschiedenen Einrichtungen<br />

mit, so z.B. <strong>im</strong> Übernachtungswohnhe<strong>im</strong><br />

des DRK, um andere Welten <strong>und</strong> deren<br />

<strong>Menschen</strong> kennen zu lernen <strong>und</strong> soziale<br />

Kompetenz zu erwerben. Schließlich stellte<br />

Regina Zeeb ihr Planungsbüro Zeeb<br />

Natur-Raum-Mensch vor. Sie vermittelte<br />

den Zuhörern sehr gut, warum sich ihr<br />

Engagement z.B. bei der lokalen Agenda<br />

unternehmerisch rechnet <strong>und</strong> zu einer<br />

Win-Win-Situation mit gesellschaftlichem<br />

<strong>und</strong> betrieblichem Nutzen führt. Die<br />

Abschlussr<strong>und</strong>e <strong>im</strong> Stadthaus endete mit<br />

dem Ergebnis, dass in Ulm viele Akteure,<br />

Unternehmensverbände, <strong>–</strong>kammern,<br />

ZEBRA <strong>und</strong> die Stadt bereits sehr aktiv <strong>im</strong><br />

CC sind. Was fehlt ist nicht eine weitere<br />

Anlaufstelle, damit „jedes Töpfchen sein<br />

Deckelchen findet“ wie es OB Gönner ausdrückte,<br />

sprich ein Unternehmen sich in<br />

dem für sich passenden Feld engagiert,<br />

sondern es in Ulm einer Strategie der Vernetzung<br />

der Netze bedarf. Eine gemeinsame<br />

Internetpräsenz oder ein gemeinsam<br />

veranstalteter Unternehmerball wurden<br />

von den Anwesenden als erste gemeinsame<br />

Aktivität genannt. Vereinbart wurde,<br />

dass die Stadt sich in 2008 um eine bessere<br />

Vernetzung der CC-Akteure kümmert.<br />

⌦ Weitere Infos: Ulrike Sautter<br />

Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm<br />

Tel.: 0731 161-23 66,<br />

E-Mail: u.sautter@ulm.de<br />

Dieter Lehmann<br />

Bürgerengagement der Stadt Ulm<br />

Tel.: 0731 161-5113,<br />

E-Mail: d.lehmann@ulm.de<br />

Foto-Ausstellung <strong>im</strong> Rathaus<br />

in Ravensburg<br />

Einblicke in die Vielfalt ehrenamtlicher<br />

Tätigkeiten bot die Foto-Ausstellung<br />

„Ehrenamt“ der Ravensburger FOCUS-<br />

Fotogruppe. „Dem Ehrenamt ein Gesicht<br />

geben, so umschrieb Oberbürgermeister<br />

Hermann Vogler treffend die Fotoausstellung,<br />

die <strong>im</strong> Herbst vergangenen Jahres <strong>im</strong><br />

Rathaus von Ravensburg zu besichtigen<br />

war. Den Anstoß zu dem Projekt gab das<br />

städtische Bürgerbüro, das anlässlich der<br />

Woche des bürgerschaftlichen Engagements<br />

ehrenamtlich tätige Personen, Vereine<br />

<strong>und</strong> Träger in Ravensburg auf eine ganz<br />

besondere Weise in die Öffentlichkeit bringen<br />

wollte. Ziel war dabei, die Vielfalt des<br />

Ehrenamts zu dokumentieren <strong>und</strong> möglicherweise<br />

be<strong>im</strong> einen oder anderen das<br />

Interesse am Ehrenamt zu wecken.<br />

Die Bandbreite der 32 Fotoserien war groß:<br />

Kirche, Sport, Tierschutz, Jugendarbeit<br />

oder Feuerwehr <strong>–</strong> überall sind Ehrenamtliche<br />

<strong>im</strong> Einsatz. Eindrucksvoll wurde beispielsweise<br />

gezeigt, wie sich <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong><br />

Heilig-Geist-Spital ehrenamtlich um Patienten<br />

kümmern <strong>–</strong> mit Krankenbesuchen, Literaturservice<br />

<strong>und</strong> mit dem vielleicht wichtigsten<br />

Gut: Zeit. Ein anderes Beispiel ist der<br />

Tafelladen in der Herrenstraße, in dem<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter des Roten Kreuzes<br />

bedürftige <strong>Menschen</strong> mit erschwinglichen<br />

Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln versorgen.<br />

Unterstützt wurde die FOCUS-Fotogruppe<br />

von 13 Oberstufenschülern <strong>und</strong> <strong>–</strong>schülerinnen<br />

des Gymnasiums St. Konrad <strong>und</strong> des<br />

Albert-Einstein-Gymnasiums, deren Lehrer<br />

Karl Schaefer das Thema <strong>im</strong> Unterricht aufgegriffen<br />

hatte.<br />

Gudrun Jaeger, Dipl. Sozialpädagogin <strong>und</strong><br />

Juristin ist seit 1979 bei der Stadtverwaltung<br />

Heidelberg tätig. Ihre bisherigen Tätigkeitsstationen<br />

waren: Kindertagesstätte<br />

<strong>und</strong> das Haus der Jugend <strong>im</strong> Bereich des<br />

Jugendamtes, die Repräsentation der<br />

Städtepartnerschaften <strong>im</strong> OB Referat, der<br />

Stadtjugendring, das Amt für Umweltschutz.<br />

Seit 1. Januar 2008 ist sie innerhalb<br />

des OB Referats als Leiterin des<br />

Europa Büros in Teilzeit zuständig für das<br />

Bürgerschaftliche Engagement.<br />

Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit wird die Fortentwicklung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung des Konzepts<br />

Bürgerschaftliches Engagement stehen.<br />

Dies soll unter Einbeziehung aller Verbände<br />

<strong>und</strong> Beteiligten erarbeitet werden, um<br />

Gemäß dem Motto „Engagement macht<br />

stark“ wurde die Ausstellung mit viel Zeitaufwand<br />

<strong>und</strong> Einsatz innerhalb eines halben<br />

Jahres fertiggestellt.<br />

⌦ Weitere Infos: Karin Martin<br />

Bürgerbüro Stadt Ravensburg<br />

Marienplatz 26, 88212 Ravensburg<br />

Tel.: 0751 82-102<br />

Fax: 0751 82-60102<br />

E-Mail: karin.martin@ravensburg.de<br />

Neue BE-Fachkraft in Heidelberg<br />

eine praxisnahe Gr<strong>und</strong>lage zu erarbeiten,<br />

auf der umfassend <strong>und</strong> erfolgreich die Ziele<br />

des Bürgerschaftlichen Engagements verwirklicht<br />

werden.<br />

Neben dieser Hauptaufgabe wird auch für<br />

die zukünftige Tätigkeit großer Wert auf<br />

das Thema Anerkennung gelegt. In organisatorischer<br />

Hinsicht wird der Aufbau <strong>und</strong><br />

die Vertiefung der bestehenden Netzwerkstrukturen<br />

<strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

⌦ Weitere Infos: Gudrun Jaeger<br />

Stadt Heidelberg, OB Referat -<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Marktplatz 10, 69117 Heidelberg<br />

Tel.: 06221 58-10350<br />

Fax: 06221 58-20900<br />

E Mail: Gudrun.Jaeger@heidelberg.de


„Wir helfen Leuten, die anderen helfen“:<br />

Auf diese Kurzformel bringt Franz-Albert<br />

He<strong>im</strong>er das Konzept des „Treffpunkts Freiburg“,<br />

den er mit Kollegin Uta Linß leitet.<br />

Nach dem <strong>im</strong> Vorfeld umstrittenen Umzug<br />

der Einrichtung geschieht das nun <strong>im</strong> „Zentrum<br />

Oberwiehre“ mit mehr Platz <strong>und</strong> endlich<br />

mit barrierefreiem Zugang. Be<strong>im</strong> Einweihungsfest<br />

staunten 150 ehrenamtlich<br />

Engagierte über das, was in den vergangenen<br />

Monaten erreicht wurde. „Es ist einfach<br />

schön geworden“, sagte Georg Woyciechowski<br />

aus St. Georgen zu den neuen<br />

„Treffpunkt“-Räumen an der Südost-Ecke<br />

des Einkaufszentrums. Der Polizeibeamte<br />

<strong>im</strong> Ruhestand engagiert sich seit Jahren in<br />

einer Agendagruppe, die sich mit Themen<br />

wie dem neuen Flächennutzungsplan<br />

beschäftigt. Am Samstag erlebte er zum<br />

ersten Mal hautnah, wer mit ihm zusammen<br />

den „Treffpunkt“ nutzt: „Sonst trifft<br />

man ja höchstens die, die gleichzeitig<br />

nebenan tagen.“ Und so standen be<strong>im</strong> Einweihungsfest<br />

Vertreterinnen der Gruppe<br />

„Arbeitslose Frauen 50+“ neben Aktivisten<br />

der Tierrechtsinitiative oder Mitgliedern von<br />

Selbsthilfegruppen. Bunte Ballons mit entsprechenden<br />

Anhängseln zeigten die<br />

ganze Vielfalt. Und die wird wohl weiter<br />

zunehmen: Noch in diesem Jahr werde<br />

man die Zahl von 100 Gruppen erreichen,<br />

die den Treffpunkt kostenlos für Sitzungen,<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Büroarbeit nutzen,<br />

sagte Ingeborg Hirschmüller-Ohmes vom<br />

Vorstand des Treffpunkt-Vereins. Damit<br />

haben sich die Befürchtungen nicht erfüllt,<br />

dass etlichen bisherigen Nutzergruppen<br />

der Weg in die Wiehre zu weit sein könnte.<br />

Nur zwei von r<strong>und</strong> 90 Gruppen hätten sich<br />

mit dem Umzug aus der Wilhelmstraße 21<br />

abgemeldet, so Hirschmüller-Ohmes, dafür<br />

seien schon fünf neue dazugekommen.<br />

Oberbürgermeister Dieter Salomon erin-<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 6<br />

Engagement breitet sich aus<br />

Der „Treffpunkt Freiburg“ hat nach dem Umzug ins Zentrum Oberwiehre<br />

doppelt so viel Platz <strong>und</strong> einen neuen Namen<br />

nerte in seiner Rede an eine Krisensitzung<br />

vor Ort <strong>im</strong> Frühjahr vergangenen Jahres:<br />

„Da sah es hier noch ganz anders aus.“<br />

Damals habe er sich überzeugen lassen,<br />

dass die Stadt Geld in die Hand nehmen<br />

müsse. 75.000 Euro Umbaukosten wurden<br />

es insgesamt: für mobile Faltwände, die<br />

aus fünf Räumen bei Bedarf sieben<br />

machen können, für behindertengerechte<br />

Sanitäranlagen <strong>und</strong> vor allem für eine<br />

zusätzliche Fensterfront, die nun einen<br />

einst fensterlosen Raum <strong>im</strong> hellsten Licht<br />

erstrahlen lässt. Die 260 Quadratmeter<br />

sind fast doppelt so viel wie der Platz <strong>im</strong><br />

Altbau an der Wilhelmstraße, den die Stadt<br />

für einen „einstelligen Millionenbetrag“ verkauft<br />

hat. Die genaue Summe nennt die<br />

Verwaltung nicht. Der Verkauf war der Hintergr<strong>und</strong><br />

einer langwierigen Raumsuche.<br />

Mit eingezogen sind nun mehrere andere<br />

Institutionen, die schon lange mit dem<br />

Treffpunkt zusammenarbeiten. Die gesamte<br />

Einrichtung hat deshalb auch einen<br />

neuen Namen: „Treffpunkt bürgerschaftliches<br />

Engagement“. Die Räume in dem<br />

Ende 2004 eröffneten Einkaufszentrum<br />

hatte die Stadt damals für zehn Jahre<br />

angemietet <strong>–</strong> eigentlich für einen Stadtteil-<br />

Jugendtreff. Dann fanden sich, auch<br />

wegen der dunklen Räumlichkeiten, weder<br />

ein überzeugendes Konzept noch Betreiber.<br />

Für 2005/06 „verschenkte“ die Stadt<br />

die Räume sogar an die Heilsarmee. „Bei<br />

uns hieß es <strong>im</strong>mer, an den Einbau zusätzlicher<br />

Fenster sei nicht zu denken“, sagte<br />

am Samstag Heidrun Sieß, Vorsitzende<br />

des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee:<br />

„Und jetzt ging es plötzlich doch. Wegen<br />

der nahen Wohnbebauung sei der Standort<br />

für ein Jugendzentrum aber wohl eh nicht<br />

geeignet.<br />

⌦ Quelle: Thomas Jäger, Badische Zeitung<br />

vom 28.01.2008<br />

Fünf auf einen Streich - in Freiburg haben fünf Institutionen ihren Sitz <strong>im</strong> neuen<br />

„Treffpunkt bürgerschaftliches Engagement“, in der Schwarzwaldstraße 78d:<br />

Treffpunkt Freiburg: stellt Räume für bürgerschaftliches Engagement zur Verfügung,<br />

organisiert mit Partnern Fortbildungen für Ehrenamtliche.<br />

Ansprechpartner: Franz-Albert He<strong>im</strong>er, Uta Linß, Tel.: 0761 21687-30.<br />

Agenda 21-Büro Freiburg: unterstützt Initiativen für ein „nachhaltiges“ Freiburg.<br />

Ansprechpartner Dietrich L<strong>im</strong>berger, Rainer Bellenberg, Tel.: 0761 76785-11.<br />

Verein „Farbe“ (Freie Arbeitsgemeinschaftbürgerschaftliches Engagement):<br />

gehörte zu den Gründern des Treffpunkts, ist eng verknüpft mit dessen Arbeit.<br />

Ansprechpartner: Bernd Kirchhoff, Renate Weber, Tel.:0761 21687-34.<br />

Freiburger Freiwilligen-Agentur: gibt Freiwilligen, die sich engagieren wollen, Tipps, wo<br />

sie das tun können. Ansprechpartnerin: Heike Arens, Tel.: 0761 21687-36.<br />

Selbsthilfebüro: unterstützt Selbsthilfegruppenbei der Gründung <strong>und</strong> <strong>im</strong> Alltag,<br />

Ansprechpartnerin Bernarda Deufel, Tel.: 0761 21687-35.<br />

3 Jahre Kontakt- <strong>und</strong> Anlaufstelle<br />

Forum Ehrenamt in<br />

Heilbronn<br />

- eine Initiative von Bürgern für Bürger<br />

Am 1. März 2008 besteht die Kontakt- <strong>und</strong><br />

Anlaufstelle des Forum Ehrenamt 3 Jahre.<br />

Insgesamt 7 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

teilen sich den ehrenamtlichen Dienst<br />

<strong>im</strong> Büro in der Sülmerstrasse 76 in Heilbronn<br />

<strong>und</strong> vermitteln ehrenamtliche Helfer<br />

an die hilfesuchenden Institutionen, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen. Sie führen<br />

Erstgespräche, suchen zusammen mit den<br />

Interessenten das Passende aus einem<br />

vielfältigen Angebot <strong>und</strong> begleiten sie auf<br />

Wunsch auch auf dem Weg in ihr persönliches<br />

Ehrenamt. Gelebtes Engagement von<br />

Bürgern für Bürger ist dies für Susanne<br />

Schilpp, eine der Sprecherinnen des<br />

Forums, die ehrenamtlich das Team der<br />

Kontaktstelle koordiniert.<br />

Das Forum Ehrenamt hat zwischenzeitlich<br />

über 60 Mitglieder aus den verschiedensten<br />

Bereichen der Gesellschaft, Sport,<br />

Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfeorganisationen,<br />

Einrichtungen <strong>im</strong> Senioren- <strong>und</strong><br />

Behindertenbereich,<br />

Eine weitere Aufgabe ist die Organisation<br />

verschiedener Veranstaltungen, wie die<br />

Reihe „Ehrenamt braucht Netzwerke“, die<br />

eindrücklich aufzeigte, wie wichtig Netzwerke<br />

<strong>im</strong> Bereich des bürgerschaftlichen<br />

Engagements sind. Der Dankeschön-<br />

Abend für Ehrenamtliche am 9.März 2007<br />

in der KSK Heilbronn, der b<strong>und</strong>esweite Tag<br />

des Ehrenamtes, jeweils am 5. Dezember<br />

eines Jahres, sind sichtbare Zeichen eines<br />

weiteren wichtigen Ziels - der Förderung<br />

einer Anerkennungskultur <strong>im</strong> Stadt- <strong>und</strong><br />

Landkreis Heilbronn.<br />

Für das Jahr 2008 ist als Anerkennung des<br />

Engagements von <strong>junge</strong>n <strong>Menschen</strong> ein<br />

Dankeschön-Konzert für Jugendliche<br />

geplant, sowie ein Bürgerfest in der Innenstadt<br />

von Heilbronn, an dem die verschiedenen<br />

ehrenamtlichen Vereine <strong>und</strong> Organisationen<br />

die Gelegenheit bekommen, sich<br />

einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

Ab 1. April 2008 hat die Kontaktstelle ihre<br />

Öffnungszeiten wegen verstärkter Anfragen<br />

Berufstätiger, die sich gerne engagieren<br />

können <strong>und</strong> Beratung wünschen,<br />

geändert:<br />

Montag <strong>und</strong> Mittwoch 16.00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr,<br />

Dienstag, Donnerstag <strong>und</strong> Freitag 10.00<br />

bis 12.00 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung. Per<br />

E-Mail ist das Büro jederzeit erreichbar.<br />

⌦ Weitere Infos:<br />

Kontakt- <strong>und</strong> Anlaufstelle Forum Ehrenamt<br />

Schellengasse 9, 74072 Heilbronn<br />

Tel.: 07131 6421864, Fax: 07131 964499<br />

E-Mail: forum-ehrenamt.hn@web.de


Seite 7 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Ob Japan, Norwegen, Türkei, England<br />

oder die EU in Brüssel, Nürtingen <strong>und</strong> sein<br />

Weg des Bürgerengagements bewegt alle!<br />

So auch die Tagung „Empowering me -<br />

Empowering you“ in Cambridge. Zu diesem<br />

Anlass startet Hannes Wezel Ende<br />

Februar zu einem Kurztrip in das Mekka<br />

der Redner <strong>und</strong> Referenten. Auf Empfehlung<br />

von Dr. Elke Löffler <strong>und</strong> Professor<br />

Tony Bovaird vom Institut Governance<br />

International in Birmingham die als Kenner<br />

des Bürgerengagements in Nürtingen <strong>und</strong><br />

Baden-Württemberg gelten, wurde Hannes<br />

Wezel nach Campbridge eingeladen. Im<br />

Conventioncenter Hinxton Hall, das mit<br />

Hörsälen, Instituten <strong>und</strong> einer Tagungsstätte<br />

ausgestattet ist, die ganz speziell be<strong>im</strong><br />

Thema Empowerment <strong>und</strong> God Governance<br />

einen legendären Ruf besitzt, versammelten<br />

sich r<strong>und</strong> 200 englische Fachleute<br />

aus den Bereichen Empowerment , Engagement<br />

<strong>und</strong> Governance für die Tagung,<br />

die der Regionalverband „Inspire East“ veranstaltete.<br />

Das Hauptthema der Tagung befasste sich<br />

mit Empowerment <strong>und</strong> bürgerschaftlichem<br />

Engagement. Anders als in Deutschland<br />

werden in England Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

damit verb<strong>und</strong>en, die das Maß an<br />

Selbstbest<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> Autonomie der<br />

<strong>Menschen</strong> erhöhen <strong>und</strong> sie in die Lage<br />

versetzt, ihre Belange (wieder) eigenmächtig,<br />

selbstverantwortlich <strong>und</strong> selbstbest<strong>im</strong>mt<br />

zu vertreten <strong>und</strong> zu gestalten.<br />

Empowerment bezeichnet dabei sowohl<br />

Nürtingen bewegt<br />

Empowerment -Tagung in Cambridge<br />

den Prozess der Selbstbemächtigung als<br />

auch die professionelle Unterstützung der<br />

<strong>Menschen</strong>, ihre Gestaltungsspielräume<br />

<strong>und</strong> Ressourcen wahrzunehmen <strong>und</strong> zu<br />

nutzen. Wörtlich aus dem Englischen übersetzt<br />

bedeutet Empowerment Ermächtigung<br />

oder Bevollmächtigung. Empowerment<br />

in England bildet einen Arbeitsansatz<br />

ressourcenorientierter Intervention. Empowerment<br />

wird als Instrument betrachtet, die<br />

Mündigkeit des Bürgers <strong>und</strong> der Bürgerin<br />

zu erhöhen. Empowerment ist auch ein<br />

Schlüsselbegriff in der Diskussion um die<br />

Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Empowerment als Konzept zeichnet<br />

sich durch eine Abwendung von einer<br />

defizitorientierten hin zu einer stärkenorientierten<br />

Wahrnehmung aus.<br />

Es wird großer Wert auf die Förderung der<br />

Selbstkompetenz der Bürger <strong>und</strong> Bürgerinnen<br />

geleg, ein in Deutschland viel zu wenig<br />

beachteter Ansatz in der Diskussion um<br />

das moderne bürgerschaftliche Engagement.<br />

Das ehrenamtliche Engagement soll<br />

sich nicht mehr durch unbezahlte Arbeit<br />

<strong>und</strong> "Ehre" durch die Übernahme von<br />

Ämtern in Vereinen <strong>und</strong> Verbänden definieren,<br />

sondern soll dem <strong>engagierte</strong>n Mitbürger<br />

eine Plattform bieten, seine Belange<br />

selbst in die Hand zu nehmen. Nach den<br />

Jahrzehnten der staatlichen R<strong>und</strong>umversorgung<br />

<strong>und</strong> der Ausbreitung des Expertentums<br />

in denen der Gestaltungsspielraum<br />

des Laien, des normalen Bürgers,<br />

außerhalb seiner Privatsphäre <strong>im</strong>mer mehr<br />

eingeschränkt wurde, soll mehr den je eine<br />

Rückbesinnung auf die Laienkompetenzen<br />

erfolgen <strong>und</strong> der Beitrag der Bürger zur<br />

Lösung von gesellschaftlichen Problemen<br />

gewürdigt werden. Bürgerschaftliches<br />

Engagement soll dem Einzelnen die Möglichkeit<br />

bieten, wieder gestaltend in der<br />

Gemeinschaft mitzuwirken <strong>und</strong> über diese<br />

Tätigkeit seine Kompetenzen z.B. durch<br />

Qualifizierung zu erweitern.<br />

Unkonventionell <strong>und</strong> gleichzeitig typisch<br />

englisch, wie mit dem Thema Engagement,<br />

Empowerment <strong>und</strong> Patizipation <strong>im</strong><br />

Mutterland der Volunteers umgegangen<br />

wird: erstens selbstverständlicher, schließlich<br />

sind 81 % der Engländer aktiv <strong>und</strong><br />

engagiert! Zweitens weniger bürokratisch<br />

als in Deutschland: Engagement heißt dort<br />

Dinge anzupacken <strong>und</strong> selber aktiv zu werden<br />

„just do it“ <strong>und</strong> drittens niederschwelliger<br />

<strong>und</strong> kreativer. Was bei uns zwischenzeitlich<br />

oft tagelange Diskussionen auslöst,<br />

was nun BE ist , wo es beginnt <strong>und</strong> wo es<br />

endet, ist man in England einfach lockerer<br />

<strong>und</strong> freut sich über jeden der mitmacht.<br />

Engagement ist dort eigentlich ganz einfach<br />

<strong>und</strong> bedeutet eben auch, als „Patientenbegleiter“<br />

nach einer selbst überw<strong>und</strong>enen<br />

Krankheit andere Erkrankte einfach<br />

„an die Hand zu nehmen“ <strong>und</strong> zu begleiten<br />

<strong>und</strong> zu informieren. Oder be<strong>im</strong> „Neighbourhood-watching“,<br />

einfache <strong>und</strong> doch wirkungsvolle<br />

präventive Sicherheitsprojekte<br />

werden realisiert in dem man als Bewohner<br />

auf seine Straße acht gibt. Ein anders<br />

<strong>im</strong>mer wichtiger werdendes Thema ist die<br />

Organisation <strong>und</strong> das Engagement von<br />

<strong>und</strong> für Kleinkredite.<br />

Die Formen des Empowerments kennen<br />

hier offenbar keinerlei Grenzen. Coproduktionen<br />

sind das Zauberwort, <strong>im</strong>mer wieder<br />

nach ungewöhnlichen Wegen <strong>und</strong><br />

Gemeinschaften zu suchen <strong>und</strong> sie auch<br />

zu finden. Engagement macht hier vor<br />

nichts <strong>und</strong> niemandem Halt! Viel erinnert<br />

dabei an die Nürtinger Form des BE: „das<br />

Feeling“, das Spüren eingeb<strong>und</strong>en zu sein<br />

<strong>und</strong> dazu zu gehören zur Gemeinschaft<br />

der <strong>engagierte</strong>n Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

<strong>und</strong> die große Vielfalt von einfachsten Projekten.<br />

Egal ob das Engagement touristischer<br />

Art ist, nämlich seine Stadt anderen<br />

zu zeigen, oder eine ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Selbsthilfe in Coproduktion mit neuen BE-<br />

Formen stattfindet oder die inzwischen<br />

große Palette von Patenschaften von der<br />

ersten Klasse bis in die Ausbildungszeit<br />

hinein, es sind wichtige Ansatzpunkte wo<br />

man <strong>im</strong> schwäbischen <strong>und</strong> englischen


ziemlich dicht beieinander liegt.<br />

Erstaunen löste Hannes Wezel in seinen<br />

beiden Workshops, die von Professor Tony<br />

Bovair s<strong>im</strong>ultan übersetzt wurden aus:<br />

Engagementförderung in Form von Anerkennungskultur<br />

gibt es in England faktisch<br />

nicht. Der „Nürtinger Freiwilligenpass“ als<br />

Bonusheft für Engagierte wurde von Prof.<br />

Boviar als etwas „typisch schwäbisches“<br />

übersetzt. Was Nürtingen seit über 10 Jahren<br />

mit dem Freiwilligen-Magazin Bingo<br />

macht, ist <strong>im</strong> Land der zentralisierten Presse<br />

<strong>und</strong>enkbar! Genauso beeindruckt zeigten<br />

sich die Engländer über die Qualifizierung<br />

für Freiwillige <strong>und</strong> hier insbesondere<br />

vom Landesprogamm für die Qualifizierung<br />

von Bürgermentoren. In der Diskussion<br />

entstand dann der Wunsch, einen Mentorenverb<strong>und</strong><br />

auf lokaler Ebene auch in England<br />

einzurichten.<br />

Als es dann an Hand er Nürtinger Formel<br />

um die verstärkte <strong>und</strong> systematische Form<br />

von Partizipation ging wurde rasch deutlich,<br />

dass die Engagementbereitschaft der<br />

Engländer zwar riesengroß ist, dass aber<br />

<strong>im</strong> Lande der Queen nur 37 % glauben,<br />

Die „Gepflegten Geschichten“ bekommen<br />

einen würdigen Nachfolger: Der zweite<br />

Band „Und dann ist alles anders“ wurde<br />

jetzt vorgestellt. „Da habe ich mich fast<br />

ganz aufgegeben, war meinem Helfersyndrom<br />

nahezu vollständig ausgeliefert, habe<br />

begonnen, ihr Leben zu leben <strong>und</strong> habe<br />

mich selbst vergessen.“ Eindrücklich schilderten<br />

die Autoren von „Und dann ist alles<br />

anders“ ihren Alltag in der Pflege von<br />

Angehörigen. Im Nürtinger Bürgertreff<br />

wurde 14 Jahre nach dem Erscheinen des<br />

ersten Bandes „Gepflegte Geschichten“<br />

die Fortsetzung vorgestellt. Entstanden ist<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 8<br />

dass sie politische Entscheidungen beeinflussen<br />

können. Von daher entfachten Beispiele<br />

wie Bürgerbefragungen oder Beteiligungsforen,<br />

wie sie in Nürtingen längst<br />

zum Alltag gehören, großes Staunen <strong>und</strong><br />

Interesse.<br />

Deutlich wurde aber auch, dass in England<br />

die soziale Arbeit schon lange den Konkurrenzgedanken<br />

zu den freiwillig <strong>engagierte</strong>n<br />

überw<strong>und</strong>en hat. Der Empowermentansatz<br />

spielt hier eine zentrale Rolle. Die Professionellen<br />

<strong>im</strong> Bereich Engagement sehen<br />

darin nicht nur eine aus der Wirtschaft<br />

übernommene Motivations- <strong>und</strong> Entwicklungsmethode,<br />

sondern meinen es ernst<br />

bei der Beteiligung von freiwillig Engagierten.<br />

Was hierzulande noch allzu oft innerhalb<br />

der Ausbildungen <strong>im</strong> sozialen <strong>und</strong><br />

pflegerischen Bereich nicht in letzter Konsequenz<br />

angewendet wird, wird bei den<br />

Engländern gelebt. Ressourcenorientierung<br />

heißt eben nicht nur das Gute <strong>im</strong><br />

<strong>Menschen</strong> nur ab <strong>und</strong> zu zu sehen, sondern<br />

es zu suchen, zu fördern <strong>und</strong> zuzulassen,<br />

nicht <strong>im</strong>mer nur soviel, wie es der Professionelle<br />

erträgt, sondern ganz <strong>und</strong> gar!<br />

das Werk erneut <strong>im</strong><br />

Rahmen einer<br />

Schreib- <strong>und</strong> Erzählwerkstatt<br />

<strong>im</strong> Laufe<br />

des vergangenen<br />

Jahres.<br />

„Die he<strong>im</strong>ische Pflege<br />

ist eine kolossale<br />

Leistung, die täglich<br />

vollbracht wird“,<br />

sagte Bürgertreffleiter<br />

Hannes Wezel.<br />

Das Thema Pflege<br />

solle nicht mehr länger<br />

tabuisiert werden.<br />

Zur Vorstellung<br />

des neuen Bandes<br />

wurden Geschichten<br />

aus dem Buch gelesen, die einen tiefen<br />

Einblick in das Leben der pflegenden<br />

Angehörigen geben. Ebenso wurden an<br />

dem Abend auch Alternativen <strong>und</strong> Hilfsangebote<br />

für Pflegende zuhause vorgestellt.<br />

Mitarbeiter von PateNT <strong>und</strong> Pflegebegleiter<br />

gaben in einer Gesprächsr<strong>und</strong>e Einblicke<br />

in ihre Arbeit. Auch das Projekt „JES <strong>–</strong><br />

Jugend engagiert sich“ gab eine kleine<br />

Kostprobe seiner Aktivitäten.<br />

Das Buch entstand, wie auch schon sein<br />

Vorgänger, aus einer Schreibwerkstatt, die<br />

vom Bürgertreff Nürtingen organisiert <strong>und</strong><br />

von Lia Hiller redaktionell betreut wurde.<br />

Beeindruckt zeigten sich die Workshopteilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> -teilnehmer vor allem<br />

über die Tatsache, dass es in der schwäbischen<br />

42.000 Einwohner Kommune Nürtingen<br />

gelungen ist sowohl infrastrukturell,<br />

personell <strong>und</strong> konzeptionell in real existierendes<br />

Gesamtkonzept für Empowerment,<br />

Engagement <strong>und</strong> Partizipation zu entwikkeln<br />

<strong>und</strong> umzusetzen. Englischsprachiges<br />

Material über die „he<strong>im</strong>liche Hauptstadt“<br />

des Bürgerengagements fand reisenden<br />

Absatz, genauso wie die Visitenkarten von<br />

Boviar <strong>und</strong> Wezel. Einig waren sich die<br />

zwe<strong>im</strong>al zwanzig Workshop Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer darin, dass Nürtingen<br />

<strong>im</strong> Juni diesen Jahres eine „Empowerment-Reise“<br />

wert sei.<br />

⌦ Weitere Infos. Hannes Wezel<br />

Civitas Botschafter<br />

Stabsstelle Bürgerengagement<br />

Stadt Nürtingen<br />

Marktstraße 7, 72622 Nürtingen<br />

Tel.: 07022 75366<br />

Fax: 07022 75587<br />

E-Mail: buergertreff@nuertingen.de<br />

He<strong>im</strong>ische Pflege ist eine kolossale Leistung<br />

Ein Jahr lang haben sich Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

aus Nürtingen <strong>und</strong> Umgebung ausgetauscht<br />

<strong>und</strong> ihre Erfahrungen aus dem privaten<br />

Pflegealltag festgehalten. Sie geben<br />

einen Einblick in eine Extremsituation, die<br />

die Betroffenen oft an ihre psychischen<br />

<strong>und</strong> physischen Grenzen führt. Bürgermeister<br />

Rolf Siebert sagte: „Es rührt einen an,<br />

wie persönlich die Autoren über ihre Erlebnisse<br />

geschrieben haben.“ Er betonte, welche<br />

Überwindung es gekostet haben<br />

müsse, über diese Schicksalsschläge zu<br />

schreiben.<br />

Als erster Autor las Peter Rhein aus einer<br />

Geschichte, die er zum Projekt beigetragen<br />

hat. In „...ihre kleine, ausgetrocknete<br />

Hand“, beschreibt er die Krankheit <strong>und</strong> die<br />

Pflege seiner Frau bis zu deren Tod <strong>im</strong><br />

Jahr 2005. Insgesamt hat Rhein drei<br />

Geschichten beigetragen, die mit Abstand<br />

längste Geschichte ist die des „Pflegefalls<br />

Hölderlin“. Darin versucht er, die Krankengeschichte<br />

des Dichters nachzuzeichnen.<br />

Rhein schildert die Pflegepraxis des frühen<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>erts ebenso wie die heute<br />

archaisch anmutenden Therapieformen<br />

der damaligen Psychiatrie.<br />

Einen völlig anderen Aspekt der Pflege<br />

beleuchteten Anita Philipp <strong>und</strong> ihr Sohn<br />

Alexander. Sie schilderten das Leben des<br />

Sohnes <strong>und</strong> Bruders Benjamin <strong>im</strong> Textbeitrag<br />

„Lieber Benjamin... Liebe Mutter...“.


Seite 9 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Benjamin Philipp kam mit Tetraplegie zur<br />

Welt. Das ist eine Form der Querschnittslähmung,<br />

bei der alle vier Gliedmaßen,<br />

also sowohl Beine als auch Arme betroffen<br />

sind. Sein Bruder Alexander schilderte in<br />

seinem Textbeitrag „Krabbelfußball“, wie<br />

sie als Kinder mit eben diesem Spiel die<br />

elterliche Wohnung unsicher machten.<br />

Sein großer Bruder Benjamin studiert<br />

heute übrigens Psychologie in Berlin.<br />

Eine Geschichte der besonderen Art las<br />

Ruhsar Aydogan: In „Hilfe auf Türkisch“<br />

beschreibt Meryem Colak, wie sie <strong>und</strong> ihre<br />

Familie mit „Frau Griesinger“ das Haus teilte.<br />

Die damals älteste Bürgerin Nürtingens<br />

lebte <strong>im</strong> ersten Stock des Hauses, das die<br />

Colaks kauften. „Wir hatten uns darauf<br />

geeinigt, dass Frau Griesinger an den<br />

Heizkörper klopft, wenn sie Hilfe braucht“,<br />

las Aydogan. Denn das Klopfen sei <strong>im</strong> ganzen<br />

Haus gut zu hören gewesen. Weitere<br />

Geschichten lasen Renate Treschau <strong>und</strong><br />

Uschi Stecher. Und auch die dritte von<br />

Peter Rhein vorgetragene Erzählung über<br />

Eltern, die ihren Sohn <strong>im</strong> Wachkoma pflegen,<br />

zeigte die Hingabe auf, mit der sich<br />

<strong>Menschen</strong> um ihre Angehörigen kümmern.<br />

„Es hat sich einiges verändert seit dem<br />

ersten Buch“, berichtete Hannes Wezel.<br />

Der demographische Wandel <strong>und</strong> die sich<br />

damit verschärfenden Probleme kämen<br />

<strong>im</strong>mer deutlicher zum Vorschein. „Es muss<br />

bekannt werden, was hier <strong>im</strong> Alltag geleistet<br />

wird“, betonte Wezel.<br />

In der anschließenden Gesprächsr<strong>und</strong>e<br />

beschrieben Susanne Liebhart <strong>und</strong> Egon<br />

Hillebrand von PateNT die Hilfe, die von<br />

Ehrenamtlichen geleistet wird. Irene Gekle<br />

<strong>und</strong> Gerhard Mayer beschrieben ihre<br />

Arbeit als Pflegebegleiter. „Viele Angehörige<br />

kommen gar nicht mehr dazu, sich mit<br />

Möglichkeiten der Entlastung auseinanderzusetzen“,<br />

berichtete Mayer. Die Pflegebegleiter<br />

seien für die da, die pflegen, <strong>und</strong><br />

stünden ihnen mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite.<br />

Einen kurzen Einblick in ihre Arbeit gaben<br />

auch Jugendliche, die unter der Betreuung<br />

von Susanne Martin <strong>und</strong> Gabi Allmendinger<br />

am Projekt JES teilnehmen. Dort leisten<br />

sie pflegebedürftigen <strong>Menschen</strong><br />

Gesellschaft.<br />

⌦ Weitere Infos: Philip Sandrock<br />

Senner-Druck GmbH & Co. KG<br />

Carl-Benz-Str. 1, 72622 Nrtingen<br />

Bildungsmesse Didacta<br />

Die Bildungslandschaft in Deutschland verändert<br />

sich. Vielseitige Bildungsinitiativen<br />

für jedes Alter entstehen. Ziel ist solides<br />

Gr<strong>und</strong>wissen für alle, ergänzt durch Basisqualifikationen,<br />

Methodenkompetenz, kommunikative<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> soziale Kompetenz.<br />

Die didacta 2008, die Bildungsmesse in<br />

Stuttgart, stellte Bildung durch alle Altersgruppen<br />

vor <strong>und</strong> unterstrich damit die<br />

wachsende Bedeutung von lebenslangem<br />

Lernen. Neben den Neuheiten in den Messehallen<br />

präsentierten am 20. Februar<br />

zahlreiche Landkreise, Kommunen <strong>und</strong><br />

Gruppierungen des Bürgerschaftlichen Engagements<br />

ihre sehr vielseitigen Projekte.<br />

In der Halle C informierten die Stabsstelle<br />

Bürgerengagement <strong>und</strong> Freiwilligendienste<br />

des Ministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Soziales,<br />

der Landesseniorenrat, die ARBES (Arbeitsgemeinschaft<br />

des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements in Baden-Württemberg) <strong>und</strong><br />

das Paritätische Bildungswerk an einem<br />

gemeinsamen Stand die zahlreichen Messebesucher.<br />

Wie Gottfried Wolf von der<br />

Stabsstelle sagte, diene der gemeinsame<br />

Informationsstand der Festigung der Idee<br />

des Bürgerschaftlichen Engagements in<br />

den Kommunen, gebe Anregungen <strong>und</strong><br />

zeige Qualifizierungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote<br />

auf.<br />

So war unter anderem die Broschüre der<br />

Stabsstelle „Selbsthilfegruppen <strong>–</strong> Ein Leitfaden<br />

für die Praxis“ stark gefragt. Darin<br />

werden kommunale Anlaufstellen beschrieben,<br />

die dort fungieren, wo es keine eigenen<br />

BE-Agenturen gibt. Die Schrift „Wege<br />

in die Bürgergesellschaft“ fand ebenso<br />

Gefallen. Über die Ideen, Ziele <strong>und</strong> Aufgabenfelder<br />

von Bürgermentorinnen <strong>und</strong> Bürgermentoren,<br />

die eine Brücke schlagen<br />

sollen zur Verwaltung <strong>und</strong> engagementwilligen<br />

Bürgern, instruierten neben Gottfried<br />

Wolf auch Peter Pfeiffer <strong>und</strong> Sina Möller<br />

vom Referat „Chancengleichheit für Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer“ <strong>im</strong> Sozialministerium.<br />

Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg<br />

mit seiner Geschäftsführerin Birgit<br />

Faigle <strong>und</strong> Mitarbeiterin Bettina Bässler<br />

erklärten den interessierten Didacta-Besuchern<br />

die Arbeit der 1974 gegründeten<br />

Interessengemeinschaft älterer <strong>Menschen</strong><br />

in Baden-Württemberg. Ihr gehören derzeit<br />

42 Kreisseniorenräte <strong>und</strong> 29 in der Altenarbeit<br />

tätige Landesverbände an. Ältere Mitbürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Mitbürger davon zu überzeugen,<br />

sie in ihrer eigenen Mitverantwortung<br />

zu stärken, wird in Zukunft eine zentrale<br />

Aufgabe von Seniorenvertretungen<br />

sein müssen. Ältere <strong>Menschen</strong> haben vielfältige<br />

Potenziale, die es zu entdecken <strong>und</strong><br />

darzustellen gilt <strong>–</strong> von den Älteren selbst.<br />

Daher führt der Landesseniorenrat über<br />

mehrere Jahre hinweg das Qualifizierungsprogramm<br />

„Langlebigkeit verpflichtet“ in<br />

Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Bürgerengagement<br />

<strong>und</strong> Freiwilligendienste <strong>im</strong><br />

Ministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales <strong>und</strong><br />

dem Paritätischen Bildungswerk sowie mit<br />

finanzieller Unterstützung der Landesstiftung<br />

durch. Wie Birgit Faigle erklärte, gebe<br />

es für 2008 noch Anmeldemöglichkeiten<br />

für die Kurse in Rottenburg <strong>und</strong> Singen.<br />

Reinhold Maier, erster Vorsitzender der<br />

ARBES e.V., unterrichtete Interessierte<br />

über die vielfältigen Möglichkeiten, sich in<br />

den Dienst der guten Sache zu stellen <strong>und</strong><br />

freiwillig <strong>und</strong> selbstbest<strong>im</strong>mt aktiv zu werden,<br />

um die Gesellschaft <strong>im</strong> eigenen<br />

Lebensumfeld mitzugestalten. In Initiativen<br />

<strong>und</strong> Vereinen würden Gleichgesinnte<br />

zusammenfinden, um gemeinsam mit<br />

Anderen für Andere etwas zu tun. Dadurch<br />

würden sie, so Reinhold Maier, Lebensqualität<br />

für sich <strong>und</strong> für die Gemeinschaft<br />

in ihrer persönlichen Umgebung schaffen.<br />

Ziele der ARBES, der fast 90 Initiativen in<br />

Baden-Württemberg angehören, sind die<br />

Festigung <strong>und</strong> Verbreitung der Idee des<br />

bürgerschaftlichen Engagements <strong>im</strong><br />

Lande, die Stärkung der Gesellschaft<br />

durch Selbstverantwortung <strong>und</strong> Solidarität<br />

sowie die Förderung der Initiativen durch<br />

vielfältige Angebote.<br />

Last but not least war auch das Paritätische<br />

Bildungswerk mit Martin Link am<br />

gemeinsamen Messestand auf der didacta<br />

2008 vertreten. Es unterbreitete die vielfältigen<br />

Bildungsangebote, zusammengefasst<br />

in einem 185 Seiten starken Buch mit dem<br />

Titel „Wir gestalten <strong>–</strong> WEITERBILDUNG“,<br />

das die Besucher kostenlos mitnehmen<br />

durften.<br />

⌦ Weitere Infos: Bernward Kehle<br />

Stadtseniorenrat Geislingen e.V.<br />

Eschenweg 25, 73312 Geislingen a.d.St.<br />

Tel.: 07331 69194,<br />

Fax: 07331 306946, E-Mail:<br />

stadtseniorenrat-geislingen@online.de


Bücher auf Rädern<br />

„Essen auf Rädern“ ist ein Begriff, den<br />

jedermann kennt. „Bücher auf Rädern“ ist<br />

der neue Begriff eines bürgerschaftlich<br />

<strong>engagierte</strong>n Projektes in Geislingen an der<br />

Steige. Der Stadtseniorenrat Geislingen<br />

e.V., der Stadtbehindertenring SteiGle <strong>und</strong><br />

die Stadtbücherei in der MAG starteten,<br />

unterstützt vom MehrGenerationenHaus<br />

Geislingen, einen mobilen Bücherservice,<br />

der es behinderten <strong>Menschen</strong>, ob jung<br />

oder älter, ermöglichen soll, von den<br />

Medienangeboten der Stadtbücherei<br />

Gebrauch machen zu können..<br />

Wie funktioniert „Bücher auf Rädern“? Die<br />

Initiatoren des Projektes, die zweite Vorsitzende<br />

des Stadtseniorenrates (StSRG)<br />

Monika Zeisler, der erste Vorsitzende<br />

Bernward Kehle, Michael Sch<strong>im</strong>a vom<br />

Stadtbehindertenring <strong>und</strong> der Leiter der<br />

Stadtbücherei, Benjamin Decker, haben<br />

einen Flyer erarbeitet, der breitgestreut<br />

Nach den erfreulichen Ergebnissen des<br />

BELA-Landeswettbewerbs „Bürgerengagement<br />

für Lebensqualität <strong>im</strong> Alter“ <strong>und</strong> dem<br />

BELA-Praxisverb<strong>und</strong> startet jetzt in der stationären<br />

Altenhilfe eine neue trägerübergreifende<br />

BELA-Plattform.<br />

Am 19. Februar 2008 trafen sich über 20<br />

Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter aus Verbänden<br />

zu einem ersten Sondierungsgespräch<br />

<strong>im</strong> Ministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales in<br />

Stuttgart. Eine Trägergemeinschaft des<br />

Ministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Soziales<br />

Baden-Württemberg, der kommunalen<br />

Landesverbände <strong>und</strong> des Landesseniorenrates<br />

initiiert den Aufbau mit Projektmitteln<br />

der Otto <strong>und</strong> Edith Mühlschlegel Stiftung in<br />

der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart.<br />

Im Unterschied zu den bislang zeitlich <strong>und</strong><br />

örtlich begrenzten Aktivitäten <strong>im</strong> Rahmen<br />

des BELA-Projektes soll ein landesweites<br />

<strong>und</strong> auf Dauer angelegtes Netzwerk mit<br />

breiter Beteiligung aufgebaut werden. Neu<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 10<br />

verteilt wurde, ebenso wurde in der örtlichen<br />

Presse über das Projekt ausführlich<br />

berichtet. Mitbürgerinnen <strong>und</strong> Mitbürger,<br />

die infolge einer Behinderung nicht oder<br />

nur unter erschwerten Umständen ihre<br />

Wohnung verlassen <strong>und</strong> die Stadtbücherei<br />

aufsuchen können, melden sich per Telefon<br />

oder Anmeldecoupon auf dem Flyer<br />

be<strong>im</strong> Stadtseniorenrat an. Ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des<br />

StSRG <strong>und</strong> des Stadtbehindertenringes<br />

suchen die Angemeldeten zuhause auf<br />

<strong>und</strong> sorgen dafür, dass sie für 17 Euro<br />

einen Benutzerausweis der Stadtbücherei<br />

erhalten, der 365 Tage Gültigkeit hat.<br />

Zudem ermitteln sie deren Lesewünsche.<br />

Weitere Kosten entstehen den behinderten<br />

Nutzern nicht, da das MehrGenerationen-<br />

Haus Geislingen unter Leitung von Sabine<br />

Wettstein die Fahrtkosten der Ehrenamtlichen<br />

trägt.<br />

Die Stadtbücherei stellt eine auf die persönlichen<br />

Interessen <strong>und</strong> Wünsche abgest<strong>im</strong>mte<br />

Liste mit Büchern <strong>und</strong> anderen<br />

Medien zusammen, die dann von den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern aus der<br />

Stadtbücherei angefordert werden. Zur<br />

Ausleihe angeboten werden Romane <strong>und</strong><br />

Erzählungen (auch „leichte“ Kost), Zeitungen<br />

<strong>und</strong> Zeitschriften, Sachbücher, Nachschlagewerke<br />

<strong>und</strong> Medienpakete, Musik-<br />

CD´s <strong>und</strong> Hörbücher sowie Anwendungssoftware,<br />

PC- <strong>und</strong> PS2-Spiele.<br />

ist, dass gerade in einer Zeit zunehmender<br />

Konkurrenz zwischen den Trägerverbänden<br />

<strong>und</strong> vor allem auch zwischen den Einrichtungen<br />

eine verbands- <strong>und</strong> einrichtungsübergreifende<br />

Kooperation mit<br />

gemeinsamer Zielsetzung, hoher Verbindlichkeit<br />

<strong>und</strong> finanzieller Beteiligung angestrebt<br />

wird. Der besondere Gewinn bei<br />

BELA III ist die trägerübergreifende<br />

Zusammenarbeit <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> <strong>und</strong> insbesondere<br />

<strong>im</strong> von der Gemeinschaft der<br />

beteiligten Einrichtungen getragenen Projektbüro.<br />

BELA III bildet eine trägerübergreifende<br />

Arbeitsplattform von Pflegeeinrichtungen,<br />

durch die an jedem Einrichtungsstandort<br />

auch lokale Partner wie Kommunen, Seniorenräte,<br />

Schulen, Kirchengemeinden, Vereine<br />

<strong>und</strong> Betriebe eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />

Kennzeichnend für den angestrebten Qualitätsverb<strong>und</strong><br />

ist, dass er auch nach der<br />

geförderten Projektphase fortbestehen <strong>und</strong><br />

Alle vier Wochen werden die Bücher <strong>und</strong><br />

andere Medien von den Ehrenamtlichen<br />

ins Haus gebracht <strong>und</strong> auch wieder abgeholt<br />

<strong>–</strong> für ein Schwätzle wird die Zeit nicht<br />

fehlen. „Bücher auf Rädern“ bedient auch<br />

die Seniorenwohnanlagen in Geislingen,<br />

Bad Überkingen <strong>und</strong> Kuchen. Hier allerdings<br />

erfolgt keine persönliche Belieferung<br />

der Medien, sondern die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter bauen in den Einrichtungen<br />

einen „Büchertisch“ auf, an dem die Ausleihe<br />

dann stattfindet.<br />

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter, die Freude am Umgang mit<br />

<strong>Menschen</strong> haben, müssen alle vier<br />

Wochen einige St<strong>und</strong>en Zeit haben, um<br />

mit dem eigenen PKW die Medien auszufahren.<br />

Neben der best<strong>im</strong>mt dankbaren<br />

Anerkennung ihrer Arbeit durch die Nuzter<br />

von „Bücher auf Rädern“ bekommen sie<br />

ihre Fahrtkosten erstattet <strong>und</strong> erhalten<br />

während der gesamten Zeit ihrer Mitarbeit<br />

jedes Jahr eine kostenlose Premium-Jahreskarte<br />

der Stadtbücherei in der MAG.<br />

⌦ Weitere Infos: Bernward Kehle<br />

Stadtseniorenrat Geislingen e.V.<br />

Eschenweg 25<br />

73312 Geislingen an der Steige<br />

Tel.: 07331 69194<br />

Fax: 07331 306946<br />

E-Mail: stadtseniorenrat-geislingen<br />

@online.de<br />

BELA-III für mehr Lebensqualität in der<br />

stationären Altenhilfe gestartet!<br />

sich laufend weiter entwickeln soll. Hierfür<br />

ist vor allem die erforderliche Finanzierung<br />

laufender Aufwendungen für die Projektkoordination<br />

<strong>und</strong> die Fortbildungsmaßnahmen<br />

sicherzustellen. Der Aufbau eines<br />

Eigenmittelfonds <strong>im</strong> Rahmen des Projektes<br />

dient als nachhaltige Finanzierungsbasis<br />

für BELA III. Über ihn sollen nach der<br />

geförderten Projektphase gemeinsame<br />

Aktivitäten (Fortbildungsmaßnahmen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Informationsmaterialien<br />

etc.) finanziert werden.<br />

Mit dem Projekt soll auch ein Wandel von<br />

rein professionellen Betreuungskonzepten<br />

hin zu partizipativen Formen mit Freiwilligen<br />

<strong>und</strong> Angehörigen praktisch vollzogen<br />

werden. Dies geschieht sowohl überörtlich<br />

durch einen breiten Zusammenschluss von<br />

Einrichtungen mit gemeinsamer Zielsetzung<br />

wie auch örtlich durch die Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Partnern. Beteiligungsmöglichkeiten<br />

für Angehörige <strong>und</strong>


Seite 11 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Freiwillige werden erweitert, differenziert<br />

<strong>und</strong> auf individuelle Bedürfnisse der Beteiligten<br />

hin ausgerichtet. In den Einrichtungen<br />

werden Motivation <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

bei den Mitarbeitern für eine wirksame<br />

Zusammenarbeit mit Freiwilligen <strong>im</strong> Rahmen<br />

von Qualifizierung, Projekt- <strong>und</strong> Netzwerkarbeit<br />

aufgebaut.<br />

Die Initiative will Qualität konsequent weiterentwickeln<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> durch verbindliche<br />

<strong>und</strong> systematische Zusammenarbeit<br />

Bürgerengagement als Wertmarke<br />

herausstellen. Durch Beteiligung von Freiwilligen<br />

<strong>und</strong> Angehörigen als gemeinsamem<br />

Anliegen kann Vertrauen in die gelingende<br />

Lebensqualität von Bewohnerinnen<br />

<strong>und</strong> Bewohnern wachsen. Mit dem Verb<strong>und</strong><br />

gewinnen Einrichtungen <strong>und</strong> Träger<br />

an öffentlicher Resonanz <strong>und</strong> erhalten eine<br />

starke St<strong>im</strong>me für Beispiele tragfähiger<br />

Zusammenarbeit.<br />

Von Bürgerengagement gewinnen alle in<br />

stationären Einrichtungen: Es sichert, verändert<br />

<strong>und</strong> bereichert den Lebensalltag<br />

von Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohnern <strong>und</strong><br />

den Arbeitsalltag von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern. Vielfalt, Offenheit, Lebensnähe,<br />

Bereicherung, Beteiligung kennzeichnen<br />

ein solches Wohnmilieu. Vertrauen,<br />

mehr Initiative <strong>und</strong> mehr Dialog entstehen<br />

zwischen Angehörigen, Mitarbeiterschaft<br />

<strong>und</strong> Freiwilligen, wo ein wirkliches Zusammenwachsen<br />

erfolgt. Mehr Ruhe, Entlastung<br />

<strong>und</strong> Möglichkeit zu gezielter Betreuung<br />

<strong>–</strong> so sehen Fachkräfte den Gewinn für<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, die sich<br />

auf eine systematische Zusammenarbeit<br />

mit Freiwilligen einlassen.<br />

Dieser Weg kann erfolgreich beschritten<br />

werden, wenn ein systematischer <strong>und</strong><br />

anhaltender Prozess in Einrichtungen stattfindet,<br />

in dem Kontakt <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Freiwilligen <strong>und</strong> Angehörigen <strong>und</strong><br />

die Öffnung in den Sozialraum als Qualitätsentwicklung<br />

angelegt sind. Das belegen<br />

eindrucksvoll die Erfahrungen aus den<br />

BELA- Aktivitäten 2003-2006.<br />

Mit dem BELA-Qualitätsverb<strong>und</strong> eröffnet<br />

sich jetzt für stationäre Einrichtungen in<br />

Baden-Württemberg trägerübergreifend<br />

<strong>und</strong> landesweit eine außergewöhnliche<br />

Möglichkeit, dieses Ziel <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> zu<br />

bearbeiten. Die verbindliche Mitwirkung an<br />

gemeinsamen Zielen bildet die Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Mit einem Beitrag von 10 Euro pro He<strong>im</strong>platz<br />

erwirbt man sich Zugang zu einer<br />

breiten Palette von Leistungen. Die Stiftung<br />

unterstützt die Aufbauphase über 3 Jahre<br />

mit bis zu 400.000 Euro. Im ersten Jahr<br />

sollen mindestens 75 Einrichtungen zusammenarbeiten.<br />

Bis zum Ende der Aufbauphase<br />

werden mindestens 100 Einrichtungen<br />

angestrebt.<br />

Zehn Partner haben bereits eine Beteiligung<br />

als Gründungsmitglieder in Aussicht<br />

gestellt. Als Gr<strong>und</strong>struktur sind regionale<br />

Knoten vorgesehen. Beteiligung ist ein<br />

durchgängiges Arbeitsprinzip auch für die<br />

Zusammenarbeit <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong>. Dazu gehören<br />

auch inhaltliche Abst<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> finanzielle<br />

Transparenz.<br />

Die Trägergemeinschaft unterstützt BELA<br />

III in einem Lenkungsausschuss. Er wird<br />

begleitet von einem Projektbeirat aus Vertretern<br />

der beteiligten Interessengruppen<br />

<strong>und</strong> Fachrichtungen. Ein Projektbüro ist<br />

zuständig für das operative Geschäft. Das<br />

Diakonische Werk Württemberg wird nach<br />

Absprache mit allen Verbänden das Projektbüro<br />

übernehmen. Qualitätsentwicklung<br />

<strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> zum Thema Bürgerengagement<br />

bietet Vorteile, die sich auszahlen.<br />

Zu den Leistungen des Verb<strong>und</strong>es gehören<br />

das Projektsekretariat, fachliche<br />

Begleitung <strong>und</strong> regionale Ansprechpartner,<br />

die Kommunikation <strong>und</strong> Beteiligung<br />

nach innen <strong>und</strong> außen organisieren. Systematische<br />

Information über elektronische<br />

Newsletter wird ergänzt durch eine BELA-<br />

Internet-Plattform.<br />

Im Projektbeirat wirken Einrichtungen in<br />

Vertretung an allen Fragen mit. Ein halbjährliches<br />

Qualifizierungsprogramm bietet<br />

Kompetenzentwicklung für neue partizipative<br />

Betreuungskonzepte <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

zwischen Freiwilligen <strong>und</strong><br />

Hauptamtlichen. Systematischer Projektaustausch<br />

erfolgt durch Auftakt <strong>und</strong><br />

Abschlussveranstaltungen, jährliche Verb<strong>und</strong>konferenzen,<br />

Reflexionstage in der<br />

Region <strong>und</strong> Studienfahrten mit Best Practice<br />

Präsentationen. Ein Qualitätsausweis<br />

<strong>und</strong> Würdigungen von 10 herausragenden<br />

Aktivitäten sind vorgesehen. Die Trägergemeinschaft<br />

unterstützt den Verb<strong>und</strong><br />

durch ihre Medien <strong>und</strong> Netzwerke. Der<br />

Verb<strong>und</strong> wird dokumentiert <strong>und</strong> evaluiert<br />

von der Fachhochschule Freiburg.<br />

Seit Ende März stehen Informationsmaterialien<br />

<strong>im</strong> Projektbüro <strong>und</strong> auf der Internetseite<br />

zu Verfügung (www.bela-bw.de). Eine<br />

Ausschreibung wird bis Anfang April veröffentlicht<br />

<strong>und</strong> verschickt. Von Mai bis Juni<br />

finden regionale Informationsgespräche<br />

statt. An ihnen beteiligen sich Einrichtungen,<br />

Seniorenräte <strong>und</strong> kommunale Partnerinnen<br />

<strong>und</strong> Partnern, die als Gründungsmitglieder<br />

mitwirken am Aufbau des Netzwerks<br />

in den jeweiligen Regionen. Die Auftaktveranstaltung<br />

ist Anfang Juli vorgesehen.<br />

Damit kann Qualitätsentwicklung in diesem<br />

Bereich in den einzelnen Einrichtungen<br />

leichter, mit mehr Ressourcen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

verbindlich <strong>und</strong> systematisch<br />

erfolgreich stattfinden.<br />

Auf der örtlichen <strong>und</strong> überörtlichen Ebene<br />

gewinnt BELA III durch politische Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Würdigung neue Bedeutung.<br />

Die Einrichtungen profitieren von einem<br />

Zugewinn an Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> Vertrauen.<br />

Freiwillige, Angehörige <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

werden für ihren Einsatz gewürdigt. Sinnvolles<br />

Engagement wird sichtbar <strong>und</strong> greifbar<br />

<strong>und</strong> kann sich entfalten. Dem Verb<strong>und</strong><br />

können sich Einrichtungen unabhängig von<br />

ihrer Trägerzugehörigkeit sofort anschließen.<br />

⌦ Interessenten wenden sich für weitere<br />

Informationen <strong>und</strong> direkten Kontakt an:<br />

Birgit Faigle,<br />

Geschäftsführerin des Landesseniorenrats<br />

Rotebühlstr. 131, 70197 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 613824<br />

E-Mail landesseniorenrat@lsr-bw.de<br />

oder<br />

Dipl.psych. Iren Steiner, fachlich-konzeptionelle<br />

Begleitung <strong>im</strong> Projektbüro<br />

Randecker Maar Str. 19<br />

73266 Bissingen<br />

Tel.: 07023 957227<br />

E-Mail: iren.steiner@gmx.de<br />

3. Pflegebegleiterkonferenz<br />

zeigt: Was Pflegebegleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Pflegebegleiter tun,<br />

wirkt!<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, die pflegenden<br />

Angehörigen als Vertrauenspersonen zur<br />

Seite stehen, leisten, wozu sie angetreten<br />

sind. Das zeigte die 3. <strong>und</strong> <strong>im</strong> Rahmen des<br />

B<strong>und</strong>esmodellprojekts letzte Pflegebegleiterkonferenz,<br />

die mit über 80 Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmern aus den Standorten<br />

in Baden-Württemberg am Donnerstag, 21.<br />

Februar 2008, in Stuttgart stattfand. Pflegebegleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Pflegebegleiter sind „<br />

gute Seelen“, auf die Angehörige gerne<br />

<strong>im</strong>mer wieder zurückgreifen, wenn sich ein<br />

unüberwindbares Hindernis ergibt. So der<br />

Originalton einer der Angehörigen aus Nürtingen.<br />

Die Perspektiven der verschiedenen<br />

Akteure <strong>im</strong> Projekt vermittelten eindrücklich,<br />

wer dazu beigetragen hat, dass<br />

265 <strong>engagierte</strong> freiwillige Begleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Begleiter in 19 Kursen an 16 Standorten<br />

unter der Begleitung von 30 Projektinitiatorinnen<br />

in Baden-Württemberg diese


neue Form einer zugehenden Unterstützung<br />

für Angehörige ins Leben gerufen<br />

haben.<br />

An Ideentischen wurde die Kreativität einzelner<br />

Standorte sichtbar, um die Idee<br />

greifbar zu machen: einen Pflegebegleitungsquiz<br />

gibt es in Nürtingen. In Karlsruhe<br />

spendet eine Klangmassage Wohlbefinden.<br />

In Esslingen regt ein Schatzkästlein<br />

zur Selbstsorge an. Und in Bad Rappenau<br />

sind Pflegebegleiterinnen <strong>und</strong> Pflegebegleiter<br />

mit einer professionellen Powerpoint-Präsentation<br />

unterwegs.<br />

Gewinnung von Interessierten <strong>und</strong> wirksame<br />

Zugänge zu Angehörigen sind das<br />

Ergebnis von Engagement, Beteiligung<br />

<strong>und</strong> Zusammenarbeit mehrerer Akteure.<br />

Das machte Martin Link klar, Geschäftsführer<br />

des Paritätischen Bildungswerks, wo<br />

das Regionalbüro Süd angesiedelt ist.<br />

Jochen Schnizler, Geschäftsführer der Diakoniestation<br />

Nürtingen zeigte, wie Partner,<br />

die von der Idee überzeugt sind <strong>und</strong> ideell<br />

<strong>und</strong> materiell investieren einen Schulterschluss<br />

<strong>im</strong> Gemeinwesen schaffen <strong>und</strong><br />

neue Kooperationen gerade in diesem<br />

Feld entstehen. Die ersten Ergebnisse der<br />

wissenschaftlichen Begleitung zur Pflegebegleiterpraxis<br />

belegten die Vielfalt von<br />

Begleitungssituationen, mit denen die<br />

Engagierten zu tun haben.<br />

Fünf Konstellationen zeigen sich bisher:<br />

1. Familien, die über Nacht <strong>und</strong> völlig unerwartet<br />

in die Pflegesituation hineinrutschen.<br />

Für sie steht die Welt erst mal still. Es gilt,<br />

unter Zeitdruck viele Fragen zu klären <strong>und</strong><br />

Dinge zu erledigen, damit die Pflege übernommen<br />

werden kann. Sie fühlen sich<br />

überfordert <strong>und</strong> die Nerven liegen blank.<br />

Von der Pflegebegleiterin benötigen sie<br />

besonders Informationen, praktische Hinweise<br />

<strong>und</strong> die Ermutigung, dass sie die<br />

Situation bewältigen können. Diese Angehörigen<br />

sind froh, wenn sie zu jeder Zeit<br />

anrufen dürfen. Sie sind offen für die<br />

Begleitung <strong>und</strong> Veränderungen ihrer Situation.<br />

Mit einer gelungenen Übernahme der<br />

Pflege kann für sie die Begleitung auch<br />

abgeschlossen sein.<br />

2. Angehörige, die schon lange pflegen<br />

<strong>und</strong> sich dabei verausgabt haben.<br />

Sie möchten gerne weiter pflegen, aber<br />

durch eine aktuelle Verschlechterung<br />

scheint die Situation nicht mehr zu bewältigen.<br />

Sie leiden oftmals unter Erschöpfung,<br />

Depression, Einsamkeit, Frustration <strong>und</strong><br />

auch an finanziellen Problemen. Es sind<br />

reflektierte Persönlichkeiten. Von der Pflegebegleiterin<br />

suchen sie das Gesprächsangebot:<br />

Zuhören, menschliche Nähe,<br />

Bestätigung, Bestärkung, Mut machen. Es<br />

geht nicht in erster Linie darum, die Situa-<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 12<br />

tion zu verändern. Die Pflegesituation soll<br />

unbedingt aufrecht erhalten werden.<br />

3. <strong>Menschen</strong>, die die Pflegesituation nicht<br />

als solche wahrhaben möchten.<br />

Sie „kümmern“ sich um nahestehende<br />

Angehörige, versuchen, die Situation unter<br />

Kontrolle zu haben. Sie finden es anstrengend,<br />

verharmlosen aber eher <strong>und</strong> „glätten“<br />

die Situation <strong>im</strong> Gespräch. Dadurch<br />

fehlt eine klare Perspektive in der Begleitung.<br />

Sie könnten Besuche zu Hause nicht<br />

ertragen. Gespräche <strong>im</strong> Treppenflur, am<br />

Gartenzaun oder offenen Pflegebegleitertreffs<br />

gekoppelt an andere Themen sind<br />

hier angezeigt. Die Pflegebegleiterin muss<br />

Abstand bewahren.<br />

4. <strong>Menschen</strong>, die unfreiwillig pflegen. Die<br />

nahe Beziehung zum Gepflegten <strong>und</strong> die<br />

finanziellen Umstände nötigen sie dazu.<br />

Es geht eher schlecht als recht. Dem<br />

Gepflegten geht es nicht gut. Gewalt oder<br />

Verletzlichkeit können mitschwingen. Die<br />

Pflegebegleitung kann von (öffentlichen)<br />

Fach-Stellen vermittelt worden sein, ist oft<br />

nicht selbst gesucht. Die Pflegebegleiterin<br />

hört zu, baut auf <strong>und</strong> sorgt mit dafür, dass<br />

der Alltag läuft. Oftmals ist die Pflegebegleiterin<br />

die einzige Ansprechpartnerin.<br />

5. Personen, die die Pflegebegleiterin<br />

gerne <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> haben.<br />

Aktuell läuft alles gut. Das Verhältnis zum<br />

Gepflegten ist gut. Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

sind vorhanden. Die Angehörigen kennen<br />

ihre Grenzen! (Alter, eigene Gebrechen,<br />

Unberechenbare Pflegesituation). Die Treffen<br />

mit dem Pflegebegleiter sind gesellig<br />

<strong>und</strong> schön. Angehörige fühlen sich sicher,<br />

weil sie für den Notfall jemanden <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong><br />

haben.<br />

Aus sozialpolitischer Sicht könnte der<br />

Ansatz der freiwilligen Pflegebegleitung für<br />

Baden-Württemberg in Zukunft eine ähnliche<br />

Bedeutung gewinnen wie die Betreuungsgruppen<br />

für <strong>Menschen</strong> mit Demenz.<br />

Nach dem Entwurf des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes<br />

sollen für die Förderung<br />

der Selbsthilfe <strong>und</strong> des Ehrenamts in<br />

der Pflege zusätzlich 15 Mio. Euro aus Mitteln<br />

der Pflegekassen bereitgestellt werden.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass<br />

sich Land <strong>und</strong> Kommunen an dieser Finanzierung<br />

beteiligen. Zusammen würde dies<br />

rd. 3,8 Mio. Euro für Baden-Württemberg<br />

ergeben. Die zusätzlichen Mittel könnten,<br />

falls das Gesetz in dieser Form in Kraft tritt,<br />

unter anderem auch den Pflegebegleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Pflegebegleitern zugute kommen.<br />

Diese Perspektive unterstützte Dr. Johannes<br />

Warmbrunn, zuständig für die ambulante<br />

Altenhilfe <strong>im</strong> Ministerium für Arbeit<br />

<strong>und</strong> Soziales.<br />

Anregungen zum Lachen präsentierte am<br />

Nachmittag Dr. Iren Bischofsberger, Fach-<br />

hochschule Aarau kurzweilig zum Thema<br />

“Das kann ja heiter werden <strong>–</strong> Humor in der<br />

Pflegebegleitung”. Heiße Eisen <strong>und</strong> Stoff<br />

für weitere Treffen ergaben 9 Diskussionsr<strong>und</strong>en<br />

der Anwesenden <strong>im</strong> “Wiener Kaffeehaus”.<br />

Kompetent <strong>und</strong> vertrauensvoll begleitet<br />

von Projektinitiatorinnen befassten sich die<br />

Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer an den<br />

Thementischen u.a. wahlweise mit Fragen<br />

aus der Praxis: Wie wirken wir in den<br />

Familien <strong>und</strong> in den Gemeinden? Was<br />

„darf“ ich tun als Flugbegleiterin? Wenn es<br />

scheitert, was sind die Hintergründe? „Das<br />

geht zu weit“: ethische Fragen in der Pflegebegleiterpraxis.<br />

Wie verändert mich<br />

Begleitung? Unsere Zukunft: Ein Pflegebegleiternetzwerk<br />

Baden-Württemberg?<br />

Das Treffen hat eindrücklich gezeigt, dass<br />

solche Plattformen notwendig, sinnvoll,<br />

<strong>und</strong> bereichernd sind für eine nachhaltige<br />

Umsetzung des Pflegebegleiterprojekts in<br />

Baden-Württemberg. Was die örtlichen<br />

Initiativen bis heute aufgebaut haben, kann<br />

antreten unter dem Motto “Was wir tun, ist<br />

unbezahlbar...“ Um den gesellschaftlichen<br />

Wert für das Feld der häuslichen Pflege<br />

wirkungsvoll in die lokale Öffentlichkeit zu<br />

bringen, beschlossen die Anwesenden, in<br />

den letzten Monaten für eine gemeinsame<br />

Berichterstattung mit vielen lokalen Handschriften<br />

zu sorgen. Das Regionalbüro Süd<br />

übern<strong>im</strong>mt die Koordination.<br />

⌦ Weitere Infos: Iren Steiner,<br />

Regionalbüro Süd,<br />

Paritätisches Bildungswerk<br />

Haussmannstr. 6, 70188 Stuttgart<br />

E-Mail: Iren.Steiner@gmx.de<br />

Mentoren<br />

<strong>und</strong> Initiativen<br />

<strong>im</strong> Landkreis Karlsruhe<br />

Der Landkreis Karlsruhe setzt sehr stark<br />

auf die innovative Kraft seiner Mentorinnen<br />

<strong>und</strong> Initiativen. Hier eine kurze Bilanz des<br />

Jahres 2007: Mentoren der ersten St<strong>und</strong>e,<br />

des Kurses 2005/06 wurden zu Mentorentrainern<br />

ausgebildet. Sie haben in Ettlingen<br />

selbständig Mentorenkurse durchgeführt.<br />

In Stutensee wurde am 7. November 2007<br />

das Mehrgenerationenhaus von B<strong>und</strong>esministerin<br />

von der Leyen eingeweiht. Dieses<br />

hat sich aus der Bürgerwerkstatt heraus<br />

entwickelt <strong>und</strong> beherbergt diese heute<br />

noch. Die Familienzentren <strong>im</strong> Landkreis<br />

Karlsruhe haben ihr Netzwerk gefestigt<br />

<strong>und</strong> mischen sich <strong>im</strong>mer mehr aktiv <strong>und</strong><br />

konstruktiv in die familienpolitischen Entwicklungen<br />

des Landkreises <strong>und</strong> der<br />

Gemeinden ein.


Seite 13 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Migrantenarbeit hat Konjunktur. In Stutensee<br />

wurden in Zusammenarbeit mit der<br />

Stabsstelle BE <strong>im</strong> Landkreis <strong>und</strong> dem<br />

Familienbüro der Stadt Sprachförderprogramme<br />

für Gr<strong>und</strong>schüler initiiert. Sie werden<br />

zunächst für ein Jahr von einer Mentorin<br />

<strong>und</strong> dem Mehrgenerationenhaus durchgeführt.<br />

Entstanden ist dieses Projekt aus<br />

einem jes-Projekt <strong>und</strong> auch in den<br />

Gemeinden Ubstadt-Weiher <strong>und</strong> Eggenstein-Leopoldshafen<br />

wurden weitere jes-<br />

Projekte erfolgreich zertifiziert.<br />

Einer der Höhepunkte des letzten Jahres<br />

war der Regionaltag der Mentoren aus den<br />

jes Jugend engagiert sich<br />

sozial-ökologisch-kulturell<br />

Ein Projekt der Landesstiftung in<br />

Zusammenarbeit mit dem Paritätischen<br />

Bildungswerk Baden-Württemberg.<br />

Nachrichten lesen, online einkaufen, E-<br />

Mails schreiben <strong>–</strong> das gehört für den Großteil<br />

der Bevölkerung längst zum Alltag.<br />

Doch für blinde <strong>und</strong> sehbehinderte <strong>Menschen</strong><br />

ist das Surfen <strong>im</strong> Internet häufig<br />

nahezu unmöglich. Das Problem hierbei ist<br />

nicht nur mangelnde Fähigkeit der Nutzer,<br />

sondern größtenteils unbedachte Programmierung.<br />

Im Rahmen eines so genannten<br />

Jes-Projekts (Jugend engagiert sich) nahmen<br />

sich Schüler des Karlsruher Bismarck-<br />

<strong>und</strong> des Heisenberg-Gymnasiums<br />

unter der Leitung der Bürgermentorin<br />

Gabriele Becker dieses Problems an.<br />

In den Jes-Projekten engagieren sich<br />

Jugendliche in ihrer Freizeit sozial, kulturell<br />

oder ökologisch, gefördert von der Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg gGmbH.<br />

Nach Ablauf des Projekts findet eine<br />

Ehrungsveranstaltung mit Präsentation des<br />

Projekts statt. Erster Bürgermeister Siegfried<br />

König überreichte den Jugendlichen<br />

dabei ein Zertifikat.<br />

Da die Projektförderung der Landesstiftung<br />

<strong>im</strong> Jahr 2008 endet, fand am 23. November<br />

in Stuttgart eine Abschlussveranstaltung<br />

statt, bei der auch das Jes-Projekt<br />

„Junge Webgestalter erstellen barrierefreie<br />

drei Landkreisen Rhein-Neckar, Neckar-<br />

Odenwald <strong>und</strong> Karlsruhe am 21.April in<br />

Walldorf. Referent war Dr. Manfred Hellriegel<br />

vom Büro für Zukunftsfragen in Bregenz.<br />

Er fand begeisterten Anklang.<br />

Den ganzen Tag tauschten sich die Aktiven<br />

aller drei Landkreise engagiert untereinander<br />

aus <strong>und</strong> entwickelten neue Projekte.<br />

Eine Dokumentation der Tagung, an der<br />

über 60 Personen teilnahmen, kann über<br />

die Stabsstelle BE be<strong>im</strong> Landkreis Karlsruhe,<br />

Herr Schwarz, <strong>und</strong> von Frau Knoll vom<br />

Freiwilligenzentrum Neckar-Odenwald-<br />

Kreis oder den beiden Ansprechpartnerin-<br />

nen für BE <strong>im</strong> Rhein-Neckar-Kreis Frau<br />

Schupe <strong>und</strong> Frau Sauer bezogen werden.<br />

Im diesem Jahr werden weitere Mentorenkurse<br />

gestartet, die unter den Schwerpunktthemen<br />

Altenhilfe <strong>und</strong> <strong>Menschen</strong> mit<br />

Behinderung stehen <strong>und</strong> hier zu Initiativen<br />

führen sollen.<br />

⌦ Weitere Infos: Jürgen Schwarz<br />

Landratsamt Karlsruhe<br />

Fachbereich Mensch <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

Tel.: 0721 936<strong>–</strong>7773<br />

Fax: 0721 936<strong>–</strong>5132<br />

E-Mail: be@landratsamt-karlsruhe.de<br />

Internet: www.landkreis-Karlsruhe.de<br />

Barrierefrei <strong>im</strong> Internet surfen -<br />

Schüler programmieren Internetseite für Sehgeschädigte<br />

Internetseite für Sehgeschädigte“ präsentiert<br />

wurde. Seit September 2007 trafen<br />

sich die Schüler regelmäßig in ihrer Freizeit<br />

<strong>im</strong> Bismarck-Gymnasium, um die Internetseite<br />

der Selbsthilfegruppe Blickpunkt,<br />

die sich die Belange von sehbehinderten<br />

<strong>und</strong> blinden <strong>Menschen</strong> einsetzt, auch für<br />

Sehgeschädigte nutzbar zu machen. Sie<br />

wurden von einem Informatikstudenten der<br />

Universität Karlsruhe unterstützt <strong>und</strong> von<br />

drei Informatikmentoren des Bismarck-<br />

Gymnasiums betreut. Um sich mit der Thematik<br />

vertraut zu machen, begann das<br />

Projekt mit einer achtstündigen Schulung<br />

durch einen Mitarbeiter der Heidelberger<br />

Firma WebForAll. Hierbei lernten die Schüler<br />

die Hilfsmittel kennen, welche blinden<br />

<strong>Menschen</strong> für die Nutzung des Computers


<strong>und</strong> des Internets zur Verfügung stehen.<br />

Es gibt beispielsweise so genannte<br />

Screenreader, welche den auf dem Bildschirm<br />

angezeigten Text „vorlesen“ können,<br />

sowie Programme, die das Angezeigte<br />

vergrößern.<br />

Im Anschluss wurden die Schüler auf mögliche<br />

Probleme bei der Nutzung aufmerksam<br />

gemacht. Hierbei sind zunächst einmal<br />

schlechte Kontraste <strong>und</strong> unübersichtliche<br />

Navigation zu nennen. Aber auch nicht<br />

beschriebene Bilder oder Links sowie als<br />

Bilder abgelegte Texte stellen für blinde<br />

Nutzer oft unüberwindbare Hindernisse<br />

dar, weil sie nicht sehen können, was<br />

abgebildet ist. Da eine barrierefreie Internetseite<br />

nicht nur blinden <strong>Menschen</strong> verfügbar,<br />

sondern auch für geistig behinderte<br />

<strong>Menschen</strong> verständlich sein soll, ist es<br />

ebenfalls wichtig, möglichst wenige Fremdwörter<br />

zu verwenden <strong>und</strong> diese gegebenenfalls<br />

kurz zu erläutern. Nachdem die<br />

Probleme bekannt waren, lernten die<br />

Schüler, wie man diese durch vorausschauende<br />

Programmierung umgehen<br />

kann. Dann ging es an den praktischen<br />

Teil. In kleinen Gruppen wurde nun das<br />

neue Design entworfen, wobei vor allem zu<br />

beachten war, dass schwache Kontraste<br />

zwischen Schriftfarbe <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> von<br />

Sehgeschädigten kaum oder gar nicht<br />

wahrgenommen werden könnten. Außerdem<br />

gab es noch eine Gruppe, die sich um<br />

Texte <strong>und</strong> Bilder kümmerte <strong>und</strong> insbesondere<br />

darauf achtete, dass zu jedem Bild<br />

eine kurze Beschreibung vorhanden war,<br />

sowie eine Programmiergruppe, die sich<br />

mit der Struktur <strong>und</strong> dem Aufbau der Seite<br />

beschäftigte. Seit März ist die Seite unter<br />

www.blickpunkt-karlsruhe.de offiziell verfügbar<br />

<strong>und</strong> kann blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />

<strong>Menschen</strong> die Nutzung des Internets<br />

erleichtern.<br />

Das Projekt hat uns gezeigt, wie schwierig<br />

der Umgang mit dem Internet für <strong>Menschen</strong><br />

mit Sinnesbehinderung sowie für<br />

geistig <strong>und</strong> körperlich eingeschränkte <strong>Menschen</strong><br />

ist <strong>und</strong> welchen Problemen sie tagtäglich<br />

gegenüberstehen. Wir haben<br />

gemerkt, wie wichtig barrierefreie Internetseiten<br />

sind <strong>und</strong> wie man mit wenig Aufwand<br />

diese Problematik umgehen kann.<br />

Die Kooperationspartner bei diesem jes-<br />

Projekt waren das Amt für Stadtentwicklung/Aktivbüro,<br />

das Bismarck-Gymnasium,<br />

die Heidelberger Firma „WebforAll“ <strong>und</strong> die<br />

Selbsthilfegruppe Blickpunkt für Blinde,<br />

Sehbehinderte <strong>und</strong> deren Fre<strong>und</strong>e in<br />

Karlsruhe <strong>und</strong> die Bürgermentorin Gabriele<br />

Becker.<br />

⌦ Weitere Infos: Gabriele Becker<br />

Tel. 0721 50859<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 14<br />

Filmabend zum Thema Demenz in Mannhe<strong>im</strong><br />

Der preisgekrönte Film mit Götz George,<br />

"Mein Vater", wird be<strong>im</strong> diesjährigen Filmabend<br />

des Ges<strong>und</strong>heitstreffpunkts am Mittwoch,<br />

11.Juni 2008 um 19 Uhr <strong>im</strong> Atlantis-<br />

Kino Mannhe<strong>im</strong>, K 2, 32, gezeigt.<br />

Margot Klein vom der Beratungsstelle VIVA<br />

- Verein zur Beratung <strong>und</strong> Begleitung älterer<br />

<strong>und</strong> verwirrter <strong>Menschen</strong> - wird in ihrem<br />

Einführungsvortrag besonders auf die<br />

Belastungen pflegender Angehöriger eingehen.<br />

Im Anschluss an den Film findet,<br />

moderiert von Dr. Frank Mentrup, eine Diskussion<br />

mit Selbsthilfegruppen statt.<br />

Einlass ist ab 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Mit<br />

fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von Janssen-<br />

Cilag, AOK Baden-Württemberg, Atlantis-<br />

Kino.<br />

Der Film: „Mein Vater“ - D 2003, Regie:<br />

Andreas Kleinert, Darstellerinnen <strong>und</strong> Darsteller:<br />

Götz George, Klaus J. Behrendt,<br />

Ulrike Krumbiegel.<br />

Inhalt: Eine <strong>junge</strong> Familie ist soeben in das<br />

eigene Reihenhaus gezogen. Die Renovierungsarbeiten<br />

sind noch nicht abgeschlossen,<br />

als sie nachts einen Anruf erhalten,<br />

der Großvater sei in ein Auto gelaufen.<br />

Richard hat sich nur leicht verletzt, aber<br />

allen wird durch diesen Vorfall klar, dass er<br />

nicht mehr alleine leben kann. Der alte<br />

Mann leidet seit einiger Zeit an einer irreversiblen<br />

Demenz, deren Ursache die Alzhe<strong>im</strong>er-Krankheit<br />

ist. Richard zieht zur<br />

Familie, die daran zu zerbrechen droht.<br />

⌦ Weitere Infos: Christina Reiß<br />

Koordinatorin für Projekte Ges<strong>und</strong>heitstreffpunkt<br />

Mannhe<strong>im</strong><br />

Alphornstr. 2a, 68169 Mannhe<strong>im</strong><br />

Tel:. 0621 3391818, Fax: 0621 3363261<br />

Internet:<br />

www.ges<strong>und</strong>heitstreffpunkt-mannhe<strong>im</strong>.de<br />

GBJ verein(t): <strong>engagierte</strong> <strong>junge</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Kultur</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltungsbereich</strong><br />

Die Landeshauptstadt Stuttgart sucht für<br />

ihren kommunalen Jugendfreiwilligendienst<br />

(Gemeinnütziges Bildungsjahr) jedes Jahr<br />

vom 1.September bis zum 31. August des<br />

darauf folgenden Jahres 30 <strong>engagierte</strong><br />

Abiturientinnen <strong>und</strong> Abiturienten, die in verschiedensten<br />

Einrichtungen bei der Landeshauptstadt<br />

tätig werden wollen.<br />

Das GBJ, das rechtlich dem „freiwilligen<br />

sozialen Jahr“ entspricht, ist ein b<strong>und</strong>esweit<br />

einzigartiger Jugendfreiwilligendienst<br />

<strong>und</strong> verbindet kulturelles, politisches <strong>und</strong><br />

soziales Engagement auf kommunaler<br />

Ebene.<br />

Die Aktivitäten in Stabstellen des Oberbürgermeisters,<br />

in Bezirksämtern, in bedeutenden<br />

<strong>Kultur</strong>institutionen innerhalb der<br />

Landeshauptstadt Stuttgart sowie bei wichtigen<br />

kulturellen Einrichtungen in der Stadt<br />

versprechen ein spannendes <strong>und</strong> erfahrungsreiches<br />

Jahr. Außerdem wird ein<br />

facettenreiches Weiterbildungsprogramm<br />

geboten. Dieses beinhaltet unter anderem<br />

Tagesausflüge wie zum Beispiel Theater-,<br />

Galerie- <strong>und</strong> Museumsbesuche sowie<br />

mehrtägige Seminare <strong>im</strong> kommunal- <strong>und</strong><br />

europapolitischen Bereich. Zu den Höhepunkten<br />

zählen die Bildungsreisen nach<br />

Berlin, Brüssel <strong>und</strong> Straßburg. So werden<br />

den vielfältigen Interessen der einzelnen<br />

Teilnehmer Rechnung getragen <strong>und</strong> es<br />

entsteht ein Gesamteindruck von städtischem<br />

Leben <strong>und</strong> kommunaler <strong>Kultur</strong>.<br />

Geboten wird neben dem umfangreichen<br />

Weiterbildungsprogramm von über 30<br />

Tagen ein monatliches Taschengeld von<br />

200 €. Die Stadt übern<strong>im</strong>mt die Gesamtkosten<br />

von Renten, Kranken- <strong>und</strong> Unfallversicherung<br />

ebenso wie die Kosten des ÖPNV<br />

zwischen Wohnort <strong>und</strong> Dienststelle innerhalb<br />

des VVS-Gebiets. Der Anspruch auf<br />

Kindergeld bleibt erhalten. Das GBJ wird<br />

als Zivildienst anerkannt. Ein aussagekräftiges<br />

Abschlusszeugnis erhält jede Teilnehmerin<br />

<strong>und</strong> jeder Teilnehmer, das für den<br />

weiteren Berufsweg von großer Bedeutung<br />

sein kann.<br />

Attraktive Einsatzorte sind die Bezirksämter<br />

Bad Cannstatt, Feuerbach, Innere<br />

Stadtbezirke, Plieningen-Birkach, Weil<strong>im</strong>dorf,<br />

Mühlhausen, die Stabsstelle des OB<br />

(Kinderfre<strong>und</strong>liches Stuttgart), die Stabsstelle<br />

Kommunale Kr<strong>im</strong>inalprävention <strong>und</strong><br />

die Stabsstelle „Förderung Bürgerschaftliches<br />

Engagement“ / Freiwilligenagentur,<br />

<strong>im</strong> <strong>Kultur</strong>amt: Dienststelle <strong>Kultur</strong>information,<br />

Musikschule, Stuttgarter Philharmoniker<br />

<strong>und</strong> Stadtbücherei (Kinderbücherei,<br />

Mediathek, Stadtteilbücherei West), die<br />

Internationale Bachakademie, das Stuttgarter<br />

Kammerorchester, das Altes Schauspielhaus,<br />

<strong>im</strong> Staatstheater: Theaterpädagogik,<br />

Junge Oper, das Kunstmuseum<br />

Stuttgart, die vhs Stuttgart, das DAZ<br />

(Deutsch-Amerikanisches Zentrum) sowie<br />

die Bürgerstiftung Stuttgart.<br />

Das Gemeinnützige Bildungsjahr wurde<br />

2002 von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang


Seite 15 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Schuster <strong>und</strong> Ach<strong>im</strong> Laur ins Leben gerufen<br />

<strong>und</strong> seither von letzterem geleitet <strong>und</strong><br />

weiterentwickelt. Unterstützung bekommt<br />

das Projekt unter anderem von der Stabstelle<br />

„Förderung Bürgerschaftliches Engagement“<br />

<strong>und</strong> der Landeszentrale für Politische<br />

Bildung Baden-Württemberg.<br />

Ende Januar 2008 wurde auf die Initiative<br />

einiger ehemaliger <strong>und</strong> aktueller Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer hin der unab-<br />

Herausragendes Engagement verdient<br />

eine herausragende Auszeichnung: Be<strong>im</strong><br />

Bürgerpreis 2007, Deutschlands größtem<br />

Ehrenamtspreis, belegten die Göppinger<br />

Skateguards unter 1.500 Mitbewerben in<br />

der Kategorie „Junges Engagement“ den<br />

ersten Platz. Thomas Bach, Präsident des<br />

Deutschen Olympischen Sportb<strong>und</strong>es,<br />

überreichte den „Junior“-Bürgerpreis an die<br />

Skateguards.<br />

Die Jugendlichen um Bruno Ohngemach,<br />

der sich seit ca. 10 Jahren für den Skatesport<br />

in Göppingen stark macht, haben es<br />

sich selbst zur Aufgabe gemacht, den Skatepark<br />

am Theodor-Heuss-Platz zu beaufsichtigen,<br />

um Drogenkonsum <strong>und</strong> Randale<br />

zu verhindern. Um ihnen den Rücken zu<br />

stärken, wurden die Jugendlichen dann <strong>im</strong><br />

Oktober 2004 von der Stadt offiziell zu<br />

„Skateguards“ ernannt <strong>und</strong> damit selbst in<br />

die Verantwortung für „ihren“ Platz miteinbezogen.<br />

Dies führte zu einer starken Identifizierung<br />

mit der Gruppe <strong>und</strong> dem Sport<br />

<strong>und</strong> letztendlich zur Gründung des „1.<br />

Jugendsportvereins für Inline-, Skate- <strong>und</strong><br />

Snakeboardfahren", mit heute mehr als<br />

130 Mitgliedern.<br />

Täglich ist einer der mittlerweile zehn<br />

ernannten Guards auf dem Platz <strong>und</strong> kümmert<br />

sich um die Sauberkeit (Bahnen räumen,<br />

fremden Müll <strong>und</strong> Glasscherben entsorgen<br />

etc.) des Platzes <strong>und</strong> die Sicherheit<br />

der jüngeren Nutzer. Die Guards stehen<br />

hängig von der Landeshauptstadt operierende<br />

Verein zur Förderung des Gemeinnützigen<br />

Bildungsjahres gegründet, dessen<br />

Ziel es vor allem ist, das GBJ b<strong>und</strong>esweit<br />

bekannt zu machen. Gleichzeitig<br />

ermöglicht der Verein einen dauerhaften<br />

Austausch zwischen ehemaligen, derzeitigen<br />

<strong>und</strong> zukünftigen Teilnehmern sowie<br />

Projektarbeit <strong>und</strong> -förderung innerhalb des<br />

GBJ.<br />

Skateguards sind B<strong>und</strong>essieger!<br />

als Streitschlichter bereit <strong>und</strong> greifen ein,<br />

wenn es zu Zwischenfällen kommen sollte.<br />

Ein besonderer Erfolg dieses Engagements<br />

ist, dass die Jugendlichen es<br />

erreicht haben, dass auf dem Platz Alkohol<br />

oder Drogen nicht konsumiert werden.<br />

Sollte sich ein Nutzer der Anlage nicht an<br />

diese Auflage halten, so wird er zwe<strong>im</strong>al<br />

ermahnt <strong>und</strong> in letzter Konsequenz bei der<br />

Polizei angezeigt. Dies dient insbesondere<br />

dem Schutz der jüngeren Nutzer, die ermu-<br />

Der Bewerbungszeitraum ist jährlich von<br />

Januar bis März. Interessierte Jugendliche,<br />

aber auch Kommunen, die am Angebot<br />

eines GBJ interessiert sind, können sich an<br />

Ach<strong>im</strong> Laur wenden:<br />

⌦ Weitere Infos: Ach<strong>im</strong> Laur, <strong>Kultur</strong>amt,<br />

Postfach 106034, 70049 Stuttgart.<br />

E- Mail an: ach<strong>im</strong>.laur@stuttgart.de.<br />

Internet: www.bildungsjahr.de.<br />

Göppinger Jugendliche werden mit dem größten Ehrenamtspreis Deutschlands ausgezeichnet<br />

Sel<strong>im</strong> Tüney - Sina Bergner - Thomas Bach, Präsident des Dt. Olympischen Sportb<strong>und</strong>es - 3. Platzierter<br />

Thomas Laxa aus Erkrath - Bruno Ohngemach.<br />

tigt werden sollen, gerade zu dem unter<br />

Skatern weit verbreiteten Kiffen als Einstiegsdroge<br />

„Nein“ zu sagen. Schließlich<br />

liegt das Durchschnittsalter bei den Nutzern<br />

der Göppinger Anlage bei zwölf Jahren<br />

<strong>und</strong> gerade für diese Altersgruppe sind<br />

die Guards wichtige Ansprechpartner <strong>und</strong><br />

Vorbilder.<br />

Die Guards bieten den Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen eine sportliche Perspektive<br />

<strong>und</strong> motivieren diese dadurch. Insbesondere<br />

werden von ihnen Workshops für die<br />

jüngeren Skater, Ausflüge <strong>und</strong> andere<br />

gemeinsame Aktivitäten veranstaltet. Als<br />

großes Highlight wurden die seit 2005<br />

stattfindenden „Skate open“ von den Skateguards<br />

mitorganisiert <strong>und</strong> <strong>im</strong> August<br />

2007 sogar in eigener Regie durchgeführt.<br />

Bei dieser sehr erfolgreichen Veranstaltung<br />

präsentieren sich Skater aus der ganzen<br />

Region bei verschiedenen Wettbewerben.<br />

Im Rahmenprogramm geben die Skateguards<br />

darüber hinaus gerade <strong>junge</strong>n, regionalen<br />

Musikgruppen die Möglichkeit, ihr


Können unter Beweis zu stellen. Um sich<br />

selbst für das bürgerschaftliche Engagement<br />

fit zu halten, führten die Skateguards<br />

einen Workshop mit den Göppinger Bürgermentoren<br />

durch.<br />

Ziel der Guards ist ein weiterer Ausbau<br />

des Skateplatzes in Eigenregie, um den<br />

Jugendlichen eine attraktive Alternative<br />

zum sonstigen öffentlichen Raum zu bieten.<br />

„Hierzu soll natürlich auch das Preisgeld<br />

von 5.000 € eingesetzt werden“, freut<br />

sich Bruno Ohngemach, der auch 1. Vorsitzender<br />

des 1. Jugendsportvereins für Inline-,<br />

Skate- <strong>und</strong> Snakeboardfahren ist.<br />

Die Skateguards zeigen, welches Potential<br />

in <strong>engagierte</strong>n Jugendlichen steckt, was<br />

es heißt, Sport <strong>und</strong> aktives Ehrenamt miteinander<br />

zu verbinden <strong>und</strong> das bürgerschaftliches<br />

Engagement nicht nur cool<br />

sondern sogar „ausgezeichnet“ sein kann!<br />

⌦ Weitere Infos: Agnes Nowak<br />

Bürgerschaftliches Engagement, Bürgerstiftung,<br />

Lokale Agenda 21<br />

Pfarrstraße 11, 73033 Göppingen<br />

Tel.: 07161 650-355<br />

Fax: 07161 650-98 355<br />

E-Mail: anowak@goeppingen.de<br />

Die Landesstiftung ist eine der großen operativen<br />

Stiftungen in Deutschland <strong>und</strong> die<br />

einzige bedeutende Stiftung, die in ungewöhnlicher<br />

Themenbreite dauerhaft, unparteiisch<br />

<strong>und</strong> ausschließlich in die Zukunft<br />

Baden-Württembergs investiert <strong>und</strong> damit<br />

in die seiner Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger. Mit<br />

ihren vielfältigen Programmen <strong>und</strong> Projekten<br />

in den Bereichen Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Forschung, Bildung, Soziale Verantwortung<br />

<strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> setzt sie sich ein für ein<br />

lebendiges <strong>und</strong> lebenswertes Baden-Württemberg.<br />

Auf seiner Sitzung am 18. Februar 2008<br />

hat der Aufsichtsrat der Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg unter dem Vorsitz von<br />

Ministerpräsident Günther H. Oettinger<br />

MdL zugest<strong>im</strong>mt, mit weiteren 500.000<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 16<br />

Neuer Fachausschussvorsitzender „Zivildienst/Freiwilligendienste“<br />

der Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />

Thomas Schaaf, stellvertretender Abteilungsleiter<br />

Sozialarbeit des DRK-Landesverbandes<br />

Badisches Rotes Kreuz hat seit<br />

1.Januar .2008 den Vorsitz des Fachausschusses<br />

„Zivildienst/Freiwilligendienste“<br />

der Liga der freien Wohlfahrtspflege in<br />

Baden-Württemberg übernommen.<br />

Der 42jähirge Diplom Sozialpädagoge <strong>und</strong><br />

Diplom Sozialwirt tritt damit die Nachfolge<br />

von Wolfgang Hinz-Rommel der Diakonie<br />

Württemberg an, der aber weiterhin als<br />

stellvertretender Vorsitzender fungiert.<br />

Die "Liga der freien Wohlfahrtspflege in<br />

Baden-Württemberg e.V." ist ein Verein,<br />

den die elf maßgeblichen Verbände der<br />

freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg<br />

als gemeinsame Arbeitsplattform<br />

gegründet haben. Sie dient der Koordinierung<br />

der Aktivitäten zwischen den Verbänden<br />

sowie als Ansprechpartner auf Landesebene<br />

für politische Entscheidungsträger,<br />

wenn soziale Belange betroffen sind.<br />

Ein Großteil dieser Arbeit vollzieht sich in<br />

den Liga-Ausschüssen, in denen die Fachleute<br />

aus den einzelnen Verbänden<br />

zusammenkommen, um sich abzust<strong>im</strong>men<br />

<strong>und</strong> ggf. gemeinsam aktiv zu werden.<br />

Im Fachausschuss „Zivildienst/Freiwilli-<br />

Euro das Bürgerschaftliche Engagement in<br />

Baden-Württemberg zu fördern. Somit hat<br />

die Landesstiftung allein <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Programms „Botschafter für das Bürgerland<br />

<strong>und</strong> Werbung für das Bürgerengagement“,<br />

1,5 Millionen Euro für dieses Thema<br />

zur Verfügung gestellt, das <strong>im</strong>mer mehr an<br />

Bedeutung gewinnt. Aber auch mit anderen<br />

Programmen wurde gezielt in die Förderung<br />

freiwilligen Engagements <strong>und</strong> die<br />

Stärkung der Zivilgesellschaft investiert. Zu<br />

nennen ist hier vor allem das Programm<br />

„jes <strong>–</strong> Jugend engagiert sich“, bei dem sich<br />

r<strong>und</strong> 5000 Jugendliche in r<strong>und</strong> 500 Projekten<br />

freiwillig <strong>engagierte</strong>n.<br />

Das Programm „Botschafter für das Bürgerland<br />

<strong>und</strong> Werbung für das Bürgerengagement“,<br />

mit dessen Umsetzung die Stabstelle<br />

Bürgerengagement <strong>und</strong> Freiwilligendienste<br />

<strong>im</strong> Sozialministerium befasst ist,<br />

beinhaltet mehrere Bausteine:<br />

Über eine breite Werbung für mehr <strong>engagierte</strong><br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger soll das<br />

„Bürgerland Baden-Württemberg“ gestärkt<br />

werden. Zudem soll eine Qualifizierung<br />

gendienste“<br />

stehen für<br />

2008 u.a.<br />

Themen wie<br />

die Sicherung<br />

der Landesförderung<br />

für<br />

das Freiwillige<br />

Soziale Jahr,<br />

die Begleitung<br />

der Entwicklung<br />

des Zivildienstes<br />

als<br />

Lerndienst<br />

oder die Analyse b<strong>und</strong>espolitischer Entwicklungen<br />

bei den Freiwilligendiensten<br />

(z.B. neue Entwicklungspolitische Freiwilligendienste,<br />

Gesetzesnovelle der Jugendfreiwilligendienste)<br />

auf der Agenda.<br />

⌦ Weitere Infos: Thomas Schaaf<br />

Stv. Abteilungsleiter Sozialarbeit<br />

Geschäftsbereichsleiter Freiwilligendienste<br />

DRK-Landesverband<br />

Badisches Rotes Kreuz<br />

Schlettstadter Str.31, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761 88336-252<br />

Fax.: 0761 88336-998<br />

E-Mail: Thomas.Schaaf@drk-baden.de<br />

Landesstiftung stellt zusätzliche 500.000 Euro für die Förderung<br />

des bürgerschaftlichen Engagements zur Verfügung<br />

derer, die sich engagieren, Engagement<br />

anregen <strong>und</strong> begleiten (sog. Mentoren)<br />

sowie das Engagement auf eine breite<br />

Basis gestellt werden. Dabei sollen vor<br />

allem lokale Prozesse angeregt <strong>und</strong> gefördert<br />

werden. Diese sollen durch "Kommunale<br />

Entwicklungsbausteine" unterstützt<br />

werden.<br />

Das Programm wurde in seinem Verlauf<br />

durch geeignete Bausteine konzeptionell<br />

sinnvoll weiterentwickelt. So werden mit<br />

dem Teilprojekt „Unternehmen BE“ die<br />

zahlreichen Formen unternehmerischen<br />

bürgerschaftlichen Engagements in<br />

Baden-Württemberg systematisch <strong>im</strong><br />

Sinne eines zivilgesellschaftlichen Leitbilds<br />

bzw. <strong>im</strong> Rahmen regionaler <strong>und</strong> lokaler<br />

Gesamtkonzepte gefördert.<br />

Mit dem Teilprojekt „Langlebigkeit verpflichtet“<br />

wird <strong>im</strong> Hinblick auf die demografische<br />

Entwicklung der Gesellschaft das bürgerschaftliche<br />

Engagement älterer <strong>Menschen</strong><br />

durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen<br />

gefördert.<br />

⌦ Infos unter www.landesstiftung-bw.de


Seite 17 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Projekt „Wir tun was - nachhaltiges<br />

umweltgerechtes<br />

Handeln in Privathaushalten“<br />

Drei sehr unterschiedliche Organisationen,<br />

eine Evangelische Kirchengemeinde, eine<br />

Lokale Agenda sowie ein Umweltverband<br />

haben sich in Stuttgart zu einem Vorhaben<br />

zusammengef<strong>und</strong>en, dessen Säule das<br />

bürgerschaftliche Engagement ist. Das<br />

Projekt bietet gerade für Familien mit Kindern<br />

die Möglichkeit, gemeinsam über das<br />

eigene Umwelthandeln nachzudenken,<br />

Potential für Verbesserungen zu entdecken<br />

<strong>und</strong> dann auch in die Tat umzusetzen. Das<br />

Credo lautet:<br />

- vom Reden zum Tun,<br />

- vom einmaligen Tun zum dauerhaften<br />

<strong>und</strong> nachhaltigen Tun,<br />

- vom Handeln Einzelner zum Handeln in<br />

der Gemeinschaft.<br />

21 Haushalte entwickeln unter Begleitung<br />

von Engagierten aus den drei Organisationen<br />

<strong>–</strong> sie werden Umweltmentoren<br />

genannt <strong>–</strong> systematisch ihren Alltag<br />

umweltgerecht (weiter). Es wurde der Weg<br />

der sozialen Gemeinschaft gewählt, das<br />

heißt, die Haushalte sind nicht isoliert unter<br />

Mithilfe der Umweltmentoren tätig, sondern<br />

eingebettet in Gesprächsgruppen. In diesen<br />

Gruppen werden die Ideen, Informationen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen ausgetauscht <strong>und</strong><br />

falls erforderlich auch gegenseitig Mut<br />

gemacht <strong>und</strong> motiviert. Die Umweltmentoren<br />

verstehen sich als Kümmerer <strong>und</strong><br />

Brückenbauer, sie managen <strong>und</strong> moderieren<br />

die Ge-sprächsgruppen, beschaffen<br />

Spezialwissen <strong>und</strong> beraten <strong>und</strong> unterstützen<br />

auch die Haushalte einzeln.<br />

Das <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esgebiet erstmalige Modellprojekt<br />

startete <strong>im</strong> Sommer 2007 <strong>und</strong> wird<br />

von der Kontaktstelle für Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung<br />

prozessbegleitend evaluiert Ein<br />

externer Mentorentrainer schult <strong>und</strong> berät<br />

die Umweltmentoren.<br />

Gefördert wird das Vorhaben durch das<br />

Umweltministerium Baden-Württemberg,<br />

die Stadt Stuttgart <strong>und</strong> von der Allianz-<br />

Umweltstiftung. Die gesamte Umsetzung<br />

erfolgt ehrenamtlich. Die entstehenden<br />

Kosten von 21.000 Euro beziehen sich vor<br />

allem auf die externe Evaluation, die Schulung<br />

<strong>und</strong> Beratung der Umweltmentoren<br />

<strong>und</strong> auf Sachkosten. Zum Projekt wurde<br />

der Leitfaden „Das grüne Haushaltbuch“<br />

erstellt, in dem das Vorhaben Schritt für<br />

Schritt erläutert wird. Anfang 2009 werden<br />

erneut Daten erhoben <strong>und</strong> somit Einspareffekte<br />

eines Jahres ermittelt.<br />

⌦ Weitere Infos: Volker Ruta,<br />

Kappstr. 8, 70619 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 444932<br />

E-Mail: heivoruta@online.de<br />

Reform der Pflegeversicherung unter Einbeziehung<br />

des ehrenamtlichen/bürgerschaftlichen Engagements<br />

Die Betreuung, Begleitung <strong>und</strong> Pflege älterer<br />

<strong>Menschen</strong> ist zum einen Aufgabe von<br />

Fachkräften, sie hat aber auch <strong>–</strong> nicht<br />

zuletzt auf dem Hintergr<strong>und</strong> des demographischen<br />

Wandels <strong>–</strong> eine <strong>im</strong>mer wichtiger<br />

werdende Schnittstelle zum Bereich des<br />

Bürgerschaftlichen Engagements. Deshalb<br />

hat das Kernteam „Bürgerschaftliches<br />

Engagement, Selbsthilfe <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“<br />

<strong>im</strong> PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg<br />

in Kooperation mit Hebert Staub, Leiter des<br />

Kernteams „Ältere <strong>Menschen</strong> <strong>und</strong> Pflege“<br />

<strong>und</strong> Martin Link, Leiter des Paritätischen<br />

Bildungswerks, am 25. Januar 2008 in<br />

Stuttgart eine Informationsveranstaltung<br />

zum Themenbereich „Selbsthilfe <strong>und</strong> BE in<br />

der Pflege“ durchgeführt.<br />

Nach dem Pflegeversicherungs-Weiterentwicklungsgesetz<br />

können ab Mitte 2008 niederschwellige<br />

ehrenamtlich erbrachte<br />

Begleit- <strong>und</strong> Betreuungsangebote für anerkannt<br />

pflegebedürftige Personen insgesamt<br />

mit rd. 30 Mio. € der Pflegekassen,<br />

Länder <strong>und</strong> Kommunen gefördert werden.<br />

Angelehnt an die bisherigen ehrenamtlichen<br />

Begleitangebote für demenziell<br />

erkrankte Personen bietet die Gesetzeserweiterung<br />

die Chance, dass bürgerschaftlich<br />

organisierte Pflegeunterstützung besser<br />

gefördert wird.<br />

Neu aufgenommen wurde die Förderung<br />

ehrenamtlicher Strukturen sowie der<br />

Selbsthilfe, die in § 45d SGB XI des vorliegenden<br />

Gesetzentwurfs geregelt wird. Der<br />

Auf- <strong>und</strong> Ausbau von Gruppen bürgerschaftlich<br />

<strong>engagierte</strong>r Personen soll verstärkt<br />

unterstützt werden. Das Ziel der<br />

Gruppen muss die allgemeine Betreuung<br />

<strong>und</strong> Entlastung von Pflegebedürftigen oder<br />

deren Angehöriger sein.<br />

Tätigkeitsfelder der ehrenamtlich Engagierten<br />

können z.B. Angebote für Betreuungsgruppen<br />

oder Helferkreise zur Entlastung<br />

Angehöriger sein. Auch Agenturen zur Vermittlung<br />

von Betreuungsleistungen (z.B.<br />

Selbsthilfekontaktstellen, Freiwilligenbüros)<br />

können Fördermittel beantragen. Die Verwendung<br />

der Fördermittel dient zur Mitfinanzierung<br />

von Aufwandsentschädigungen<br />

der Helferinnen <strong>und</strong> Helfer, für die Koordinationstätigkeit<br />

der Hilfen oder für die fachliche<br />

Anleitung <strong>und</strong> Schulung von Helferinnen<br />

<strong>und</strong> Helfern durch Fachkräfte.<br />

Damit sich solche niederschwelligen Versorgungsstrukturen<br />

entwickeln, will der<br />

Gesetzgeber die Pflegekassen verpflichten,<br />

Fördermittel in Höhe von insgesamt 15<br />

Mio. € dafür zur Verfügung zu stellen. Die<br />

Förderanträge werden be<strong>im</strong> zuständigen<br />

Stadt- <strong>und</strong> Landkreis, in denen das Ange-<br />

bot durchgeführt wird, gestellt. Die Fördermittel<br />

der Pflegekassen werden dann komplementär<br />

zu den kommunalen- <strong>und</strong>/oder<br />

Landesfördermitteln gewährt.<br />

Einen zentralen Beitrag bei der Unterstützung<br />

von Engagementstrukturen leistet<br />

auch das Paritätische Bildungswerk. Seit<br />

vielen Jahren bietet das Bildungswerk<br />

Fortbildungsangebote für bürgerschaftlich<br />

Engagierte in den unterschiedlichen Bereichen<br />

des Engagements an, so z.B. in<br />

enger Kooperation mit dem Landesnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement die<br />

Ausbildung der Bürgermentoren. Im<br />

Bereich Altenhilfe <strong>und</strong> Pflege hat das Paritätische<br />

Bildungswerk das von der Robert<br />

Bosch Stiftung geförderte Modellprojekt<br />

„Bürgerschaftliches Engagement für<br />

Lebensqualität <strong>im</strong> Alter“ (BELA) mit der<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Beratung von 27 Altenhilfeeinrichtungen<br />

durchgeführt. Im B<strong>und</strong>esmodellprojekt<br />

„Pflegebegleiter“ ist das<br />

Paritätische Bildungswerk für die Qualifizierung<br />

der Pflegebegleiter in Baden-Württemberg,<br />

Hessen <strong>und</strong> Bayern zuständig<br />

(www.pflegebegleiter.de).<br />

Das Bildungswerk wird auch <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Pflegeversicherungs-Weiterentwicklungsgesetzes<br />

Qualifizierungsangebote für<br />

bürgerschaftlich Engagierte anbieten, die<br />

sich <strong>im</strong> Rahmen der Pflege engagieren.<br />

Für den PARITÄTISCHEN zählt es zu seinen<br />

spitzenverbandlichen Aufgaben <strong>und</strong> zu<br />

den Dienstleistungen für seine Mitglieder,<br />

sie bei der Antragstellung zu beraten <strong>und</strong><br />

zu unterstützen. Gemeinsam gilt es, sozialpolitische<br />

Impulse <strong>und</strong> Initiativen zu entwikkeln<br />

<strong>und</strong> umzusetzen, die zu einer Verbesserung<br />

der Versorgung <strong>und</strong> der Lebensqualität<br />

pflegebedürftiger <strong>Menschen</strong> <strong>und</strong><br />

ihrer Angehörigen führen.<br />

⌦ Weitere Infos: Regina Steinkemper<br />

E-Mail: steinkemper@paritaet-bw.de<br />

Herbert Staub<br />

E-Mail: staub@paritaet-bw.de <strong>und</strong><br />

Martin Link, E-Mail:<br />

link@bildungswerk.paritaet-bw.de


Die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland altert.<br />

Viele Städte <strong>und</strong> Gemeinden werden sich<br />

in den kommenden Jahren auf sinkende<br />

Einwohnerzahlen einstellen müssen. Politisch<br />

Verantwortliche stehen vor der Frage,<br />

wie sie die Attraktivität ihrer Kommune aufrechterhalten<br />

<strong>und</strong> die Lebensqualität <strong>im</strong><br />

Gemeinwesen sichern können. Entscheidend<br />

hierfür ist eine aktive Bürgerschaft.<br />

Ältere <strong>Menschen</strong> sind dabei von wachsender<br />

Bedeutung. Sie stellen b<strong>und</strong>esweit die<br />

Wachstumsgruppe <strong>im</strong> demografischen<br />

Wandel. Den größten Anteil stellen die<br />

<strong>Menschen</strong> zwischen 60 <strong>und</strong> 75 Jahren, die<br />

sich durch eine hohe Engagementbereitschaft,<br />

einen zunehmend guten Bildungsstand<br />

<strong>und</strong> ein neues Selbstbewusstsein<br />

auszeichnen. Sie sind bereit Verantwortung<br />

<strong>im</strong> Gemeinwesen zu übernehmen,<br />

erwarten aber auch, dass sie angemessene<br />

Möglichkeiten zum Mitgestalten <strong>und</strong><br />

Mitentscheiden erhalten..Dies gilt besonders<br />

für ihr Lebensumfeld, die Kommune.<br />

Ältere <strong>Menschen</strong> setzen sich nicht nur für<br />

ihre eigenen Belange ein, sie fühlen sich<br />

auch als Sachwalter der Generation ihrer<br />

Kinder <strong>und</strong> Enkel, sie möchten eine<br />

lebenswerte Kommune für alle Generationen.<br />

Durch ihr bürgerschaftliches Engagement<br />

können sie dazu einen wichtigen Beitrag<br />

leisten. Engagement kann gesteigert<br />

werden, wenn in den Kommunen, bei Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Trägern Mitbest<strong>im</strong>mungsmöglichkeiten<br />

bestehen. Wir brauchen<br />

dazu ein Leitbild des aktiven Alters.<br />

Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 18<br />

Nachbarschaftliche Netze <strong>–</strong> Zeitgemäße Antwort auf veränderte Wohn- <strong>und</strong> Lebensformen<br />

Mit der Überreichung von Bescheinigungen<br />

an acht Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren<br />

wurde vor Kurzem in Göppingen das Pilotprojekt„Nachbarschaft-Begegnung-Engagement“<br />

(NaBE) abgeschlossen, das die<br />

Landesarbeitsgemeinschaft evangelischer<br />

Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren in Württemberg<br />

(LageS) zusammen mit dem Referat Freiwilligenprojekte<br />

des Diakonischen Werks<br />

Württemberg <strong>und</strong> dem Evangelischen<br />

Kreisbildungswerk Göppingen entwickelt<br />

<strong>und</strong> veranstaltet hat. Die Seniorinnen <strong>und</strong><br />

Senioren aus kirchlichen <strong>und</strong> bürgerlichen<br />

Gemeinden vom Bodensee bis zum<br />

Hohenlohekreis wurden fit gemacht, in<br />

ihrer unmittelbaren Umgebung, in Wohnstraßen,<br />

Wohnquartieren oder Stadtteilen<br />

lokale Netzwerke zu knüpfen.<br />

Eine Teilnehmerin des Fortbildungsprojekts<br />

„Nachbarschaft-Begegnung-Engagement<br />

(NaBE)“ brachte es auf den Punkt: „Ich<br />

habe jetzt nicht nur das Wissen, sondern<br />

auch den Mut, in meiner unmittelbaren<br />

Umgebung nachbarschaftliche Netze zu<br />

knüpfen.“ Auch die übrigen Kursteilnehmer,<br />

die <strong>im</strong> Laufe des Jahres 2007 an vier Fortbildungstagen<br />

<strong>und</strong> in einer Praxisphase<br />

das hierfür notwendige Handwerkszeug<br />

erhielten, fühlen sich für ihre Aufgaben <strong>und</strong><br />

Projekte gut gerüstet.<br />

Miteinander Reden, aufeinander Achtgeben,<br />

gemeinsame Unternehmungen etc.<br />

sind dabei genauso wichtig, wie freiwillig<br />

organisierte Angebote für <strong>Menschen</strong> mit<br />

einem besonderen Hilfe- <strong>und</strong> Unterstützungsbedarf.<br />

Bereits während der dre<strong>im</strong>onatigen<br />

Praxisphase wurden in einigen<br />

Gemeinden entsprechende Projekte auf<br />

den Weg gebracht.<br />

Die Initiatoren des von der „Aktion Mensch<br />

/ dieGesellschafter.de“ geförderten Projektes<br />

sind überzeugt: Gute Nachbarschaften<br />

sind für alle Lebensalter ein Gewinn, sie<br />

tragen zu einem besseren Miteinander <strong>und</strong><br />

Programm „Aktiv <strong>im</strong> Alter” - Wie wollen wir morgen leben?<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> legt das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend ein neues Modellprogramm auf,<br />

das Kommunen dabei unterstützt ein solches<br />

Leitbild weiterzuentwickeln <strong>und</strong> in<br />

konkretes Handeln umzusetzen. Insgesamt<br />

werden 150 Kommunen durch eine<br />

einmalige Anschubfinanzierung von 10.000<br />

Euro unterstützt. Ab Herbst 2008 können<br />

50 Kommunen starten, <strong>im</strong> Jahr 2009 weitere<br />

100.<br />

Durch die wissenschaftliche Begleitung<br />

des Programms wird ein b<strong>und</strong>esweiter<br />

Erfahrungsaustausch organisiert, Projekte<br />

<strong>und</strong> Kommunen werden miteinander vernetzt.<br />

Sie erhalten Informationen <strong>und</strong><br />

Handreichungen sowie bei Bedarf eine<br />

konkrete Beratung. Hierdurch wird die Entwicklung<br />

des Leitbildes „Aktives Alter“ über<br />

die einzelnen Kommunen hinaus unterstützt<br />

<strong>und</strong> in der Gesellschaft verankert. Im<br />

Programm können Kommunalverwaltungen<br />

die Umsetzung selbst in die Hand nehmen<br />

oder an gemeinnützige Stellen wie<br />

Seniorenbüros, Freiwilligenagenturen oder<br />

sonstige Stellen, die <strong>im</strong> bürgerschaftlichen<br />

Engagement tätig sind, delegieren. Dabei<br />

sollten die Leitideen des „Memorandums<br />

Mitgestalten <strong>und</strong> Mitentscheiden <strong>–</strong> ältere<br />

<strong>Menschen</strong> in Kommunen“ berücksichtigt<br />

werden.<br />

⌦ Weitere Infos unter<br />

www.alter-schafft-neues.de.<br />

zu mehr Lebensqualität <strong>im</strong> Gemeinwesen<br />

bei. Gute Nachbarschaften sind eine zeitgemäße<br />

Antwort auf geänderte Wohn- <strong>und</strong><br />

Lebensformen, die oft von Vereinsamung<br />

<strong>und</strong> dem Verlust familiärer Beziehungen<br />

geprägt sind.<br />

Gerade ältere <strong>Menschen</strong> können hier ihre<br />

in einem langen Leben gewonnenen Erfahrungen<br />

zum Wohle aller einbringen. Die<br />

NaBE-Organisatoren sind Pfadfinder für<br />

ein besseres Miteinander; sie erk<strong>und</strong>en die<br />

Bereitschaft für das Knüpfen nachbarschaftlicher<br />

Netzwerke bzw. organisieren<br />

diese selbst. Sie verbinden nachbarschaftliche<br />

Netzwerke mit vorhandenen professionellen<br />

Angebots- <strong>und</strong> Hilfestrukturen. So<br />

wird deren Wirkung verstärkt <strong>und</strong> Hilfen<br />

gelangen dorthin, wo sie notwendig sind.<br />

⌦ Weitere Infos: LageS<br />

Heilbronner Straße 180, 70191 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 1656-254/363<br />

Internet: www.lages-wue.de<br />

Integrationswettbewerb der<br />

Stiftung Bürger für Bürger:<br />

Die Sieger be<strong>im</strong> b<strong>und</strong>esweiten Wettbewerb<br />

„Teilhabe <strong>und</strong> Integration von Migrantinnen<br />

<strong>und</strong> Migranten durch bürgerschaftliches<br />

Engagement“ der Stiftung Bürger für<br />

Bürger stehen fest. Aus 193 Bewerbungen<br />

wählte eine prominent besetzte Jury die<br />

Landessieger aus den B<strong>und</strong>esländern.<br />

Die daraus ermittelten B<strong>und</strong>essieger sowie<br />

Anerkennungspreise wurden bei einer großen<br />

Preisverleihung am 11. März <strong>im</strong> Roten<br />

Rathaus in Berlin <strong>im</strong> Beisein der Integrationsbeauftragten<br />

der B<strong>und</strong>esregierung,<br />

Prof. Maria Böhmer (CDU), bekannt gegeben<br />

<strong>und</strong> gekürt.<br />

Mit dem b<strong>und</strong>esweiten Praxis- <strong>und</strong> Ideenwettbewerb<br />

sollen vorbildhafte Praxis <strong>und</strong><br />

realisierbare innovative Ideen identifiziert,<br />

anerkannt <strong>und</strong> zur Nachahmung oder erstmaligen<br />

Realisierung angeregt werden.<br />

Besonderen Wert legte die Jury darauf,<br />

dass Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten sich<br />

gemeinsam mit Einhe<strong>im</strong>ischen für ein<br />

gesellschaftlich relevantes Anliegen engagieren.


Seite 19 Bürger engagiert | 2/3 - 2008<br />

Die Auszeichnung der Preisträger erfolgt<br />

durch Geldpreise (1. Preis: 2.500 Euro, 2.<br />

Preis: 1.500 EUR, 3. Preis: 1.000 Euro<br />

sowie vier weitere Anerkennungspreise in<br />

Höhe von 500 Euro), Öffentlichkeitsarbeit<br />

(Presseinformationen, öffentliche Preisträgerveranstaltung,<br />

Internet-Präsentation<br />

<strong>und</strong> Kontakte) sowie Fortbildung. Der Wettbewerb<br />

wird unterstützt von der DFB-Stiftung<br />

Egidius Braun.<br />

Landessieger in Baden-Württemberg<br />

wurde: Förderung durch Bildung <strong>–</strong> Sputnik<br />

e.V., Frau Natalie Siegle, Gänsäckerstr.53,<br />

74081 Heilbronn.<br />

⌦ Weitere Infos: Bernhard Schulz<br />

Stiftung Bürger für Bürger<br />

Friedrichstr. 94, 10117 Berlin<br />

Tel.: 030 243149-0<br />

Fax: 030 243149-49<br />

E-Mail: info@buerger-fuer-buerger.de<br />

Internet: www.buerger-fuer-buerger.de<br />

www.gute-geschaeftemacher.org<br />

Die Bertelsmann Stiftung startete am 25.<br />

März 2008 eine Internet-basierte Datenbank<br />

der Mittlerorganisationen <strong>im</strong> Themenbereich<br />

„Gesellschaftliche Verantwortung<br />

von Unternehmen“<br />

Immer mehr Unternehmen <strong>und</strong> gemeinnützige<br />

Organisationen möchten mit Engagementpartnern<br />

aus anderen gesellschaftlichen<br />

Bereichen Projekte zum Wohle des<br />

Gemeinwesens verwirklichen. Wenn Sie<br />

sich auf diesem Weg befinden, dann ist die<br />

Datenbank der Mittlerorganisationen das<br />

Richtige für Sie.<br />

Dort sind Freiwilligenagenturen, (Bürger-)<br />

Stiftungen, gewerbliche Einrichtungen,<br />

kommunale bzw. regionale Anlaufstellen,<br />

Agenda 21 Büros <strong>und</strong> andere Netzwerkorganisationen<br />

verzeichnet. Sie betätigen<br />

sich als Anbahner <strong>und</strong> Begleiter von<br />

Kooperationen zwi¬schen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> gemeinnützigen Organisationen.<br />

www.gute-geschaefte-macher.org informiert<br />

über das Feld der Mittlerorganisationen,<br />

verzeichnet die verschiedenen Organisationstypen<br />

<strong>und</strong> informiert über ihre Profile,<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Angebote. Im Mittelpunkt<br />

steht die Qualität der Anbieter. Darüber<br />

hinaus unterstützt das Informationsportal<br />

www.csr-news.net den Nachrichtenteil<br />

mit Informationen zum Thema.<br />

Die Datenbank wendet sich an Unternehmen<br />

jeder Größenordnung, an den<br />

gemeinnützigen Bereich, an Kommunen<br />

<strong>und</strong> öffentliche Körperschaften, die durch<br />

die Unterstützung von Dritten ihre Zusammenarbeit<br />

mit anderen erfolgreicher gestalten<br />

wollen.<br />

Die Bertelsmann Stiftung will damit dem<br />

relativ neuen Tätigkeitsfeld der Mittlerorganisationen<br />

mehr Anerkennung verschaffen<br />

<strong>und</strong> die Rahmenbedingungen zur Anbahnung,<br />

Begleitung <strong>und</strong> Auswertung von<br />

gesellschaftlichen Kooperationen verbessern.<br />

Die Tätigkeitsform dieser „Grenzgänger“<br />

- das systematische Erschließen der<br />

Außenwelt zur Verbesserung der geschäftlichen<br />

sowie der gemeinwohlorientierte<br />

Zusammenarbeit - gewinnt in allen Organisationen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

⌦ Weitere Infos:<br />

Dr. Gerd Placke, Bertelsmann Stiftung<br />

Carl-Bertelsmann-Straße 256<br />

33311 Gütersloh<br />

Tel.: 05241 81-81233,<br />

Fax: 05241 81-681246<br />

E-Mail: gerd.placke@bertelsmann.de<br />

Internet: www.bertelsmann-stiftung.de<br />

Siegerehrung<br />

be<strong>im</strong> „Talcid-Förderpreis<br />

für Bürgerengagement“<br />

Be<strong>im</strong> erstmals ausgeschriebenen Förderpreis<br />

von Bayer Vital <strong>und</strong> der Stiftung Bürger<br />

für Bürger wurden jetzt die Gewinner<br />

bekannt gegeben. Der Wettbewerb soll<br />

gemeinnützige Aktivitäten würdigen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig ges<strong>und</strong>heitsfördernde Aspekte<br />

sozialer Netzwerke aufzeigen. Die mehr<br />

als 200 Zusendungen spiegeln die große<br />

Bandbreite <strong>und</strong> Vielfalt der gemeinnützigen<br />

Aktivitäten für ein gesellschaftliches<br />

Miteinander.<br />

1. B<strong>und</strong>essieger wurde „Handwerk macht<br />

Schule“ der Zeitspender-Agentur des ASB<br />

Hamburg. In diesem Projekt ziehen 23<br />

Handwerker <strong>im</strong> Ruhestand ihren Blaumann<br />

wieder an <strong>und</strong> zeigen Schülern, was sie<br />

mit ihren Händen schaffen können.<br />

2. B<strong>und</strong>essieger wurde „IDEE“ („Integration<br />

durch ehrenamtliches Engagement“)<br />

der Freiwilligen-Agentur Leipzig. Dabei stehen<br />

Langzeitarbeitslose <strong>im</strong> Mittelpunkt, die<br />

durch ein bürgerschaftliches Engagement<br />

sozialer Ausgrenzung entgegenwirken.<br />

3. B<strong>und</strong>essieger wurden die “Leverkusener<br />

Leihomas <strong>und</strong> Leihopas”. Ehrenamtliche<br />

leisten für Alleinerziehende <strong>und</strong> Familien<br />

unbürokratische Hilfe bei der Kinderbetreuung<br />

<strong>–</strong> bereits seit mehr als zwanzig Jahren.<br />

Die Siegerprojekte sowie zwanzig weitere<br />

vorbildliche Projekte sind <strong>im</strong> Internet dokumentiert.<br />

⌦ Weitere Infos:<br />

Stiftung Bürger für Bürger<br />

Friedrichstraße 94, 10117 Berlin<br />

Internet: www.buerger-fuer-buerger.de<br />

/content/ablage/Doku_Talcid.pdf oder<br />

www.talcid-buergerengagement.de<br />

Neue Broschüre bietet<br />

Hilfestellungen insbesondere<br />

für ältere <strong>Menschen</strong> auf<br />

ihrem Weg in die digitale<br />

Welt<br />

„Wenn Sie alles noch einmal nachlesen<br />

wollen, können Sie das <strong>im</strong> Internet auf<br />

unserer Seite www�de tun <strong>und</strong> sich weitere<br />

Informationen herunterladen.“ Dieser<br />

Satz begegnet uns täglich be<strong>im</strong> Fernsehen,<br />

Radio hören oder Zeitung lesen. Das<br />

Internet ist allgegenwärtig <strong>und</strong> aus unserem<br />

Leben nicht mehr wegzudenken.<br />

„Zu wenige ältere <strong>Menschen</strong> nutzen diese<br />

Technologie bislang. Mit zuneh-mendem<br />

Alter kann insbesondere die Nutzung des<br />

Internets die Aufrechterhaltung einer<br />

selbstständigen Lebensführung erleichtern“,<br />

sagte Dr. Guido Klumpp, Geschäftsführer<br />

der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der<br />

Senioren-Organisationen (BAGSO e.V).<br />

Die BAGSO hat mit der finanziellen Unterstützung<br />

des B<strong>und</strong>esverbraucher-schutzministeriums<br />

eine Informations-broschüre<br />

aufgelegt, die zeigt, wie das Internet den<br />

Lebensalltag bereichern <strong>und</strong> erleichtern<br />

kann. „In seiner leicht verständlichen Sprache<br />

führt der Weg-weiser insbesondere<br />

Ältere an die Nut-zung der modernen Kommunikations-technologie<br />

heran“, sagte die<br />

Parlamentarische Staatssekretärin be<strong>im</strong><br />

B<strong>und</strong>esministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verbraucherschutz, Ursula<br />

Heinen.<br />

Der „Wegweiser durch die digitale Welt <strong>–</strong><br />

Für ältere Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger“ klärt<br />

über Rechte <strong>im</strong> Internet auf <strong>und</strong> gibt neben<br />

nützlichen Tipps <strong>und</strong> Hinweisen einen<br />

Überblick über das, was die digitale Welt<br />

bedeutet <strong>und</strong> zu bieten hat. Der Ratgeber<br />

baut auf den Erfahrungen älterer Internetnutzerinnen<br />

<strong>und</strong> Internetnutzer sowie auf<br />

den Wünschen derer auf, die (noch) nicht<br />

<strong>im</strong> Internet sind. Dazu hatte die BAGSO<br />

zwei Workshops <strong>und</strong> eine Online-Befragung<br />

unter älteren <strong>Menschen</strong> durchgeführt.<br />

⌦ Die 80-seitige Broschüre kann kostenfrei<br />

bei der BAGSO bestellt werden:<br />

BAGSO e.V.<br />

Bonngasse 10, 53111 Bonn<br />

Tel.: 0228 24999318,<br />

Fax: 0228 24999320<br />

E-Mail: lenz@bagso.de,<br />

Internet: www.bagso.de


Bürger engagiert | 2/3 - 2008 Seite 20<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin übern<strong>im</strong>mt Schirmherrschaft<br />

über 9. Deutschen Seniorentag 2009 in Leipzig<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel hat am 11.<br />

März 2008 den Vorstand der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) zu einem Gespräch empfangen.<br />

„Um die Folgen des demografischen<br />

Wandels zu bewältigen, brauchen<br />

wir das Engagement der Älteren“ sagte die<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin. Sie hat der BAGSO die<br />

Schirmherrschaft über den 9. Deutschen<br />

Seniorentag 2009 zugesagt <strong>und</strong> ihr Kommen<br />

in Aussicht gestellt. Der 9. Deutsche<br />

Seniorentag findet vom 8. bis 10. Juni<br />

2009 in Leipzig statt <strong>und</strong> steht unter dem<br />

Motto „Alter leben <strong>–</strong> Verantwortung übernehmen“.<br />

„Immer mehr <strong>Menschen</strong> sind bereit, sich<br />

für die Interessen der älteren Generationen,<br />

aber auch für die Gesellschaft als<br />

Ganzes zu engagieren“, berichtete der<br />

BAGSO-Vorsitzende <strong>und</strong> langjährige ehemalige<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Walter<br />

Link. Die Mitglieder des Vorstandes der<br />

BAGSO brachten ihre Sorge über die Entwicklung<br />

der Altersversorgung zum Ausdruck:<br />

Die gesetzliche Rente müsse mehr<br />

als eine Armut vermeidende Gr<strong>und</strong>siche-<br />

rung bleiben. Mit Blick auf die Situation der<br />

älteren <strong>Menschen</strong> in Ostdeutschland forderte<br />

die BAGSO einen konkreten Plan zur<br />

An-gleichung der Renten an das Westniveau<br />

sowie gezielte Maßnahmen zur Aufrechterhaltung<br />

der Versorgung <strong>im</strong> ländlichen<br />

Raum.<br />

Einigkeit bestand darüber, dass Altersgrenzen<br />

in best<strong>im</strong>mten beruflichen <strong>und</strong> außerberuflichen<br />

Bereichen auf den Prüfstand<br />

gehören. Die BAGSO schlug dazu eine<br />

Expertenkommission unter Beteiligung von<br />

Politik, Wissenschaft, Sozialpartnern <strong>und</strong><br />

Seniorenverbänden vor. „Mit uns müssen<br />

Sie rechnen, auf uns können Sie aber<br />

auch zählen!“, verabschiedete sich der<br />

BAGSO-Vorsitzende Walter Link von B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />

Angela Merkel.<br />

⌦Weitere Infos:<br />

BAGSO e.V.<br />

Bonngasse 10, 53111 Bonn<br />

Tel.: 0228 2499930<br />

Fax: 0228 24999320<br />

E-Mail: kontakt@bagso.de<br />

Internet: www.bagso.de<br />

Pflegestützpunkte: Die BIVA fordert die verbindliche<br />

Einbeziehung der Betroffenen <strong>und</strong> ehrenamtlich Engagierten<br />

Kommen sie oder kommen sie nicht, die<br />

Pflegestützpunkte? Nach der Auftaktveranstaltung<br />

des B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministeriums<br />

am 18. Januar in Berlin „Werkstatt<br />

Pflegestützpunkte <strong>und</strong> Pflegeberater“ <strong>und</strong><br />

den Anhörungen zur Pflegereform <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estag<br />

am 21. <strong>und</strong> 23. Januar wurde deutlich,<br />

dass die Pflegestützpunkte einen<br />

Schwerpunkt der Reform bilden. Dem entsprechend<br />

standen sie auch <strong>im</strong> Zentrum<br />

der Kritik der Experten aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> von den Träger- <strong>und</strong> Betroffenenverbänden,<br />

unter anderem der BIVA.<br />

Neben der Gefahr der Schaffung von Doppelstrukturen<br />

<strong>und</strong> Zweifeln an der Unabhängigkeit<br />

der Beratung bewegte die Interessenvertreter<br />

der Betroffenen eine Frage<br />

besonders: Wie sollen die Betroffenen, die<br />

Angehörigen, Selbsthilfegruppen, ehrenamtlich<br />

Engagierte <strong>und</strong> ihre Interessenvertreter<br />

<strong>–</strong> also die, die letztendlich Zielgruppe<br />

der Beratung sind - in die Beratungsstellen<br />

einbezogen werden? Katrin Markus, die<br />

Geschäftsführerin der BIVA: „5000 Euro<br />

Aufstockung bei der Anschubfinanzierung<br />

dürften als Motivation nicht ausreichen, um<br />

die Betroffenen <strong>und</strong> alle die, die sie unterstützen,<br />

nachhaltig in die Arbeit der Stütz-<br />

punkte einzubeziehen.“<br />

Träger der Pflegestützpunkte sollen nach<br />

den Plänen der Regierung die Pflege- <strong>und</strong><br />

Krankenkassen sein, die mit den Kommunen<br />

<strong>und</strong> Sozialhilfeträgern sowie den privaten<br />

Kassen Verträge zur Umsetzung der<br />

Beratungsstützpunkte schließen. Betroffene<br />

sind nur „nach Möglichkeit“ einzubinden.<br />

Dafür gibt es dann, als Bonbon, bis zu<br />

5000 Euro zusätzlich zu der vorgesehenen<br />

Anschubfinanzierung von 45.000 Euro.<br />

Dies führt nur zu Mitnahmeeffekten, ohne<br />

die Gewährleistung zu bieten, dass Angehörige<br />

<strong>und</strong> ehrenamtlich Engagierte sich<br />

auch langfristig einbringen können. Wirkungsvoller<br />

wäre es da schon, wenn man<br />

den gesamten Zuschuss in Höhe von<br />

50.000 Euro davon abhängig macht, dass<br />

eine wirkungsvolle Einbeziehung nachgewiesen<br />

wird, sei es konzeptionell, sei es in<br />

der Form von Verträgen“, so Katrin Markus<br />

weiter.<br />

Wohnortnahe Beratungsstrukturen sind ein<br />

Herzstück der Reform der federführenden<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerin. Ulla Schmidt<br />

hat dafür in ihrem Reformentwurf mittelfristig<br />

290 Mio. Euro vorgesehen. „Es wäre<br />

schade, wenn die Kostenträger sich diesen<br />

Sozialministerium Baden-Württemberg<br />

Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“<br />

E 42670<br />

Betrag untereinander aufteilen, ohne dass<br />

die Betroffenen mitbest<strong>im</strong>men können, wie<br />

eine bestmögliche Beratung konzipiert werden<br />

muss.“ Katrin Markus: „Wir haben hier<br />

die historische Chance, dass die Beitragszahler<br />

mitbest<strong>im</strong>men könnten, wie ihre Gelder<br />

am wirkungsvollsten eingesetzt werden.<br />

Wir sollten sie nutzen!“<br />

⌦ Weitere Infos:<br />

BIVA. B<strong>und</strong>esinteressenvertretung der<br />

Nutzerinnen <strong>und</strong> Nutzer von Wohn- <strong>und</strong><br />

Betreuungsangeboten <strong>im</strong> Alter <strong>und</strong> bei<br />

Behinderung (BIVA) e.V.<br />

Vorgebirgsstraße 1, 53913 Swisttal<br />

Tel.: 02254 7045, 2812<br />

Fax: 02254 7046<br />

E-Mail: info@biva.de,<br />

Internet: www.biva.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Ministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales<br />

Baden-Württemberg,<br />

Stabsstelle Bürgerengagement <strong>und</strong><br />

Freiwilligendienste<br />

Postfach 10 34 43, 70029 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 123-0<br />

Fax: 0711 123-3989<br />

Internet: www.buergerengagement.de<br />

Robert Hahn -36 61<br />

Robert.Hahn@sm.bwl.de<br />

Gottfried Wolf -3659<br />

Gottfried.Wolf@sm.bwl.de<br />

Mona Zwanziger -36 62<br />

Mona.Zwanziger@sm.bwl.de<br />

Eve Bernhard -36 60<br />

Eve.Bernhard@sm.bwl.de<br />

Christa Kertsch -36 58<br />

Christa.Kertsch@sm.bwl.de<br />

Necla Karaburun -38 36<br />

Necla.Karaburun@sm.bwl.de<br />

Satz: Andrea Mohr

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