Gedanken zur neuzeitlichen Entwicklung der ... - Kunstlexikon Saar

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Abb.2 Geb. 93 Wohnheim
Die Wohnbauten für die Patienten sind Landhäuser – getrennt für „ruhige“ und für „unruhige“
Patienten (Abb. 2), für Taubstumme, für Gelähmte. Es sind Bauten für den Direktor, die
Ärzte, die Beamten und das Pflegepersonal da. Es gibt eine Kirche, einen Festsaal,
Verwaltungsgebäude, Behandlungseinrichtungen, einen Friedhof mit Aussegnungskapelle,
sodann gesondert der Gutshof mit Stallungen, Scheunen und allem was dazu gehört, eine
Gärtnerei, schließlich Versorgungsbetriebe wie etwa eine Großküche und eine Großdampfwäscherei.
Es war ein kleiner in sich autarker Kosmos, und, wie gesagt, etwa 1000 Patienten
lebten hier. Welch ein gewaltiger Fortschritt, auch gegenüber den Einrichtungen aus der Mitte
des 19. Jahrhunderts! 1922 wurde im Gelände der Anstalt ein Landeskrankenhaus zusätzlich
für allgemeine Erkrankungen errichtet und die Heil- und Pflegeanstalt, Teil des
Landeskrankenhauses. Mit der Gründung des Saarlandes übernahm 1947 dann das
Landeskrankenhaus in Merzig die Versorgung der psychisch Kranken des Landes.
Zur baugeschichtlichen Einordnung der Bauten von Ullmann 5 : In dem als repräsentativer Bau
des Ensembles erstellten Festhalle verwendet er Jugendstilformen (Abb. 3).
Abb. 3 Geb. 34 Festhalle (heute Bibliothek)
5 Ausführlich beschäftigt sich mit den Bauten von Ullmann, ihren Stilformen und dem Denkmalschutz
der erhaltenen Gebäude Volkmar Dietsch: „Architektur und Denkmalpflege. Der Campus Homburg der
Universität des Saarlandes“ in „Kunst im öffentlichen Raum“ Bd. 2 Universität des Saarlandes 1945 –
1999, Herausgegeben von Jo Enzweiler, Institut für aktuelle Kunst im Saarland an der Hochschule für
bildende Künste Saar. S.75 ff.